Die Kunst- und
Altertums-denkmale im
Eduard Paulus, Ernst Flechter, Eugen Gradmann,
Württemberg (Germany). Ministerium des ...
MIKIlIf
LIBRARY
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3)ie
Äunfl- ttti6 Hnerfum$-^enfima(e
im J&önigreic^
lÖüritemBer^.
^
DOCUMENTS DEPARTMENT
NOV 29 1961
LIBHAW
UNWEESITY Of CA'JfCSMIA
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ÄaU.
3)ic
^unat» unii ^itrrtuma»
I
X>fnhtnalr
im
Ä^önigreii^ ^iirtfcm^er^,
3m Huftrag
6c6 ä. ’JiliniPcriums 6cs Äirc^en- un& ^c^nrmcfens
^erauagegeben oon
(äÖMtö p. un6 3)= dwgen ^rabmanw
weiCanb Jl^onfervator Ägf. .ftonfcrpaior
3npctitar.
lagpkreia.
(grjlB ]fairte:
®berämtBr ^aUn, Cratl$l)eim, ®Untangnt, ^ailborf, ^erabrniin, (3mfinb, goll.
Bearbeitet oon
(Eugen <5ra6mann.
CfeUngen a. 4i5. *
^auf Ttcff IJerfa^ (^ax S($reii>er).
1907.
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Srcintr & pfeifftr, Kgl, Qofbud>bruc((r, Stuttgart.
K8
v'.3:|
IJorwort.
2Tad^bem ^err D6«rftubicnrat Dr. üon ^aulug in bcn Siu^eftanb getreten,
ift bic bienftüd^e SJerpflid^tung 5ur ^Bearbeitung be§ toürttembergifd^en Snöcnta^erf^
im 1899 auf ben Untcrjcid^netcn al3 9'Ja^foIger im ?Imt beS 5tonfert)Otor§
übergegangen.
@inc langtüicrigc Shonf^eit beS neuen 5lonfcröatorS unb fpöter au^crorbentlid^e,
mit bem 2:obe eiueS ?lmtcigenoffen jufammenijängenbe J)ien[tgefd^äfte ^aben bo§
3nöentarifation8tücr! nergögert, waö bet Herausgeber fetbft am meiften bebauert, ber
@ingettjeil)tc aber oerfteben mirb.
®on bem Unterjeidbneten ift ber 3!ejt öerfaftt unb bie Sffuftration rebigiert
fWinbeftenS bem 9iei(btum ber 3ttuftration ift bie 5Berjögerung beS SBerfS 5U gute
gefommen, no(^ ÜJiafegabc ber gegebenen SKittel. ?tucb ber Umfang beS XejtcS mufete
ertoeitert werben, wenn baS SBert nat^ wie tiot ben 9tnforberungen entfpreeben follte,
bie man an ein beutfebeS ®enfmälerWer! fteöt, inSbefonbere amb ben ^(nforberungen
bet ^rajiS. 3)er ßreiS ber ©egenftänbe, bie alS 2)enfmälct betrachtet unb gehütet
Werben, b^t firf) Ickten 3fab>^3cbnt überrafebenb Weit auSgebebnt.
S)er neue ©eorbeiter b^it fi<b bemüht, trob ber grüneren unb gebröngteren f^üüe
üon ifiotijen boeb einen lesbaren ^ejt ju geben unb feinen allju empfinblicben ©egenfab
ju ber glänjenben ®arfteflung feines Vorgängers auffommen ju loffen.
5ür einjelne 9KitteiIungen ift ber H^röuSgeber jablreicben ^nxQW, meift OrtS^
geiftlicben, 311 3)anf üerpflicbtet; in befonberem 3Kafj ben Herren ^rofeffor Dr. Hcrtlein,
früher in SrailSbeim, jebt in Hci^^nbcim, ^rofeffor a. 2). Dr. Äurb in ©üwangen,
Pfarrer D. Voffert in 9?abem, JKeftor Dr. ÄlauS unb Äaplan SBefer in ©münb,
9?ecbtSanwaIt ?(be, ^rofeffor Dr. geb^cifen unb ^rof. Dr. Äolb in Hott, Äaplan
Hngmann in Äomburg, Dbcrfinanjrat H- 3J?üIIer hier.
3u biefem SnöentartejteS gehören 00m VilberatlaS bie 2!afeln
37—53 bcS früher crfchienenen ^weiten VanbeS unb oon bem fürälicb abgefcbloffenen
britten ®anb (©rgänjung) bie 2^afetn 1—49.
2)ie neiioeröffentlichten Zeichnungen finb üon bcn Herren ?lrcbitcften % ßabeS,
5. Sble, ®. üiöfti, 5nbert 3)?aher, 51arl ätiaper, 9)?artin fWaper, 3oh- SJiüflcr, fRommet,
©<baubt, ©toob unb ben Herren 9)?a(em unb Zeichnern Ü)?. Voeb, t VeiSbarth,
t Vrnf* Viermann, j ffJrof. @b. Herbtle, 5f. 51. ft’ocb (Ulm), f ^4-^rof. SReif,
©. S^mibt (Hnß), t SBepber (Heibclberg) ; unb Don bem 2!opogrophen Herrn
3Jiajor j. 2). cSteincr.
748
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VI
iüornjort.
Die Siuinn^mejcldjmmgeii t»om .patter JRat^auS finb unter Seitung beS ^erm
^tof. Dij. ^if^er, bic Dom JRoten ®teg bafelbft unter Seitung be2 ^errn ?Irc§iteften
Öona^ Don ©tubierenben ber bi^figen Ded^nifc^en ^od^f(^uIe auggefü^rt. 3^re
Übertoffung uerbient befonberen Dnnf. S^ic^t minbcren bie Übcrlaffung Don ®itbern
aug bem alten ®münb, bie ber Derftorbene Äommerjienrat 3. (Sr^nrbt bofelbft ge*
fammelt burdb bic Direttion be§ ®etoerbemnieumg ®münb.
Die pb<^tograpI)if^cn ^lufnobmen [inb Don ben ?(nftalten Don SB. S3ranbfepb
hier, SB. ©ermann SScrIag in f)aH, Säger in ©münb, SB. Äicf \ji\zx, SB. 5brott in
5tarl3rube, |>. öiH bicr, Sing in (Sttmangen, 9JZ. Sflommel & 6o., (S. ©dbreiber,
©dbuier in ^eilbronn, iß. ©inner in Dübingen unb Don SBeift in bcforgt ober
überiaffen.
©injcine ßiebbaberaufnobmen tuerben ben .^erren Dr. grand'Dbcraipadb unb
S3ilbbaner Sinbenberger bicr, ^oftfefretär ^led in SKergentbeim, Pfarrer SDiürbel in
Unterregcnbocb unb S?un[tmater ©. ©cbmibt in in größerer Slngnbl ^errn
Strdbiteft Söfti unb anberen obengenannten Derbanft.
6tttllgarf, im gebruar 1907.
$tabmantt.
Sagffftreis.
(^rfte ^äCfte.
©beramt Sälen.
„Zr^om ®intgrunb 511m SUbud^ unb ^örbtSfelb, üom büftercii, melaiid^oIifd|ert
S^obelwalb, auf einfönnigem »eibem ©txibenfaiibftein mit 30]^lrcid|en ®ceit uttb
SBel^cm, über frudjtbare fiiogptattten, an ifoliertcn SSorBcrgeu be8 braunen 3ura
unb uralten ©rjgrubcn oorbei, bi«ouf ön malertf(i|en ©tufcnranbe ber Sllb mit
ben breiten, marfierten Serroffen, bie ^ier fclbft wieber einzelne igöfe, ja Ortfc^aften
tragen, 311 ben fonnigen |>ö^en beg iörounenbergS, beä SSotfmaräbergS ober ber
romantif^en gelfenftirn be§ Ütofenftehi, ^um bit|ten S3ud)entt>alb auf ben ^cuerfteinc
(ebmen ber mofferarmen ^od^ebene mit i^ren ©rbföfleit unb ^lirodent^älem, ober im
fraßen ber ©d^id^ten 5toifd^en ?Ubud^ unb ^örbtgfelb, burcb baS tiefeingefc^nittenc
Äocbcrtbal jum ©renjt^al an bem gufe ber ©erge mit i^ren OucHtbbfen» unter*
irbif(|en SSaffcrlöufen unb ^rodent^ätem, (anbfcbaftlid^ eine ber fd|önften, geologifd^
intereffnnteften SBanberungen in bem an folt^en ©Ubcrn fo reichen fd^toäbifd^en
©tufenlanbe" (C. graa§). ^ie Stboneifenfteinlager beg unteren braunen 3»ura
bie ®eö5neningggefd^i(^te biefer ©egenb oon jeber unb immer mächtiger bi§ auf bic
©egenmart mitbebingt. Sergbau unb (Sifeninbuftrie finb b«de bie großen ©rtoerbg*
quetten im Umfreig oon SBofferalfingen unb hinten. 3m 14. Sal^r^unbert erf^einen
bie erftcn urhmblic^en oon ^Bergbau unb |Hittentoefen; boc§ f^on aug oor»
gcfcbid^tlid^er ®oben ©puren baüon aufbeioabrt.
Slltertümer. SSorrömifd^e: Hügelgräber finben fid| im Dberamtg»
bejirt ooniel^mlid^ auf ben Hoc^flödicn ber ?llb, b. l auf bem unb bem
Slbud^; fobann ouf ben iJiagebenen beg Sllboorianbg. 3n ben Äeupcrbergen giebt
eg feine ©puren oorgefd^id^tli^er ©efiebelung. S5cr ©teinjeit Werben geloiffe Sranb«
gröber bei @d)ed^ingen unb SBafferalfingen jugefd^rieben. ®ie SRe^rj^abt gehört ber
Sronjejeit unb ber ^eriobe an (oergl. H- i« f^unbber. 2,
@rg.*H0« ©rötere H^gelgnippen lagen in ben ÜBöIbem 3Be]^rcnfcIb bei ßouterburg
unb Sichert oberhalb ©ffingen (f^itnbber. 4); ferner im SBagenrain bei
im d;emaligen ©ic^wolb bei Seinweiler,
©ine SÖo^n grübe fanb fidj im obengenannten SBe^renfelb; unb eine 2^rid|ter*
gnibe bei ben ©rab^geln im ©idjert. ©ine ©ifenf djmelgftöttc bei Siaud^en*
Weiler auf bem ?tlbud^; in ber 9?äl)e iBo^ner^gruben (f^unbber. 5).
Sßallburgen: ©ine großartige gließburg war ber H<^ibengraben mit ber
Äoc^enburg, bei Unterfod^en. SSietteid^t aud^ ber H^ntbcrg bei [§fbtggmünb. Äteinere
SBaHburgen wiß mon in ben 93efeftigungen ouf bem ©türjel bei ©ffingen unb an ber
SBinfenbolbe bei Fialen erfennen.
Saulu», Senfntöiei au9 S3flittem6crg. C^oefttreiS.
I
2
^aflfthrci'l. Dbernmt 9(alcn.
SSege: ?luf üorrömifd^e 3cit ttjcrben jurütfgcfü^rt bie ipo^cftraßc, welche doit
SBcften nad; Dften über ba§ SBetlanb jlüifc^cn bcii ^^älern ber 5Rcmg imb Sein
beni 9lieg ^u; imb eine parnttele üon Sßtnnenben ^ertommenbe ^oijeftro^e,
bie bei Sibelmann^felben ba« gRot^t^oI freuat. ferner in iüböftlic^er 9tic^tung bie
fto^Iftrofee, bie öom ©nforn bei ^nU fjer auf baS ?(fbiid^ läuft, bei ^ior^enftabt ben
Äod^er unb bei ^eud^Iingen bie Sein burd^idjreitcnb. ®nnn bie alten ©teigen auf
bn§ 9IIbud^ unb ^ärbtSfelb bei ©ffingen unb bei Siöt^arbt. fRennbrüde beißt ein
©troßenbanun, ber öon ?(alen bee bureb^ fRomba^tbal gebt
9?öniifcbe8: S)ie grofee JRemgtbalftra^e gef)t am Söfümle uorbei nadb ?Iaten.
®on ba geben nadb ^^opfinQen jtoei SBegf^uren, eine über bnS ^ärbt^felb, b'”Ouf
nadb ©immiSlneiler, 'bie nnbere um ben ber ?(lbede ben>»t über SBafferalfingen,
.^ofen, SBeftbaufen. SJom Slünde stueigt ein .^^eermeg ab nach ©[fingen unb bi»^iuf
nadb Sartbolomii auf bem Slibud;. ©ine anbere ©trafje bortbin luirb im Sautertbal
ange^eigt, über Sauterburg, tuo oicIIeid;t au^ eine fRieberlaffung loar, 3)e^gleidben
eine Locher binauf in ba^ Srcnjtbal.
'Hafen.
3
iWitten burc^ ben ©ejirf, üom ©Ijen^of 6i§ Untertengenfelb, ge^t in gerobem
3119 ÄÜbnjcft nod^ 9?orboft ber r^ätifd^c ßtmeä, bie fogenanntc Sicufctäiiuuicr
(ßimc'^61. 71 f.). loar eine meterbiefe SKauer mit ebenfo ftarfen ißfeUern an ber
Snnenieite. ®ci .‘püttüngen überlebte ba§ ©renjmerf ben .Sloc^er mit einer ^uiäbrü^.
„f»art an ber ^cufeUmauer lagen in bet ©ntfernung uon je einer römifd^en 9J?eiIe
2ürme ober auc^ togenonnte öurftel, Surgftätte. §tu&erbcm, in mäßiger Entfernung,
meift faum eine Siertclftunbe hinter ber 9)?auer unb fo jiemlic^ genau im Slbitmib
oon üier OKeilen fefte ßager" (ißaulu^ b. %). @0 im Sejirf ein ßager bei DnotS»
felb unb (nad) ißaulu^) toabrfd^einlic^ ein SlafteK auf bem ^Schnaitberg , uod^matS
in eine äl?nuerburg oerbaut. ^aju bei Fialen, eine ©tunbe hinter bem ßimeg ein
Äaftetl unb ein jmeite^ ©chan,^mcrf, ber fogenannte ©urgftatt. — Eine jufammen*
hängenbe 2)arftellung beö römifchen fiime« oon ^auiuö b. 3. foerben loir am ©dhtuft
beä Sagftfreifc^ geben.
®ie «urftcl finb fünftiiehe ^üget, oiereefig mit ^ibrunbung ber Ecfen, meift
umringt oon einem ®raben, mandhmal ihrer 5toei beifammen, ein höherer unb ein
flacherer imb breiterer. SoId}e 3Bad)hügel hinter bem ßimeS lodren ba0 ©chlo^
ju 2öafferalfingen, an bem ber itodher ehemals linf^ ooriiber flofj, unb bie iöurg
^ohcnalfingcn gemefen.
©d)an jloerfe bei Effingen am löahnhof (ber fog. Sfubenfirc^hnf) im 3öalb
äRejgerhöl^le loeftlich öon .^ohenroben unb bei Siöthnrbt im SBalbe Erünenberg,
Ic^tereiS jur ®cdung ber ©traße auf bag f)ärbtäfelb.
©chanjwerfe oor bem Sime^ finb nach ^aulug b. S- ber fog. 3ubenfirchhnf
bei ©chechingen, ber ©chto^graben bei fieinloeiter, bie Eulenburg bei §Kgi§hofen,
hart am ffocherufer unb einige iöurftel, banmter bie Stätten ber mittelalterlichen
^Burgen SööUftein unb 'ÜSaiblingen, ber „öurren" bei .^ohenftabt, Schloß unb Slirchhof
311 .^eud)lingen, ein ®urftel bei ^ommertätoeiler, stoci am ^cibnifdjen Söehr unb eine
Schonje auf bem SBürgle gleichfalls bei SlbtSgmünb.
2)aS ilaftell auf ben Sßauerädern bei Slalcn (SimeSbl. 10) loar gemauert,
ein fRechted Don 283 m Xiefe unb 214,4 m ©reite, mit ber f^ront gegen ©üboften.
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4
5flgftfrci§. Cberamt 2(alen.
I
I
@3 be^err[^te bie Zugänge ju bcii bret 2;^äfern ber Steiiiigi, be8 unb Der
Srtgft unb fperrte bie ©tragen nnc^ Sannftatt, ^eiben^eint unb 9?örblingen.
2lnnä^eningö^lnberniffc bienten in ber gront unb redeten ^-lanfc ber Äod§er unb bie
9laL 2)ie Sefen ionren loie gemö^nlid^ abgerunbet unb nerftärft burd^ 5;ünnc. Xürine
[tanben ferner bei ben bop^jelten Stt)oren; mit ben moren eä mobl
24 Xürme inggefomt. Snnen lief ringsum eine gcpflaftcrtc ©trofje, oufeen eine Sänne
unb ein ©raben. 3)n^ ^rötorium unb ©aceHum fiiib nad^getoiefen; oud^ uoc^ anbete
©ebäube in unb bei bem Äaftctt, j. S. ein Sabgebnube, nörblit^ üom So^onnis»
firdfjI)of. 2)ie 9?eid^§IimegfommiffiDn befi^t ben im <SacclIum auägegrabenen S?obf
eines ©eniuS mit ber SKouertrone öon einer Statuette in Sanbftcin, unb ein Der»
goibeteS Sron5ebred^ Don einer ^l^rnmibe mit granierten Figuren beS 3uppiter 35oli»
d^enuS auf bem Stiere, ber 3uno S^ria auf ber Äu^, beS 9J?arS unb ber 9Kinenia
unb eines ^riefterS mit ^alrn^meig unb Cpferfticr. ©ine 5idijntgemme mit ^igur
beS Sonnengotts ift jc^t in $aü (Sammlung beS ^iftor. SereinS).
Sei Sffingen, fiibmeftlid^ Dom .^of ®auermang tourbe ein Sanb^auS aufgebeeft ;
im SlügeleStei^ ein römif(^eS ©rab. ©in ©roS Don einem ©rabbentmal ift im Stutt*-
garter Sapibarium. 3“ Unterfod^en fielen auf bem Äirc^enbla^ ein ^inieuäa:pfen
in Suralolf, too^l Spi^e eines ©rabmalS unb ein ©cffapitell mit Äöpfen. Sei Ober»
fod^en Dcrjeic^uet fßauIuS b. ?l. römif(^e ©ebÖuberefte.
9Uemannif c^»frän!ifc^e 3cit. fReiljengräber: 5(n ber fog. Schelmen*
gaffe bei ©ffingen, bei Püttlingen, nabe bem iiimeS; geöffnet 1898. Sd^ctmeumafen
ober »miefen giebt eS audf) bei Fialen, 9lbtSgmünb, 5DZepeIge^ren u. a. D.
©ef^id^te: ®er Sejirf gehörte ganj jum alemannif(fjen Stammesgebiet
(Sirgunb», fRieS», ?({b», Srensgau) unb jum SiStum §lugSburg (5lrrf)ibiatonat SR|ätieu,
Sanbfapilel ©ttloangen unb Öautern). 2)er größte 3:eil berfelbeu ftanb in firc^li^er
ober au^ toeltlidjer pinfid^t unter ber Sotmä^igfeit beS Stifts ©Hloangen. 5)er
alte 32ßilbbann beSfelben (Don 1024) reichte weit pereiu. 5)ie mciften Pfarreien loaren
bem Stift cinDerteibt. SluS erloorbener unb l^eimgefattencr perrfc^oft bnt bie gefürftetc
^robftei fid^ fd^lieblid^ ein ^Territorium gebilbet, baS in unferem Sej^irt brei Dbcr=
ämter umfaf^te: S^o^enburg, SBafferalfingen, SJelIftein»peud)Iingen.
Sou tueltlic^en ®pnaften lommen Dor ben Staufern Doniel)mtid) bie ©rafen
D. T)iflingen in Setrad^t. 5Rad)l;er, im 14. 55o^rbunbcrt, bie D. Öttingen, bie om .^iod^er
^inab bis über ©ailborf eine üfeil^e Don Surgen inne l)atten, f^f^ner bie padeu
511 Ißauterburg unb SBcUftein, bie perreu d. pürn^eim unb D. SScnioart, beibc auS
bem fRieS, unb bie D. 9?ed^bcrg ju peud^liitgen; fpäter bie gugger. Sm Sesirl ein«
^eimifdje 5Rittergefd^led)ter finb: ^ie fReid^Sminiftcrialen D. 9lbeImaunSfdbeu, bie perren
D. i^od^en, D. 9l^elfingen, D. fRoben, D. ber .pefte, d. ©ffingen, SBaibfingen, Sd^edjingen,
f^ac^fenfelb, Schnaitberg, Slalen, Don 3}^erjentl;al (©em. U.»ftod)en), Dom iRantd
(äRantel^of), D. Süpler unb bie f^idd, Sorüberge^enb eingefeffenc: D. SBefterftetten,
^fal^eim, Sol)enftein u. a.
©ine 3cittcmg, unter ©ber^arb b. ©reiner, patte SJirtenberg bie pcrrfd)aft üaiiter»
bürg pfanbroeifc inne (fpater bauernb 0berfocpen). ®ie fReid)Sftabt ^daien befaß
nur ein gan^ UeineS ßanbgebiet; einige Orte and) bie fReidjSftnbt ©miinb. T)er
fReft mar ritterfdpaftlid), julept bem 5lantou Jlod)er jugeteilt (perrfdpaften 9lbeImannS»
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'^(alen.
5
fclbcn, 9?icberalfingen, meljrcrc 'iBöüiuartifrfje). ^Sürttcmbctgifcf) ift bcr gnnje Sejirf
feit 1802/1803.
2)ie SReformation fnnb juerfl bei ben obeligcn ©rimb^erren, bann, erft
bei ber jJiei^äftabt 'Violen ©ngang, im ^Infd^fufj an 3BitrUcmberg ober Öimbnrg unb
unter 2öiberftanb non (Sllmangcn, bog eine erjotgreic^e Gegenreformation betrieben
^at, folocit eine folc^e in feinem 3Wadf;tgebiet nber^aubt nötig mürbe.
Sine natürfid^e .^eerftrafte füfirt burd^g fRcmgt^al I;erauf ing fRieg unb ing
üörenj* unb 5)onaut^o(, barum ift ber öejirt feit Sa^r^unberten oon Srieggnöten
befonberg oft unb f(^mer ^eimgefuc^t morben.
JVafeu.
Oberomtgftabt am Eoc^er bei bet Ginmünbung beg ^(albac^g unb am f^u^ beg
?llbud^g unb beg ^örbtgfelbg. 2)er 9?ame (1300 ?lulun gefd^rieben, oieUeid^t fc^on
im 12. 3o^rt)unbert 9Uat)) ift mo^I oon bem (oorrömifd^en ?) beg 5Po^eg abjuleiten.
®afe bag römifd^e 9tquileia ber ^eutinger STafel (an bcr (Strafe oon ©umctocenna
nnd§ fReginum jmifc^en ad Lunam unb Opie unb in ber 5Rad^borf^oft ber §trmelaufi)
hier gelegen fei, mirb allgemein angenommen. Über bie römifd^en ?Utertümer oon
'?talen f. oben.
3iegclftcmpel , melc^e in unb am S^afteü beim 3o^annigfirc^lein gefunben
mürben, bezeugen, baß bie Legio VIII Augusta unb eine Ala II Flavia Iper
ftanben. 2>ie 8. Segion ftanb in Cbcrgermanien mit bem .Hauptquartier ©trapurg.
3lalen ift mopl oon Dbcrgcrmanien aug befc^t morben. 3)ie Ala II Flavia mirb
bie rpötif(f)c fein, melcpe alg bteibenbe 93efapung fpötcr pier ftanb. ®ie SWünjen,
bereu über punbert pier gefunben mürben, reicpcii oon SSefpafian big auf ßonftantiug II.
— 2)er Sdpclmcnmafen mag ein römifeper ober friipmittelalterlicpcr fj^iebpof fein.
9(uf lange 3^11 erfapren mir fobann oon ?(alen nidptg mepr big ing popc äJiittelalter.
Stalen gepörte mopl urfpriingtiep jut H^i'J^fcpnft Üauterburg unb bamit jur
Graffepaft XiÜingen. @g erfepeint 1328 f(pon alg ©tobt (©iegel): 3?eidpgftabt ift
eg 1360 gemorben burd) Staifer 5^ar( IV., ber bie H'^rrfdpaft ßauterburg mitfamt
ber ©tobt oon ben Dttingcr Grafen für fid) ertauft patte, um fie gegen rei^glepen-
bare Güter in ®öpmen augjutaufdpen. 3ln eben jenem 3apr patte er bie ©tabt
belagert, mcil fie an ben Grafen oon Sirtenberg oerpfönbet mar, unb erobert. 2)urdp
öünbniffc mit ipren ©cpmeftern fuepte bie junge fReicpgftabt ipre Unabpöngigteit 311
I
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() ;i^agitfrei)?. Cberamt Violen.
fid^eru. 3m 14. imb 15. 3a^t^unbcrt fafecn jicmlic^ öielc abclige ©efd^Iec^ter in ber
©tobt, in feftcn ^äu[ent; eineg nannte fi^ na(^ i^r, bie (Sngel^arbt; SBalJpen: ein ;^unb.
®ie (Stabtöerfaffung tourbe 1514, 1552, 1591 unb 1615 anggcbaut. 2)ag
9Ö Oppen ber ©tabt ift ein ?tal in rotem gelb. S)ie Äird^e gehörte ()^on 1340)
mit allen 9iecplen bem ©tift 6H»
mangen. 2)ie 9?eformation tourbe
1575 burd^ 3ofob Slnbreö ein»
geführt; bog ^r^engut btieb
bem ©tift ©Uloongen. 1628
foUte bie ®ürgerfcfjaft burc§
eine toi[erIic|e JPommiffion mit
3wong jiim römifdjen ©efennt»
nig jurücfgebrnd^t toerbcn ;
©iiftao ?lboIfg ©iege brnd^len
1632 SIbpilfe. 97adj ber 9törb»
lingcr ©d^Iai^t fam, ongebli^
bnrd^ 3Knnitiongtüägen, meiere
bie ©(pmeben auf bem 9tüd5ug
ftepen liefen, ein furchtbarer
ÜBranb aug, ber auch ^cchit)
jerftörte. — @g mar eine jiem»
lid^ bäurifihe fRepublil, bie
1802 aufgehoben tourbe.
©oangelifche ©tabt»
ür^e, 1765 f. erbout, alg
(minbefteng) britter 5Bau an
biefer ©teile, ©ine ^farrfirche
beftonb 1340. ©ic mar bem
hl. 97icolaug gemeipt unb hatte
97ebenaltäre beg hl* Ulrich anb
ber hl. Btuölfl'Oten. 5>er 2umi
ftanb an ber Slorboftedc beg
©horiS* ®fim großen ^'ranb im
3ahre 1634 ging fic mit ju
®runb. ©in 97otbau oon .^olj
auf ben alten ©todmauern mürbe
1650/51 errichtet; ber 5!urm
1667/68 gebedt, 1685 um jmei
©toefmerfe im 5l^ted erhöht, 1686 mit fteinemem ^an^ oerfepen. ?lm 28. 9J?ai 1765
ftürjte biefer Xurm jufammen unb befchäbigte ba§ ^rchengebäube fo, ba§ eg ab»
gebrodhen merben mu^te.
3um fWeubou enttoarf ber h^t^äofll* toürttemb. öanmeifter ©rofe einen ^lan,
ber oon ®aumeifter Heller aug ©münb abgeönbert unb fo auggefiihrt mürbe.
?lIforb oom 5. ©ept. 1765. film 24. ?lpril 1766 mürbe an ber norböftlichen ©de
9I()Icn. {loUijaut.
Fialen.
7
bet ©runbl'tcin gctcgt. ®ic Äir^e i'oHte im Sitten 120 lang, 52 breit,
85 5^6 erbaut merben unb jmar majfiü au^ Duabeni; bcr ^urm 21 im
©coiert meffen unb 90 3“^^ fupfenien ©ac^fuppet, baoou 27
im 9tc^tccf Über bcm Äranj. ®ie ©turfatur im Snnem besorgte 3DL US in neu*
berg auä SJiergeut^eim um 300 fl. bie 3)ecfenmalcrei U(. USintergerft aug bem
Äcmptifc^en um 240 fl. ®ic 18 ©aulen ber ©mporc, bcn Xauffteiu unb bie Äanjcl,
atteS aud fünftlic^em 9)Zarmor mit ©tucfjieraten lieferte ©d^ait^auff au« Samern
um 955 ff., ba« UUtargittter ein ©d)Ioffer au« ©münb um 176 (ober 196?) fl. 2)ic
©cfamtfoflen überfticgen
40000 fl. ^aft atteSieid^«»
ftäbte, o^ne Unterfi^ieb
ber Slonfeffion, batten bei*
gefteuert. 9Rit Gllmangcn
al« Äircb» unb
bcrrn entftanb wegen ber
UJaupflicbt ein langwieri»
ger, erfolglofer ^rojeft.
?lm 28. unb 29. 97oOember
1766 gefdbab bie Gin*
toeibung (micb ®auer).
5)ie iKr^e bilbet
im ißlan ein fRe^tcd mit
einer ?hi«bicgung an jcber
ßangfeitc unb quabrati*
fcbem 3^urm an ber üft*
lieben ©cbmalfeite. ©ie
entbehrt be« Gbor^. 3n=
nerliib erfebeint fie al«
tppifebe Cuerfaalfirdbe.
5?er Ulltar ftebt oor ber
großen 9^if(be bcr ©üb*
feite. Über ibm, etwa«
äuriirfgcrücft an bie 9?ifcbenwanb, bie Alonjel. ®or iljm bcr 5!aufftcin. S)ic 5fanjcl
betritt man uon bcr am 9iifalit ber ©iibfeite angebrachten ©afriftei. 2)ie Orgel
befinbet ficb ouf einer Gmpore an ber CftWanb oor bem ^urm, Gmporen für bie
mönnlicben 3“börer finb an bcr SSeftfeite unb 97orbfcite unb au^ an ber ©iibfeite
ju beiben ©eiten bcr großen 97ifcbe. Xie ^aupteingönge finb an ber SSeft* unb 9?orb»
feite. 5)ie öönfe im ©ebiff finb fo aufgeftcClt, bab oon allen ipläben Jfanjel unb
mitar gefeben Werben, unb bafe 5Wei ©üngc bcn Kaum burebfreujen, einer ring«um
läuft. ?luüen finb bie USÜnbe bureb ^ilafter feblicbt geglicbert. 5)cn Junn frönt
ein ^uppelba^ mit Saternenauffa^.
®ic 2)ccfengcmalbe im ©ebiff ftetlen oor: bie Uluferftebung, bie ^immef»
fobrt unb ba« USeltgeridbt ; ba« le^tc größer in bcr SRitte. Snfebrift: Ulnton
SSintergerft invenit et pinxit 1767.
Jlalen. Zl^onTcficf an bet 5ricbl)0flit(^e.
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Sagftfreiö. Oberamt Stalen.
Sluf bem .ftan5cIbQ^ ftc^t eine <3tatue be^ auferftaitbencu (5^rl]tiiS qu4 ®ipg»
mormor. 2)cr ‘'Jlltar l)at einen ^itbfd^ ge|c|ni^tcn, nteberen OitterauffnJ;. ®ec 3!aufs
ftein ift fc^r umfangreich. 3ti ber gemölbten ©afriftei befinben fich foigenbe alte
Äirdhengefäßc; 1) ©ne ^oftienfa^fcl oon Silber, ooal. ?luf bem I)edel ift eine
@ruppc oon SRunbfigiir^cn in Silber aufgefc|jt: ‘Jlboftel beim ^benb»
mahl; ^fi^rift: aufgeftettt bag @rfte 3J?ahl ben 16. ^ebr. 1781. 2) ©n oergotbeter
ßelch famt ‘ipatene, im Sobffttl berfelben 3eit. 3) filberne 3lbcnbmahli8=
fannen öon 1756 unb 1760. 4) ©n filberne^ ^^aufbeefen famt Äannc üon 1750.
®ottegacEer!ir(he, eljcmalg ÄapeUe 3ol)anni^ b. 1561 neu ouf gebaut,
1802 ertueitert (jur Unterbringung ber neugeftifteten Orgel). ®ie Kapelle ift fchon
1360 ermähnt, aU Don alterä h^*^ S“ Sttmangen gehörig; bamal§ beftanb fchon
eine Sifaplanei. 2)er ©jor jeigt au<h nod; Spuren einer früheren Saujeit im 14. Sah'-'*
hunbert. Sin ber Dftmanb au^en fteht in einem beutfehen Schilb E h nebft bem
Silb eines 3agbhornS, anfeheinenb auS ber B^it um 1561. 2)aS ©ebaube ift un*
aufehnlid). 6S enthält ®rabfteinc unb bemalte ® cbenftafeln ohne fünftlcrifdjen 2Bert ;
au^ ein alteS (unbebmtenbeS) Sehnig bilb beS 3)äuferS, in Halen belannt alS
„^almcfcl“ (am ^almfoimtag merben bie S^inber mit Sadiuerf befchenlt, baS auf
bie ®räber gelegt mirb). SSor bem Hltar ein @ r a b ft e i n mit SBappen für bie
frau Soupfa ©lifabetha ü. öouDinghuufen. Huf bem Hltar fteht ein .Sbrujifij unb
ein breiteiliger Huffag mit mittelmäßigen ©emälbcn: mitten baS erfte Hbenbmahl,
red)tS unb linlS bie .Kommunion üon 9JZännern unb üou B^uuen HalenS in ber
2!ra<^t bes 17. SahrhunbertS. Hn ben '23änbcu außen finb ein paar ©ebenltafeln
Don gebranntem 3^hou eingemauert, melche faft gau5 mit bemfelben SDJobel het^ö^ftellt
finb. Sie geigen ein (Shcpßur in ber ‘Jlra^t ber Shrbarleit fnicenb üor bem @e*
freugigten, im .^intergrunb eine Stabt mit fieben 3Iürmcn, mohl bie Slcidh^ftabt Halen
im 16. 3ahrhunbcrt. 3)ic S)aten gehen üon 1576—1588. @ine biefer glatten (für
aßag-imilian Schuol üon 28alb, fo üor ber .^erberg gum fchmargen iöeren entleibt
morbeu) ift begeichnet I B E. 5)ie älteftc ift gefertigt für Urfula geb. Schirpfin,
SBitme bes .l5anS SSilhelm ü. Öaubenberg gu 23egcd.
©ne Äapelle gum h^- ®eift befanb fidh bis 1634 in bem gleichnamigen
Spital, nadhmaligcn ^riigeptorat. ©ne S^apclle guSt. Seonharb (St. Sagen)
ftanb am Jlrcugmeg bei bet B'^O^^^^ütte.
S)aS 9lathauS ift 1836 umgebaut morbeu. ©ngemauert ift ein Stein mit
bem SSnppen ber ÖleidhSftabt üon 1664. 3m ^^ürmdjcn ift fegt mieber ber fog.
Spion ÜOU Halen angebradht, ein gefchnigter itopf mit ^feifdheu im dJZunb. 3)urdh
ben Uhrpenbcl l)i*^ unb h^r gebrept, blidt er fpöhenb nadh gmei Seiten auS. @r
ftammt üon ber Ugr, melche na^ bem großen Slranb üon 1634 alS ®efchenf üon
0iürnberg gefommen fein foll. Sie enthielt noch unberc bemegliche f^’Suren, fpringenbe
ööde u. bergl. Sie hißorifche '^'üu bem Spion üon Halen ift biefer fyigur
unterfchoben.
SaS ehemalige SdjulhauS bei ber Stabtlirche gut eine Snfehrift üon 1616.
Hlte SJalten häufet mit ©fern; eines batiert 1563. Hlter B^^)>^lflubel.
®on ber S t ab tm au er mit öuef elfteinen finb namentlich an ber SSeftfeite
noch einige ''Partien erhalten. Sie 3)2nuer famt bem Umgang mürbe biS inS laufenbe
■Jlbt^flinünb mit 'Wcllitciii.
9
Sfl^r^unbert herein uiitcrt)Qtten. Um 1G70 moR [ie 1518 <Sd;ritt im Umfang unb
f)Qttc jmei 5!!f;ore, baS S^ieue unb ba§ 9Ute, unb fünf ^^örlein. Sin boppcitcr SBaffer»
graben umgab fie. J)ie ummauerte ?lltftabt bilbete annat)ernb ein SSiereef, bic nörb*
li(^e ©(^malfeite etlua§ nerfc^oben. 3)ie beiben ^aupttborc ftanben bi^ 1836; au&er*
bem gab eg im Dorigen Sa^r^unbert einen Stord^enturm , S)iebdturm, geilenturm,
2(|mörturm. ®eim 'Jtbbruc^ be§ fog. 9?nrren()äu§leing im 3al)rc 1839 ftiefj man auf
©runbmauern unb SBöibung cineä alten 5T^or3, mol;l beä ÜKartinötl)orö , baS in
einer Urfunbe oon 1419 öorfommt. ftnnb an ber 9)Ziinbung ber SJZarftgaffe auf
ben ®raben. 55ie Stabt bat feinen eigentlid^en SKarltpIa^, bic breite SBettgaffe er*
fe^tc ibn.
9(a(cn. ’ilnfK^t oon IR28
Slbgegangen ift eine im 14. 3at)rbunbert genannte 3Sorftabt unb ein jn ber
Stabt gehöriger SBcilcr (^lurbejirf Öbenlueiler). Seit uugeföbr 1770 behüte fidh
bie Stabt toieber über ihre ^Ringmauern au8.
9(lte ?lnfi(hten; eine t)on 1528 (nadh Slopie bei @ebh. Stühcl);
bic Xhoiipfßtten an ber J^riebhoffirchc, ein Stiel) "ipfänber« in Sffingen öon 1790 u. a.
JlOtsgmünö mit ■^effßein.
Stattlidhcr, mcitläufig gebauter 3Rarftflccfcn am J^ocher bei ber Sinmünbung
ber Sein unb ber IRotl). S)ad 2)orf ift, mie ber IRnme (1251) befogt, oltetlmangifcher
Sefip. Sr !am 1377 mit ber .f)errfchaft ffietlftcin an bie ö. .^ümheim, bie hic>^
eine ?(mtgbehaufung unterhielten ; unb nadh ?luöfterbcn Utieber an bic ^robftei,
bic einen 5lmtmann einfe^te. ©runbbefih unb mohl auch ^Bohnfip im Drt hotten
bic Herren Don ber .^efte, fa benannt nadj einem T8alb bei 91., mo ihre öurg
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10
Cberaiitt 'Malen.
geftanben fei« wirb. (SBnppcn: o. 9U6crti, 9^r. 1016.) Pfarrei tourbe 1328
ber 5l6tci ©üiüangc« cinuericibt.
3)ie fat^. ^farrftrc^e jum i^L 2Kid^aeI ift mit SluSna^me beS 2:urmS
ein 9?euba« üon 1885, bie ältere Äird^e toor 1472 ooii neuem erbaut (8ommcI»
brief ber brei ®runb^erren ^iini^eim, SBeötoart, ^Ibelmonn). 1751 luurben Sd^iff
unb Oberteil be« Xurmä im 3ofJfftil neugebaut, ber gotifc^e ßljor blieb hefteten,
tüurbc aber mobernifiert.
®er 5:urm ift im unteren ^cil nod) alt, tbütromanifdj. 3)ag @rbge)d)oy bilbete
ehemals ben 6^or ber alten 5lirc^e. 3« bcn ©den fielen nod) bie ©äulen, melc^e
baö ©eluölbe trugen ; le^tereä ift gotifd^ erneuert. 2)ie 9?orb=« unb ©übmanb loaren
burd^ gegliebert, bie ^uglcid^ al§ ©i^e bienten, ©ie finb gefd^ieben burd^
^toergfänlen mit p^antaftifd^en Knäufen. 63 Io den non öeniljarb Sad^mann, um
1500. SSom alten Ä'ird^b^’f finb ©rabbenlmäler in Soln^aferftein mit geölten
3nf(^riften unb SSappen au§ bem 16. lutb 17. Snljr^uubcrt in bie SSänbe eingelaffen;
aud^ eine iD7effingplatte non 1430 mit ©rabfc^rift ber Ytta de Geroldseck. §luf
bem ehemaligen Slirchhof fteht auch ba§ ftattlidje ^forrha«^ ouö bem öorigen
Sahrhunbert, mit bem ^Sappen ber gefürfteten ^robftei.
?(m Slodher oberhalb be§ DrteS fteht jloifdjen Sinbenbäumen bie Slapelle
u. l. f^rnu, 1735 angefangen, fpöter erlueitert unb 1771 getoeiht. 2)ie heujartige
Einlage ift nicht ohne Sntereffe; nudh ber hbljenie ®ad)reiter gefällig. 5l?ahebei ein
J^reujberg mit ben Figuren non ®hnftn3 unb ben beiben ©dhächern am ^enj.
§lm ©ehäufe baS SBappen be^ ^ropfte^? 26olfgang u. Raufen (um 1590). ©ne
1497 erbaute <Bt. Seonharbälapelle an ber Sein lourbe 1838 abgebrodhen.
S)ie ?lltfdhmibtc am rechten ^ocherufer ift 1667 aU ^ammerfchmiebe ein»
gerichtet worben. 1611 lonr hier ein ellwangifcher .^ochofen errichtet worben. 1698
Warb bie ^nmmerfchmiebe oerlegt.
®ie 5Reufchmibte weiter oberhalb am Jilodher ift 1699 aU ellwangifcher
^ammerwerf angelegt unb jept nodh ülr Slgl. .^üttenwerf in Setrieb, in mobernen
©ebäuben.
SBeiler SDBcllftein, eine Stunbe unterhalb '^IbtrgmünbS , am Stocher jiemlid)
jerftreut gebaut. Sr War ehemalr ber .^auptort ber ©emeinbebejirlr Wegen ber
Surg, bie auf einem Surren linfr oom Locher lag. Son hier nennt fich erftmatr
1269 SBnlther .f>nd, oorbem in Santerburg gefeffeu. 2)ar ©efdhlecht fdjrieb fiep auch
ö, SB. (ober SBellenftein, SBeläftein). Ulrich ^<199 oerfauft 1374 bie Sefte mit adern
3ugehör an bie Slbtci Sllwangen; biefe Wieber 1377 famt Slbtrgmünb an Slonrab
0. ^ürnheim ju dtieberalfingen. 2)ie ^errfchnft fiel uad; bem Slurfterben ber ®e=
fchledhtr 1585 an Sllwangen h^iw. 3m breifjigjährigen Ärieg Würbe bar ©^loB
hart mitgenommen. Sllr i. 3- 1700 ein gut <Stüd SDtouerWerf einfiel, würbe er ab*
getragen, nur bie Slapede wieberhergeftedt, war 1789 noch einmal gcfchal). ^iefc
Äapelle 5U @t. 3afob ift übrigenr nicht nlr Surgfapede erbaut, fonbern nur in
ein ©tüd oon ben Umfnffungrmnuent ber Surg eingebaut, ein oerfchobener Siered
mit Sudelfteinen auf jwei ©eiten. 3n ben IRuincn hatten fid) 1723 Sinfiebler ein*
geniftet. Sr ftehen nod) ©tüde oon ben guttcrmaueni ber Surghügelr, ber 5um
5!eil mit gelrwänben abfädt. Sind) ein Sieder üon ber Surg ift unter bem älter ner*
Übt^ginünb mit ^^cUftein.
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t(6t«gmAnb. ttTlaturrn im Zurm bet $farTtird)r.
12
Sogflfrei#. Cbcramt 'Halen.
I)iiug crf;altcn. 5^om iBerg^ang luar bic Siitg bur(^ einen grof3en @ra6en ab*
gef^nitten (loobei fic freitief) non ber ^o^en Plattform ienfeits be§ ©rabenS na^
bebro^t blieb). ®iefer Öergöorf^rung inar abennnlS burc^ einen ©raben abgefd^nitten
unb als — in biefem fjatt bösere — ®oiburg jugeric^tet.
JlöcCmaixrtöfeCöen.
2) er (ycmeinbebcjirl liegt jenjeitS be§ 5locf)erg, fc^on „uff ben SOBälben". ®r
gebörte jum 5Birngrunb unb ;ui bem Sannforft »on (£tttonnge>t. 2)ie ©taufet fd)einen
hier 93efib gehabt 5U haben ; ein Siferidus de A. tritt 1236 SJeich^niinifterialc
auf. 3ni 14. Sahrhunbert finb bie ©raren n. Cttingen Inhaber ber 93urg, ocr*
aufen aber 1361 ba§ ©anje an ©Itniangen. 2)iefeg niieber 1380 an bie ©dbenlen
non öintburg, bie fchon non S?onrab IV. einen 21. umfaffenben Söilbbann erlangt
hatten, iiiinburg inufete 1493 bie ^crrfdf)aft nerpfänben an bie n. SSohenftein, non
beten @rben fie nndb nielföltigen ^rojeffen unter einanber ber ©taat aufgefauft
hat. ^eute ift baä ©dhlofegiit tuieber im ®efih bc^ ,^aufe§ 2lbelmann. 3)a8 je^t
gräfliche ©efchledbt ber 2lbelmann n. 21belmanngfelben ftammt moht fiiher non ben
1147 genannten Drtgabctigcn unb bem fchon angeführten SieichSminifterialen um
1236 ab.
3) ie Pfarrei ift um!» Sal)!^ 1130 gegrünbet, unter Ööfung ber hiefige« itapeHe
non ber Jlirdje jit 97euler. S)er ilirchfa^ ift mit ber ^^urg non Öttingen an 2im»
bürg gefommen. ®ie n. SSohenftein hö&cn bie rHeformation eingeführt.
3)a3 ipfarrborf mit bem ©d^lofr liegt hnd) über bem rechten Ufer ber blinben
97oth, im ©ogen langgeftreeft.
©naitg. ^farrfirche, bem 1)1* 9?ilolau§ gemeiht. 2)a§ ©d^iff ift 1813 ge*
baut. 2)ec 3iurm alt, niereefig unb gebrungen, non einem 3dtbach bebedt. ®ag
©rbgefchofr, ba^ ben ©hoi' bilbet, h«t brei ^enfter mit fpötgotifchem 9)?abmerf unb
ein fRippennc^geüJöIb mit fh'ofette im ©chlufrftein. 35a§ ©lodengefchoß h^** ®nppel*
Öffnungen mit romanifierenbem 9)?ittelpfeiler (Sfienaiffance). Sie ftirchc enthält ein
fchöneS großes .^oläfrujtfij auS ber JRenaiffance. X?elch non ©ilber, nergolbet,
17. Sahrhunbert. i^oftienbüchfe non ©ilber, bcj. 1684, SBappen [5ßohenftein] imb
PGVV MIVVGVS (^^hibpP ©ottfricb n. SSohenftein unb SOiargarete Suliane geb.
n. ©perberSed).
2ln ber ehemaligen ilHrdjhofmauer aufjen fteht ein ©r ab fte in mit fehr fchönem
fjla^bilb eines ©belfräuIeinS. ©ie fteht betenb, non norn gefehen, urnmoUt non ihrem
aufgelöften .^aar. Umfdjrift in fpätgotifd}en 3jrinuSteln, ncrmifcht mit SJZajuSfeln:
anno dm mccccl.x:xxxiiii [1494] am freitag vor allerheiligen da starb die edel
junckfrau anna von Volienstein Der Got genad.
2luf bem fjriebhof broufren nor bem Sorf ift eine Kapelle hndh unb fchön ge*
legen, ©ie tnarb 1473 geftiftet non ben ©chenfen ^riebrid^ unb SSilhelm ju
ber |)ciligen Öeonharb unb Barbara, famt ^frünbe für einen Äaplan.
SaS gräflich n. 2lbelmann’fd)e ©chlofr ift ber ©tammfih ber Familie, toeld^e
1680 in ben ^reiherrn*, 1790 in ben ©rafenftnnb erhoben tnurbc. Sßappen: auf»
geri^teter gefrönter Sölne, blau in ineifjem f^elb. 2luf bem .^elm ein halbes ©ieb,
beftedt mit ^^bern. Sie SSiirg ift im 14. Sahrhunbert genannt, tnirb aber f^on im
^etpangeii.
13
12. 3nl)r^unbcrt angelegt fein. 6in SRunbbogenfricö mit geferbten Äanten, ber 1894
Beim 9IBBni^ ber ÜPurgmoucr gefunben imirbc, ift je^t im Sc^Iol^of eingemauert.
2)ic JHingmauer erl^oB fiel) an ber 9f?orbfeite aU 3)?nntcl ju ftattli^er .^ö|e. SSom
93urggraben imb noc^ Don einem äußeren ^palSgraben ift ein iStiid erhalten. Üfn
ber Seftfeite breitet b^ute nod^ ein 2Bei^cr au3, beffen 2)amm brnd^tige Sinben
frönen. 3)er Sübflügel be^ ©cblofebau^ b^t fbibbogige ^Pforten, ^ier mie im mefts
li^en unteren Sffänme cingemölbt, im ilreuj ober in ber 2;onne. 1730
ift bie fßebc non bem „fc^r aiten @cblo§, mit ©röben, 3ifinger unb ©emöuer (auf
brei ©eiten) umfongen". ®er ©enerni ö. Sungfenn bat e§ umgebaut im ^obfftü*
@3 entbält ®arocfmöbcl, 3Sagbtrobbä<^»r 9tbnenbilber (unter anbereu auch ein alteö
®ilb üon |jobcnftabt). ?Im ©dblofetbor ift ein bübfi^eS ©ittcr im ®arocfftU.
normaligc SJobenfteinif^c ©dblöfecbcn im Siorf ift im 17. Sabrbunbert
erbaut, ©eburtöb^uS ber granji^fa ö. ^obenbeim (geb. t». Qlemarbin).
3m SBeiler ©übler ftebt eine eo. .ftabeüe auö älterer ®on bic*^ nennt
ft^ feit bem 14. 3abrbunbert na^mciSbar eine abelige fyamilic mit @ber(?)»Stobf
im SBappenfebilb.
3m ^of SRebelgebren ift ein ehemaliger .f)crrenfi^ ber Herren üon ©obenftein
au8 bem 17. Sabrbunbert noch ^u erfennen. $lucb im Ottenbof böOen fic einen
fotiben, her 1662 leer ftanb, 1719 nbbrannte. 3)eSg(cidben in ©orbarbSlucilcr.
5>ctt)angen (alt Denetnang, Dintoang).
?ßfarrborf im ©kUanb über ber Sein. Ort^abel im 14. 3abrbunbert öielleicbt
ouS bem ©münber ©cf^Iecb^ ®om ©teinbaug (SSabpen: eine gefpaltene fteigenbe
©pibc). 'S)« ©ütcr moren eUmangifdbe Selben. 3m 14. unb 15. 3abrb«nbert brachte
baä ©pital ju ©münb allmöblicb faft baä ganje 2)orf an ficb, unb ber Slot bafelbft
bie ^obeit. Slueb bie Pfarrei mürbe 1414 bem ©pital einnerleibt.
Slatp. Äirdbe j. pl. ÜHaria. ®a« ©epiff ift 1819 ff. erbaut, um 1875 er*
meitert unb öerfebönert. J)er STurm an ber ©übfeite ift noep frübgotifep, mit fepmerem
Slippenfreujgewötb auf birfen ©effäufen unb Slunbbogcnfenftem im ©rbgefepofi, mcIcpeS
ben ©por ber alten Sfirepe bilbet. §ln ber SBaub, ber Äanjel gegenüber, fi«
fcpöneg ßrujifif au8 bem ©nbe be§ 15. SahrpunbertS, 2 in poep- Ob fiep ber in
Sßürtt. 3aprb. 1862, ©. 91 angefüprte 'pergamentjettel mit ber 5Iuff(prift: anno
domini mcccciii do machet hans maler von gingen diz bild, in ber ©farrregi»
ftratur auf biefe ©epniperei bejog, ift älueifctpaft; er ift jur 3cit '« ^)ßfarrrcgiftratur
niept mepr ju finben. ®afür ein anberer mit ©eprift non 1734*). 3n ber ^urm=
fopelle eine fpätgotifepe ^ietä unb eine 9Jluttergotteg in guter ©tpniperei. 3n
ber ©atriftei ein Oftenforium, Slofofo, mittelmäßig; unb ein ©epranf mit gotifepem
©efepläg. .^inter ber Sfirdpe ein neuerer DIberg. 9luf bem S^urm eine ©locfc auä
bem 15. 3abrpunbert mit unleferli^cr Umfeprift.
3m SBeilcr Sleidpenbacp ftept eine 5fapeHc 511m pI. Ottmar, für bie 1498
ein Settelbrief auggefteßt hmrbe. 1832 umgebaut.
„9tnno 1734 pab iep f^oni 3ofePp i'on Stpirtäbifd) ©münb pfamr allpier biefe§
SrueiHf burdp ^Intonium Utbon IWapllergefell oon ©münb renooiren unb non Sofepp ®(preiner
oHpi« ju SJeroang baß Sreuj borjue motpen laffeu."
. 14
Obcmmt 'Jlalcn.
Sm SSetlcr 9iobam§börfle (att SJobcn ba§ ©örflin, im Unterfd^ieb üon ber
öurg gleichen 9?ameng) ift eine aite, jc^jt formlofc ÄopeUc gur Srinität.
gfXingeit mit i^oßenroöen un6 ^cdttaitücr^.
^forrborf mit 9Jirtrttgercd^tig{eit. 9Im guB 9Hbuc^2, im 5l^al ber 9temS,
bic auf ber ÜOiarfung entfpringt, treftii^ gelegen. 3)ie ÜJ?artung erftreeft fid^ oon
ber ^ö^e be§ 9Ubu(^g &i§ f}iiulber in§ SSellanb. @ic cntplt uralte ©puren menfd^=
lid^er ©eficblung.
@i)cn tuurbe auf ber 9)lnr{ung fd^on in uorgef^ic^tlidljen gewonnen,
(©c^meljftätte Bei Soud^enUjeiler). 3m 2)^ittelalter flirrt ein Herren
ö. ©c^naitBerg beit ä^einamen „3fenfd)mib" (1364). 3» ®ffingeu mirb im Einfang
beS 16. 3al)rf)unbertg eine SSellmQrt’ff^c „©ifenfe^mitte" genannt 3m 3aBre 1511
Bilbcn bie ^erren öon SeHmart^iiauterBug eine ©ifenerägefcüfd^aft unb geben baju
i^re SD^üBlc an ber 9Jcm^, untcrl^alB beS 2)orfc8 ©[fingen, famt ber ©^meljl^ütte.
S)ag 5^ arf gehörte ju ber ;^crrf(^aft üauterburg. 3m 15. Sahrpunbert fommt
bicfelbe burd) Äauf an bie .^erren u. Sellmart, bie im 16. 3lHcinperren berfelBen
luerben, 1696 aber tuieber einen Xeil üerlaufen an bie ü. 2)egenfclb. 3m 14. 3a^r=
punbert nannte fic^ öon ©. ein ritterlid^eä ©ef^Ie^t, baS im Söappen eine fd^reitenbe
31radfc führte. S)er itird^fap luarb 1.361 uon Äaifer Äarl IV. an baS Slofter
ftird^l)eim am fWieg uerfc^entt, 1538 oom ,^au^ Setiluart angefauft. 3n ber ©c|en*
fungäurlunbe mirb neben ber ^farrfird^e eine filialis ibidem genannt; unb 1538
»erlauft S^ird^pcim „beibc S?ird^fa^e unb ^farrle^en". ®er S. ^rauenaltar, beffen
Scboifd^aft 1479 bem ^errn oon ©d^naitberg juftanb, ift mol)I in biefer jmeiten
Äirc^e 31t beiden, ^ic jmeite Pfarrei ober Slaplonci ift offenbar infolge ber 9iefor«
mation eingegangen,
2)ie CO. ^farrfirc^c, bem pt. Duirinuö gemeint, fd^eint in ber ipauptfac^e
an§ bem 15. 3a^rl)unbcrt ju ftammen. S)ie Sat^rjaplcn 1512 unb 1517, bie aufjen
angefcbricben finb (on ber öftlid)en unb an ber fiibmefttid^en ^pr), bürften fic^ auf
eine '^^eranberung bejicl^en. 9ienooierungen gefd^apen laut Söeiljtofeln 1668, 1774,
1894; (auci^ 1872, n. .tönigr. 3Sürtt IIL). 5)er Äirc^l)of mar früher befeftigt. ?lm
9lltar ein gefc^niBte§ Ärujifij, mit rollcnben klugen, Silicnlreuj anftatt beä 97imbu8.
5)ie ©inporcn finb gefdjmücEt mit Ölmalereien an ben Örüftungen, ©tiftung oon
2SßlImartl)’fd^cn 98ermanbten um 1671; ©t)riftu8 unb bie 3mölf %oftel, on ber
Drgelbü^ne neun mufi3ierenbe ©ngcl.
2)enlmäler in ber Äird^e: 1) ©ebaftian SSettmart 1601, ^^tatte mit SSappen.
2) ®eorg fRein^arb 0. SS. 1624, ebenfo. 3) ®eorg SSolf 0. SS. 1612, jmei glatten
mit SSnppcn. 4) 3ol)ann SSolfgang 0. SS. f 1714, ©anbfteinepitapb mit fnieenber
lliittcrfigur oor bem .^eilanb in ben SBolfen, unlünftlerifd^e Slrbeit 5) iiubmig 5larl
0. SS. t 1750, ©anbfteintafel mit i^crgolbungen. 6) ©op^ia Floriane 0. ©tetten, geb.
0. ©emmingen 1720, Ölbilbnig in <) ®^afim. 3afob ©iengcr üon
unb ju ©ninbüpl, exul., c^cmal. fd^locb. Cbcrftmac^tmeifter (f 1678). .^oljtafel mit
©emölbe 3alobß 'Jraum. 8) ©ebcnftafcl o^nc Siamen, Slufcrfteljung ©^rifti mit
^amilienbilb, 17. 3al;r^unbert. 9) 9iunbcr 2:otcnfd^ilb für ©ebaftian 0. SS.
1 1601, ©anbftein, bemalt 3n ber ©afriftei eine ^oftienlapfel, ©Uber mit SSer<=
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C^fuiflcn mit .^ol^enrobe» unb Scbnaitberß.
15
golbung, bej. 1714 IW VW unb SBoppeu SBöKtoart^. Sbenba eine 3iw»^Qnne,
bat. 1756, nnb eine in SSittenberg gebriulte Sut^erbibel mit .^o(5fd)nitten öon
1591. ©ine Sbifc^rift befagt, ba^ biefelbc au§ bem ©raub ber SSiener S3nrg gerettet
nnb 1671 nac| ©. gebrockt morben fei bnrd) 9K. 3. ©ienger ö. ®rünbül)l.
©lüden üon 1589, 1632, 1742, 1838. S3ou ber 5lird^e auf bem f^ricb*
^of, lintö über ber 9?em§, feit 1831 nur mel)r ber S^or, gerabgefd^loffen treuj*
gemblbt, nod^ in frü^gotifdjen (formen, um 1400. (3m abgebrochenen <Sd;iff foU
bie Sahrjahl 1470 gcftanben feilt) 3m ^obeii einige golifche gtiefe. SBoiibgemälbe,
jebt oerfchlnunben: Über bem ©horbogen innen 51rönnng Sliariö, an ber 9torbmanb
be^ S^iffg (jc^t Äir^hof^niauer) .gieiligenfiguren auf gemaltem Teppich. (®efd^r.
0. 3D7ct5 in ©o. ^irchenbl. 1847.) 2)ie ^oljbilbmerte and bem 15. 3ahrhunbert
(ä)?uttergotteS, 5!änfcr, pI. Sifchof) finb je^t in ber fiirdje ju Sffiöggliugen.
S^aä ehemalige 3? eg enfelbifdje @d)lö^d)en wirb 1638 bejcidjnet al^ ein
„abeligeS @<hIob unb |ian§, famt @d;euer ^ofrait unb (Stallung, mit ÜWauern um»
fangen", ©g ift ein (Steinhaus mit einem ©riertürmchen , in nad)mitteIolterIi(hen
formen, mit mächtigen 3)e(fengebälfen ; 3i^0((lfu§l>öben. 3)aä SBöllWartifche
(Schloß h(^t noch jüngere^ ©epräge. Über einer hinteren 3:hür ftnnb 1555. 3)aä
23 öllmartifche ämthanS bei ber Stirche, früher (fchon 1657) h'^rrfthnftli'hc^^
23itwenfih, h^tt im ©rbgefd)ofe gewölbte 8?äume. 3m Ü8oIf§mnnb hci&t e§ @tein*
hauä. 3)a8 ©afthouö jum 9titter, ein mädjtigeg ©ebäube, war ba« 3fnflhnn8.
35ort liegt eine alte Säule mit 23ulftring.
2lbgegangen finb eine ©Infe, fpäter St 2innenfapeHe beim 231ümle, eine St. Veon»
harb^tapclle (?) beim 3)örrhan§ unb eine St. ^elenentapelle bei .^ohenroben.
©in 23abhau§ würbe 1842 abgebrodhen. pranget nnb 93lod 1807 burdh ein 2Bach=>
hän^chen erfe$L 21n bie 1685 angenommenen 3uben erinnert ein 3ubenhau§ bei
ber 3fhntf(hPUPf» fine 3ubengaffe, ein 3ubenlird)hof.
©ine ^offtatt auf bem Stürsel oerfanft 1418 ©ilh- n. Sngftheim an 3örg
0. 23eIIwart.
Roheit roben (alt Stoben, Snedenroben, 1434 ^ohcnroben), Schloß ber
Freiherren ti. 23öllmarth, eine h^lbe Stnnbe oon ©ffingen, auf einem 2Ibfah beg
2llbuchg. 1273 — 1536 fommcn .^erren oon Stoben oor, bereu Sappen ein geflachter
Sdhilb ift Ulrich Oon Stoben oerfmiftc bie öurg 1362 an bie Seftcrftetten, biefe
1401 an bie Söllwarth- Sie war mit fiauterbnrg Steid)§lehen geworben. Äarl IV.
erlaubt 1365 bem 23efterftetten , ba^ SiurgftaCl bnrglid; jn oeften mit
©räben, türmen, 9)tauern, ©rlern n. f. w. Stoch 1*11^ ÜHtrgftall Sdjneggen»
roben genannt; 1434 unb fortan Schlofj ^pohenroben. 3)ie StamenSänberung mag
mit einem Umbau jufammenhängen. ©eorg III. o. Seitwart fcheint nach ber ©rb=^
teilung mit feinem ©ruber 1410 bcn ©urgftall wicber aufgebmit nnb jwifchen 1429
nnb 1434, Wo er „511 gefeffen" helfet, bcsogen §u hi^l><^o- Sm brei^ig jährigen
Ärieg War bag ©ut 00m Äaifer einge5ogen unb bem 3)entfchmeifter 0. Stabion jn^
geteilt, bet eg aber im Fi^ieben wieber herauggebcn mupte. ÜDag Schloß h^*^ 511>flcl-
Sie ©infahrt ift fpipbogig. Seggleid)en eine Shür im ©rbgefcho^ be§ Seftflügelg.
S^naitberg, ^of, eine halbe Stnnbe nörblidh oon ©ffingen; Stammburg eineg
ritterlichen ©efchledhtg, bag 1286—1480 oortommt, 5unäd)ft alg Sltiniftcriaten ber
Cberamt 'Jtalcn.
16 :
©rofen ö. ®ittingen. ©S fütjrc einen gefc^ac^tcn (Sc^ilb, toie bie ü. 91obeiu ©ine
ßinic nennt fic^ ^fenjinit 1362 — 1475. ®ie Surg fd^eint 1473 an bie ^eaen
D. ^ortf^cim ju ©münb nerfauft luorben^’ju fein. 1534 fam fie an bie Meic^Sftabt
Fialen, bod§ nic^t me(;r alg SSefte, fonbern alg ^of, famt ©eböu, SOiauem, ®urg*
ftall u. f. uj. .^eute ift nur no(^ ber ®iirg^)Ia^ mit bem ©raben ju erleimen.
^ad)fcnfcC6 (\230 Dac^fcnfclb).
^Pfnrrborf auf bem 2Bett=2anb ünf§ über bem iTod^cr. Drt ^atte im
13. 3af)t^unbert eigencd 9lbel§gefd^Iec^t. @cit Sinfang beS 15. gehrte er bcn 3BöH«
toart^. ®ie eo. Pfarrei ift 1580 gcftiftct üon ^anä ©igmunb ö. 3Beümart; nad^
bem brei^igjö^rigen iihieg (1659) miebertjergefteHt.
®ie CD. ^farrHrd^c, am X^nlranb pbfd§ gelegen, innerhalb bc3 f^ricbf)of3
imb ep^ciiumranft, gleid^t benjenigcn 511 ficinroben unb 9?eubronn. Über ber 2i^üre
ftc^t auf einer 21'abbentafcl: ^nug ©igmunb Don SBöIlmart baS ©^riftlidf) blut j| ©tifft
bfarr unb fd^ul Don nignem gut |j unb bamt bie Äirc^ Don newcm bar || im MD ein
unb neunjigficn 3ar. ©in ilJunbbogen fc^eibet Don bem einfd^iffigen ^rebigtraiim
ben Dicrccfigcn 6^or mit bem ?tbenbma§t3altar. 2)cr ß^or trügt jugleid^ ben ©locfcn*
türm, iDcld^er oben inä §ld^te(f umgcfc^t unb mit einer mdfd)en ,^aube bebecft ift
hinter bem ?lltar fte^t ein lebensgroßes Ärujifij auS ©anbftein. Slin ©tnmm
ftnb ä^nlic^ toie 3U 2einrobcn 2 ^üfelc^en angebroc^t mit bcn Sufd^riften: 3)er 2cib
unferS |)crrn 3efu ß()rifti fpeifc unb betoare mic^ jum etoigen Seben. Almern 2)aS
Sluet unferS §erm Sefu ßijrifti trente unb bemare mid§ jum etoigen Seben. Simen.
Sin ber 9?ücffcite baS SBa^pen beS ©tifterS.
©rabmäler im ß^or: 1) |)anS ©igiSmunb Don SBcHtoort [f 1622]. feiner
Äallftein; ^oi^rclief: ber Slitter fniet Dor bem Slrujifif; im ^intergrunb eine Stabt
mit Dielen türmen. Sin ben Scitenpilaftern Sl^nenprobe, bie SSai}benfd^ilbe bemalt
Stm Unterfa^ ein großer Sötoenfobf.
2) Anno Domini 1598 Slnna D. SSeHtoart, gcb. d. ^obenrcc^berg, Sßittib.
S^alfftein mit SJcrgolbung. 2)ie Sabbeu an ben ^ilaftcrn ber Umrahmung farbig
bebanbclt. ^oc^rclief: bie 33Zatrone fniccnb Dor ber J?ru3ifif=2;rinität (2)er Seib
ß^rifti ift toeggefc^Iagcn. 3)ic 5!aube fi^t feitlid^ auf bem ^rcujballcn. ©ottDotcr
trögt bie breifoc^e 5?rone; fein SKantel toirb gehalten Don jtoei ©ngeln.) Sc^önftc
Slenoiffonce.
3) ^rau ÜJiaria D. ©unbelSljcim geb. D. ^Tnlbeim f 1664 Sie ift im ©ebet
fnieenb bargeftcllt; im ^intergrunb bie Sluferftebung ß^rifti. 2)er Unterfafj Don
Sanbftein, baS SBilb fomt ben 9Sabbeubif‘Icrn unb ber iöefrönung Don Stiabafter
mit Dergolbetem Cnmment unb bemalten SÜSappeiL X>aS Ornament a^nit bie auf*
gelegte Slrbcit beS Sc^reinerS nad^.
5m Schiff finb 11 ficinerc ©rabfteine Don SBelltoart'fc^en Zubern einge*
laffcn; alle auS bem 17. Sa^rbunbert; fie jeigen fömtlid^ bie öilbnisfigur Dor bem
ÄTujifij fnieenb.
iDaS Schloß, jebt bcn f5>^cil)erren D. Slbnig gel)brig, ift an ©teile eineS 23auem*
^ofS angelegt Don .t")anS ©igmunb d. Selltoart, 1829 neu aiifgebaut ©8 cntf;olt
Dcrfe^iebcne Slltertümer; bariinter jtoei f leine ^ronjegefd^ü^e auS SBart^oufen, mit
^euc()tin0eit.
17
bcm SSJnppcn beä T'cut)d)meifter8 0. ©tabion; beinerne “il^utüerflaf^ai mit i8tlb=
ijraüierung au8 bem 16. Sa^r^unbert.
2)ic ©ci^errcnmii^Ie, eine ^albe ©tnnbe non ^ad^fenfelb, tnnrbe 1576 neu erbaut.
5Peim Steiler SBniblingen, eine 5iJiertetftunbe Don gad^fenfelb, ftanb bie
gleid^namige Surg auf einem SBorfbrung über bem Sfoc^crtfjal, ber |cute öurgftan
genannt mirb. 1229 wirb ein Ulri(^ non Sabelingen urtunblic^ genannt, ber loo^I
f)ier gu fud^en ift. 1362 »erlauft lUrid^ Don Sabbtingen bie ®urg. 3m 15. 3af)r=
[)unbert mar bie ^amitie iu3 9iie§ »erlogen, ©a^jpen ein ^irfd^gemei^. ^ie ®urg
2S. toar öttingifci^cg fielen, ©efi^er maren naci^mat§ bie n. ^TBöttmartb-
j^mcßCingen (alt f^üc^Iingcn).
'^farrborf im öeint^al. Üatt). 'i|5farrfir(^e §u ©t. 9Jfarien, ©t. ®eit imb
©t. ®ernt)arb, auf einem fteilen .^ügel linlä be§ Jlü^d^eng. ©ne ©nmei^ung ge=
fd)a^ 1497, ein 97eubau 1733, ein ©rmeiterunggbau 1851. ^ie Pfarrei ift a(t.
1328 mürbe fie bem Älofter ©ttmangen einoerleibt; fpöter mieber bag Patronat ben
.§erren n. fRed^berg nertie^en. S)er te^le biefcä ©tammg t)atte um 1560 bie 9tefor*
mation cingefü^rt. 5Rad) feinem 2:ob nat)m ©fimangen baS offene 2c^n mieber in
©efib unb fd^affte bie SReformation ab. 3)ie 93crbienfte, bie fid^ 0**^ 3* 1591)
ber Sefuit 3acobu8 ©l;Ioiu§ ermorben, rü^mt eine ©c^rift auf feinem Ölbilbni^
in ber Äird^c (Pater Jacobus Sylvins indefessus auimarum zelator, po.stquain
Thannenburgum suis concionibus ab haeresi et siia oratione ab incendio domos
viginti plures jam depa.scente a. 1589 liberasset utraque opera Heuchlingen
lue lutherana triginti annis infectam a. 1591 purgavit). 2>ie Stirere l;at brei
©loden, meld^e au§ ber ?tbtei 91ere§^cim ftommen, 1758 getauft Sacobu^ u. f. m.
(gro^e), ©eorgiuS u. f. m. (mittlere), 33enebictu§ u. f. m. (fleine).
Ata peile jum ^cil. ©eorg, am redeten Seinufer, unter Sinbenbäumen. ©ie
foll üon einem §erm o. SRei^betg geftiftet fein; ift aber 1757 unb teilmeife 1817
unb 1886 erneuert morben. 9?on einem .^cil. ©rab ift ber ©briftu^Ieic^nam übrig
(1433 übergab f>an§ ü. |)irfd)t)orn feinem ©^moger SBilpelm II. o. 9Red^bcrg fReli»
quien jur ©rric^tung cineö ^eil. ©rabä in .f>.).
X^ie el;ematige 93urg fiept am reiften Seinufer auf einer 3lnp5pe. ^ier
fafjen ellroangifi^e Sepen^Ieutc (SBappen : gefpaltener ©d)ilb, redptg ein palber ^?tblcr,
linB breimal geteilt, ipelmäier; 31üffelpörner). 3m 14. 3aprpunbert aber eine Sinie
ber .^erren o. 91ed)berg, bie unter ben SSergen. ©pater (feit 1366) gepörte
benen o. .^opcnred)berg. 1609 fam bas ©(^lofj an ©ttmangen, bag pier einen
nbeligen Oberamtmann einfe^te. Xic iöurg ift oon einem großen ©roben umgeben.
Xie ©eböube maren noep §u itRenfdpengebenfen mopi erpalten; ba mar ein iRitterfaal,
gefepmüdt mit ®Ubern. Xamt mürbe ein ©todmer! abgetragen unb eine ©eite be§
unregelmäßigen ©ebiinbcoieredei gan,^, eine meitere faft ganj befeitigt. Xic 91ing*
mauer ift au§ ftarlen ®udelfteinen 5U)animengefügt. 3m ©rbgefdjoß finb noep fRäiune
mit Xonnen* unb Alreusgemötben, mifdpeinenb auä bem fpäteren SRittelalter. darunter
große Sleller. Xie Pforten finb teils runb-, teilg fpipbogig.
3m 33eiler .t)ol5lcuten eine Heine Jiapelle 3Ut peil. Xreifaltigfeit , 1752
erbaut.
'Saulus, ÜentmAler aus ®ärttembere. nagfUieis.
2
18
C'bcramt 'Jlalcn.
^ofcn.
^iPfan-borf, in einem ©eitent^äld)cn be§ 5lod^crs. S)oö üDorf, 1397 genannt,
geijörte urjpriinglic^ jiir S^urg .^o^en*9ttfingen. 5)ic ^forrci rcid^t minbeftenS inS
13. Sa^rl^unbert ^inanf.^ ^^farrfir^c 511 ben ^eil. @eorg unb Saurentin§,
I)od^ unb frei gelegen Dor bem ®orf. Sie ift 1762 — 75 erbaut, I)cU unb geräumig;
1869 renouiert. 3m 3nnem 0)rabfteinc ber 9tbelmann. Sieben ber Äirc^e fte^t bic
einfad) gatifd^c @t. Dttilienlabcnc.
Oberalfingen, alt „SiVilcr unter ber 3^urg", eine ^?iertelftunbe öon ^ofen,
am ^uö beö .^o^enalfinger ®urgl)ügelö. Ä ab die ju @t. (§5eorg nnb @t. .(latt)arlnn;
urfprünglid) tuoi)! Surgfapette. S)ie ®urg ^opennlfingen, auf einem gegen Slorben
oorfprtngenben 93orf)iigel beS ^ärt§felbe§, ift foft ganj üerfc^munben. üllan erfennt
nod) ben S^erepfritö, oiereefig aus SBudelquabeni, ben ©c^aept bes 3'^^*
brunnenä, bie ©put ber biefen fDlantelmnuer gegen ©üb unb SSeft. ^J)a§ anfepnlid)e
®efd)led;t, bae oon pier fi<^ nannte, erf^eint im 13. Saprpunbert. (Sifridus de
Aheliviiigin um 1200.) fpnitet fiep in eine öopenatfinger unb eine ©affer^
alfinger Öinie. Slacp feinem Sluäfterbcn 1545 fiel bie .^errfdpaft an SHmangen juriid.
®ie iöurg fott im 93auernfrieg (ober no^ anberen im brei^igjäprigen fi'rieg) jerftört
morben fein. 2)ie Übereinftimmung beg 2i>oppenö (in ®oIb 3 blaue ©cpilbcpen 2, 1 ;
.^'^etmjier ein meiner ©eptoaneurumpf mit rotem ©dpnabel) läfjt oermuten, bafe bie
,^erren o, 35BeinÄberg oon .fpaufe aug Slpelfinger toaren. S)er gürfip eine palbe
©tunbe oon ^ofen toarb alg SBellmartifcpeS ^örfterpan^ im oorigen Saprpunbert
erbaut Oberpalb baoon fteden nod) ©runbmouern eine^ Sägerpanfe«, toeltpe« oon
berfelben .^terrfepaft 1587 erbaut loar.
^obmptaöt (1235 £)openftat).
iPfarrborf unb SJlarft, auf ber ^öpe lintS über bem Ä^odpertpol gelegen, rocitpin
fi^tbar, mit ©cplo^ unb 51ir^e. 3)ie ®urg loar öttingifdpe^ ^epen. 1235 Ort^abel.
1361 ift ein SSefterftetten 511 gefeffen. 1376 Sorg o. SBedioart ebenfo. 1407
laufen bie Slbelmann SSefte unb S)orf. 1408 ift bie iöurg burep ^eirat unb Äauf
bet ©epenten 0. ©dpenfenftein. 1530 loirb fic oon ^ieronpmu^ o. Slbelmann jurüd=
getauft unb feitbem ift !q. bereu ^lauptgut.
®ie Pfarrei fepeint oon ber ^u ^edjingen abgetrennt morben 511 fein. Patrone
maren bi§ 1501 bic ®rafen 0. öttingen. S)ie ©epentin 91nna ftiftete 1445 eine
f^rüpme^pfrünbe. ©rparb 0. Slbelmann pat 1579 bie Sleformation cingefüprt; SBilpelm
ßpriftof 1636 fie roicber abgefepafft 1757 lourbc eine ©djto^fapettc erridjtct unb
1764 ftatt berfelben ein .^apujincrpofpi5 mit brei 'ifSatern auö bem Stloftcr 511
©üioangen.
S)ie fatp. ^)ßf arrt irdpe, oormal^ bem peil, fßatriciuä gciocipt, 5U beffen ©noben»
bilb oiel gemallfaprt lourbc, oorjüglitp für bn§ Ü8iep, ift oon ?ß3ilpelm VI. 0. ?1. 311
@prcn ber „Opferung SDlariä" neu aufgebaut loorben, locil bic alte für bie 3BaH»
faprten 511 flein geloorben loar. 2)cr ®aul)err, ber nad) bem Xob feiner ©cmaplin
felbft ')[?riefter geloorben, ift ber Slrubcr bc§ ©rbauer^ ber 'IBallfaprtöfird)e auf bem
©d)önebcrg bei (Sflioangcn, ^ürftpropft^ (Ipriftopp. 5)ie pienaep napclicgcnbe i8cr»
.^"to^enftabt.
19
mutuiig einer baulichen SierlDanbtfc^aft unferer Äirc^e mit ber ©c^öiieberger luirb
burc^ ben 9tugen)d^eiii beftntigt. 5?iefeibc i[t 138 long, G8 Jufe breit, einfe^iffig,
mit reid^ftuefiertem ^Joimengetoblb, aus»
fpringenber ?lpfi2 unb einem 3:urm über
ber ©übofteefe. 5)a§ ^reppentürmc^en
an S'Jorboftecfe lann alS @rfa^ für ben
fe^Ienben gelten;
boc^ fc^eint ein foli^er niemals ongefangen
tüorbcn jn fein. '•Supere ber 5?irc^e
ift mit 'ißilafteru beforiert. ®er 3!urm
gebt im jrociten freien ©efc^oy in3 ?ld^tecf
über. (5r trögt ein gefdjmeifteg itiippet»
ba^ üon Stupfer. ?luc^ bie Slpfi« ^at
€in foId)e§, aber non unangenehm fteiler
iöilbung. Unter bem 6^or ift eine
Familiengruft mit 9?ifchengräbem iu beu
^iiubeu. 1707 mürbe bie alte SUrthe
abgebro^en. 9lm 14. ©eptember mürbe
Per (^ruubftein jum neuen '41au gelegt.
17H mar biefer nolleubet. (S)ie
fte^t am ^auptportal uebft ber 2öib»
mung Deiparae dedicatum.) 1716 ge=
fchal) bie (Sinmeihung. (^55ie löaure^-
nungeu finb noi^ oorhanben.) 9?ou beu
©eitcnaltören finb bie jmei lebten
1765 gemeiht, bie übrigen oier famt bem
,f)nuptaltar früher, non Slnton
'JO? aper au? 3lug?burg. ®a? iölatt be?
3)?idh^el?altar? ift bezeichnet 1721.
Dorgeftellt ift am .^odhaltar bie Dpfe»
rung ÜHariä; am erften ©eitenaltar
©t. aiiidhael; am jmeiten ©t. 9lntoniu?
non ^abua; am britteii (menigfteu? ur»
fprüngtich, foniel mau meip) ber Käufer,
am nierten ©t. ^otriciu?. Ta? ?lutoniu?*
bilb hat 60 fl. gefoftet. Ter o dh a 1 1 a r
mürbe non ®raf 9lnfelm nergröfeert, nicht
zu feinem Vorteil. Tie Äonzel, bezeichnet
HP 1715, foftete 1(X) fl. Ter gleiche
9Jomen?äug nebft ber 3ah^ 1 708 fteht am
Fub ber ?lltarleu^ter, bie fehr hübfd) gefthni^t finb. Tie©tatioueu finb noii
3. Snberle au? 9lug?burg 1781 gemalt. 3n ber ©ruft mar 1849 ein ^eil. ©rab er*
richtet, '^lu ber 5?ird)hofmauer fteht ein D I b e r g au? ber 3cit be? .SUrd)enbau?. Tie
©alriftei birgt ein Steliquiar non ©über, nergolbet, innen hohl, mit 27 Fächern.
e>o4rnftabt. arabbritCmal br> XeiiUcfpnriftrrb
Oot). flbrlmann.
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20
Cberaint 'Malen.
93oii ben üicr ©locfcii tragen bret folgcnbc Sufd^riften: 1) ©rö^tc; D)niuui
^eiß ic^ Sern^art Soc^mann goß mief) 1510. 2) Ave Maria u. f. \v. — mu-
lieribus. 3) ®ie grü^me^glocfc; 1518 ®crn^art £ad)mann gofe mid^ ^elf ®ott
unb 9)2aria.
1862 imirbe ber JUtor unb juglci^ bie Äirc^c im Snnern reftauriert. ®Q2‘>
©nabcnbilb be^S ^cU. 'ißatriciug fd^cint im 14. 3a{)r^unbert gefd^nibt; bic ^“ffung
ift erneuert. 3)n8 S3Ub ftammt an« ber Slmbrofinölapelle ja 9?eubronn.
tüurbe non ©ebaftian ü. 3SeHmnrt 1652 üerfd^enlt an 9Karia SOiogbalenn o. Mbelmaniu
®r ab ft ei ne in ber Äirdie:
1) Anno dm im XV unb XV ja^r am IV V tag beä monatg febniarii ift
ber ^üc^mirbig fürft unb ^er l^er jo^on abelmonn teitfdjmcifter oerfc^iben bem got
genab. (©otifi^e SKinugfelfc^rift.) Überlebensgroße ^igur beS ®erflorbeneu in
Jtirc^c unb 6d)(o6 ju ^o^rnfiabt.
'Jiifcßenrelief; barhäuptig, mit ouSbrudtSuoIIem ®cfi(^t, in ipilgertradjt, fRofeufrans.
in ^iiuben. ‘J)ie S'Jifcße ift umrahmt oon ©tabmert mit Stunbbogen. 2)ariiber 31ft»
unb Saubloerf, unb baS SBo^jpen, gehalten üon ^mei nodten .^inbcrengcln unb be=
roaeßt oon einem Sluappcn unb einem milben 9J?ann. (@in 2)enfmnl beSfetben ^errn
auS ber Äapede beS !DeutfchorbenSfd|ioffeS ^oniedE am Stedar, ift jefjt in 'i6ien.)
2) 6h>^iftoph ?(belmnnn, f^ürftpropft üon Sflmangeu, f 1687. 3Soppen, bemalt
unb öergolbet in reifer ?luSfül)rung.
i^riebhoftapeÜe 3um I)cil. 5^reu3, 1784 geftiftet, 1849 luieberhergefteltt;
Mcßted mit hübfdhem Türmchen.
2)aS grnflid) Stbelmaun'fdhc Sdjloß fteht au ber ©teile ber mittelalterlichen
iöurg. Se^tere h^de (nach alten 9(bbilbuugen) fünf 2ünne, ben .Ciauptturm in ber
SJiitte, im .t")of. 1625 Uuirbe baS neue ©djloß erbaut, fo mie eS fid) in ben brei
unteren ©todroerlen h^de noch außen barftellt, mit ben 5luei ©dtürmen gegen
©üben, isin oorfpriugenber 2urm au bet iRorboftede ift neuerer ©cftalt. Um 1770-
.t>o^en|tabt.
21
iDurben iüicbev an bicfem <2c^Iofe gwfee SScränbcrungen üorgenommen, ade« um ein
©tocftoerl cr^ö^t, unb ba^ Snncrc neu au^geftattet. ?luä bieder 3cit ftammt noment»
lic^ ba? großartige (Stiegenßaue, mit ^oljeinbau unb einem pompöfcn 3)ecfcngemälbe
ju @^rcn be« ©rbauer^, grciberm, nacßmal^ ©rnfen ^Injelm 0. ?1. Ser diitterfaal
«(^Io6 92icbtra(fin0rn.
cntßült orbentlicße §lpnenbilbec in Ölmalerei auf Seinmanb. SJon einem Surm, Socß^
reiter, mie ißn ?lbbilbungen beS umgebauten ©djloffe^ scigoi, ift nicßt^ me^r oor=
panben.
Ser ©cßloß gar teil ift non @raf ^nfelm 175() in franjöfifdjem ©efd^mad
angelegt mit oerfcßnittenen iöucßenßecfen, Orangerie u. f. m., unb oon bemfelben fpätcr
crtoeitert burcß ben fog. engliftßen ©arten. Gr geluäljrt bie lieblid)ften 9lu§blide in
bag 5?oc|ertßal aufmärtg unb abmärtg unb in bie „ÜL^älb" jenfeit?.
22
OüflÜfrei'^. Cberamt iJJülen.
^üttfingen mit 'gJtcöerafftngcn.
(1024 .'put(ingn), ^farrborf im i^od^ect^al, an einer fd^arfen ^enbung.
(S^emnlg jnr ^errfi^aft iRieberalfingen gehörig.
Äat|. ^farrtirc^e 5U <St. SOZic^ael, im befeftigten ^pof. 2)er 2:unn oben,
mit mcrttonrbigen ©(^lüffelf^orten Derjeljen, jeigt bie Sabrsa^l 1501. @r fte^t
nörbüc^ neben bem S§or unb enthält im (Srbgei'djo^ bie ©alriftei. ^)lm Sd^IuB^tein
boS SSappen ber ^ürn^eim. 1729 toarb er renooiert. S)o8 Sd^iff ift 1739 erbaut,
1851 restauriert. ©ej^ni^teS @eftül)t oon ?(ntoniug §ott 1739. ©terbbent*
mäler, Äonftein mit geäpten 2öappen unb 3nSdfjriSten oon 1691 unb 1705.
«(^(o6 9UrbrraIftngrn, oom aue («.•£.).
Oftenforium mit 9ieliquieu be§ ^ei(. ®enero)u§, ©Uber ocrgolbet; ipnU
gotifc^. Oben eine Äaloariengruppe in freien SRunbfigürcfjen. 301 bem S^bürc^en
ber SRüdfeite finb graoiert @t. §elena unb ©t. 3J?agbaIena. (SmaiHierte 3Bappen
oon ^iini^eim unb 5:reid)tlingen (? @nng in fRot) unb Saprsobl 1587 (auf eine
fRcparatur bejüglidj?); ©taurot^et üon ©Uber, mit teihoeifer 3Sergolbung, mit
©belfteinen befe^t; fRenaiffance. 3ln ben i^reujenben getriebene Sieliefbilber ber
©oangeliften. SBoppen ber ^ugger.
SBaltl)er (ober ipanS?) ^üm^eim ^atte 1460 ein ÄTeujpartUel ouS bem ^eil.
i3anb mitgebrnd^t. ÜRaj S’ugger flü^tete eä 1643 noc^ ÜRünd)en. SRod^ 26 ?a^ren
würbe e« in bie SRieberalfinger ©d^lo^fapette jurüdgebradjt, 1670 in bie ipfarrtirc^e
[)ier. 3Ronftranj in ©Uber, üergoibet, ©pntrenoiffance. Über ber ^oftienfapfcl
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»icberarpngen. (Säule im Sdjupbtn. «iebcralflnoen. €(5uppni Im ®d,lofil,bf.
24
^ttflftfreiö. Cboraint ?lalcii.
ift ©ottüQter in ;^albfignr iiub bcr ^eil. @cift old ^^oube borgefteHt. Unter bcr»
felBcn ber ©r^engel SOUd^nel mit lföap))en unb ©c^toert. SJec^tö unb UnfS ein @ngel
mit Äreuj unb Seiter. ^m gufe bie jog. 3Baffen ß^rifti (Seiben^mcrfjeuge). ®ro^e
®Io(ie: Dfanna ^ciß id^. ©cm^orb Öac^mann gofe mid^ 1506. 9tn ber loeftlid^en
SUrc^ljofmauer fte^t ein Dlbcrg oug bem ©pätmittetaltcr, 1723 unb 1851 tnieber*
^ergeftellt bejm. erneuert. 3m ^farr^nuS eine fpätgoUfd^c ©ruppc in ^olj, ©^riftng
unb an feiner ®ruft le^nenb 3of)anne§, fe^r fd^öner 3o^anne^!ol>f.
i^apelle jur ^eil. 3Ö?nrin, loi^craufmärtS auf einet Stenaffc beg 5!^al*
^angg freunblid^ gelegen, oom grieb^of umgeben, ©ie l^at 1425 beftanben. S)ie
öauformen finb biejenigen bes 14. Sa^r^imbertg. 3m gctoölbten ß^or finb ÜWafemerf='
fenfter; lux^ mit einer SBappenfd^cibc (öüml^eim).
'JUtbcralfingen. (irt>0cf(^o6 bti £urinDaii9.
3m SBciler ©uljborf, eine Ijalbc ©tunbe uon ftcl)t eine Kapelle jn
©t. ^atriciud, uormalS ©t. So^anneS unb allen ^eiligen. ®al^er eine romanifd^e
.SJoljgruVpe, 3o^anncö an ber ©ruft 3efu (iDinfeum oatcrlänbifc^er Sntcrtlimcr,
©tuttgart).
Siieberalfingcn, SSeilcr am Äod|er. (Sinige malcrifdfje 9liegel^äufer.
2)ie ©urg Siicberalfingen, auf einem ©ergöorfprung, jtoifd^en Sfod^cr unb
©c^licrbad^ gelegen, ift in il)rer fe^igeu (Meftalt ein SBert beö IG. 3a^rl)unbertS.
®cr ©agc nad^ ^aben brei ©rüber öon Slbclfingcn bie brei ©urgen Cber^ Sßaffcr*
unb IRieberalfingcn erbaut (urfunblid^ nad^mcigbar ift a^elfingifc^er ©efi^ freilid;
nur in .^üttlingen). 3)ic erften belanntcn 3nl)aber bcr Surg finb bic .^erren
D. ©cdtenborf. Ulrid^ ü. ©. üertauft bie |>errfd^aft an ®rof (£bcrf)arb t). ©Mrtcnberg,
unb biefer öcrpfänbct fic 1368 an 5lonrob ö. |)ürn^cim. fortan faß ^ier ein 3^eig
ber ipürn^eim al8 mirtenbergifd^e Se^cn^träger. 3)er Sebte biefc^ 3^®cigö öcrlauftc
97. an bie ^’ugger 1551. 3m brci^igfäbrigen Ärieg ^atte öon 1632 bis 51« 97örb»
.^üttiinQen mit 'Jiicbcralfingett.
25
lingcr ©c^lac^t |)erjog grtebric^ ü. ^Württemberg otg öcöeng^err ben eifrig fat^o»
lifc^en 5w99crn bic .^enf^oft entzogen.
2)ic ganje öurg ift in ber ^auptfad^e auS einem @ufj, mo^Igefügt qu^ möc^»
tigen iBudfdqunbern. SJZnn lieft an ben ncrfc|icbencn ©ebäuben bie Sa^reSja^len 1575
(53nuinfc^rift am ^aupttiirmbnu), 1576 (am 3:rcppcntiirm), 1577 (über bem inneren
^t)or). Sine 9iiinbtitrm bei ber Slapctic ift nid^t mebr ganj erfennbar.
3tiebcralfiiioen. Öftllcf)rt Sifturm unb Qiicbrtraanb bon ber St^fogtaptllr.
Über bem erften ^t)or ift bn§ !Wilien*?Wnppcn unb bic 0igla ÄIFHZEVW,
mof)I ^itel bc^ 9J?nry ^ugger. 5^abci bn§ J^*9- 1* inneren 3;^ar, am
ffapitäl jur Sinfen ftebt ba^felbe entfpre^enben jur Siechten gig. 2; am
Scheitel ein britteS, nirfjt mc^r ganj 511 erfennen. 2)ie ®auinf^rift am linlen ^ügel*
anbau neben bem .^anptturm lautet: 1575 Master veit Miser Maurer von Augs-
purg 1575. ?tn ber 9tingmauer im 3üJinger ftel)t öfter ein W (ober M?). S(n
einem (Jefturm beiJfelben 5i9- 3 unb 4. ?(n beiben klügeln beim ^auptturm 3*ig. 5,
6 unb 7.
•iDer Surgplab ift annä()crnb ein ^rapej, mit ber ©reitfeite gegen ben 33crg.
©in breiter, an ber ^Pergfeite and bem getS gebrodener ®raben umgiebt i^n ringo;
26
^^agitfrcie. Cbcranü ilüleii.
üon einer äuBcren SKauer eingefaßt, ©etritt man burc^ bie äußere '^Pforte ben
3tüinger, fo fü^rt 5ur ?Red)ten eine SRampe empor ju ber ©riide, eljcmatS
oor bcm inneren $por. Die)e8 ift gc)(^üpt bnrrf) jloci runb öor)pringenbc Sdtiirme
ber JWingmnuer. ®ie Pforte )eI6|t ift ein*
gefaßt oon einer to^fnnifd^en ©äulenorb*
nung in 9tuftifa. — X^aneben eine fleinere
'iPforte für ^nfegönger. Xie i)iingmnner ()ot
Sd^maIbenfc^n)Qn3*3i’^**<^”- Xitrd^ bnd
größere XI) or lommt man in eine bebecftc
^alle, bie nid Sinfnprt nnb <3^uppni biente.
Xirbrtalfiiigcii. (Bicbtl an ber 4Iorbe(fe iinb an brr Cflrcfc (ftaprllc>.
©ie ^iept firf) enllong bem fübli^en ?Ibfdinitt ber 9)?aucr bid äum Sd^Iofsgebnube.
3I)r Xac^ ift getragen »on todfanifc^en gefc^mcHten .^'»oljföiilen mit gefc^nißten ©olutcn
4<irbrralfingcn. «iibfl&grl, Cbrrflotf.
an ben ©attclpöl^eni. ?In ber ÜRüdroanb 5tept fid) eine Üanbe I)in, äiigleicß ©Jeßrgang
mit ©(garten, getragen oon itragfteinen unb 5vlQd)bbgcn, nnb öcrmnprt biird) ein
^üljerned ÖJelönber oon pübfd)er ©ilbnng, mit ^lof^bögen unb Äonfolen im ©d^eitel.
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■V)ütt(int)cii mit '}iieberolfiii({cit.
27
©c^Io^gebäube bcftanb qu§ jluei Käufern, üon bencn baö fleiuerc, gegen bcu
.^Qupttitrm gelegene, neuerbing^ obgebro^en luurbe. Sn ba§ ©d^lo^gebäube toor bie
^Ringmauer faint jinei SRunbtiinnen einbejogen. ®et erbaltene Sau ^at oerjierte
3inncngiebel, ein '^rebbentünnc^en gegen ben ©raben (;inQU«, ©turfbedten unb Slamine
mit einfad^en Verzierungen im ©efe^maef ber ^rü^renaiffance (äRafetnerl, SD?u)d^eIn).
?(u(^ bie fteinerne SBenbeltrcbpe ^at nerjiertc Unterfläd^en ber "ipobeften unb oben
eine ®anf. Sn ber ?tc^fenric^tung ber Vurg ift ber grofee 5;urm errid^tet. @r f)iefe
Shipferturm nac^ feiner ©inbedung, toelt^e bie gorm einer loelf^en ^aube bötte.
©ie ging infolge SBetterfc^fog^ 1822 ab. ©r mag bi§ lurj über ben ©odel hinauf
au3 bem romanifc^en 9Ritte(aIter flammen. 2)a§ 3^onnengeloöIb be^ nntcrfteti ©e*
ft^offeg gehört aber offenbar f^on bem 16. Saljr^unbert an. !Da3 oberfte ©efdjofj
ift inS ?Tcf)tedE nmgefe^t. ©§ entliält in ber unteren ^älfte adjt bilden für ©ef^üg.
3u beiben ©eiten bc^ ^urm? finb ^lügel angeftoften, toelcbe unten je ein
Jonnengetoölb unb barüber je^t einen .^aibftod mit ^nltbadj ^aben, fo bafj ber
ganje Turmbau oon öorn unb Ijinten einer Slirc^ciifront gleid|t. grüt)cr fliegen bie
glügelbnuten ^öl)er unb toaren mit Ouerfallelbäc^em abgebedt, mie bie Vlnfa^Iinien
am 2:urm zeigen. Über ben "If)üren rec^t§ unb linlä oom 5urm finb l)iibfd)e Ober*
(id^tgitter. S)ie mit zluei SSinfeln au§gebaud)te SRorboftfeite ber 9?iiigmauer ift oer*
fallen. 9tn fie ftiefeen ber Sfaoalieräbau nnb bie ©d)Io^fapet(e. ®ie ^ofmanb ber
(enteren fließ oermutlid^ an ben Turmbau an. !Die beiben ©iebet ^aben eine eigen*
tümlidie Verzienmg, an ben ©nben unb auf ber Spiße Äniiufe im Ü}?etattftil unb
28
Cbcrnint 'ilnleii.
auf ben 9r6)ä^cn ber 9)?Qucrfd)t(^ten teil? l;ornnrtigc, teil? ^albruubc 2)ccfftcine, bereu
beiberfeitige ©tinifläd;en mit 9?o)ettcn ober Qiid) mit ^cralbijcl^en 9Joturbilbern , mie
iiilie, .f)afe, .^nljii, Sod, ^fau in IRelief gefüllt fiiib. ?lm ©icbel ber ibapellc aufeeu
ift ein 5trenj Qu?gel)Qiien. 3)ie ©den biefer ©iebelmänbe finb obgerunbet. 35ie
ÄQpelle lüQr ber ^eil. 9J2aria, iParbnra unb Slatbarina gemeint. ?ln ber öftlic^ oor-
fpringenben (5de ber ^Ringmauer ftonb, na^ älterer Slbbilbung, noc^ ein JRunbturm.
!J?ie 9lu^entoänbe biefe? Ringel? Rotten nur fc^malc ^nftcrfd^li^e. 9Som
an? finb bie ©töHe sugänglic^, melc^e unter ber großen fRemife angelegt finb; eine
mäd>tige,nber einer 9ieil)c ftiimmiger ©nnlcii eiitgemölbtc
^QÜc. 2)a? uorbere ©d;iff bot ein Jonnengciiiölbe, ba?
hintere, fchmölere eine JReilje rippenlofer ihen^geloölbe.
2)arnber befinbet fid) abermal? ein gewölbter, jmeifd^iffiger ^Kaiim. Überall in ben
äugönglidhen äRanerteilen finben fich ©djlüffelfd;nrten öon üerjdhiebener ^orm.
@ine gro^e ©ebener, glei(^fall? mit oerjierten ®iebeln, ftanb oormnl? beim
äußeren 1841 würben Steile ber ®urg abgebrodhen, um für bie 38erfbauten
in 3Safferalfingen ©teine ju liefern.
Sei ber Surg war 1685 ein 5^iergarten angelegt.
3(lilo6 i’aiibarl).
^aubaeß mit Sexnroben.
2. (alt 2auben), ^orf, am 3i‘[önnnenfliiß be? fReichenba(^? ober Saubach?
mit ber Sein. S)en J^ern ber ?lnfieblung bilbet ohne Surg ber ^rfi*
l'auluub mit i?ciiirobcti.
29
^erteil ü. 3BöIItoart^. 3)ie|eI6e ftettt fid^ Ijeutc al3 ein feitet ©c^tüß au8 ber
Sicnaiffanccjeit bar. ©igmunb ö. SS. ^at eg im 3a^rc 1.599 „aufg aller»
3ierli(^ftc abermalg erbout" (OS.). 6inc 3n)^rift in ber 5:i)ori)aIIe melbet, bafe
,bng abgebrochen <SchIog" im
Sahre 1122 „erbauen morben"
fei 2)ieg ift alfo um 1600 Über=
licfcrung geiuefen, toenn eg nicht
auf falf^er Sefung einer alten
3nfchrift (ftatt 1422?) beruht
llrfunblich erfcheint bie öurg erft
im 1.5. 3ahrhunbert (Gonrat 0. SS.
1469—49 »äu Sauben gefeffen" ) ;
fie mag gegrünbet morbeii fein na^
Leitung ber ^errfchaft Seinroben.
3)ie Surg liegt anf einem
fteilen .gtügeloorfprung jtoifchen
Sein» unb 9leichenbachthal. 35ie
Schlofegeböube umfchliefeen einen
^of oon unregetmäbiger ©eftalt,
in beffen einem SSintel ber ^aupt*
türm fteht Gin oieretfiger unb
jmei runbe Gdtürme fpringen in
ben 3*üiuger oor. 2)iefer erhebt
fich jum 3;eil mit ^flgmnnben
ang bem ©raben, iti ben brei
runbe 5:ürm(hen mit SKugfeten»
fcharten üorfpringen. Sn ben
SSänben beg ©chloßhofeg finb
tiefe Sunbbögen auggefpnrt. 2)ie
9iäume beg Grbgefthoffeg, ©tal»
•lungen, Küchen u. f. m. finb
burchloeg getuölbt, ähnüdh loie auf
fßieberalfingen. Sm oberen ©toef
führt ringgum ein ©ang, beffen
Jenfter na^ bem .^)ofe fehen.
Ginige 3iinmer haben hübfehe 5^=*
berberfen. Über einer $hür finb bie
SSappen üon SSeltoart unb 5)al* seinrobrn.
heimmitber3ahi 1600 angebracht
(Gine befchöbigte SSappentafel in ber JhothoHe jeigt bie 3<»h^ 1573.) 3)ie beiben oier=
eefigen 2;ürme finb oben ing Slchted übergeführt; aHe haben Ujetfehe |)aubenbncher.
5)ie 307ühle fRo^nagel hot einen Grfer unb ein ^f[?ortaI mit ©piegelquabem
unb gemaltem SSoppen ber Slbelmann. Gin .^nug im 'Weiler Serg heiftt bag ©chlöß»
chen; eg foll bn eine Surg geftanben fein.
Cbcrnmt Linien.
ao
^orjelle Öeinroben, früher Sufc^enau (fo nod^ 1001). ®eiler an ber
iJein. 2)ie en. itirc^c, non 9Jeu6ronn, famt beieftigtem grieb^of ift oon .^)an§
©igmunb 0. SB. erbaut 1004. Über ber Stpr fte^t auf einer [djönen SBappentafcI :
Deo optimo maxinio salvatori [ ^an5 ©iigmunt oon SBcüumrtt baö c^riftlic^
®iuett I öenbt Jfüvc^en unb Sd)uelen non Sl^genem guett | unb ®atnt bü§ gebetn
non Sieljem bar |{ 3n bem Saufent ©ed|s^iinbtert unb 5!)em nierten 3ar. Stn bie
SBci’tnjQub angen ift (leiber) aud^ bag fanbfteinenie, Icbcn§grofie Ärujifif nerfefjt,
ba§ mit ber 3^^)^ 1604 bejeid^net ift unb auf jmei 2;äfeld^en oin ©tamm bie 3n*
fdjriften trägt: ^a§ Sluet unfereg |)errn Sefu ß^rifti trenfe unb bemare eud) 5um
einigen i?ebcn 9lmen. 5)er Öeib unfereg .^errn 3efu G^rifti fpeife unb betoare cud§
jum ewigen 5]ebeu. Stmen. (iBergl. gad^fenfetb.)
©teinerne ©rabbeufmälcr in ber Stitd()c: 1) 1012 ßonrab Üöernljarb
n. SBettioart (JRittcr, nor bem Ärujifif tniccnb). 2) 1010 SBotf ?llbrec^t n. SB.,
be^gl., fd)(ed^te Strbeit, 3) 1035 SSafob ^arfc^, ©c^uelmaifter, JHcUefbilb beg fnieenben
(S^epnareS nor bem Äruäifiy.
Senfeitg ber Sein auf einem S3iU}I (Surftel ?) am ^)(bl)ang fte^t non ber öurg
fRoben nod) ber fog. ©c^Iofeturm, Öcrc^frit auö bem 11./12. 3ol)r^unbert; nicretfig,
nur etwa in fialbcr ^öC)c erhalten. 2)urd) bie in ber .fiöpe angelegte alte i|?forte
fommt man in ein ©ernad^, baä aufjerbem noc^ eine ßidjtfc^artc unb einen Slbtritt
enthalt. S)cr 9lbtritt ift eine 9?ifc^e innerhalb ber SRauer, mit 55obenfd)li^ unb
runbem Sid^tlod). (Sin (SJrabcn umgiebt ring'ä ben 3)urgljiige(. liBon biefer S3urg Wor
lootjl ber Dbalrii^ be Stoben 1 147. Um 1300 gel}ört fie Stubolf n. ^falfjeim ober
n. Stoben. Sm^n bie SBeHinart fam fie balb nac^ 1400 unb blieb iljuen big 1815.
Stod) 1556 tjauft I)ier eine SBittib Slnna n. SB.
^autevOuvg.
''^farrborf, am ©teiirnnb beg 9übu^g, ob ber (Sinfenfung beg Sautertl)a(g ge-
legen, Weithin fid)tbar, nou SBalb unb .ficibe umgeben. 3)ag 2)orf ift nac^ einem
großen S3ranb non 1842 3um gröfjcren ^eil neu aufgebaut, ^at aber bod^ no^ einige
Strobbäd)er. ©eine erfte ©ntfte^ung nerbanft eg lnol)l ber 8urg unb biefe Wicber
bem im SOtittelalter nielbenü^ten i^nBioeg aug bem Stemgt^al über ben ?llbuci^ ing‘
S3renätl)al. ®ie 9)urg gel)ört im 12. SJo^rljunbert ben ^faljgrafen non !3)iUingen
(1128 Slbalbcrt palatinus de L.), im 14. ben (5Jrafen non öttingen. 2)aäloifd)en
binein fnHen pier Wie auf bem Stofenftein, lootjl alg ftanfifdfe Scfiengträger, bie |)aden.
S)urd) 5ßerpfänbung tarn bie .^errfebaft an SBirteuberg. ©eit 1405 faben bafelbft
itBellmarte unb 1479 taufen fie S. famt (Sffingen unb Sartbolomä. 3)ie jüngere
üinie beg (Sefcbled^tg nennt ficb non S. 2)ie93urg, auf einem nörblicben ®ergnor=
fprung uuterbalb beg !J)orfg, jwifeben jinei fteileingcriffenen ©^lu^ten, ift bcidjutage
gro^tenteilg Stuine. Sin ber Stingmauer, gegen ben
nod) S^udelqunbem non ber mittel alterlid)en 33urg; ber (Sraben ift 3um guten 2^cil
aug bem f^elg gebaucn. SInbere SSefeftigungen ftammen mobl aug ber 3eit um 1470
(Stenmnartg n. SBeUlnart SSanauflnanb an ber SBurg 540 fL). 5)ie ©cblo^gebäubc
finb nod) jünger, non bem Steubau @eorg SBolfg n. SB. 1594. 1732 ift bag ©(^loß
auggebrannt. (5in großer öalggrnben fdbeibet i8or- unb .fvauptburg. Slm Xb^r uor
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llautcrburfl.
31
bem ©robcn 153ü beim 2Üöttroart^’fd)en SBaiJpcn. innere 2;^or bat am
©ctpölb eine Äoffettierung mit Seiften, meiere unb ©ecb^edfelber bilben. ®ie
Umfaffung^mnuer be§ inneren .^ofc8 ift innen mit tiefen 3tiinbbogennifd)cn nerfeben.
3ur rechten ^anb fie^t mon bie eigentlichen ©chlofjgebäubeg mit jmei
bis brei fRciben großer J^enfteröffnungen. S)iefer iöan nahm eine ganje Seite beS
.^ofeg ein. 9lefte lleinerer ©ebäube fchlie^cn fich an ber bem ©ngang gegenüber*
liegenben norbtoeftIid)cn ^ioffeite an. @in fchmaler 3ü>itt9cr lief. P beiben Seiten
an ben ^alsgrabcn anfchlic^enb, ringg um ben ber Schlofjmaucr. @in Slonbett
oerftörft auf ber Seite nach ber Sauter bi» i>ie 3^i»9C^^*»»»f*^» tuel^e ben §alg«
graben fperrt. om ®urgbof fehlt ber tiefe 3ieP*^»»»^» »i^^t- (5^ergl. ©ottfcbalcf,
öurgen VII, 157 ff.)
Surg unb ftin^e ju £einrobcn.
^5ie eo. ipf arrlirche, urfpriinglicb Scblo^fabeKe unb ^ilial non Sautern, ift
geftiftet oon ®eorg 9lboIf n. SBctlmart (f 1612). Sic ftebt in ber ®orburg auf
einem mächtigen ®emölbe. 3)cr ^iurm bat bie in biefer ©egenb bä»fi9e Sorm mit
f leinen SBalmbädjlein am Übergang in§ 'Jldjtecf, runbgebeciten 2)oppclfenftem am
?lchted unb toelfcher öaube. 18‘J6 öom 2Kib getroffen, b»t er jc^t ein Jlupferbad).
(®ie Heine ©locie ift üon 9J?artin SWüller in Solingen 1583, bie mittlere 1607
oon ^and SQHlIer, unb bie grohe 1605 üon cbcnbcmfcibcn gegoffen.) 3)er 6bar*
raum bat ein ilreujgetoölbe, beffen 9lippen mit einfacher Stuefatur — iöanbgeflechtc
an ber Stint, ©erftab an ben Schmiegen — oeräiert finb ; bie Ornamente finb auch
bnr^ ^atben, ®lau unb ®elb neben bem SBciß, gehoben. 3lm ^ämpfergefimS fi^en
32
Cbcramt 'Jlaleit.
Sngdgfijvfc^eit, bie auf Stimftttjert freilich feinen ?(nfpriici^ innigen. Der S^orbogen
ift mit ilaiietten beforicct, bie nun @cf)nn96änbern umrahmt finb. Sm Schiff ^ängt
eine fd)öne, gvoyc (Sebenftafel, öotj mit Dlmolerci. Sm ^nuptfelb bie ^kr»
fläning iS^rifti, im Sogenfelb ('Jott 95ater, in bet '^rcbetla ber ©tiftcr bicfer Sfird^c
mit feiner ^ymnifie; tüchtige 9(rbeit au^ ber
■?Teutn*omt.
^fnrrborf, am "?lbfjang be§ Spabenbnc^tbald gelegen, mit loeitem 2lii§b(icf auf
bie ‘JUbfctte. ®tattlid)e ©aueritbäufcr in 3“”^ ummauerten iiird^ptab
ffd;rt eine Steinbriide über ben Öad^. 2)ie eu. 'if?f arrf ir^c ift urfprünglic^ eine
pon ^fbt^gmünb abt)Öngige Stapcdc jnm ^ei(. ?(mbrofiu§. 143H ift Pon ben .^errcn
p. ^Ibelmann eine SJicffe barein geftiftet. ®er Jurm I;at bie bei nad) mittelalterlichen
Mirchenbanten ber ®egenb übliche ©eftalt: pieredig mit adjtedigem ©lodenhaug, iporin
rnnbbogige <5chaUöffnungen, ipelfdje glaube. ^Jag Schiff fdjeint erneuert (1815?).
©rabbcufmiUer in ber ^>tüche: 1) ISonrat ?lbelmann 1450, Steinplatte mit
Söappcn in eingegrabenen Umriffen. 2) 3>^au 9J?argarcta "Jlnna ''Xbelmann 1G42.
Stein mit 38oppcn unb Snfdjrift. 3) SBalbburgn ^arfch, ^ipgtg nnb Si^ulmeifterg
^ran 1G39. .^Heiner SSanbftein mit nnbcbcutcnbem 5ReIiefbiIb ber ^amilie in ?ln=
ba^t por bem ©efreujigten.
^ie '-tiefte 511 'Jienbronn ift 1376 beurfmibet. 1385 inarb fie Pon ©llmangen
an bie ;^crren 'Jlbelmann Perfauft. ^-Bon biefen fam fie burd) ^cirat im 17. Sahr*
hunbert an bie 3Bellroart ju Sauterburg. Seine hentiflc ©eftalt Perbanf t bng S d) 1 0 fi
im inneren Pornehmlidj einem Umbou burch Sebaftian P. 3B. um 1732; im flu^ercn
einem mpbernen 5lugbau bnreh ben porigen ®cfiper, .^»errn p. ©emmingen; baher
ingbefonberc bie 9Jenaiffancegiebel. S)ag Sdilog enthält ein hi'bfdheg Stiegenhaug
unb Studaturen ang ber gufjeifernen Dfen mit Sappen u. f. tu. Pon
171G. ©in 3bnmer ift Pcrflcibet mit Sagbbilbern, Ölmalereien auf iJeinipanb. 3)cr
'.^mf am iöerghang pcrmächft.
©bet'Uodnnt.
^aritätifcheg '^^forrborf, am fdpparjen Stocher, .^latl). St'ird^e 51t St. '!}5eter
unb $aul. 3)ag Sdiiff aug bem 14. SahvhHubert, aber Pcränbert; ber 1663
erneuert, lj‘d gotifd)eg ©elpölbe. 3lm hänfll *^111 bemerlengtoerteg
Slrujifiy aug bem 17. Sahrhnnbert. S)ie alte eP. ''^^f arrf irche tuar 1582/83 er-
baut, unter einem S)ach mit bem '.|3farrhaug. Sallf ahrtgf apelle ^um „Siefen*
herrgott", pon 1755, erneuert 1819. ^Hlte Kapelle ^ur heil- Cttilic am oftlichen
©nbe beg S)orfg. ^Im 51od)crurfprung ftanb big 1G44 ein cUmangifd)er Sd^melä»
ofen mit Sd)miebc.
^cßcc^ingou mit <^einipeiCtn*.
Sdj., aitarftflcden mit fatl). *ißfarrci, auf ber ^blic jtuifdien Äodjer unb Sein.
5llte, Pormalg weit über ben Slod^er reichenbe ^^farrei. Drtgabel 1289 — 1516, ftamm*
pertpanbt ben Sefterftetten (Sappen: S^ilb hölbgcfpalten pon 9tot unb Scig unb
geteilt oon 5Jlau; ^Klm^ier ein roter, gefd)loffener f^lug); bie Stammburg fdjon im
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SJantrairntBrn. 3rf>affner>%ltaT.
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SdieAinflcn mit Setitmeiler.
33
14. Sa^rfjunbert aufgcfleben. @cfd)(ed^t ^at über ein Sflb^dnmbcrt bem 5t (öfter
Sori^ feine 5(bte gefteHt imb bort in ber ®art|oIoniäu8fa:pefle fein öegrÖ6ni§
gelobt. 5?Iofter ©((roangen ift feit bem 12. 3n(;r^unbert bem
14. So^rbimbcrt and) 5?e(}eng^crr. 2)orf^erreu waren feit 1435 bie 9(bc(mann. 3)iefe
(jabcn 1581 bie tReformotion eingefii^rt, 1636 loieber abgcfc^afft. SlJ^arftredjt befam ber
Crt 1492, baju ©tod unb @a(gen. Drei D^ore ftanben nodj bi§ in bie neuere ^cit.
5?at^. ^farrfirdje jnm f)ei(. ©ebnftian, 1484 erbant, iuol)er ber Durmd)or;
1761 (?) ertocitert unter Verlegung be§ ^lltarS nadj 3Beften unb Stcrioanblung be§
Dumu^ors in eine SSorf)a(lc, 1873 uneber()ergeftcttt unb erweitert. Der Stirdj^of
war ummauert. ©d;öner Daufftein, 91enaiffancc. 93aroda(tare auö 5Hofter ©ottegjeH.
5tircbenbönfe in 9io!ofoformen gefc^nibt. ©bötgotifdjc ^ol^bilbcr oon ©t. SHfoIouS,
5?'at()arina, unb 5lird^cnoäter.
©roße ©lode mit Umfdjrift: Dfanna (;eiB i(^, in nuferer f^rauen ©§r (aut
ic^, (öcrn()arb ^adjamann goff mid) 1501, ö()nlic^ berjenigen ju .^obenftabt. Die
5 weite ift gegoffen oon 21'olfgang Sil()e(ni ©(be(dbg()orn in ©ic^ftübt 1709 unb mit
'fönppcn unb bem Söilb be^ bei(. ©ebaftion gefdjmüdt.
?( be(mann’fd)e Olrabbenfmöler. 1) ?(u|cn an ber 5tircbe; anno . . . .
an fant ocib tag ftarb bie tugetfam anaftafia abetmen . . geboren ein uot(;eftin
oon werbenberg . . . gott gnebig fein WoU amen. 9ieliefbi(b einer tnieenben
in fpötgotifdjer SU?anier.
2) Snnen: 1512 am öfter iRoutag oor ©t. Socobi tag ©torb ber ©bie unb
3tefte ©eorg oon 9lbe(manng gelben ber ß(tcr bem ©ott gnaebig fei. gladjbilb beg
9iitter3, ftebenb. Da^u innen eine ©rabplntte mit 'Bapbfnfdjilb.
3) ^(ufjen: 9ieliefbi(b einer grau mit bem 9?ofenfranj, auf einer 5!onfoIe fte^enb,
fpötgotifdj. llmfd)rift in 9J?inu^te(n ocrfdjmiert. Die ifiJapbf« beuten auf bie ©attin
bed SJorigen, 5Tot()orine geb. 0. ©edenborf.
4) gnnen: Brigitte geb. ü. Seonrobt, f 1548. S3ilbni#figur in gladjrelicf Oon
oornen, ftebenb unb betenb.
,5) 9lufecn: ©r()arbt, f 1600 unb grau SJZaria geb. o. Dürtbeim, *}• 1606.
SSnppenfd)ilbc üon einem ©ngel gebalten, ba5ii j^Wei ©rabplatten innen.
6) Snnen: 9Öilbclm, f 1633. 2i3abb«» unb ©djrifttafeln geboten üonStinber^ßngeln.
58or bem Dorf ift eine 51:apeUe jum bcil- 51reu3 1784 (?) erbaut, 1849
wieberbergefteüt; nd)tedig. 91n bem geräumigen EJinttlfdab ftebt baä ebematige
9(be(mann’fcbc ©d)(öf}d;en; erbaut 17.59. Doö ©iebclfelb mitten an ber gront
ift gefdbmüdt mit einem Silb beg ©rjengelS SDZicbael. Da^ alte ©cblofe mit oiet
Dünnen unb ©robeit ftanb im fog. ©djlofiWeiber. ©ö würbe 1759 abgebrochen unb
auö bem a)?ateria( ba^ neue ©d)Iöjjdjen am ü)^ar!t erbaut. 3?on ber ^urg ift ein
Äetter noch erbalten.
2 ein Weiler, jur Olcmcinbe ©ebedbingen gehörig, cbemalS ^farrort; urfprünglicb,
wie eg fdbeint, im Dba(, an ber Sein gelegen, 1467 oon ben ?lbc(monn erworben.
5!atb. 5^ircblein juni beil. Sourentiue mit fpätromanifi^en ©injelbeiten am Durm, ber,
oon einem älteren Sau beibebalten, juglcid) ben ©bor bilbete. — Der fog. 9i ö m e r*
burren, fübweftlicb oom Seiler, Wo ftarle ©runbmauern unb eiferneg ©eröt auggegraben
worben, trug wabrfcbeinlidi eine ritterlidbe Sebaufung. — Der ^eirenbof, eine b^lbe
$ou(ud, StnCmälet ouS CBürttemberg. aoofUteiS. S
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34 Cberamt ^alen.
(gtimbe öon ©c^ec^ingen entfernt, ift too^l qB obetmannifc^eS Sagb^auS im 17. 5a^r==
^unbert erbaut.
'g^ttterfiocßen (^4? (Eoc^en).
Stn ber ißcreinigung be« fd^marjen unb hjeifeen Äoc^erg gelegen, jn^if^eit l^oljen
unb fii^ngeformtcn SBolbbergen bcg 9{tbud)§ unb ^örbt^fetbS. §IIte, normal^ weit
au^gebe^nte ^fnrrci, SD7utterfird)c non ?la(en. 5)er Drt get)brte mit bem größten
Untfrtoc^en. %farrtiT(^c unb ehemalige 3)at6aiatapenc.
3:eil ber 3Karfung jur S^oi^enburg unb teilte bereu potitifd^c ©dljidfale. 3m iCorf
faß 1335—1465 ba« ritterlid^e @efd)lcdjt ber 2)?alfe (SBoppen ein ©ibberfopf).
©ütoangen ^atte f)ier ein Dbcramt Sfod^enburg. 2)a§ 2)orf mar et)emalg mit ©c^ranfen
öerfeljen. ?luf einem faft ganj freiftebenben .f)ügcl ftel)t bie 5!ird)e famt ^farrljof
unb ©d^ule; babei ber gro^e grieb^of, beffen ÜKaucr noc^ mit ©d^arten beme^rt ift.
®er 33eg hinauf ift eingefaßt uon prac^tuollcn Sinben. SfJodj ftcl)t broben ein römifd^eS
©äulenljaupt mit Hüpfen unb ein ^inienjapfen au3 Stalfftein. ®cnie glaubt man
beim Slid auf ben ^ügel, bafj er üormalö einen bcibnifd^cn Tempel getragen I)abe.
5)ie große, fd^öne, fattj. ^farrliri^e jur ^eil. iD?aria (1511 eine SSei^e),
ift 5um größten $eil um 1765 neu erbaut; mit 12O00 fL Xer ß^or i^eigt aujjcn noc^
frü^gotifc^e formen auä bem 14. 3a^r^unbert; cbenfo ber ctmaS ältere Jurm, beffen
genfter nod) ein SKa^merf mit fRunbftäben unb StredEfäuIc^en an ben ’i^foften Ijaben.
Uiiterfoc^en.
35
®ic 1526 am %um mufe auf eine SBieber^erftcHung be5ie^en. ?tn einer %t)üv
beS 5!urme ift fc^öneS, gotii^eS Söefd^läg itnb ©c^Ioß. Sine ®(oiei)on 1307, eine Heine
unb eine grofee Don Sem^arb ßa^monn 1506. 3m S^or ift oberhalb be« je^igen ®e*
mölbcg bcrStoIoIojcitbog Öttere
mit ^{ivbenne^ erhalten.
2)o8 meiträumige unb
belle ©^iff b“t 3)e(fenfreöten
Don 3ob. Slnmonber (Laving:
inv. & pinx.); barfteflenb 9Jiariä
SBertünbigung, ^eimfuebung unb
ipimmeljabrt, unb boneben flei*
ncre, einfarbig, meift in Stofa»
tönen auägcfübrte Sttuftratio»
nen beS SKagnififnt. 5)ag ® eefen*
bilb im 6f;or ift fctjlDer ju beu»
ten; eine Seremonie mit Dielen
^eiligen unb SBürbenträgern in
ber 3opftradbt. ©cböneä
gefebnibted ©nabenbilb quS
bem 15./16. Sabr^unbert, SOhtt»
tergotteö auf bemSWonbe ftetjenb.
^übfeber 2! auf ft ein in 3ie»
naiffonceformen beg 17. 3abr=>
bunbertö. ?( nfebniieber Ä i r cb e n*
fcljab in ber oberen ©afriftei:
©ilbeme ©taurotbel au3 bem
17. Sabrbunbert, Hmpel unb
9?aucbfofj ebenfattS dou ©Uber.
Äelcb Don ©über mit 93ergoI=«
bung, 1686 geftiftet Don einer
®ruberfcbaft. ©aju gehörig eine
große 5D7onftranj: eine 3)2arien»
figur trägt baä ^oftienglaS in
ber ©ruft, oben über bem Streuj
erf^eint ©ottuater in ^olbfigur,
unten fnieen ©t. 2ominifu^ unb
©t. 2l)erefia, ju ©eiten ftebeii
SaritaS unb ^ibeS, ein 9tofeU' llntert0(^en. Orabbcntmal. (Stil fiubioig XVI.)
!ran3 ift ringsum gelegt. 3'öei
Steliquiarien Don Dergotbetem ftupfer, minbenoertig. 3üJci Shronen für baS ©nobenbilb.
9tußen an ber Äirdbe ftebt ein Ölberg qu§ bem 17. Sobrbuubert; borunter
ein §eil. ®rnb mit gemaltem Seitbnam.
©eitroärtg Don ber ftirebe erbebt fii^ bie ©arbarafapelle, 1852 Derbaut
511m ©cbulbaug. ©ie mar 1429 gemeibt. 2er 6bor bat bübfdb geglieberte ©trebepfeiler.
36
ij^aciftfreiä. Cberamt 'Halen.
2luf bem grieb^of einige ®r ab [t eine mit SBa^^jen au« bem 16. Sa^r^unbert
unb einp SRei^e fe^r gefälliger S)enfmäler ou« bem 18. Sa^rtjunbert
3m Drt fte^t ba« ehemalige cttmangijdje Slmt«^au«, nad^mal« Äamcralamt;
erbaut nad^ ber Berftbrung ber J?oc^enburg.
®ie i^od^enburg ftanb auf einem 55orfprung ber ©ergerfe jtijifc^en ben
fd^fud^ten be« meiBen .fto^er« unb ^efclbad^«. Sie »orgefc^ic^tli^c fRtngburg
f. oben S. 1 f.
3m 3a^rc 1300 ermortet ber 9lbt oon Sßmangen bie Söieber^erftellung ber
58itrg oon ben (Grafen oon Öttingen, üon benen fie nuc^ fpöter^in ju Sicken ging.
grüner bürfte bie ^urg famt bem ®orf 5ur ®raffc^aft 2:ittingen=2B5rt^ gehört
()abcn. 1317 ocrtmifd^t Äonrab o. Slt)elfingcn — al« Se^en«träger oon Ötingen —
feine ©urg „unter bem ©erg ju 5lod^eubcrg" an eUmangen; ba« fortan ^ict einen
Dberoogt fi^en t)at 1461—80
bicr ber gurüdgetretene erfte ^ro^ft
3oi)ann o. ^püniljeim. 1627 tourbe bo«
®rf)IoB Oon 6)runb auf neu erbaut, mit
einem Slufloonb oon 8034 fl., 140 Sc^u^
fang, 129 breit; bie SOZauem im erften
®aben 4, bann 3 <Sd^u^ bicC. ®o(^
fd)on im brei^igjä^rigen Ärieg tourbe e«
5crftört unb 1649 ©teine abgetragen.
^aben fief) nur menige fÜ?ouerrefte erhalten,
ba« befonber« oerfteinte ©d^lofefelb Ijinten
ift fc^t SSalb (D©.).
SBeiler 9?btl)l;arbt; ÄapeUe
jum I)eil. 3fibor, erbaut 1764. SBeiler
Xreppad): 2)er fog. ©urgftaH, ein
©urftcl bi^t an ber 2;eufel«mauer, trug
toaf)rfd§cinIid^ im SRittclaltcr ein fefte«
|>au8. 5^af)cfle 5iir ^cil. 9Jiaria, 1776 erbaut an ©tettc einer älteren. 9Tuf bem
^of ©eiben felb ftanb bi« 1841 ein ©cblöfic^en. — 3)er .^o^lenftein ob bem
©ciler ®la«ljütte ift eine notürIi(|e ©ertiefung in einer ÄaItfeI«toanb , fünftlicb er»
toeitert, um eine 5“ bieten, für Ärieg«fäfle, fagt bie Überlieferung. 2:ie .^ö^(e
l)at bie @rö§e eine« ungefähr 15 fyu^ tief; ber ©oben oon ©d§aBgräbern
burc^miU)lt. @in .^erb ift gef^affen, beffen ©auc^fang burc^ ben Reifen ge^t. 9?ur
ein fc^maler fjufepfab on faber ^eI«»oanb fül^rt bin*
■^a ffor a Cfingcn .
21m Äo^er gelegen, (grober 9Rarhfletfcn. ÄatI). unb co. ^.)5farrei. ©taatlicbe«
©erg= unb |)üttenloerL S)er Ort b«t feinen 9iomen oon ber ©urg ber .^erren Oon
21belfingcn, bie ben ganzen ©ejirt unter ottingifeber, fpäter clOoangifcber ^obeit bc*
fa§cn, bi« ju ihrem 2fu«fterben im 16. 3abrbui^^<^^^f* Ufncb
mal« 1377 oon ©affer-21. 3n firdblicber ©e^iebung gehörte ©. ju öofen. Sine
SUanfrölfinö«!*- 37
, Maplanci würbe üor 1382 gcftiftet öon ben ?I^eIfingcrn, angeblid^ 1353 uon lUri^
I t). ?r. (DS.)-
I ®ie ©fenwcrle finb 1668 — 71 öou ©üwangen angelegt, bann Don SSürttem»
berg int Sauf biefe^ Sa^r^unbert^ großartig erweitert Worben.
5Ute tatt). Äird^e jum bcU. @tepl)anus; afö itapede gegrünbet ooit ben
9lbe(fingern, angeblid^ 1353 öon lUrict) o. 31.; erweitert 1530 unb Wteber 1832 oor
tirl)ebiuig jiir ifJfarrÜrc^e; 1883 teilweife eingebaut, je^t öarm^erjigen ©d^weftern
eingeräumt. 3m breifeitig gefc^loffenen Sl)or finb nod) jWei altgotifd^e 3Kafewerl*
fenfter; barin brei Söappcnfd^eiben.
j ®ei ber SrWeitermig im Saläre 1832 Würben SBanbgemSIbe entbedt (CS.),
I bie nic^t ertjaltcn finb.
^übfe^e 5lQU3el au§ ber 9?enaiffancc5eit, mit aufgelegten
— 3)elpl)inen — in ben f^üllitngen-
Slltarauffaß oue ber ^cit um 1530, wol;l Don Sdiartin Schaffner entworfen
itnb gemalt. S)ie 31ufftellung Würbe 1832 üeränbert. (Sergl. SKerj in Scr^. be§
Ser. für Äunft unb 311tertum in Ulm IV, ©. 25 ff., unb .^aßlct, ebenba IX/X, ©. 69.)
S^er ©darein ift befrönt mit im ©til ber fpäteften QJotif unb nug=
' gefdjlagen mit gemuftertem @olb. (£r entl)Qlt brei untcrleben^große, oltbemalte
©tatuen oon ^olj: SRitten: SJZaria al§ 3Beib ber Cffcnborung mit bem ftinb, oon
jwei ©nglein gefrönt. 3^ fjiifjen Uiiet baö ©tifterpaar, ben SBappen nad^
3SoIf 0. Sl^elfingen (f 1545), berSe^te feineö ©tamme^, unb 31nna 0. liRec^berg (f 1540),
linfä ©t. ©tepbanug; rec^tg ©t. äl?attl)äug. S)ie ©ebuibereien finb mittelgut, ©taffel
unb ^lügel finb gemalt. 91n bet alten ©taffel auf ®olbgrunb ©t. Urfula, ©t. betrug
^ unb ©t. ^nulug. ‘Sie bemalten geigen innen: ©t. 31nna felbbritt (Unterfdjrift:
©. onna ain Sliutter SKaria) unb ©t. 3ol)nnneg Sapt. (Unterfibrift : ©ant 3obamteg
ber Souffer); außen: ©t. 93?argoreta unb ©t. Sfatbarina, be5ei<bnet burdb 3lttribute.
Sei gefdjloffencit f^liigcln erfdjeinen ünfg unb red)tg auf feftftebenben Safeln noch
©t Sbriftopborug unb ©t. Oieorg. .^inter fämtlidjeu f^iguren ift ein golbener, ge=
wirher Seppidb unb barüber blauer ©ruub. Sie beiligen Sungfrauen finb prächtige
.Stoftümfi guten, ©t. ®corg ein berber Saubgfnecbt mit bilbuiginäjjigem, bärtigem ®c-=
fiebt. 51nmutig ift bie ©ruppe ber bet^- ^Innn felbbritt. 31uf bem redeten 9trm
trägt fie bag nadte ^äblein 3efug, auf bem liiifen bag 9)?ögblem 9J?aria, beffen
blonbeg Sodenbaar bie 51rone fcbmüdt. Ser St nabe fd)lingt ben 3lnn um ben ^alg
ber SWatrone; mit ber anberen ^anb greift er nad) ber Sirnc, bie ibm bag ^rinjebtben
reicht. Saf; einjelnc Figuren, Wie ber 'betrug ber 93rebella unb ber Säufer auf
fidleren ©emälbcn ©ebaffnerg wieberfel)ren, ift fd)on lange bemerft worben.
Sic 9lüdfcite beg ©«breing ift in Seimfarben bemalt, febon febr »erblaßt; 31n*
' fpielungcn auf bag Seiben ßb’^f^t. 3n ber iWitte bag Streuj famt bem ©ebweibtueb,
linfg unb reebtg bie febmer.^engreiebe 9J?utter, 5ü?aria mit gefalteten .f>nnben unb
i ©bt^ifUt^ wit ben fünf SKunben. Slufjerbem bie Sruftbilber beg bönbeWafdjcnben
j ^ilatug unb beg betrug mit bem .f)abu, 3ubag mit bem Seutel unb bem ©trid um
! ben ^alg, Jammer unb 3^nge. 31uf ben ©eitentafeln je ein @ngel in gcfcbürjtem
j SUeib, SZarterwerfjeug in ben ^änben böltenb; echte Senaiffoncefiguren. @raf i|?üdlcr‘=
i Simpurg (SDZart. ©d^affner 1899) feßt bie ©cmölbc beg SSofferalfinger 3lftarg aug
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38
^aflflfreiä. Oberamt Violen.
ftUfritifc^en ©rtinbcn — toegen ber ftumpfeit unb ft^locrni brounni 2önc, beS Slau»
grün« in ben ©etoänbcrn, ber altertümlid^en 3>ariteHung bet 31nna [elbbritt unb
ber ©teif^it ber ©eftalten
— In <3d^affner8 jn)eite,
unter @c^äufelein3 unb ®ü»
rer§ ©nfluß fte^enbe ©nt*
lüicfelunggperiobe, um 1514.
®q8 in bie ihiuftftatiftit auf*
genommene geftirfte ^lu*
oinlc oon 1522 (^eppler
©. 5) ift oer!au|t.
cbein. ©c§Io6
[te^t auf einem 33urftel, an
bem üormalö ber ffod^er linfS
oorbeiflo^; eS mar eine ed^te
SSafierburg. lUri^ ö. ?l^el=
fingen ift oiettei^t ber erfte
Srbnuer geioefen, Oor 1377.
©eine @rben, bie ^or>
uer Sinie oon ?l^clfingen unb
bie Roggen teilten 1382 bie
93urg; bie Hintere ^Ölfte
mürbe fpäter noc^ einmal
geteilt. 1479 mar mieber
ein ?lbe(finger QÜein ^^err.
9la(^ bem (Srlöf^en be«
®ef(^(cc^tö 1545 50g (SU*
mongen bie 93urg famt
bel)ör als erlebigteS fielen
ein unb je^te einen nbeligen
58ogt in ba§ ©c^lofe. S)aS
3Bap|)en be^ ^ropftS SBoIf*
gang oon Raufen ift mit
ber 1Ö93 aufeen an
ber öftlii^eu SSaub onge»
bradbt 5)er breite ®raben,
ber fi(^ um ben oiererfigen
iBurgpla^ jictjt, ift moljl er*
palten. ®a§ Scplo&gebäube
®rabf.ein in «belmann.felben. Umgiebt im SJietecf beit ^)Of.
pat meber altertümli^en
Sparafter, no^ bemerfen^merte ©in^elpeiteu ; and; niept bie oormalige ©(ploblapelle
im glügel gegen Dften. Über einer ^pür im ^of, Cftflügel, ftept 1729.
J^bsrami (Eraila^ettn.
©ejir! cje^ürt mit feinem föblici^cn 3^eil jum Äeii))cr6crglanb, mit feinem
nörblid)en jnr 9Jhifd)ctfalfe6cne, bn3 3ngfitf)öl burd)6ric^t beibe. @o cntftcljen öiec
natilrlidje ^eile: 5)ag Sogftt^nl mit ber Sbene um ®railgt)eim, bie non Srailö^eim
gegen 9?orben fonft anfteigenbc ajinfc^elfolfebene, bie ®erg5Üge jloif^cn 3ngft unb
?l^övni^, ßroil^^eimcr iparbt genannt, unb bie 93erg^üge 5toifd;en Sngft nnb 93übler,
melc^e gegen JRorbcn ber Surgberg bcbeutenb abfd)Iießt. Sogfttlfal ift im
ileubcrgebiet ein 'üSicfcngrunb jmifc^en nabelbeioalbeten ^öngcn; im Ü}Zuf^clfaIf
bolb eine gel§fd^lnd)t mit rafc^cn Sdjlangenlüinbungcn. „2)ie 2t)oIfobIe gemährt
nur ftiÜDcrborgenen SD?üt)Ien, aber feiner Stf)olftra^c, feinem SSeifer ober 5)orf JKaum ;
unb bng X()af betjerrfc^en aftc .^errenburgen." S)ie Sbene bcS 9Jhtfd;clfaIfIanb3,
tuie fie fid) nii ber 9(nf)äufer 3)tnuer barftefft, fdjilbert ^milu§ (0^8.) nifo:
„@d)önc ^(cferfliircn mit brnligcmölbten 58eeten unb tiefen ^urd^cn, fpärlic^er
non Dbftbäumen nnb biefe auf ber fturmburd^brauften ®bcne l^äuftg minbfe^ief,
fdjmude Slirdjbörfer mit fauberen i^rd|en, umgeben non 33ei(em, ba^mifi^en grbfiere
unb fleinere SSnIbftreifen non Saubbolä, audj mof)I nereinjelt ein langgcflrccfter,
niebercr ^ügclriirfen." ©d)öne SanbfdjaftSbilber gemä^ren qik^ „bie lidjten, fanbigen
.f>Öt)en ber ßrail^^eimcr ^arbt, mo jmifdjen burdjfic^tigen Sfiefemtnölbern ftadje
©een ftdj nu^breiten, loo in ber fonnigen ©nfamfeit bie fjerrlic^ frifefte iöergluft
jittemb Quffteigt nuS ben notn rotbIü()enben ^aibefrnut lueitf)in beberften ©anb*
ftreefen". 'J;ie ^^iifer mit ben ©ägmi'djlen, bie tiefen lonnenforften auf ben §öf)en
gemahnen lebhaft an ben ©djtnarsmalb. Stb unb ju fchauen bie ragenben Sürme
ber alten 9fcidhSftobt ^infetlbüht lodcnb herüber, meitcr uörblich ba§ ftoljc ©dhfofj
©chittingSfürft, beffen genfter in ber 5lbenbfonne oft lueithin erglänscn, ober bie cblen
Umriffc beg ^effelbcrgeS in blauer f^erne. Über bie ööhen jlnifchen (^olbbach unb
SBalbthaun läuft bie 23afferfd)eibe jtuifdjen Sagft unb Söörnih, SRh^in unb S)onau.
3m tueftfidhen Serggebiet be§ Se5irf§ finb „jene tiefen, huibfelfigen Sciiperfdhluchten,
bereit OucUbäche meift aiig fleincn, tnalbumfdhatteten ©ceit hernorfommen“. 2öie eine
@id)el urnfpannt bie mäfjig hnh« Sergreifte bie Dörfer |ionharbt, (9rünbctharbt,
©peftad). ®on ben ööhen ab unb 5U ein Süd auf bie einfame 2^annenburg ober in§
liebli^e Sühferthal unb bie mit ^Dörfern befäte, reiche hüttifche (Sbenc, auf ben
Ginfom, fRofengarten unb bie JÖalbenburger Serge; unb nom Surgberg auS bi^
hin jum Obentnalb mit bem befcherrfdjcnben itapenbudel.
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Süflffhrci'e. Cberaint drail^^eim.
®cr gröfjte ^eil be§ 06erQmtäBe§irf§ ift oltfränfifd^eä (Gebiet, jum SJiauIacbgQU
unb öiStmu 35ßürjburg ge()örig. 9^ur ber fiiböftli(|e gehörte jum fd)iuiibii(^cu
SRie^gnu unb 53i§tum 9lugdburg; aud) 5um ednjmigcr öaimforft ®irgiuiba (a. 1024).
©raten bc§ 3)iQuta^gau5 luarcn 311 ?(nfang be§ 11. Sa^r^unbertS bie .iperren
u. Äomburg=9it)t^cnbiirg, bann bie 0. fiobcidtaufcn, na^ i^nen bie ü. gtugelau. 5lm
S8äd|iein SJZautad^ toar uietteid)! bie .^nuptbingftätte be^ ©au?. 911? ßentgerid^tSorte
fennt man ^cngi'tfelb (091. ©erabronn), Sobenbaufen, Onoljtjcim (? ©bc^ofteitgerid^t),
Seftgnrt3bau[en (?für bie ^errf^aft i!of)r), .Skeßberg.
©belfreic ©cfi^lec^ter maren um 1100 311 Surle^mageu, 2obr (iiare), Qliegel«
bad§ (3ii^tilbad)) unb ^lügelau ©ebiet red}t§ ber 3agit gehörte 31t»
mcift 3ur ben ©rafen u. ^^lügelau. 3m 12. Sabr^unbert
befam ba^ ©tift ©t. Ü)?ori^ 311 91ugöburg ®efi^ um Sraik^eim, bcrfelbe ging aber
1289 an bie ©rafen 0. Öttingeu über. 3)ie ^crrfc^aft i!ol)r fam im 13. Sabrbunbert
an bie ©rafen ü. ötfingeii, biefe üerlorcn e? burdj 9icid)gad)t 1310 an bie 0. ^o^cn»
lo^e, bie aud^ ben ^liigelauer Xeil an fi(^ bradjtcn. 5)ie |iol)enIo^c mieber öcr=
loren ben löefib burc^ unglüdlic^e SSirtfe^aft an bie SJkrlgrafen o. Sranbenburg um
1400. 2Kit ber 3)Jarfgraf|d)aft 5öranbenburg*9tn^bad^ hjar ber größte ^Jeil beä
S8e3irf^ fortan oerbunben, mürbe 1792 preup^, 1806 baprif^, 1810 mürttembergifcp;
fand ben ritterfcpaftlid)en, pätlifd)en unb ellioangifdpen ©ebiet^leilen. S)ie fRitter*
fepaften patten naep bem breipigjöprigen Kriege jene 91rmcnfolonicit gegriinbet, auä
benen bo^ faprenbe ^olf ber „SDZapenbaeper" peroorgegangen ift.
5tir(pIicpcS: 3)aä 5tapitcl ©raiUpcIm gepürtc 3um 4. 91rcplbiafonat beS ©prengelS
9Bür3burg, eS griff nbrblicp big Slotpenburg; einige Orte bc§ Oberamti^ loaren bem
51apitel §all 3iigetcilt. ®om 93i§tum 91ug§burg griffen bie ifanbfapitcl jeueptmangen
unb ©llronngen perein, jenes mit ben Pfarreien ©egringen unb 9?3eibelbacp, biefeS
mit ©Ilenbcrg. Sfircplidjer 9)ZittcIpuntt bcS 93e3irfS loar (iiacp ©offert) urfpriinglid)
mopl SRopfcIb mit feiner 9J?artinuSfird)e. “Oasu gepört als S^auffirepe ©t. Sopann
in SrailSpeim, aud) bicS fpäter eine umfangreiepe Urpfarrci. 9llte U)ür3burgifd)e
©rünbung bürfte bie JlilianSfircpc in ©roningen fein, fpäterc eömangifcpe bie ^eter*
unb “ilJaulSfirdjen in 91Itenmünfter unb ^onparbt unb bie 9?eitSfircpe in ^iefenbaep;
lomburgifd)c ©t. 9?ifolauS in Sagftpeim. 3m ©ebiet ber 9.B5rnip toar Suftenau unb
früper ©egringen bie 9)2utterlird)c. 5)ie 92efomiation brad) fidp unter bem ©influfj
beS if5farrerS 91bam 3Beip oon SrailSpeim im brnnbeuburgifdjen ©ebicte 93opn; bann
and) im pällifdpen unb in ben ritterfcpaftlicpcn. !5)ie ©egenreformation fepte in ber
^errfepaft .ftrepberg unter ben iköringen ein.
©ropen ©epaben braipte bem Siesitf ber ©tiibtefrieg 1449/50. ©eine Sage
3toifd)en bem 92edarlanb unb ber pinter ^)infelsbüpl 3ur S)onau fiep bepnenben
©bene loie feine 93efcpaffenpcit mit ber ©bene um ©railSpeim brauten eS mit fi^,
bap er amp in ben 5kicgSläuften ber neueren 3^6 non Jruppenbiir(p3Ügeu unb
burep 3uföinmenftöpe nmncpmal part mitgenommen timrbe. 3)en ^opepunft ber
3)rangfale bilbete and) pier bie 3^^ nad) ber 92örblinger ©cplaept. Überaus 3apl*
reiep finb bie naep bem breipigjäprigen 5?rieg oerlaffenen 91nfieblungcn.
S)ie peutige 58eoöllerung fprid)t frönfifep, in einer ^orm, melcpe bem epemalS
anSbadpif^eiT ©ebiet eigen ift, im Unterfepieb oom popcnlopifdjen : baS ©Ilmanger
Ürail^^eim.
41
Sc^wäbijc^ ^errfc^t bogegen in beit fatboüfdjen Orten an ber ©übgrenje beS SejirfS
vor. ®on ber alten SJoIf^trac^t ^at fid) nur bei ben grauen nod^ bie Sanb^aube
ermatten, bie Siab^aube i)t fc^on oerfc^iounbcn.
2)a8 Söaucni^auS ift au5 Diiegelfaci^roerl auf gemauertem Unterftod, an ber
SSetterfeite meift mit Brettern Derft^alt, bie ©alten rot ober odergelb geftrid^en, bie
81u» ben üieibcngräbrrfunben oon (Ingertb^im. (SKuieum Stuttgart.)
1—8 IBirteL 4 Zbon> u. a. Veden. (Kröfle '/i.
gne^er mei^ gepubt. S)ie eichenen (Sdftänberbntfen finb oft mit buntbematten Sd^nibe»
rcien auä bem 17. unb 18. 3at|rl)unbert (©Inmen ober ©anbmerf) oerjiert. 2)ie
SabteS^abl unb ein Spriub ift gern angefd^rieben. 2)ie Slirc^en auf bem 2anb
ftammen jumeift mit bem 6b‘^r au8 bem fpäten 9JZitteIaIter, bie fogenannten Xurm»
^öre aber ber Einlage nadj ou^ bem 12. unb 1.3. 3al)rbunbert; mit bem ©d)iff auS
bem vorigen 3abrb«nbert. 9Utar nnb iinn5et, baju mand)mal nod) bie Orgel finb
bamaU gembbniid) iibereinanber am Oftenbe angeorbnet ivorben, ber mittelalterliche
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42
Joflfthrei^. Cbcromt Gvaü^^etm.
6^or iuar a(8 33eid)tfominer iinb ©nfriftei biirc^ bcn Sfanjelaltaroufbnu unb eine
öretterlDQnb üoni <Sd)iff obgeid^nitten.
?Utertümcr: 2'ie 9)i»jdjelfalfcbcne unb boä Sngftdjal müfien in ber 93ronjc*
jeit unb no^ mc^r in ber ißeriobe ber .^aUflatter Äidtur befiebeit getoefen fein. ®on
bem ^ügelgräbcrfclb , baä einem um bie ©aljquetlen bei Äiri^bcrg angefiebelten
©tamm jugejc^rieben n)crbcn borf, reldjt ein ®nbc noc^ in ben ©railg^eimer Ober*
amtgbejirf herein, bei ^^rienebadj. öronbijügd mit ^^ongefä^en an§ ber Sronjejeit
hjurben bei (Srfenbrc^t§t)mifen gefunben. 3>er grofec i»” Sic^ujolb bei 3!rien?s
((iail«l)cim. 7urm nn bei 6tobtmauer.
bo(^, 3 m ^od) bei 31 m Umfang, mar mal)I ein ^ürftengrab. 2(uc^ bei Seuerlbad^,
Srailg^eim (©pitalmalb) unb ©timpfad) finb Hügelgräber nad^gemiefen.
IRingmäKe auf bem 3i<urgberg, auf ber fog. SfJappenburg bei ©timpfad^, auf
bem ©d^anjbud bei ©c^önebürg bei ©olbba^; ma^rfc^einlid^
auc^ auf bem ©d)lofjberg bei ©idelbac^ unb auf bem iHot^enberg bei ©er^bac^, beibe
im ©emeinbebejirf ©llric^gf)aufen.
@ine feltifd)e 5D?ün5e fpäter 3^*1 (Gallia Belgica) ift bei Srailg^eim gefunben
morben (S^eftte).
9ieif)engröber: ©in bebentenbe« ©räberfelb bei 3>nger§^eim. (©tuttgart,
©taatgfammlung; HöH, ®erein^fammlung.) 2)ie öflUcr ©ammlung befi^t entfpred^enbe
©tiide aug iöurleSroogen unb ©rfenbred)te^aufen.
^roil^öeini
43
1'
Srailt^tim. Oo^onnt^fird^r.
3tte ©tragen: ©trafec oon ©cigenftabt nac^ ÜWarin!nppe(, lua^rfc^einlic^
fi(^ fortfe^enb im 3i9cunetn>cg na^ ©olbbac^; .f)o^c ©tro^e öon ©c^neßborf über
44
::3aö)ifrei'?. Cberamt (5raU»betm.
btc 9)^arfun(\ @ffrid)ebaiifcn nnd^ Sattelborf unb ^ntt; öeerftra^c üon 3nger«^eim
nad) Cnol^^eim; ,f)eiUöcg im .'ba^iiciiberg Bei ©rüiibetBarbt; ^)iebfteig jtoii'djen
SSilbenfteiu imb SDioBenBod^, lualjrfc^eiiiliii^ enttong ber atten ^i^tumögrenje. SUte
'^t'abe i’on ßrail^Beim und) Sd)iHing^iürft über bic (^ronacl^ untcrBalB (SC(rid|g^auien
unb Dom obgegangenen JKamboIb^baufen (bet Salbt()aiin) nac^ ßßtonngen. 3)?c^rcre
fog. alte ^ofiluege.
^ratfößetm (Cbcromteftabt).
S)cr 9iamc (1178 (Sbfomel^beim) ift üon einem frnnfifc^en SKannSnamen ab«
juleiten. 5m Sappen fü^rt bie ©tnbt brei Äreuel (Steffelpadcn).
©eit llrjeiten mag ber Drt ber S^reujungÄpnnft jmeier mid^tiger SSer{el)r8*
ünien getoc)cn fein. Uriprünglidj loopl SJeid^ggut, fam er im 12. Saprpunbert
an bag ©tift ©t. JDiorip ju WiigSburg, 1289 an bie (Grafen ö. Öttingen; unter
fiubiuig bem öapern an bie o. |)opcnlol)e. !I)ama(§ ift er jur ©tobt oufgeblüpt
(1324 crfd)eint ßrail^ljeim oU ü)?arft; 1338 Befommt e§ ©tabtred^t noc^ bem SÄufter
üon öall}. ift bic einzige ©tobt im SBejirf geb{icben. 5n Äricg ber ©täbte
mit .^ol;cnlobe»2cuc^tenberg 1379/80 toirb bie feftc ©tobt erfolgreich gegen bie üon
.^aU, Stotpenburg unb S;infelgbüpl ücrteibigt. 1381 toirb picr äloifdjcn bem ©t. @cor=
gen» unb bem ©t. 9BilpeIm§bunb ber fräidifd)cn fRitter ein 18ünbni§ gefd)Ioffen,
q1§ beffen 9D7ittclpunh SraiUbeim erfd^eint 1390 an bie Öanbgrafen üon l^cucpten»
Berg ücrpfnnbct — unter benen ber Seinbau pier üerfuept mürbe — famen 1399
Surg unb ©tabt an bie ^Burggrafen üon 9Jürnbcrg, nQd)mal§ 3Rar!grafen üon
©ranbenburg»9ln6bad). Xie ^erren ü. (£rai(5pcim treten 1232 auf. ©ie fafjen auf
bem Surgftad bei ber .^errenmüpte. Snt 15. unb 16. Saprpunbert maren jiemlicp
üiele abefige @efdjled)ter in ber ©tobt angefeffen.
3it !ird)licper |)infid)t fd;eint Srailöpeim ein alter S.^orort ju fein. S)ie Slirepe
ju ©t. Sopanncs 35apt. ift offenbar eine alte Xauffirepe. Um 1350 crfd)cint SroilS»
peim bementfpredjcnb aB Ü)?ittclpunft eines SanbtapitclS , im 15. 3aprpunbcrt pat
cS einen anfepnlid)en yUcruS, üor ber SReformation 6 ^frünben. 9Rcprcre iörüber»
fepoften. ?lbgcgangcn finb eine 5tapette jum peil. Äreu3 auf bem S^reujberg (1418
gemeipt), mit Sallfaprt, unb eine ©t. SolfgangSfapclIc beim gelbfiedpenpauS über
ber 5agft (1477 gemeipt, 1797 abgcbrod)cn).
®ie ©tabt liegt auf einer Stö^e, melcpe fiep über bem redpteu Ufer ber 5agft
auSbepnt unb ben meiten ®runb beperrfept. ^^ic ?l(tftabt bilbet ein unregelmäßiges
®iercd, burepfreujt üon jmei .^auptgaffen (Sange» unb untere
'Borftabt üor bem Sagfttpor mürbe 1776 angelegt, gür bie 9J?artgraffd)aft ?(nSbadp
mar eS eine mieptige ©rcnjfefhmg, für beren SJerftörlung namentlicp ilRarfgraf ?tlbrecpt
?lcpiHeS beforgt gemefen ift. 2>ie ©üboftedc mar gebedt burd) baS feftc ©eploß ber
Warlgrafen, pinter bem 1454 ein neuer ©raben angelegt mürbe. ber
.^■)crrenmüplc unb bem i|3forrpof lag „auf bem ©raben" bie Surg ber Herren
ü. ISrailSpcim, bie aber fepon 51t 9lnfang beS 15. 5aprpunbertS abging. S)ie ©tabt
mar oon ÜRauer unb umgeben, beren üBerlauf fiep nod) ücrfolgen läßt.
5)ie SRauer ift an ber Dftfeite atlcrmcift abgebro^en, an ber 97orb* unb ©übfeite
auf gute ©treden erpalten, auf ber Seftfeite jum größeren 2:eil, mitfamt ben runben
Stürmdpen, bie nur erniebrigt finb. 93eim 3)iebSturm nuep no(p ein molcrifcpeS ©tüd
^rail*bcini.
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beS SBc^rgangä. 5yon bcn 2^oren
waren ba§ obere ober 3>e9cIt^or uub
ba§ jüblid^e, ©pital» ober Sfir^en-
t^or oon oieredigen türmen über*
ragt; baS untere ober Sagftt^or ^ottc
ein 3?orWerf (1454 angelegt). 1441)
war ein llürmlein bei ber Sobftubc
in ber ^iorftabt erbout worben. '?lm
3wgeltbor würbe baS (Gewölbe 1510
burd^ Snbriä @mbl)arbt gemalt. ?lu
ben @(fen beä- SDinucroierctfä ftonben
^ö^cre Xürme: üon biefeu i|‘t ber
norböftlic^e, fog. IDiebSturm, erhalten.
?luBcrbcni ein 2urm gegen 9?orb*
loeften. ©rWä^nt Wirb (in 9ied)nungen,
053.) ein f)ol)ler Sturm mit (irfern,
Wellte 1449 (ober 1437) abgebrochen
würben. 1 485 erging eine 5>erorbnun g
wegen ber f)onfer, Welche auf bie
aJiauer gehen; 1490 eine [oldje wegen
be§ 53aiiS ber (Stabt. 1704 Würbe bic
53efe)tigung auf^ neue angeorbnet.
2)ie ei). (Stabtfir^e (St.
3ohonni^ b. 1?.) [teht an ber )üb-
weftlichen oberen (Sde ber Stabt, über
bem [teilen 3ag[tufer. 5lu§ ihrer
®c)(hid)te [inb bie alte[ten 3c)‘9cn
romanifche ^ormftücfc, welche in bng
gotifche Söerf hineinoerbaut [inb, näm»
lieh So(felwül[te uub gelerbte [Hunb-^
bogen[rie[e, bie man au ben 2nng[eiten
Qu[}en, unb ein paar Strag[teine, bie
man innen, im (Shor eingemauert
[ieht. Unter ben ISächern ber Seiten^
[dritte [inb [ogar noch i<hniale [Rnnb^
bogen[en[tcr ju [eben. 4?emnadh i[t
bag SanghauS ein romani[d)er, in
goti[djer 3c>t oerönberter 53nn.
2^er ©hoc i[t 1398 begonnen, laut
3n[chri[t am Xurm (ANNO DNI
MCCCLXXXXVIll INCEPTVS
EST CHORVS I8TE K.AT [Kathe-
dra] SANCTI PETRT). 3n gleicher
3eit ber an[tofeenbe Slurm (1399 [agt
ffTatlSiirim. 3aCrnmtnt3l}nu6 in brr ^o^nnniMirt^e.
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46
Joflüfrei>?. Cberamt ßrail^^eim.
eine Snfe^rift barmi nu§ bem »origen 3a^r^unbert). ?tn bog ©rfjiff toiirbe 1434
bie nörblid^e Jßor^nflc angebaut, laut 3n|^rift (Anno dni millesimo CCCCXXXIIII
in die sancti georgii inceptum est hoc opus). 2Be)'t» unb ©übportal finbet
fic^ ein unb baöfelbe Steinmebseic^en. 1440 lourben o(^t Elitäre getoei^t. 1456
befrug ber SRat ben ©teinmeben unb ben in S^Jörblingen, loie bo§ @e*
jimniet auf ber ^farrfird^e ju niadien fei: unb halb barauf befol) SrifolauS ber
©teinmeb »on 9?örblingen ben ®au (93offcrt, ©d^to. S?r.). ®ag ift 9lifoIau§ Sfeler,
ber Slird^enbaumeifter in .^aH, S^brblingen, 3)in!eIgbii^I unb (l»ai)rfc!^einlic^) Siot^en»
bürg, ©egen @nbe be§ Sa()rbunbertd fotten (nad^ CrtSc^ronifeji) bie ©öulen beS
©d^iff§ auägetued^felt »jorben fein, loeil bie alten »erbittert Joaren. 3)er Unter»
neunter fei ein geiocfen, berfelbe ber bag ©atramentöl)äuäc^en fc^uf.
üiebtereS ift urhinblic^ »on ©nbriS ©inb^arbt 1499 »oflenbet, einem ©teinmeben in
©rail^ljeim. 5)ie Seftempore ift bezeichnet mit ben 3^ihlcn 1498 (an ber SSeftfeite
aufgemaü) unb 1500 (am ?tufgang) unb mit ben SBappen beg 9)?arfgrafen 9Ubrecht
9(diitte? (t 1486) unb feiner beiben grauen, ©ie foll »on bemfelben (Snbrig ®mb»
harbt erbaut fein. Um 1506 mürbe eine Drget aufgefteßt, bie »on einem ilaplan
^giurler in ©münb gemocht mar (D^.j.
S)anad) fteßt fi^ bie ®augefd)id)te etma fo bar: 5)ie fpötronmnifche ©afitüa
(in bie 1354 eine grühmeffe geftiftet morben mar) mürbe 1398 burdt) einen gotifd)en
©hör famt anftofjenbem Jurm erroeitert, bann im ©chiff entfpred^enb »eränbert burch
©rhöhung bei Oberfchiffl, ©infebung größerer ^enfter, ©rneuerung ber ^forteiu Sie
erftgenannte 'jinberung mirb hauptföd^Iich baju beigetrngen haben, bofe batb auch bie
©tüben erfebt merben mußten, Sic 9}?auern bei Sanghaufel famt ben ©cheibbögen
finb in ber ^auptfadje mof)! nod) bie alten, aul bet fpötromanifchen unb Über»
gonglzeit ftammenben. Übrigcnl zeigen »on ben »ier am ©harbogen »ermauerten
Xragfteinen jroei frühgotififjen ©til. (9Ul ©ohlthöter ber S^ird)c mirb ein 1314 »er*
ftorbener 3ohanniter SoI)ann »on SSalthaufen genannt.)
9lul ber mciteren iöaugcidpchte ift jh berichten, bn^ nad^ ber fReformation bie
fteinerne, gemölbte ©mpore ber fRorbfeite eingebaut, unb am ©^lu^ bei 17. Sahrhunbertl
bie hölzerne Drgelbiihne auf bie 'ülBcftemporc gefegt mürbe, eine ©tiftung bei Sefanl
©elbt. 1852 mürbe unter ©cilbarth^ fieitung bal ©eböube reftauriert. Samall
mürbe in ben auf SSölbung angelegten, aber bil bohin flachgebedten Shor ein
©cheingemölbe »on ipolz eingefebt, bie itanzel enieuert unb »erfept, »om z^writen
Pfeiler ber ©übfeite an ben füblichen Shorpfeiler, unb bie füblidhe ©mpore eingebaut
mit 3Rafpuertbrüftimgen in ©tein»Smitation.
Sie 51irche ift eine geräumige Safilifa, brcifdjiffig mit §lnbeutung einel Ouer»
fchiffl, Öanghaul flachgebedt (aber mit ©trebepfcilern »erfehen, melche bie 9lbficht
einer Übermölbung »erbürgen). Sie 9lnbeutnng einel Cueifchip befteht barin, ba^
im lebten Soch bei Sangbaufel »or bem (Shor bie ©treben eingezogen (ober: bie
©eitenmönbe hitiaulgerüdt) finb. 3m nörbli^en ©eitenf^iff ift außerbem bie »orlebte
9lbtcilung in berfelben SSeife zur Äapcße ermeitert; bie ©chiffarfaben aber finb nicht
unterbrodien ; unb im äußeren 9liifbau entbehren bie Duerarme einel befonberen
©iebelbadhi, el ift nur bal SRittelfchipach über fie hei^uiderofzoöcn. 3^®ci*aal fünf
IRunbpfeiler tragen mittelft ©pibbögen bie Obermauern. Sie 9iunbpfeilcr ftehen auf
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draUe^eini.
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einem jiemlic^ ^oljen, runben, oben mit Äet)(e unb S5?ulft abje^tiebenben (Sie
haben ftatt bc§ ÄapiteU nur einen 9iunbftab unb barüber jebt einen ©vil^bogenfron^.
2)ie S^eibbögen [inb lueitgefprengt unb breit gelaibt, o^ne ©lieberung biä auf bie
l'chmal abgetad)ten ülanten. ^)afür haben [ie im ©cheitel einen aU SWagfe ou#«
gebilbeten <Sd)Iu6ftein. X>ie 9)ia'Stcn ftellen 5^ierföpfe ober 9JZenfchcnfrahen öor. 5)ic
oberen g^nfter finb oerfümmert, ba bet flichtgaben t^ft ganj jmiiehen ben 2)nd)ern
bet 9lbfeiten ftedt; fie finb gcrobe gebedt, aber mit SWagioerf QuSgcfcht. ®ie Seiten«
fi^iffc haben große Shißbogenfenfter mit ein^ad)em, [pätgotifchem SÜZaßiucrl. 9(n ben
brei freien Seiten bed fianghaufcsi
ift je eine Pforte, bie fiiblii^c unb
mcftHche aU ^auptpforten bezeichnet
burd) SSorhaUen. ®ie fteinerne, in
ber 9)Zitte uorfpringeiibe SBeftemporc
erinnert mit ihrem rippcido^ ge»
mölbten ?tufgang an biejenige in
ber ^auptfirchc ju 9?örblingen. ^ie
Schlußfteine ber Untermölbung zeigen
au8 alter bie SBappen oon
iöranbenburg mit ®aben unb Sad)»
)en, Don @llrich3hQ>*K>'* S2JoImer5*
häufen, Stetten, Sedenborf, ^(bsberg,
^Oppenheim, 5^hann. S)ie2^ragpfcilcr
finb a^tedig. hinter bem n5rblid)cn
Seitenfdjiff fteht am l£hor ber ^unn.
Shni gegenüber ift fiiblidh bie Safriftei
angebaut. 35er Ghor ift breifeitig
gefchloffen, h^^t fchöngefüßte Spip*
bogenfenfter unb ein moberneö
Scheingcmölb. 3)ie Safriftei hat ein
flachet IHippenf reuzgcmölb mit 9ielief=
bilb beS XäuferS am Schlnßftein.
I)Qö ganze 53aumerf ift aug Cuabern
aufgeführt, biö auf bie oberen Stod^^
loerfe beS 2!urmg.
9lu^en befd)rönft fid) ber Sdhmud auf ©efimfe, ^enftcr unb ißortale; am Shor
finb auch bie Strebepfeiler feine 3^vägev. ?lm 35a(hgcfim8 ber Scitenf^iffe ber
romanifche 93ogcnfrie3 mit geferbten ilanten. Sn ben f^enftem ba§ SOfahtoerf oon
burdjlücg fpötgotifdjcr Gilbung. S)ie ©eftfront hat zü>ci,~9rä6frc anb ztoei Heinere
Strebepfeiler; zloifchen lepteren eine fleinc 3Jorhnlle. 3)ic nörblid)c 95orhatte (oon 1434)
hat am äußeren Spißbogcnportal einen ©imperg mit ilrabben unb Rialen, im ©inipcrg
baä ®ilb beg Xäufer3. Xer Schlufjftein be« z'^^M^h^^a Strebepfeiler eingefponnten
©etoölbchenS z^*9^ ^ag iöruflbilb Shrifti- 6*» ©appenfd)ilb mirb gehalten oon zwei
(Sngelöfigürchen. 3)ic SSorhaUe fiiUt in bie glad^t bcS Äapcllcnaufiibaug ober Duer*
flügeld unb ftedt auch mit biefem unter einem 35ad). Xer Shor hal ebenfalls fpöt»
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Cbciamt Graüe^cim.
SUlaBwerf fcnflcr ; barü6er eine blinbe ©alerie Don <Stab= luib SJ^oBlpevf imb
ein geßlicberteg ilrnnjgefiniö. Über jebcm g*enftcr rcd^fS unb Iinf§ finb jlnei 9iunb»
fcnftcrd)cn mit eingelegtem 5)rei= ober ^öicrbof?, je^t erneuert. ?{n ben ©trebepfeilem
oben iBtcnbmcrf unb an ben ber <£tnbt 5ugefef)rten ©eiten ©tanbbiiber (SC)rifluö
als 50?ann ber 3Bunbcu, l)cilige Patrone). 9tn einem ift ber ©c^ilb oon 3oöem
ouSgel;auen. S)er lunn bat fed)^ oierfeitige (^efd)offe, am britten einen geftcljtcn
©|?ibbogenfricS, im jmciten unb britten einfadje ©pi^bogeufefter, im oberften größere
oierteiligc ©dbatlöffnungen mit S^nBtoerf. 3)ariiber ein ad)tfeitigeS ^wiebelfuppelbacb
mit Saterne. (ibor unb 5urm 5ufammen fteben aud) bem ©til nadj „jmitdjen ber
^errgottsfirdje 511 tSreglingen unb ber Saubenbadjer S3ergfird)e" (Di8.). 2^et gefteljte
©pi^bogenfricS febrt in ^InSbodj mieber.
'JluSftattung: !?ie Sl'ircbe l)attc oor ber SMorniation 13 Elitäre, toooon brei
auf ber Empore ftouben, unb einer, ber ^affionSaltar, in bet 58ölfer’fcbcn .Kapelle.
2)er öod)a(tar l)at einen großen ©dj rein mit ©(^nißerei unb SUialerei. Sm
©d)rein fteben lebensgroße 5'9iteen; lißriftuS am Streuj, 5mi)d)en 9)^aria unb $5o-
ßanneS So., SoßanneS ber S^äufer mit bem 2amm unb 9tnbreaS mit feinem Ärcuj.
3»oei @ngcld)cn faffen fdjtuebenb baS ®Iut beS SrlöferS in Äelc^en auf. ®iefe ©taub»
bitber, urfpriinglid) in färben unb ®oIb gefaßt, mürben 1852 leiber mit ©teinfarbe
angeftrießen. Sn ber Hltarftaffcl ift bie (Grablegung bargcfteflt in 9?uubplaftif ; fo
jmor, baß bie (Geftalten ber brei grauen, Sofepb^ unb 9?ifobemuS' nur alS ©ruft*
bilber ßinter bem 2eid)uam t£l)rifti erfebeinen. 5fuf ben Ringeln beS ©ebreinS finb
auf gemuftertem ßJolbgrunb folgenbe ©eenen gemalt: Snnen oicr ^affionSbilber (Oon
linfS oben angefangen): baS ®ebct (Sprifti am Ölbcrg, 5)ornenfrönung, ©eißclung
(red)tS oben), .(Kreuztragung. 9lnßen öier ..^iftorien oon SobanneS bem Släufer:
(prebigt in ber 9Süfte, STaufe Sefu, (intbauptung beS Käufers beim ÜO^at)! beS |)ero>=
beS, Verbrennung beS 2eid)namS. 9luf ben Sliigeln ber ^)ßrebeßa finb als ©ruftbilber
auf (Golbgrunb gemalt : iiuten ©t, 2orenj, SJhirtin, SafobuS b. 91., 'Xorotbea, Urfula,
9Bolfgang mit ihren 9lttributcn: außen dbriftuS als Salvator muiidi zmif(bcn elf
9lpofteln. 3)ie (Gemiilbe beS 9lltnrS mürben (biS auf bie äußeren ber ©cbreinSftägel)
1856 öon 9J?aler 2amberti reftauriert.
2)ie ^arftellungen einiges ©cfonberc. ©ei ber S)orncnfrönung fiebt
'Jbiaria über eine ©rüftung bereiu 511 mit tbrönenben 9lugen. ©ei ber (Geißelung
fiebt ein ©eiftlidber ju; im oberen Jl^öelftüd jmei männliche .^albfiguren : “ipilatuS
unb ^iaipbaS?; bei ber .(Kreuztragung bie heilige ©eronifa mit bem ©dbtoeißtud).
Über bie fünftlerifdje ©efihaffcnbcit beS 9lttarmerfS urteilt Süble (9llteS unb 9?eueS,
©. 323), eS fei „ein SBerf oon ungemöbnlld) tiefer (Smpfinbung unb ebelfter 9luffaffung,
in ©Jabrbeit eine fünft(erifd)c 9lrbeit oon bob<^*o IKange". (jiracbtooll nennt er bie bÖr=>
tigen (Köpfe beS 9lnbreaS unb beS SobanneS bcS StnuferS ; bie ©iobonna in ihrem innigen
Slufblid eine ber ebclftcn ber 3eit, SobanneS ben ©oangeliften etmaS fpießbürgerlid)
im ^bpuS, aber treuherzig unb einpfinbungSooll. 5)ic (Geloanbung zeige „ben feltfam
gefd)mungencn , babei fnitterigen ©til, ben man an SBerlcn beS ©eit ©toß ßnbet".
2^'iefem großen 9?ürnbcrger ©ieifter möd)te er bie 9lrbeit zufd)reibcn. S)ie ©ialerei toirb
allgemein ber28erfftatt28ohlgemutSzugefdhriebcn; unb zioor erfdheinen bie inneren ^ügel^
bilber (bie (poffionSfeenen) unb biejenigen ber (prebclla ber J^anb beS -D^cifterS mürbig.
edirrin brd ^ot^altorö in brr dobanniAfirt^e ju Stailbbtim.
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©nige Sd^ni^ereieii uom Stnfang be§ 15. ^la^r[)imbert§ mi§ (SraiB^eim )inb
je^t am SWnttcrgottesaUar in ber ju iÖJettenberg , 0§f. iSiberad^, öcrloenbct
(9idiefbUber bcr ^peimfiu^ung uub beä ^äufcrg in bet Sßüfte; i^icta, @t. ?lgnti)a,
Sarbarn in bcc ^rebettn). (9?ad) ^^robft).
©aframentäf)äuSc^en (turmförmige? ^abernnfel üon ©tcin) nn ber nörb=
li^cn ©eite be§ (S^orbogen^. 9iuf einem ©d^ilbc^cn am guß ftef;t 1499, auf brci
anberen bic ©appen non 3otteni, ^^ofen unb üon ©d^ro,\bcrg. ®nbri§ Smbl)arbt
b«t 1501 eine 3a^fwng für baS SSerf empfangen (koffert, ©d^w. ^fr.). Über bem
üon einem "ißfeiterrficn getrogenen ®e^äu^ ftrebt bie gierlid^e ^pramibe nod^ bi? jiir
®efamtf)ü^e üon 32 empor, umfrönät üon auggebogenen SSimpergcn (^auen»
f^nl)en) unb bciebt üon ©tatuetten, cineä jener 9)?eiftcrftücfe, lüo ber ©teinmep mit
bem ©t^reinet unb bem ©olbfc^mieb toetteifert. !5)ie ©tonbbilbdjen, bie noc^ üor»
bnnbcn finb, finb: ber faframentale G^rifiuS (fog. (Srbärmbcbilb), ju oberft jmif^cu
9)?ario unb C^o^annC'S ©i.; am @c^äu«J: ®?ario, ber 'JÖnfer, ?(nbrea§, ©t. Äatljarina.
iJer 3: auf ft ein ift 1852 auä einer .^aüer Slirc^c bic^crgcfd^offt morben. Gr
ift jum Untertouc^cn eingcridjtet, eine jtoölffeitige Sl'ufe auf eingejogcnem ^ufj; in ben
formen ber ©pötgotif profiliert. Äuf ben umrahmten ©eitenpod^en finb bic 3üJöÜ’
botat gemalt; if)re 9iamen fielen in beutfe^er ^orm am oberen ©^rägranb eingc^ouen.
!5)cr DIberg nu^cn am ^^urm ift 1520 geftiftet üon ^afpar ^irfing. Gr ftanb
urfprüngüc^ üor bcr ©tobt jenfeitS be§ gi^onberg^, 1540 ©djritt üom unteren
2l)or, beim fo toeit, fagte eine alte Snfd^rift, fei „Gott gegangen nn feine 93?arter
für baä menfd)lic^e Gcfc^ledl)t*'. 5)ie überlebensgroßen ©tatuen üon ©anbftein finb
ro§ gearbeitet, boc^ baS 5lntlib Sefu nid^t ol)ne ?luSbrud.
®ebeutenbere ^£otenben(mäler in unb an ber Äircßc: I. 3m G^or:
1) Über bcr 2;^ür jmn^^urm: f»anS ©olmerS^aufen f 1388. SBappen.
2) ?lnna Urfuta ü. 93roiinfc^lüeig unb Süneburg, 'Soc^ter -t)er5og
SBil^elmS b. 3., geb. 1572, geft. 5. ^ebr. 1601 bei i^rcr ©c^mefter, einer üenoitmeten
Gräfin ü. ipo^enloljc in Äiri^berg. 2>er 3)?eifter ^at fein SBert bejeid^net mit ben
3nitialcn M S unb ben 3a^rcS5abten 1603 unb 1605. GS ift offenbar berfelbc
M S i HP (3Welcßior ©d^mib in .f>eilpninn ?), ber baS 2)enhnal beS Grafen fjrieb*
rieß b. 'Ä. ü. .^o^enlo^e unb feiner Gemahlin in ber ©tiftsfird^c ju Öl)ringen gc=^
fc^offen ßat, offenbar ein ©c^üler beS 3o^aim üon 3:rnrbad^.*)
2)aS G)enfmal ift in ber ?trt eines ?lltorauffabcS an ber nörblii^en Sortoanb
breiteilig aufgebaut. 3n bie ©taffel ift bie 2^afel mit ber Grabfcßrift eingelaffen. ®cn
unteren ?lbfd^luß bilbet ein oüalcS SJZebaillon, umro^mt üon Slolllücrf, borin ein
allegorifd^cS JHeliefbilb ('ifJutto mit ©anbul)r unb 2^otenlopf). 2)er §lufbou jeigt ein
üerfröpfteS Gebölf, getrogen üon 'if?ilaftcrn unb einem ©äulcnpaar, baS auf Äon»
folen rul)t unb üon Söioenfiguren unterftübt toirb, roö^renb bie äußeren ^ilafter
über ÄorpatibenmoSlcn fteßen. 3m mittleren ^elb ift an ©teile beS GebölfS ein
ÜRebaillon mit bem fRelief»93ruftbilb GottüaterS eingefe^t. Worunter feitloärts fte^t
ein Ärujifij, üor bem bic ^orträtfigur bcr ^ürinseffin fniet ; im .^intergrunb ift Äir^»
*) Xie itejung IDlelcbior SAniib tu .^eilbroim »mb flütiger 'BlittciiHng bei .^»errit ^farterS
Haüce in f»r Öbringeii urfuiiblicben ’Jlnbalt.
VauIuB, Stnlmälti au* GüTttembeTg. ^lagftfiet*.
4
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OofllthreiÄ. Cberamt ßroiBbeini.
6crg ju erfennen. @in '?tuf|a^ cntt)ält bie 3)ar)'teIIun9 üon Sjec^iel^ ®i]'ion ber
2IuferftcJ)ung in erhabener 3lrbeit. 3“ oberft auf bem ?tuffa^ fte^t bie ßaritaS, in
ben S^ifdjen ber ©eitenteile unten ©pe^ unb 5*be§, über benen auf bcin @cbätf noch
jn)ci anbere ®cnicn, bie ber ©törfc unb Seftänbigfeit, bingelagert finb. ö^nllc^e
®enicn crfd^cinen mic^ ju fyüßcn ber ßarita« mit (jalbem Seib. 2)aöi Slelief bc§
^tuffo^eg ift eingerabmt non itarpatibentjermen mit Uerfd^lungcnen ©c^tangenfüfjen,
h)ic fie in ber ^cilbronner 9ienaiffance üortommen. Sie ^ortratfigur mit bem unter
bem ,^äub(^en t)cn)orqueIIenbcn Öocfeii^aar unb bem örofatgemanb ift uorsögtid^
bebnnbelt. Sie ^tbnenmappen finb auf bem ©ebälte aufgefteKt unb an ben ^ilaftern
oufgepngt. Sag 9)?aterial ift ©anbftein unb für bie öilbmertc unb Stoppen '^lla*
bafter mit 33ergolbung, ot)ne färben.
3) ?lpoUonia ^orneefin u. ipornberg geb. 9(beImÖnnin n. §ibelmanng<
felbcn I 1538. ^^ortrötfigur in 9JeIief, uor bem Slrusifii* hiieenb.
4) Sorotbea o. SSulfftein ju Obcrfuljburg , gcb. ü. ^Jtpgberg f 1538.
fRcIicfbilb: bie SSerftorbene hiiet oor bem ibru^ifij; i^r gegenüber fuiet ein ?iettler,
bem fie ein ®emanb fc^enft. ?Iuf ©pruc^bänbern fte^t, toag ber ®erftorbencn in ben
ÜJZunb gelegt wirb: ^err mann l)aben mier bid^ naefet gefeben unb bnben bid) beöait;
unb mag (Sb^ftug fpridbt: ©arlidj id) fagc euch, mag icr ban habt biefen meinen
geriiigften, bag bQpt »er mier bban.
5) ^b»t»PP ®otmcrgbaufen ju Surlifebmagen f 1581 unb beffen
grau 5lnna SÖ^aria geb. u. fliippenburg f 1593. ©anbfteinplatte mit 9?eliefbilb:
3n einer ?lrtabe tniet bag @bepQör üor bem ilnijifij. 3n ben 3toi^el>» pofaunen*
blafenbe Jütten. 3m 9luffab bie beiben 3Boppen, barüber Sruftbilb Sbrifti in 3)ie*
baillon. §lrabeglenomnment in ?lrt aufgelegter üaubfägearbeit unb burebbroebeneg
fRoQmert. Ob aug berfelben SSerfftott mie bag ©rabmal ©teinbäufer (f. u.)?
6) Helena ?lp(g) bergerin geb. fWarfcbnlfin 0. öapenbeim f 1512. ®oti»
febeg fRcIiefbilb: ©ie Iniet am 'i^etpult öor einem Slrugifij, bag il}r eine ©ngclg»
banb bii»bÜit-
7) 3o ad) im u. ©utenberg f 1532. fWeliefbilb in grübrenaiffance: 3üng«
linggfigur öor Slru3ifix. Sie SSappen bemalt.
8) grau 9lpüIIonia ö. ^Ibgperf f 1520. ©otifdbeg fHeliefbilb: ©ie hiiet
am ®etpult öor bem auf feinem Jilreujc fipenben ©brifhig. Sie SBappen (?lbgbcrg,
SJellberg, ®IIrid)gbaufen) bemalt.
9) SBenbet ö. ©dbropberg f 1513. ®otifd) mit giguren in fKelief: Ser
IRitter unb bitter ibm feine grau beten fnieenb, in ben .^änben il)ren IRofenfranj.
Über ihnen fteben auf Äonfolen bie gigiireben öon Sbriftug alg 9)Zanu ber SBunben,
SJZaria unb Sobonneg (£ö.
10) ^einridb ©teinbeufer o. Siepbenfelg ju Sieebenberg f 1608 unb
®emnbliu Sorotbca geb. ö. Sßolmergbaufen. SSJauboufbau mit ?lrfabe, eingefaßt oon
fßrofilbermen (miinnl. unb meibL). 9lrabegfcn mie an 92r. 5. Sie giguren aug
feinerem ©anbftein: 51’uieenbeg in ber 2J2itte Äru^ifig. Oben fRelief ber 9luf-
erftebung. 9luf bem ®eböl! auben liegen bie (Jaritag unb eine anbere Sugeub. §ln ber
SBaub über bem ®rabmal ift bag ©cbmert beg Siitterg aufgebängt, mit fel)r ftattlidbem
5?orb unb bem öilbnig 5laifer 9JZa£imiIiang II. Saju Segen, Solch unb ©poren.
(FraU^^etni.
51
11) 9)?i^oeI ü. S^inberbad^ f lö'<^3 uiib ^rau SBonbelbor ipelenc geb.
^medin ö. ^oniberg. JReliefbUb: 2>ie ©attiii hiieenb unter bem 5hujifif.
12) |)an§ 9Ubred^t ö. Söolffteinju Cbernjuljburg unb ^ijrbQum, ge^.
Siat unb ?lmtmnnn ju (Sroilg^eim f 1620 unb grau 51nnn ©op^ia geb. ©räfin
3U 3J?annSfeIb f 1621. Üliefiger unb brunfooDer Syonbaufban. „®ie ®e[talten
Staiiei^dm. Oiabmal bet Xorot^ea b. SSolfflein in bet 3o^annib(irc^e.
toenig ebel unb unförmlich bief, bie Crnamente übcriaben, ohne Seben" (Dö.). 3)ie
ibealen fjiguren finb ähnlich behanbelt toie bie iörunnenfigur auf bem ÜJZarftpIa^,
bic ®ilbni?figuren ähnlich toie biejenigen in ßJnilborf aug ©chmiebelfelb. ©ie finb
wohl non einem einheimifchen ©teinhauer na^ einer guten SSifierung gearbeitet.
5m ©chiff, an ber 9iorbwanb:
13) iJrau Dorothea ©olbochS geb. S3ölferin t 1540. 9ieliefbilb: @hebnor
biiet üor Ärujifij. Slußerbem noch oerfc^iebene ©rabfteine mit SSappen oom 15. Snh’^'
hunbert h^i^ctuf.
52
^ngflfrci#. Cberamt (Erail«^eiin.
3n ber 5Sor^oUe beg 9?orbportal8:
14) ©il^alm (Bulben t 1514 S?Ieiiic8 gotif^c^ 9?cllefbilb: Silbnigftgur
fniet am ^uü, im ©ebet jiim ©etrcu^igten.
@in fc^öneä Dlbilbniä bed 5)efan2 ^[)eobofiu§ ©clbt (f 1702) ^ängt im
(Schiff; ein tleincrcS üon feiner ©attin barunter. §(iic§ fein Orabftein ift uort)anben.
Üßon ben üier ©locfen finb brei 1643 umgegoffen; bie große 1681. ®on
ben alten tnar eine burcf) .^einrid) 9J?ing Uou ^eilbronn 1493 gegoffen, eine anbere
1502 non Sernljort fiadjamann (ebenba) nnb .fjeinridj Sinter. (®ie Snfd^riften
ber ießigen ©loden f. in ber C'^.)
SHri^engcfäbe:
5!aufbeden nnb Staune non Silber, 5um 2!eit oergolbet, 1683 geftiftet non
Sd)loffermeifter Sol), ©eorg Strigel (3nfd§r.). 9luf bem 9?edcn getriebene ®arftellung
ber Janfe ß^rifti. 5lm ©and) ©rbbeeren, ©ranatöpfel, Xraubeu nnb bag Sd^loffer«
mabben. ?lng§burger ©efc^au^eic^en ; Stcmbel I B.
Sl'el(^ (^Traubenbcc^er), Silber oergolbet, geftiftet 1743 üon Sab. ©orb. 2Keb*
gcrin, rebariert 1745.
Seuc^terbaar, Silber, teiltoeife oergolbet, mit @ngeUlöbfd)en üerjiert ; 1710
geftiftet üon ©ürgermeifter Sol), äubio. 0. Clnbaufcn.
^atene, 1673 JFMZB, Sabb^«: ©rnnbenburg.
Stelc^, Silber üergolbet, am 5»f3 ein fitberneä Ärujifij; am Stnauf fte^t: JXRI
1592; an ber Stubbe: 3)tattl)iaö Debfenborf ^elbtrometer au§ ©raimf^toeig b^tt
biefen Äel^ fand bem Platin an§ c^riftlid)cr ^Iffcction in S. l^o^anniä Stird^en ju
Srailg^eim oerel)rt ano 1635. 9ln ber sngebörigen '^atene fte^t berfelbe 97ame.
@0. fiiebfranen lab eile nnf t>em SWarftblob, 1393 gelneil)t mit brei 3lltaren.
97ac^ ber SReformation beofnniert, 1578 micber für ben en. ©otte^bienft ^ergerid^tet.
1874 — 79 reftouriert.
jDer IS^or ^nt Heine l)üd)gotifd^c f^enfter nnb ein fc^lic^teg IRibbenlrenjgetoölbe
mit Stleeblatt nnb Stern in ben beiben S(^lußfteincn. 3)ag St^iff, öfters (1578,
1595, 1803) reftnnriert, l)at eine ^ö^erne Sl'ielbede; bie genfter finb meift neuer.
3)er üicredige Surm an ber Seftfeite ift 1477 (3nf(^r.) erbaut; 1727 iuurbe baS
a^tedige ©efd)of} mit bem Stnbbelbad^ aufgefeßL ©on ben ©loden ^at bie mittlere
eine unlesbare 3iifd)rift mit Sd)ilbd^en als S^rennungSjeic^en ; bie Heine l)ot alter»
tümlic^e fjorm. 3lnf bem alten (Sl)oraltar fte^t no<^ bie Staffel beS ?luffabeS,
barin eine gefd)uibte ©rnbbc ber 9JJaria mit bem Seid)nam St)rifti auf ben Stnieen ;
fe^r oerborben. ?luf ben ^iigeln finb bie Ijeil. 5)orotbea, ?tgneS, ©nrbarn, 3J?ar»
gareta, S?atl)arina, llrfula, ©rigitta; übermalt 1804. 9luf ber Staffel fte^en jmei
gefd)nibtc Statuetten oon ©ifdjöfcn, fcl)ön gotifd^. ©ine britte Sifd^ofSftatue, fi^enb,
ift an ber Storbwanb angebra^t. Gingen am 3:nrm ift ein ©ilbge^önS mit bem
Srnftbilb eines 3)?anncS (Steinmeben ?) am Äragftein; baS SJlorienbilb nid)t me^t
Oorbanben. ?lm Stanjelftod, nuS ber 3®it um 1400, finb äloei ©tannSlöpfe, ein
alter nnb ein fnnger, auSgel)anen, ületleid)t and) Steinmeben. 9llS 2:aufftein bient
ein oben auSgeböl)tter gotifc^er 9ld)tedbteiler. ?llteS fedjSfibigeS ©bt^rgeftübl mit goti*
fc^er f^lacbfcbniberei Oon Saubmerl nnb ßinnenlrönung. Sin ber Sanb l)ängen jtoei
^afelbilber, eine ^aufe ©b^^ifti mit ©ilbniffen ber 9teformatoren nnb fReformationS»
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6rail«()etm.
53
furftcn im .^intcrgninb iinb einer ©tifterfamiiie üom, jiemlic^ gut ; unb ein S^riftuä
aU guter $)irtc, üom ber 3t6cnbma§l3felc^, bejcic^iiet SJiid^ael SRauef, ®ipfer 1665.
©ü. 5*^ifi>I)offabeIIe, 1580 — 86, öon Seontjorb Xrump unb
©d^ötter. ©infd)iffiger iörud^fteiubau mit 5Hetbede, flai^cm breijeitigem ©c^Iu^, ü)?qB=
toerffenftern unb üiereefigem SBefttunn mit ©pi^bad^. 3n bie 6t)orfeiifter finb üier
öilbf (Reiben eingefebt mit 3Sappen, bibti)(^en ©efc^ic^ten unb ©tiftungdini^riften üon
1586 f. (). CS.). 2)ie ®edc i|t blau gemalt mit lueiBen SJoIfen. 5(n ber SRorbtoanb
fteinemc ©tiftungStafel üon 1580 (bie Serfc f. CS.). S)er C^orboben ift ge*
füllt mit ©rabplatten, jum ^eil üon Stlabafter mit SBappen, ißutten u. bctgl. (ga*
(Erailt^im. SpitaKirc^e.
milie ©op^ia Setter, Äinb, f 1636). Slinbergrabftcin üon ber ^nnb eine«
S. grobeniuS 1590. ?in ben Sßänbcn Rängen ^^otentofeln üon .fiolj mit orbent*
lid^en aWoIercien (ficon^. 3:rump, ber Saumeiftcr f 1604 mit ®arftcllung ber ^aufe
©f)rifti unb ber nnböd^tigen Familie; SJoIf Soumonn, mit ?iufcrfte^ung ©^rifti, 1676
„reponiert" ; M. Sol;. ^)cinr. ^riefter (f 1633, ööt^c^ Uraljii), mit ©jec^iclö 51uf»
erfte^ungSüifion unb tnieenbrr Familie, auf mcIc^e boö Slut be« ©efreujigten fpri^t,
bejei^net ME. 3“ einem 2otcnbcnfmaI gel)ört ein gro^e^, intereffanteS SJeltgeri^tg*
bilb: bemalte« ©teinreüef aug bem 16. 3al)r^unbert). 3n ber 5lir^c ftc^t ein fc^öne«
lebensgroße« Slru^ifif au« ber @rbnuung«i\eit. ©loden üon 1588.
?luf bem (1545 angelegten, 1580 ermeiterten) 5ricbl;of fteben ftattlicße ©rab»
mal er au« ber 3e*Pt3eit/ i>en 9Rifc§cn ber llmfaffungSmaner unb an ber Äapette.
54
Saflfttrci«!. Cbcromt ßraife^eini.
S^cmaüge <S p i t a I f t r d§ c, profaniert. 58nicfjftcingemöuer mit ^nuftein*
glieberung. 2)aä Spital mar 1400 gcftiftet, balb barmif an bcn je^igen
öor ber ^ntftabt oerlegt morben, mo üor^er ein aitc« Siloftcr geftanben ^oben foU.
1411 mürbe eine SKeffe gcfliftet, o^ne bomnl« iieugcbautc S?apette.
®cr einfd^iffige iiSan mit SBefttnrm unb brcifeitig ge)d)Ioffenem ß^or ift, mo^t nac^=
träglidj, burc^ einen Cluerflügcl ermeitert. 2)er S^or ^at ein einfac^eg fRippen*
gemöfb auf 5?onfoIen, am Sc^Iufeftein bie SSappen S3urfarbg 0. Solmeröbaufen
unb feiner j^rau Urfula o. Secfenborf. 5)er Singanggbogen be§ ftel;t auf
einem Äämpfergefimg. 3)ie ©pipbogenfenfter finb gefüllt mit fpötgotifcpcm 9)iapmerf.
®ag Scpiff pat eine flacpe Sallenbecfe. 5)er 3;urm bilbet im ©rbgefcpofe ein fpip=
bogigeg 'Jpor, im 5mciten pat er ©i^iepfd^nrten. ®a§ britte ©cfcpop gept nadp
üorn ing ?lcptcd über, pinten ftiefj ber epemalg t)öf)cre 2)acpftul)l beg ©d^iffg an,
unb ber Jitrm foüte mopl felbft böpcr fteigen. 3« runbbogigen f^enftem finb
fpätromonifcpe fRefte ocrtoenbet. ®er Ouerffügel nörbli^ beim 2!urm pat gegen
SScften ein runbbogigeg, geteilteg f^enfter, gegen 5Rorben ein ©pipbogentpor unb
barüber ein ropeg SRcliefbilb beg ©ctrcujigtcn.
3m Cpm beg ©pitalg pöngen pbläernc gemalte 2:otcngcbcnftafe(n.
2)ie fotp. Sürdpe (oon 1886 f.) entpalt 3mci fpötgotifcpe ^otjbilber oon
SJZaria unb Sopanneg @0.
profane ^Bauten: S)ag ©cplop, maprfi^einlicp im Sauf beg 15. 3apr»
punbcrtg oon ben 93?nrfgrafcn erbaut, ift ein ©cbäubeoicrecf, umgeben oon einem ge»
fütterten ©roben. S3crpuptcr ©tein= unb fRiegclbau. ^er Oorbere
bie ©tabt pat jmei Staffelgiebel. 3m ^of eine fdpbne alte öalfenmanb; baran
ber S(^ilb Oon ^oep in ber f^orm beg 14. 3aprpunbcrtg. 3m pinteren
2)urcpgang finb jmei gotif^e Pforten, bie eine fpipbogig, bie onberc runbgebedt mit
©taboerfepneibungen. Sm öftlicpen tonnengemölbter 9iaum, geteilt
burep eine breifaepe fRunbbogenftcllung. J)arin auep eine ^pür mit ©fclgrücfen über
bem ©turj; in ber öogenfpipe ein Äopf. 3n ber füböfllidjen ©de eine SScnbel»
treppe oon ;^olj, mit gemunbener ©pinbel. 2)ag ©(plop patte eine eigene ÄopeHe.
2iag 5Ratpaug mürbe 1622 angclauft alg ^^anjpaug — ouep itomöbien*
pnug — unb f^rudjtfpeidjer. ^.^erpupter 9?iegclbau auf fteinernem ©tod. 2)er an»
ftopenbe ©tabtturm mürbe 1717 aiifgefüprt, jum 3ubelgeböcptnig ber ^Reformation,
mie eine 3nfd)rift befagt; 1835 auggebrannt, mürbe er bcnincidjft miebet pergeftettt.
@r ift in gropem, militörifipcm Stil entmorfen, gegen 55 m podp, oieredig big 3um
.Stranj, auf bem ein 9(cpted mit iluppel unb i^üterne fipt. ^ag ilnabenfcpulpaug
(fog. alte Siberei), fiiblid) Oon ber Äirdpe in ber SRaiier, ift unten ein alteg Stein»
paug ober ein Jurm mit S'dbudelquabcm unb ©dpiepfeparten oon merfmürbiger
®oppelform. $lm ©dpmanenplap ftept ein ^errenpaug mit SBappen 0. ©railgpeiin
unb 0. ©llri^gpaufcn unb fepönem ißortal in ©pätrenoiffance; beim ©d}lop ein pübfcp
reftaurierteg gacpmerlpaug mit (Srlcr an ber ©de. (Sin |)aug ^eigt bie SBappen
0. fRofenberg mit ber 3^P^ 1036 unb (früper) o. SKolmergpaufen mit 1498. SSor
ber iüebfrauenfircpc ftept ber 9}? arltbrunnen mit mipratener ©teinfigur eineg
Änaben mit 2)elppin aug ber ©pätrenaiffancejeit. §llg ©aumeifter in Srailgpeim
fennt man aug ben 51ir(penbüdpem na^ ®nbr. (Smbparbt noep: .f>ang 9ieu, Stein»
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@Uri4)^^aufen.
55
me^ (t 1543), ®Ürgcrfd§oft im ©auernoufftonb. fiicn^arb ©ta^cl,
1532 ©Serfmeiftcr ber Stabt. 1537 SDiarj aRair, bcr fic^ felbft architectus nennt,
ein aStebertäufer. Seon^arb ®rum:p, f 1604, bcr ©aumeifter ber ©ottegarfer»
firc^e ([. 0.). ^einrid^ S)rum)), SRourer (). ©Uri^g^oufen), um 1592. ©ilb»
^auer: ©. grobeniug um 1590. — ®ine ga^ciicefobri! beftanb 1768 unb nod^
1810. Um biefcibe 3«t eine ©locfcngiefeerei ber gamilie fiöfd^.
giCCric^&^aufett (Ulrtc^s^.).
Stammfi^ bc8 nod^ blü^enben grei(;errengefc^Ied^tg, beffen ©urgftall im üDorf
lag. aBa^ben)d|ilb: non Silber unb 9lot fünfmal red^tggefd^rögter Sd^ilb, .^clmjier
ein aSibber.
Xog 2)orf liegt an ber ®rona(^, im SBinfel zweier ©ergjüge, „mie in ber
©ud§t eincg alten Seeberfeng mit ^o^em Uferranb". S)ie en. ^forrfird)e (jum
^eil. So^anneg bem ^Täufer) fte^t er^ö^t; ber Äird^^of loar befeftigt, nod^ 1572 ftonb
ein 2:f|or^äuglcin. Sie U)ar 1563 neu gebaut, 1592 mit föm^ore unb fteinernem
^rcbigtflu^l unb 5!aufftein auggeftottet inorben, inelc^ le^tere ^einrid§ 5lrumb,
aiiaurer in ©railgbeim, lieferte. 1749 ift fie ganj erneuert inorben. ®g ift ein geller
56
^iagftheie. Oberamt ßroitel^eim.
©ool mit @mporc; ?fnor, Äowjet unb Drgel fielen übcreinonbcr an ber Dittoanb.
3)er Xurm ftc^t an ber Dftjeite; er üerjüngt au3 bem SSieredf inS Itc^tcd mit
jierlidjer ©))ibe. ®on ben brei ©locCcn ^at bie größte bie 3nfd^rift: Ave gracia
plena. magister conradus gnochamer me fecit anno domini MCCCCXXXX.
^ie mittlere: Beni^art lad^aman go§ micB 1505. ^itf got unb maria. ^ie {leine
ift non Seon^. Söfd^ n. 2Ror§batä^ 9«goffen; fie geigt baS SBoppen be€ aWarigrafen
flarl SBilbelm unb bag beg ©ie^erg unb ein Shujifijbilb.
§Ibgegangen (1563) ift bie Äapelle gum ^ei(. lUric^ mit ^rieb^of, ber beim
Sa^nbau blo&gelegt mürbe, ©age nom ^eil. Ulrid^, ber bict geraftet ^aben fottte.
®ergl. Uiric|g{ircl§e gu 3)infelgbü^{.
^cC66ac^.
©0 ^iefe mol^I früher ber Sad^, ber bag Söiefent^älc^en, eine ©inbu^tung ber
§arbt, bur^^icfet. ©tattlid^e ^ad^meribauten mit bemalten Salten. 1178 mirb bem
©t. SKoribitift in aiuggburg ber Sejt^
ber SHrc^e in ®. beftätigt. Drtgabel
1238, im 14. Sa^rl^unbert in 1)infelg'
bii^I gefeffen. 1409—1708 gehört
ber Ort alg ^obcnlobiidfieg fielen ben
©eper n. ©iebelftabt, bie bag ©cbIo&
erbaut ^aben. 2)ie 5!apclle mar bem
^eil. SWauritiug gemeint, mo^l non
bem 9J?oribftift gu ?luggburg ge»
grünbet. Sig nod^ ber ^Reformation
gehörte fie alg Äaplanei gur Pfarrei
Srailg^cim. 5?ic ^Reformation trat
um 1528 ein. S)ie en. ^farrtirc^e,
1725 neu erbaut, fte^t frei mitten im
Ort, ein faubereg, ^elleg ©otteg^aug,
mit ©tudtberfe, hoppelten ©mporeu.
^ev 'Jurm^or ift no(§ alt, ohne
©urten eingcmblbt. 3m S^or brei
©rabfteine ber ©eper non
Schloß 3« «oiböa*. Jß24, 1640, 1686, mit SSappen.
©uteg Ölbilbnig beg preub. ©epeim»
ratg 3o^. ©ottfr. n. Seringer, f 1718. Äleine ©lode mit gotifcpem Sogenfrang.
®ng epemalige C'ieperifdpe ©cplof} ift ein großer ^olgbau auf fteinernem
Unterftod, non einem tiefen ©raben mit ©teinbrüde umgeben, ©ine Snfeprift: „Anno
domini 1531 pab idp ©ebaftian ©eper ©olbodp löfft unb nlfobalt angefangen gu
bauen, in bem iRamen beg §erm", ift natpträglidp an iprem gegenmärtigen ^lap ner»
mauert. 3;:ag beftepenbe ©eböube geigt bie formen beg 17. 3aprpunbertg. ©g ftepen
nodp gmei einem ftattlicpen ©iebcl. I)et Oftflügel ift nor gmei Saprpunberten
abgebrannt; am SSeftflügel ift ber ?lnfap einer popen §ofmauer übrig. 3m 2;urm ein
gemölbteg ^^reppenpaug unb pübfdpe pölgerne 3:pürgeftelle mit ©üulen ober ^ilafteni.
C%öuiuflen.
57
2(uf ©olbbadjer SDiorfiing eri)ebt bie © ö n e b ü r g, eine beiualbcte iluppe,
Olt ber mand^crlei ©ogcit ^often. ?(bcl^cib u. ©irteiiberg, bie ©emobün Stroitä Don
.^o^enlo^e, f 1346, oU Sol)(tI)ätenn gefeiert, foll ^ier oben ibven ©ot)nfib gelobt
haben, bo(h nennt fein Urhinbenbnc^ ein 6dhIofj auf biefcm öcrg; iuol)t ober finb
.^ohljicgel unb Geräte aii§ bem 30?ittelo{ter bo gefiinbcn lootben. (Sin (JJroben ift
ju fehen, ber ben 93crg Don Dften unzugänglich machte. „3)er 3[BaÜ bürfte ber
ültgermanifchen angehören unb einen bem X>icnft ber ©öttin ©erdjta geloeihten
Ort gegen Überfälle gefchüpt (O®.). (Sin Ort ©dhönbuch, ber bi^ zum
Stäbtelricg 1449 ertoähnt toirb, tonr Dicdei^t eing mit ber Sdjönebürg, ein .^of,
too bie (JJräfin gehäuft haben mag.
^röningen (9. • (ßruningen, aus (ßrunahingen ?).
^cr (SJenteinbebezirf liegt auf ber melligeu öod)cbenc, loelche nach Sübloeften
jäh ins Sagftthal nbfällt, noch Offen Don ben ^uSläufen ber (SrailSheimer ^lorbt
begrenzt roirb.
@ef chichtlicheS: 3m 9. Sohrhunbert ©efij} Don SHofter ^idbo in (Mruningen
unb @runaha(?). OrtSobel im 13. 3ohrhanbert (?). ©päter Dcrft^iebcne Herren
neben öronbenburg. 5)ie d. (Sroilsheim haben feit 1380 baS ftirdhenpotronot; Don
ihnen ift boS ©c^top erbout. S)ie cd. ^forrtirche 5» -'^dian borf z^ ben
älteren 9)?uttcrlird)cn bcS öezirlS gezählt lucrbcn. ©ie fteht in ummauertem ^of.
^erpupter öruchfteinbou mit .^aufteinglieberung. 5)er ^urm bilbet im (SrbgefchoB
ben 6har mit runbem ^Triumphbogen auf ^tämpfergefimfen unb fpätgotif<hcm fRippen*
freuzgemölbc auf Äonfolen. ®oS ©chiff imirbe 1710 — 16 einfeitig nodh fRorben
ertoeitert. @har unb ©chiff (©übfeite) haben häbfche, on boS SRünfter Don (55ro6*
Äomburg crinnernbe 5^after, bie ein (SJemifeh Don SJenoiffonce unb @otif Dorftellen:
im fRunbbogen eine ?lrt Don SRofpoerf, au ben TjTcilungSpfoften .^lapitäldjen Don
forinthifdher ?lrt. 3)azu rcichprofiliertc ©pihbogenpforten. 2)er TJurm ift 1710
umgebaut (3ahlinfd;r.). krümmer fpötromonifdicr TJurmfäuld)cn loaren 1884 nodj
Dorhonben (O®.). ®on ben C'lloden ouf bem Xurrn hat bie groge bie 3nfchrift:
ofanna hfiß ich, in unfer frouen er leut id), bernhart lodhamon goS mich 1510;
bie mittlere fehlerhaft: ano dni M®CCC f CXXVI ech konphana fuca est in
honorem sancte marie virgi inise; bie Heine: hilf got unb moria, bernhort lochamon
goS mich- 3m 17. unb 18. 3ahrhunbert hmr bie 5!ird)e ©roblege ber ©utSh^crfchaft
D. GroilSheim. (Scmolte 5Totcnbcnfmäler ber fßforrcr ©imon Sied, f 1689 (Der*
borben), unb 3oh- 6h>^- ®uchart, f 1734.
!DoS ehemolige ©djlofj ber Sperren D. SroilSh^im ift erbaut Don S)onS
'T|3hilipp D. (Sr. ztaifchea 1611 unb 1627. (SS hat Z'tJei ®olutcngiebcl unb fechS
2)ochcrfer mit cbenfolcheu (yicbeldjen. Über ber SSThür bie Si^appen üon (SrailSheim
unb ® erlich ingen. Sm ©orten eine ®runnenmoSfe ouS bem 17. Sahrhunbert, 9)?annS*
lopf mit (SfclSohrcn. ©edenboiffdieS .^auS. ©chöpfbrunnen Don 1601.
3ur ©emeinbe ©r. gehört ber SSeilcr ®ronnholzhcim (früher ®runoltS*
heim, ©runolfSheim), an ber ©ronod): SHrihleiu, gemeiht ber heil. Wargareto (?), mit
maffigem Oftturm, lDcld)er 1709 (3nfd)r.) abgetrogen unb mit zwei neuen ©tod»
merfen Derfcljen mürbe. ?lm alten ^cil beS ?TurmS ein äRonnSfopf, halb erhaben.
58
3o0|tfrei^. Cberamt ßraite^ciiu.
®cr (Jfjor am ^urm ^ot jpätgotii^cS SHippengelrölbe, am ©c^luBi'tein eine piumpc
©nflclggcftalt mit SSappen ö. ßraUS^cim. ©locfcn: ficine: o rex glorie veni cum
pace. lucas. niarcus. mateus. Johannes, in gotifc^en 9)?aju§feln; mittlere: ave
maria gracia plena, dominus tecum be. unb ^rieS; gro&c: SBappen §an§ ^i)ilibb§
ü. Srail^^eim unb Stuäinibilb, 1620 „burd^ 9J?eifter ?(bam 3ßtgcn ju SünfelSpiC"
gegoffen.
(Sin f^Uigelaltar, ber im S^or [taub, tuurbe 18(i0 un bo§ ©ennanifd^e 3J?nfeum
in iRiimberg ucifd^enft (bort al§ 9f?r. 280). 2)ie ^ügel jeigen ii. einen ^errn
unb eine u. ©railS^cim oiS (Stifter.
58ronnl)ol5l). hotte eine Stabfanci; ein attcä .^anS, ber ^lirc^e gegenüber, luelcheS
im ilcKcr einen fteinernen gifdjtaften hotte, gilt nlS Stoplancihou?. 3(m Sliorgorcten»
tag luoüfahrten bic Don .^engftfelb ju ber hi^^fiQcn 5tapeüe. (Sin ritterliches ©c»
fchiedjt D. SBronnh. erfd)eint im 14- Sohrhunbert.
2(bgegangenc Orte im ©emeinbebejirf ©r. finb:
9inhou)cn (f. u.); ©riina^ mit ®urg eineS bannch benannten 9Rittergef(hTechtS,
baS im 13. unb 14. Sohrhnnbert Dortommt; .^ambadh, 3Bo(fartStoeiIer, DieIIei(^t:
®irfach; öerrenfi^e in öronnholäheim unb 5;riftShoufcn.
5In ben ®erIeSftcin über ber Sagft tnüpft fidh bie ©age Dom ?Ippele Don
©ailen mit feinem .^ößenrojj, mit bem er über bie gelSwanb hinobgefeht in bie
3ogft; auf bem großen ©teinbtoef mitten im äci0tc man ben ©inbrud beS |)uf»
eifenS, mit bem baS ^ferb auffehte. kippele D. ©. ift ber ©troud^ritter ©ppelin
D. ©aitenau.
?lnhou)cn (?rnbenhaufcn, abgegangener 38eiler, na^maiS ilfofter; ©emeinbe
©röningen). ?[nf ber .f)odjebene norblDeftlich Don ©röningen erhebt fich einfam im
f^elb eine ungefähr 20 m hohe unb 10 m lange 50iauer, ber le^te fReft ber alten
ÄIoftcrfird)e. ©S ift bie nörbli^e ©eitentüanb eineS hoi^gotifdjen ©horS, ber nuS
bem ?(d)ted gcfchfoffen toar. 58rud;fteinbau mit SBerffteingtiebern ; nadh innen
ehemals Dcrpuht. 2?on einem ©horfenfter fieht man noch Dorbere gcnfterlaibung,
mit Steinmeh^eidhen ; Don jtoei fireujgetoölben bie ©chilbbögen unb bie ?(nfänge ber
9?ippenbünbel, bereu eineS auf einer 3arten Äonfotc Don ©tabloerf, baS anbere auf
einer ©treeffäufe ohne Slnpitöl fi^t. 9(n ber Slufjenfeite 9iefte Don gtuei ©trebe»
Pfeilern unb ©puren Don einer ©citenlapeße, ber fog. ©railSheimer Stapelte. 3n
bie Snnenfeite ber 9J?auer finb Silbloerle eingelaffen; ein ganj DerftümmelteS fRelicf
ber HRaria (nadh Uffcrmann eines 9iitterS SGBilhelm d. ©railSheim) unb fünf aneinanber»
gereihte ©rabbenfmäler Don Sebenburgem (bic Snfdjriften unb Söappen f. D93.):
1) (öftlid)} iieupolt, 33if(hof ju Bamberg f 1363. 2) ©ngclharb f 1410. 3) SBil=
heim b. t. t 1412. 4) 3Silhelm b. 3. f 1416. 5) 3örg f 1472.
2)ie Dier erften ®enfmälcr finb offenbar jufammen gearbeitet, hoch faum Diel
früher alS baS lebte. ?lßc seigen in Dcrtieftem f^elbe bie ^orträtfigur, Don Dom
gefehen, bie fRitter gerüftet, in ben ©den SBappenfdjilbe.
©S muh ein 93au Don grogen, fchtonfen S5crhältniffen unb feinen, ftrengen
©liebem getoefen fein. ®er ©raiiSheimer 5tapetle — ©tiftung beS SSilhelm D. ©r.
um 1480 — entfprad; füb(id) eine ©t. ?lnnenfapeße. ©in ^urm toar nicht bo, auf
bem ©hör fag ein 2)Qd)rcitcr. 9ln bie ,^rche ftiefe fübmeftlich baS ^FonuenthauS, bann
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(Sröningen
59
Knl)äuttr Vtaurr.
fam bo8 ^aui bcS ^riorS, gegen ?iorben*Jagcn bie SBirtfe^nftSgebäube. Snmitten
beS iimmouerten illoftergut^ lag ber fog. 53obfee. 1700 ftnnben bie ®c6äube
Qufred^t.
CO
^aflflfrci^. Cbeiamt Crait^^eim.
?[nbcn()Qujeu luar ein SBcilcr mit einer Siebfranenfapette, lnclrf}e jur Slird^e non
(5Jröningen get}örtc, iinb bei bcr im 15. 3nl)tbnnbert ein ©infiebler ju Raufen pflegte.
1360 imirbe biefelbe oon ber SDhitterfird^e getrennt; Patrone maren bie o. ^ontburg.
1390 iüurbe fie mit brei Elitären gemeint. 1403 fdienft ^ermann o. ;^')ombiirg bie
5lapette famt ber ifJfarrei !föatt^auien bcn i]^auliner*(i’remiten nnb erbaut ba§ 5?Iofter.
Patronin mat2J?nrin; if)r Sitb (mit bem Seidjnam ®i)rifti auf ben ilnicen) tuor be^
Älofterä SBoppen, 2>ie ©c^irmnogtei Ratten bie 0. ^ornburg, bann beren iSermnnbte,
bie v>. Sebenburg, enblii^ bie SIZarfgrafen 0. öranbenburg. 93ebcutenb mar ba^
5Uofter nic^t. ®ie ülZönc^e befd)äftigtcn fic^ nor3ug§meife mit Öanbmirtfdjoft 1455
brannte bnä itonocnt^auä famt bem ©todcnbaufe mit jmei ©loden niebcr, mürbe
aber fogleid^ mieber aufgebaut. 3m 83auernlrieg mürbe ba§ ^riorat oerbronnt unb
audj bie ^lird^e brannte anS. 3n ber Sleformntiou^^eit ftarb ba^ Softer au8; 1557
mürbe eg in einen ^ad^tbof umgcmanbclt, non 1700 an abgebrochen.
^rünöefßarM.
®er 9Zame (ridjtiger ©rinbclharbt) bezeichnet bcn obgefperrten ®gnnmalb.
Der ©emeinbebezirf liegt im ©albgebiet ber Slcuperbcrge meftlich non ber 3agft, bcr
Crt am gufi eincS bemalbcten öergriideng, beffen .^öhe 97onncidappcI hfißt- 5)ag
Dorf gehörte nach einanbcr ben Herren u. Stir^berg unb n. ^cllbcrg nnb mar julc^t
gmifdicn Söranbcnburg unb ^^all geteilt, ©ine ^-amilie ©r. fommt im 14. Sahr*
hunbcrt üor, ju Dinlelgbühl eingebürgert. Die Äirdje mar <St. SaurentiuS unb
2J2aigareta gemeiht. ?luf bem 9?onncnfappel mar mahi'fd)cinlich eine ©eguineus
fl auf c. Die ^Reformation mürbe na^ bem fpaffauer 3?crtrag oon 60115 0. SScUberg
eingeführt. Dag ^atronat fiel 1592 an ©Kmangen zurüd, hoch h^tte öranbenburg
bie michtigften Siechte an ber S^irdhe.
Der 5lirchhof mar früher meljrhaft. Die cO. ißfarrfird;c gehört 511 bcn
fehönften börflid)cn beg ^anbeg, ein ®nrodbau in ^aiiftein oon 1723. Dag ©chiff h^*l
einfad;e ©tudDede. Der Durm mit ad)tfeitigem 3icgclbad) abfchliegcnb, flammt aug bem
SJZittel alter, ©ein ©rbgefchoß, mcli^cg ben ©h^r bilbet, hat fi» Slippenfreuzgemölbe,
beffen ©chluhftcin ein oierblöttrigeg 5Hceblatt bilbete. ©loden: 1) Jesus nasarenus
rex judeorum. öernhart Sachnmann gofj mich 1521. 2) 3» ©otteg Dienft
gehör ich, ©b^^iftof ©lodengiefecr 511 SZüniberg gop midh. ^^om alten fyriebhof finb
bie ©rabfteine einiger S^farrherren aug bem 17. unb 18. Sahrhunbert erhalten.
3ur ©emeinbe ©rünbclharbt gehören bie SSJeiler ^cHmannghofcn unb ©pai^-
büht, beibe mit alter Äapclle. Die (profanierte) Slapelle 511 .^ellmannghofen,
bem heii. ^ufug gemeiht, fdjeint aug bem Slnfang beg 16. 3nhrl)unbertg z« ftammen.
©ie ift einfdjiffig, mit Oftfeite, bic SBönbe finb aug ©rudifteinen
aufgemauert. Die ^enfter finb teilg fpi^bogig mit gefehlter Salbung, tcilg oicredig
mit abgefdjrägter. Der .Rtimpferfimg ; ebenfo bie 'ißforten.
(Die 0®. oerzeichnete olg Siefte romanifi^cr öauart einen Slunbbogenthürfturz, zmei
^enfter, ein ©tüd '^rieg unb bcn Driumphbogen.) Der Durm hi^t äRauern Oon oier
^up Dide; bie ©lodenftube ift in ^a^merf aufgefept. ©loden: 1) pdf got unb
maria. bernhart lad)amann gog mid). 1520. 2) pdf maria, bernhart ladhamann gog
mid). 1512. 9ln ber Sßeftmanb beg ©chiffg ift eine oerftümmeltc, fpätgotifdjc ^igur
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.^on^arbt.
61
(St. fiucaä?) eingemauert. 5nt ß^or fte^t ein .^Icnjifij an8 bcm 16. Sö^r^unbcrt, über»
f(^miert. — ®ie .^npelle, bie jiir 5^irc^e non ^onbarbt gehörte, foß gett)c)en fein.
Spaic^bü^I bat eine Heine eunngelifcbe finbcHc (§u St. ©ionbfiuS, ^etritS
unb ^nulug), Oon einem ^riebbof umgeben. 5)ic .^apcflc foü oon jmei ßbel^^
fröulein geftiftet iuorben fein, für tueicbe Seelenmeffen in Stimpfarf) gelefen mürben,
mesbalb eine jä()r(i(be 9(bgabe bortf)in ju bejabten mnr. SebenfaUS nach ber 9?e=
formotion mor aber Spaicbbübl f^i^ial üon Unterfontbcim. 2)er 3:^urm, fnft fo
grob tnie bo'? ©cbiff, bat bicfe 3Koucrn, runbcn ßbaebogen, aber bnju brei fpi^bogige
Scblibfenftercben unb auben gotifdje Sim8fd)rftgen. 3)n§ niebere Scbiff bat {(eine,
abgefcbrögte 58iererffenfter. ©lode: ibefuS naforenug rcf jubeorum. bi^f n'aria. 1505.
3n ber Sfnpettc ftebt ein ^-lügelaltnr mit fcbön gefcbni^tem ®ilb ber 3J?aria mit bem
Ä^inb, auf ber Ü)?onbfidbe( bebeub. ?(uf ben ^tügeln innen, baib erbabcn, je ein ritter-
lieber Süngling mit Sebtoert, beigefd)rieben finb bie 9?nmen betrug unb ^nulu^.(!)
?(uf ben 5lubenfeiten finb bicfclben ebenfo gemalt. 9ln ber ?|5rebella ift bie ©rab*
legung mit Ianbfd;aftlicbem ^intergrunb gemalt, oorjüglicb, aber febr üerborben.
9luf ben feftftebenben Seitenteilen beS Schrein? finb bie ^eil. Seonbarb mit ®ud) unb
geffel unb 5D?icbael (nl? Seelenluäger) gemalt (^)a? Sdblüffellotb am Scblob ber
Äette be? bfi^- ßeonbarb bat nur jufüUig ?lbnlicbfeit mit einem b^braif^en öueb*
ftaben.) ?ln ber IRüdfeite be? Schrein? mar (nad) ber 053.) ba? S^meibtudb unb
bie Sluferftebung ßl)i^ifti bargeftellt 5llle 21?alercien finb faft gan^ oerblidben.
5lltertümer im ©emeinbebejirt ©rünbelbarbt: ?luf bem Sdblo§*
bud unterbalb ©anjenmeiler finb Spuren einer alten SBafferburg mit einem 53urg=
raum öon 60 (im; ein mallartiger 5lufmurf umgiebt bie eingeebnete ^ädbe. 2)ie?
mar mobl bie S3urg ©riffenberg, 1.S77. *5)ie 9taubeburg (1357 „Öof jum
SRumen*) ift üieHeicbt ber ÜKorbof ber Söurg ©riffenberg gemefen. 9kuenburg mirb
um 1630 nodb ertüübnt; bie Slnficblung mirb im brei^igjäbrigen Ärieg oerfallen
fein. 3n ber SD^örberflinge bei ,^ellmann?boteu ftanb ein J^of „jum SKÖrber",
oielleicbt nad) bem Siotbenburger ober Malier ©efcblccbt fo genannt Gr jÖblte
1357 5U bem bobeulobifiben ®efib in ^onbarbt, mar aber febon im 16. 3abr*
bunbert müfte. 3m 23albe Äoblert meftlid) oon ©rünbelbarbt foll ein alter ßircbbof
fein. Gin Steinfrcu3 ftebt 3mifd)en ©irflein unb .f)ellmann?bafeu; jmei 2anb?tnecbtc
follen bicc einanber erfcljlngen babeii. ?lltc SSege finb ber ^eumeg im 5Salb i^abnen«=
berg unb ber ^oftmeg im 55?alb Äammerforft
^on^aröt.
jDie ©emeinbe erinnert mit ihren über ®erg unb 'Xbal t®fit serftreuten Ort*
febaften au ba? Ginöbfpftem Oberfebmaben?. ®ic 9Karfung ift eine ber größten be?
ßbnigreidb?. Sie ift reich an Quellen, Seen, SJZüblen. ®a unb bort finbet ficb noch
ein alter übermölbter Sdböpfbrunnen ober ein 3i<^b^’™aiien mit GJalgen, 9iab unb
Gimer. Sei Unterfpeltad) ift ein angeblich uncrgrünblidber, fagenberübmter Ouell,
ber fog. grünbifebe 93runnen. 9luf bem Sanbberg fübbftlicb Oon ift ber SSadb*
mafen, eine Sebanje mit 9ieften oon ©räben, meld)e bie Spi^e be? üöergritden? nach
5Beften abf^neiben. |). fam 1399 al? boprif^e? öeben an .^afl, melcbe? ben Ort
oeräufeerte, aber 1444 mieber eroberte. 53ranbenburg batte bie hohe Obrigleit 2)ie
62
^agftfrei^. Cberamt örail^S^eiin.
3a^I ber nbgcgangencu $öfe um ift ungelüb^nlid^ groB- ®ie Äird^c ju ©t. ^eter
unb ^üul mar 1152 erbaut. 5)a^ ^^atronat fam Hon ^ol)eiilo^e al^ ©cf^enf an
bog ©tift 91?öcfmü^t (um 1380) unb mit biefcm burd^ bie ^Reformation an S^ürttem*
berg, mürbe aber 1615 an .f'att obgetreten. 1445 mürbe eine f^rütjineffe geftiftet.
®ine Äopelle pim I)eil. ®tut ftanb auf bem fjrieb^of; ein '^ropft uoii (Sümangen
follte barin begraben fein, ^ie Sieformation mürbe bifi^ begehrt.
2)ie eo. ^farrfirrfje fte^t auf bem oetloffenen fy^^ieb^of mitten im 3)orf. ®on
bem 53au oon 1152 ift mo^l ber untere 2eil beö 5urme» übrig, ber ebcmalg ben
6^or bitbete. !5)aä tourbe 1758 f. erbaut. §tttar, Slanjel unb Crgel finb
übereinanber ongebrad^t. ©rö^te ®(ode; ofanna b^^iö W)» »»Kr frauen er leut
i(b, benibart lacbaman go§ mich 1513. -J)ic jmeite ift 1878 umgegoffen. 2)ie
britte tjot in ber 2)?ajugfelfcbrift bc§ 14. 3abrI}unbertS bie 6i)angetiften»3ftamen. 2)ic
5^aufglo(fe ift 1769 gegoffen oon 3ot). Srnft Söfcb in 6rai(§beim. Surmubr oon
1785. ©rabbenlmöter oon Pfarrern unb Söeamten au8 bem Hörigen 3ot)rt)unbeit.
(Sin Äletcb auö (oorber SRurrbarbt?), befinbet ficb je^t in ber ©toatäfamml.
oaterl. 3tttert. in Stuttgart.
2)aö©cbIof} mar urfbüngticb mobl ©»6 beö 9lbetgefd)lecbtg oon |»., ba§ oom
13. big 15. 3abrbunbert oortommt ('föai)i)en: ein blauer, aufred^ter Söme in ©ilber;
. .^elmjier ein blauer tpÜter ber büttifeben 5tnit(eute. 1444 mar bie 8urg oon
ben §attem erobert unb jerftört motben. 9?odb 1677 tiefe ^olt bag ©cbtöfelein
mit ^attifaben bemebren jur 3oftorf)t für bie Untertbanen. ©g mar oon einem tiefen
©raben unb teitmeife no(b erbottenen SSatt umgeben. 3)er mittlere öttefte 2eit beg
©eböubeg im ^of mar oon einer ©alerie umgeben unb b‘ide eine 5tugfaHgbforte.
2)et bobe bftticbe 5^eit ftammt aug ber 3fit ooi 1700 (biefe 3obt »ob 2R. ©. SS. ®.
an einem ®alfen im unteren ©ang; C©.). 9tm ebenmtigen tjütlif^cn SBirtgbaug
bag .Roller ©Sappen unb 1529. ©udb anbere alte ^oläböufer mit rotgeftricbenem
^a^loerf.
3m SBeiler Stppenfee ein fdjöneg Statbaug in ga^merf, aug ber 3^*^ ber
Stenaiffance.
®er SBeiler ©darrott; b^^tf 9teformation eine fteine Jlapelte.
§agfftjeim {\2\2 3<i9C5beim).
^farrborf an ber 3agft bei ber 9)^ünbung ber ©peltadb. 2Rit 3. jufammen»
gemaebfen ift ©angbofen, mo bag SRori^ftift ju Stuggburg 1183 ©efi^
3ebnte 511 3. mar .f>obenIobefdbeg Seben, aug ber gtügetnuer ©rbfdbaft; ber Äitdbfafe
limpurgifdjeg. 3n 3. b^^l^ feinen ©i^ bag ritterlidbe ©efdjledbt ber 3^t)cn, bereu
©rben bie .^erren 0. ©ttriefegbaufen mnrben. ©efeon 1528 b^Oc 3. einen eo. Pfarrer.
!Die eo. i^irefee, cinft bem b^it. 97ifotaug gemeibt, auf bem freigetegten alten
^^riebbof, ift 1764 (3nfcb^-) erbaut. ®er Siurm gebt öom ©iered ing Std)tecf
über unb trägt ein Muppetbad) mit Satente; im Untergef^ofe bilbet er bie ©atriftei.
©on ben ©tocEen bat bie grofee, mit gotifdbem ^rieg gegierte, ben engtifeben ©rufe
atß Umfdbrift, bie beiben anberen bie 9?amen ber Hier ©oangeliften ; unb gmar bie
fteine in ©iojugfelfcbrift. Stm fog. ©auerngtödftein ftebt: bi^f Qot. benibart In^aman
gog midb 1516. ©g fott oon ©d)meinen auf bem .ft^äppelegmafen b^fauggemüblt
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^ngei'^^eim mit ^Ittcnmünftcr.
63
worben fein, unb mag au8 einer bort geftonbenen ßapcUe ftommen. Sn ber Äird^e
ift ein fteinemeö ©rabbenfmal be^ Siitterä ?lbam o. ®ttrid)ä^aufen, f 1556. 35ie
©eftolt fniet ouf ^elm unb §unb; tü^tige Slrbeit 2)aS jarte ©lattomamcnt an
ben ^ilnftem atmet nod^ ben dJcift bcr ^rü^renaiffance. ^iotcnfc^ilbc: für
ßonrab ü. ©ttrid^d^aufen, f 1549; unb für Sörg o. (5., 5lmtmann 5U Soben^aufen,
1 1562. ?üt^en an ber Hird^e ber ©robflcin eineg 1741 oerftorbcuen ?|5forrerg, oon
^üoloug fßitter, S3ilb^aucr oon Älrd^berg (Snfc^r.).
SSon bcr alten 93urg ift im ©arten bcg fog. ^JurgWirtg nod^ ber ©raben
fic^tbar. Stuf bcm ^fannenbcrg finb beutlidje ©l)urcn einer großartigen S3urg.
®urd^ einen außerorbentlic^ tiefen unb breiten ©raben ift bcr langgeftredtc 93crg*
rüden nat^ leinten abgefc^toffen. 2Seiterlf)in läuft um ben fteitcu unb ^oßen Slbfalt
ein 5Weifad|cr ©raben unb SBaH, mooon ber obere ©raben ringg bie ©urg umjic^t,
ber untere in ben ^olggraben einmünbet. Sin beiben @nben biefeS lebtcrcn fpringen
ftattlid^e ©ortocrle fteil ^inaug in bie ©djlud^ten ju beiben ©eiten beg ©ergrüdeng.
©on ben ©urggebÖubcn finb äßauerfteiue unb 3ic9clftüde übrig. S^iefer am ©erg
gegen Sagft^eim foll ber ©urggarten geWefen fein; bcr ift umtoaUt.
X)er ftememe 3!unn ouf ber SKorfung Sllcjanbergreut nebft einer ^irfd§*
f^euer ift eine ©rinnerung au bie großen Sagben bcr 2)tnrfgrafen oon ©ranbenburg,
bereu le^ter bem |)of feinen 9Jamen gegeben ^at.
©ei ber oberen S07ül;le ift ein fteinerneg SKorbfreuj. ©in fog. ©oftweg läuft
auf bem ^fannenberg, ein ^erbloeg Oom Crt S. toeg gegen Dften.
^n^ers^ctm mit JlCtertmünßer.
S- liegt freunblicß am redeten Ufer bcr Sagft. SWitten im 3)orf bie eü. 3'ilwl*
Äird^e (©t. ©ijtug unb SBolfgang) mit fpätgotif^em ©ßor im 5^urm. Slm ©d^luß*
ftein bag marfgräflid^e SSappen. 3)en nieberen
oierfeitigen SCurm bedt ein 3e^tbad| oon 3icgeln.
©pätgotifd^cg gefc^ni^teg SKarienbUb. Sluf ber
großen ©lode fte^t: ihesus nazarenus rex
judeorom. bern^arb lad^aman gog mi(^. ^ilf
maria 1487 ; auf ber mittleren ber englifeßc ©ruß;
auf ber ficinen nic^tg. ®ic Äir^e ift ^ilial
oon ©railgßeim. ®ag 3)orf ^nt immer bie ©e*
f^ide ber bena^barten ©tabt geteilt
Sieben bcr Äird^e ftel^en brei fiinben, unter
benen feit alten 3^den bie ©emeinbeoerfamm*
lungen gegolten toeeben. — SRci^cngräber.
SDer ^farrtoeiler Slltenmünfter liegt
bod^, frei, linfg über ber Sagft. 5)ie eoang.
^farrfir^e ift 1730 erbaut an ber ©teile einer ©t ^eter unb ißoul gemeinten,
bell unb nü^tem. ©in ©b*^>^ M* «'^1 oorbanben. 3)er 2:urm ftebt gegen SBeften,
er fcblicßt mit einem aebtfeitigen 3ic9elbadb. Stängel unb Slltar finb on bcr SBeft^
toonb, bie Orgel nn bcr Oftmnnb oufgcfteHt. 2)er ^^aufftönber ift oon ^015, 1617. ®ie
große ©lode bot bie Umf^rift: ave maria gracia plena. [anno] MCCCCXXXXIIII
64
2iaflftfrci'J. Cberamt 6raU#^eim.
magister conradus gnochamer me fecit. ®ie jmeite ift üon % in 6rail3-
^eim 1802 gegoffen. ®ic {(eine, hJO^l iirfpritngüc^ <S(^iffggIo(fe, trögt bic Snfc^rift:
Ano domini MDCLX me fecit Amstelodami Joannes Ph. D. Princelbote, ba*
jtoifd^en ein ®ruitbilb.
®ie Äirdje bcjafe einen 5tltatfc§rein, Don bem eine 93e)(^reibung überliefert
ift (in ber Ci8.}.
alte ©(^nlbnuS, fübh>eftlid^ Don ber 5^irc^e, fott eine Kapelle getoefen fein.
3)er 5tirc^fQ0 Don mar etttoangifd^eg Seljen, an ^ol)en(ol)e Dergnbt; fpöter
branbenbiirgifc^. ®ic ^Reformation mürbe um 1523 eingefü^rt.
^tonarne »oii OngcT(f)eim. *,s bet roitriic^en @tö6c.
^aitteitßacß mtf '§3ern^aröön>ctfer.
S)ic Crte be^ ©emeinbebe^irfS liegen auf einer fanbigen, Dielfac^ mit 5RabeI-
^olj beftanbenen .^od)fIö^e, mcIc^e fc^öne ^tiiSblide auf 3)infel§blibl gemährt, S)aS
ehemalige ©d^Iob in ift ein einfad^eö ©eböube au8 bem 17, Sa^r^unbert, mit
biden 9J?aucrn unb einem ©tiid ©raben. 1711 mar barin eine Äapeüe eingerichtet.
öernharbsmeiler hot eine meithin fichtbare eD. 5lir^e, ^ilial Don SBilben»
ftein. ift ber @hor unb 2!urm einer unDollenbeten @t. ?lnnenlir^e Don ftattlicher
Einlage, Ouaberban. Sie ift 1511 erftmni« ermähnt 5)ie örtliche Überlieferung bejeic^net
als ihren ®oumeifter ben 9?ifoIaug ©gier, ßirihenmcifter Don ©t. ©corg jn 2)ittfelg»
buhl (1439 — 1509). ®er 6h*>r hot brei Soche unb breifeitigen ©chlub, fieben
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Sautenbad) mit SBern^arbi^mcUer.
65
brciteiügc ^enftcr mit ipötgotifd^em , abnje(^felnbem SOZaBloerf, au^en Streben mit
brei SGBafferic^Iägen. ?tnftQtt be^ ©ewölbes bedt i^n eine flad^e Salfenbede. 2)er
Triumphbogen ift oermonert. 9iörbtidh ftbfet ber Turm an, ber in ben üieredigen
©efthoffen nur Scharten hat, mit Toppelf chrögen in baS Sidhted übergeht unb auf
1
J
v.ss
f-’D
-^1
’-Jh.----
SiTC^r ju Scnt^arbSraeilcr.
ber Qchteefigen ©lodenftube ein niebereS trägt Tag §lchted hat über ben
Strogen je eine Strebe mit Sodef unb jtoei SSnfferfchlägen, an ben anberen oier
Seiten je eine fchtanfe Schallöffnung mit SJZaßtoerf. 9im ganjen ®nu ift für bie
Unterteilungen ber Spi^bogenfenfter ber Siunbbogen beoorjugt 3m ©rbgefdhofe
beg Turmg ift eine Thür mit reichem Stabmerf. Tie grofee ©lode hat bie 3n«
fchrift: hitf 90t unb heiliQe Iran) fant anna. bernhart lachaman gog mich 1517;
$aulu>, XenfntAIer aut CBürttemberQ. OaefifreiS. 6
66
Saflftkei«. Oberamt 6rail«beim.
bte mittlere: §Uf got unb maria. bem^art tad^aman god mic^ 1516. Sm
fte^t ein fpätgoti[^eö Slru3ifi£.
®e[^i(^tlid§e 9tad)ric^ten über bie ©rünbung fehlen; aUe^ [priemt für eine
2Battfabrt8fir(^e. S)er Ort, ber in Äird)enbüc^em beg 16. 3af)r^unbertg gerabeju
filtere ju Sernfjarbtnjcifcr. 0runbri6. $rofUc.
©t. Slnna ^ei^t, beffen eigentlicher 9?ame aber fc^on im 14. 3ahrhunbert genannt
toirb, gehörte 3U ber je^t bm)rifdhen Pfarrei SBeibelbach. 2)ad SRittergut gehörte
öerfchiebenen fßatrijierfamilien öon 35intelöbühl, nachmalg ber D. ihiöringcn.
2)qS ehemalige ©dhloh, ein einfacher 33au mit biefen ÜJiaiiern unb ©puren
eines ©rabenS, jeigt an einem ”och bie 3öh^ 1511-
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Scuferf^oufen mit iBergert^^ojen.
67
(^eußer^ßaufen mit ^ergertsßofen.
fieufcrS^aufcn (uon Siutger gen.), an her öon groftcn SSnIbern
umgeben, mirb burd^jogen uon ber einft öerfebräreid^en «Strafte öon ßraildl^cim nad^
iieuleit^aufen. ^oljrclief.
^eud^tmangen unb 9?ümberg. ®a8 2)orf toar jum größten ^eil branbenburgifd^.
5)er ffirc^faft gehörte bem Sftital ju 2)infel8bübi (ffit 1368).
3)ie eo. ^farrürc^e, St. SobnnneS b. Sö. gemeint, [tammt im Schiff öon
1755; ber ^nrm, an ber Dflfeile, a\ii bem 15. Sa^rbunbert, miirbe 1830 erhöbt.
68
^agftheiö. Cberamt SraUä^cim.
©ein llntergejc^oj?, niebec übcrlpölbt, ^at am ©(^Iiiftftein baS SBa^peu öou @Urid)3»
paufen. ®ie tief^ipenben Slippen [inb unten abgefc^nitten, nur eine fipt auf einem
5tragftcin. 3)ie ^eiifter üerönbert. 5)ie ©nfriftei ift in ber Sonne übermölbt.
5Jon einem ^ütartoert rü^rt eine fpntgotifc^e ©^niperei; Spriftuä qI^ SBeltric^ter,
umgeben non ben jmbtf ?lpofteIn, meld^e ipre SBerfjeuge trogen, ©ie fipen in jmei
ÜReipen iibereinanber auf SSolfen; ^etru§ unb Sopanneg sunoepft bei SpriftuS.
Soufftein oon 1762. Sie Iteine ©lorfe jeigt in gotifi^er 9J?üjiiSfeI)(^rift ben eng*
lijdjen ®ru&. Sie grofee ift 1806 non 3. %. 2öfd^ in ßrnilSpeim, bie mittlere 1860
gegoffen.
Slltertumer: ?luf bem ©ic^elberg ©emöuer, umgeben üon SBatt unb
©roben. (Sine popc ©trnfee füprt bei ©elgenftabt naep fJp'K^OoQngen.
53ergcrt§pofcn, ein heiler am Äeffelbac^, pat eine romanif^c ÄapcHe 511
©t. S7ifoIau^, 1444 crftmal# urtunblid^ erwähnt, jept eoangelifti^; ®rud;fteinbau. Ser
Dftturm hübet mit einem Sonnengemölbe ben Spor; bet runbe Sriumppbogen ftept auf
^^ämpfetfimfen. Kcd^tecfige, ftnr! abge)(^rägtc f^^nfterc^cn, f(^Iid^te 9iunbbogenpforte.
Sie 1598 mit LZ(?) am Surm, meift auf baulid^e '2lnberungen. ?llte ?lltarmcnfo.
Kleine @Iode mit bem (Sngcl^gruB in gotifepen 3}ZaiugfeIn. Kleiner ?tltnrfcprein,
©pätrenaiffance: ©cpnipbilb beg ^eil. 97ifoIaug, gering; auf ben ^lügeln innen ge*
malt: SpriftuS unb ©ottoater, im ©iebel über bem ©darein bie Saube bc§ ^eil.
©eifteg ; unbebeutenbe unb fepr öerblidjcne ÜKalereicn. ©loden ; bie eine
mit ber Snfd^rift: aoe maria. pilf got.
cfiuflenau mit ^rcgßercj unb “^cmpeCßof.
Öuftenau (9J?arltIuftenou) gehörte oon altcr^pcr jur ^crrfc^aft Kreperg, beren
^auptort eg ioar, mit 307arttre(^t unb |>alggericpt. Ser gledcn patte brei Spore,
beren lepteg 1850 nbgebrodpen mürbe. §l(tc, früper auggebepnte Pfarrei. fRefor»
mation um 1530 burdp $ang 0, ©edenborf*2lberbar, ©egenreformation mürbe oon
1628 an, burep bie 0. Knöringen, big gegen ©nbe beg Saprpunbertg betrieben unter
fepmeren Kümpfen. Sie ^forrfirepe mar big oor fiirjcm paritütifep.
Ser Drt liegt am gup ^cg Krepbetgg unb im SRüpIbacptpal. Sie Käufer
finb 5um Seil mit 3nf(^riften (00.) oerfepen.
Sie CO. ^f arrfirepe, ©t. ©eorg gemeipt, ftept erpöpt im cpcmaligen ^riebpof.
Sag ©(piff mürbe 1749 erneuert (Snfeprift an ber SBefttpür), mit fünf fRunbfenfterepen
im ©iebel, jmei fleinen ©mporen, ©piegelbede mit ©tiidaturen ; cg jeigt aber ©puren
oon romanifd;er iöaumeife: an ber 5liorbfeite eine oermauerte fRunbbogenpforte unb
ein romanipeg genfter. Sie ©übmnnb ift burdj einen mädjtigcn ©trebepfeiler Oer*
ftürlt. Ser Surm, an ber Dftfcitc, ift überaug moffig unb gebrungen, obmopl aug
bem SSicred ing §lcptcd übcrgcfüprt. ^ermitterte ^riegreftc unb ein Sömenbilb finb
an ipm eingemauert. Sag (Srbgefcpo& ift inmenbig ©por, mit einem 97epgemötbe,
beffen fRippen fiep jum Seil burepfdpneiben unb in ber SSanb oerlaufen. Ser ge*
Icplte Sriumppbogen, bie 5mci f^enfter unb bie Spür jur ©alriftei jeigen bie f^oJ^nren
ber ©pötgotif, jum Seil in abfonberlicpen SMlbungen beg SRapmerlg. Sie ©afriftei
pat ein ©terngemölbe opne 97ippen. .^ocpaltar, Saufftein unb Kanjel im 3opfftü-
Kleine bimförmige ©lode mit romanifepen unb gotifepen 9)?ajug{eln: 0 Jesu Christe
Sufienau mit Are^erg unb 2!empeI^of.
69
yeni cum pace; mittlere: jii gotteg bienft ge^or ^ong glorfengifer ju iiurnbcrg
gog mt(^ amen (um 1545); großer Domine Jesu Christe, a fulgure et tempestate
jU SOtariAtappet.
libera nos. Sumptibus parochianorum lustnaviensium me fusit Dinkels-
buhlae 1747 A. (?) — Umfaffcnbe 9leftaurntion 1899.
70
Oberamt ßrails^eim.
©rabbeitfmölcr: Snncit: ?(nna S^riftina ü. Jhtöringen, ge6. t).
^rofilfiguc in glnd^tclicf, mittelmäßige 9lenaiffance. Slußen: 91m S^or, in einet
fpätgotifc^en, füt ein ®e[per6ilb bestimmten 97iSc^e, Keiner ©ebenfftein eine« Äinbeä
oon 9lnna ®^ri[tina 0, Änöringciu 9luf bent alten ^rieb^of ^i^cimonuinent beg
ip^ilipp 91nton ü. Änbringen, f 1817 (Snji^r. in D®.).
9luS bem S?al)pclbu(l ftanb ehemals eine Äopeffe.
Äreßbcrg (alt S^rebeSberg) i[t ber l;öd)fte ^unft ber ©egenb (526 m).
Herren t>. Sih:., bie einen 5lrebS (pfaßlmei^ auf ®reiberg) im ©cßilbe füßren, treten
im 13. unb 14. 3aßrl)unbert auf. 2)ie ^errfc^aft geßört nac^malg beiien ü. ©aungs
^eim, n. ©ectenborf, ü. ihiöringen (1545—1838). ©d)Ioß ift 1648 Don ben
^ranjofen nerbronnt morben. ®ie oormalige ©djIoßfapeHe mürbe 1723 neu gebaut.
)u Watf&(apt>rl. 9iunbri|. $tofUe.
naeßbem 1717 eine SCÖattfaßrt ju bem im ®ranb unnerfe^rten ©nabenbilb aufgetommen
mar. ®on ber ®urg ift ein mäd^tiger gefütterter ©raben übrig, barin ein ®runnen-
f(^adjt ; unb fllefte eines ftarlen ©dturmS. ©in im 3Raierbof nermauerter ©tein be=
rießtet üon einem ©c^euembau bureß ©ptel $anS ü. Slnöringcn 1566. 5Die Kapelle
enthält brei Elitäre, auf bem ^od^altar ber ^eiligen 3)reieinigfeit baS ©nabenbilb
mit ber ftrönung SO?ariä Don 1758; unb ein ©rabbcnfmal beS 5?arl 3ofepl;
D. 5ln., t 1797.
3:empelljDf (JÜimpel^of ?), urfprünglicß ®auerngut, mürbe im 17. Sa^r*
Rimbert als ©^loß für bie ^errfeßaft D. 5?nöringen erbaut, eS jeigt (an ber Oft*
feite) bie SJappen Don 5?u. unb ®ud^ßolä, bie auf ^anS Submig d. Jhi. (f 1626)
beuten. 3e^t ift eS ©(^ulle^rerbilbungS» unb ÄlnberrettungSanftalt. ©S ift ein
breiftödigeS ©ebäube, mit Dier ©dtürmen, fd^önem 3!reppen^auS. hinter bem ^auS
ein proeßtiger ©arten, morin bie f^rei^erren ein ©emäc^S^auS, ©pringbrunnen unb
9llleen ougelegt ßatten (D®.).
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^{ariäfappel.
71
^artdfiappeC.
^farrborf auf lüttlbrcirf^ev ^öf)C, naljc an bcr ©affcrfc^eibc ber 3agft unb
?8örni^. 2)a8 5?orf ift 5iifammengetoa^fen aiiS einem unteren Ort, Äa^jpel, unb
einem oberen, 9J?ergeu6runu , bie fc^on 13G6 uebeneinanber genannt merben. (9^ac^
ber Crtdfage ^atte fic^ bei ben Ouetten oben ein öiufiebler niebergelaffcn, ber ^eil»
fräfte in bem SSaffer entberfte. 3)nrum mürbe bie Sfapette gebaut unb bei biefer er*
ftiic^e ju Wariötappel. Cueifc^nitt im
toud^g bag Xorf.) ^ie Slaptnnei mar oon ^Burggraf ^riebrii^ (1396—1440) ge*
grünbet. iJcffcu <So^n mofltc 1462 l)icr fogar ein ilnrmelitcrflofter grünben, wog
ober mißlang. 1480 rourbc bie ilapeCtc oon bem Pfarrer oon ßraiB^eim, 3ob.
©attler, neu gebaut; 1481 bie 'Pfarrei 9J?. errichtet. 3)ie 9?eformatiou würbe um
1525 eingefübrt burefj ben ^^farrcr Subw. .^^aug.
^ic eo. ^farrfirc^e (ju U. 2. grauen) fte^t unter bem ®orf im früheren
grieb^of. 3)er (S^or, au§ Cuabem gefügt, flammt au§ bcr Jöoujeit nac^ 1480, ba3
©e^iff t)at jwei üöaujeiten, beren jweite jweimal burd§ bie 1523 (unb
ein ©teinmebseid^en , oon ^and 9?cu ju (5rniUI)eim ?) angegeben Wirb (an ber Oer*
mauerten ©übtbür unb an einem genfter). 2Jer älteren 33aujeit gehört ein genfter
72 0»<ranit (Srails^eim.
ber ©übfeite an. ^>aS Sangfiau^ tft cinfc^iffig unb flod^gebccft. ?ln ber SBeftfeitc
ift öor bem fünfmal gefehlten ©pif^bogenportat eine fleine '-Uot^aCfe mit ftarfen
©eitenmnueni, jlnci ©Öuldjen nn ber ^^^ürtoanb mib ^ultbac^. ?tn ber 9brbfeite
bcg ©d^iffÄ beim ß^oranfn^ fte^t ber oierecfige, in üier ©todiun*fen fic^ aufbauenbe
3:urm mit ert)ie(t feine je^ige ®eftntt nad^ einem ötibfc^fag im Sa^r
1593. ®er fc^öne, gro§e 6^or ^at jtoei 3od|e unb breifeitigen ©d)Iu§; ©trebepfeiler
unb SJZa^merffenfter. (Sigcntümlic^ ift baS unfpmmetrifd^e ©pftem beö SRippnigetoöIbeä.
3)ic nom mittleren 2)ienft ber ©übfeite auöge^enben beiben itreu^rippen finb be-
gleitet üon jluei ©eitenrippen. ©o mä^ft aug biefcm einen ®ienft ein gunjeg ®ünbel
9?ippen, mic qu8 einem ^olmftamm. 35ic Söanbbienfte laufen perab big auf ein ®urt»
gefimg unb enbigen in 0irQ§eu. ®ic ©cplu^fteine geigen bic ^anb ®otteg, bng
?tntlip (Sprifti, ba3 ©otteglamm, bag Sniftbilb ber 9JZaria (?). 'I)er ©tU beg
©anjen erinnert an bie ^errgottgfirdpe 511 ßreglingen (^au(ug). S)ie füblidp an
ben Spor angebaute ©afriftei pat ein Stippenfreujgcmölbe. 3m SKittelfcnfter ift nodp
ber fReft eineg ©laggemülbeg (§tnbctung ber Sßeifen, in einem ^aug mit brei ©iebetn,
oben Snget, ©onne, 9J?onb unb ber ©tern) mit Snfdprift in früpgotifcpen 9Rajugfeln :
DAS GLAS IST GMACH ... CV . . Sluf bem ?tltar im Spor ftept ein ©dprein
mit ©cpnipbilbern unb ©emälben. 3m ©eprein bic lebcnggropc ©tatue ber SRaria
mit bem Jlinb. ©ie ftept ouf ber SRonbficpel (mit ©efiept), meldpe oon jmei Sngelcpcn
gepalten mirb, jmei Sngelcpcn palten bic 5lrone über iprem Raupte. 2)er hinter*
grunb ift oergolbet mit eingepre^ten ©ranatapfelmuftcrn in iRadjapmung oon Srofat.
5Iuf ben feprägen ©citenmänben finb bie apofaIpptifd;cn Attribute ber oier Soangeliften
bargeftetttmitbeutf(pen9Jamengbeifcprifteu(©.3)?attpeg,©.9)iarf,©.Sauj,©.3opanncg).
5(uf ben klügeln finb innen in ^albrelief bie 3?crfünbigung, ^eimfuepung S0?ariä,
©eburt Sprifti, 9lnbetung ber SBeifen gefepilbert, in auffaHenb altcrtümti^en 5?ompo=
fitionen. ?tu^en gemolt: Sinjug in 3erufalem, ©ctpfemanc, 3ef»§ oor bem ^open
fRnt, 9luferftepung. ?Iuf ben feften ©eitenteilen pinter ben ^lügcln finb jtoei ^peiligc
gemalt: Unfg ein J^ünig mit Stclcp unb rcd)tg ©t Cttitia mit 3apn unb
3ange. Dben auf bem ©d}rein ftept Speiftug mit feinen SSJunben. 3n ber Elitär*
ftaffcl ift eine ©rabtegung mit ficben 3'iguwn, oor^üglicp gefepnipt. §fuf ben Ringeln
berfetben finb innen 3loci Sngel mit SSeiptoaffer unb fRampfoB, aupen ©t. ftatparina,
9Roria mit bem 5Hnb, Barbara, .spciena gemalt. lUuf ber fRüdfeite ber iprebclia ift
bag ©epmeiptudp Sprifti gemalt, bag jmei Snget palten, am ©djrcin mar Oianfentoerf
aufgcmalt. S)ie 3RaIcreien geigen ben ©til SBoplgemutg. 2)og ^itltarmcrJ mürbe
1889 oon SRaler ÜRenratp reftauriert.
58on ©lulpturen finb nod) übrig ein 58ifd)üf unb ein Diafon, oorjüglicpe
©tatuen, unb jmei Ücinere, 3opanncg b. So. unb ein 3)iafon. . Sine 3Ruttergottcg
in 9llabaflcr unb ein gefepnipter fog. ^almefel (Spriftug auf bem Sfet rcitenb) finb
fortgelommen.
5fleincg, einfnepeg 3Sanbtabcrnalcl. 9lcptedigcr S^aufftein oon 1481. ®rab>
benhnöler ber ^farrperren 3op. 3)ürr, f 1580 (^olj), unb 95eit ®curlein, f 1662
(gemalt, Opfer ?lbrapamg). ©ropc ©lode: 3“ ©otteg Sob unb Sr brauept man
mid). Valentin 9lllgcier oon Ulm ju Onol^bacp gog midj. 1596, 5Bappen oon
©ranbenburg ®, il. 3- ©• 3. ©. 1590. aJUttlerc: 3)ag mein bon fdjeu pagcl
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9Jla^enba(^. Cberipeltad^ mit '^uvflberö uiib 9kubcrg.
73
unb toint, borumb bit id) maria bei» fint (got. 2J?inu§feIii). SHeinc: 1653. Magna
et mirabilea sunt opera tua omnia, Deus. apoc. 15,3. Johannes Reichart.
filtert Ürner: hinter ber Sci^ute non 3)?. tiegen „@d)nnjacfer", bei SSüftenau
eine ©(^elmengnibe. @ine |)o^e Strafe fii^rt non 3)?. unc^ ©elgeiiftabt. 3)er be*
iDolbete ißergfegcl öftlid^ über 23ü|*tenau trögt ©puren einer deinen '-öurg mit ©raben,
Qud^ ©emöuer fam [d§on ju ^age. 3n 9tiiboIf8berg mci^ bie ©nge non einem
©d^Iofe, iDQ^rjc^einlic^ meil nat^ bem breifpgjötirigen Strieg eine abelige 2)ame ^ier
gemo^nt ^ut.
^ai}cnbacß,
im Sanb betannt qI§ ^eimat non ©efd^irrpnblern, liegt in einem grünen ^^ölt^en
onf ber SSafferfd^eibe. 2)ic ®orf|'trafee jc^ieb einft bie SUmanger unb öranbenburger
groif^, ber nbrblic^e ^eil beS 3)orlc^ mit bem ©c^Iojj gehörte jur ©ent ©ruiU^eim.
2)tc f5rQifc^9ren5e ift mo^rjc^einlic^ au^ bie ölte ©renje 3tnifd^en SWuIot^- unb 3lieggnu,
93igtum Söürjburg unb 2lug^burg, unb ber fog. ®ieböfteig burd^ ben SBolb jlnifc^en
SWo^enbot^ unb SBilbenftein i^re gortfe^ung. ©c^Iofe unb ®orf gehörten feit bem
Jlnfong bcS 16. 3al)r^unbertg big ing gegentnörtige l)ercin bem ^ötlifd^en ©efd^lec^te
ber ©enft o. ©ölburg. 3)ng ©c^Io^ ift 1873 obgebrannt, noc^bem cg fd^on 1837
feiner ©d^öpe on Urfunben unb ©emolben beraubt toorben toor. ©g foH ein ftott*
lieber öau getoefen fein. S)er füblie^c ©dturm, nierccEig, ift nod) erholten. 3ln einem
.^')oug in Unterbeufftetten ift ein ©tein nom ©c^loß 311 9)Z. cingemouert mit bem SBoppen
beg ©ottfrieb ©enft non ©iclburg 1623. 3)oneben, on ber ©teile ber ölten ffopelle,
ftel)t bog fot^olifd^c ©c^ulf)aug, über ber X^ür be3cid^net mit bem ©enft’fd^en SBoppen
unb WEVS 1774. 9J?. gehörte nor ber ^Reformation 3ur "ipfarrei ©llenberg, ^otte
ober fd§on 1488 eine 5^apeHe.
^ßerfpnCfacB mit
35og ^forrborf D. liegt im ^pol beg gleichnamigen Söochg, am ^u^ beg ®urg*
bergg. S)er Sach teilte bog S)orf einft in eine marfgröflichc unb eine höHif^e ^ölfte.
5?irchlich mar eg big 1706 ^i^ml non ^onparbt. 1?ie Slapelle 3U ©t. äRatemug
mar 1421 gemeiht, 1634 niebergebrannt unb barauf mieber aufgebaut. 1728 mürbe
fie abgebrochen unb burch ben heutigen, funftlofen Sau crfcht. Son ber alten 5?apellc
hat fi^ nur ber ^unnchor erholten, mit biden äRauern unb plumpem 3lippenErcu3‘=
gemölbe. ®ie brei ©loden finb non 1862. 1663 liefjcn bie Dbcrfpcitaihcr 3mei
©loden non ©tephon Sruncler unb Soh. 3lrnolb in 5)infclgbühl gieren (DS.). 3ln
ber iRrche fteht ein ©teinfrcu3 3ur ©rinncrung an einen im breifjigjährigen Shieg
erftodhenen ©dhulmeifter. ^ie Hirche befafi einen alten 9lbenbmahlgfcldh, ber fehl im
äRufciun naterlönb. 3lltertümer ju ©tuttgart bemahrt mirb. ®ie ihippe ift flach unb
mcit; ber ihiouf hat fcchg Sorfprüngc mit ©efichtern; ber gu^ fc^g ÜRcbaillong
mit JReliefbilbern aug bem Seben 3cfu ©hrifti. 3lni 9tanb fteht: HEINE. DECAN.
ONOLSPACEN. ME OBTVLIT. (um 1300). 3m Sefih ber Slirchc ift eine 3innerne
Slbcnbmahlgfanuc non 1701.
ÜDag ®orf h«t hübfehe Salfenhöiijer mit 3nfchriften (DS.) unb ner3ierten ©d-
ftönbern. ®ic Sirtgftube ift alt ncrtöfclt unb nerröuehert. SJörblid; nom '2)orf fteht
auf einer ?lnhöhe bie alte 3fh’^tfchcuei' mit 5mci inürttembcrgifchen ^Sappen, nou
74
Cberamt 6raü§^eim.
.^crjog fiiibwig imb ^erjog Sodann griebridj (^liifc^r. J. H. Z. W. 1614). 2)ie
n)iirttembcrgifrf)cn 3c0*^trcd^te ftommtcii Dom 8tift SKöcfmü^I unb uriprünglid^ Dou
^ol)cnIo^e.
X>er öurgberg (aud) ®uc^6erg unb .fjoöenbiic^), jene Sergfuppe, meldjc
tocitbin iu SBabr^cidjcn unb eine 'föcttcrfdbeibc bilbct, trägt beute ein
gorftbmig. 3^ic 5luppc toar „eine großartige 5öo(fäburg, mabr)cbciiilidb nueb Opfer»
unb ^(nbctimgeiftQtte, äbididb une ^effelberg, ©olbbcrg unb 3pf tm 3J?an er»
fennt „5toei breite isBÜrmen, ringsum luagrcd)t unb mit fteilem ?tbfad um beu ÜBerg
loufenb". S)ie Cberfläd)e ift eingeebnet unb 5ur regelmäßigen ©form fünftlicb ju»
gerichtet. 2)aß ber ®etg and) fpäter 3upucbt8ftätte in ftriegöjeiten blieb, bejeugen
gunbe Don SSnßeu unb ^ufeifeu. Um bie SD^iitte be^ 15. Sabrbi‘*^^ert§ cntftanb
eine äSattfabrt auf ben öerg, luie halb barna^ jum Ginforn bei .^alt. Gin ^lirt
entbedte eine immbcrtbätige Dueüe. 9D?an boute ju Gbren ber heiligen SOiaria eine
5?apeöe, toel^e 511 ^oßfelb geßörte. <Sie erfebeint 1473 urhtnblicb unb bnt 1499
febon einen eigenen Ißriefter sine cura. Sieben ÄapeÜe unb ^riefterbaug entftanb ein
5!Birt§buug unb ein 33abbau§. 2)cr Äaplan, ber ficb ber 5)?efonnation angefebioffen
botte, iDurbe 1534 nad; Grait^beim Dcrfebt. *J){c Snllfabrten böUen febon 1521 auf»
gehört, bodb hielt fpäter ber Pfarrer Don 9toßfeIb adjäbrlid) eine S?ir^meibprebigt
unter freiem .^immel. Xie .^icrrfcbaft b^Ue einen SSilbmeifter ouf ben öerg gefept.
5tu Stelle ber Sunberqueße tmtrbe ein tiefer örunneu angelegt, an feiner Ginfaffung
ftebt 1629. SSon einem SBilbmeifter Safob Sebtoeiger, f 1586, ift ber Grabftein
Dorbanben, ber einft auf bem ^Uebbof bei ber Ö^ergtapeÜe ftanb.
2)er ^of ßieuberg, GulInDe im OberamtSbcjirl §aß, liegt auf einem ®erg»
Doriprung 3mifd)cn 5tDei 2BalbfcbIud)ten, ber iu§ iöüblertbal jöl; abfäßt. *i)er Schloß»
bud toeftlicb Don bem SBouernbof ift bie Stelle einer ftattlidben ©urg, 9?euenburg
genannt (im Gegenfab 5ur ®urg fBellbcrg?). Sic erfebeint urfunblicb 1357. 5llä
baprifdic^ Sehen loar fie im Sefib ber .^erren D. Äiribberg ; bodb tooren and) anbere
ritterlidje GJefcblecbter ju 97. angefeffen. 3u ber J^ebbe jmifdjcn ^all unb ben 53eben*
bürgern 1443/44 fdjeint bie 97eue Surg eine 9ioße gefpielt ju hoben. 3m 16. 3abr»
bunbert gehörte fie ben 93eHberg, fpäter ber Stabt ^aß. 1550 [tauben uodj bie
9}7auer3argcn botb* Ü)?auerreft lourbe 1845 abgebro^en. 2)?an ßnbet
Steinfugein, elferneS Gerät unb 3Baßen.
^noCaBcim (Onolfsbcim).
^farrborf, in ber Gbene ber 'D7aulacb. 5)er Ort mar feit ben ber Grafen
Don gliigelau ein 3)iittelpunft, Si^ eine§ Gbebaftengerid)t^, fpäter cineä 9imtlein§.
.f)crrfcbaft3üerbältniffe toic bei GrailSbfi'D- ^lo^ ^rt faß ein ritterlidieö Gefd)lecbt
im 13. uiib 14. Sabrbunbert. 5lircblicb gehörte G. bi§ nach ber SReformation (um
1525) SU GrailShfint. 1404 mürbe Gl)or unb Slapeße ber b^il- Sß^nria getoeibt.
Gine Äapeße be§ b^il. 3obofug mirb 1477 ermähnt, fie ftanb auf ben 5^appele3»
ädern, reebtä Don ber Straße nach GraiUb^^i'u- •
^)ie CD. ^farrfirebe, ehemals Kapelle sur heil. 9J?aria, ftebt auf einer §tnhöbc
im früheren ^riebhof, an beffen ÜJ?auer baS branbenburgifebe 9Bappen 1550 ein»
gehauen ift. 9?on ber alten Äapeße ift nur noch ber einfache, sicgelgebedte 5^urm
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Cnolj^eim.
75
übrig, beffcn Untcrftocf aU ©afriftci bient. 2)ic gro^c ©locfc ^at bie gotifc^e SWiuudlel»
infd^riit: ofonna ^ci8 ic^, iii unfer fratocn er leut man mic^ 1475 (n?oI)I üon ®crn^.
Sac^arnnmi in ^eUbronn gegoffen). Sangbaii« ift 1755 aufgefü^rt, 1863
»erlängert. ©rabbenfmnl be§ ^farrerS |>einri(^ .^om (f 1592, 3nf(^rift in ber 093.).
3n bem 93eierlba(^er 9?ain fott eine ©tabt geftanben fein.
9tecf)CRi)cr0.
76
Cberamt Grail^^eim.
'^cc^enBerg.
^förrbovf, über bem bcr 9^otl; gelegen, „in einem ihan^ oon ^iannen-
mälbeni". ®n8 ®orf ift qii§ ber ''Jlnj'ieblnng um ba^ ©c^lo^ ertoa^fen, bo3 ^art
nm JRonb be§ 93ergob^nng§, nod^ ctlüQ§ 6etcr alg boS 3)orf, über einem ©ee liegt.
(5in)‘t gehrten ju bem ©d^lob ni(^t tueniger aU 35 ©een. 9R. gilt Einigen alg ber
Urfib bcr ^ruc^feffen non 9i., ®icnftmannen ber ©rafen ö. Dttingen. SBoppen: ein
geftelltcr IRedjen, nuf bem ^elm bcrfelbe jmifd^en Söüffel^örnern. 3m
15. unb 16. 3at)r^unbert l;iefe e§ ba^ S^eite 9R. (im ®egcnfn|j ju 91. bei ^oben»
trübingen, bcmfelben ©clrfjlccbt gebörig). toirb angenommen, ba| unfer 91. im
14. Snbrbunbert nerfoUen toar unb erft um 1400 loieber aufgebaut ttjurbe. 2)a3
®efd;lcd)t ü. 9t. tritt um 1230 auf. 3m 15. 3abrbunbert gehörte bie 93urg alg
ellioongifcbcö Seben ben SBolmerSbönfen, bann ben 9lbelmann, im 16. ben ©tein*
bnufer o. ^eibenfclä, im 17. ben 93erlid}ingen*9?eunftctten, bi§ 1840. fiirdblidb ü)ar 9t.
big §ur 9teformation ^ilial oon ©tim^fadb- Stuggburger 9ieIigiongfrieben
1555 reformierte |)cinridb ©teinbäufer. S)ie Tabelle jum bcil- Äreuj ftanb im 16. 3obr*
bunbert unterbalb beg ©dbluffcg auf bcr heutigen Äabpelmiefe am ©ee.
1)ic ei). ^farrfirebe mürbe non ben greiberren n. öerlidbingen 1619/20
erbaut, ätoifeben ©dbloB unb 3)orf. Sg ift ein Heiner unb cinfadber aber toürbigct
5öau, cinfd)ifftg mit nieredigem ©b*^^ 3!unn. “Dag ©dbiff b^^i ©pifebogenfenfter
ohne 2)?abmerf, flad)e 3)ecfc, ringgumtaufenbe ©mpore. @in 9tunbbogen trennt ben
®bor öom ©dbiff. "Die 9lugftattung ift in 9tofoto gebalten, mei^ mit ®oIb unb
SDtalereien in bcr 9lrt beg ©Ilmanger .^ofmalerg ©bm. 2Öibmann. 9lm ?Htarauffab
ift bag §lbcnbmabl ©brifti borgeftellt, on ber Äanjcl bie nier ©nangeliften; an bcr mci^*
getündbten ©mporenbrüftung finb in ©tucfiimrabmung einfarbig, tcilg in Odtcrgelb, teilg
in 93labrot ober ©rau, biblifd)e ®cfcbid)ten flott gemalt. 9lm ^lafonb buntfarbig ber
gefreujigte Sefug, bem bie Söertretcr ber SSelttcile bulbigcn, unb bie erböbte ©cblange.
3)cr 3:urm, beffen Unterftod alg ©afriftei bient, ift bid unb furj, mit ^miebcl-
bad). 5)ie mittlere ®lodc ift gegoffen 1772 unter fjrie^rit^ ü. 93erlidiingcn, „epis-
copus, patronus,“ burd; 3. Söfcb; bie Heine öon 3. 2. 9?eincr in ©railgbcim,
bie grofjc 1860. 3n ber Sirebe finb 10 fteineme ®rabbenfmäler bcr f^amilie
V). Scrlidjingcn aug bem 17. Sabrlpinbert mit ben Hbnenmappen.
5)ag @d;lof3 9t, ift gefdbügt bureb einen gefütterten Olrnben, über meldben
je^t eine feftc ©rüde fül)rt. ©g beftebt aug jmei klügeln, einem alten unb neuen
:öau. X'er alte 93au ift ein ©teinbuug Don brei ©todmerfen mit biden iDtnuem unb
einem Dicrtcn ®aben Don gudpnert. 9lm alten ©teinbau ift ein frübgotifd)eg f^enfter*^
^cn erbalten; am nnftobenben 2lbor ift uuf ber inneren ©eite bie 3ubt 144<
gcboucn, aufjen ein .^irfdjgemeib. 9tocb ftedt in ber 5:bormauer ber 9tiegelbalfcn jum
S^errammcln. ®cr Söller oben auf bem alten 93ou bat ©ftridjboben, oertäfelte SBönbe
mit ‘ipilaftern unb gro^e f^nfteröffnungen nach äloei ©eiten biuaug, baDor 93änfe.
9lHc ^b^ren finb oben runb aug ben ©turjbalfen gefebnitten. ^og 2)ad| ift fo auf*
gefegt, baß ringgnm ©ußlödber gebilbet merben. ^^'cr neue iöau, errichtet Don ^einricb
©teinbäufer 1571 unb ®oppelmappcn au^en), fd)liefet fidb an ben
bau an unb bilbet im Unterftod bie ©infabrt, bie nad) bcr rechten ©eite mit jmei
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Siofefclb. £attc(borf mit SBcuerlbacb, ®ur(e^roa(jen unb 9?cibcn}ei§.
77
^Runbbögcn in ben ©c^Ioß^of münbet. Sine bicfe, fut5e ©äiile bic beiben ®ögcit.
3in bcr 97orbnje[tede biefcä ®au« fbringt ein adjtecfiger 5:;urm oor, ber unten gegen
ben ©toben ^inouö Äofemotten ^ot, bann leichter unb [d^Ionfer anffteigt bi§ über
bie girft^ö^e beS onfto^enben Song.
3lnt Sntejiburf, norböftlic^ non 91., fott ein <Sc^(oB geftonben fein. 9luf bent
^übnerä^of fielen jtoei ©teinfreuje mit bem bc^ ^ngS. 3n Könnens
toeiler, bii^t bei 9t., toar ein ©c^Iöfec^en, mctc^eä 1665 eine ^od^ter nii§ bem
^oufe IBerlic^ingen mit i^rem ©alten betoo^nte.
9lm ©c^Ioft 9ted^enberg haftet bie ©oge oon bem milbcn 5nn!er 2Bi(f)e[m n. 9tech*
berg, ben jn Sttmongen im .^lofter fein 9tofe erfchlng. Sie fnig)ft an SäJithctm 9lbel-
mann an, ber auf 91. gefeffen.
'^ogfefö.
ißfarrborf auf ber Sbene, bie fich am f^n§ beg 33nrgbergS bi§ jum ®iihtcrthal
hinjief)t, toeftli^ non SraitiSh^ia'' ^>^t erfcheint 1303 oI§ lnnräburgifd)e§ fielen
im 33cfib ber ©rafen n. gläQcIau (®Iuglotne, 55IigL), bereu 'Stammburg bei 9t.
tag. ®a§ ©efthled^t tritt 1240 auf unb nerfchtninbet 1317. Sein Sappen mar ein
gefpattener (fchmarj unb filbern ?) S^ilb, auf bem .^ctm ein ®alba(hin unb Pfauen*
feberflraub. Sie maren bie ©rafen beg 9J?n(achgau^, ot^ 9tachfoIger unb niefleicht
9(bfömmlinge bcr ©rafen non fiobenhaufen. Später fam 9t. mit SraiUtjeim an bic
J^ohenlohe, bann an bie 9tnrnbcrger töurggrafen. ®cr ilirdhcnhcitige St. SDtartin
meift auf eine frönfif^e Urpfarrei. 9teformation um 1525.
2)ic en. ^farrfirche ftcht am norbmefttichen Snbe beö 2)orfS auf einem fleinen
^ügel, umgeben nom ummauerten f^fiebhof. Sic mürbe 1714 neu erbaut. ®aä Schiff
hat 9tunbfenftcr unb ©mporen. .Stauäel unb '^tltar, beibe non Sichenhnts, finb an
bcr Cftmanb oufgeftcllt, bie Orgel au ber Seftmanb. ®cr Unterftoef beg 5lurmg,
bcr nom älteren Sau ftehen blieb, ift Salriftei. ©rope ©toefe: 3« ©otteg 2ob unb
©h^ 9fhö>^ Shriftoph ©locfengießcr go& mich im 1573 jar. '3)ic beiben anberen
jeigen bie 9tamen bcr Snaugetifteu in ber Schrift be§ 15. Sahrhuubert'S.
^tttertümer: 3)ie 9tefte ber Surg fjfä 9^1 au liegen eine Sicrtclftunbe fübtidh
non 9t., hart an ber Sifenbahn. „Sö mar eine in ber Sbene getegene, guabratifch
angetegte, mohl orientierte Safferburg, umfchloffen non boppeltem ©raben unb ^mci
Sötten. ®ie 5Irca ber ganjen 5lntage umfaßte 3 ha, ber eigentliche SchloBroum
enthält 00,4 qm" (S?. 8, 111). 2)a§ 9Jtouermert ift nerfchmunben, 1497 teit^
jum Srücfenbau in Srailährim, teils jum Äirchenbou in Cnoljheim nermenbet.
5m Seiter ^pagenhof ftet)t ein ehemaliges SlmthauS nuS bem norigeu Sapr»
hunbert, mit fchönen Stuefbeden unb bem nom f)ot^ifcheu Sappen nebft E. M. V. H.
S)aS SirtShauS im Sauerbronuen hat über ber ^auStpür bie 5nfchrift:
ff gl. prin. Sab unb ©afthof jum ffönig non ^reufecu, aufgeftettt burch 9Jf artin
SOtefferfchmibt 1802; unb baS Silb beS ffönigS.
^affeföorf mit "^iicuerCOttcß, 'gühtrCcstpagen un6 ^eiöenfeCs.
S)aS ^farrborf S., auf ber ^ochflä^e jmifdhen ben |)arbtbergen unb bem
5agftthal, gehörte mohl non jeher ju ber ^crrfchaft SurleSmagcn»9?cibenfelS. ffird)»
78 Cbevamt €ratB^eim.
(id^ war e8 loo^I jucrft ^ilial üon ©röningen, crfd)eint ober jc^on 1339 oI8 Pfarrei
mit grütjmeffe.
Die ^übfd^e eu. ^farrfirc^e (jum ^cil. 9^ifoIauä?) mit i^rem fei^tonfen,
flc^tjeitig fc^tießenben Durm, ber meit^in fici^tbac i|t, fte^t im ^tieb^of frei inmitten
beö Dorfed. Urfprüngli^, luic bie gunbamente beim Umbau jeigten, nur eine Äapette,
^Qt fie fd)on im ä)?ittelalter jtocimat eine ®crgröfeerung erfahren. 3tn bem lebten
?tnbQU mor ba^ 5i*iapbcn ber Dorn^cim mit ber Sa^regjQ^I 1522. Dag
©djiff mürbe 1711 faft big auf ben Örunb niebergeriffen unb um 10 ©d^u^ er*
meitert. Der (S()orturm btieb fielen, mürbe aber bebeutenb er^b^t. Der S^or, Unter«
ftod beg Durmg, ^at ein Siippenfreujgemblbe o^ne ©i^lufeftein unb Äonfolen; er
fte^t infolge ber (Ermeiterung beg <5d)iffg nid)t me^r in beffeu ?lc^fe. Slufecn ^at et
^jrimitioc Strebepfeiler. Die Safriftei t;ot ein iUeujgcmbtbe ol)ne fRippen. Dag
Schiff ^ot jmei (Emporen übercinonber, auf ber Siibfeite eine fleinc Orgelempore,
gegenüber auf ber unteren ber .^errfd^aftgftu^l. 3m (Eljor ein sopfiger ^poljaltar mit
€l)riftug am 5!reuj, IRaria unb 3ol)anneg. ?ln ber Sübfeite ber Äirdje abgetretener
^5rabftein ber SRaria 9)Zagb. ^lu^fin o. Dotn^eim gcb. o. Sedenborf, f 1596; unb
©rabbentmol cincg ?lmtmanng ü. ©illid^, f 1807. 5?on ben ©loden ift bie* Heine
1775 gegoffen (burd^ Sol). (Srnft Söfdj), bie jmei anberen 1830.
^lltertümer: Slnf ber Dierlcgburg an ber Dierladjc bfttid^ oon @. ift meber
©rb^ nod^ 9)?auermerl 511 finben. 9?nd) ber Sage mar bei S. ein grojfcr Sumpf,
in meld)cn fid^ bog 3.lolf mit bem SSiel; in Ä’rieggjeitcn flüd^tete. Die Umgebung ift
iiod) lieutc rcid) an Ouellcn; friiljer maren mehrere Seen ba.
Der 2i^eiler öeucribad), alt Snrlbad^ (üermanbt mit Surlougegmac), erfc^eint
im 13. big 15. 3n^r^unbert alg Sifj eineg fRittergefc^led^tg, beffen Söoppen ein "ipaar
mit bem 9iüden oonciimnber abgcfeljrter .^admeffer mar. 3n ber ©railg^eimer
Stabtlirdie mar ein Elitär nad) bem ©efc^lec^t genannt. Die S3urg ftanb mol)l auf
bem fog. Ü^urgmäfele bei 93. (Ein ftcinerneg Rreuj am Crba^ mürbe 1561 gefegt, alg
fid) bie ©emeinbe 93. mit Srailgbeim über öut unb Drieb oertrug.
®nrleg*magcn (1085 ^urlougegmac), SSeiler mit Scbloji, in romantifc^cr
Sage über ber Sagft unb ber Sumbad)flinge. Dag Sd^loß fte^t auf ber änperften
©de ber fteilabfallcnbcn Äalffelfen. Die 93urg erf^eint fd^on 1085 alg Si^ cincg
©ef(^led)tg oon ©belfrcicn. 3m 13. 3abr^unbcrt fab bafelbft ein Bmeig ber fReicbg-
minifterialen 0. Uffenbeim; i^r 99appen, eine jmeitürmige 93urg, ift audb bagjenige
Oon ®ebcnburg. 3m 14. 3at)rl)unbert ift cg ein ©anerbiat. Der 93urgfricbe um*
fafjte auch bie 95urg 97eibcnfclg (f. u.). 91m 9luggnng beg SlRittclaltcrg blieben bie
0. 9Bolmcrgbaufen unb bie f^uc^fe 0. Domljcim alg 93efiber übrig; nad^ bereu 91ug«
fterben bie Sedenborf unb bie Sebengberrfdbaft SSiirjburg. 1465 bitten bie ©rnfen
0. öttingen in einer mit Dietridb 0. 95erli^ingen beffen Deit oon 93. ein«
genommen. 97a^ ber 9?orblinger Scblocbt mürbe bag Sdblob, in bem bie Bürger
Oon Sattclborf unter J^übrung ibreg ^ßfarrerg ficb oerteibigten, oon faiferlicben
Dragonern geftünnt. Die 93efte beftanb aug einer binteren 93urg mit brei .Kemenaten
unb einer oorberen (gegen bie 3ngft bio) mit ^meien, oon benen bie eine bie 93cbcn*
burgerin biefe, bie anbere bobculobifrf)eg Seben ber oorbere Schloß
foH 1689 laum mebr alg ein Steinbaufen gemefen fein. 93on Cften b^r führt eine
3atte(borf mit Q^eueriba^, SBurte^magen imb ^ieibenfel^.
79
©rüde mit einem Pfeiler über ben ©urggrnbcn. Stuf ber Siorbfeite finb nod) Sfcfte bcr
Umfaffungömouer mit jmei türmen, an ber ©übtoeftede ©runbrnauem eines ^urmeS
Surlteroagtn unb 92eibenfrlb.
fic^tbar. 5m ©urg^of fte^t ber ©tumbf beS ©erd^fritS, fog. SHümerturmS, mit 2,2 m
bidem 5taftengemäner nuS ©udelquobem; ber Eingang ungefähr 8 m über bem @rb«
80
^agftfrei^i. Cberamt 6ratl§^eim.
bobcn. (£r becfte beu Singang' jum inneren Sutg^of. S)em SWitteloIter entftammt
aud| nodb ©tein^oiiö an ber ??ocbroeitede mit runbem (Seftürmd^en an ber
fübmefttid^en ®cfe. 2)er 33au ^at ©cfbucfelqiiabecn, gotifc^ profilierte genfterra()men,
unb einfn^e, auägefc^rägtc <Sd)arten[c§lipe in 9Waiiemif(^en ; oben einen (je^t iibero
backten) 9Sei;rgang. 3)0)8 ^;iirmd)en ift in 5^egcIform öorgefragt unb aitg Cimbern
mit SRanbfd^iag gefügt, ©inen epemoligen ^ferbeftoU in biefem Sau pot ein früherer
Sefi^er 1860 als Äapeltte eingerid)tet. 2)ag meftlid) anfto^enbe ©^lofegeböube ift
im 17. ober 18. Sab^butt^ert errichtet, ber loeftlicbc unb f übliche ^lügel finb mobem.
©Üblid) außer bem Surggraben finb noch 3}?auerrefte, melche oon einem un»
befeftigten SBohnbauä ber 2öoümergbowf<^*^ foUcn.
3it ber ©(hloßtapefle finb jtoci ©robfteine au§ bet ehemaligen Äapetle üon
97cibenfelg: 1) ©b>^iflopb Heinrich Sud)8 o. 3)ornbeim, f 1604. 2) Sobanne Slunigunbe
guchfin 0. 3)onibeim, f 1606.
51ZeibenfeI§ (alt: 9?ibenfelä, untere Surg, im ©egenfab ju bet oon SnrleSmag).
2)ie Surg erfdbeint um 1385 ol§ Surg be8 |)ürtmut ^u^hM ®onibeim, bet juoot
auf ©urlc^mag fafj unb mahrfcbeinlich bic Surg 9?. erbaut hflt- ßc^tere mar in ben
Surgfricben oon S. einbegriffen. 3m 17. Sabrbunbert fam 97. oon ben ^uchfen
an bie SSolmer^bQ**!^«» mciter au bie ©llrich^b^i^ff”» 18. an bie 0. ©oben.
3)er SBeiler 9?. liegt in einer Älinge 511 f^üfeen oon SurleSmagcn. §art an
ber Sagft, auf einem ^lufffteinfelfcn ftanb einft bie Surg famt ber Slapelle. 3)ie
Surg bcftnnb au§ brei 2Sobnbäufern, bie im breifeigjobrigen Jhieg jerftört mürben.
9?adb 1640 ließ 3ol). f^riebr. 0. ©ttrich^b^'^iiPt' baoon mieber aufriebten, fie
fließen im rechten 2Sin(el aneinanber. ©in Heller ift erhalten. Son ber S^a pelle
finb noch kreppen ba. Diefelbc mar ber heil- 9)?echtilb gemeibt; fie mirb 1453 er»
mäbnt, Äaplane bi§ 1514. 9?od) 1699 mürbe fie oon 9l(br. f^riebr. 0. ©llricb^b^'i^l^
reftauriert, 1850 megen SnuföHiglcit abgebrochen, ©rabfteine barauS in Surle^»
mögen (f. 0.). Surgmüble mit ben 3abräahlcn 1524 unb 1609.
^ttmpfaeß.
^farrborf, an ber SJZüubung be^ 9laigler§bach^ in bie Sagft, umfrönät oon
tannenbemalbcten ^öben. Der Crt im Sapre 1024 genannt alS ©ren^marfe be^ ©11=
mnnger Snnnforftg Sirgunba. ©r gehörte 1261 jur |)etrf(haft Sohr. ©benbamal§
fafeen im Drt ritterliche Dienftmannen. 3m 14. 3abrbi>>'öert bohcnlobifchr ift halb
barauf jmifeben ©llmangen unb ber ^errfd)aft 9iechenberg geteilt, um 1697 ganj an
erftere? 3U fallen. Die ^raifch aber gehörte Sranbenburg. Die Pfarrei ift auch
1170 marb fie ber ^ropftei Sagftjetl einoerleibt, bie aber halb einging, morauf fie
bem ©tift ©llmangen oetblieb. 1188 mürbe bie Kirche gemeibt. Die 9lefonnntion
mürbe abgemiefen.
Die ftattliche f a t h- Ä i r db e äum heil, ©eorg liegt im ummauerten .^of auf einer
?lnböbc im Dorf. @ic ift 1764 — 68 erbaut; aufeen üerpulu. Dog ©chiff, etmag
lurj, aber bo^ unb breit unb bell belichtet, ift fdbön auSgeftattet im 9iotofoflil, mit
©tudatur unb 3J?alerei unb gefd)nijjtem ^ol^merf. Der ©1)^^^ ift fünfedig gefcbloffen,
mobl auf gotifchen ©runbmauern. Der Durm ftept an ber 9iorb)eite, er ift i)0(H)
unb fdblanl, au3 bem Siered umgefept in^ 9lchted unb mit einem 3t«iebelbach
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'Iiefeuba<ft.
81
befrönt. 35c(Jcmna(ercien finb noii @bm. 2Sibcnnuiini ouä (Sttiunngen 1765.
•JargefteHt ift im 6f)or bie 5trömmg bcr 9D?nrin, im S(^iff 61)riftiid alS (Jrj*
mörtl}rer, mie er bem l)cil. 6iet>rg bie ^Iroiie reicf)t; riiigSiim bie ©corg^Icgenbe.
aJiebaiUonä im 6^or imb ©c^iff jeigen bie ^onngeliflcn unb ein,^elne ^eilige. ?tii
ben bcibeii SBeftemborcu [inb miifisierenbe ©iigel unb biblifc^e @efd)id)tcn nbgebitbet.
2)er .^od^altar 5cigt ba§ ®ilb beä f^cil. ®eorg, bie ©eitenaUnre bie ^limmelfQ^rt
'D?ariä imb ben ^cil. Soi'epb, oücd ou« bcr SRofofojeit. ©c^bne Sl'aitjcl in braunem
,'^04 mit ®oIb; ebenfo Äc(c^ im ^opfftit. ÖJrnbbcnfmnl bcS 9?itlmcifter^ 3o^.
ISpriftobb ^ol.^apfcl n. Sölbcrgpnb (f 1675).
5Son ben ©loden l)Qt bic fleinc ben cnglifdjcn ©ruß nl§ 9luffcprift in friil;»
güti)d;cn 3JiajnlifeIn. 2)ic mittlere: Cfnnnn pci? id). ^anf ©pangenberger go8
mic^ MCCCCLXIL maria. 8. niarcvs. s. lucas. s. iohannes. s. mates. S)ie große,
mit jd)önem gotifdjem gric§: ofamia bei« icp. in nufer frniücn er Icut ic^. bernbart
lad)Qmann goä mid). 1500.
©ine i^clbfapclle ftept an bcr ©traße nncb ©igleräpofen.
^Htertümer: ©üblich uom Drt in einem ^rioatioalb bie fog. Siabßenburg
mit 28att unb ©raben, opne ©cmöuer, ein alter fKingloaü oon 3.5 ha 3-lädje. 9(nf bcr
.^')ocbmart bic ©pur cineö SSarttnnnö mit runber Ilmmallung, '’dnf bem abgegangenen
©nljbadjbof jenfeits bcr Sagft faßen uicflcid)t bie .^erren 0. ©ul^ba^ im 14. Saßr»
bnnbert. ?ln bcr ©traßc naeß 9lcd)enberg ein oerrufeneg «fiainenfelb. 3>rci ©tein»
frenje ftanben nn ber ©troßc nod} ©iglergbotett; cin§, moran fidb eine SO?orbgcf(bi(^te
fniipft, im Crt an einem |)au^.
“gtefenOaeß.
^farrborf auf bet .^od)ebcne meftlid; oon ber Sagft; bie öftlicbe fDlarfnnggi«
grenje bilbet ber ?^dnß, beffen S^ett pier, jmifdjcn Reifen eingenagt, nur für einige
lUhiblen 9lanm läßt; einfam unb faft unmegforn. Sag Sorf fain mie ©railgpeim
oon ^lügelan an .f)ol;enlol)c unb an öranbenbnrg. Slircplicb mar eg big 1718
Jilial oon ©railgpeim. Sic Slapctte 511 ©t ®eit befam 1496 einen 3tblaßbrief, 1511
einen neuen 9lttnr.
Sie eo. ^fatrlird)e fiept im alten ©ottegoder inmitten beg Sorfg. Ser
Spor mit einfadpem, nieberem ©nrtgemölbe unb fcplidjtcn f^enfterfnllungen 5eigt ben
©til beg 14 Saprpiinbertg. Sag nicbere ©epiff mit fladper ©ipgbcde ift 1707
(Snfdjr.) erbreitert morben big jnr Cunbratform; anßerbem nörblidp am ©por pin
oerlängert unb mit einer ©nipore Oerbaut. 3ln ber 29eftfeite ftanb mopl [15jl2.
Sie brei ©loden finb 1819 oon 3op. Subm. 9ieiner in ©railgpcim gegoffen. ^on
ben alten, melcpc 1815 in einem 3Bctterbronb 511 ©runb gingen, mar bie größere
um 1591 oon ©priftopp ©lodengießer gen. fJloffenpart ju Slürnberg gegoffen unb
tnig ben ©pnid): ©otteg ÜBort bleibt emig, glaub bem mit Spat, mirft felig. Sie
Heinere, oon ©ernpart 2acpaman 1501, trug bie Flamen ber ©oangeliften.
?lltertümcr: Sie fog. ©ulenbutg auf feproffem ^elg in einem ©icppolj, smifdpen
gelben* unb ©eibenpäufer 9Küple, ber fHeft eincg tleincn burglicpcn ^aufeg; ©age
oon brei f^räulein 0. Sloten, bic pier gepauft. 3m abgeg. Steiler SBifepart, gegen
SBotlmergpaufen pin, ftanb eine 5lapcHe sum peil, ft'renj. 3m juepgloep bei ber
$aulut, Denlmälec auS Sütttemberg. SogfUrn«. 6
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^agftfrei?. Oberamt Crailsheim.
^clbcnmühlc ipurbcn Pfeile unb X»ot^e gcfunben. @in ftetnere« SWorblrcuä fte^t an
bcr ©tro&c na(^ (EraiUheiin* SoIIinerd^Qu)en ift baS ©tein^auS ber glei^*
namigcn .^crren abgcgangcn. @8 ftanb auf einem ®orfpning über ber 3agft, norb»
öftlich oon bem SBeiler. ®ie Flitter o. SS. erfc^etnen non 1300 an at§ ^o^ento^ifche,
fpäter branbenburgifd^e 2el)enäleute. SSobpen: jmei golbene Qiierbalfen in rotem
©c^ilb, auf bem |)elm ein geber^ut ober jmei öiiffel^ömer. 1708 ift ba3 ^efc^Iecht
im ÜDZannSftamm au^geftorbcn.
‘ffiviertöBacß mit ^rfienßrec^tö^aufett.
^rieng bad^ (1091 ^^ricne^bac^), ^farrborf in ber ©bene Iin!S ber 3agft
®er Crt gehörte ju ber ^errid|aft Soben^aufen, bereu 93urgfiö in näc^fter 97öbe
liegt; tird^Iid^ jur "ipfarrei Öenbfiebel biä jur Deformation, loo er eine eigene Pfarrei
betam. 3)ie ÄapeHc toar bem h^it- Slnbrcag gemeint, nngeblid§ fd^ou 1282 non
©lifabeth n. §ohcn(ot)e geftiftet.
2)ie cn. arrfird)e ift im Xurmd^or altertümli^; bn§ ©d^iff 1725 neränbert.
S)er 5h:cu5gelnölbe o^ne ©urten, gebrücften ^Triumphbogen. SSeiter
oben geht ber TJurm inS Sldhterf über. 3)ie ©atriftei nbrblidh am Gh^c h^*t ein
3Tonnengelnölbe. 3m ®hor ift ein fteinemeg SSanbtabernofel mit SSimperg unb gialen,
im ©iebelfelb jttjei @ngcl mit SDonftranj. ©infadher, gefchmarfnotter TJTaufftein non
1595, odhtedEig. Stufen (Srabfteine ('Tpfarrer 3oh- ©trebcl, f 1630; ein JJinb,
t 1612, u. a.).
entert Ürner: Grabhügel ber Sron^ejeit im Gh^c bei Grfenbre^t§htiufen.
©ol^c au§ bcr |>attftatt5eit, mit Grbbeftottung im ^eintenbufdh , Grlenholj unb ein
gürftcngrab im Gidhroalb bei XricnSbadh. Tlier gürftenhof mag ju Sobenhaufen
geftanben fein. — ÖJcmäucr fanb fidh auf ber .t^offtatt beim .^öfpelein, hjohrfdheintidh
nom abgegangenen ^of Cbafper^he*"'-
Grfenbredhtö häufen, SSciler mit ©^lo^ ber sperren n. ©eefenborf-^Tberbar,
eine SSiertcIftunbe norböftlidh non STriengbadh- 2)a§ ©chlofe ift ein einfndheg ©ebäube,
umgeben non einem Graben. Über bcr SThür baS SSappen n. ©cdfenborf mit: 3. ®. ®.
n. ©. 1765. Stn ber 3nncnfeite bc§ TJThorS bie 3ahr5ahlen 1555. 1556; über einer
©tallthür SSoppen n. 83erlidhingen unb n. Grffa. 3m 13. 3ahrhuubert fa^en hier
rittcriidhe ^ienftmannen. ©pater |)erren n. GrailiSheini. 1525 wirb Stafpar n. Gr.
im ©^lofj überfntlen non ben Säuern. Gr erbaute nach ^em Ärieg, ba bic alte
Surg in ^Trümmern lag, baö hintere ^au8 ju G. TDie n. i^eibelfingen ftettten jene
fpöter wiebet her.
'^nteröeuf/lcttcn.
iPfarrborf an ber Dothach, Welche in bic SSÖrnih fließt ©imultanlirchc jur
heil. ®reifaltigfcit non 1830. 3n bcr Äapcßengaffe ftanb eine unanfchnlidhe StapeHe
jum heil- 3afob, 1699 al§ „öuhercä Rirdhicin" ben Äatholifen eingeräumt, ©ie foH
non einem SSilbcrer geftiftet unb mit einer 5?ettc umgeben geWefen fein.
©chlof} bcr f^reiherren n. ©cefenborf^Gutenb ; ein SieredE non einfacher Sau*
art, nerpuht, mit innerem .fpof, um ben ein Gang in jWei ©tocEwertcn läuft. Über
ben Graben führte früher on bcr ©übfeite eine ^ngbrüefe. ®er Deft eine^ "Xurmg
fteht an ber ©übofteefe ber UmfaffungSmaucr. 3m Grbgef^og beg nörblichen
iJBalbt^ann.
83
ift bie 5?aVelIc, 1603 erbaut, mit jhjci gotifd^en genftern, in beren eines eine SBappen»
fd^eibe eingeloffen ift. @S ift baS SBappen beS SobanneS ^feutt anno 1623; unten
eine ©aubab unb jtuci Jütten alS |uinbemärter. Sfonjel non ©tein, in iRenaiffance»
formen mit bur(bbrodbenem SPZofemerf am (^elänber ber Stre^pe. 9?or ber ÄapeHe
ein SRenaiffanceportaf. Cb bie |)erren 0. 3^eufftetten im 13. unb 14. Sa^rbunbert
hier ober im bapriftben 3Duifftetten gefeffen, ift unfidber. 2)aS b'ef'Qe ©dblofe ift non
•^eter 2>re(bfcl auS ^infelSbübl bem 5)orfberrcn 1603 erbaut, ©n 8cfibnncbfoIger
fott eS na(b 1709 ganj neu erbaut f)abm, bo^ loar fcboit 1699 ein Saumeifter
barin tbätig. Ilm 1750 fam eS in Sefi^ beS preu&. ©ebeimen 9RatS n. ^feil, beS
geiftlicben 2ieberbi^terS. 2)aS ©cblo^ entbölt toertnotte 93Ubniffc
non dürften, baninter eines non ^riebridb b. @r., ®efdbenf beS ÄbnigS an ben
©rafcn ^feil; jmei fdböne meffingene g^iierbörfc auS bem 17. — 18. 3abrbunbcrt,
alte iöü^et u. bergl.
Slir^Iidb gehörte ®eufftetten ju ©egringen bis 1811 unb inurbe mit biefem
1558 enangelifcb.
■^aCötßarm (frübcr Cannc).
^farrborf am ®riiblbadb im @ebiet ber SSömi^, „o« ein ©(btoaräUjalbborf
erinnemb". ^Htlobrifcber Sefi§, fpäter unter nerfcbiebene SJefi^er geteilt, aber unter
branbenburgif^er Cbrigfeit. Äircbiicb bis 1457 giliai non ßuftenau. 2)ic itapeUc
5um beil. ^gibiuS beftanb um 1400, eine 5?aplanei mar 1418 errichtet. ©d)on 1528
mar ber Pfarrer enangelif^.
®ie en. iPfarrfirdbc liegt auf einer ummauerten ?lnböbe im ®orf. 2)cr Sbor
im Xurm b^t ein ORippenfreujgemölb mit ©tem im ©^lu^ftein, eine gra^enlonfole
ift erbalten. 9lu^en am %üxm fiebt man ben §lnfa^ eineS mittelalterlichen ©chiff-
badbS ; oben fleine gotifdbc Sanfter. Hochaltar in Sorocfformen ohne Äunftmert, mit
Äalnariengruppe jmif^en rebenumranlten ©äulen, an ben ©eiten ^etruS unb ^auluS,
oben baS 91uge ®otteS, unten baS §lbenbmabl iSh*^ifti. 1725 h^ttc bie 5lirche noch
brei Elitäre. SluS bem 15. 3ahrbunbert ift ein ©^nihbilb bcS 91gibiuS er*
holten, renoniert 1805. Sin ber Äanjel finb bie (Snongeliften gemalt, 17. — 18. Sohr«
bunbert. 3n ber Äirdbe finb jmei C^rabbentmäler non ©tein: 1) ÜRorluS
Berlin ju SßölberSbub, f 1575. SRittcr in noller ©eftalt, oben 5h:eu5gruppc in
SRelief ; arabeSfeS glöcbt’mflntent. 2) ^ a n S .f) o f e r (?). ©pötgotifche 9litterfigur mit
fRofenlranj unb ©trau^enfebern auf bem .^aupt, in ben ;^önben SRofenlranj. SRadb
ber DrtSfage mar ,^anS ;g>ofer 5u 9lötSmeiIer gefeffen. ©teinmehmarle (92r. 8). ©ro^c
©lode: ibefuS nacarenuS rej iubeorum. bembart la^aman goS midb 1514. 5Ueine:
1482 mit bcrfelben Snfcbrift. SRittlere 1784 gegoffen non Sob* ©mft ßbfch in
(£railSl)eim; mit rubmrebigen 9ieimen einer gm« ©eniorin, beren ©atte biefe „©enior
^ribcrico» unb Äarolinenglodten" geftiftet 1)01- 3)raufeen onf bem ölten
f^riebbof ©robbenlmal ber ^farrfomilie .^ogen auS bem norigen 3abrbunbert unb
ein Äinbergrabftein mit jmei giguren.
Slltertumer: Sn 9lötSmeiler foll ein §errenbauS, im 9?appetSboIä ein ©^lofe
gemefen fein; jiemlidb niele abgegangene Crte. SBeim Subenftein foll ein Suben*
firchbof gemefen fein.
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Oaflitfrci«. Cberomt (£raU*^eiui.
^5*cipcvti>ßofcit.
2)orf im bc§ 9iciglerd6öc^«. ©c^ürtc jur ^fnrrci ©timpfarf),
feit ber 9icformation ju ber üon Seftgnrtd^aiifen. Stird)icin jum ^ci(. ®corg, im
3)orf. ©piitfiotiid^cr 6()or mit 0tcrnöcmölbe uiib 5h)ci ungefüttten ©pi^bogenfenfterd)«!
im STurm. 3m brcij5igjö^rigcn Strieg umr bo^ Stird^lcin fü „jergangen", bafj Bei ber
Slirdpoeibprebigt , bie ber Pfarrer im ?Htar ()ielt, bie iiieute unter freiem .^limmcl
ftonbcit. 1671 löurbe ba§ ©d^iff luicbcu ^crgcftetlt mit ,£">ilfe au^märtiger Söeifteucrn,
1878 baä Sd)iff ermcitert. Dioden uoii 1759 (3. Söfdj in SrailS^.) iinb
1821. 3n ber Snfriftei brei fpätgotifc^e, ueugefapte ©dinipbdber: ©t. DttUio,
2)iafon, ^i(ger(?).
®eim ftüf iKi^bod) ftcl)t ein ©tciidreuj.
■göcllcjartsißaufen tntt c^oßv.
S)a§ ^4^forrborf liegt in einer (£inlnid)tung ber .f>nrbt, am ipammerSboc^.
S)cr )oeftIid)e ^eil ift nrfprünglu^ ein Ssorf für fid), Sidnrt^l)Qufen. 5fö. ^ci^t 1274
Ufperdljufen, bann Ufferg^., 1512 SBeffcr§b- Äird)e erljiilt 1254 einen ?lblQp=
Brief; einft BUbete SS. moBl einen ^fnrrfprcngel mit 6rml4^eim. 9ieformation 1525.
2)aö Dorf gehörte ju ber .^■»crrfdinft V'oBr, nndjmalä teilte bie ^err*
fdiaft^ucrljältniffc mit Srail^ljcim. Die Umgegenb mar nodj im 16. 3a^rBunbert üBeran^^
molb* nnb milbreid), bie SD^orlgrafeu l)iettcn l;icr grope 3ngben ab.
2irfnrt§Bmife» tuar Bid 1838 felBftänbig unb Bi§ 1562 jiir ^forrci S'rail^Beim
gehörig. Drtgabcl im 14. unb 15. 3al}rl)unbcrt, mn^rfdieinlid) ein 3'weig ber Herren
oon ®oIbbad); SSappen: eine J^elge quer, .^•»elmjiet ein mit einer geige Belegter glügcl.
Die eu. '^f arrfircBe, ©t. S0?nricn gemeint, ift im IS^or fpätmittelolterlidi, im
©d|iff oon 1610. Der (Spor Bcftcljt an§ bem llnterftod bc3 Durm« nnb einem brei*
feitigen ^^olpgontcil, an roeld}cm eine ©treBe ftel;t. Der Binlere Dcil beS ßl;or3 ift
aU ©afriftei bnre^ einen SScrfdjlag abgetrennt. Der ganje, geräumige ß^or I^nt ein
Slippcngemölb mit Drägern, bie in graben enbigen. Sin ben ©dilufjfteinen ift eine
Daube (?) unb eine 9?ofe. Die genfter cntBcBrcn bc§ SliapmcrB. ©teiler Drinmp^*
bogen. Der ad)tecfige Deit bes Dunn§ mit bem ‘fl nufgefe^t.
3n ber ©afriftei ftel)t ber ©darein bcö el)cnialigcn .^odjaltard. 3m ©darein
ein gefdjiiibteS ^od^rclicfbilb ber 9)?aria mit bem Äinb. ©ie ftc^t, ftarf geneigt, auf
ber äl^onbfidjel (mit ©cfic^t). Da§ Ä’inb Böll einen Slpfel. Die glügel f)aben innen
ÖalBrcliefBilbcr, auBcn (^emälbe. DargefteHt ift innen: 1) bie 95erfünbigung ; 2) bie
@ebnrt (iljrifti; 3) bie iöefdpieibnng S^rifti; 4) fc^It Sei ber Serfünbigung ift bie
finblidje Silbung ber Dppen unb bas gotifd)e Saumerf im .^intergrunb bemerfenö*
mert; Bei ber Geburt Bringt ein ©nglein Söinbcln Ijcrbei. Slnpen: 1) bie Semtä^lung
ber ©Itcrn SWariö; 2) Daoibö Sifion oon ber iniBeflcrften (ämpfängni^ SDiariä; 3) bie
Serlübung Sofep^S unb SO?arien^; 4) bie Sifion beä Sluguftu4 unb bie ©ibpüe
(Bi§l)er fnlfd) gebeutet aB SJ^ariä ^immclfo^rt ober SotioBilb). Die Sifion Daoib§
ift fo gefc^ilbert; @r liegt, mit ber Strone auf bem ^aupt, im Sett, oor bem ein
groper Scnc^ter ftel;t; oben erfd^eint 9J?aria al^ Slinb mit Siup, im 97imBn§. Die
Sifion be§ Slnguftu^ fo : Sin Slbnig fnict, bie S?rone l)at er abgelegt, neben ipm ftept
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9Beftgart9^aujen mit !üo^r.
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ein 9)?ann, eine SWatrone unb eine Sungfrou, alle fc^en betoegt nad§ oben, n>o ganj
fern in ben ^BoHen bie t^ronenbe SUiaria mit bem Stinb erfd^cint; im ^intergrunb
ein ^D^ccr mit ©d^iffen unb 9)ergen. JReiäüoß finb bie bcfc^cibcne ^wno
bei ber 95ermnI)Iung unb bie jungfraulid^ befangene 9J?nrin Bei ber SSertobung, fie
trügt im iöentcl i^ren ^fnlter. finb „geluanbte, mit miniaturartiger f^cin^eit ou^»
geführte, gciftuolle unb farbenfrifc^c ©emntbe". (Stefjplcr.) Stuf bem <B(^rein fle^t
eine gef^nibte ©ruppe ber $ieta; ber urfprüngtid)c Stuffab fepit, ebenfo bie tßrebetta.
®er ganje Schrein ift eng mit bem öon Sronnijolsbcim in S'JiirnBerg uenonnbt.
3n einem ber ßporfenftcr ift ein @tüd ©lagmaterei erhalten, eine ^ei(. iRatparino,
no^ im Stite ber ^riipgotif.
Stn ber SJorbmnnb be§ ifi ein berftiimmelte^ SBanbtabeniafel ou§ ber
©pQtgotif. Sie Stifte mirb eingefaßt üon jtoei ©öulenpaaren auS gewimbencm Slft»
roerf, jmifc^en beneu jwei fd^önc @ngclgfigürd§en , baä eine lautenfd^tagcnb , ftcbeiu
Über ipr ein Sklbat^in ou« fjrauenfd^upen (auigebogenen SBimpergen) unb barüber
2)?afimcrffenfterb(cnbcn mit Rialen, 3Wif(f)en benen ein ©rbnrmbebUb, S^nftwS in feinen
SBunben, angebrad)t ift SU§ Krönung eine biä jur Sede reid^enbe Kreujbtume. Sie
Kanjei jeigt an ber S3rüftung bie berb gehaltenen Figuren ber Uier ©üangeliften, babei
bad 0teinmebäcichen (91r. 9) einc^ H. W. S; am Sreppengclünber bie SBappeji unb
Snitiolen be« äKorfgrafen Soat^iin ©mft, bc8 Slmtmannö §an§ Stfbr. ö. SBolfftein,
be? Kaftncr^ SBolf fjeofdj unb beä ^ifjfarrcrs Sep nebft ber SahreSjapI 1611
unb bem 3)tonogramm M. S. HP. (f^tir SJJelcpior ©chmib üon ^eilbroim — f. Krailss*
heim — f^eint bie Slrbeit ju berb.) Ser Saufftein, in eleganter achtfeitiger Kelchform,
trügt bie SRamen ber ©uangeliften unb bajiuifdhen biefetben Soppen mic bie Kanjel
unb bie 3aht 1610. S3on ben ©loden finb jmei üon Soh. Seonh. Böfch au8 ÜJtor^«
bnch 1751 gegoffen, bie fleine 1780 üon 3oh. ®rnft Söfdh in 6raU«h«m.
Slupen an ber Kirche ftehen ©rabfteine auS bem 17. 3ahrhunbert, barunter ber
beS Dberförfter? Soh- Stummel, f 1754, hüb)«hc Slrbeit beS ^ilbhauerS Stif. Stittcr
üon 5Hr<hberg.
Slltcrtömer: 3m ©rnitcnf^Iag, nohe ber ©trofec nach 9leuhau§, liegt ein
unbehauener ©tein, auf roeldhem ein ßlcidh einem Kelch ohne eingehauen
ift Sie ©age erjühlt, ein im Kampf jum Sob ücriüuubeter König, ber üon SinfeU»
bilhl hfi^ gefommen, h<J^c h^^J^ t)a3 Slbenbmahl empfangen. Stm „öottenplap" liegt
beim ©ach ein ©teinlreu^, ein anbere^ bei Dfenbach (alt: Offenbach), unb eines beim
^irtenhouS ju öidürtshö«f«n. Slm hinteren ©ec, öftliih üon S., finb SWauerfpuren
eines fleinen ^aufeS mit Sali unb ©raben ; nach ber ©age ftnnb ein ©dhlo^ bafelbft
Sluf bem beroalbeten ®ergfegcl über bem Seiler Sopr ftanb bie Surg Sllten«
Sohr (Sarc b. h- Sohnfip), einft ©ip cincS ber bebeutetibftcn ©belgcfdhlcdhtcr Si^antenS.
SaS ©emüuer ift üeridpounben, aber ber ©raben toohl erholten. Saooc behntc fidh
auf bem ®ergrüdcn nach ©öboften gegen ©dhüttberg h»« ein lodter SJorhof. Sie
löurg muß fd)on 5U ©nbe beS 13. 3ahrhunbcrtS abgegangen fein. ^Jo^^tan galt ber
©erg ju Sohr als 3n^ehör üon SrailSheim, toührenb er juüor SJtittelpunft einer
^errfdhaft gelocfen mar, bie biefeS mit umfaßte. Sie Herren ü. 6r. maren SepenS»
leute berer üon Sopr. 3rmiugort ü. Sare um 1100; Konrab ü. S. 1142, S3niber
SalterS ü. Sobenhoufen; ©ifo 1221, mahrfd)einlich ein S3rubcr SolfrabS ü. Kroutheim
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3aflftftei§. Oberamt ßraiUbcim-
uub Äonrab^ t. 5Jüngenfc(^; at)o ein njeitöerjtueigteg ©efd^Ied^t. 9?acf) ber Surg
Co^r nannten fid^ qu^ SKinifterialen, bic im 2Bap|)en einen ^eb^ führten glei^ ben
Herren 0. 5lre§berg.
^if6ettPeitt mit ^äCöersßuß.
®qS ^forrborf S5S. liegt auf fanbiger unb ioalbreid^er ^od^ebene äh)i)d^cn ber
2)cufftetter imb ber Jied^enberger 9lot^, auf bet europäiid^en SBafferfd^eibe. ift
eine junge Siiebertnifung, im 16. 3a§rbunbert nod§ „^um toilben ©tein" (b. i. ^18
in ungeboutem ßanb) ge^ci^en. gehörte nac^einnnbet ben ißölfer (1482), ©d^mabä»
berg, ^appen^eim (1545), Änbringen (1605), feit 1662 ben $ofer to. Sobenftein auö
®inJeläbü^(. 3>ie Äopette ju ©t. Martin gehörte jur 2)eutf(^orbend»^farrei 2öeibel»
bad§ (®Qpem). 1591 mürbe üon ©rlinger n. ißappeni)eim eine eu. Pfarrei errichtet.
®on ben 5tnöringen mürbe oud^ ^ier ©egenreformation betrieben. 1668 mürbe micber
eine en. Pfarrei errichtet unb bem ®efanat ^uc^tmangen jugeteilt. Die Äirc^e mürbe
1766 neu gebout. Der normolige 6t)or im Durm, je^t ©afriftei, ift älter. SSon
ben OUoden ift bic eine 1780, bie anbere 1795 gegoffen. Die Sbird^c befi^t ein
gefc^IageneS SKeffingberfen mit ben Figuren öon Sofua unb ffaleb nebft ber Draube
unb einer mebrmaU mieber^olten 3nfd^rift oon ficben 53uc^ftaben. ©in pbf^er S?el^
öon getriebener ?lrbeit ift bejeid^net ©. |). 95. ö. 1750. ©rabfteine ber .^ofer
0. ßobenftein quö bem 17. unb 18. Sn^rbunbert.
Da^ (S^lo^ ber ^rei^erren $ofer ü. Jdobenftein ift ein ^Jenaiffnncebau be3
17. SalK^unbcrtS, mit biefen SKnuern unb e^cmnlS mit oicr ©dftürmen, bie nun ob»
getragen finb. §lber noc^ f)at e^ feine ^mei öcr5iertcn Drcppengiebel unb oicr ebenfo
gegiebelte Dac^erfer. ©in öoläbau, ber früher an ba§ .^auptgebäube ftiefe, ftanb auf
bem ©riinbe eines abgebrochenen DurmeS.
Der 5?appelbufdh unter bem Pfarrhaus erinnert uieüeicht an eine abgegangene
ÄapeHr.
XSälberShub (9BaIberichS ipube), norbmeftlich oon SBilbenftein, mitten im SBalb
gelegen, mirb 1319 genannt. Der Drt befteht auS smei getrennten Deilen, bem <£chlo§
uub bem SBeiler, bie auch firchlich gefd^ieben maren. SllS Sefi^er oon SB. erftheinen
im 16. unb 17. Sohrhunbert bic Berlin Oon Dinfel§bitt)l, bie in SBolbthann i^r
öegräbniS <Sdhlo^ mar ein meitläufigeS ©ebaube mit brei f^lügeln,
eingefaßt oon oier Dünnen, bic nun ade abgegangen finb. Sn ber norbmeftlid^en
©die befanb fid^ eine <3dhlo|fapcüc. Der öof mar nach @übcn offen, aber eine
iWnucr mit Dhor unb ein ©raben umgab baS ©anje. Slm ^ofthor fteht 1780 unb
baS marfgräflidhe SBoppen. Sn einem ©tad ift 5U Icfen 1561. ©in ©tein mit bem
SBirppen SBolf Dietrich ©erlinS unb feiner ©attin, geb. ©UrichShaufen, unb ber
1615 ift in ber SBanb neben bem Dhor oermouert. SSor bem ©^lo^ fteht eine
alte Cinbe.
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©beratnf (Sntuangcn.
SJcjiri ift in bcr ^auptfac^e ba2 oormalige gürftentum ©önjangen.
3)a5U lamen $cilc ooii bem ^ürftentum JÖttbigen, 2)eutf^orben8gcBicte «. o.
Xic uorbnjeftlic^c ^olfte ift Äeuper^ügcllanb, bie fog. GUtoanger Serge, bie '
füböftlid^e ^älfte 5umcift öiagpöd^en. 9Iu(^ bie 5^rraffc beä njcifeen Suro, ba8
^ärbtfelb, toirb im «Silben no^ geftreift. Gin füböftlid^er
beden hinein. ?tn feinem 9tnnb ^in läuft bie grofec Sffiafferfd^eibe.
ihuperbcrglanb mit feinem Sanbboben unb feinen Bi^tentoölbern ift nod^
^eutc bünn beoölfert; menige Dörfer, niel me^r SBeiler unb ^dfe — 9?obungen beS
ÄlofterS GUmongen — unb Sagemühlen. 2)a2 ift ber „Sirengrunb", ber SReft be§
großen SöalbS Sirgunna, ber in ber Slarolingerjcit öom Äo^er biS jur fränfifd^en
Hiejat reifte. Äeine Spur oon oorgefchichtiither Seuölferung, toenn man nid^t bie
alten SRaturlpege bafür gelten läfet, bie abfeit^ t»on heutigen SBohnungen ftnnbentoeit
auf ^bhenrücten hiuluufen. 5)iefe3 improbuftine SRabeitualblanb, eine Silva Hercynia,
haben auch ÜRömer mit ihrer rätifdhen Grenjmar! umgangen, tnag nicht ou§»
fchtiefet, ba§ etwa öor bem Sime§ ber SBalb niebergelegt war in einem Streifen
öblanbä, unb ba§ anbererfeit§ bcr gange fog. üimedwinfel weit über ben Saib
hinauf im Sereich ber römif^en iöZacht tag. 5)er bftlichc Xeil bcr GUWonger Serge,
Weniger gerflüftcl alg ber Weftlidhe, geht über in ben groben „Sanb“. Stn bcr 9Rorb»
Weftede beä SSalbgebirgeS Hidft bie 3!annenburg in3 reidhe hÖ^^if<^e fianb hjuoug.
SWittelpunlt ber SJälbcr linfS ber Sagft ift bcr Röhenberg mit feinem Heiligtum;
rechts ähnlich Gümberg. 5)ort beginnt ber ÄuIturfreiS ber alten IRei^Sftabt f)atl;
hier ber oon 2)infctSbühI. 5tm beften ift baS Sanb bo^ nach SRieS h^ uuf*
gefchloffcn.
3)ie ipodhflächen beS StIboorlanbS fomt ben SuSläufem bei SRcuIer, Gtlwangen
unb Glienberg finb mit ihrem Sehmboben uraltes Slderbaulanb. S)a liegen bie
fettifdhen ober altgermanifchcn Grabhügel unb bie goEif^en 9tcgenbogcn|chüffcIchen ;
bie rümifdhnt SWicberlaffungen unb bie alemannif^en Urbörfer mit ihren Sippennamen,
fowie bie ^cim»Crte ber frönfifchen B^t, mit ihren DReihengräbeni unb 3^otenbäumcn,
SBaS ber Sanbf^aft Gharalter unb Stimmung giebt, finb neben ben §tuSbIidcn auf
bie Suraberge bie .Reiben mit ben alten Gichenbaumen unb ben Spuren ehemaligen
SnbauS. Seichte GeWÖffer rinnen in gang flachen SDlulben.
2luS bem braunen 3ura Wirb gu SJefterhofen u. a. D. bcr gelbe, eifcnholtige
Sonbftein gebrochen, Welcher in ber Halencr, GEwonger unb Sopfinger Gcgcnb oiel
als Sou» unb SJerfftein gebraucht wirb, obwohl er leicht oerwittert.
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Cbcramt (flluianflen.
5?or bcm ©ebir^Stoaü bcr 'ÜUD, bcr tinc^ bem 5Rie^ ^in tief jerrüttet ift, ftet)cn
iüic üorgcfc^übcne ^often ber ^ombcrQ unb ^ovftberg, Spf unb .^o^enbalbern. 5tiif
ifinen unb bcm §tl6rnub fdbft Ing dnft ein Slrnnj üon iitterlicf)en Burgen neben
unb in alten ?lbfcf)nittmä[(en. ^leutc ragen allein noc^ bie 2)eutfd)orbcneucfte Mapfen*
bürg über i?aud)l;eim unb ba§ ^ürftcufd^lob 93atbcrn über empor (beibc
Sdjiöficr fdjon im D^l. 9?crc#bcim).
entert Um er. ®orrömifd)e: S5ie Ölteften ?lnficbelungcn im ®e5irt merben
uns burd) ©rabbügcl angejeigt; alle liegen ouf ben i^iaSflac^en. ®urc^tt)eg finb
cö S'rbijügel; unb jmor, foroeit befannt, mit oerbrannten ßeidjen. SBa^rfc^cinlic^ finb
barunter foldje nuS ber iSteinjeit, luie fie (nad^ u. ipölber, gunbb. II, @rg.*.^.,
S. 19 ff.) in bcm Sanbftric^ oom öl)ringer bis jum 9?ereSl)cimer iöe5ir! öorfommen,
am bid)teftcn bei 8d)cd)ingcn unb SBafferolfingen unb bei Verfingen; fie cntl;altcn
neben ideid)enbranb nur Siefte öon S^^ongefü^en. ?luS bcr älteren Srongeseit ift ein
|)ügcl bei 9löf)lingen, morin ein fd)öncS löronjef^tocrt ber ©taatSfammlung, nod)
mit SRcftcn üon bcr .^oIg= unb ^ebcrfd^cibc, gefunben lourbc; unb berjenige auf bcr
9Jcun^cimer .^leibc, morauS gioei fJlabuabeln unb eine 3lrmfpirale üon öronge, aber
feine ©ererben erljoben mürben. S)ic .^ügelgräber am Samberg bei '.pfa^Ibeim bnben
iörongefebmud uub (Sifenrefte fomic Urnen unb ©t^üffeln ber »'pottftatter 9lrt ergeben.
3n bcm ^aiftcrl)ofcner ®rabl)ügcl follen SWüngen gefunben morben fein, diejenigen
bei dalfingen ergaben Sifentcilc (®i(^el u. ?(.) unb dbongefä^e ber La T6ne- (ober
bcr fpäteren ^o(Iftatt=)3dt,'’ üon bcfc^cibcnem (if)arafter; feine SSaffen. döpfererbe
gab cS in bcr 5Rü^c.
©rab^ügel finb in folgenben 2Karfungen aufgenommen (üon SDZajor 5. d. ©feiner,
üergl. gmibb. IV):
da tfingen: 30—40 |)ügel im 'föalb 23agenbarb, 1820 untcefud^t üon
^rofeffor ^reubenreidj (SßJürtt. 3ol)rb. 1823); 1900 üon SWeb.=9^at .^ebingcr.
(Sef: 3 ^ügel, abgetrogen, auf bcr .^Icibe, 1 km nörblid) üom Ort.
^ranf ciircute: 3m 2SaIb ©dpoiebcrii^ 1 ^üget.
®eiSlingen: a) ©ruppc üou 15 .^ügeln im f^clb Seblc, nörbli^ an ber
Strafec nac^ S(lZarft=Cf fingen, V* km öftli^ üon ©eislingcn. — b) Gruppe üon
5 ^iigeln, moüon 1 jenfeitS ber (Strenge, im f^elb ©piflen. Uleibe (Gruppen faft
gaiig cingcebnet.
Ipaifterpofen: ?luf bem ^nrbbüpl nörblic^ üon .^aifter^ofen, nape am SimeS
1 .^ügel, unterfucl)t um 1820 (03t. ©. 326), abgetragen.
^ettelberg: 3n ben Settenmiefen 2 ^ügel, eingecbuct.
9?eunpeim: 9(uf ber .^»cibe bei 9Jcunftabt 1 .f>ügel, genannt ©djlöple, 1885
unterfud)t üon ^rof. Äiirp in Sllmangen (0®.).
9?orbpaufen: a) 3m SSalb ^unbSrüden, gu beiben ©eiten ber ©troRc nac^
®eiSlingcn 12 .^ügef. — b) 3m SBalb lltärcnbnljl bei (Sllrii^Sbronn 4 ^)ügel,
meiterc über bcr ®rcuge.
ifjfaplpeim; 3lm 3bmberg, auf ber .^eibc 2Ö |)Ü9eI, unterfudjt um 1820
üon f^reubeureic^ (29. 3al)rb. 1823), 1883 üon '^rof. ß. ÜDJaper (02k), 1893 üon
Dr. 9)?. SScigel üon Öerlin (f^unbb. IT, ©. 27). fvunbe in ben 9J?ufeoi gu ©tuttgart,
97üniberg unb 2terlin unb im ^riüatbefi^ (©tein^arbt) gu (Sllmongcn. 3* öcrebnet.
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^Utertümcr.
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$Rö^üngcn: a) ?fn bcr Strome nad) 1®A SJo^tiiigcn
liegen im ^elb linfg, im „ipängle" 5, re^tg^ an bcr 9?icb^albe 1 ^ügel, alle faft gans
cingeebnet. — b) Dfllic^ von ber Straße nac^ Slittingen, im ®alb auf bem 93erg=
rüden (beim 33ilmling) liegen bielc .^ügel, einer unterfud)t um 1820; bal)er bas Stutt»
garter Sdjtöcrt (5lbb. bei Sinbenf^mitt, filtert. l;cibn. ®orä., ®. I, 3, 3laf. III, 2;
nergl. |v»nbb. VII, S. 20).
Ü)?. Xann^aufen: a) 3m ®ie|lob, tnefilid^ non ber Straße nad) Cber*
fd)ncibl)ctm finb 4 große §ügel, 3 tocitere im freien gelb finb foft cingeebnet. —
b) 3m .f)eiligemoalb, 1 km füböftlii^ oon ©erg^cim, finb 12 |)üget.
3ibplingen: 3n ber ehemaligen „oberen .^cibe" bei ©eiglingcn mar 1 §ügel.
^Hußerbem mirb ein ©rabhügel auf ber ©eftl)äufer öeibe angegeben (CS.
S. 327); unb merben meiterc Hügelgräber ober auch glachgröber auö altgermanifcher
3cit oermutet in ben Öfter hölzern bei ^fahll)eim unb bei 9töf)^i‘’9cn. ®in ©rab*
hngel ift oiclleicht auch ber fog. öurftel am bei !s)leunhcim.
©in prähiftorifdher ^}lbfd)nittmall ift mol)l auf bem Äönig^bühf, einem
^Iboorfprung ob fionchheim. 2)ie Söefeftigung h^t große ''Khnlidhfeit mit bem Stürjel
bei ©ffingen, 051. 9lalcn. ©in Ouergraben gegen bic Hochfbichc unb ein jloeiter
oor ber S))ißc. ®ie Seitentoänbe be^ bajmifchenlicgcnben Öurgfclbcö finb tünftli^
oerfchörft, bic eine auch burch einen SSall oerftärft.*)
?llä uralten Opfer ber g, ber übrigen^ leine Spuren oon ®efcftigung jeigt,
betrachtet ^aulul b. 3- ben .Röhenberg.
©aUifchc SWün^en, fog. 9\egenbogenfchüffcldhen, finb jn Such, ©tlenberg, ©tt=
mangen (Boji), Schönberger .^of bei 9teulcr, Schtoab^berg unb angeblich 511 Xhann-^
häufen unb SBefthaufen gefnnben morben (gunbb. VII, S. 43; OS. 355, 160, 744).
Über üorgefchichtlichc Slderbccte, H^djädcr, f. unten. Über fog. Gelten»
mege be^gl.
fHömifdje^: Somohl eine große .Heerftraße (biejenige ber ^fß^ntingcr ^^afel ?)
qU bic rätifche ©renjmaner burchfehneiben ben Sejirf.
I)er 2 im eg, oon .Püttlingen herlommenb, in gernber, norböftlicher 9tichtung,
bricht bei Schloabgbcrg, nadjbcm er bie 3agft überfchritten, nad) Often ab, um hinter
3)atfingen micber in bic frühere 9iichtung einjufchren, ftradg auf S?eiltingen ju, über
ÜRöhlingen, ipfahlheim, .palheim, greihof, !J)ambad), ©d. 97ur hinter .^lalheim macht
er ein 5Inie nach uußen. Sei 9iöhtingcn mirb bic 9toth, bei ^fal)lheim bie Sc^ta
überfeßt ©r beftanb mie im Oberamt ?talen aug einer meterbiden SOIauer mit
inneren Spornpfeilern unb mar ftcHenmeife befeßt mit türmen ober 2Bad)tftuben an
bcr inneren Seite, ©in größerer folcher 9lnban ftebt bei !I)alfingen, jum ^eil aug
bem Soben ragenb, ©r hotte eine Seitenlönge oon 45 9iömcrfuß unb eine 3J?auer>^
bide oon 4 guß ohne bic ^feilcroorlagen, melche 9?ifchcn bilbctcn. 2)ag ©emäuei-
aug Öiagfallplatten mar außen mit fd)önbehauenen ‘jufffteinplattcn oerflcibet, in
9teßmcrf jmif^en ben ^ilaftern. !£ic fübliche, innere Seite hotte einen 5 m breiten
*) ^sie 'Iturgen öronibcrfl unb laniieubiirg fmb wobt uorbem iRingnjftlle aerocien ; oiclleicbt
auch bog ?Ufc 'Scblofi bet tRofenberg, 'iteim (^UiBangcr Sebtofeberg fpriebt roenigfteug bie t!nge für
biejelbe Itcrmutung. ^
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00
^ogftfrci'j. Cberamt ©Uroanflen.
(Singoiig mit mäd^tigcn X^oranfcrftcincn. SOJan fanb bnriit öru^ftüdc öon ©cfäßeii
imb Doii einer toeiblic^en Söronscftatuette.
95on Äa ft eilen am Simc‘3 mürbe ein grofee^ nod^gemiefen Bei Suc§, ein
IleineS bei ^all)eim. S)qS erfterc ift Befc^rieben im Simeämerl (Sir. 67). liegt
auf ben ^albenÖcfent, einem fanft geneigten ©elänbe im SSinfel jmifd^cn 3agft unb
SlItbod§, unb ift genau orientiert S)ie ^ront ift gegen Dften gerid^tet S)ic ipaupt*
aufgabe beä Sfaftett« mar jebenfattg ber ©d^u^ beg 3agftt|alS, beim in biefem mufe
eine ©tra^c noc^ bem $Iu«lanb im Slnfd^Iup an bie oon Slalen ^erfommenbe Siömerftra^e
meitergejogen fein. 2)ie ©d)malfeitcn meffen 139,5 m, bie iJangfeiten 151 m. ©d^Iante
(xeftünne, 2)oppeltbore jmifi^en türmen. Slm ©übt^or fanben fic^
nod^ ©tücfc ber 2:§orinfd^rift au§ ocrgolbeten IBronjebu^ftaben. 2Jian fanb baS
*i|3rätorium mit bem ^i^orbof (ber fog. ©jcrjier^aHe), bem Sltrium mit einem ©d^ad^t;
©aceöum o^ne Äeller, baöor Safen für Äaiferftatuen; Xabularium mit ®ruc^ftüden
einer SOZincroaftatuc. 58cim ^i|5rätorium ftanb ein grof3Cg ©teingebäube. 3n einem
9Irmamentariiim an ber Siorbfeite beg Säger« fanben fii^ gegen 1000 ©efdjo^fpiben,
bie in einer Stifte gelegen Ratten, ©ei ber 9(Itbac^münbung mar ba« ©abgebäube
mit ©eranba, morin ©otiofteine ftanben. 2)id^t am Staftell gegen ©üboften lag bie
bürgerlii^e SZiebcrIaffung. ®ie SJiünjfunbe reifen oon ©efpafian bi« Slagabol,
3m ©ab unb im ^rötorium mürbe giemlic^ oiel ^nftergla« gefunben. 9Beftli(^ oom
StafteH mürbe ein ®rab mit 3i<^9flbad^img 1884 entbedt.
2)a« Staftell Bei ^ a I b e i m bilbet ein Cuabrat oon 82 m mit 9J25rteImauern
oon 1,22 m ©tärfe. 3n ber ^ront unb Siüdfront je ein ©ingang mit Xürmen, in
ben ©eiten je ein 3b)ifdbcnturm. 32 m Oon ber SZorbmeftede jiebt bie ©ren^mauer
oorüber. ©üblich oom Ataftell (etma 100 ra) fanben fich ©runbmauem eine« römif^en
.^aufe«. — ©efucht mirb ein Siaftett ju Siöblingen.
©urftel ober ©ufd^el fagt ba« ©olf für ©urgftott. ®ie cinbeimifd^en Sllter*
tum«forf^er gebraudben bie Sejeitbnung ©urftel oorjügti^ für bie meitoerbreiteten
©rbmerfe oon ^ügel« (ober f^mäbifdb ©urren») gönn. 3b^^ Orunbform ift ein
mehr ober meniger regelmäßige« ©icred. 2)en guß umjiebt ein ©raben, ou« meldbern
bie ©rbe für bie $luffcbüttung gemonnen mürbe, menn nicht ber §ügel burch einen
Ouergraben au« einem natürlichen ©rbrücten b»^rao«gefthnitten ift. iJ)ic obere glÖihc
jeigt gern eine ©ertiefung, ähnlich einer ^rid)tcrgrube. ©ine flachere ©rböbung, auch
umrnattt, berührt ober umgiebt oft ben ©urftel; fie mirb al« Säger ober ©orburg
aufgefafet. SSenn nicht auf einer Slnböhc» fo liegen bie ©urftel burd^meg an einem
SBüfferlauf, ber geftaut ben ^ügel in eine SSaffer* ober ©umpfburg oermanbelte.
Über bie ^erlunft biefer ©rbmerfe gehen bie Slnfichten meit au«einanber. 5)ie
älteren SimeSforfeber, feit ^al)! unb ©ud^ner, halben fie für römifche ©chanjen, 3Bach=
bügel ober 2!bat* unb ©trahenfperren erfliirt SSiberfprochen b^*l joerft ©obaufen.
S)ie Sieich«»Sime«=Stommiffion btit bie ©urftel aufeer ©etracht gclaffen. ipräbiftorifer,
mie ber Stulturforfcher ©. SBcßcI, b^^Iten auch bJohl ben einen ober anberen für
präbiftorifdj. ©urgenfenner mie ©obaufen unb ©ffenmein faben in ben ©urftein ber
©Ilmangcr ©egenb eben ©urgen mittelaltcrli^er ©rünbung. Unb jmar buchte ber
Icßterc an bie frühere beutfehe Staifcr5eit, mo bie ©urftel gicichmic bie ähnlichen
ÜSaihttürmc an ben §llpenpäffen eine ©tra^e, Oon ber Siem« jum ©ie«, ju beden
^Uertumer.
91
Suiflftdne im 06eramt onwanotn.
1. SurftcC M Su4- 2. M Stdi^Un. 8. ZlU Wnbciburg txi (iOiMnsea 4. fSurft«! bti Jtorb^ouftn.
gehabt hätten ; (Soljoufen on bie eigcntlid|c 9iittcräctt unb bie fRoubrittergcit. 2)iefe
9lnf^auung tiertritt nod^ Dr. ^iir^ in ©üloongen. Um bie ^>cr ®ermiitungen
92
^laflftfreiÄ. Cberamt ©Uwaiißcn.
311 oerme^ren, (önnte uodj bie 3eit i»-’r ^ranfcnbcrrfcf^oft ^crüiigc^ogen njcrbcii. öruft-
lüc^r unb ®e^aufuii(j ober Sßartturm mnfj man fic^ in jebem f^atl ouS
njerf unb fie^m crridjtct beiden, ioad im .^inblid auf bie ^^(rmut beg Sanbed an
öauftein nid)t aD^ufebr befrembet. mären alfo biefe Surfte! 'Scitenftiide 5U ben
franjöfifc^en unb englifd)cn liTbbügcIbnrgen (be t£ainnont§ motae); anbere, bie
SBafferburftel, me^r ben* Seif)ert}äufern bed Spntmittelalterö nbnlid;. §ür ben rö=
mifeben Urfprnng ber Surfiel madd ^aulug b. % geüenb: 'Die Soge an röinifdjen
ober oorrömifd)en ©tragen unb an ©teilen, bie und) mittelalterlid)en Segriffen uiel
311 ioenig ©dju^ gemährten, bann bie regelmäßige unb fo gonj ber römifi^en SBaffen»
rüftung nngedaßte ^orm, ouc^ bie fd^malen unb flacßcn ®röben (manchmal ©pi^*
gräben). ferner ba§ ^el)len oon jebluebem 2J?auerfd^ntt — abgefeben Oon ben
f^Öllcn, mo im 3JZittelalter eine Sarg ober ein S^ird)lein mit f^riebl)of auf ben ipiigel
gebaut mürbe. (£nblid) bie ©cberbenfunbe(?). ^ür altgermanifcbe Sefeftigungen mären
fie jn flein unb elegont gebaut. ®ie Dberamtebefdjreibung oerjeii^net al§ mutmaßlid)
römifcb ungefähr 50 ©rbmerle — li'rbtaftclle ober 9)?arfd;lager, Surftel, Hbfi^nitt»
mälle — 00m ^llbranb big auf 2 unb 3 ©tunben oor bem Simeg braußen; unb
3mar mären eg on ber Simeglinie felbft, bie 3:iirmc eingeredbnet, etma 14, oor bem
Simeg 12 unb ßinter ißm nod) 25 ©tationen. (©Ömtlid) aufgenommen oon 9)2ojor 3. 3).
©teiner. Sergl. gunbb. IV. V.)
Dt ömerftraßen. 5)urd) bie Untecfud)ungen ber Dieidbg*Simeg4lommiffion
finb folgenbe ©traßen olg römifebe ©teinftraßen ermiefen morben.
Son Dlalen naeß Sud) über S?affernlfingcn unb ®olbgböfe. Son Dt öl)*
lingen über 3 ö bin gen naeß Dtörblingen unb meiter naeß Marburg eine DJtilitär'
ftraße oon cinbeitlidbem 3ug; bei ung „auf ber DJteil" genannt (CS.). Son Cber»
borf*Sopfingen nacb DJtarltCffingcn nnb DJtuningen, bei Untermilflingen „alg
feßnurgeraber, grafiget, bureß ölte 5tru3ifije be3eicbneter DBeg" (CS.). Son 5)am=
bad) nach DBaffertrübingen unb Cttingen big ISrlinggbofen an ber ®onau. ^Dic
Sermutung, baß bie Dtemgtbalftraße oon Dlalen bie natürliche ©enfe benüßen merbe,
melcbe oon bem ilodber in fünfter 23afferfd)eibe nad) ber oberen Sagft unb meiter
bureb bag Dtörblinger Dtieg binüberfül)rt, fd)eint neuerbingg
bie orcböologifdbe Seftätigung erfahren 311 hoben. *) Sßeitere oermutlicb römifi^e Ser»
binbunggmege ucr3eidbnet bie Cberamtgbef^reibung. erfennt in ber ©traße
Cberborf — 3)tarft»Cffingen, bie er meiter über SBeißenburg a. ©. oerfolgt, bie fog.
^eutinger ©troße. ©ic oerbinbet bie Äafteöe um bag Dtieg.
Dt ö m i f e Dt i e b e r l a f f u n g e n : Sei Sen3en3immcrn, norbmeftlicb 00m Crt ;
2)alfingen, am „^fabl" ; Slillingen, auf bem Snrgfelb (?); Saud)bcim (?); Cberfcßneib»
beim, am DJtaucrrain (?) ; ^fal)lbeim; Dtöl)lingcn, auf ben .^äufermiefen (?). 3o
Sfat)ll)cim ift am Eellerbaug, fiiblid) beg Crtg, ein Sab aufgebedt morben, nnb
meiter braußen, beim ^feifbäugle, bie öJrunbmanern eineg .^aufeg mit Unterl)ei3ung.
(Sin römifeber Segräbnigplaß mürbe, mie eg fd)eint, beim Sau ber ©traße nad)
lärpfentbal in ben oier3iger ^aßren angefeßnitten.
•) Serfll. i'adjoniiaier im üimegHatt XIX, Sp. 36. ?liiberg 0. earmep in ber SÖeft»
bcuricben ^ciüäjrift XVIII, e. 119.
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iHöinif(^c SKi'tnjen imirbcn am böufigften gefuuben in i8ud§, ^faftl^eim, (SJeiÄ-
lingcn, ßauc^^im, aiic^ außerhalb bc§ ^imeS, in Gflloangen öftere ©nmmclfunbc,
in Sllenbcrg u. o. D.
9nemannifd)»fränfif^e B^it: 9^ei^cngräbcr fanben fic^ bei 2aud|=
beim (STOaber, ffotal. b. ©taotSf. I, 188—193), Dieulcr, 9iöblingcn, @ggenrotb(?)
(S. 3obrb. 1823), ‘pfablbcim (S^oifcben 2;otcnlDcg unb Sicnntoeg), ©^»abSberg,
„©djelmenÖcfcr" ober „^^otcndder", ba^ ftnb U)obI mcift üormittelalterlicbe @räber=
felber, finben ficb bei ©ucb, Xialfingen, 9löblingen.
J)ie loftbaren fjunbc oon ^foblbcim befinben ficb in SÜioangen (©amml.
©tcinbnrbt) unb in ben Sllufccn oon ©tuttgort, ipall, 9}ürnberg unb ißertin (oergl.
51nta(. ©tuttgart 962 f.; S.?iertei|obrSb- 1884; Skftbeutfcbc 3citfd)r. 1884; ^unbb. II,
©. 28 ff.; ?injeiger beS ®crmanif^en 2)?u)eumö 1885 ff., 1894; C93.).
©täberfelb nm 2otentoeg offenbar mebrcren Oenerationcn gebient,
bic ®ruben finb mehrmals benübt unb bic unteren iöeftattungcn finb forgföltiger,
auch bie 51cigaben reifer. 5n einem SKaffengrab follen bie S3eftattcten biebt bei
einanber gebodt buben. 9D?an febreibt bie ©räber einer fränfifeben SJlilitärfolonie ju.
.^'»ufeifen inib ©teigbiigel, aiicb ^iügranfdbmud fommen febon bei ben unteren @e=
rieben oor. ?luf (briftlicbeS ©efenntnis beuten oier filbeme Äreuje in fjonn unferer
CrbenSfreujc, teils importiert, teils imitiert unb einS Oon ©lattgolb. (Sine Pfanne
unb brei ilannen in ©ronjegufj finb einjig in ihrer 91rt, oieüeid)t ©euteftüde, jebcn=^
falls 9?adjabmungen römifeber formen. (Sine oon ben it'annen but ganj bie l^onn
einer japanifeben ^Jb^^iunne. ©ernerfenSmert finb ferner bie fifbertaufebierten (Sifen*
fporen, bie ©cbmudfacben oon ©ronje mit (^olb= unb ©ilberplattierung unb mit
roten B^ß^nglaSeinlagen, bie bron jenen ©ürtelfetten, 'ißferbetrenfen unb ©dbloanj*
ringe (?), ©cfd)läge oom Buumjeug, ein ©ronjefrüglein mit eingegrabenen f^iguren
oon SD^eerungebeuern, ein golbener f^ruufofingerring mit langobarbifcber (^olbmünje,
ein blaues, iiberfponnencS ^rinfglaS. ©on ben S5?affen unb ben üblichen Bi^J^uteu
unb ©cbmudfa^en ju gefcbloeigcn.
91m fllennmeg fanb man 1876 in einem gröberen ^oljoerfcblag ©rettftüde
(©tuttgart 97r. 962f.), wopl 9ieftc einer 5lrubc mit antififierenbem IMnienomamcnt
unb Figuren in eingegrabener Umribjeiebnung : jtoci 5D?änner, oon Oorn gefeben,
halten ficb an ber ^anb; auch gebrebte ©acben. 3n einer ^rubc log ein ißferbSgeripp.
91n ben ©eblub ber Sieibengräberjeit gehören bie 2^otenbnume oon Böbingen.
S)er erfte mürbe angeblid) im 12. ober 13. Sabrbunbert gefunben unb gab ben 91nlab
jur (Srünbung ber aitarienlapelle. ©Jcitcre mürben auf bemf eiben ^riebbof 1883
unb 1885 gefunben (jebt in ©tuttgart unb SLlJaibingen). ©ie ftanben unter einer
Überbad)ung in ber ©riibc. 2)ie X>edel buben oben eine ©ratleifte, bie in einen
gröberen ©d)langenfopf ju ^üupten unb einen Heineren ju frühen enbigt. ©ie ent«
hielten allerlei ©eriite, nuS |)oIj gebrebt; barunter ein Heiner ©cbemel mit oier
gilben; SJlooS unb 3:annenrcifig. (©ergl. bie Sotenbäume oon Cbcrflacbt, C91. 2utt*
lingen.) 9IuS Böbingen flammt auch eine feböne filberne ©pangeiifibel beS (5Jer=
manifeben 3J^ufeumS. (9Ibb. Sinbenfdjmitt, %. 18 f.)
©onftige filtert üm er. ©on ben alten SSegen, bereu bie CbcramtSbefdbrei*
bung ein biebteS 9Iep oerjeiebnet (©. 323 f. ; 350 ff.), mag mancher febon in römifeber
Gegen bescMage
Beschläge
ben Siefbcnfliäbern bei 9ic
DIgillzed üy Google
Dlgitfzeü üy Google
96
^agft!rei§. Cberamt ©Uioanflcn.
unb üorrÖmii^er 3^** begangen unb beiQ^rcn toorben fein. 2)te römifc^en Strafen
fanben nufeer^alb ber ©renje i^re ^ortfefeung, toie fie felbft toomöglid^ älteren no-
türli^en 58crtc^r§tinien folgten. 3)ic SKe^rjot)! ber alten 3Kege toirb bem SKittel»
alter angeboren. Änotenpunft im Se^trJ erfd^einen neben SUmangen bie ^oupt^
orte üon ^eute, alä auSmärtige 3'^^Viinfte bie 9?a^bnrftöbte .f)att, Srailö^hn,
iJinfetSbü^I, 9?örblingen, 5(alen. ^autuS b. 3. oermutet in biefen ©täbten uralte,
meil oon ber 9?atur geioiefene 9J2arttt)lä5c, unb »cift aud^ S5erbinbung§n)ege jtoifc^en
ben „t)eiligen Sergen", ^o^enberg, opf, ipeffelbcrg, Surgberg unb ßinfoni nad^,
bie er alö uratte Cpferftätten bejeid^net.
Unter ben oon ber 9?atur gewiefenen Serbinbungen ftcljt ooran ber Übergong
oom Sagftt^ol in§ Sgert^al über ben Silbmafen bei Sauc^beim unb bie ?tufgönge auf§
Öärbtfelb über ben Silbloafen unb über ben ©^önen ©tein. I>ie ©trabe oon @11*
mangen nod) ^all über Sii§(ertbann ift auc^ burc^ bie an it)r liegenben alemannifd^en
5Reit)en gröber ju Sggenrot^ afö eine alte getennjeid)net. @in alter ^o^loeg gc^t öon
Stttoangen über SRotenbad^ unb an 3lbelmann§fctben oorbei nat^ SSegftetten unb
iociter über ben S^oc^er unb über ben 2SeIät)cimer 23alb no(^ SBinnenben. (Sine
.^oc^ftrabe läuft über ^aifterljofcn, SUIlingen, ßobingen unb 9iorb^aufen. 3n nörb*
lieber 9lidE|titng ge^en mef)rere f^ortfejjungen ber romifdjen „^ranlenftrabe" oom
.^■»ärbtfelb burd; ben Sejirf. „fRenntoege" merben jmifc^en 5^ambad) unb SUeber*
roben, ^fa^I^eim unb 3öbingen angegeben,*) eine „SfeBfteige" auf bie ?Ub bei
JReid^enbac^ , eine „©teingaffc" bei SKenberg. 5>od) folt iiod^ im oorigen !i?la^r»
^unbert bie ßonbftrabe bei @IIenberg oon .^ols gebaut geioefen fein. ?Iuf einen alten
.ftnüppelioeg ift man in (Sllmangen toeftlid^ oom ©tifte^ügel geftoben.
3n ben Söälbern unb auf ben .Reiben finbet man l)äufig oerlaffene, ^oc^*
gepflügte §lderbecte; mand^mol jufammen mit oorgefd^id^tlic^en ©robbügeln (fo
auf ber 9?eun^eimer ^cibe, am Särenbü^I bei IRorb^aufen unb am Samberg bei
^fapl^eim). ©ute ©rünbe fpre^en bei ben meiften für ein Filter oon menigen Sa^r«
bunberten unb für einen 3ufammenbang mit ab gegangenen Drtfdbnften ge*
fcbid)tli(^er 3cit. 3m breibigjäbrigen 5?rieg unb oor^er unb nadj^cr finb oiele §öfe
unb Steiler foioobl in ben Sergen al^ in ber @bene obgegangen. Slbgegangene
alte Dörfer finb: Söfingen auf ber 9JZarfung ©djrejbcim, ©röningen, ü)?. ©üloangen,
Unter-'Ü^^^^^Ö» ^foblb^mi u. a. (Sergl. OS. ©. 362 u. fonft.) 3)a unb bort
fiel)t man l)Putc noch im 26albc SRaueni oon oerlaffeiicn .f>öfen neuerer 3^t| 3-
im SBalb Sranb bei ®anfoltsioeiIer unb bei S>örtb bie fogen. Sranbmauer.
Xa^ ©llmanger Üanb ift toie bie 2)infcl§bübler ©egenb rei(^ an SSeibern
unb mar e§ nodb mehr ^ur 3<^il ©tiftg. 3^aoon 5cugt bie ^rablfcbe Sanbfarte
unb eine 9)?enge alter 2)ämmc außer ben blutigen SBeibern. ©ie bienten jur ^ifdb-
jud)t, bereu f(^on Sobiälau« o. ©untbeim unb ©eboft. äRünfter beim „Siragrunb"
gebenfen, unb jum Setrieb oon SRüblen unb ©ägmerfen. ?lber aiub toer an
präbiftorifd)e „SJeiberfebonjen" (©. SSe^el) ni(bt glaubt, braucht bodb nicht ju
bejroeifcln, baß geioiffe SBeiber unb ©taunngSbämme einft jiim ©^u^e Oon Surg*
ftällen bienten.
*) iHennuicfl bfifet auch bie 9iömcr)ttaße jroifeben iHöblinfleu unb 3<>biii8eu.
97
©rofec fiager altertümlid^er 2l^onfd^cr6en, jum 2!eil öon frei^änbig gc=
formten ©efö^en, bie man im ©auflereioalb unb ^öUenbudE bei ©toden, in ber
3igeunerftinge bei 9?euler unb im 2BaIbe ?llter Sranb bei ©d^rej{)eim gefunbcn l^at,
merben al2 ©puren oon ^ec^fiebereicn crflärt; fic mögen inS ÜKittelaltcr
^inaufreid^en.
2BqS bie überlieferte ©runbform be8 öauern^aufeS Betrifft, fo ift bie fog.
fränüfc^e, ftottlic^e ^ofonloge gegen bog 9lie8 I)in üerbreitet. 3m übrigen ift bie
einfoc^erc fog. f^toäbif^c .^auäanloge mie im 9lem8» unb 97ecfart^nl oorberrfd^enb.
©efcbid^tli^eg: ®er gonje OberamtöBejirf ift neu-tuürttemBergifdbeS ®eBict,
1802—1810 ertoorBen. S)ic Seöölferung ift faft ganj f^müBifcb; SJZunbart oft»
fdbto(ibif(b. SKan i>iefc ®cgcnb ein ©tücf OBerftbiunbcn im 9?edtargeBict genannt.
97acb bem ©ieg ber f^i^onfen über bie ?Uemannen im 3obrc 496 tourbe ber
norbmeftlidbe 3:ei( un[ere« SejitfcS fränfifdbeS ®ebiet. 5)ie ©reh^c 5toifdbcn grancicn
9iei^(ngrä6ttfunbc oon (Wufeum Stuttgoit). (0cfä6e auS Stonje. (Sröge )/<>•
unb fRätien, bann jtoifdben 9RauIa(b== unb ütieSgau ift juglei^ biejenige 5mifcben ben
Si^tümem SBürjBurg unb Xtugö^burg. ©ie mar üom ^effelBcrg 5um §(gperg über
ben ^obenberg gezogen.*) grönlif^e ?(ntlänge finben fi(b auch am 9iie8ranb.**)
®urcb bie Smmunität, mel^c bie ?lBtei ©ttmangen (mabrfcbeinli^ oon König Sirs
nulf 894) erlangte, mürbe bie ©augraffdbaft, na^mal« Öttingen, auf ben ©Üboften
beö Sejirf§ befdbräntt. Cttingen batte im 13. Sab^^^anbert bie SSogtei über baS
Klofter, im 14. Sabrbunbert noch über bie ©tabt, möbrenb SBirtenberg feit 1370 ein
©ebirmredbt über ba^ Klofter oom König batte.
®ur(b König ^einridb IL erhielt baS Klofter ben SBilbbann im SBalb „SSirigunba"
gef^enft im Sabre 1024.***)
®a8 ©ebiet ber gefürfteten SIbtei, nacbmalö ^ropftei, umfaßte gegen 8 ©e=
oiertmeilen unb jäblte julept ungefähr 20000 ©eelen in 7 Slmtern. (®ergl. bie
*) 3Jer ©reiije enttang lief, roic e§ febeint, ein 2Bcg, ober luar bocfi itrcrfeinociic ein alter
•tiocbioeg al$ @reit)e benäht.
**) 3u ben Crtf(baften am Oiieöranb wie Stöbtlen jollen fi(b bie ellwangiicbcn Untertbanen,
bie ecbivoben non ben auebci^rij^en, ben ^raufen nicht nur in ber 8pracbwei{e, jonbern auch in
ber ^aueanlage unb ielbft im '?l(ferbectbau nnterjebieben haben.
♦♦*) 2;je ©renje lief an ber Ütöblinger Seebta unb ber ßUenberßer jRot bin.
$aulut, Sentm&Ier au8 Küittemberg. (tagftfreib.
7
98 Dbcramt (jUroaiigen.
^ra^Ifc^e Saubfarte beS G. üon 1746, mit eingcäcid^netcu ?liific^ten;
SlugSbiirg, ©autter.)
3m ©ilboftcn bc§ ©ejirf« blieb Öttiugen bie ^crrid^aft. 3m ©üben bejafe
ber ®eiUi(^e Drben ein ©ebiet um Sapfenbnrg. ©iä in bie neuere ^aben fic^
einjelne ^J^ci^fiuern^öfe erl;alten. OrtSnbel giebt e? feit bem 12. Sa^r^unbert foft
in jebem Drt, meift eHmangifd^e ober öttingifc^e ®ienft» unb Se^enSleute. ®ie
meiften ©efd^Ied^ter öerfebminben ober fd^on im 9)?itteln(ter mieber. *) 3n tirc^Iid^er
^infic^t gehörte ber größte Seil be§ ©ejirt^ jum Stopitel GUmongen, baS nod^ weit
in bie ©e^irfe §lnlcn unb 9?ere§^eim ^inauggriff. 3^n Äapitet ^allerftein gehörte
ber füböftlid^e loürjburgifc^en Änpitei GroUä^eim gehörten J^oben*
Stufi I>en Sici^engräOem bei ^fabl^dm. > 3 bei natürli(l)en (Sröge.
berg unb 3agftjeII; jum 5?Qbitel ^nll: ©ü^Iert^ann unb ©üblcrjell. 3)cr J^ranfen«
beiiige SKartinuiS erfd^eint al§ Ration feit alter in 3iWtingen; ber Käufer in
©ceröbacb- ©t. ^eter unb ol§ gemeinfnmc ^itclbcilige oon JRöblingcn unb
Unterf^neibljeini laffen eine ©rünbung be? ÄbfterS GUroangen erfennen. 5)e^g(eic^en,
nur qu3 fpäterer 3^*^ in 9?orbbaufen unb 3ngft5cn. ®ie Ortsnamen auf
3ell erinnern loot;I auc^ fonft an 9?icberlaffungen beSfelbcn SllofterS. ©t. 9J?auritiuS
erfd^eint in 3nbingen unb SBeftbaufen, öfters ouc^ ©t. 3^UolauS, jmeirnat ©t. ^IgibiuS.
©tebbnnuS in 3agftbaufen fann eine alte frnnfifd^e ©tiftung anjeigen (oergl. GQ»
*) CrtÄttbel ift urtunblicb ßcfi^ert für 3)aicrÄf)ofcn , üöronnen, ^ambnd), ßUiünugcn,
©ci'jiliiiflen, örotuberß, .^'inifterbofen, Jpirlbad), .ttornberß (ober .Itoriieberg bei .QiUiiuieii), Hilliiißcn,
flottfoicl, Saiithbcim, yiopnd), 'Jtorbbaujeii ((Jbclfreic) , '4?fül)U)cint , iHamfcnftrutb , fRöbfinocn,
IHotenborf), Srfmeibbeim, Scbirabebcrß, Ibonnfiibiiiß, 2bn«nb(U>ieii, 5Bnßcnbofeu, Ui'eiler,
2Öcftl)(uiK«, SiMlflingcii, Ibörtbr 3bpÜ»flfn, 3öbi»ißcit. Überliefert für l^bnat, 'JJtobrenftetten,
SHcicf)cnbfl(f), (5Rieber')5Roben, iHofenberß, Sflueriuaiifl, Sebreibeim, Storfen.
(SUroatiflcn.
99
ipangcn, S^Ioftcrgriinbung). S)ic mcijtcn Pfarreien föoreu feit bem 14. Sn^r^imbert
bem Älofter cinöerteibt. 2)ic Slefonnation fonnte nur in 9BaI;i;betTn unb in ©eu3en»
^imntem unter bttingifd^em <S(^u$ greifen.
^fTtPangeir.
3)ie ©tobt liegt im 3:§alteffel an ber ?lagft, um ben ^ügel, auf bem boS
©tift ftel)t, unb »üirb Be^errfd^t öon bem ©d^lo^ ber ^-ürftpröpfte unb öon ber
SSaUfa^rtjfird^e auf bem ©d^önenBerg. .^eute nod|, al§ ^öeamtenftabt, mad^t fic
ben ©inbrud einer geiftlic^en 9lefibenj mit i^ren üier Äird;en unb ben Dielen ftatt*
lidjen ©ebnuben au§ bem 17. unb 18. Sat)rf)unbert. 2)er ©tabtptan In^t bie ^orm
unb ©röfte ber alten Siloftcranlage, nachmaligen ®omfreif|cit, nodh erfennen. 9lm ©üb*
(fUraangen tm 3a^tc 1M9 nac^ Se6. Wünftet’s fio8mogra(>^ia.
abhang beg 5tlofterf)ügclS meltlidhe 9lnfieblung ongebaut mit ihren nach
.^anbmerlen ober .^ofherren benannten ©affen. J)ie brei .^auljtftrnhen maren bie
öom ®omi)la^ oftmärtä führenbe ^errengaffe, bie um bie 35omfrciheit im Sogen
herumgehenbe ©pitalgaffe unb bie füblich hinauSführfnbe Sange ©affe. 2)ie l^erren*
gaffe toar gefperrt burd) baS obere ober ©d)lohthor (1616 erneuert, 1882 ob*
gebrodhen); bie Sange ©affe burth baö ©teinthor (1823 abgebrodhen); baS ©chmieb=
ober Sagftthor ftanb unten an ber Srüde. ®er Souf ber ©tabtmauer famt
©raben unb SBntl lä^t fidh noch ringsum oerfolgen, ©rhalten ift fic auf ber 9Jorb*
feite, hier eigentlich 9?ingmQucr bes ©tiftS; unb jum 3!eil on ber SBeftfeite. S^ie
'jWaucr hfltlc oiererfige 3;iirme unb ^albronbelle. ©in ©tein an ber 3f?orbfcitc hot
bie 3nfchrift: 2)ife 3Äaur ift loiber aufgebalot 1532. ?ln biefer ©eite toar alg
S^cbenpfortc um 1480 baS '^farrthor erbaut. S)ie 'i|5ricftergafic, tocldhe hier ber SOZaucr
entlang läuft, ift beim ©chloBthor gefperrt burd) einen burgartigen ©au mit über*
100
3aglthrci^. ODeranit ©Uiuanöen.
njölbter 3)urc^tnl;rt, ba^ fog. Slbclmanufc^e 3)üin^crreu^au8. ©inen befonbereii
@c^mu(f ©llwangeng bilbcii bie alten ®numrci^cn, Sinbcii unb ^^ußbäume am <2^önen
(traben unb an ben ^(ufgängen ^um <Sd)IoB unb ©c^öncnberg unb btc ®id^engru|)pen
an ben 3öci^ccn unb ben 3Rainen vor ber @tabt.
@ef^i(^tU^e3: Sttmnngen (814 (£tcl)cntoang, ^elb beS , tritt
in§ 2ic^t ber ®efc^ic!^te bnri^ bie ©rünbung be§ Senebiftinert(o[ter« um 750. '9J?an
barf anne^men, bafe bn3 21)al ^ier längft befiebclt n>ar. auf ber SRarfung
(Sllmangen abgegangene Oröningen (OS. 362) ift mo^l ein alemnnnifc^eg Ur*
borf getuefen.
mar eine fränfifd^e Orünbung uon vo(itif(^er Sebeutung, „eine gciftlid^c
^o^burg beö ^ipini^muS" (Soffert), nid^t nur eine ißftegftöttc beS ©eiftc« eincS
Sonifatiug unb eine Hcfcrbaufolonie im Sirgunnamalb. 3)cr ©riinber tuar Sifebof
(Srlulf öon i^angreg (roa^rfd)einti(^ ibentifd) mit ^ariolf, feinem Sruber unb 9Jfit»
grünber nac^ ber Segenbe), 8obn be!$ ©mtgrafen (üom fHie3) unb ©runbeigentiimer
ju (Sttroangen unb SKö^lingcn. 2)ie erfte Älofteranlage mar nad^ @nncnri(^ im
bn mo fc^on ju feiner ficutlird^e ftanb, fpäter bie ©tabtpfarrfir^e ju @t.
SD?arien (?). ?fuf bem ^iigcl aber mürbe ein Oratorium beS ^(. ©tcpl;an errid)tet
(biefem 2:itet nad| ma^tfc^ein(ic^ im 3af)re 754) unb balb barauf — Por 764 —
aud^ bie Safilifa beä Älofterä. S)ic erften fRcüquien ftammen mo^I au§ Sangre?.
©ie finb per^cid^net in ber unpoHftänbigen 3nfd)rift beS urfprünglic^cn 3Utar»9?eIi»
quinrium^ (f. u.); bie 5lird)e füfjrte ben 3:itcl Pom Stlöfct unb feiner 5Dhitter, au^
mo^l Pon ©t. ^etruä unb ^auIuS. Um 780 famen bann ©t. ©ulfjiciuä unb
©erPilianu^ ^inju mit i^ren ©enoffen ©up^rofpne, Jljeobora u. f. m.; enblid^ Soni*
fatiuä unb Senignu«; ©t. SituS erft nac^ 1124.
3)ag Silofter mar ein lönigli^el, 817 crfc^eint e3 unter benen jmeiten 9iang?.
894 erlangt eß freie Slbt^maf)!, (Sjemption Pietteic^t fd)on im 3a^rc 979.
®aPon, ba^ bag Ülofter fid^ ber fReformgenoffenfe^aft Pon .^irfau angefc^toffen ^ätte,
ift nic^tg überliefert. 3m 14. 3a^rf)unbert begann bet Serfnil beä Älofter^, fomot)l
in ber 3^*^^ 9?efi$ftaub. 35ic Sllofterbautcn mürben nad^ einem Sranb im
Sa^re 1443 nid^t me^r l^crgeftellt. 1460 mürbe ba§ Äl öfter in ein Siitterftift Per-
manbelt.
2)ie Sefonnation, bereit Sorfämiifer brei ©l)or^crren, ber ©tift^prebiger Shxfj
unb ber ©tabtpfanrer SKumbac^ maren, mürbe nac^ bem Saucnifrieg blutig unter*
brüdt. ^ropft Otto, ber Slarbinal, Pertrieb nac^ bem 5lugSburger fReligion^fricbcn
bie „Äommunüanten" unb berief, ben Sefuitenpropinjial ^etruä Sanifiuä jum ^rebigen
nad^ 3m brei^igjälirigen Slrieg perfuc^te ©rnf Älraft P. §o^enlo^e alg ßanbe^=
^err Pon ©uftap §lbolfg ©naben ba^ epangclifc^e Setenntnil einjufül;ren, ma§ burd)
bie fRörblinger ©d^lac^t ju nickte mürbe. 2)ie 5RieberIaffung ber 3cfuiten, bie feit 1611
beftanb, mürbe 1729 äum Stoflegium erhoben. ©qmnofium marb 1722 gegrünbet.
. 5)ag ©tift batte biS um 1606 einen eigenen SRitu«, ber „pielfacb großartiger,
reifer unb mannigfaltiger mar al§ ber römifd)e", audb einen auSgefproeben bramatifeben
(Sbarattcr batte unb mam^e an bie Solfgfcbaufpiele ftreifenbe Zeremonien in ficb feb^oß-
2)a^ Äloftermappen unb je^t ©tabtmappen finb oier golbene Silicit in blauem
burdb ein rotc§ ?lnbrea§lreus geteiltem ^elb: ba§ 5ß?Qppen Pon ÖangreS. 5)aä
(sQroangcii.
lül
®a))pcn bcg Äo^itelg bcr ®cit im golbcnen 5fejfcl in blauem bogicnige
beS ^ropftS eine [Uberne SnfuI in rotem ^clb, [pater golben auf ©über.
3m Sbtäfatatog ftel^en au§ ber Äarolingerjeit glänjenbe 0?amen, beren Frager
aber biefe SBürbe meift nur nebenher befleibeten, o^ne in S. ba^eim ju fein. 3n
ber StQufen^eit maren mehrere Sümanger 9lbte nac^einanber angefe^ene $(n^änger
bed 5?önigtumS. ?(ud^ jur SubmigS b. ®. fiel ein ^iefiger 5fbt um beSmiflen
in ben ©nnn.
■ Unter ben gürftpröpften, beren üiele aud^ nur nebenher biefe SBürbe unb ^friinbe
inne^otten, finb für bie ©ef^id^te Sflloangen^ bebeutfam: Otto, ^Iruc^fe^ 0. SBalbs
bürg (1552 — 73), ber bie ©egenreformotion inauguriert ^at, unb Sopann ß^riftop^
anraaneen noc^ Vtrilan. 1680.
0. ?lbelmann (1674 — 87), ber f^brberer ber Scfuiten. ®ann bie SUr^enfürften beS
18. 3n^rpunbert3 jule^t 5UemenS SSenjeglaiig (1787 — 1802), flurfürft oon Syrier.
2)ie ©tabt Q. ift aU civitas bezeugt im 3o^re 1229. ?Tu8 bem SWittcIalter
merben oon i^r oiele 3crfiörungen bur(^ Sranb unb fje^be berid^tet (1100, 1180,
1201 burd) ben 9ibt fiuno, 1255 burc^ 9tbt 9iuboIf, 1304, 1308, 1351, 1433). .
S3om 12. bis 14. Sn^r^unbert nannte fii^ ö. 6. ein ©efd)(e(^t oon ÜWiniftcrialen.
3m 15. unb 16. 3apr^unbert Ratten mand^e abelige ©efd^Ied^ter in ber ©tobt
i^r ^auS.
9>Jac^ ber ©ä!uIarifation loar ©ttloangen eine ^auptftabt oon 9teu«
toürttembcrg, ©ip eines bifcpöfüc^en ©enernloüariatS unb einer fot^olifdjen llnioerfitöt.
|>eute ift fie ÄreiSpauptftabt.
JJaS ilunftleben pat na^ ber ©taufenjeit, beren ®en!mnl bie ©tiftSfird^e ift,
noc^ mehrere iölütejeiten in ©. gel)abt: im 15. 3a^r^unbert unter ^ropft 9Ubert
(EDtoatiQcit im 3a^r 1627 nn4 einem Vltaröilb in ber Sc^foftlapellr.
102
3aflftfrci§. Cbcramt ^Unjauflcn.
ö. 9?ed^6erg (1461 big
1502); ©tiftÄgebäubc unb
@t. 9Bolfganggtir(|e. 2)ie
(StttDonger @l)ätgotit
lommt üott 92öcbUngen
unb S)in!el0bü§(. ®ann
unter SBoIfgong ö. Raufen
ift (1584—1603) man*
tüd^tige 9tenaiffancc=
teert in ©tobt unb £anb
entftonben. 3^m biente
ber Störblinger SKeifter
SSoIfgang SSalbenberger.
Unter So^. (S^rifto))^ ü.
SBefterftetten (1603 — 13)
ba§ ©d^to^; unter 3o^.
®l)riftop^ ü. ?lbeImonn
(1674 — 87) bie ©d^önen»
bergtird^e unb bad ^alai$
Slbelmann. Sm 18.3a^r«
Rimbert, ba§ ber ©tabt
i^r.^nui}tge^)räge gegeben
^at, finb cg üome^mli(|
bie kröpfte granj Siubteig
ü. ?ßfal3»9^cuburg (1694
big 1732) mit feinem
©tattbalter ^efan 3gn.
SDefiber ö. ^eutingen
(t 1718) unb ^ranj
org n. ©d^önborn (1732
big 1756), bie i^reUtamen
mit bebeutenben 5tunft*
fi^öpfungcn öerfnüpft ^a*
ben : ©d^önenbergtirt^e,
Sefuitenfottegium unb
stirere, ?(ugftattung beg
©d^loffcg ; fpätcr ©eminor
auf bem ©d^önenberg,
Sanbgcric^tg * ©cbäube,
©tuefbetoration in ber
©tiftgfirc^e. Sflam^afte
Stünftler teurben beigeso»
gen; für ben 33au ber
©c^önenbergfird^e 2Rid^.
Digitizen üy Google
(^Qivanocn.
103
2^umm öon ^regeitj unb ber 3e)uit ^einr. SWo^cr oon SRünc^en, ?tm SefiiitenfoUcgium
crfd^cint neben bem ^otbanmeifter fetter ein ^oter Sofob al5 ^irc^itett. ®ie ^(äne
SDivangeii. StiftBtirc^r.
für ba§ Seminargcbnubc auf bem (S^öncnberg f)at fein Geringerer nl§ SaU^afnr 9?eu=
mann oon SBürjburg geliefert. ®ie ?tugfü^ning ^atte ber Sanbbaumeifter unb Änrto»
grn))§ ?(rnoIb g>^icbr. ^rn^f. 3ur ®eforation ber Stiftöfirc^e fnmen oon Subtoiggburg
104
Cberomt GUioongcn.
bie 93itbbauer unb ©tucfatorcn 9»ic!^Qrb 9ictti unb Gmanuel ^iquini. 3“*^ 51u8malung
bcr oc)uitenIircf;c bcr ^Tug^burgcr ^biibbäuS 'Sc^öfflet S* J. ©n cin^eimtfc^er, tü(^»
tigcr Slirc^enmaler luar (I’bmimb Sßlbemann, öofmalcr (f öor 1775). ^^nfelmalcr:
5o^. @eorg 5tocl^ (f 1779) unb 3of. 5l'od^, oud^ So). @eorg ?iic6crlen. S[nbrca^
Sec^bolf toar al8 SlHniaturmoIer ^croorrngenb. 2Ü8 Silb^nuer lebten in (EUroangen:
SD7eId^ior ^oulus (1669 — 1754), befjen '.örüber Sofe^b wub Sol). ®eorg unb fein
©of)n 3Kid)QcI;*) So^. ®ubr, gerühmt al8 ©Uufator; Sofionn Öubroig (um 1786);
Sofep^ ®ru6er. Sin berühmter ©obn be8 2anbc8 ift ber 93ilb^auer ?tnbrca8 ®rübl
nu8 2)QntoIt8toeiIcr, in SGBien, Sa(5burg, 5örünn (f 1813).
^Inögcjeic^ncte ©olbfd^miebe looten Sgunj ©mer (1738 — 68 tbätig) unb fein
©oi)n f^rnnj Xaoer (1750 — 1823)* S^re 3Rarfen finb IE unb XE, baju bie Snful
qI8 iöefi^QUjeid^cn. S^nen reibt ficb So^. SSogelmann nn.
öücbfcnmadbcr: ^ranj 9iuef um 1697. Sm 18. Sa^rbunbert iRaingniber. —
®In8fd)Ieifer: Sob- Önrtmid (f 1764) oerfertigte gefebnittene @)jicgelrab*»icn. ®ofen«
macber: Sof. ?lbicr (f 1779).
i^unftfebreiner: ^an8 'IRicb- SSeinmnnn, ^offdbreincr um 1690 unb fein @obn
^Qiiö ^^eter. Sobann ^auUi8 (f 1731; Später be8 83Ubbauer8 3ReIdbior ^.), mub
ü8ilbfcbniber.**)
5huiftfd)Ioffer: löeit ^irfebmann um 1724; 2ufa8 2Seibu8 qu8 SRninj, ^of»
fcbloffer 1749; cnblicb bcr fog. Spoiler S^Ioffcr.
Gttlonngifcbe ÜRünsen mürben in bcr 5?ipper» unb 2Sib))erjeit bc8 breifjig»
jübrtQcu 5frieg8 unb fvöter gefdblagen, boeb nicht in SUmangen, fonbern in 5iug8-=
bürg unb ^loblenj. 3Son ißro))ft Soi). ©b'^'ftopb ?lbclmnnn giebt e8 eine 9Rebnitte
1685 SRütlcr fec. (Über alte ?lnfi(bten ber ©tnbt f. unten beim ©d)loß.)
®as .Stift.
®ie 0tift8tircbe ©t. SJeit ift ber bebeutenbftc romanifebe ©emölbebau in
©ebtoaben, ein toürbigeg S)enfmal bcr febmöbifeben Äaiferjeit. Sropartig mirft Dor*
*) ’i'on 'liierten be^ 'J)iel<bior fmb erbalten: bet ?Iltnr ber Saiepb^tapeUe am
Sebönenberß, bie ^lepomuf* unb bie 5Äaricn)tatue bajclbfl, bie j^iftur beS (Erjengel^ an ber itirebe
unb nermuflicb noch tnait^c^ Statuarijebe in Stein, @ip§ ober ^oI$, norncbinlicb in unb on bcr
Scbönenbcrglir^e unb bcr Scjaitcnlircbe. 'Itudb ein gej(bnibtc^ iprnntflenjcbr im ÜJtüncbcncr 9iationaI*
muieum, au3 ber äi^ertitatt iHuef?. ferner (bei 'Dtalcr StubennoH in 6.) 'IßacbiämobcUe unb .^»anb*
jeidmunflcn ; barnnter eine Sfijje be^ f>ouptbecfenbilbc§ in bcr Slirebe 511 Sebroobsberg. ^lucb eine
'Jlabiernng bc# bl- ®cit mit 'Änfi^t non Gltroongcn. Gin non ©ergmillcr in ?tug§burg gcjcicbncter,
non .^ier. Sperling geftoebener Glljoangcr iöanbfalcnbcr uon 1742 trägt bie öcieidbnung Melchior
Paulus iav. — 5ßon 'JKitboel l)i. ift ein Stcinbilb be4 bl- ^tepomuf (uon 1745) auf bem.f^ebbof
)u 'IBcftbaufen (ISogelmann).
**) 3 0 bann iPauluS bat für bie S(bönenbcrgfircbe uon 1682 an gearbeitet, Dlltorauffäbe,
!3cicbt‘ unb iöctftuble, Safrifteifebränfe. SÖabrfcbcinlicb finb »on ibm auefa bie S^ränfe bcr Stifte«
berreniofriftei an ber Stijtefircbe. 5)ie flirebe 51t ^obenftabt (C')l. 'Jlalcn) beroabrt uon ibm uer«
fcbicbcne bejei^mete ')lrbeitcn : ilanjel 1715, $mci gefdbnibtc ßeiubter^cn 1708, ©cbenttafel bc4 $)au«
berrn — uigl«<b Sebranftbür — f(bönc4 fleine4 ftrnjifir 1716. 9Iu^ eine uon S- 51. ftrau4 1711
geftoebene 'Jlnftcbt biejer ilirdbe bat er gejeiebnet unb Gntmürfe ju gufjei)crnen glatten mit 3Mlbmerf
für iörunnen unb ©rabmäict geliefert (iiogelmann).
(fUioangcn. Stift.
105
ne^mlic^ boS ^ufjccc, bog mit j'cinem Cuoberipcrf faft uuoerfef^rt geblieben ift,
toä^renb baS Smieire burc^ sopfige etucfaturen cntftcttt ift.
Gö ift eine freu^förniige ^feilcrbafilifa im gebunbenen ©pftem, burcf)nu^ gcmölbt.
3)ie (seitenfei^iffe fe^en fit^ Cuernrmen fort al§ S^iebenc^örc, melc^c wie
ber ^Qupti^or mit einer ?lvfiS ft^lie^en unb fic^ na^ bem ^aiiptc^or je mit jmei
Sögen öffnen. 2>aju fommt an ber Dftfeitc jebe§ DuerarmS noc^ eine ?rpfiS, aifo
i^rer fünf im ganjen. Über bem roefttid^en 3oc§ beä SZebent^orS ergebt fic^ beiber-
feitS ein G^orturm. Sor bem 9J?itteIfd§iff ift eine breifc^iffige Sorbaße in sloei @e*
fdboffen angelegt, mit einer Sorlagc gegen Söeften unb einem 3:urm über bem SbZittel.
Äeiner oon ben türmen macht fi(^ übrigeng im ©runbriü unmittelbar bemertü^.
3)ie SorbaUc loar im Grbgef(^ob urfprüngli^ ganj offen. (5)o8 obere ©efthofe iuar
eine Äapette mit Elitär beg Stepbanug, buri^ einen Sogen mit Srüftung gegen
bag @(^iff geöffnet.) Unter ber Gborbübne ift in ber Sierung eine breifdbiffige, nach
ben ihreujannen geöffnete ÄTrbpto.
$>ie li^te Öänge ohne bie Sorbaüe ift 58,60 in, bie SSeite ohne bie Äreuj»
arme 24,42 m, im SKittelfdbiff 10,54 ni, in ben $eitenf(^iffen je 5,30 m. ®ic ^feiler*
ftärle im Äent 1,60 m. ®ie Sreite beg ülUttetfcbiffg tommt berjenigen ber grofeen
^eterglirdbe in |iirfau gleich feiner romanifchen Jfir^e beg fianbeg
übertroffen. Die S^eitelhöhe ber (Semölbe ift im SD'Jittclfchiff 22,45 m (im Gbor
nur 18,50 m), in ben ©eitenfehiffen nur 9,44 m. Der ^feilerabftanb mi^t etloQg
mehr alg bie ^ölfte oon ber Sdbcitclböbe ber ©urtbögen. Dog Querfchnittoerböltnig
unb Sodhfpftem ift bemnach, oerglichen mit anberen romanifchen ©emölbebauten, ein
gebrüefteg, hoch entfpredhenb bem beg S^ormfer Domg. ?ltterbingg mirb bie 9laum*
mirfung burdh bie hl^^^>nfigen ©emölbe in bie ^öhe gefteigert.
^aulug h^t toahrfcheiniieh gemacht, bafe ber ißlan nad) einfachen
oerhältniffen im römifchen f}up entloorfen ift; natürlich aug bem ©nuibfchema ber
großen unb fteinen Duobrate. Die SSeite ber Sierung betrage 36 römifche gu§.
Die lidhte ßönge 6x36. Der ^feilerabftanb, oon Slern ju Üern gemeffen, beträgt
40 römifche ^u^; bieg ift toohl, alg SKafj ber großen Diiabrate, bie eigentliche
©runbjahl. 2Sn SSirflichteit ift bag nörbliche Scitenfehiff um 14 cm weiter alg bag
füblii^e, unb ber füböftlichc SSinfel beg Gh^r^ ift fein ganzer rechter.
Dag Serbienft, bie inneren ©lieber unter bem Serpup erforfcht ju hnben, gc=
bührt bem fßrälaten o. ©chtoarj, ber crfchöpfenbe Stufnahmen oon 3. Gabeg unb
eine genaue Sefdjreibung oeröffentlicht h^t.*)
Die ©eitenfehiffe finb mit rippenlofen .Streu3geioöIben eingebeeft, bag .^aupt»
fchiff mit fnppelartigen fRippenfreujgcloötbcn. Die Slonftruftion ber lepteren ift
ftrittig, ob Kuppelgewölbe mit IHingfchichten unb unterlegten Kreujrippen ober Kreuj-
gewölbe mit fehr ftarfer Sufung. Dag lepte ©eWölbe oor bem Gpor ift flacher
alg bie übrigen. Die ©chilbbögen unb Cuergurten finb im Schiff fämtlidj im SRunb»
bogen geführt unb (ca. 0,70 m hodj) gefteljt, bie Kreusrlppen in gebrüeftem Spip*
bogen. Dag profil ber SRippen (53 cm breit, 39 cm tief) beftcht aug glatte, Kehle,
*) Die ebemalifle 8encbiftiner-9lbtt'i-Äinf)e 5Uin b«iliß«i Situg in Cfüroongen. Son Dr. ijhr.
S<bn>arj. StnUflatt, Serlüfl oon 5tbolf ®oiii & 6omp., 1882.
iuBuo(U|)j)
106
^Qgi'tJreiS. Cberamt ßUronngen.
Slunbftab. Xie gorm ber ^urd^freujung ober ber ©c^Iufefteine ift nid)t ermittelt. Unter
ben Seiteni^iffbüd^eru finb über ben Duerbögen ro^ abgetrel)pte Sirebemauem ober
(SUipanßeu.
107
«Pfeiler, Vorläufer bet ©trebebögen, errici^tet. Die ^auptpfeiler finb im Duerf(^uitt freii5*
förmig megen ber SSorlageu für bie ©c^eibbögen unb bie Duergurten. fommen
gegen baä SKittelfd^iff ^in gtoei ipolbfäiilen qIö Stfbienfte für bie Slreiijrippen. Die
3toifci^enpfeiler ^abeit nur gegen boS ©eitenfi^iff ^in eine Vorlage, ber nn ber 2Sanb
ein SJanb entfprid^t oI§ Dröger ber Cuerbögen. Der ©ocfel ift für alle Pfeiler
glcic^. @in SlämpfergefimS ^aben nur bie .^ouptpfeiler unter bem ^emölbe. Dnö»
felbe umfaßt oud^ bie Drciger
ber ©c^ilbbögen unb bebedt
bie 2Sürfelfnäufe ber @d«
bienfte. 91n ben SBierung^«
Pfeilern ^nben auc^ bie 3?or«
lagen ein S!apitäl, ba§ in
ber 9lrt beä SSürfeltnaufö
bel)anbelt ift, be^glei^en in
ben9lebenc^ören alle Pfeiler*
teile. DoiS ©pftem ber SD?it«
telfd^iffmänbe ift äl)nlid§ toie
im Sßormfer Dom: jmei
Dragbögen, jmei Driforien«
bögen unb jtoei Dberfenfter
unter jebem Dadjbogen. @in
®urtgefimfe toirb oermi^t;
bafür ift bie ©anb unter
ben Driforien abgefe^t. Die
Driforienbögen ftnb teiU
®lenbnifc^en, teilö Cffnun«
gen, bieö namentlich im (Sl)or.
©ie finb profiliert wie gen«
fter*) (febt üermouert).
Die Vorhalle hot oier»
feitigc Pfeiler, benen an ben
inneren ©eiten ^albfÖulen,
an ben äußeren ^ilafter öor«
gelegt finb. 3luf ben ©äulen
prächtige, fdharfgefchnittene
SBürfellndufe. Die ©urtbögen fmb im ©pi^bogen gewölbt, fowohl um bie Dragfraft
ju oermehren, alö um bie oerfchiebenen ^feilerabftänbe, Sogenweiten unb ©cheiteU
höhen audjugleichen.
Daö obere ©efchofe bet 58orhalle ift eine breifchiffige ÄopeHe mit ^lltarraum
gegen Söeften unb (urfprünglich) offenem 33ogen mit ®rüftung na^ bem ©^iff ju;
eine Slrt oon ©egenchor. h^l Äreuänahtgewölbe, ift aber auf fRippen angelegt,
wie bie Dieufte beweifen (beten Kapitale freilich toohl nicht mehr im utfprüngli^en
UUroangcn. 3nnerc9 bet Stiftifitc^e, 3ieConftru(tion.
•) 'Jtm füblicbeii Iriforium ftebt 1488; an ber Stelle lunr nieüeiebt einft eine Crgel aufflebangt.
108
Siagftfrei^. Cbeiamt (SHroangcn.
3uftanb finb). 2)ie ^^ra^bögcn finb ^ier trieber ijämtü^ runb genjölbt ^ic ®e*
roö(Be in ber 9)iittclQd^)e finb jerftört, toie in bcr S^or^oHe au(^. njor ein
fü^nc^, aber »o^Iübertegteg Unterfangen, fo ben 2:unn auf äinei ©efd^offe Don
^feilem unb ®ögen ju fteüen. Söiberlager bienen auf btei ©eiten bie gewölbten
glügel ber SSor^atle unb barüber ber 5?apeIIe, auf ber Diertcn bie burc^ bo3 ^ortalgewänb
unb einen ißorfbrung unter ber Änbettenbrüftung Derftörfte Seftmauer beö @d|iff§.
®ie Slri)bta War urfprünglic^ um ungefähr 1 m tiefer, ©ic ift an ben ©eiten
geöffnet mit ^^repfjen- ®ier üiereefige 3)HtteIpfciIer, Dier '-l^icrblattfäulen unb oier
(Scffäulen tragen bie neun ripbcnlofen ^cujgeWölbe mit fd^Weren ©urtbögen. 5Die
33afen tjaben jierlic^e Scfbliitter. SSon ben ^Jreljpen ftemmen fid^ auf jeber ©eite
jwei ©treben gegen bie SBanb ber Slrijbta. 35ie ^ntamifc^e ber 5tri)pta ift in ber
'Jonne überwölbt, einem nltc^riftli^en ^treofotium ö^nlid^. .^auptjWedf ber 5hppta
war wo^l, ben er^ö^ten Sijor ju tragen.
®ie Xreppen ju ben türmen unö 2)äc^ern unb ju ber J^apelle über ber ®or»
l)nllc finb nac^ römifcf)er Strt gerabtäufig in ben ©eitenmauem au^gefpart.
?tn ^Utören l)attc bie 1124 cingewei^te 5lird^e 5WöIf unb fo wo^t aud^ bie
barauffolgenbe. 5)er ^o^altnr fianb Dor ber ßf)ornifc^e; ein ^Weiter l^inter i^m;
ein britter Dorn, auc^ nod^ im ^oc^c^or. 83or beffen 3:reppe ftanb ber ^eu5altar
im ©d^iff. ©t. ©tepljonö 9Utar im Cratorium über ber SJor^atte. Sn ben Jlreuj*
armen wa^rfd^einlid; fc^on immer ©t. SD2idfjae(8 unb ©t. S8cnebift3 Elitäre. Sm
^trcofolium ber 51rl;pta waren bie ©ebeine ber Zeitigen S8enignu8, OuortuS unb
CluintuS unb ©peufippuS unb ©enoffen beigefebt. ©in Sethier foll früher ben ©bor
abgefcbloffen haben.
®cr äußere ?iufrift ber SSeftfrout Wirb beherrfdbt Don bem ©iebel, Über bem
bcr 2:urm auffteigt. ?luch ber 58orfprung ber SJorbafie fdbliefjt mit einem ©iebel
ab. „?luperorbentIi(b glüdEücb unb grof3 ift bie ganje Cftpartie entworfen, mit ben
fünf ^Ipfiben, ben ä^ei Dfttürmen, ben jwei Duerfdbiffarmen, bem Oftgiebel be§ ^odb*
fdbiff^ — unb enbli^ büdtt nodb babinter in ber f^erne ber SSeftturm berfin. 3)a§
ift ein großartiges Don bolbrunbeu, fJiecbtedS*, ©iebeb, ^pramiben»
unb ©attetformeu, in merfwörbigem SSecbfel unb bodb wieber in erbabenem ©inflong
bureb bie ©infaebbeit ber iBerbÖltniffe" (^autuS). ®afür entbehrt bie Cftwanb faft
gauj ber ©efimfe unb ber iölenben.
©efimfe unb Ornamente: 3)ie ^^feiterfodel im ©ebiff haben fämtlicb bie
©lieber bcr attifdben SafiS. ^ie Änmpfergefimfe biefelben in umgelehrter ^olge:
jwifeben jwei SBulften eine Sl'ehle mit erhabenem Ornament, nämli(b bur(btreu5teu
fRunbbogenreihen ober ®Iattreiben. S)ic ^olbfäuten haben ebenfaßS bie attifebe öafiS,
ohne ©dftücE. Sb^^e SBürfcIfnönfc finb Derjiert burt^ eine Vertiefung im ©ebilb, bie
einen erhabenen fHonb ftehen läßt. ®ie fi»t* aadb innen einfach abgefdbrägt,
biejenigen im ßidbtgaben unb in bcr ©horapfiS nadb außen bureb fRunbftab unb Stehle
jwiftben ^lätti^en gcgiicbert. ®aS mittlere genfter ber ipauptapfiS, baS nur halb
fo tief hcrabrei^t olS bie beiben feitliebcn, ift auch innen reidb gcgliebert. ©benfo
bie l>cr ftapelle über ber Vorhalle.
Sn ber Slrppta haben bie ©rffäulen, bereu eine bloßgelegt Würbe, einen ©orfel
mit fpiotte unb ©ebräge gan^ wie bie ^albföulen ber Pfeiler in ber Vorhalle. 2)ann
6Utpangen. etift.
lOi)
fofgt bie attifd^c Safig mit Scttlöttcm, toelc^e ä^nli^ ben Söofutcn be3 jonifc^cn
S?Qpitäl3 gebitbct finb. S)te SBürfcünäufe l^aben fiauboerjieruug mit 2:ierfigurcn.
2>ic Pfeiler finb oierfeitig mit ?tbfafungen, bie nietteid^t nad^träglid^ gemad^t mürben.
Sie ^oben feincriei ÄÖmpfetgefimä. Die ®ünbelpfeiler, auf ben S^reppen aufgeftellt,
^oben meber ©ocfel no^ ®afi3, ftatt be3 ßo^italS einen SCßuIflring. 5)ie Streben
finb nid^t eigentlid^e Strebebögen auö ÄeUfteinen, fonbem fteineme Sprießen; bie
nörblid^en im Sogen gefc^nitten, bie füblic^en nl8 Sömenfiguren gebilbct.
3n ber Sor^aüe ^aben bie Soefet einen (ScffnoIIen, auc^ oben in ber Äapefle.
ffiürfcifnäufe mit umro^mten Sc^Ubem, 5^ampfergefimfe, tcilmeife mit Slattranfen
110
:^08flhrci^. Dbcramt ^[(ronngen.
(in bcr ©nige fünfter finb an bcn (£den mit gcgliebcctcr unb geferbter
^tbfafnng ncräiert, ent)prec^enb berjcnigen ber fömtlid^en ©urtbögen: eine non 5met
^)innbftäbd§en eingefaßte öoßlfeßle, bie mit ^iomanten befeßt ift. ber yiopclle
üben ßaben bie ©cibienftc beS (JßorS ®Iattmer! on ben ilnäufen, einige Pfeiler ond§
an ben itcßlcn.
5)er iWanerfodcI bcS Scßiffä ßat als XedEgefim^ mit eine ©cßräge; ber beß
(Sßorß famt bcn .ftreujarmen ßat über ber 5meiten glatte einen 2öulft, bcn ein '^fätt*
djcn öon ber oberften ©njießung trennt. Xie Sifenen entfpreeßen ben getoölbtragenben
ÜBnnbbnnbcrn innen, ©ic finb fcitlicß bnrc§ eine ipoßlfebte profiliert, meli^e fid^ um
bcn Söogenfricß beß Xad)gefimfeß ßemmsießt. X)ie oier Sifenen ber .^auptapfiß über*
feßneiben feßon baß ©odclgefimß. ®ie ilc^le beginnt aber mie am ©d^iff erft etmaß
oberhalb biefeß ©cfimfeß.
SBogenfriefe gießen fid;, toagreeßt ober fteigenb, alß 31bfcßluß ber Söanbblenbcn
unter allen Xad^gefimfen l)in, aud| unter bem ©urtgefimß ber Duerfcßiffgiebel, fomcit
fie unberiiljrt finb unb unter ben ©urtgefimfen bcr Dfttürmc. ?lm nörblidfjen Sl)or*
tiirm neigt er 311111 ©pi^bogen. Xic ©iebet ßaben burdßocg enttoeber bcn fteigenben
über ben magred^ten Siogenfrieß, nie beibe 3ufammen. Xie Cfttoanb, too er gaii3
fcßlt, abgcfc^cn oon ber .^auptapfiß, ift lool^l oeränbert. fßroßle: ?ln bcr §lpfiß finb
bie Sögen rccßtioinflig gefdjnitten, mit unterlegtem SWunbftab. ©ic fteßen auf fleinen
Älragfteinen, bie auß fßlatte, ©d)rögc unb SSulft 3ufammcngcfebt finb. (iben)o an
ben mcftlicßen ©iebelfd)rägen. 51m ^^ortaloorbau crfd)eint über bem fRunbbogenfrieß
noeß ein i« Sanbform. 5lm 3D?ittclf(^ifT seigen bie Sögen eine non 3mci
"i|?Iättcßcn eingefdjloffcne ileßle, bie Stonföldjen ebcnfallß auß 5lcl)le unb ^^Jlntti^en
beftebenb. 51n ben ISljorobfeitcn befteljt baß f^rofil beß Sogenfriefcß auß mebreren
^'Iättd;en, Siebten, ©dbrägen unb Söulften; bafür feßlen bie Slonfolcn.
^auptgefimfe: 5tm SJZittelfdbiff (©nbfeite) ein in nicr .^auptabftnfungcn um faft
einen bnlbcn SDEcter cinge3ogeneß; oben feobllcble slnif^en 'if^lattc unb Dlunbftab, bann
oier Sleiben non Xiamanten, eingefaßt non sinei ^liittiben, bann ein befonberß ein*
gefaßter Bö^nfrieß, enblid) 3toif^en ©täben eine Äeble, bie mit einem f^rieß non fieß
burdbfdpicibcnben biamantierten Sögen belegt ift. Xaß ^auptgefimß ber großen 51pfiß
bat 3mif(ben feßön nerbunbenen 'iJJlättdjen, Slcblcn, ©täben nur ein eigentlidbeß Orna*
ment, ben beffen Äanten aber mit fRunbftäben abwedbfeln. Xie ©borteile
haben, abgefeßen non ber ^'lauptapfiß, ©efimfe non nerbaeßtig antitificrenbem ©dbnitt ;
.fiängeplatte mit SBaffernnfe unb .^oßlfeble, Stcblleiftcn. Xer nadßneißlicb 1588
reftaurierte ©nbgicbcl ßat baßfelbe Xraufgefimß inie ber fJlorbgiebel unb ber ^aupteßor
an ben ©eiten. 51n ber bem Sllofter 3ugefebrten Slorbfcite beß ^auptfcßiffß befteßt
baß Xaißgefimß cinfneß anß einem Slblauf 3lnifdben ißlattc unb ©n3icßung mit nor=
gelegtem ©tab. 5lucß bie ©cfimfe an ben ©iebelfcßrögcn finb 51bläufe stnifeßen
*i|31ätt(ßen, 5öulftcn unb SRunbftäbdjcn. 3n bie Sleßlen bcr ^albgiebel an bcr 28eft«
front finb ftemartige Ser3icrungcn eingeferbt. Xaß t^auptgefimß bcr Sorbollc befteßt
auß einem Sleßllciften, bcr non '^lättcßen, nnb einer ©(^räge, bie non SSülften eingefaßt
ift. 5luf ber ©eßrage läuft Uneber ber ncrboppelte unb biamantierte Sogenfrieß.
ff?ortalc: Xaß ,^auptp>ortal ift cingefoßt non ben Xreiniertelßfäulen , ineld)c
bie ©cßcibböijen ber Sorßallc tragen. 51ußerbcm ift eß 3iDcimal abgetreppt. Xaß
(tllmanecn. StiHStii(^e. (Sübportal.
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112
:3a0|tfrei^. Cbcramt (fßiuanfleii.
mittlere ^Irägerglieb ift als ^albfäiile geformt, bie 9lrd^iöoIte entfpred^enb al8 3Sulft,
oerjiert mit iheujbönbern unb ^olmetten. ÄampfergefimS ift an biefer ©teile
bur(^ ein ©cfblatt uor ber ^o^lfe^le auggejeic^net. ®er äußere Xragpfeiler ^at eine
gegtieberte Stbfafung — Äe^le ^mif^en IHunbftäbc^en — , bie fid^ an ber Slrd^ioolte
fortfe^t, ^ier nod§ aujsgefüllt bur(^ ein glc^tbanb. ®ag Sogenfelb ift offen; o^ne
©tiirj. ^Darüber fte^t bie 3nf^rift in romanif^en SKajuglcln:
Saroangen. Stiftdir^r. ftriipta.
t VOS . IGITVR . PER . QVOS . REGITMl . DOMVS . ISTA . NOTETIS .
NE . PEREAT . SI . NON . HABEAT . SVA . IVRA . LVETIS.
$>ag ©iibbortal ift jmeimol abgetrepbl» o^ne ©äulen, umwogen oon brei 3icr»
bönbern auf ungemöljnlic^ ^o^em ©orfel. 3)ie ®änber ^aben ^üßungen oon @e=
fled^ten unb ®lattranlen; bo8 äußere oomel)mIic^ einen jinnenförmig gebrotzenen
©tab. ®ie Ornamente finb in ber 91rt beS ÄerbfiZnittS flacZ cingefc^nitten. ©cibft
ber SlrcZitrao ift mit einem oerjierten ^Pogen* unb Slätterfrieä ftberjogen. S)a8
53ogenfelb entZält fReliefbilbmert (f. u.). 3m fpäteren SWittelalter toar über biefer
Pforte ein 58orbad^ angebraeZt. 2)ie unteren 2:eile ber Oemönbe finb mobem; um 1804
(fUroaitgen.
113
mu^tc baS ^ortol öcränbcrt werben, weil ®oben öom ©tiftöfird^^of abgetragen
Würbe. Xawalä [inb bie S^ürflüget mit ber mobernen 9tunen=3njc§rift üerfe^cn
$aulu>, Senfntäler auS Qftrttembetg. dogfittciS. 8
114
^aßüfreij. Cbcramt GUioanflen.
lüorben, bte Juo^I bebcuten iott: 5m 5a^r 1804. (®u8(.) Die 5tt)ei bronjenen
Sötoenföpfe fiub altromanifd).
ffapitäl einr« liiiccunfltpfrilri».
^fcilrtfapitdl am Ciauptportal in brr Kiorballr.
$frUntapitäI bei Simfte im Durrfc^iff.
$frilertapitd( in brr Sorballr.
(Jaroan0tn. StifUfin^r.
Rui 9r. 3- 6<bn>ar}, 3)ie rbrmaltgc 8rnrbiftinerabtrUir(bf )um b<il. 8itu< in RDioangm.
Seriag oon Rb. 8on) i Somp., Stuttgart.
Die Dünne [inb nüe brei nid^t noin ©odtel ^ernuf, fonbeni erft über ben
Dächern felbftönbig entroidclt. Der 3Befttunn fd^eiut in gotifc^er erneuert f^alb
in romanijd^en, i” fpätgotifc^cn formen. Die Cfttürme traben oerfc^iebene ®in»
teitung nad^ ©todroerfen mie nod^ genftem. Der nörblic^e mit feinen ©^ji^bogen»
fenftern im jtoeiten ©toef unb feinem ©pijibogenfrie^ im britten ift erft f^öt UoUenbet
Digillzeü üy Google
t^Ilmanflen. Stift.
115
ober cnicucrt joorben. 2)er füblic^c ^at im jiociteii ©toef ©d^aUöffnungen in ber
gefälligen J^onn »on 2)o))^)elartaben mit 3h>iic!§enfäule. 2)ie ©öult^en ^aben ben
^ürfelhmuf unter meitauelabenbem S^ömbfer unb fielen oljiie ©ocCel auf ber fd^rägen
jenfterbonf.
®om SBefttoert unb Siorbturm abgefef)en ernteift fid^ ber gonje Sau in allen
©injel^eiten alS ein SBerf au8 einem ®ufe, mie man cg aug biefen feften finbet.
Shmftgc)c§ic^tti(^ rei^t fid^ bic uormaligc
?lbtcifirc^c bem ©runbrife nat^ ben Sauten ber
^irfauer ©d^ule an, o^nc ba^ barum notmenbig
auf einen bireften 3ufQwntcn^ang mit ber iWeform»
fongregation 3U fd^liefeen wäre; beren S^ird^en»
baut^bug warb allgemein beliebt 9lu(^ bic ^n=>
läge cincg Dratoriumg über ber Sorl)alle ent»
fprit^t ben ©ewo^nljciten ber ^irfouer.
3)cr Slufbau alg ©ewölbebafilüa in
©(bwaben feinegglcidben nid^t. 3)og Sorbilb ift
offenbar ber S)om ju SBonng. 9iur ift unfer
Sau „(ünftlcrifdb rober, fonftruftiü reifer" (3)ebio) ;
bat er boeb f(bon ^ienfte für bic Shcujripben,
gaii3 abgefeben üon ben merfwürbigen ©trcbc==
mauern.
Unfer Sau fann ni^t berjenige fein, beffen
Elitäre im Cttober 1124 geweibt worben finb.
@g mu^ nach einem Sranb ein ©ewülbebau auf
ben ölten gunbamenten erriebtet Worben fein, beffen
Sottenbung burdb bie 9Seibe bejeiebnet wirb, bie
im Sabre 1233 km Älofter ju teil würbe. 2)ag
novum monasterium, beffen Seginn in ben @11*
wanger 9lnnalcn ing Sabr 1146 gefegt unb alg
beffen ©rünber im 9iefrologium 9lbt ^balbert bc-
jeid^net wirb, mufe unfer 3Künftcr, bie gewölbte
Safilito fein. Äuf fie bejieben ficb oerfebiebene
Ältarweiben, bic im 9Jctrologium für bic SRonatc
?lvril, 9Wai unb ?luguft oerjeitbnet finb. Sn
einer Urfunbe oon 1229 erfebeint unter ben alg 3cngen ongefübrten SKöntben oon
Gllwongen ein Wunehardus magister operis. (9B. U. II, ©eite 258; §ager
©eite 41.)
©pätcre Seränberungen unb 9lnbautcn; Um 1475 Würbe bog öorbere
portal ber Sorballc oerengert, in einem ©til, ber bem beg Äreujgongg unb ber
©t. SBolfanggfircbe entfpriebt. ^ag ^rcbenmobell auf bem Sron3e»@pitapb ber beiben
erften kröpfte beWeift, boB f<bnn um 1464 bie Grweiterung unb ©dbliefeung ber Sor»
balle bewerfftelligt ober boeb geplant War, wobrfcbeinlicb infolge ber 3e>^lbrung beg
5fIofterg 1443. ?lufgcfübrt ift ober ber jept beftebenbe ©rwcitcrunggbou äugen*
fcbcinlitb erft um bie SKittc beg 16. Sabrbunbertg , unb cingewölbt erft unter Sob-
(fUtoaneen. StiftSfircfic. 3>oppe(fenftet brS
®fibtutmS. 8 (stodroert.
Hut Hr. 3. S(bi)Mr|, Die ebemolige Senebiftiner:
obteUTnbe jum b«<(. Oitut in Hflnwngtn. Oeriog
oon Hb. tBoni t Somp., Stuttgart.
IIG
Cbcromt ^Üitiüiiflcn.
S^riftop^ ö. SSBcfterftetten (1603 — 13, SSappen nm ©etüölbe be§ füblid^n
3m 3o^r 1588 (3a^Hnfd^r.) mürbe bet ©iebel beS füblid^en DucrormS, bcr (lange
öor 1573) eingcftürjt mar, neu aufgefü^rt 6r geigt oben eine 9lltane, barunter eine
jfleeblattnifd^e mit bem Sieliefbilb beä SDSeltgerid^fö. (3u ben brei 97i[d^en, mel^c
früher ben ©iebel füllten, moren fdjon entfprec^enbe S)arftellungen mo^l gemalt ; mie
baS iUZobell auf bcr ©ebcnftafcl oon cn. 1464 geigt) 3^ ©eiten fielen gmei ©tatuen
bcr ©tiftcr ^ariolf unb ©rlolf auf S^onfolen in SKiif^elnif^cn. ?ln ben Äonfolen
ift baS öilienmappen unb baneben an bcr SBanb bag SBappen beä gürftpropftö SBolf»
gang o. Raufen angebracht ®ic
Jiachgefimfe am Cuerfchiff unb (5hor,
fomie bie oberen ?lbfchlüffe bcr @cf*
lifenen an biefen 5!eilen finb mohl
©meuerungen cbcnberfclben 3c>l***)
l!ic gmeiftbefige ©alriftei ift
1699 innen) an ©teile
einer gotifc^en — ouf bcr ©rgplattc
bargefteHtcn — erbaut an ber Dftfeitc
bc8 rechten 5heugarmg. 2)ie ©tift3»
hcrrnfalriftei h^t ©tuefaturen
unb ©chrcinmer! im ©pätrcnaiffance*
©efehmaef mit in öueh^ gefdhniptcn
$8appen bcr ©tiftShetren. 3)ie ©t
97cpomulSfapcllc ift geftiftet oon
bem ©tiftähernt ^rang o. SBollenftein
1701, gu SKaria.
©tiftungätafel mit fRcliefbilbnid.
©chöneg ©chmicbcifengittcr.
Slu8 berfelben 3^il if*
bnS SSorbadh auf toä^fani*
fchen ©öulen an ber 9?orboftede ber
©tift«fir(^e.
Unter ^ürftpropft ^rang @eorg
0. ©chönborn mürbe ba? 3nnere ber ^rche, bie iKorhaUe ausgenommen, oerpuht
unb mit ©tuefaturen auSgeftattet. ®ic 9luSführung mürbe 1738 bem IRi^orb 9ietti
unb ©manuel ißiquini übertragen um ben ißreiS Don 14460 p. cinfchlieblich bcS
OrgclchorS, ber ffangel unb breier ?lltäre. 2)abei mürben oielc ©lieber ber urfprüng»
•) 3n einer halb und) 1621 (jebnuften lRed)ttertiflunflÄi(^rift be* ^ropfl5 'Jllbre^t 2humb
ü. 9leuburg, früheren fiiiftoS unb 91aumeifter^, ift ju (efen, bnb „e§ flieid) ainer öben fd)euren in
unjer jliceben bermaifen geregnet, baS bacb barinn ftan b(i)ben, barenn mann bem Stifft }u fd)pnipt
etli(b ilii)th gctljon unb fchmpmmen Ionen." (3d)n)ai^ 3. 46.) 1524 mirb ^cinricb oon ©mnngou
jur ^Pefiehtigung be4 21au4 ber SHftsfirdic berufen (StnateordjiD ; ftlemm, 9B. ®. u. 93. S. 161).
**) iie 'l^röpfte 3(>h- 9Jub. o. fRe^berg (1654—60) unb 3o^. Cbriftopb III. d. ^^eiberg
(1660—74) haben im Chor ihre SDoppen am ©eroölbe anbringen laffen, roohl mit 93ejug auf
fKeftaurationen bafelbft.
({araangen. fireujgang btS Stift*.
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(fUjuaiiflcit. 3ttjt.
117
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118
Cberamt (?Uronngeii,
lid^cn Slr^iteltiir jerftört ober bcfci^äbigt. 2)ie berbcn ®c|im[e unb SiQurcn bcr
©turfotur bccinträ^tigen cmpfinblid^ bic SSirfung bcr ®er^Öltniffc bcS ölten öouS.
3Retti ift 1741 in geftorben.
3)a3©ttft§gc6äubc. 21n ©teile bc3 1443 burd^ 93ronb jerftbrten 89enebil=
tinerflofterg ift um 1470 bog ©tift^gcböube errid^tet’tuorben, on ber 9?orbfeitc ber
eaiuaiigen. StifUUrcbc-
^rd^c. ®cr Strcujgang ^ot fi^Önc Slio^tuerlfeiifter im ©til ber SBoIfgangSfapcIlc,
mit cigeiitümli(^cn f5ift^6^Q|f*^n*uftern, unb reid^c 97e^geiuölbe mit Dielen SBoppen-
f^ilbcrn (So^rcäja^l 1473); jum 2cil — on ber Sbrbmefteefe — fc^on mit oft*
förmig gebilbeten Oftflügel ift ein giebelförmiger ®erfftein ein»
gemauert, ber o^nc öo» einer Pforte beö ©cnebiltinerflofterg ftommt.
Xie Siebfrau enloVelle am ^Beftpgel gegen ben §of ^erauö ift too^l an
bic ©teile ber alten örunnenfapeHc getreten. S'ine loteinifc^c unb eine beutfe^e 3n»
(fUnwnflcn. Stift.
119
fd§rift melben, bafe bcr crftc (Btein im 3ö^rc 1473 gctegt ift. $lm 9?ebgen)öI6e jcigt
ber ^ouptfc^IuBftein ba^ auf bem <Sc|U)ci§tiic^. ®cr nörbliti^e ^lügcl
bc8 ©tiftggebttubeS enthält oben einen ^meift^iffigcn ©aal mit SJippengcUJöIben auf
jtoei ©äulen unb ^robenfonfolen ober SJienften. SD7an pIt i^n für bcn 5?abitclfaal
be3 ©tiftg. 5(n bcr SBeftfeite be3 Äreujgangä ift über bem ©cioölb beäfelben iio^
ein tonncugemblbtcr SRaum, oicttcic|t jum 91rc^iü bcftimmL
^laftif^e ®ilbmerte an unb in bcr ßirc^e; 3m öogenfelb bc8 ©übf)ortal8
ftnb brci fjiguren Ifalbcr^abcn bargcftcHt, fo unbeholfen, ba^ man nur bie mittlere
mit ©i^crheit beftimmen fann. 68 ift ber fcgueube Sh^ftuS, throncnb in bcr ?lureoIc,
SQroangni. StiftCtirc^e. Aflc^e bti 17. unb 18. ^abi^unbertg.
in ber öinfen hält Äreujfcebter. ®ie beiben feitli^en Figuren finb U)ahr=^
ftheinlidh SKario, anbeteub mit flach oor bie ©ruft erhobenen Rauben, al8 ^rau
fenntUdh an ben toeiten Cberärmcin, unb 3ohanne8 bcr Käufer mit bem Such
im 9lrm.
Über ber nörblidhcn 9lpfi8 ift ein SünglingSfopf oon antitifdhcm ©^nitt, mit
S^rlcnfcttc um bcn .^al8, cingemaucrt. Über bcr fübtichen ?Tpfi8 liegt ein Söme.
3n bem gotifchen Sogenfelb be8 SorhaIIcnportal8 flehen bie brei ^eiligen Situ8,
©ulpiciu8 unb ©eroilianu8, Sleliefbilber üon fchr mäßigem Shinfüoert in fpät»
gotifchcr Spanier.
3n ber ©afriftei loerben ^wci gute fpätgotifche Sifchof8ftatuen bcr beiben
©tifter aufbctoahrt.*)
*) ?(u8 bcr biellof» Stiftefircbc foü 1696 ba'j flefd)iufetc firujifir naib 'lÖUburgftettcn (®oi)cru)
Dcrbrocbt roorbcn fein, bo« bie Stiftuiiß bcr .t>ci[iflfrcujfapcUc bort ncranlabt bot 0- 3- 1745); ci?
rübrt üu4 bcr 3<it «nt 1500 unb bcfinbct fub in bcr ßcnnnntcn Kapelle. (C51.)
120
i^agftfrci«. Cberamt 6(hvangcii.
9ln bcr Dj'ttoanb be^ ÄreujcjongS ein iibertünd^teS f^)ätgotljd^eg ©teinbifbtoer! :
30?ariQ mit <St 9?ifolau§ unb @t. ©mrncram, babci ein SBo^benjc^ilb mit ^ift^om.
S)ic öc^anblung i)'t ganj ä^ntid^ mie bei bem ©rnbrnol ®corg^ n. ©d^mabgberg in
bcr SSor^ntte (f. u.).
SIm füblid^en Äreujgiebcl ift ein 91eliefbilb bc§ 3BcItgeri^t3 in gelbem
©anbftein in bie S5(enbe eingclaffen, nod^ ^nlb gotifd§ in SO^otioen unb Spanier.
9led^tä unb linfg in 3Jiufc|elnifd^en fielen ©tanbbilbcr ber beiben ©tiftcr. SlUeS
öon 1588.
®ic ©ipgfiguren SRctti? unb ^iquiniS on ben Pfeilern im ©df)iff unb bie ^träger*
fermen unter ben ©emölben in bem aufgeregten Stil ber ^eriietenjeit [teilen bie
SQroanecn. 9(mpuUeii, r>(6ctfCT80lbct.
3lpo[tel, ©uongeliften unb Äird^enüäter öor. flad^eren
Studaturen am ©emölbe, meift auf bie Stiftg^eiligen be3Ügli(^. 9ln einem Pfeiler
bei ber Äan5cl ^oljftatne be5 1)1. 9le))omul non 1729.
35?anbmalereien: Spuren mittelalterli^er Semalung [inb in ber Stifte»
fir^e nic^t gefunben morben. 2)aß bie bloßen Steinfläd^en [cf)on eine mürbige
Sßirlung traten, fiel)t man in ber ÄapcHe über ber 95orl)allc. 3n bcr St. 9lepomufg=
Inpcllc [inb an 'ü^iinben unb ©emölben Qu3 bcr Srbaunngäjeit ; bie 2)ccfcn-
bilber [tcHen üor: bie unbepedt ©mpfnngcnc, ben 9)iannarcgcn unb 3o[epb in flgpptcn.
5ln einem bcr 3Sanbbilber [tc^t So. Se. ^ueber 1707. 2)a§ ?lltarblatt [teilt bie
pl. Sipp[d^aft öor mit ber 9BibmungSin[c^rift : Triadis creatae Coiisanguineis. Sn
ber Äreuägang^fapeHc toar an bie Sübmanb eine ijJicta gemalt, aber fe^r öerborben;
[ie i[t erfe^t burd) eine moberne 9)ialcrei üon g. X. .flolb.
(fUroanßcn. Stift.
121
Siafelmalereicn: föitbmffe ber ^ibte unb brr "ißröpftc, 1576 gemalt, aufeen
an bcn 3öäiibcn bcr Ärljpta. (Sbenba uicr Silber mit SKartijricn öon ©tiftä^eiligen,
gemalt non SJZatt^. t)oii SOiergent^eim 1685.*)
Äunftroert ^aben folgenbe alte Elitäre: 3m Ciier)ct)iff jmci impofante SBanb»
altäre in ©pätrcnaiffance. J)er nörblid^e ju © t. 3 o ^ a n n S n p t i ft unb © t. 3 o l) a n n
Suangelift ift bejeic^net mit ber 3^^^ Iß 13 unb bcm SBappcn ü. Sernborff am
ölgemalten Slatt, bad bie @iitl)auptung be§ ^äufer§ barftcllt, mit bcn 3nitialen
GMT. Oben ber ^l. HKid^acl. ®cr füblic^c ju ©t. Sencbift unb Sarbara
SOtpangrn. SUfttfitc^t. Unttrfa( für ^finpuDnt, fUbrrDcrgoIbct.
^at frühere fRenniffanceformen ; alö Slatt ein Clbilb bcg äWartpriumä ber ^eiligen
Sarbara; oben ein Silb bcS ^eiligen SencbUt.**)
ü)er ?lllcr^ciligcnaltar ift au§ Slcc^tcilcn üon bcm frül)eren IRofofoauffa^ bc^
ipod^altnrd jufammcngefebt.
3n ber Sor^alle: T)er 9(ltnr 511m f)l. Ärcuj, ©nnbftcinaufbau in cincd
©d^rcinö mit offenen teilloeife bemalt unb ücrgolbct. 3nnen bie ipo^rclicf»
figuren oon d^riftuS am Ärcuj mit 9Jiarin, 3ot)anneg, Siagbalena ; bie ©cftalten
*) 'Xie (ntbotifdic itirebc in Cnnnftatt bciualjrt jiuei ßroHc Cißeindtbc, ivcldjc nue ber 6U«
iPQiißer Stiftjtirtbc ftammen jollcn: 'JDtnria i^ermabtunß, »on ^onue Uinbnd) in itlnßjbnrß 1662,
unb Äaifcr .^cinrieb II. nin tfirab bc* 1)1. 'li'Olfßanß, uon C^umlb Cußbcr^ in äl'iirjbnrß 1664
(C®. Cannftott).
**) 'Racb beni ■Jotenbiub ber Stift'jtircbe ftorb 7. 3««i 1613 Joannes Hürner de Bibracb
statuarius, qui suinmuin altare in clioro sculpsit .sed vitain ante opus iliiivit (®oßelmann).
122
Cbcrniut (fUnmiigcn.
(illroniisen. StiftMirdic. €t. 'Jirpomutlapclle.
iiod^ mit gotifc^er (Smpfinbung geformt. Qn beiben Seiten je äloei 9?elief6ilbcr qu^
bem Ceiben 6§rifti, nuc^ mo^l nnd) einer 3eid)iiimg ou^ ber ^rüt^jeit ber SRenoiffance.
^Uroanoeii. Stift.
123
Unten Snfd^rifttafel, gehalten öon ätoei Sngcln. Cben ©tatucn ber brel gciftlid^en
2!ugenbcn unb bog SBoppen beS ^ropftg S^riftopb ö. ?Se)terftcttcn (1603—13).
3n bie ©üblüonb ift bog ÜKittelftüdf eineg ehemaligen ©t. ^Innenoltorg ein»
geloffen, ein gotifcheg ©teinrelief mit ©t. 9lnno felbbritt, ^ieronpmug unb 3ohonneg^
®t)ong., unter bem ber ©tifter, ^ropft 5lI6re(ht ö. ^eiiburg (1503 — 21), hiiet.
CUroaiiecn. 0ebtnftafc( bet jroei erften iJiöpfte. Sronje.
?tm ©t. ©eboftiongoltor (oug ber gleichnamigen Äopelle) eine fpätgotifche ©tatue
beg ^itelhciligen.
Äir^enfdhah'. ©ilberner ?lrm mit ^Reliquien beg hl. ®eit, fpätgotifche meifter»
hofte Slrbeit. ®rei gotifchc fReliquienmonftranjen. SHeiner Äelch mit Sngeigföpfcheii
am 1630. filberoergolbetc glatten mit 2Baffer!anne unb jmei Ampullen,
124
Cbcramt GUwanflcn.
^lugSburgcr 'JIrbcit öon J B. ©Ifenbeinfru^ifij; üon bcn Gltcrn beS ^rop^leä Slorcr
0. SSartenfec; (htbc 16. Sa^r^unbert^. ©ilbcmc ÜJ^aricnftatuette, meter^od|, üon
Sgn. Smcr 1748 (Snfc^r.). SSier 9?cliquietitafdn, ?Iup^e für ben ^od^altor, öon
|(i^n)ar5cm ^olj mit ©ilbcrplattierung
nnb Ölmolcrcien (Sngelligru^, 5D?artem
(S^rifti). ©Ubcrl)iatticrtcg '^ßrojeffionö*
freu5 mit !5)rcipafecnben ; Slofofo; ba3
Slorpug no(^ gotif^. ©onnenmonftrmiä.
ßlfcnbcinfru^ifij: auö bcm öorigen 3a^r*
Ijunbcrt. 9JöfofofeId), (Jttlüanger 9lrbeit.
in Qiitififierenbcm 3opflt«^- 97eu=
romonif^cr ilclc^ mit ©(^mcljmatcrci
öon ^orra(^, fWünd^cn.
©in $cil bc« 51ir^enf(^a^cg ift
1818 in bic 2)omfir^c nac^ Siotten*
bürg a. 97. getommcn. (3iöci filbcmc
SBci^roafferteffcI, einer botiert 1636,
fomt 9l)pergill nnb ber fogennnnte 5u9*
geriete Ornat.)
ijm ^oc^altar ift ein ^innreliqniar
niebergelegt, bn^ 1875 in bem alten
Öo<^öltar gefnnben tourbe. f)at bie
©eftalt eineg ©arfop^agg ober einer
ÄQpeöe unb foll ben ©d^riftjügen na^,
bie baronf eingraniert finb, aug bem
8. 3al;rbunbert ftammen. S)ie 3nf(^rift
5ÖJ)lt bie eingefc^toffenen SHeliquien auf.
(©^luarj.)
©loden: 'Jltte fec^g loaren ge»
goffen öon ^ang Üiofen^art in 97ürnberg
im Sabre 1545; für ben 3P«tiier befam
er 14 fl. 3m 97orbturm bängt bie grofec
©nfannn mit Umfd)rift: im anfang mar
bag löort u. f. tv. 58ilbcr in Umrab=
mungen öon ber fyorm eineg §ütar»
febreing: 9(bam unb ©öa, ©t. ®itug,
©ulpicing, Äalünriengruppc. ®ie jöjeite
©lode jeigt ein SJefperbUb nnb öcr-
®ra6ft.?n bt7^iricui‘dTAhe^^ fcbiebeue ficiligenbUber | iesus naza-
renus u. f. ro. diejenigen im ©übturm
haben bie Snfebriften iesus nazarenus u. f. tu., ave maria u. f. lü., gloria in excelsis.
die Ueinfte ift 1877 umgegoffen. ©lodenftüblc 1738.
die ©itter beg ©b^r? f”*b in antififierenbem 3opfftil aiiggcfübrt öom fog.
.^■)aller ©ebioffer.
(?Uiuanflcn. 'ötifl.
125
GpitalJ^icn: 3ni Ouerfc^iff fiiib 5n)ci öorjüglic^c ® eben ftofeln, Grjgüffc,
cingetaffcn. eine, aU ©rabplatte gebadet, lag bis 1663 über bem ®rab ber
Stifter öariolf unb (Jrlolf in ber 9Kitte ber Str^blo. ®ic Xafel (2,06 x 1,05 m) ift
QuS 5lüei ‘leilcn jufammengcfe^t. Stuf
einem iDamaftgrunb mit ©ranotobfel»
mnfter finb in glad^rclief bie beiben
Stifter in bifd^öfli^em Ornat bor*
gefteHt mit bem SJiobetl ber ftird^e.
5)ie Snfc^rift bc5ief)t fid^ auf bie Stif*
tung beS ÄlofterS. I)ie ^afel ift ina^r»
fe^einlid^ jum Jubiläum 1464 ange>
fertigt, ^e^nif unb Stil toeifen auf
|>ermann SSifc^er b. St. in S^ürnberg.
SSom nnberen 2)enfmal jcigt bie
obere 3^afel (1,33x0,51 m) glei(t)falls
in Flachrelief mit reicher Saubumrah='
mung SKaria mit bem Seichnam ß^rifti
auf ben Änieen, unterm Äreuje fi^enb.
3u ihren tnieen äloei *i|Jröpftc
mit Spni^bönbern, bur(h bie Söappen
bezeichnet atS 3oh- 1». ^irnheim (| 1460)
unb fein iWachfotger Sltbrecht ö. 9tech*
berg (f 1502). ®ie untere 5!afel enthält
eine lateinifche SJcrSinfchrift zum Sob
biefer beiben erften ^röbfte, bie alS
©rünbcr beS Stifts gelten fotlen. Xer
Stil beS tSilbmerfS ift mehr malerifdh
in ber Slrt beS Slbam Äraft ; eS ift ohne
3loeifel eine Slrbeit ißeter SSifcherS Dom
@nbe beS 15. 3ahth- (öergau in Äunft*
chronil XIV, 1879, 15.)
5n ber Äirche, an ber Si^t»
toanb beS nörbli^eii SbreujarmS, tebenS*
gro^e gutgearbeitete Statue beS ‘‘^ropfteS
ßh^iftoph ö. Freiberg, f 1584.
3n ber Vorhalle: ®rabftein
beS Ulricus de Ahelvingen,
t 1339, mit ÜJiafuSfelumfdhrift unb
Ißottbilb bcS betenb baliegenben 9titterS, an feiner linfen Seite fein SBappcnf^itb.
2)er Äopf fpäter ergänjt; Spuren Don Semalung (Dergl. Stnjeiger b. ®erm. 9Kuf.
X^TII, 1871).
©rabftein beS Sllb recht D. S chm ab fp erg, f 1464; mit aJZinuSlelumfchrift
unb ^odhreliefbilb beS gefpreijt auf einem fiömen ftehenben fchlanlen IHitterS, ben
^elm auf bem ^aupt.
12Ü
^rtgftfrci#. Oberamt (SUwaitflen.
©rabitein ber SKargrct öon ©hjobfpcrg, geb. ö. 9?cunegf, f 1476, mit
^oc^rclicfbUb ber SSerftorbcncu, fnicetib üor bcc ^olbfigiir bcS leibcnben (J^riftud
mit ©eifeel unb SJutenbünbel, hinter if)m eine Sngelö^albfigur.
Q^ebenfftein beS 5tanonifu^
i
)ifliOfnfbf(imt)fniifr rö
pultiingrii
unu
üfUp
uns
uon
iitfia
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StAVll
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fin
frin ffliillf biiulfrfliü Dir ft/irb nnna^
1/ zz’aiii Oinftann« lifinnriftif 4
tnoni iirn poi (iiifOiÖ |
Ontoangen. Oebentfttin in ber VorbaUe bei Stiftttirebe*
(% r>. (9ültlingcn.)
®eorg o. ©tuabSperg, 1 1505,
mit ^od^rclicf: ®ct ®cr[torbene
Inieenb üor bem @e?reujigten ;
üor bem 5breuj fniet Sliogbolena,
hinter bem i^anonifud fte^en jmei
Sünger.
®eben!ftein beg ^ q u l ^
ü. ©ültliugen unb feiner @e=
mahlin 9lofa, geb. Surggräfin (ü.
ßanbt). |>albfiguren ber ©h^l^ute
in Flachrelief unb i^re 3Sappen;
Frührcnaiffance, 9D7onogramm au^
C unb W.
®emalte®ebenftafel üon ^olj
mit Shönung 9)?ariö unb fnieenber
Familie SubmigS ü. JRinberbach,
t 1544, unb SJiargarethag , geb.
ü. 97euhaufen, f 1584.
©ebentftein beS § a n g ü.
©dhmabSberg, f 1549, mit
roh gearbeitetem Sieliefbilb be^
üor bem ©elreujigten fnieenben
9iitter§.
kleiner ©ebenlftein beS 5)e!üu8
(S()riftoph ö. SBefterftetten,
t 1567. @r fniet oor bem ®e»
freujigten.
©emalte ©ebenftafel be§
SBilh. SWumbrat ü. ©ptegel»
berg, f 1588. ®h>^ftu3 am Äreuj
mit 9Karia unb Sohanneg. Unten
flein ber fnieenbe ©tifter.
kleiner altarförmiger ®ebenf*
ftein beS Domherrn ©urlharbt
Friebri^ o. F^fh^crg»(Sifcn
berg (f 1624); gelber 9Karmor.
©rinnert in ber 9lrbeit an Seonharb
®er ®erftorbene fniet üor bem Shujifij.
Äcni ju ^aU.
S)ie ©rabbenfmöler finb jum Jeil au32.ben obgebrochenen Äapellen be8 ©tiftS
firchhof« üerfe^t, ber um 1804 auf gelaffen h)urbe.
(rUmanflea
127
. Stift.
Cnreangtn. 0cbentfte(n in ber QorbnOc ber Stiftttirc^e.
(fl. St. 0. S’ctb^tTfl’liitcnbrts. t 1624 )
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128
Cbcraint (jUwanfleu.
3m ili’ciijgang: ®rabftcin bc§ SBitbcIm o. 9?ec^£ierg, f 1506, mit
^orfjrelicfbilb be§ Stittcr^; in bcn .^önben ein 9tofenfron5, ba§ bärtige .^aupt 6e*
bedt mit einer 9)iüpe (ügf. ^tnseigcr b, ®crm. ÜJ?ui. 1871, 12; 1875, 4).
ölrofje bemalte (yebenltofel in ^ni^renniftnnce für SSalt^er D. ^irn=
beim, Dbcrft, f 1557. fnieenb t»or ber ßalüariengnippe, in §lrfabe.
5/cnfmal ber Urfulo ©tcinbüufferin n. 9?eibenfel§, f 1566, ©anbftein
mit fRelicfbilb ber Slnferftebung Sbnfti nnb ber tnieenben Familie.
!Jenfftein für 3ab- ®eorgn. Seonrobt, ®ufto^, f 1594, in ©olnbofer
Slal!, mit §luferftebung
®Q«; 5^cnfmal bc§ gefeierten 3efuiten 3eningcn(f 1704) matbt
auf Äunfnucrt feinen '3lnfpnub.
fiubmigo. OJrafened, j 1578; ©tcinbenfmal. ©r fniet oor SWoriä Tönung.
3n ber Siebfrancntapelle: 3)etan (Sbriftopb ü. ©emmingen, t 1616.
^llabafterbenfmal in beutfcbcr Stenaiffance. f^igur in ^odbrelief, öor bcm ßrusifiy
fnieenb, im |)intergrunb eine ©tabt.
^einridb '^Ibelmann ü. 9lbelmanndfelben, ©^olofticuä, f 1579, ©anb*
ftcinbenfmol mit fnieenber ^igur in ^Relief.
3 ob- 2B alt ber n. ^reljberg t»om ©iffenberg, ©tabtuogt, f 1607, unb
9?eronica, geb. n. .^obenredbberg, f 1589. ©tcinbcnfmal in iRenaiffanccglieberung.
3Rann unb f^rau unb ©obn fnieenb unter bcm S^ni^ifij. darüber 9?ofcnfranäbilb
mit SWaria. 3m löogcn oben ©ottontcr. ?ll§ ?(frotericn jtoei fibenbe (Sngeldben.
ipriiebtiged ^^enfmol für 3sn. 2)e)ib. o. ^euttingen, jDefan, f 1718.
SKarmor febwarj unb rocife unb ©tuef. SöruftbilbniS in äReboillonrelief. ®abinter
ber 2!ob ald ©cripp mit ©tunbengla§ unb ©enfe. (SngeL SBappen.
2)ie 3nfcbriftctt ber miebtigeren 5^entmci^er fteben in ber Dberamtebefebreibung.
(Sin ooUftänbiged 5?crjeicbnig giebt ©u§l, nodb Äb^mm unb einer ^anbfdbrift non
ungefähr 1700 im ©tuttgartcr ©taot^arebin.
alte ütabtpfarrbircbc S>t Ifiarien.
Äotb- arienfirebe, früber (bis 1818) ©tabtpfarrfirebe; tnobl febon in ber
ilarolingerjcit Ceutfircbc. '3)ic Pfarrei mar 1259 bcm Älofter einnerlcibt morben.
1.898 fanb eine SBeibc ftatt. .^»oupterbauer gilt ber '^ürftabt 3obann n. .^oljingcn
(1437 — 52). mar Hrfprünglidb eine einf^iffige gotifebe S^irebe mit tonncngemülb»
artiger ipniäbecfe im ©dbiff. 5lud) ber (Sbor, ber aus ber 2lcbfc meiebt, b^it f<^ine
©trcbenfcilcr; bie jebigen inneren Oiernölbmiberlager flammen auS bcm 17. 3abr»
bnnbert. (Sborfcbluf; auS bcm ?lcbtccf. ©iiblicb am Sb^r ftebt ber ^Jurrn, unten
tonnengemölbt unb mit ftrenggotifeben ^enftereben nerfeben ; in ben oberen, adbtedigen
©efeboffen mit ben meiten ©cballöffnungen unb ber ^wifbclfuppcl jünger. (Sbor unb
2:urm finb auS Cuabern errichtet; baS ©ebiff auS Srucbftcin mit 3Jcrpub.
?!urm unb (Sbnr liegt eine jmeiftödige, burdbauS tonnengemölbte ©afriftei. 2)ie
^enfter am (Sbnr unb ©ebiff, urfprüngtidb geteilt mit ©tab* unb SRa^merf, finb im
norigen 3abrbunbert neränbert morben.
Um 1633 febeint bie ^lircbe nmgebaut morben ju fein, nieflcidjt für enangelifeben
©otteSbienft. ©ine 5Roti5 non 1753 im 'Xaufbueb (nad) C®.), nur 120 3abrcn fei
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SDroanorn. Stifttlirc^r. £t. 8rncbift(>nitaT.
^ au lut, XenfntSIet aut Sürttemberg. .^ogfirteit. tt
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130
^aflftfreiäi. Obcraint GUiuanflcu.
bie Äirc^e toic au^ S^or auf bamaligc $rrt mit brci ©cmölben unb 0äuten famt
bem 5)ac^ftul)l üon SS3elfd)en gebaut morbcn. 2)ie ©eitemuänbc würben bainalä
ec^ö^t. ®ie ^übi’d^e SJot^atte oor bev 3öeittl;ür, freujgewölbt auf jWei toö=
fanifc^en ©öulen, wirb auS biefer 3cit ^errü^ren, (Sine (Smpore üon brauner ^04=
orbeit War bi§ 1753 üorl;anbcn. 2)ic Säulen üon 1633 würben 1753 üer=
ftärlt, üierecfig gemad§t unb burc^ Heine (Gewölbe (©urtbögen) üerbnnben. OJiad^
anberer Eingabe würben fie 1753 üielme^r „ringer gemailt unb audgejiert".) ©ic
finb je^t quabratif^ mit burc^ SierteUftäbe abgefaften Gefeit unb mit jonifierenben
3opffal)itäIen üon ©tuet ®ie (Gewölbe ^albflac^. ©d^on 1718 fei bie ilird^e ein*
Sntuangen. €t. Solfsang^fuc^.
mal renoüiert unb mit ©tiufatur unb 9)?alerei üerbeffert worben. 3)ie SKalerei würbe
aber 1753 erfe^t bure^ fold)c üon Gbmunb SSibemann an ©ewölben unb SSanb»
felbern. 9?on if)m würben aud^ bie ?ütarblätter gemalt; bie 93ilb^auerarbeit an
fämtlid^en Elitären ^atte Sol), iiubwig. SBibemannä ifiJanb* unb ^^edenmalereien finb
in leichten 2^önen nac^ Slrt ber "ifJoräettaumolerei beg fRofofo gehalten. 9ln ber G^or*
beete ift eine liebliche SRabonna in leid)tgefärbtem ©tud bargeftellt, in einem 9)?ebnillon,
ba§ Gngel trogen. 1879 würbe baS ©anje üollenbiä au^gemolt im 9ienaiffance*
©ef^mad burc^ X. Sfolb unb mit ©la^gemölben au^geftattet, aud^ neue Slltäre,
5fanjel u. f. w. in fRenaiffance aufgeftellt. ©roßc ^oljftatuen üon ^etruiS unb
ifiaulug, Wo^l üon einem ber Gllwanger iPilbl)auer ^aulus. Clgenwltc ©tationen
üon Sofefjl) Äoc^ um 1753.
C^llmanflcn.
131
2)er ß^or enthält noc^ einfad^c gotifi^c Gl)orgeftü^Ie o^ite ^iiiterlüonb. ®ute
3icnaiffancebilbnjcr!c: Ärusifij, 3Wabonna, ^icta. 3n bcr Snfriftci ein f^öncr <Sd^ranI
i)on 1665. 9RoIofofcI(^c. öHoden non Sern^ort Sac^aman, 1499 (ofanna
ic^. in nnfer frauen er leut id^.) unb 1508 (5efn3 9Za5arenuö u. [. iu.). 9Son 9tacle
fiot^ar; 1626 mit SBappen beiS ^ropfl« SInrer. 9Son 3BoIfg. SSillj, ©d^eIc^gI;orn
in Sid^ftätt 1708. Grabplatten in Soln^ofcr ©tein and beni oorigen Sa^r^unbert.
^üb)(^e 2^nrbe)(^läge unb genftcrgittcr.
Jpt. IKolfgang auf bem J^ricbl^of-
Äatf|. Äir^e ©t. SSolfgang (unb ©t. Ulrid^ unb ©t. ßoren^) auf bem
f^rieb^of. ©ic ift infolge oon SBattfa^rten ju einem 53ilbf;au3 beS 1)1. SBolfgang
(fOroongen. Stift^tin^e. SUttcIftücI cineft St. ttnnenaltarS.
^egrünbet unter giirftpropft ?Ubrcc^t P. SRet^berg 1473 unb gemeil)t 1476. (®ic
«rftere Ml angefdjricben in einer ®rünbung§'inid)rift am ©übportal unb
aufjerbem an einem S^orftrebepfeiler; bie Ic^tcrc an einem ©(^lu^ftein im 6f)or.)
^>er 93aumcifter ift mal)rfi:^einli(^ berfelbe, oon bem Slreujgang unb Äapetle an ber
©tiftdlirc^e Ijerrü^ren. ©ein 10; Sllemm, gig. 135) ftel)t auf bem
lebten ©c^Iu^ftein rec^tg im ßl)or. (Sin 9)ilbl)aucr5ei^en fe^rt 1495 an bcr 5lir^e
ju 9löttingen i. SflieS toieber (Älemm, 2Ö. ö. n. 9?r. 159).
Gd ift ein Sau au§ einem Guß; eine einfdjiffige Üangfird^c mit fd^mälcrem,
au3 bem 5ld^ted geft^loffenem Gl)or unb quabratifc^em SJeftturm. 5)ie ©afriftei mit
quabratifc^em Grunbri& ift im füblit^cn SSinlcl ^toifi^en ©d^iff unb Gl)or angelegt.
2)er ganje Sau ift eingemölbt mit Siippenneßen. !Taö ®<^itf oicr, ber G^or
o^ne ben ^olpgonfc^lub brei 3od)c. S)ic ©trcbepfeilcr finb am Sdjiff mit einem
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^agftfreiÄ. Cberamt (^llroanflen.
tlcincrcn ^cil ing innere gesogen imb nU @cjuölbbien[te in ber 9(rt reic^geglicberter
^reipfeiier bel^onbelt, )o bnß bem Sefc^nuer ber <Sd^ein einer breifcf)iffigen ^aÖe oor«
getäufc^t loirb. 5)ie 9Jip))en njad;)'en o^ne Änmpfernnfnp aii8 ben $3anbbienften ^ernuä
unb finb sum 2:eil Ijod^ üBerinauert. ©ic bnrd^fd^neiben fid§ o^ne ©djln^fteine. 3m
6fpr fehlen bie SSanbnifc^en, bie 9?ippen fi^en auf Äonj'olen, bie anbetenbe
©ngelein gebilbet finb unb bie ©c^nittpunfte
erften fRangg im fRippennc^ paben ©d^fujs*
fteine mit ©tifterloappen , 9tntü^ (Sprifti auf
bem ©epmeifetue^, 3nful. 3)ie einfachen, ftoren
SKoßOerpältniffe beg ganjen 93nug finb (naep
@b. ^aulu§) aus ber (Srunbsapl 7 geluonneu.
?(Üe alten ^eilc finb ©anbfteinquaberlocrf.
3)cr SCBcftturm ift unten als SSorpaHc
beljanbelt mit (erneuertem) ©temrippcngemölbe.
@in 9iippengemölb oon origineller ©nteilung
pat au(^ bie ©alriftcl 5?on ben beiben ©eiten»
Pforten im britten 3od^ beS ©d^iffS ift je eine
®orl}alIe mit jicrli^em ©eloölb stoifd^en ben
©trebepfeilern eingefpannt.
S)ie großen ©piljbogenfenftcr beS ßporS
unb beS ©Griffs paben fepöneS ©tab» unb
9JZa^merf. 9luf brei ©trebepfeilern liegen
.fiunbe. 3Iuf bem ÄafffimS ber ©übfeite ift
eine liegenbe ^igur auSgcmeipelt, angeblidp ein
ju ^ob gcfaüener ©cfelle, in SBirllidpfeit ein
2:racpe mit menfcplicpem ,^aupt. Ü)aS füblidpe
©eitenportol , baS reidpfte, pat oom einen
SSSimperg mit großen Sfrabben, in ben 3'öideln
fRofensloeige ; querüber loagredpt gept ein ®rei»
blattfrieS mit Silienenben. SReeptS unb linlS
ftept unter einem 93albadpin ein ^eiliger, ein
britter loeiter linfS am ©trebepfeiler. ®aS
®eJüölbd)cn pat ein SRippenma^merf. ^:aS
nörblidpc ©eitenportol ift einfadper, baS ®c»
toölb toiebereingefe^t. 5ln ber oorberen 93ogen»
Öffnung maepfen re^ts unb lintS jmei betenbe
©ngelcpen perauS. S)ie 3Seftpforte im Xurm
pat oorn einen ftolsen USimperg mit Rialen.
2)cr 'Surm pat fedpS ©todrocrle; bie sloci oberen
aeptedigen finb neuer, auS 33acfftein gemauert, barüber ein 3iw*cbelbadp. 9tm ©turj beS
unterften ©übfenfterS „ragt ein traurig fdpöner, mit einem Sludp umtounbencr toeiblicper
5lopf perauS, mit eingefallenen SCJangcn unb toten 9lugen"; babei am ©etoönb oerftpie*
bene ©teinmepseidjen. SRedptS übet bem füblid)en Sporfenfter ift ein männlidper Äopf
auSgepauen. „5)cr ®au pölt fo jiemlid) bie SDRittc sioifd^en bem herberen fcpioäbifipen
«tOiJ.!
(SQivanstn. St. QoIfganQetopcac. (Stiunbrig.
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(^Uwangcn.
133
unb bein jicrfirfiercn fränfijdjcn ®cfd)macf bcr bamaligcn 3eit" (^aulu§). ®ie Älird^c
ift 1 870 ff. aii^gematt Jüorben burd^ ^r. 3:. ilolb mit ^igurcriBilbcni inittelaltcrlid^en
^lilg. !Ter S^or t)at moberite ©laSgcmälbc. Sn ber ©otriftei ein fdjbne^ Sttujifii'
non S'lfenkin ou§ ber S^cnoiffonce. ©loden: 1) non ?Ucjanbcr 5lniolb in 5)intcl§»
6iU;l 1730. 2) non F. Rade (Lotharingensis) 1626; fIad)aufmobcUiertc ©lode.
3) non 1784. — 51uf bem 5ricbt)of finb non älteren ©robbenfmöfern mondje Ijübfd)
in (Solnbofer Äntf gearbeitete aug bem 18. Sal)r()unbert. (©benfold^e in ©t. SKnrien
unb im ©tift.)
3?as cl^emalige 3cfuiten-.SoIIegium.
©nang. ©tabtpfarrfirdje, früher Scfuitenlird;e, nn ber SSeftf eite bc§ ©tiftS--
treu5gangS unb an baS ehemalige Sfotlegium angebant; gegrünbet 1724, eingehjeibt
1729. ©3 ift eine einfebiffige Öangfirdje mit 5lneimQl brei StapcHcn* unb ©mboren«
nifdben; ber ©bor fdjmäter mit nm»
bem ©dblufj; burd)aud gelnölbt.
^!ic fjnffabe, burdj bie 5ßorl)aIIe
ber ©tiftgfirebe bafb nerbedt, ift
nerpugter iPadfteinbau , breiteilig
unb jtneigefeboffig mit ipilafteni
unb i^olutengiebel unb ä'nei furzen
5?u^peltürmdben hinter biefem. Sn
aKufcbelnifdjen fteben an ber ©iebcl»
inanb bie ©tatuen bcr jtnei nor»
nebmften .^eiligen beg Crbcnd.
Snncre Sänge l.öO S’ufe, Sreite 66,
of)ne bie ifapellen 42, .^öbc 72,
Sänge be3 ßf)orS 48. 2)a§ ©ijftcm
ber ©eitenlnänbe ift aug i}?iIoftern mit nertröpftem ©ebältauffab aufgebaut. 3)ie
©mporen finb fo Icid)t aU möglidb unb in großer ^^öbc eingebaut, tnciteingefijbtncifte
^lacbböben mit JörüftungSgittern non ©ifen. ®ic geräumige ©eftempore ni^t auf
©äulen. ^aft bie gonje i^eloration ift gemalt mit ^Ibficbt auf täufdbenbe Smitation
non ploftifcber ©licberung, ©tudatnren, ^Sergolbung, SWarmorfäulen. 25ie ®edenbilber,
3 größere unb 3 Heinere, fteflen nor : ÜJZariä ©eburt, ^erlünbigung, ^empclgang, S)ar<'
ftcllung Sefu im Siempcl, 5:ob unb ;^immelfobrt 2)?ariä, nebft febeinbaren 5hrppel=
ard;itelturen. 2scr 3)Zalcr mar Xl)abbäuS ©djöffler non ?lug§burg, 1727 (Snitial=
inf^r.). Xie 7 Elitäre mit blättern noji ©^öffler finb entfernt. 9Koberne ©In?=
gemälbc (na^ ©rünemalb) finb im ©bor cingefept. XaS ©ebiff ift non ber 58orballc
burdb ein prad)tnoUe^ ©ifengitter abgef(^loffen. S)ie Slir^cnftiiblc bnben gutgefdbnibtc
SBangen. 3'®^* prächtige fRolofofcldje, filbcrnergolbet ; ber eine befept mit ©ranaten
unb if.^crlmutter'lHeliefg, nii§ 3tw‘cfnltcn unter Stönig fy^-^ebridb bicb^i' gefommen.
Drei ©loden non ^ran^ Äern in 51ug§burg, 1725.
Unter bem ©dbiff ift eine ©ruft mit ©arg5eHenreiben in ben ©eitenloänbcn unb
einer ?lltamifcbe; nach italienifd)cn IDhiftern.
ehemalige Sefuitenf ollegium nebft ©bmnafium ift 1720 unb 1722 ff.
erbaut. 2^er obere ©au bat ein ftattlicbeä f^ortal mit Sappen be§ Stifters Sgnaj
ii
7
r
L - ■ I.
(inroangcn. St. ffioIfganaStofeHc. Cuer{(6nUt. tSanbpfctler.
134
Oflflftfrcw. Cbcranit Gllroanfleii.
CQroangtn. 3nnrrc< bei eoangelifc^en Aix(^c (c^cbcm 3efuiten(in^e).
ö. ^cutingcn; fc^öiie Jrcppcn. (Scbgefcfjoß au ber 53cft)eitc ift IreujgcJuöIbt
auf fc^njcrcn Xct Untcrftorf bient ol8 -Jruc^tidjranne. 3n bem ehemaligen
großen <Soal ein 5^ecfenfregfo, übertündht. 3m ^eflfnal be^ ©pmanfinmö finb no(!h
^üroanflcn.
135
(iOroansen. Oitttr Dot bem Sdjtff btt eoangtIif(^cn ftirc^t (ootmalb ,ltfuittntir4e).
iStudaturcn unb rctigibfe ©emiilbe, ^ofbaumci[ter J!cDcr unb ein ^ater Safob
leiteten ben ®qu. Sauotten im Sf. /^iIia(=-®tnatgarci^io 511 fiiibmig^burg.
Ctieramt (5lln,Hin(jeii.
fiajidlen unb berslfirfjeu.
4)q§ Slapnäinertlüftcr am ©tabelbcrg mit Äird^e, 1728 — 30 erbaut,
1829 aufgehoben (jebt SblnberrettungSauflalt). S)ic Jlirdhe ift 1845 ausgebrannt,
l'either profaniert, unbebeutenb.
2)aS ^eiliggeiftfpita i mit Äapelle, 1702 üon 2anbbaumeifter ^rat)t er*
baut, 1752 erweitert. ®ie Sfapetle hitt ^oüjgonchor unb hübfd; ftudierte
©emblbe; Dlbilber oom Einfang beS 18. '3a()rhuubertS.
i^apelle ©t. SOZorio in ber (Sich» ©tunbe unterhalb ber ©tabt
an ber Sagft, om felfigen ^-ufi ber Slinberburg. 2)ad Ö)nabenbilb
ftanb oor Snhrhunbcrten in einer (Siche, ju ber gemailt mürbe. S)ie ÄapeEle ift oon
^ropft ^llbrecht 0. 9Zechberg 1498 gegrünbet unb 1514 gemeiht. S)er (Shoi^ »ft QuS
bem 5ld)te(f gefchloffen, fla^ mit ©tichfappen gemölbt, ohne ©trebepfeiler. Die ^cnfter
ftnb fpi^bogig, bie 23eftpfortc h^t ©tabmerf. 3n bem höls^rnen Dachreiter hängt
eine ©lode oon 1518. Die Stapelte enthält außer bem gotifchen ©nabcnbilb ber
fßieta (in oergittertem (Sifenfäftcljen mit burchbrocheuer Stuppel) noch ücrfchiebene
Shmftrnerle: Slltarblätter oon SSibemann 1762, jmei feine CS'Ifcnbcinfchnihmerfe auS
bem 17. 3ahrhunbert, SOZaria oom ©<hönenberg unb ©chmerähaftc QJZutter; fchmieb*
cifcrneS (Sl_)orgitter, 17. Sahrhunbert 9ZeicheS 9JZeßgemanb oon 1658 mit bem SBoppen
beS ^ürftpropftg o. 9Zedhberg; ein filberoergolbeter Sleldh mit 6 ^^or^ellanbilbent auS
bem Seiben (Shrifti, 1708 geftiftet; ein ©chran! oon 1672.
Sei ber StapeUe fließt ein Srunnen in einer SZifchc, bie mit frommen Silbern
auSgemalt ift; eine alte (Sid)e breitet ihren ©chatten barüber h»n.
Sine Sllmanger ©hrnnif berid^tet (OS.): .^linter bem ber
SJZauer ein aus SJZaffeleifen gegoffeneS ©ößenbilb jii fehen, etma 1 ©djuh eine
nadte männlidhe ^iQnr Oorftellenb, mcldheS bei ^luSgrnbung beS JunbamentS in ber
(Srbe gefunben unb alS eine Urfunbe beS abgöttif^en ^eibentumS allba aufbemahrt,
fpäter aber bei 9Zenooierung ber Stapelte unter bem ©chutt auS ber Stirche gemorfen,
um 1787 mieber gefunben unb eingefdhmol^en mürbe. Ss fdjeint fich um ein dhrift*
li^eS Sotiübilb ju hnnbcln (ogl. ^flaumtod), CJl. 9ZereSheim).
©t. ©eba ft ian Stapelte, 1665 erbaut an ©teile einer älteren, 5erfallenen;
1836 profaniert, ein 5lchted oon 36 Durchmeffer.
©t. 9ZiloIauStapeIIe beim ehemaligen ßeprofenhauS an ber ©trafje nach
Spatl; 1442 ermähnt, ft'aptanei 1469. Die Seftpforte ift noch QOtifch* Snnen
brei Slltäre mit ©emälben unb ©chnihbilbent nuS bem 17. Sahrhunbert, oielleicht
oon % ^auluS; an einem eine gotifche $ieta. ?lm anftofienben 9lrmenhaitS ift baS
SBoppen beS fJürftpropftS S.^oIfgang o. Raufen.
Sine Stapetle ber h(* 2)Zaria 91Zagbalena ftanb auf bem ©tiftSfirchhof,
feßigen aiZarftplaß. ©ie foCl eines ber Ötteften ©eböube ber ©tabt gemefen fein,
' mürbe 1674 mieberhergefteHt; 1803 abgebrod)en.
Sine Stapelte ©t. ^eter unb ^aul ftonb fiiböftlich oon ber ©tiftSfirche bis
1818. Die ©runbmauern jeigten eine SlpfiS gegen Often. 1463 gefchoh eine SJeihe;
1657 eine SSieberherftettung.
9tbgegangen finb ferner eine „Snfilifa bcS hl* SOZichaet auf bem Serg", beren
baS Sllmanger SZefrologium gebenft; eine ©t. Slathcirinenfapelle, metche 1573,
(fUroangcn.
137
iinb eine Sgibicnfabcllc, luelc^e 1501 unb 1G21 eriuä^nt i[t. ©ne 9iod^u^*
fa pelle bei ber ©tif tSfird^e ; ©rabmäler beS 17. 5n^r^unbert8 nu§ il)r finb in ber
i^orboHc ber ©tiftSfir^c.
?lm 9Iufgang jum ©d^lofe ftel)t ein neuerer Öl b erg in einer 97i)rf)e. Sine
Äali)arifn=>97ifc^e mit bem S5?appen be3 giirftprop[t§ SSoI^gang ü. Raufen, auf bet
.t>öbe füblic^ non ©t. SBoIfgang, genannt jii ben ©t^äd^ern, enthält je^t ben
[cbönen S^riftug qu3 ©t. SBolfgang, jmi[d^en DZaria unb 3ol)annc3.
1 ' 1
In
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Tr
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3(^5nrnbcrg.
®er J5töönenberg.
5lat^. Söattfo^rt#» unb (jeit 1833) ^fnrrlirc^e jur ^l. SDZaria non fioreto
auf bem ©c^öneberg.
S)ie 5lir^e famt bem ehemaligen ^riefterfeminar fte^t norböftlich non ber ©tobt
auf einer foft fahlen, gleidh bem ©dhlofeberg gegen 3Seften notfpringenben 5lnhöh^
mcithin glönjcnb mit ihrem 3^urmpaar, bis an bie ?llb unb bie fränfif^en Serge.
1639 tnar auf Setreiben ber Sefuiten eine Soretofapette hier erridhtet, unb
1652 burch jtneii ©eitenfapetten erlneitert morben. fjürftpropft Sol), ©hriftoph n. ?lbel*
mann liefe 1682 eine Slirche erbauen, inel^e jene älteren brei Äapetten fo umfafete,
bafe biefe ein unteres ©efdhofe beS lSh*^rS bilbeten. 2)en ©ntlourf lieferte SWidhacI
^h^ntb aiiS Sejau im Sregcnjertnalb, ber nadhmals auch bie Sflofterfirche in Dber=
mar(^thal erbaut hflt- ®effcn Sruber (Ihriflinn führte biS 1686 ben JHohbau
auf, beraten burch einen funfterfnhrenen Sefuitenbruber ipeinrid) SJiaper, ber auch
^inberungen am ©itlnurf nomahm. Unter gürftpropft Subinig Slnton (1689—94)
138
^taaflfrei*. Cberamt Gllitiüiiflcn.
öoßcnbet, lüurbc bic Slirc^e )d§on im Saftre 1709 burd) einen ®üijftra^l 5erftört „bis
auf bie ©runbmauern". blieb bet Cftteil mit ber lauretanift^en Kapelle no(^
nuSbrüdlid^em iöeric^t nnüerfe^rt; iinb ein anbermal ^ei^t eS: nur bnS ®eU)ölbe
würbe abgetragen. S^et 97eubau, in bcrfelben ©rö^e unb mit löenübung ber älteren
SWauern aufgerid^tet, war nai^ einer 3nfc^rift in ber 3gnatiuS!abelIe fc^on 1715
fertig; 1729 fanb bie 'löeibe ftatt. 3)ie Äoften foQen 66300 fL betragen ^aben.*)
Sitter einet Seitrnfapellc ber ktrc^c auf bem Scfiönenberg.
S)ie nad^ bem S3ranb wieberl)ergefteßte 5Hrc^e folgt in ber ^auptfad^e bem
fog. Vorarlberger Schema ber oberfd^wäbifc^en Varodfmiinfier (Dbermard^t^al, fjneb»
rid^S^afen, SBeiffenau, VJeingarten): eS ift eine ;|inllcntirc^e mit aufgeteilten (Seiten*
fc^iffen unb ©mpoten unb fd^wa^ auSlabenbem Cuerfd^iff. VignoIaS SefuSfird^e ju
9lom ift baS ©runbrißoorbilb biefeS JppuS; oberbeutfe^ ift ber ^allenaufbau mit
brei annö^emb gleidj^o^en Schiffen, oon benen bie äußeren nur bur^ bie eingejogenen
©treben ober ^feilermauern fenlred^t unb bur^ Valerien Wagtest jerlegt finb. S7ur
•) Tic .Uivcbciipflcflc hcfifet nod) 'Jictbimiiflcii Pom Jilirtbcnbiui 1682—96. — Törin erfdjeint
miHcr ben im 2ert öcnoniiten .^unftboubmcrlern 1686 ein ^o^onn 'Diidfocl (^biiiflcr, SSilbboucr ju
'Itörblinflcn , mit einem bebeutenben 'impften, boeb ohne iPejeiebnuiifl ber ?lrbcit. (^benfo 1683 ein
„5Mlbboner jn Tillinflen'', ber HJobcUe fleliefcrt t)«t. (53pflelmonn.)
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(fUroaiißcn. 3(^öiicnber(j.
139
bic obercit tion bicfen 9iäumeii ftc^cn mit cinanbcr in ^erbinbung mittelft
gängcn. crfte 3o(^ ift burd^ eine Crgcicmpore unb jmei 'Jürine in öejc^Iag
genommen, ^ie SD'Za^oerpitniffe ber Äitc^e [entfpred^en jiemlic^ benen ju Cber»
mor^tboL ©gentiimlid^, toobl bureb ben 35?iIIen be§ Söauberrn bebingt, ift bie (Sbor*
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Snroangen. ^tudatui in t>ci noibOftlitbcn iu Stbönenbrrg-
140
^acii'tfrei'?. JDberamt ßttipaitflcn.
filiere auf bem Sc^bnenberg. Slarmortrftef in ber fürftpröpftlidjen Safiiftri.
nnlage, un9en)ül)iilid) lang, jit brei 3odjen, iDcil bic önabenfapetlc einj^ubciie^en iüar,
burc^ bic au(^ bie 91iinbmfd)e bc§ lSI;or)c|hiffc§ »erbaut ift. S)er ^od)altar nm^fiert
(fUroangen. Srfiönciibcrg.
141
bie ®orberfcitc ber ilopctte, öcrbccft aber auc^ ba§ obere 61)or^Qlbrunb, bie fog.
3gnatiu3fopette. S)er ß^orraum felbft i[t eingefaßt üon stoei ©afriftcien, bie ©naben»
fo^ede oon jtoci 93orräumen. 3m 9tufbou ift bie jtoii’c^en ©ebölf unb ©etoölbe ein«'
gej'i^obene 91ttifa eigentümlich, jene öon Bw^rgbilnftem eingefaßten giöni^cnnifchcn
unter ben ©emölbgurten. ©ie entfpri^t ben ©etoohnhciten ber SSorarlberger nic^t,
mohl ober erinnert fie auffaffenb an bie 3efnitenfircf)e ©t. SKichael in 3J2ündhcn,
toomit audh 2)obpetpiIaftcr an ber ©timfeitc ber ©treben übereinftimmen. 55ieS
ift toahrfcßcinlidh bie SSerbefferung, bie ber 3efiiit fWaper an ^t)umbä
brachte, inbem er „fonberbar ber ^öpe ber Äirdhe ein 3J?erUi(^eg julegtc".*) ®ie
3?edfe ift ein ^tonnengetoölbe mit ©tidhfappen unb ©urtbänbem. 5)a3 Qucrfdhiff
erf^eint im ©ettJÖlb nur alg ein ehoaS breitere« 3oc^. 3)ie ?lnorbnung ber f^enfter —
bie unteren finb ooal mie in SWarc^thal — läßt ein ßope« ©eitenli^t pereinfluten; unb
bie „freubige ^ettc" be« fRaum« mirb baburcß oerftärft, baß bie ?lrdhitefturteile meiß
getüncht finb. SBuntere unb tiefere fyarbentönc bringt an ihrem fjJlnfj bie SÜZalerei
unb bie rituelle 31ii«ftattnng hinju. ®ie ©tudoturen in ber Kirche, „fdhön gefc^nittene
forinthifcße Äapitäle, im grie« hänfen unb ©eminbe, unb 5lonfoIen mit
fRofetten, üerjierte ©ima, 3Rufch^^”H<^c« mit ^fpoftelfiguren in ber 91ttifo, an ben
3mcrgpilaftern ©chleifen mit ileldhgehängen , barüber noch ein reiche« ©efim«, in
ben ©urteil SDhifcheln, ^afen mit ©onnenbtumcn u. f. m., in ben ©tii^fappen unb
©emölbflächen S^artufi^en unb iöilberrahmen mit Sngeln unb ©iiirlanben — geben
,,bn« ©efomtbilb einer erfinbung«reichen, ober namentlich gegen oben hin nicht über*
*) -tteinr. ÜKaper oon TOüneben, Saienbruber ber 3ci»iten, hat im filofter Pber#berg in
®apcrn bic Scbaftiansfopcüc umgcbaiit.
142
^ngftfrcid. Cberomt (SOroangcn.
fabencn ^fuggieriing*' (Pfeiffer), 33el)anbUing, namentlich im
fchnitt fchließt (ich enger an ita(ieni[d)c nnb franjöfifdjc SDianier an, aU in ber Seffo=
brunner Schule, i)t aber im ^igiitlidhen beffer al§ bort. 95on ben älteren ©tuefaturen
ber ausgebrannten 5lirche, bie non SDieldjior ^*)aubt nnb ©enoffen 1684 ff. on^geführt
loaren, geben bie jmei ^orräume neben ber ©nabenfapette eine '^robe (non 1692).
Sie finb üppiger nnb berber oU bie fpöteren.
®a^ 'jln^ere, gepustet 93adfteinban, ift „einfach, etino^ fteifbeinig“. Die Seft®
faffabe geigt ben maffigen ©lieberban ber 93nrarlbergcr Schule, portal ift
hübfeh umrahmt, nur „tnic bei faft allen fchmäbifd^eu Sorodfirchen füft gu flein".
3;nrme geben über bem gtneiten ®cid)o§ bnrdh 93ermittlung non Segmentgiebeln
in^ abgefchrägte 55icred über nnb gipfeln malcrifd) über einem ^toerggefchofi in ein»
lochen Rauben, loie fie im älteren ©arodftil neben ber ß'^ifb^^form norlommen. ?lnch
ber füblidhe ÄTcnggiebel mit bem fchönen großen 51?ijd)enftanbbilD ber 4'>inimeI^!Önigin
nnb bie inohlgeglieberte l£hoeanfid)t mit bem 9?ifd)enbilb bed ©rgengelg ©abriet
nnb bem öaterntürmchen über ber ©nabenfapelle geigen baä ©epräge beä au§gehenben
17. 3ahrhnnbert§. iad ©ipsbilb be^ ©rgengels ift non ^|3auln§ 1738.
3)ie malerifd)c 3)eforation bes Innern befdhränft fich auf beftimmte cingerahmtc
Stellen an ber 5)ede. 2)ie grofjen 3)cdcnfre§feu illnftricren bie ©epeimniffe beS
HJ^arienlebenS.
S)ie .l^angel, an ber tncftli(hcn 9)?auerftirn bes nörbtichen ftreugarmg angebrad)t,
tunr fd)on 1712 mieber erftellt mit einem ?lnfioanb non 5tX) fl. 2:ag figürliche,
©rlofer auf bem S^oflbedcl, C^nangeliften an ber Srüftnng, mirb bem ©tlmanger
®ilbhanet 2)?eld)ior ^nutu^ gngefchrieben. 2)ie Elitäre finb au3 Stndmarmor auf<=
gebaut; ber |)od)altar mit fedjö fotoffaten Säulen tnohl non bemfelben. Sh>^c» ent»
fpriept ba« ©ehöiife ber non ?lllgaier in .^ofen 1711 gebauten Crget; mit Uhrblatt
oben. 2>agu fommen bie gefchnißten spüren, iöeicptftühte nnb itirchenbänfe, bie
Sd)miebeifengitter nor ben Äapellcn.
Unter ben ?Utorblättem ift eine ^■»immelfahrt 9)Zariä non 3. ©taffen 1715, ein
^opanncä b. %. in ber SBüfte non §nber in SSeibenporn 1810. ©in 5Tob be§
pl. Sebaftian trägt bie Sapre^gapl 1711. Seim Sranb 1709 fonnten außer bem
ber fgnatiuSfapelle nur gtoei SlttargemÖlbc gerettet toerben ; fepr bebauert tourbe ber
Serlnft beä ©prifti ©ebnrt barftellcnben 4‘>od)oltarbIattg, einer Sdpenrung ber itaiferin
Siarie ©leonore, Septnefter ber fürftpröpfte Snbmig ?liiton nnb frang Submig.
Die ©nabenfapelle entpält auf einem ^Jlltoranffaß mit Silbergieraten ba§ deine
©nabenbilb an bem Saum. ift eine 3ffad)bilbnng besjenigen non ?lltötting, an§
Dpon. Die SBänbe paben fresfobilber non fr. X. Slolb 1865. «.'5ocpfcierIid)er
©inbrnd non ben ba§ pcilige Düfter ber Xlapelle bnrcpbämmcrnben ©emälben nnb ben
hinburcpblißenben ©olb» nnb Sitbcrftraplen." 3n ber Mapelle ift bie metallene ©rab»
platte be^ fürftpropftS Sop. ©priftopp n. ^Mbelmann, mit nieten Stoppen nnb langer
Snfeprift, in fdpinarger 9J?armoreinfoffung anfgcftellt. Sepmiebeifengitter non Seit
.^irfdjmann 1743.
3n ber nörblicpen Safriftei ift ein norgüglid)c§ 9Äarmor»9?elief, .^albfignr, ber
S?abonna mit bem SUnb eingelaffen; ein ©efepenf be^ fpanifd}en ^ofc§ an ben fürft»
propft Subtnig Hnton. Sn ber finfteren Jlapelle ift ein gefdjnißted 9)?aricnbilb, 9ia^^
(jlliuanflcii. Sdjöiienberfl. 14;j
bilbung bc^ lauretanifc^en , gcftiftct ooii bcm ^fugSburgct ©ifc^of ^^einric^ o. 5t:nü=
ringen um 1G40.
S)ie oUen ©lorfen finb oon ^beobofiuS Srnfi in U(m 1713 gcgoffcn. ©über
unb Snjd^riften : an ber großen: 91nbctung bcr ^irten, Verbum caro factum est;
Sc^üncnbcrg. ftafel Don I6S1.
an ber mittleren; iialoariengriippe, Jesus Nazarenus rex ludaeorum; an ber Meinen :
3J?uttergotte^ alS Öimmel^fönigin, Sub tuum praesidiuin confugimus nnb ©iefter*
inft^rift. 5)ie gro^e i|t eingejc^moljen , bie 5lucite nai^ 0tocfcn nnb bie britte imc^
JJottftatt Dcrfe^t.
Srird^eufd^ab: 9iofofofcl(^ mit (Smailbübc^en, auggbnrgifi^. SKcfefännc^eu famt
Heller mit ebenfolc^en ©ilbdjen 1751. SKonftrons, uiipriinglid^ Qotiid) mit fe^r fd)önem
144
'uiflitlrei#. Cboranit (jllroangcii.
Saubtoert unb 10 ^iöürc^cn, im 18. Sn^r^unbevt ueränbert (auf einen 9iofofofufe
• gefegt, anbere ©trn^Ienrücfmanb nnb ^li«äU9efügt). SItcuj^
partifcl öon 1757. ©ilbetbeic^läg eine!
2JieBbut§« öon Sgna^ 6nier 1768, mit ge»
triebenen Sruftbilbem öon S^riftn« unb
iüZaria. (Sin i^rnjifij öon ©ben^olj mit
©ilberbe)c^läg unb oergolbcten Sßclicfbrnft»
bilbem. Sin Ätrujifij öon ©Ifenbein. ©n
grofeeg Ziborium, ©pötrenaiffonce. ®ute
3JZeifingguBleud^ter.
^nramente: @in blauet SJZefegemanb
mit gelber ©tieferei in bettet 9lcnaiffance
unb bem SSoppen bc3 gürftpropft§ ?»o^.
3laf. ®lnrer ö. SBartenjec 1627. ©n SKeft-
geloanb mit fc^toercr ®oIb* unb Silber«
ftidferci öon 1687; ein Dniat in ©ilberbrofot
öon ^ürftpropft Submig ?lnton. 3llbe unb
9ntactuc^ mit e^ten Srobonter ©pipen.
Unter König SBil^elm follte bie itirc^c, loeU
fie baufällig fei, obgebro^en merben; burd)
bie Königin Katharina mürbe fie gerettet.
©eminargebäube hinter ber
Kirche ift 1749 — 1756 errietet, nid^t gnn^
auögebnut. 5)ic fßläne finb öon ®alt^.
9Zenmann in SSiiräburg, bem ^ofbaumeifter
beg ^ürftpropftg unb 5hirfürften 5>^an5
©eorg ö. ©c^önborn. ©auleiter toar ber
Sanbbaumeifter fßraljl. ®er ©au ^at jmei
furje ©eitcnfliigel unb eine lange gront;
große frpptaartige KeHer auf ftarfen ©äu^
len ; eine fd^öne ©teintreppe biS hinauf in?
2)ad); einen großen ©peifefaal. 3m nörb«
lid^en Jlügel, ber unauggebaut ift, mar ein
großer, burd^ jmei ©toeftuerfe ge^enber
©ibliot^elfaal. 3m ©nbflügel maren jmei
5han!en5immer, nur burcf) eine ©In^manb
öon ber |)nu§fapeUe gefdjieben. @in ©iebel*
felb öorn jeigt ba^ ©Joppen beg ^ürft-
Jpropft^ 5lnton 3gnoä, gel)altcn öon jmei
■'Sömen; äljnlid^ mie an ber SHefibenj jn
s^önrnbetß. «ofeiflirtetfi oon 1627. SSürjburg. ®ie Sibliot^el ift nad^ ©tutl*
gart öerbrad)t morben.
3)ie fteinernen ©tatuen beS t)I. 9?epomut unb ber fWaria öor bem ©eminar
finb oon SWelc^ior f|?auIuS 1732 unb 1733 auögefüljrt.
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(füwaitocii.
145
3)ic fiinfje^n ÄDpcßen am SBeg ^erouf Iie§ ^ürft fiubtoig crrici^ten 1729 ff.
finb Sfiofcnfranjftationen. ®ie fJreSfogcmölbc finb üoit ©bm. SBibemonn 1747,
jc^t öerunftoltct. Slußcrbcm ftc^cii nod^ in falber jmei größere Äo^cllcn: eine
ad|tc(fige Srunnenfobette mit S^örc^en unb SBonbnifd^en ; bnnor eine alte gro§e ©id^e;
unb gegenüber eine Äopette jum ^1. 3ofel)l^. 2)er alle ÄUar ber SofepljgfabeHe non
^au(u§ 1733 ift fe^t in ©c^önau.
®ie ©äume ^ot 3o^. ©^riftof n. ^Ibeimann pflanjen laffen.
S<^(o6 SOtoangcit (Btunbrift t>om Stbgefc^ol, Sagcplan.
®a0
©d^lofe ©Utoangen: 97orböftlid^ oon ber ©tobt auf einem gegen SBeften
in bag ^^al norfpringenbeu iBergrücten. 9luPäume befd^atten bie ©d^lo^fteige; unb
oor bem äußeren 2^or breitet fid^ ein ^ta§ mit alten Sinben au«.
©)ie ©rünbungSjeit ber Surg ift bunfel; au^ bie ©augef^id^te be8 ©c^loffe^
bebarf no(^ ber Unterfud§ung. 1279 toirb bie Surg ©ümangen Uon ®raf ßubtoig
D. Ötthtgen oerbrannt. ?(uf bie ©taufenjeit toeifen SKoucrfteHen au4 ©ucteiquobem
aufeen an ber 97orbfeite. Stn ber SBeftfeite füll ju felgen fein, ba^ bie ©udEelfteinc
abgef^ji^t Umrben, um oerpu^t ju toerben; unb eine alte SKouerfante etloo 25
oor bem fübtoeftlid^en ©rfturm. 2)ie (ipiUerfd^e) ©^ronit U)ei§ ju berid^ten, ba| Hbt
Äuno n. 1354 bie ©urg mieber aufgebaut ^abe. ?lXg ^aupterbauer gilt ber ^ürft»
propft 3o^. ©^riftop^ n. SG3efterftetten (1603—13). 3m Änopf beä SOiic^aelSturmg
fanb man 1789 eine Snfd^rift, bie befagt, ba§ „X^um unb ©eben" angefangen unb
9au(uS, Senfmäfei au8 S9ttrttem6c«g. aagfUteiS. 10
14U
3inflfth:ei:ä. Cbcramt C^ütnangen.
üoHenbct ioorbcit fei in ben fec^g 3at}ren feiner 9iegicrung big 1608, unb biefelbe
fielet nebft feinem Sf^omen unb SBappen nm fübtid^cn ^ortat. SSon f^ürftpropft
^einr. S^riftopf) u. Sßolframgborf (1687 — 89) berichtet Stramm, baß er bag alte
finftere @c^lafgemn(^ gegen ben ^d^önenberg in eine glönjenbe .^alle umgebaut unb
an bag .^Douptgebäubc einen SBenbcltreppenturm angefügt pabe. ^ranj öubtoig uer*
baute 1720 ff. me^r bemi 10000 fl. für bie abgebrannten ©ebäube beg 3?or^ofg
unb bie 9lefibenj felbft, namentlich bie ipoffapeHe, ben ©peifefaal, uomehme ©liegen,
bequeme 3**^nicr, üon ©tein auggehauene ©alerien, SOialereien, ©tuefaturen; audh
eine gro^e Äücl)e mit „artigem, einem babittonifdhen Xhurm ähnlichen (Snmin". SSon
außen aber er bag ©dh^oß auf red^t nrchitefturmößige iöZanier uiergabig mit
lüohlproportionierten f^enfterftödEen unb mit jtuei 2;;ürmen laffen. (^iUer,
(ihr.) S)ic beiben 2:ürme, nadh ©t. 3JZidhael unb ©t. ©eorg benannt, ftnnben
übrigeng fchon löngft, wie auch ^tüi^e unb Äapclte. S)ie 5:ürme pjurben 1789 nadh
einem ©türm erniebrigt um bie adhtecEigen 2;eile, luelche tupfeme 3)acl)hauben hatten.
®er ^oljf^nitt in ©eb. SKünfterg ftogmographie uon 1549 ^eigt ein mittel»
altcrlidheg ©teinhaug, luohl im SBieredE einen §of umfchließenb, ber aber Heiner ge«=
hjefen fein muß alg ber heutige. 3JJan fieht einen birfen, uiereiiigen 2^urm an ber
9lorbloeftecEe; baneben no(h jnjei Xürme hüiter ben jmei fidjtbaren f^ügeln. 2)ic
©übluefteefe unb ber ©übflügel müffen meitcr 5uriicfgelcgen fein alg heute im ®au
Soh- ©heiftophS t>. Söcfterftcttcn. dagegen ftchen fchon bie ^h^eburg an ber ©üboftedEe
beg ©chlüffeg unb bie SKaiier beg SSorhofg famt bem biefen Sdturm. 9Jach biefer
?lufnahme ift offenbar ber ©tich bei 9J?erian ge5eicl)net, fomit oon §tnfang an oer*
altet. ®in Slltarbilb oon 1627 in ber ©dhloßlapelle jeigt bagegen bag ©dhlofe in
ber wirflichen ©eftalt, bie Sohann ©heifloph gegeben, ©benfo bie 9lnficht auf
ber fßrahlfdhen Sanbfarte Oon 1746. (Sithographiert in ber DS.) Slm ©chloß*
berg, unterhalb beg 3'^ütgerg, geben alle biefe alten 9lbbilbungen einen Tiergarten an.
Sludh fcheint eg nadl) ben 9lnfichten, alg märe ber iöurgmeg früher um bie SSeft«
unb 9?orbfeite beg ©dhloffeg gegangen.
3m 3Wai 1632 h^^l bag ©chlo^ famt ber ©tabt 6 Toge lang ben ©chmeben
miberftanben.
3J?an betritt bie gefte oon ber ^odhebene im Dften her. 9luf einer iSrüefe
über ben erften ©raben jum fd^mer boffierten fRunbbogenthor. 3n einem gemölbten
Thormeg burd) ben 2Ball, ben füblidh eine runbe, nörbli^ eine ecEige öaftion abfchließt.
Tiefe ®aftionen follen oon ben ©djmeben 1633 angelegt fein, beggleichen biejenige
an ber 9?orbmeftede ber ißorburg. Über einen 3meiten ©raben unb bann burdh ben
runben Turm an ber ©üboftccEc Eommt man in ben äußeren ©(hlo^h^f* ^er Turm,
©chmebenturm genannt, trägt über ber Ißlnttform unb bem SanEett ein Ta^ mit einem
Saterntürm^en. 9(m Gingang beg Thormegg ift noch Fallgatter, (^ier hioQ
früher eine, jeßt im Treppenhaug beg ©dhloffeg üerloahrte SSarnunggtafel, mit bem
93ilb eineg 58cilg, bag eine ^anb abhaut unb ber Snfehrift: Söcp bifjer ^anb §ab
ben 33erftanbt, Tafe Tu ber Frepung feift ermant. 1575.) 9ln bie Umfaffunggmouer
beg SSorhofg ftößt füblid) ein langer SBagenfehuppen; öftliih ein ©tallbau mit ©e*
mölben auf ©öulen, nörblidh anbere SBirtfdhaftggebäube. Tie Umfaffunggmauer h^t
©chlüffelfcharten in 9Zifd)en unb an ber IRorboftcdte einen Elcinen, jept ganj über*
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^Urooiiflen.
147
toad^icncn 9iimbturm. 95or bec ©üboftede beg @^Ioffe§ fte^t, urfprüngtid^ frei,
nod^ rin bc)onbere8 ©^lößc^cn mit jmei runben Sdtürmcn gegen Dften. SDorin 9J?auI*
COtuangctt 3c^(o6^of.
unb ©(^Uiffel)c^ncten. ift bie 3;^orburg an ber ©nfa^tt in ben unb
am @nbe beä ®tabenä, ber üermutlid^ bie 99urg non ber Sorburg trennte.
O^ne 3*®cifel finb bie SSBe^rmauem ber SSorburg famt ben runben ©tftünnen
in ber 1. ^älfte beS 16. Sa^r^unbertS cntftanben; ber norbere SBaH mit ben öaftionen
nielleicbt unter ßbrift. u,^ ^efterftetten.
148
^ngftfreij. Cbcramt (flliuangcii.
®q8 felbjt, ein ücrfc^obcne^ ®ierect fe^rt nac^ mifecn lange, [(^lid^te
fronten mit öiererfigen gen[tern auä bem »origen Sa^r^unbert, ^u^flöd^en unb
SWonfarbenbäd^ern. 9?nr über ber ÄaVetle ergebt [id^ an ber ©übfront ein ®iebel
mit ®od^reiter. 5)er innere ©c^lofe^of aber ift ein luftiger ^allen^of im ©pät*
renaiffancegefcpmacf. ?ln brei ©eiten 5ief|en fic^ in brei @efcf)offen ©alerien ^in.
3;oölonifc^e ober fonifc^e ©öulen tragen bic gebrüdlten 33ögen. 2)ie ®rüftimgcn im
erften ©toef finb in SBanbmuftern bur^broc^en; bie im jtoeiten ©tod mit ©aluftem
nuggefe^t. ®en 9?orbfIügel frönt ein 3werc^flo‘^ gefd^loeiftem ©iebel. ©on ben
(fUivangm. Sd)(o6ta;>cUt.
gemölbten ©elnffen im (£rbgefd^o§, bie fid^ nnd§ bem @ang mit »eruierten Pforten
öffnen, ift bie iKid^e augge^eic^net; jloei ©üiilen, bie ©d^öfte mit ©e^nngen beforiert,
tragen ipr ©eloölbc. 3m |)intergrnnb ift ber riefige .^crb pinauggeBaut, baröBer ber
ffamintnmi auö Guaberfteinen, an^en eine brcimal mit ©efimfen aBgefc^te ^pramibe.
3n ber ©nbtoeftfeite liegt eine toeite fünfedtige 3^orBa£lc, fünfedfig megen be« oor*
gelegten SefturmS, ber im @rbgcf(^of? gegen bie ^alle offenfteBt. ©on ben brei
$f)oren ber $alle füBren jmei ing ^reie, gegen ©üben unb SEßeften, eineg gegen
9?orben in eine ^loeite, rccBtedige ^palle, oon ber ein Xpor in ben ©c^lofiBof ge^t
3arte Sfippen auf SauBfonfolen ober ^ra^en gürten bog ©eioölbe ber GdtBaHe. 3m
©(Reitel ein üergitterteg ©ufelodB. 5)ag ©übportol ift nacB aufeen reidBcr augge»
ftattet, eingefaßt oon jloei togfanif^en ©öulen, im §luffa^ bag SSappen beg ©an*
(yllwongen. Sd)Iof{.
149
^crm unb im grie« bic Snfc^rift: 1608 3ot)ann G^riftof I). G. tropft unb |)crr
ju Gffmangen. ?lm’©c^luöfteiii bo« beä öaumeifterä (9?r. 11). 3n ben
Gdfcn bed ©c^Io^bofg ragen Silnnenbrac^en fjcrein. 9(n ber Sübicite bc^fclben tritt
ein XreVben^QiiS ^eroor im ©til beg öorigen Sa^r^unbert^^, inmenbig reic^ ftinfiert,
bie ©elänber ge^^ni^t. C6en ein 5)ecfengemälbe, bad ben Dlljmp barfteßt mit GQ»
Oaroangen. Handel in brr Si^IolfabeUt.
mangen im ^intergrnnb. ^In^enbran prangt ba§ gro^e SBoppen Äönig
auf ben ^up gemalt (reft.). Gin tiefer, f^öngemmierter 3if^'&rnnnen im |J>of ift
jugebeeft.
Gine 3'oingcrmauer mit fRonbetten, ouf ber ©übfeite erhalten, umgab bag ©d^Io^
auf ben brei freien ©eiten. 2)er 3'®in9er luar (feit 3opann G^riftopp^ ©^lopou)
ringsum fc^mol, ein ^a^rtoeg um ba§ ©d^lo^. ?(n ber ©übtoefteefe ging bie Umfahrt
burc| bie ^l^orpaße, an ber iRorbtoefteefe burc| ben 2urm.
150
^agftfrci#. Cbcramt ^Utuangcii.
2) ic fiirftlic^e (Einrichtung beS ©dhIoffc§ njar biö in bic fünfäigcr Sahrc noch
Dorhanbcn. 31(3 Ä. loürtt. 3(panagc*@dhloB biente e3 u. a. bent föjtünig Serome
1815 — 16 jum 3lutenth<ilt. ÜJ?anche3 mar fdhon unter Äönig ^riebric^ in anbere
©c^löffer fortgei'^afft merbcn; ber 9(e[t mürbe 1853 üerfteigert. 9tur (Studaturen,
eingelegte Söben, ^nftcrbrü|'tungen unb »gemdnbe, ©chmiebeifengitter unb mächtige,
mnppengel^rnücEte ©u^cifenöfen jeugen noch ^^n ber entj^munbenen ^rnc^t ber
geiftlichen Sflefibenj. ^ieunjehn Sanbteppid^e finb 1887 in bte ©taatSfammlung ju
(Stuttgart gcfommen. 35ie fchlichteren, öanb)chaften barfteHenb, mit blöutichem @runb=
ton, mögen beutfche 31r6eit be3 17. 3iahrhunbert3 fein. 35ie anbere ift
tiger unb feiner. Sie jeigt im Sti( Se ÖtunS mpthologif^e Scenen in anmutigen
Sanbi^aften mit meiten Renten, umrahmt oon ^i^udht* unb ©(umenftäden. Sie ftammt
offenbar, mie bie gleichaltrigen Teppiche im Schloß ju SBürsbutg, aii3 ber fßarifer
'IRanufaftur. 3m ehemaligen Speifefaal, feit Äönig "^riebrich Xhronfaal, hö»9cn ä^hn
Ölbilber öon ^ürftpröpften bi3 auf 3lnton Sgiiaj, @raf ^ugger»®tött, jum 2!eil
Kopien jeitgenoffifdher Silbniffe, fo §einti^ o. b. ^^falj (1521 — 52).*)
3) ie SQSnffenfammlung ift meggeführt unb aufgelöft, mie auch bie Südjerei.
3lm meiften ift noch in ber SchlobfapeClc jum hl- SBenbetin (früher St. 3o»
hann @o. u. S3opt.?) erhalten, bie im Sübflügel angelegt ift mit bem Sl)oe nach
Often. T)er ©au ftammt oom 3lnfang be3 17., bic Studaturen au3 bem 18. 3nhr»
hunbert. 3ln ber Sßeftfeite ift eine 3Wufi(emporc, geftüht non einer Säule; an ber
97orbfeitc ocrglaftc ©ctftübdhen, getragen oon ©Janbbögen. 3lm ®cmölbe finb in
Studrelief bic ©crü'mbigung, Himmelfahrt unb Krönung 9)?oriä bargeftellt. 3ln ben
SOSnnben ftehen auf Äonfolen ©arodftatuen öon Heiligen. Elitäre, Hansel unb ©eftühl
flammen aii3 ber 3^(1 1627; biefe 3«hl beiben Scitenaltären.
S)er Hotholtöe b^t au3 biefer 3^*1 tüchtige Schnihereien , bic @mmau3gruppc unb
bie beiben SohanneS. 3luf bem rechten Seitenaltar fleht eine fchöngefchni^te fpicta
oom 3lnfang be3 16. SahrhunbertS, beutfehe SHenaiffancc. 5)ic J^anjel ift in beutfehen
9?enaiffanceformen gebilbet, mit energifchen Statuetten oon (Eheiftnd unb ben üiec
Soangeliften.
Sluf bem oorberen 2BalI hatte gürftpropft 3oh- (Ehi^M'toph ö. 3lbelmann eine
Älaufeidapelle ober ©rotte mit Ijl- erridjtet.
Surien unb j&onftigcs.
©hentalige Äurien, Schaufungen ber Stift^herrcu , alle mit einem 3J?arien»
bilb gefchmüdt: ba3 für ft liehe StabthauS in ber Spitalftraffe, jept ©afthauS
jum grünen .^of (fRr. 126); ba3 Stntthnltercigebäubc, ehemals SBohmmg
ber StiftSbelanc, fept SBohnung beS fRegierungSpräfibenten (9h. 137); bejeidpnet
mit ben SBappen beS 5^apitelS unb beS f^ürftpropftS Solfgang 0. Haufen 1591
unb mit bem SReifterjeichen beS 9lörblinger ©anmeifterS SBolfgang SJalbenberger
(9lr. 12) am Dftgiebel. 1754 gefchal) eine umfaffenbe Erneuerung.
3)ic Äuftorie, hinter bem Spor ber StiftSlirchc, 1720 erbaut, über
bem fßortal ein fRelicfbilb ber SRatia, angeblich üon 3lnton f^auluS. 2)ie jepige
*) 3roei niciterc, biejenigen ber Teutfebmeifter ^ubtuifl 'Jlntorc unb 0rait$ Subroifl, fmb 1897
ttücb 2ßien jjcfoimncn.
^Uipaiiflen.
151
Cberomtei, 1505 Dom crtoorben; an bcr ©übJüeflcdc ein 3:ürmci§cn;
über ber eine SKarlcnftatuc. jc^igc Äameralamt^gebäube, öon ^ürft
9(nton Sgnos (um 1775) umgebaut. 3m jlDeiten ©tocf mar ein @aal. 3)aS
JorflamtSgcbäube 1501 jur S?a^)ituIargmo^nung erlauft. ?tn ber SSorberfeitc
eine fc^önc grofec ÜJlaricnftatuc 1697. ®ag ö. ?tbclmannf^e ®om^errcn=
^aug am <Sc^lo&t^or, fünferfig, mit gemölbtcm ®urc^gang öon ber ^rieftergaffe,
1741 re|)ariert. 5)aö je^ige fRat^auS, früf)er ÄapitularSmo^nung, mit Meliejbilb
Saraangrn. $alai9 Slbclinann.
ber SWoria 1725. ®ic fog. ^o^efc^ule mar in ©tiftSjeiten bemo^nt oon öiet
5§oröilarcn, in ben 51(ofterjeiten ©c^ule, mie je^t miebcr.
2)ag ©eböube be^Äbnigli^cn Sanbgeric^tg (3iöillammcr) ouf bcm SD7or!t=
pla^, aud§ Slat^auä genannt, mar beftimmt für ^lanjleicn; 1812 — 1817 UniDcrfitÖtg»
^aug; eg ift 1748 — 49 erbaut öon ^ürft granj ©eorg ö. ©c^önborn. ©tattlii^er unb
eleganter Ouaberbau mit lunftöoDen ©ittern an ben gcnftem, Pforten unb ben jmei
Gallonen (öon J^offc^Ioffer Sulag 3Beibug aug SRninj, angeblich fi^on 1730 gefertigt)
unb SWanfarbcnbocI^. ©aulciter mar ^ra^l. (Sntmurf oieIIei(^t oon 6. 97eumann.
Dag lat^. ©tobtpforr^aug bei ber äjZarienlir^e ift 1717 erbaut; Söappen beg
f^ürften tJranj 2ubmig.
152
^agftfrei^. Oberamt (^Kmaiidcn.
2)a§ Calais Slbelmonn in bcr oberen ©traftc ift 1088 erbaut, 1782 er*
neuert; ein echter ^alaft in ben gormen ber italienif^en ©pötrenaiffance, brei[tö(fig
mit 3'wcrrf)bnu, au8 Soefftein unb überftueft. S)ie genfter fiitb obtoec^felnb mit
ferneren ^lad^bögen unb (SJiebelii iiberbad^t, bo3 ^au))tgeiim8 toeit auiSlobenb.
Über bem ’i^ortal ein SÖhittergotte^bilb non 1782 in 97i)(^e. 3*m ©iebel oben ein
mirfunggootteä 9?iic^en|‘tQnbbilb be§ SJäd^ael mit bem glammenfcf^toert, ben ©aton
niebertretenb, mobl nod^ oon 1688. ©d^bne3 ujeiteg ^reVben^nuS. Oobelin^.
2) a3 ehemalige ^alai§ Serolbingeu in bcr
©c^tofeuorftnbt ehemalige ?lbelbcrger
©d^Iö^d^en in bcr gtei^namigeu ®affe. 5)ic e^e^
mnlige DbcrjägermeifterSloo^nung in ber ©pital*
gaffe (9ir. 212). 35a3 untere ©c|ut^au§, erbaut
1780, mit bem Wappen beS Siemens
3Bcn5edlaug. S)ie alte i^oft jum fd^marjen
9(bler, einft ©oetbe’S Verberge; ©icbelbau in
©pätrenaiffance. 3m ©tiegenbauS ein 2)c(fene
fre§to. SWoberne fjaffabenmalerei.
Wanc^eg ®ürger^au§ ift nod^ mit einem
9J2arienbiIb au8 bem 18. Sabr^unbert gef^müeft.
©in folc^c« fReliefbilb in bcr ©olbf^micbgaffe
mirb au^ äußeren ©runben bem §t. 93rü^l ju«
gcfc^riebcn.
S)ic e^cmolige ©tabtmü^te ift au^gejeic^nct
bureb ein portal in berben fHenaiffanceformen unb
einen gra^eiitopf an ber ©üboftedfe.
S)ie alten örunnen in bcr ©tabt finb leibet
1899 abgetragen toorben. 5)ie großen ^Jröge um
bic fteinernen Srunnenföulen toaren üon @u&eifcn
mit SabreSjablcn, 2Bappen unb religiöfem Söilb*
roerf, ©rjeugniffe bcr fürftli^cn Gifenmerfc auS
bem 18. 3fll)rbunbert.
3) ie Überrefte ber fRinberburg liegen
nörbli^ Oon bcr ©tabt, am ©c^af^of. 5)et 97ame ift too^l gleichen Urfprung§ mie
berjenige beS na^en OrteS Slinbelbac^ (oon einem 9JZanngnamen abjuleiten? D®.).
S)ic 99urg ^atte im 9RitteIaIter 2Rauem unb ©teintjäufer. Übrig finb nur bic ©rb»
toerfc, mcIc^c einer früheren 3®it anjuge^ören fd^cinen. 5)ic öurg lag über bcr
3agft unb bem Slinbelbad^ ouf einer mäßigen, nntb aßen ©eiten fanft abfaßenben
9lnbö^c. 2)ie SBoßmerfe — jmei SBäßc unb brei ®räben — umgeben ein Duabrat
2)arin ein nuggemauertcr ®runncn. ^i^nlicf) finb bie ßlefte bcr uralten ©rafenburg
gßigclau bei ©raUgf)cim, bic freilid^ in ber ©bene al^ 23affcrburg mit 2)ämmcn
angelegt ift. 9(bnlic^ mag man fic^ mic^ baS fräntifd^c ©aftrum ©toc^eimoroburg
an bcr iPübler i. 3. 741 oorfteßen.
öenjenjimmcrn.
153
Sntvangen. Sie alte ¥o{t (jum (t^iuarjen fibler).
'53en5cn3immern.
^farrborf am ©übab^ang be§ Örü^Igrabent^nU, mit freiem iPIicf inä 9?ie«.
®ic enang. ^forrlird^e 311 ©t. 3ol)Qime^ b. Käufer mar eine 2:od^ter ber
^farrfirc^e 5U Sßiinjingen, bie bem illofter ^rauenalb, nac^mnld bem non fiirc^^cim
einücrtcibt mnr. S)ie Äaplanei mar 1476 geftiftet. 1565 ift, naef) (iinfii^rung ber
Sleformation in ber ©raffc^oft Cttingen, bie Pfarrei felbftänbig. S)ie iürd^c ift no(^
nom grieb^of umgeben. ®er 2nrm, im Untergefi^oft 6^or, ftommt nod^ nuä bem
15. Sa^r^unbert; an ber ©i^iffdbetfe jmei grofjc ©cmälbe: 2)er ©onnenftitlftanb
154
^agftfrei'^. Cberamt ^Uivaitgen.
öor 3oiuo, 1727; unb bte ©r^ö^ung jur Sftcc^tcn ©ottcd. ©lotfcu üon 1774
(3o^. ßrnft Söfd^ in ®rai(8§eim) uub 1882.
■^ü^Cetrfßatm mit ‘^^amtenßurg itn6 «^ottfpicf.
®ä^Icrt§ann, früher X^anu (a. b. ®ü^(er) genannt, ÜKarftflccfcn am
ber ?:^anncn6urg. ®cr Ort gehörte ju ber ctttoangifd^cn ®urg; 1339 Reifet er <Stabt.
eüb^ett^ann. St. 0an0olfefat>eO(.
2)aS öon Äaifer äWajimilian I. t^m öerlic^cnc ®a^)pen ift ein gcfpaUcncr ©c^ilb,
öom oon ®olb unb «Sd^toarj breimal geteilt, hinten ein S^annenbaum auf grünem
®erg in ©Über. SBa^rfc^einlic^ Don ^ier nannte fid^ ein im 13. unb 14. Sa^r»
bunbert uorfommenbe§ fRittergef^lec^t, bad im ©c^ilb brei im ^Dreipa^ gefteUte
^iannenjapfen führte. 2)ie Pfarrei ift (nad^ koffert) wal)r)d^einli^ in ber ^o^cn»
ftaufenjeit burd^ bie ^elfenfteiner ©rafen gegrüiibet, üon ©tüdenburg abgetrennt.
®er ^eilige mar urfprünglid^ mobl ©t. ®t)riacu§, fpäter ©t. ©eorg. ®ie ®eorg§=
lird^e foll (naeb ber 095.) 5mifcben bem 13. unb 14. 3al)rl)uiibert geftiftet fein öon
einem ^einricb ö. ©tetten. (9Sielleic^t liegt eine 9?ermec^8lung nor; ;^eiiirid^ ü. ©tetten
ju ^olbemarftetten ^at um 1465 jum Sau beg ßirebturmS eine ©ummc geliehen,
^ü^Iert^ann mit 2^annenburg unb ^ottjpiel.
155
Zbannen6urg.
A— B: (ftflet 0ia6cn. C— D: 3>vciteT ©rooen. E: »opeOe. F— I: Olrtfc^aftg^of. K: 3n>ingn.
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-U3|p(S uie36|)4!U^9 ‘Bjttqiuuuo^S
156
i>agftfrei<i. Dberamt ©Uroangen.
bie fein ©o^n bonn ber itirc^enpflegc fd^enfte.) 1379 ift bie Pfarrei bem Älofter
(SUiuangcn einücrleibt inorbcn. J)er gletfen »ar befeftigt mit SSott unb ©rabcn,
oon benen nnfctjnlid^c ©puren bo
finb. ^§ore gegen §att
unb ^üblerjeU finb 1848 unb
1855 abgebrod^en toorben. 51ud^
bie ©angolfsfir^e mar mit 3^urm
unb gi^ont jur 93efeftigung ge=
iogcn. 1525 tourbe ber gl^cfen
öon ben ^aHem berannt, meld^e
einen ®auem^aufen boraug Der*
trieben.
2)ie tot^. ^farrfird^e
5um ®eorg ift 1861 neuerbaut.
®er in bie SSeftfeite eingebaute
^urm ift älter, fpötgotifc^; er ge^t
in« 9li^tedE über, ©pätgotifc^e
©d^nipbilber; grofje ^ieto, SJZaria
ebet unb ergreifenb, ber 2eid§nom
(£^rifti ftarr unb nnfd^ön; ©tatue
©t. Dttilia; 91eliefbitb be« 2^obe«
ber 9J?oria mit realiftifd^en ißeben*
motiüen; öängefreuä mit leben«*
großem Ärujifif. ®Iod(en: 3'oci
mit unentjifferten Snfd^riften ;
größte: Dfanna ^ei§ id^, ju unfer
grauen @r leit ic^. ÜKeifter SJZartin
älUüer 5U 6«tingen go« mid^ annn
1579. Äm 3oc^ ber SWefeglode
fte^t 1590.
?lm SBeftenbe be« Drt«,
beim ehemaligen patter fteh^
ba« fath. ^^irdhlein ju ©t. @ong*
olf, erbaut im Sa^re 1500. Srudh»
fteinrohbau. ®ie SSeftfront ift
öerbreitert burdh ben nörblich an»
geflogenen ©locfcnturm; fie ift nur
Oon ©(^ie^f^arten burd^brochen.
®aoor läuft noch ber Sßatigraben.
SBeiter oben hat ber 3lurm ©dhatt*
fenfter mit 9tunbbogen unb ge*
gliebertcn ©etoänben unb ein mole^
rifdhe« ©attclbach. §ln ber 9iorbfeite be« Xurm« ift eine ©teinfigur eingemauert, ein
^eiliger, fi^enb. 2)er Shor ift au« bem ?lchted gefdhloffen, ber Shorbogen runb,
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$ü^(ertf)ann mit ^^annenburfl unb jtottjpiei.
157
wie auc^ bie genfterbögen am ©bätgoti)d^c ©d^nibbitber: ©t. Urban, 5?nt^ariiia,
SScit, ®oro%a, 9JifoIauS, 5trujifij. Olocfen: grofte: fiufaS, SKar!u§, SQiat^cug, iponneS;
Heine: 1496 unb bie Snongeliftennamen. Stuf bem na^en grieb^of Jtreuje Don
©d^miebeijen.
?lm SHot^QuS, früher SSirtd^auS, ein ^Relief im JRofofoftil, SeJuSfinb, SKaria
unb 3ofe^^.
^^annenburg (Ronnenberg) erfd^eint feit 1223 olg ©c^Iof; ber ^bte Don
@Uwongm, bie ^ier nid^t feiten geweilt ^oben; feit 1431 ©ib cined Oberomt^. 9lod^
ibr nannte ftcb ein IHittergefcblecbt, bod Dom 13. bid 16. ^a^rbunbert Dorfommt.
^erjog Gbnftobb öon SBurttemberg im ©treit mit bem Reutfdbmeifter um
Wangen 1552 liefe bie 93urg beferen. 1632 würbe ein bobculobifclj-fcbwebif^er $aufe
I^annntbuig oon Moiboften.
jurüdgewiefen unb beffen ©ef^üb erbeutet. SRatb ber ©äfularifation beS ©tiftiJ
SHwangen fam bad ©(^lofe R. in ißriDatbefib-
Rie IBurg liegt 1,5 km föböftlicb Don iBüblcttbann, auf einer gegen heften
in baS ®üblertbal Dorfpringenben ®ergjunge. 97icbt weniger olg brei Duergräben,
ber innerfte au8 bem f^lS gebroden, erfc^weren ben 3u0Q”9 ®on ber ^oebebene.
?lu^ bie äufeerfte ©pibc ift burd^ einen Ouergraben abgefebnitten. Rer IBurgWeg
Don ®üblertbonn b?r ift gepflafterL @in anberer alter 3öeg lommt Don ©üben b«r
über ben IBurgweiler ^olben. 6ine gemauerte ®rücfe mit jwei Sögen führt jebt über
ben Rborgraben. betrat man bie 3ugbrüde burdb einen Rborbogen. Hn
ber inneren ©eite ber Srüdfe ftanb ein Dierecfigcr Rurm, Don bem ber Unterftodf
erbolten ift, an ber ©üboftede ber Ringmauer. Rie innere Surg folgt in ©eftolt
eine« Weftlicb abgeftiimbften Rteied« ber gorm be« Serg«, ift aber ju einem Siered
erweitert bureb ben fübli^ anftofeenben tieferliegcnben Siebbof, weldber eine 3lrt Don
Sorburg bilbet. Rureb ba« innere fpibbogige Srüdentbor eingetreten, b<^^^n toir
Dor un« linf« ben 3wiuger, recht« bie ©urg. Riefe beftebt au« einer Ringmauer
158
l^agftfreiÄ. Oberamt SKmangen.
öon Sucfelquabern, bie nn ber Cftfeite jur ©d^ilbmoucr cr^ö^t unb (auf 14
2)tdtc) üecftärft ift. ?In beibcn ßnben fi^cn auf ber ©c^Ubmaucr jUtei ^^nrmc^en,
n>el(^c in i^rcm jcbigcn Seftanb bet Slenaiffoncejeit ange^ören (fic foKen früher
bö^er getoefen fein). 2)ie füböftlid§e Gdfe ber ©d^ilbmauer ift obgerunbet. $icr njor
in einem einfpringenben SäJintel baS X^or angcbra^t. Sin bie SBeftfeitc ber 9linge
mouer ftöfet ber ^alag. Xeffen UnterftodE ift eine ^o^e getnölbtc ^aUe öon Xrapej»
form. 9iunbbogigc ®urten Don öieretfiger, tocnig abgefofter Soibung, auf Äonfoten,
tragen ein Äreujgetoölbe, an baS auf beiben ©c^malfeitcn nod| eine breiedßgc Äabpc
anftö^t. 2)ic urfprünglid^en Sid^töffnungen bicfct ^aHe finb nur ©d^Iipe. ©n
3tuifc^cnboben toar öennutli^ auf bem (Sefimg unter bem ®etoölbc eingejogen.
©it H fommt pier aU ©teinmepmarle mehrmals öor. Über biefer ^atte toaren
noc^ 5loei ©todftoerfe, boS obere ein <SaaI mit ©pipbogenfenftem, beren eineg, gegen
X^anntnburg. $alafi. Süt>nieft< unb 9torbracftfcite.
ben ^of ^inau§, jtoeiteilige 9J?o§tt)erffüßung pat. (Surgfapette ?) darüber toar
nodp ein ©todhucrl gewimmert. 3ii ber 9?orboftedEe beS §ofeS fteeft unter bem ©oben
ein 5fctter. öerepfrit ift feiner ba. ?ln ber ©übfeitc beS öurgpofS ftept ein SBopn*
gebäube, baS naep aufeen beim ®urgeingang einen ©fer in ^enoiffanceformen pot.
©ne präeptige fiinbe ift nodp übet bie ©(plo^bödper perauggetoaepfen. Die Äapcilc
im J^upt Jnit ber einen Söanb auf ber SBeprmauer. 3)a^ ipr Unterbau no^
au§ bem 13. Saprpunbert ftamme unb eine alte Unterfirtpe in fi(p berge, ift blopc
^.^ermutung (O©.). 3m ?(ufbau gepört fic bem 17. 3oprpunbert an, bie formen finb
ein ®emif^ öon Slenaiffance unb ®otif. Xa§ ©dpiff pat eine fladpc fturfiertc Xedfe
mit Äaffetten unb ©igelgföpfdpen ; ba^ au3 bem 91dptc(i gcfcploffenc öftlicpc Spörlein
ein popeS SRippengemölb auf ©tgelSlöpfdpen. genftcr unb Pforte finb im SfelSrücfen
überberft. 9icnaiffnnce»Slltar mit ©crnölbe (3D7aria im ^immel, öcreprt öon ©igeln,
Dom ©t. SDUÄael unb 3opanncö @o.) unb SBoppen (re^ter ©dpilb : ein ^irfeppom,
rot in ©itber; linfer geteilt, oben ein Sagbpom in ©ilber, unten gefdpaept Don Slot
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$ü^(cr}eU.
159
unb ®Iau). S)rei fpätgotifd^c ©c^ni^bilbcr, ©t. SScit, SKngbalcno, SarBara. 3m
JiQd^reiter ©lode Don 1649, Sancta Maria ora pro nobis. Sönppen be^ ^ropft«
Siarer D. SSartenjce. 3m öftlid^en ®ic^t)of
^otte eine SWauer mit 2Se(;rgang unb einen X^ortiirm; alleg aug neuerer 3^i*-
feinem ©ngong ftef;t ou^ ber grofee g>^u(^tfaften.
Der ^farrlueiler Ä o 1 1 f p i e I (60308 öü^el) an ber Sü^ter, beim ©influ^ ber
Sifc^Q^, ^übfd^e ^ac^werf^öufer. 9?örblic^ Dom Ort lag am Äb^aug red^t8 ber
SBü^Ier bie ©urg Stottfpiel, Don ber man nod^ ben ©urggraben finbet. ©ie loor
@i^ eine8 ®efc^lec^t8, ba8 Dom 13. bi8 15. 3a^rt)unbert Dorfommt, nameiitlid^ in
(^ftei g«8*n ben eurg^of.
Z^annenburg. $a(at.
ftcaergef(i)o6.
$all (®oppen: ein ^fal)l ober eine ©rode, ^elmfd^mud ein ©radenfopf). 5^at^.
Kapelle 3um f)I. Seon^arb; fc^oii 1391 ermähnt, bie Sfaplanei 1403 gegrünbet. Da8
©ebäube 3cigt fpätgotifc^e formen, an ber ©übmnnb eine ©tabtoerf^pforte. Der
Dumi, an ber SSeftfeite, ^at oier niebrige, burd) ©urten getrennte ©todtoerfe, im
oberften breiteilige ©pi^bogenfenfter, bie bc8 2J?ajjiDerl8 entbehren unb ein ftumpfeS
3eltbod^. ©on ben ©loden ^at bie größere bie Um)(^rift: ^ilf maria. bern^art
lad^aman go8 mid^ 1499. Die Heinere: ba8 l)at geformt peter feflfd^mib Don
aug8burg anno mcccc xC. III. Slm |)0(^altar 3mei fpätgotifc^e ^ol3figuren ©t.
9lifoIau8 unb lUric^, im ©d^iff eine fefjr gute ber ^l. ^eleno.
'^üßfer3Dff.
Der Ort Derbanft feine ©ntfte^uug olpic ^”^cr Don ©Hioangen au8»
gegangenen flöfterlicben 9?ieberlaffung. 6inc Jlapcile beftanb fc^on 1359. Der S?ir^*
160
^agftfrei§. Cbciamt (fUmünflcn.
|‘a^ lam 1405 Don ben Herren ü. Üied^Oerg an bic ©(Renten o. i^iinpurg. ©ci^ent
ivriebrld^ 1578 bie Pfarrei mi {Sttmangen öcrtau|c§tc, lourbe biefc inieber
5)ie fatl). '^farrlirc^c jur SSerfüubigung aiiariÖ ift mobent»gotifd^ (1877 — 79 oon
&. 97ecfer erbaut), big auf ben ^umt, ber ben (S^or ber alten Siirdje non 1514
bilbete. i8on ben ©toefen ftamint bie mittlere, mit ben (SDangcIiftcnnamen, U)ol)( aug
bem 14. 3al)r^unbcrt. S)ie flcine ift 1769 (üon Ööfd^ in Srailg^eim), bie grafee
1816 (t>on ?. Stainer, Srailg^eim) gegoffen.
3m 28eilcr |>eilberg fpätgotifd^e fat^. ilopetle 511m ^l. Saurentiug (1883
mieberl)ergeftcllt). Xag ©d)iff quabratifc^, ber 6l)or ift Untergefc^o^ beg ad^tedigen
Xurmg. Sl)orbogen fpif«. !J)ec{cn flad). genfter fpipogig, o^ne SOtagmerf. ®e*
fc^nifjter ?lltarauffa(j mit ijigur beg ^;itell)eiligen non 1671.
SSeilcr .^olcnftcin: ilatl;. ftapellc ju ©t. 3)tarien unb ©t. ifJatrij 1747. Slm
Slltar eine f))dtgotif(^c ifJrcbella mit gefc^nilUen ®ruftbi(bern ber 14 Stot^elfer, feine
fiö))fc.
3n ber Sla^etle 511 iTammerftabt ein uergolbeteg fioljrelicf beg f)L Slbenb*
mal)lg mit jtoci Heineren, luelc^e ben .f>o^epriefter mit bem Stauc^fo^ unb ben mit
ben ©c^aubroten uorftcHen, Stenaiffancc.
3n ber ilapclle ju ÜKangolbg^aufen ein fpätgotifci|cg gefc^ni^teg Sruftbilb
beg 3ol)anncg (Snang.
^aCftirtöeit mit ’^eiCer.
2;ag 'ifSfarrborf liegt an ber fleincn ©ec^ta na^c bei ber äKünbung in bie
3agft. ®incn Surgftall unb uerfd^iebene ©iiter befaßen atg eötuangifd^eg fielen fraft
il)rcg 2;ruc^feffenamtg im 14. unb 15. 3a^r^unbcrt bic t>. ©d^mabgberg. 2)er Äirt^en-
foB fam non biefen 1372 an bag ©pital 511 2)infelgbül)r.
2)ic fat^. ifJfarrfirc^c 311111 l)I. ^tilolaug, uom gri^^b^of umgeben, ift ein neu*
gotifd^er ®au (non ÜRorlod 1871 f.; bag frii^ere Äird^engebäube luar Don 1514,
inf(^riftlic^). 2;er 5!urm, an ber SSeftfeite, ift alt big jum §ld)terf; fpötgotifc^e ©d^all*
fenfter. 5ln ber ©übfeite begfclbcn eine f^)ätgotifc^e bemalte ©tatue beg ^itel^eiligen.
Jaufftein, ac|tedig mit fpiitgotifd^em iWablnerf, 1598. ©loden: mittlere 1607 oon
2Bolfg. Sleibbart in ?tuggburg; grofee 1782 Ave gratia — mulieribus, Stamen ber
©pitalberren ; flcine 1845 oon Sllein, Störblingen,
(5in Äapellcben mit Slhittergottcgbilb, auf ber |)eibe unter grofjen Sieben, im
oorigen 3aBr^unbcrt geftiftet.
353eilcr naljc bei 2)., oielleic^t ©tammfiB beg gleichnamigen Stittcrgefi^lccbtg,
bag Dom 13. big 15. 3al)i’h“”bcrt oorjuggloeife in öttiiigifdhen 2;icnften oorfommt
(Söappenfchilb geteilt burch einen IBalfen, öüffelhörner auf bem ;^elm). @in ®urg»
ftall roirb 1557 genannt. S)ag ift ioohl ber iöurftel am ©übenbe beg Crtg, oier*
edig mit Stinggraben unb Sorgraben gegen Dfteii. ?luf einer ^Inljbhc ftc^t eine
ttapclle ber ilatharina, 1784 enieuert. Sine ^elbfapelle ift um 1738 geftiftet.
glleußevg mit ^ireitenbaeß.
J^ag iPfarrborf S. liegt im Sbrben beg iöejirfg pocl) jmif^en loeiten SSnlbcrn;
bie fatp. ^tirepe jur fd^merjpaften OJZutter fand ipfarrpaug am Dftfoum beg 5)orfeg,
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©ei'jlinflen. mit ^anfolt^meikr uiib Äcuerftabt. 161
über einer @d)luci^t. «Sie ift 1726 erbaut in fcf)lic§tem ber
CfllDanb öltereS 3J?oitcriuerf. (Uriprünglid) nur Än^}ene, tnar fic eine ^eirtang SBaü:-
fa^rtsfird^e; 1328 bem (SKroangcr Älofter eimjerleibt.) ®ie 5^cde jeigt ®arflettungeu
au§ bem 2cben ß^rifti, im gemaft öon 2Ö. .^affe (Snje^r.). 9(uf bem
.&0(^altar eine fpntgotifd)e ^ieta unb einige gntgefc^ni|?te SJrnftbilber, bic qu3 einer
(Sttlüonger Stirdje lommen fotten. ®fode non 1498, 5imi5titulu2, iBcrn^art öae^nman.
©ilberneS 9?onc§fQ^ mit getriebenem S^cbcnlaub, ©|)(itrenaifinnce. ?(uf3en QJrabftcin
üon 1705. toar in ben tejjten Sabrbunberten ©i^ eincg eümongi|djen Unteramts ;
eine« 1622 gebucht, loie ju 9?ofenberg.
Sn ©reitenbnd), SSciler am 9?eid)enbad), Äa pelle jum f)L ©ebaftian,
QU« gotije^er 3«i^- Unter ber ^^iinc^e erfc^einen innen überall gotifebe HKalercien.
?UtarbiIb: ©t. ©ebaftian mit [einer ^Pflegerin Srenc, 1672. 9llte Sütorflingel. ®Iode:
fant febafrian o bcilger merter bit got für un«, 1400.
^uf bem ^ornberg finb ©puren einer alten Hnfieblung unb alte 95?ege.
^eiöfhtgen.
^farrborf (früher SDiorftfleden) an ber baprifepen ©renje, öon 1509 bi« 1806
öttingif(^. ©tammfi^ eine« JRittcrgefdjIecht«, ba« 1153 — 1501 genannt loirb; im
©Oppen ein ©tiefel. ^)ie fath- ^^forrlird^e ©t. Süfofou« ift 1768 erbaut; au«
jener ^c'ü pat fie auch SWnlercien on bet 5^ede be« (Shor^. ^urm an ber
Cftfcite ift unten a(t, tonnengemölbt. J)ie ©loden finb mobern. 3m ©dbiffe ein
gotifdbe« ^oljbilb be« Xitelljeiligen. Um bie Äirchc liegt ber ummauerte f^riebhof.
ntit IJanßoCtonJcifer unö <^eucrPa6t.
35er Crt Sagftjett (^tauenjell) ift ohne i^^ni grnnenllbfterlein
entflanben, ba« ?lbt- ?übert I. oon (SUmangen furj uor 1170 „in ber 3^0« be«
hl. 95eit", im ^farrbejirf üon ©timpfoch gegrünbet hot* 1399 toirb bie ^ropftei
bem 5üelleramt be« ©tift« einüerleibt; loonn bet Äonüent fith aufgelöft, ift ni^t be=
fannt. 9?eben bet Jlirche foKcn 3iefte üon bem Älofter getoefen fein, ©tattlich^*^
Ort mit alten ®aUenhäufeni, liegt im ^1)«^ Sagft. 35ie große foth. ^farr»
firchc jum hb ®eit ftammt au« gotifd)er 3eil; 1498 fteht über ber ©pipbogenpforte.
2)cr Shor fchlicfU au« bem ^li^tcd. 2?er Surm, an ber 37orbfcite be« @hor«, ifl au«
bem 3ahr 1757. 35a« Snnere ift bur(hau« im 3‘^PlflU beforiert, ©tudaliiren, ©anb»
malereien ; Slltüre, 58eidhtftühlc unb Slönte. 91n ber ©mpore ^^oljfignren ber ?lpoftel.
31u^en ein flehte« ©rabmal in ©olnhofet ©tein mit Silbnterf 1695. ©loden üon
1796 (3oh. @mft Söfch, 6rail«heim; ©ibmung«oerfe), 1757 (9?icol. ?lmoIth,
35infel«bühl) ; 1830; 1866.
35anfoIt«U)eiler: 3n ber Sar baraf apelle einige Figuren üon bem hier
geborenen Silbhaucr 51nbrca« SBrühl in ©ien (f 1813).
ifeuerftobt (fiprft.), ein öof in einfamer ©albgegenb, hnt eineSlapelle be«
hl. 9?ifoIau« QU« bem 13. Sabrhunbert (feciligenpflcgc 1384). 3m 17. unb 18. 3ahr-
hunbert ©albbruberpau«. ^ta« Shörchen, redjtedig mit fdjmalem Sfleeblottfenfter in
bet Dftmanb, hntte früher ftatt ber flachen 2^ede ein ^onnengeioölbc. ?ln ber Oft*
wanb, nur im Jla^raum fichtbar, ift frühgotifche SB^alerei, (Shnfiu« al« ©eitrichter
%autuS, XenCmfilcT auS tSürttemberQ. CtaofttieiS. 11
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162
^agftfreis. Cberomt ^Hwangen.
mit aWarln unb So^anneS. Sm ©d^iff ^anbbitbcr aus bem Sdbeii über*
tüncht. Scfc^äbigtc ©tatuctten üon gebranntem 5!t)on; (Jfiriftu^ unb üier ©üangeliftcn,
60 unb 40 cm l)od^, ©pätrenaiffance. ©tatuen, ^tOarteud^ter unb anbere ©d^nl^ereien
au‘3 bem 9?o!ofo. 9Hte Slüartünget. ®locfe öon 1717 (97icl. 5lrnolbt) mit 9ielief=«
bilbern.
<^auc6^etm.
©tabt nn ber 3agft, bo mo fie uor bem ©teilobfatt ber ?Ub umte^rt; be^crrfc^t
bon ber 2)eutid^orben8öe)te i^abfenburg. 5)ie ©tabtmauer ftel^t noc^ ftrerfenmeife,
aud^ jluei 3!ürme unb 9^eftc beä @rabcn§. 2)orf fam mit ber ©urg
©romberg im 14. Sa^r^unbert an ben 5)cutj^orben unb tourbe ^oubtort ber Äom*
menbe 5?apfenburg. 1397 unb nod^ einmal 1430 toirb bem Crben erlaubt, ben--
felben ju befeftigen. 1398 toirb ein .^alägeric^t errietet, 1402 SOiarftrec^t üertoittigt.
1431 erhält bie ©tobt — bet Drbcnä^
^errfc^aft unbefd^abet — biejelben
SSorrec^te mie bie 9?eid^gftabt IBoV^^
fingen. ?m 14. unb 15. Sa^r^unbert
führen mcl)rcre Flitter ben 97amen oon
S., babei aber oerfc^iebene
(©id^el, ©leoe, 9?ab); unb [teilen
fonft in feiner Se^ie^ung me^r jum
0rt 3)a^ ©tabtwabpen finb ()^on
1431) ätoei gefreujte Soud^ftengel.
2)er DrtSnome beutet mo^I auf ben
SSalb ; unb ^eute nod^ ift bae» ©tiibt=
rf)en umfrÖn,^t oon 93ud^engrün ringö
an ben ®ergl^oIben.
S)ic ^rd^e wirb 1248 genonnt.
1363 üerfrtuft ©romberg ben Äit^en*
fa& on bie Äommenbe SWergent^eim. SJie ©t. ©arboratapelle toirb 1686 erftmalg
genannt. SDie ÄapeHe auf bem Äaloarienberg ift um bie 3J?itte. beS oorigen 3o^r»
^unbertg errichtet. — 1658 mürben auö ber ©raffd^aft Öttingen oertriebene Suben
aufgenommen, fie brachten bie ©rabfteine il)rcr SSäter mit unb fenlten fie im fjrieb^of
5U ^uf^aufen ein.
S)ie fot^. ^forrfirdbe 5U ©t. ^eter unb ffSoul (früher U. t. grauen) ift 1869
erbout im ©til ber fKenaiffance (oon HKortorf). ®er SBeftturm, oben nc^tetfig, mit
gotifierenbeu genftern unb ftmnmt oon bem 5lit(^enbau beS Äomturg
0. fii(^tenftcin, 1647—50. ©d^üner Äiusifi^uä au§ ber ©^jötrenaiffance, in gemalter
öonbfd^aft. Äeld^ oon 1718 mit ©c|meljmolereien. SKonftrnnj oon 1702, oon bem*
felben UReifter mie bet S^cld^ (ft'eppler). ^l'rujifif mit 6 fieui^tern, fRoud^fa^ unb
©d^iffd^en, olleg 00m Slnfang be^ 17. Sa^r^unbertig, in ©ilbet getrieben. Slm ©ilbet*
fc^rnnl alteä Sefi^lÖg.
grieb^offapelle U. I. grau oon 1584, fi^li^t, mit n^tecEigen genftern.
9llter Dbferftorf mit Sefd^läg. Sinken jtoei fc^öne Söa^pentafeln mit Snf^riften unb
bem äReifterjeid^en 3Bolfgang SBalbenbergerd oon fRörblingen (Rr. 12). 1)ie grieb^of*
£ippac(>.
163
Pforte ^Qt ein fRcUefbUb ber Äalooriengruppc unb bie 1619 unb 1718 (SRcnoö.).
®or bem griebI;of ftel)t unter einer Sinbe ein JTi'ofotofapendjen mit G^riftug im inerter.
®ie profanierte öarbarnfapcüe in ber Stabt ^nt eine fRenaiffancepf orte im Stil
beg fjrieb^oft^org, fonft noc^ Qotifd^c gönnen aug bem 17. 3o^rf)unbcrt.
Über bem oberen ^t)or ergebt fic^ ein gebrungener oc^teefiger S^urm mit ^loiebel»
bad^. 1)aran fteineme ^afel mit neun Stoppen, 1621, Steinme^äei(^en (Sit. 13). fUjnlic^
mar bag untere 2^|or. Se^g ^ürmc mit 3^^’icbelfuppeln ftanben einftmalg an ber
äRauer, ein Heiner riinber ift noc^ übrig.
StattU^eg ^farrljoug üoii 1778 mit !5)n(^erfer9iebel. SDiüble oon 1732, aud^
mit ®adjerfet unb tlufjug. gruc^tlaften mit bem S)eutfc^orbengfreuä, bej. 1585,
3erg U^I oon SSSefterbofen. Sei ber Sarbaratapellc ein 3icb^ninnen mit bübfdbem
.f)ol5Überbnu oon 1709; unb ein mit Saiibe. ®a unb bort ein
bübfd;eg Sftofolobaug mit SWuttergottegbilb, 5. S. beim Oberen cineg oon 1739.
9(uf bem GJromberg (®rünb.) ftanb bie Stommburg ber ®runbberren oon
üautbbcint. Sie erfebeinen 00m 13. big 16. Sabrbunbert, oft im 2)ienft ber ©rafen
0. Öttingen. SSappen: jtoei Ooneinanber abgefebrte Sidbeln. Um 1380 fam bie
Surg in ben SefiJj beg beutfeben Drbeng. 5)ie Surggräben unb bag gufegemouer
eineg 3:unng finb noch 5u feben unb laffen eine ziemlich umfangreidbe Anlage oer»
muten. Gin fRingtonH ift auf bem Jlöniggbübl unb audb Surg ©romberg toar
iDobl einft einer.
®er Surgftntt beim ^of äRobrenftetten ift ber ©ef^i^te unbetannt unb
feine llberlieferung nennt feinen SRamen. 2)er SnrgftaU liegt an ber Spi^e eineg
oorfpringenben ?üboorbngeIg unb beftebt aug jloei jicmlidb regelmäßigen Siereden mit
febarfen Gden, beibe umwogen oon Satt unb tiefem Spi^graben.
!^'cr Surgftatt §u Sebönberg ift eine quabratifebe Safferburg mit breitem
©raben, auf einer |)öbe, bereu t^on Seibern umgeben ift. 3“ ©ebönberg ift
1359 Gberbarb 0. Olromberg gefeffen.
Sei Stetten (auf ber 2Rarfung oon ^ettelberg) am §ang beg Sagfttbalg
liegt ein fog. Surftel, oietteiebt in Sirtti(bfeit ein Sciberbamm.
c^ippaeß.
^fnrrborf an ber Sagft. 1153 fiiutfrieb oon Citebad;. Später ift ber Ort
alg ettmangifdjeg iiieben im Sefib berer 0. ^foblbeint unb 0. Sefterftetten. Son 1446
an gehörte er jnr öttingifeben ^errfdjaft Salbern. ®er Surgftatt, 1455 ermäbnt,
ift ein Surftel, brote oon einem Sirtgbaug eingenommen; früher oon Saffergräben
unb einem großen Seiber umgeben. Gin Surftel auf ber .^öbe nörblidb Oom Ort,
an ber ^o^ftraße, ift abgetragen.
35ie Äatbarincnfapcüe toirb im 3abre 1450 erloäbnt olg oerfattenb, 1665 — 68
mürbe fie mit Seibilfe beg ©rafen 0. Öttingen unb beg 5^omturg oon Stopfenburg
mieberbergeftettt. Stotb. i^farrtirebe 1899 neu erbaut, in romnnifebem Stil, nach
Gntmürfen oon Pfarrer % ;^arfcb, auggefübrt oon 'ifJoblbonimer. .f)oljfiguren Oom
Einfang beg 16. Sobrbunbertg: SRaria mit Slinb; Sarbnra; Cttitia.
3u Sinborf in einer ^rioatfopette ift eine fpätgotifdbe Si'elieffcbnißerei: Se»
meinung Gbrifti.
1G4
^^ogftfrciä. Cberamt (fllnMUigen.
^eitler mit '^rönnen,
^farrborf 9^. liegt auf ber §od^fIäd^e 5loi)d^en 3agft unb Äoc^er. 3)ic
Umgebung bietet trefflii^e Slu^fid^ten nuf bic ?Ub uom 9lieS big 5um ©taufen ober
auf ben Gfltnanger ©riinb. 3)ie 9J?nr!ung ^at üiele ©puren alter Sefeftigunggloerfe.
9tlte, cinft toeit auggebebnte Pfarrei. S)ag S:orf gei)örte jum ©ütuanger Ätapitclamt
unb mar jeitiueife ©i^ eineg Unteramtg.
5)ie fatp. '^farrfirdje 511 ©t. öenebift ift nod^ ummauert, ein lueiter unb
f)etter 9?aum mit gelublbtcu 2)e(fen; 1746 erbaut. ®er untere 2^eit beg 5urmg ift
alt, fpätgotifc^, mit §lnfö^en reid^geglicbcrter fRIppen. Oben mirb er a(^tecfig. ©locfcu
Don 9?if. ?lrnoIb in 2)infelgbü^l 1763. 3m ©c^iff jDerfcnmalereieu öon 3. 9??. 3**^^
(infcf)r, ; reftouriert üon 3)cl)ner). 9luf bem linfen ©eitenaltor fd^öneg Ölbilb, 9)Zaria
unb So^anneg mit bem 2ei(|nam (S^l)rifti. $luf bem regten gefdjnipte ^ieta, ©pöt*
renaiffance. ^lufeen ©rabftein ^^ilippg ü. b. i?epen, f 1758.
9tuf bem ^rieb^of Kapelle jur fc^merj^aften 9D7utter, üom Einfang üorigen
So^rpunbertg. Olbilb, 9lubetung ber Könige, altcrtiimlidj. ^räd^tigeg Gporgittcr.
Stufen gefd^miebete ft'reuse. 3m Ort alte fRiegelbnuten. 9lm oberen X^alranb beg
©c^Iierbad^g, 1 km norbtoeftlid) oon 97., mürbe ein ©urftel eiugeebnet.
3n ben oerfd^iebenen Söeileni beg ©emeinbebejirfg flehen noc^ 7 5?opetlen.
^)ie bebeutenbftc ju
©rönnen: Stapelte jum pI. %ibiug, am fRnnb einer ©c^Iuc^t, auf einem
^elg, aug bem ein ©runnen quillt. 3)er ©au mirb nug bem 13. 3a^r^unbert ftammen.
3m ©d^iff jmei 9fiiinbbogenfenfterd)eu. ®er tonnengemölbte Slltarroum, gerab ge*
fd^Ioffen, mit oieredigem ©c^Ii^fcnfter, ift mo^l ber ©tumpf eineg Düring, ^arin
miltelalterlicl^e ©Jaubmalereien, 1886 reftauriert burc^ fioofen. 9ln ber Hufen ©eiten»
manb bie ibreuätragung (bag Sfreuj trögt 6l)riftug, öon ©imon unterftii^t, bie ©d)ö(^er
ge^en ooran, aufeen ©tobtbilb). ©egentiber, an ber rechten SBaub: fireujigung
(®f)riftug am ftreuj, unten ein ©d^öbel, rec^tg unb Hnfg So^anneg unb 2Raria).
S)ann bie ©rablegung (brei grauen, jmei 9lpofteIgeftoIten, ein 9D7aim im 2^urban).
9lm ®emölb erf^eint ber erpö^te (S^riftug fomt feinen 9lpofteln unb bomit böngt ber
©ilberfc^mud ber Cftmanb eng jufammeu: Über bem genftcr bag pl. Slutli^, mit
5h'cu3nimbug, nuf bem ©d^meißtiu^, gehalten öon jmei Sngeln. ®tmag tiefer (nieen
Hnfg unb rec^tg 9J?nria unb ber Xöufer. Unten red^tg unb Hnfg öom genftcr bort
bie 311m fieben $luferfte^cnben, pier bie ©erbammten. (2)ie ©eiten finb öertaufdjt,
mcif ber ©b^iftug am ©emblb öerfe^rt, mit ben güfjen bem Sefdbauer 3ugefef)rt, ge-
malt ift.) Unter ben 9luferftel)enben fiept mau 9lbam unb Sön, gefüpft öon ©ngeln,
■ifJapft, ©ifdpof, Völlig, nadt big auf ben Äopffdjmudf, 93ZÖnner, grauen, Sfinber. ©on
beji ©räbern finb Xedplatten meggefepoben.
9luf ber anberen ©eite fiept man im ^öHenraepen nadte ©erbammte. ©ou 3mei
grünen 3!eufeln mit ©afiligfenfopf unb ©efidjtgboudj merben ein @ei3palg mit bem
©eutel, ein 3üngHng, ein Stönig — bie ©ertreter öon !iobfünben — eingefüprt. ®er
(Spriftug am ©emblbfcpeitcl tprout auf bem egenbogen, umftraplt 0011 manbelförmiger
9lureole. 97ur fein Unterförper ift öerpiillt mit rotem äJfautef, benn er lii^t mit gleidp*
mäßig erpobeneii Firmen bie fünf 9C8unbeu fepen. 9lug feinem 9JZunbe fommen fiilie
I
9Jorb^aufen.
165
unb 0d^tt)ert. Über unb unter ber TOanborto erjrfjeinen üler ©itgd, loeld^e bie
£eibengn)erf5eu9e galten unb bie ^uba blafen. 9(n ben Söauflen beg ©eiüölbd ftnb
beiberfeitg bie 3wölfboten bargefteüt mit i^ren $(ttributen, teilö jugenbü^, tetlä bärtig.
3n ber Snibung beS 6^orfen|'terc^en§ ift oben ber abctinanni)c^e SBop^jeiifd^ilb
gemalt, nn ben (Seiten red^tg unb linfS St. ^IgibiuS mit ber ^irfrfjfu^ unb ein anberer
Sifd^of. 2)er ®runb ift abmed^felnb blau ober rot. 35er Srtt biefer SWnlereien ift
ein^eitlid§, nod^ frü^gotifd^ (folocit nac^ ber Steftourntion noc^ ein Urteil juläffig ift) ;
bie Sfonograp^ie oermeift in bie 3^it uni 1400. Figuren uon % — V< Seben§gröfee.
^oljbilbmerfe; i|5ietn, St ftgibiu^ (mit ;^irfrb!u()), biefe jmei fpätgotifd§; bie
14 9lot^elfer, ®iode üon 1516, Öenibort Soi^aman: l^ilf got
unb mariü.
„.^at man in ber f leinen füllen Äird^e ba^ ®emüt ergaben geftbnmt am ?In*
blief jener ©emnibe, fo Joäd)ft biefe Stimmung noc^, loenn man ^ernuStritt unb über
bie tief unten licgenben fottgriinen 3BnIbtt)äler unb SBalbrücfen Ijinüberfcfjaut an bie
ferne blaue fd^toäbifd^e ?Ub big hinauf jum floffifd^ umriffenen Stuifeu" (®b. ißaulugj.
?lm f^ufetoeg naefj 9?euler ftel^en 7 fog. !KiiieI)atte ober «fälle, Steinfäulen in
Spätrenaiffance«5ormen mit 9ieliefbilbertafeln aug ber ißaffion, 1724 — 29; unb brei
Steinfreuje, einfam in ioeiter g^ur, bie fommerg einem 2Keer üon ^nid^t^almen unb
Sßiefenblumcn gleißt.
93r. loar 1147 JKitterfib. Gin „Sufc^el" ift füböftlic^ oom Crt S5en ^aupt»
befip ^at in ber ^olge bag Gttmanger Äapitel. daneben bie §errfd§aft 9lbelmanng«
felben (1.^80 unb fpäter), gum 5:cil bo^eulot)if(^eg £el)en.
Gin durftet beim ^of S^urgfiall ift loo^I ber 1380 genannte Surgftall.
®er ^la^ ^eißt Si^lofebucl.
3m SBcilcr Gbnat ift eine Slopelle oon 1762. Der Ort ^atte ber Über«
lieferung nad^ eigenen 9lbel.
3n ber neugotifd^en Äapeffe 5U ©aigljarbt ift ein fpätgotifd^eg ^lol^bilb
beg 5Jeit.
3n ber 9lntoniugfapeüe 5U Seinenfürft (oon 1852) eine ^ieta in Sllobafter,
feineg 9Merf beg 18. 3o^rl)unbertg.
Der SBetler 9tamfenftrut mar im 13. 3a^rt)unbert 9tbelgfi§ unb ^atte f^on
1361 feine fRifoIaugfnpeüe. Der gegenmärtige Sau l^at nid^tg 9UtertümIic^eg.
'glovöBaitfcti.
^farrborf an einem 3uflüfed^en ber Sd^neib^eimer Secuta. 1153 Surbarb
0. 9?., ein Gbelfreier, 5JSatron ber fl'ircbe üon Unterf^neibbeim. Gr fafj mobl auf
bem Surfte! auf ber .^öbe gegen Unterfebneibbeim. .^ier ift mittelnUerücbeg Gerät
gefunben morben. Gin jmeiter Surfte! ober Säger, Sorburg neben bem beftebenben,
ift abgetragen. Dag ‘ifJatronat ber biefiQfu ^farrfirdbe jum bl- S'eit fo!I fdbon 1287
ben Grafen o. Öttingen gehört buben; 1332 fommt eg burdb Sebenfung an ben
Deutfeborben. f^rübmeffe 1429.
Die !atb. ißfarrtirebe St Seit ift 1751 erbaut (infeb'^.), flattüdb, bübfe!)
beloriert Der Durm, ebemalg Gbor, ift älter, aug bem 13. Sabrbunbert; reebtfantige
^euärippen auf Gcffäuicbeu mit romanifd^en S!ätter!apitö!cn. 9!udb ber jmeiten.
I
166
Sagftfrci#. Cberamt ©Uiucmflcn.
gotifc^en Slirc^c biente er, luie bie ©ieBeltinieu nni 2^urm geigen, no(^ a(# G^or; je^t
nlä Solriftei. ©otifc^er ^aufftem. ^oiäDübtnerfe: ©otifc^e öeiltgenbniftbilber;
3)Zabonneuftntue, SJcnniffance; ®t. Ulrid^, ©t. Ü8orromän§, ©pätgotifd^cr
5?elci^, f^mucflo^. ©loden oon 1872. ®te 51ird)e ift noc^ Dom ummauerten grieb=
^of umgeben, ^farr^auä 1720, ?6appen bc§ 5?omtur« 0. .^ornftein.
^artl;aufen, 2Seiler: Äapelle ©t. 3ol)anniä 1384, obgegongen.
'^faßrßetm mH "^äccrößac^, ^^aCßeim u«6 ^irCßacß.
ftnttlidjeS ^fnrrbort nn ber tleinen ©ed)ta. “J^er Sporne fommt öom ^fal)I
b. i. ©renjmatl. Slojirab 0. 'ipf., Sfiitter, ^'ienftmann ber (Sflmanger Äirc^e 1218.
©eine 9Jn(^lommen werben bi§ (Snbe 15. 5al)r^unbertiS oft genannt, in ettwangifc^cm,
öttingifdjcm unb luirtenbergifi^em 3)ienft. ®ie ®urg ftonb moljl auf bem ®oppel*
bur[tel über ber Secuta im Drt felbft. 2)aS Söappen beg ©efdjlec^tg War ein
red^tSfpringenber öod, filbern in 9\ot, ^elmjier ein ^lom. (Sllwangifdjeä 9tmt.
5)ie Sirene 1328 bem ftlofter Stlwangen einoerleibt.
2)ic gro^e (atb- '^farrtirdje jum ^1- 97ifolau§ i[t 1891 oon 3. ®abc§ neu
gebaut unter Seibel}altung beS (5^orS unb ^urmS, ber unten gotifc^ ift. ©pätgotifd^e
^oläfc^ni^ereien : ^eto, ©t. fßifolauä, ©t. ^atriciug. ®ie ©loden (oon 1415, o rex
glorie veni cum pace, Soangeliftennamen. 1748, Laudate dominum etc., fJtifolauS
unb SlaubiuS ?lrnoIb. 1474, Soangeliftennamen) finb umgegoffen. 5n einem ^aiife
Wirb ein primitioer IBrunnen mit IBabftube als römifd^ oejeigt, ift aber mittelalterlich,
Wol)l bie im ^fahlfieinier ©albuch Oon 1454 erwähnte Sabftube. ?luf bem f^riebhof
©dhmiebeifenfreuje.
iöeerSbad; (iöerolfisba^), ^ßfarrWeiler mit fatl;. Äirdje ju ©t. 3ol;anneS
b. IJänfer. DrtSabel im 12. ober 13. 3ohrhunbert, ©in Pfarrer oon ö. 1383.
^)ie Heine Slirdhe ift fpötgotifch. ®er Xurm, als SSorhalle an ber Seftfeite, bot ein
5freujgeWölbe ohne ^Rippen ; oben oier fteile ©iebel unb ein ^fHbodh. ©loden
oon 1797 unb 1870.
^alheim, Sßeiler mit fpötgotifchem Äirchlein ?1 Her .^eiligen. 91m Dftturm
ift ein oierediger Sh*^f ©trebepfeilem höioo^ge&Qot- ©loden oon 1752
(Ave Maria etc.; A fulgure et tempestate libera nos Domine Jesu Christe).
®ie Äapelle ift 1429 erWÖhnt.
9?ci ^alhcim liegt ein römif^eS 5!aftell (norböftlich oom Drt) unb eine ältere
©rbfehonje in gorm eines Oerfdhobeneu ißieredS mit fehr tiefem ©pi^graben on bet
©übweft- unb ©üboftfeite, 5 ha umfaffenb (im 29alb ©d)lcd}teurain, am 9ßeg nach
fRiepach). 3m ©raben Würbe ein ©teinbeil gefunben.
.^irlbach, SBeiler mit 5fapelle ber fchmcrjhoftcn SRutter, ©nbe 18. 3al;r=
hunbertS. 9lbgegangen ift bie Surg bet .^erren 0. bie ein 3'ociö i’* SBörth
gewefen ju fein feheinen (“©appen jwei geheulte §irfdjftangen). 93on il)r rührt
oielleidjt baS umwallte IKiered oor bem Drt.
^cmein6c ”^Un6efßacß.
3m 'XÖeiler ©igenjell ift bie Stapelle ^um 1;!. ©ebaftian noch mittelalterlich
(1500 91blaf3brief) , aber im ©chiff oeränbert, ^^^olpgoneS ©hbricin mit ©trebc=
@emetnbe 'Jtö^lingcn.
1G7
Schnalle
-aiD
9
Beschläge
Schnalle
1-5 Riemenzungren
Kui bcn 9itif|tneTä6ein bri $fablbttnt (Staat»fammlung). WoMtab 1 : 2.
Pfeifern, fpi^tger ß^orbogcn. Sin eifenbcfc^fngener „(Sdjttjebenfarg*' erinnert bn^ 5Jolf
mi bag ^eftfabr 1636.
Sei ber ©todenfagmüblc liegt im 'il^alb ein fogen. afte^ ©c^Iofj, eine Sr=>
^öfjimg mit SCBalfgrnben (C®.), nielleic^t einft <Si^ ber Herren v. Stoef^eim.
töemcinöe ’^ößfingen.
9?i)f)Iingen (alt fHobcIingen), ^forrborf an ber Secuta, ein uralter SBo^npfnp
nad^ bem öon ®rabf)ügeln. ^m ßeben be^ ^ariolf (ton ?lbt Srmenric^
168
Sagftfreiis. Oberamt ©üirnngen.
)). ßttiDnngcn, t 862) ift ba§ alemannifdjc Dorf genannt. Die SKarInng ift fetjr nu§*
gebct)nt, bi^ ooc bie Dt)ore oon (Sßiuangen. OrtSabel 1167 (?) bi« in« 15. 3o^r»
^unbert, mit bemfelben 'föappcn roie bie oon S?ißingen e« führten. 3f)r ©i§ mnr
mot)l ber abgetragene iöurftet an ber ©ed^ta. SJn neuerer mar fR. ^auptort
eine« fiirfttic^en cttmangifd^cn Dbcramt«. Die fßfarrfirdje ju ©t. fpeter nnb ^aiil
unterftanb bem '^atronat be« ?lbt« oon (SKmangen, 1328 mürbe fie bem Älofter
einoerlcibt. 1462 ^lapette U. I. f^raiten „in bem Dieter«bad^" (einem abgegangenen
SSciler?), Die tat^. i)3farrfircf)c ©t. ^cter nnb '^aul ftept auf einem ^ügel imr
bem Drt. ©ic ftammt au« romanifc^er 3cit; eine 97unbbogenpforte ift in ber ©üb*
manb oermauert, ©in 'portal in iöarodformen an berfclbcu ©eite jeugt oon einer
SSerlängerung be« ©d)iff« gegen 9Beften. Der Durm, im nörbli^en SBinfel jmifdjen
©§or unb ©c^iff crridjtet, ift unten oltertiunlid), innen gotifd) gemölbt, au^en mit
©tfftrcbepfcilern oerfteift. Der 6^or ift rcd)tcdig, 1793 umgebaut. Da« innere ift
im fpüteften 3opfftiI beforiert. Dcdenbilber oon Öentete 1871 f. ©Hoden oon 1644
(Gloria iu excelsis etc.) unb üon 1870. Die
Slir(^e mirb im 3a^r 1900 einem fReubau meieren.
Dieter« bac^er SlapeÜc in pitbfe^em
fRofofoftil, gemölbt, ftudiert. ?tttc 'i|3ieta.
3m SBeifet Dettenroben ilopeße §um
t)(. ©ebaftian oon 1716 (infd;r. mit ©teinmeb-
jeidjen). ^Ktarblatt, ©t. ©ebaftian, bej. SBolf
©priftian Jreiborbt pinx. 1717.
3m ?Uciler ©Iberf d)menben Äapette
ber iöarbara, 1730, mit gteid^jeitigem ^Ütarbilb.
3m Söciler ©rpfcntf)at ülapcße ©t.
©gibiu«, 1585 ermäpnt. ©nbe oorigen Sa^rpunbert« erneuert, ©d^öngcfc^nibtc«
fHofotogeftiitjl. ©in öurftel an ber ©ec^ta (unb am Sime«).
SSeiler ^aifterbofen: .^tapette ©t Urfula, 1403 ermäfint, jeßt ein bübfd^er
58au oon 1702 (inf^r.) mit poingonem ©^brd^en, ouf bem ein Dac^türmd)en reitet,
©d^önc fpiitgotifdje ^oljflatuette ber pl. Äadiarino. fRotofobänfe. Sieben bem um=
mauerten ilirc^^of ift ein (agerartiger ^urgftaU (1324 bemo^nt üon Dienuir o.
1381 oerfauft an bie SIbtei ©Ilmangen).
.VtilHngen (alt Siuttingen), SBciler am ^nf? be« .^omberg«, l)ot eine
©t. 5Dlartin«*S!apeUc im Dad)reitcr, SUtärc oon 1672, 1674, ge«^
fd^nibte SRarienftatne au« bem 16. 3at)rbnnbert. Die .S'tapettc mirb 1622 genannt.
Die iöurg ber .Herren o. S?., bie 1321 — 1440 oorfommen unb ein meipe« .öivfd}'
gemeip im ©djilb unb auf bem |»etme führten, ift nid)t aufjufinben; oietleicbt ftaub
fie auf bem |)omberg.
Sluf bem ^ornberg ftanb eine öurg, bie audb einen ?tbel«namen abgegeben
bat (1245), fpöter aber im 93efib ber Äittinger erfd;eiut (1356); bann oom 9lbt oon
©ßmangen angetanft mirb (1443). Der Surgplab ift oon ber .^oebebene burd) einen
15—19 m breiten unb 5 m tiefen ©Jroben obgefebnitten.
Sleunbcim, SSeilcr mit Kapelle pr 1)1. @ngehoad)e oon 1724. äRaffioer
©teinbau, Ireu^förmig mit brei runben, aufjen oielcdigcn 9(bfd)Uiffen, Durm an ber
9trun^tint. ltat>cQt gut ^I. Sngelroac^c.
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iRojenberg niil ^o^enberg.
169
^öeftfcite, ^Qlb^eröortretcnb, oben ad^tecfig mit ^Haftern geglicbcrt. glod^eS ©ti(^=
fo^pcngeloölb ouf forint^ifd^er ^Uafterftettung innen. Slrujifij mit SWaria unb
3obanne8 in großen 0teinfiguren. — S^apeCtc^en oon 1776 an ber ©trn&e na(^
d'llwangen. S)nrin ein 9J?arienfigür(^en oon einer ®erfünbigung§gruppe, gotifd).
SSor bem SBeiter 9ieunftnbt [te^t eine Stapelte ben 14 iWot^elfcrn (auc^
©t. ®la[iu^) oon 1722. ®on einem alteren ©an jcugt nur ein ©tein mit ber
3abre8ja^t 1482. SKalerifcbeä ©iebeltiirmd^en. ©pätgotifd^e ©tutpturen: Strujifij;
©t. ©Ia[iug; 14 97ot^eIfer. 3m Drt liegt eine ©urftel, toeiter füblid§ ber )og.
©urgftaH, ö^nlie^ einem ®rob^üget.
92cunbnm.
JHöt^len (att 9tot, Ütötlin), SBeiler an ber 9totb- ©c^Io^, oon bem
no(^ oermitterte 3JZnuern famt einem 2urme ftc^en, toar auf einem quobratifd^en
©urftet an ber ©pi|je ätoifd^en bcin 91üt^=''J^aI unb einer ©eiten)d§luc|t erbaut.
SSeiter oben im 9lot^»Xt)aI, im abgcbol^ten ©uf(^eIroolb, fle^t ein Meiner, aber ^o^er
©urftet, ber nur eine SSarte getragen t;aben tann. (Sr ift auö bem gema^fenen
©oben eines ©erg^angeS ^erauSgejd)iiitten; je^t tjalb jerftört. J)aS ©c§to^ mar
ctlmangifc^eS fielen im Sefi^ ber öerrn o. ^fatjt^eim, fpäter ©ip eines cUmangifc^en
DbcramtmannS. 1835 mürbe eS abgcbrod)cn. 2)ic ©d)Iofjf apelle jur ^fltbarina,
1622 ertoö^nt, fte^t nod^, ^at aber nichts 9ntertüniIicbeS me^r.
■^ofenßerg mit ^o^enßerß.
9i ofenberg in ben Sttmanger ©ergen, ein edjteS Söatbborf. 3m 18. unb 19.
So^r^unbert beftonb fjier eine (^laSbütte, bie audj ihniftarbeitcn lieferte. (1867 auf*
170
^agftfreiiä. Cberamt 6Utpaiigcn.
gehoben.) ®ie fat^. gilialfird^e jiim f)f. ^ranjUfuS ift 1742 im 3opfl'tU erbaut,
1882 üeriäugcrl. 3'®^* ?lItQrblättcr ton 5of. ?(nt. 5toc^ 1745. 2)crfentre^fcn. S^rd^en*
flüble ton 1753. Siclicfbilb eincö ^eiligen, ÜJZetaügn^ auä bem torigen 3oi)r^nnbert.
9runbri8 ber ftirc^e ju ^o^enbrrg.
Dag füg. alte Sd^Iofe fnbbftUc^ tom Crt, angc6li(^ ton ^eiTcn t. 9i., ift
ito^l nur ein ehemaliger ©teinbrud). 9D?an fief;t mir eine ^Plattform, nichts ton
iÖatl nnb ©rnben.
Röhenberg, 'ißfarrlteiler mit lat^. Äirctje auf bem ®ipfel beS giei^namigen
®ergS. 97ach 'pauinS (D®.) »ar ber Serg in ber Urjeit oI)ne eine heilifle
StÖtte, aber mohl ohne ®efeftigung, ba feine ©ebönge 311 flach 5“ ioirffnmet
2lbitehr. Spuren eines alten ©egeS gefjen ton Silben, ton fieinenfnrft her jnm ®erg
nnb nach 97orben tueiter über ^giellmannShofen jnm ®nrgberg. 9?ach SSeften, jum
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diojenberg mit .^o^enbcrg.
171
3Utcn6crg, lief btc ^oi^ftro^c, mit bein öorigcn 'S?cg fidj freujcnb. 5m 'fikilcr ein ^orft»
^au8, an beffen .^intcrgeböube ba§ SBappen bed gfirftpropftö SSoIfgong u. Raufen.
3m 12. Sa^r^unbert mufe bie ^ropftei üom Sllofter (Sttmangen errichtet morben
fein, bie 6i8 inS 15. Sa^r^unbert hinein beftanb. geijörte übrigens jum S3iStum
Sürjburg; unb ber 2;itel^eilige ber Äir^e, ©t. 3afob, 5cigt einen 3MfQ»*nienf)ang
mit einer ©nippe fränlifd^er Äirc^engriinbungen beS 11. biS 12. 3nbr^unbertS an.
fc^eint bie nrfprüngli^c ^lanform bet Snfilita ^ier fiel) eng an bie öon ©t.
■jlgibien (Äleinlomburg) angefi^loffen juliaben: breifc^iffige treujförmigc SafUifa mit
brei §(pfiben gegen Cften, am 5heuj^aupt unb an ben Ciierarmen, bie erftere etwas
cingejogen. 97a(^ ben Unterfiid^ungen im 3al)re 1894 fd^eint cS aber, als ob biefer
'ifJIan nid^t ganj jur 9(ii8fii^rung gefommen wäre. SWan fanb bie ^unbamente einer
©tiipenrei^e an ber S^orbfeite beS SWittelfc^iffS (brei ©i^cibbögen, ber le^te gegen
Cften gefc^Ioffen), an ber ©übfeite aber eine burc^Iaufenbc SWauer. J)ie romanifc^e
SUrd^e fd^eint bemnad^ nur ein ©eitenfdjiff gehabt ju ^aben. 93eibc DucrPügel
öffneten fi(^ gegen SBeften mit einer fleinen Pforte; bie bcS [üblichen DuerflügeiS
(mit 3ll)ürHoben oerfe^en), ging oietteid^t in bie ^ropfteigeböube, bie man fi^ ^ier
172
Sagfthrei^. Dberamt ßOroangen.
onftofecnb bcnicn mög. ergab fu|, bofe bic nörbltd^e Wufecnmouer unb bie unteren
3:eile ber SGBcftmouer — bie feine 2:^üröffnung |aitc — oud^ nod^ romanifd^ n>aren;
bod^ öon anbercr ^onftruftion als bic 3Kmiem beS Duerf(|tffS imb (3)icfc
auS Äaftcngcmäuer, jn)ci Duaberfd^id^ten, gefüllt mit ©uBmauertoetf; jene ouS einer
äußeren Cuaberf^ic^t mit ©rörfelgemäuer ba^biter.) Sn fbätgotifd^er 3^it würbe,
um im ©d^iff mc^r Slaum ^u fc^affen, bie füböftli^e UmfaffungSmauer ^inauSgerüdt,
S -lAKOSUSKIRCHE ■ ZU-HOHEMBERG- NORDL- SCITENPORTAL-
■^olienbrro. 3afo6uBfit(^e. 9?öiMi<^cS 6dttnporta(.
unb bie nörbli^e ?(rfabenwanb bwön^gfnommeiL Se^t ift bie Sird^e (burd^ S. SabeS)
atS Sreu5bafilifa nad^ bem urfprüiigli(^cn ^(an wieber^ergcftcttt ; nur bafe neben bem
6^or ein (>)Iodenturm errichtet ift, ber bie fübtid^e SiebenabfiS öuBerüd^ oerbirgt.
Urfprünglii^ War oieücic^t ein ^urmpaar über ben lebten Socken ber ©eiten»
fc^iffe beim Qiierfd^iff geplant, nac^ §irfauer (UeWo^n^eit, ober ein SSicrimgStunn
Wie ju Äleinfomburg. llnbcriiljrt blieb baS rumanif^e ©citenportal im nörblid)cn
©eitcnfd^iff , mit feinen fpalmetten», ^anbfd^Ieifen» unb I Cma»
mcntif, Wct^e auf bie fpätcre 3eit beS 12. Sa^rf)unbertS beutet. 3)ie älteren Sauteile
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^ — t”i;
Üiojenberg mit ^'totienberg.
173
•kIrchezuhohe«
NÖ iH iAHRE-t89¥W
iIaai«CII2i
TÖN-
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174
^iaafttrei«. Oberamt (yllroangen.
loaren mit ganj einfad^cn Siunbbogenfriefen Deijicrt. @ine fiömcnfigur unb ein
^ierfopi finb an ber 9?orbfeite eingemnuert.
Sm Slitc^^of trifft man mannigfndf) auf SOZnuerrefte, o^ne öoit ben ®e»
Oöuben ber ißropftei. ‘?(uBcr^aI6 ber ^rieb^ofmaucr ein alter tiefer Srunnen in einem
^äuSÄcn. ®ie .Stird^e enthält ein groBe^ Änisifi? Qud bem 16. Sa^rtjunbert ; im
^or mobertie SBanbmalereien (nun ^r. Äolb unb 3K. Soofen). 5(n ber flarf)en
®e(ie bed S^angbaufc^ mar normale ß^rifti ^immelfaf)rt gemalt üon SBintergerft.
3)er rechte ©eitenaitar ^atte früher ein Clgcmiilbe üon O^malb Dug^erS 1700, fpäter
ein fo{(^eä non 3)i. Äueu in SßJeiBenborn 1761 (SJZoria mit bem Äinb). ©d^öne
gefd^nifjte S9eic^tftüt)(e, JKofofo, finb noc^ oor^anben.
„Ginfam fd)ön fte^t biefeö nfter^graue Heiligtum auf ber ftitten l^oc^getegenen
^uppe, umfdjloffen uon bem ummauerten ^rieb^of, auf bem bei alten ©d^micbeifen*
freuten unb einfachen ©teiubcnfmälern fpätblü^enbe Slumen unb breite, fturm^ortc
Sinbenbäume ftef)cn; unb ring^^tn ber baä Oemiit befreienbe !s8Ii(f an bie fernen,
blauen (yebirggränber, baoor, möc^tig auSgebreitet, bo^ faftgrüne, tannenbunUe,
fc^luc^tenrcic^e ©ebiet be^ SSirgunbamalbeg." (Öb. i|5aulu8, O©.)
'3)ie 5lapctte im Nieder 3»”^ ^>olä (1865 erbaut) entl)ält alte ^oläfigürc^en.
^cßregBeim.
SDaS 2)orf ©d)rejl)cim, auf einem ^ügclrüdten an ber 3agft gelegen, uäd^ft
©Umangen, mar im 9Kittelalter üielleic^t ©i^ eine« abeligen ®efd)led^tg; öon einem
©c^löjj^eu l;ier ift nod^ 1622 bie 9\ebe. 3m Saljr 1752 mürbe mit fürftlic^en
'^Priinlcgien eine ^ifJorjetlanfabrit burd^ 3ob- 33ud^S gegrünbet, bie um 1800 in ben
58efi(t ber f^'^niilie SBintergerft überging, 1872 abbrannte, um nid^t mc^r aufgebaut
,5U merben. 5)ie ifJor^ellanerbe mürbe auf ber 97eun^cimer .^eibc gegraben. S)ie
3SBintergerft er5eugten bflupMÖ^lid) fog- 3)clfter f^or^ellan, ©eroicetg mit blauer
ÜKoIcrei auf meinem ®runb; fpöter nur uod; gelbem unb blaueö ®efd)irr (ngl.
©c^auffele in SS. SSf^. IV, 156).
5ia pelle 5um ^l. Slntoniu* ö. *ipabun, 1692 gegrünbet, 1729 gemeint alg
„®u^gifd§c Jreunbf^aft^lapelle", |)au3fapeUc. ©ie bat einen öieledigen ©bor unb
ift burebauö gemölbt; ouf bem SSeftgiebel ein 3)ad;reiter. Slltarblätter üon 1730
(3oadbim mit ber Reinen SKaria, Sofepb mit bem Sefuäfnaben an ber ipanb). ÜKobeme
S)e!oration^malerei (üou ^r. X. £olb). ©emölbfre^fen unb 4 Clgcmölbe üou Sofrpb
SSintergerft (f 1867 al« Slfabcmiebireftor in 2)üffelborf; jur ©ebute ber 97ajarener
gehörig); au^ ber früheren 3^*t be^ ilünftlerS, ©eenen auä bem 2eben beö 2!itel»
beiligen. ©otifebeö f^^adbreliefbilb be^ b^- Sebaftian, mit ©olbgrunb, ebemalS Slltar«
flügel, fJleijenbeg 5abc»cc*Slltiirdben, ©dbre^beimer Slrbeit, mit üielen ^igüreben üon
^^inberengeln. Sbürgitter üon trefflidjer ©cbmiebearbeit , be5ei(bnet H . B . 1757.
3m SBciler ©d)leifbäu§le Mapelle jum Sofepb, 1737 (inf^r.).
Über bem Eingang 5:errocotta, mol;! auö ber ©dbre^beimer g-abrif, SJtaria mit
bem 5Rnb.
9?otenbocb, Seiler am ?lu§gang be3 gleidbnamigen 5^balg inä 3ag|ttbal. 'Jluf
einem iöurftel, ber mit Sali unb ®raben unb äufferem Ouergraben uo^ erbalten ift,
ftanb eine ellmaugifdbe iPurg, und) ber fid) ein ritterlidbe^ ®efdblecbt im 13. 3abr>=
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Sd)iPobe()er8. 175
^unbert nannte. ®ainuerf ift faft fpur(o3 uergangen; ber ®rimncn jugetnorfen.
Slbt ?llbcrt ^Qcf n. SSeHflcin (f 1400) foll gclnö^nli^ ^ier gebnuft ^aben.
üom ®uri'tel unter großer Sinbe ftebt ein S^apettd^en, 511 (Stjren ber
SWario unb be« ©lafiu^ 1736 erbaut.
^cßipaBößerfl.
^farrborf, Iin!8 über ber Sngft, um einen ©urftcl; gegenüber jtoiic^en bem
^luerbac^tbal unb einer 3d)lud)t ftanb nac^ ber Crtäüberüeferung bie gleichnamige
©urg, je^t oerfd^munben. .^ier jnfeen ettlonngifi^e Xrm^feffen, 1147 erftmal® ge»
Saqcncc'VItärtben in «cbrrjbctm.
nannt; 1549 au^geftorben. !5)em Stift (Sltmangen ^at ba« ®efdjlec^t brei ^(bte geftellt.
Sßappen: ein aufgerid^teter golbener 2ölue im blauen Sc^ilb uou einer filbemen
^irfc^ftangc befeitet ; auf bem ^elm ein ^irfd^geiuei^, rec^t$ blau, linfö filbem. 1416
oerfaufeu bie ©ebrüber ü. Sc^lo. „baS ©urgftall, bie niit ber ^ofraitl)c babei
unb baö Slorf" an ben 9lbt oon ©ttmangen. ftonrab unb ?Ubrec^t 0. Sd^m. finb
1423 in ffiJirtenberg.
®ie !atl). '^f arrfird)c 5um 1)1. SWartiu ift 1733 erbaut, mit pieledigem ©bor,
an beffeu 9iorbfcite ber ^urm. ?ltte 'Iiedengemälbc unb moberne SBanbfreelen. 3)ie
Seitenaltarbilber finb mic fo mandbc ber Umgegenb Stiftungen be§ ßtlmanger ©öderS
2r. X. ©eiger (f 1752). @l)cmaIigeS ^oc^altarbilb, ©Zartinu^ mit bem ©ettler,
gemalt oon 5lnt. StubenooH 1827, unbebeutenb. Schöne fpiitgotifche ^oljfiguren
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170
^agftfrei^. Tberamt OUmangen.
©t. 9?ifoIaiiS unb ©ebaftian. iöci ber Äird^e ift ein ©urftel abgetragen. ®er
JReft eineg brüten SiiirfteU fte^t im Surg^olj norböftlic^ t»om Crt, an ber alten
©hafte Don (SUmmigen nailj SSeft^aufen; er gehörte mo^I jut önrg ©(^mabSbcrg
alg SSonoerf.
3m ^Beiter Sud) 5?apcHc 5ur 1)1 3}2aria, 1593 genannt, boc^ alg ©tiftung
ber ^t^clfinger, für bie no(^ ein 3al;rtag beftcftt, Öfter. S)er @f)or, Dierectig, im ®rb»
gef^oft beg 2:urmS, ift nod; gotifdj. 9fm ©c^iff fte^t 1699. ©pötgotifcfte ©d^ni^-^
bifber: ^^ietn, 2Jhittergottcg, So^anneS @d., ©tep^onug. 3^ei Sfltargemölbe, geftiftet
Don X. ©eiger. ^cr SBurftef fübfid^ Don ®ud^, am ^ang eincg Söad^t^öfc^eug
unb jc^t äur Siechten ber ®af)n(inie ©olbg^öfe^fSöioangen gelegen, fann afg 9}iuftcr
ber ©attung gelten, ©g ift bic abgcfeftnittene unb nod^ ^ö^er oufgefcftüttete ©pipe
eincg ©rbrüdeng, 15 m f)o^ über bem ©raben. ?fug ber anftoftenbcn ^odjflöcpe
ift nodp eine Söorburg perauggcfcftnittcn. 5fuf bem Surfte! merbcn mitteloftcrlid^e
^opl^iege! gefunbeu.
3m SBeifet ©aDerraang (©aferm.) ftattlidpe Saffcn^Öufer unb fc^öne Sinben«
bäume, ^übfc^e 5?apcIIe 511m pI. Sopanncg, oug bem Dorigen 3at;r!)unbert, mit gleidp»
zeitigen Sübtoerfen. ?Jie ©age erjöplt Don Ortgabeligen.
SBeiler ©cfttocnningen: ÄopeKe 5um f)L Shit, 1692 genannt; mit alter 9Sa£f=
fa^rt, bcfonbcrg für franfc ^fcrbc. Sou aug bem Dorigen 3aprpunbert, mit Diel»
ectigem ©por unb fSürmdjen an ber ©übfcitc. 2)ccfenfregfen : Tönung 3)iariö unb
2!riumpp ber ^rd)e. ?lltarblöttcr: am öocftaltar ©priftug am ^euj, mobcrn (Don
®. Sadjcr, HRünd^en). Sinter ©citenaltar: 3)?ariä ^immelfaprt, 1737. ©otifcfte ^olj=
figuren: ©d^mer5engmuttcr unb ©t. 9iifolaug. ffSicta (©ottoater mit bem Seic^nam
S^rifti) Don ergreifenber ©^önl)eit; 15. 3al)rpunbert. ©cmalte ©pitappicn; baninter
SotiDbilb beg ^ropftg ©pr. d. SKolframgborf, Dor bem ©efreujigten fnieenb, 1689.
3)er fog. Subenfircftpof ouf ber ID^nrfung ©dpmcnningen am fjuft cineg bemal»
beten 9tbpangg jeigt geringe Iftcfte einet redjtcdigen Ummallung.
töcmcin6e ^töötCcn.
©tbbtlen, fleineg ^^farrborf am fRiegranb; genannt im 1024 Stedilinum;
bie '^^farrci 1229; 1328 bem 5Uofter ©ümangen einDerleibt. SDoep mirb bie ©t. Seonbarbg*
pflege picr 1663 Don ber ©tobt ©infelgbüpl an bag ©tift ©Hmangen abgetreten.
Jrübmefferei 1352 oufgel)oben. 1632 mütete ein Sranb, ber au^ bie Älirdbe 5erftörte.
I)ie tatb. “ipfarrfir^e ju ©t. Seonbarb ift 1893—94 neugebnut Don 3. ©abcg
in gotifdjem ©til. 5)ie Ouaber mürben aug bem mieberaufgefunbenen ©teinbrueb
bei Sirfenjell gebrodjen, meli^ct feinerjeit audj für bic ©eorggfirebe in ®infelgbübt
©teine geliefert böf- Oftteile finb aber nod) alt, gotifd), ber ©por Dierectig
mit IHippentreujgemölb unb ©dftrebepfcilern. Slltc J^ofjfigur ber 93?aria mit Äinb;
jept an einem ^riDatbaug. 'Slnbere Silbmerte aug ber Slirdbc finb in bie Siapellc
511 UHeberroben gefommen. ©rofte ©lode 1698, geg. Don 3oan unb 97iclaug
?lrnolbt unb betrug Sernnrb in S)infclgpiH. SDhttlcre 1698 Don "ipierre Sernarb
(A fulgure et tenipestate libera nos Doniine Jesu Cbriste). 5tleine dou 9liclaug
5lrnolbt (Ecce crufeem Domini fugite partes adversae. vicit Leo de tribu Juda).
®iefe ©loden finb jept in ber fatl). Stird)e ju 59tarftluftcnau.
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Oienieinbe 3töt)tlen.
177
5m ^oc^ijclegeneit SSeilcr Öirlcii5cll äq pelle ll. l. grfln mit altem, rippen*
frcu^geiüölbtem Xurmdjor; ßljorbogen runb. 2)e(fcnmrtlcrei 9)?ariä ^^immclfa^rt unb
Z()ann^aufcn. ^farrliri^e €t. Sufad.
gejc^ni^te SÜrc^cnftü^le auS bem 18. Sal)r^imbert. (Schöne ^ietn. 9ieiiai)fance.
3roei ©lüden üon 1765, Sofep^ imb 97iclaä Slmolb nnb oon 1864.
?öeilec 5)ambad^ (nlt 3:anbnd^) mit <2^lo^. Drtäabel 1229, mo^l in ottingU
f^en 2)ienftcn; i'rn^ erlofc^en. ©pater SHittcrgut ber Äröü o. ©rimmenftein, je^t
Paulus, Senfmäter au> SttcttembeTg. dagflfreil. 13
178
^ügftfrci^. Cbcramt (fllmaiifleu.
ber ^rci^errcn u. ^al)n. 3n ST', ift ein Drt ^nd^cn^ofen aufgegangeit. 2)a^
©d^löld^eu tonr 108G nbgcbrnnnt.
5Beim ift ein großer, loeit^in auöfc^auenber Sur fiel abgetragen
lüorben.
3n ber Äopette 51t @erau eine fc^önc fljötgotifci^e ^olsfigur ber 9JZaria aut
ber 21^onbfi(^eI mit bem Äinb, bn§ einen Sogei bölt-
5!;er Snrggroben bei fRieberroben fd^neibet einen oiererfigen Snrftel ab,
ber no^ ber Überlieferung im ®2ittelalter ^(belsfiß getoefen ift.
^ie 2SaIlfabrt§fapeIIe jur ©(j^merj^aften S0?ntter ©otteg am SJilben Serg bei
Ober5eI( ift 1874 neu aufgebaut in gotifi^cm @til.
X^annl^aufen. Cucrfc^nitt burc^ Satiiftei unb (If]OT.
SBeiler Stil lau: stapelte jum 1)1. Soteng, f^ilial oon 1690 — 92
erneuert. S)abci toar bi5 1710 eine Älnufe unter bem @^uß beä bentfdbcn Orben^ä.
(Erneuerter ^lügclaltar mit brei alten, fpätgotifc^en ^>oIjfiguren, SWaria, Sarbara unb
noc^ eine ^eilige.
'^forrborf am Cberlauf ber <Scd^ta. §üte3 f^reiborf. Drt^obcl, fielet feit 1340
nac^meiöbar, ?I^nen ber heutigen, nod) in i^rem Stammfc^Ioß fibenben grei^erren.
SBapßcn ein febtonrjer 9?ad§cn mit IRnbcr in filbctnem ^clb; ^elmfc^miicf ein ge-=
fd^Ioffcncr toeißer Slbler^flug, an ben 8 golbcnc ilugeln, belegt mit bem Silb
be§ ©cbilbe§. 3m ®orf ^otte baä Sluggbnrgcr S^omlabitel bebeutenben Sefiß unb
mic^tige 9?c(^te, namentlid^ ben Äird^enfaß unb bnö ^atronatredjt feit 1330. 3m
3al)r 1020 brannten bie meiften Jyrcfte unb ber ilird^turm ab. 1728 tourbc ein
©d^mefcl* nnb Sitriolbergtoert angelegt, ober balb wieber auf gegeben.
'Ibaiin^aufeii.
179
Sc^loy, eilt fcf)nc^ter @tcinbnu üon 1767 liegt nm Oftenbe beS Crt?,
an ber Se^ta, el)ema(ö Don einem ^i'iaffergraben umgeben. alte fotl
über meiter hinten geftonben fein (O®.).
S)ic fat^. ‘‘^farrtir (^c @t. ßnfaS ift eine fiimmetcifd^ jmeifc^iffige Einlage
mit jlnei äliittelpfeilem, lodere brei Schiff joc^e bilben ; burefjauö gcmölbt. ®er (Sl)or
ift Unterftoef bc§ ^unnä. ^ie SBeftfeite, untermauert, b^t feine ^bürbffnung.
ßtoci Pforten fteben einanber gegenüber im mittleren ?ocb, bodj nicht in ber Duer»
adbfe be^felben; baS fnblicbe mit ®orbafle Derfebcn. Sm roeftlicben 3od) ift eine
fteineme, untermölbte Crmpore, an ben erften SU^ittelpfeiler angebangt, bo(^ an ben
Seiten ivieber jurüdtretenb mit gefebmeifter ®rüftungglinie. 5)ie Orgel ift jebt (cibec
auf einer ©erüftempore an ber 9torbmanb aufgefteßt. 2)ie SBenbeltrcppe liegt in
einem bf^I^öortretcnben Türmchen in ber SKittcIacbfe. 2)nS ©etoölbe im S^iff ift
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Hann^oufen. Äitt^c. Cueric^nitt buti^ baS St^üT, tinf« flegen Cflcn, gegen ©rften.
nebförmig mit Stippen unb ßadjen Äappen neben grätigen ^eßen. 3ln ben Schnitt^
pnnften ®nrcbftoBung ohne ©(^lufefteine. S)ie Pfeiler finb runb, ohne .ftapitÖI ober
Sämpfergefimd. 2)ie Sodel gleicbfaßg runb mit routftförmigem '^fübl. 3)ie Slrag*
fteine be§ ©etoötbeS on ber SSeftmanb finb mie aug ®ncffteinen geformt. ®ie f^enfter
jtoei^ ober breiteilig, mit flach gefehlter Salbung, fd;arf profilierten Stäben unb
flammenförmigem SJZaftmerf. ®ie (Jmpore h^l dne burchbrochene SJZaBtoerfbrüftung
mit Surchftcefungen unb Silienfnnufen al§ Slofen. ^ag ©cmölbdjen ber ®orhaße
ruht auf einem freien (Scfpfeiler; bie anbere Seite auf einem Strebepfeiler bcS Sdhiff^.
2) ie Strebepfeiler, jtoei an jeber Seite, finb unoer^iert, einmal abgefeht.
l!er qnabratifd)e iShor «ft Qu feinen brei freien 5Banben burdh ©lenbnifdjen,
je 5loei ineinanber, gegliebert, bie thatfäd)Iich unb no(^ mehr im perfpeftiDifchen Schein
eine Srioeiterung be§ Staumg bebcuten. Stern» unb Stebgemölbe be§
entbehrt nidjt nur ber Schlufefteine, fonbern aud) ber beforatioen ®urd)ftedungen.
3) ie grätigen Stippen oerlaufen ohne ilämpferlinic in ben Gden. !5)ie breiteiligen
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180
StJflftfrci'S. C'beramt (jUiuonflen.
genfter ^aben aKa^luerl öon gifd;blttfen. 3m 3njciten ©todtuerf ^ot ber 5!urm mir
fd^molc genfterf^arten. 3m britten gebt er ing ?lc^te(f über mit ©trebepfeilerii auf
ben Oier obgej^rägten ©den unb grofeen, urfprüiiglicb jlDeiteUigen ©d;attfenftcm. Über
biefem ©tod läuft eine ©olerie, bereu burd)btocbene SWa^mcrfbriiftuug je^t auf fünf
©eiten fehlt. S)ie SKobmerfmufter finb toillfürlicb , gitterartig. 2]urmchor
unb ©d^iff fiebt man an ber Sbrbfeite auBen ein öermaucrteS jtueiteiligeä ^^nfter
öon ftrcng gotifcher Gilbung, an baS
14. 3af)rbunbert gemabnenb. ?lug
bem alten il^acbanfdblug am ^unn
ergiebt fi^, baB baS frühere ©^iff
faum breiter luar alS ber 3:urmdjor.
®er ganje 5^urm ift prächtige^
Ouabenucrf, roäbrenb baS ©cbiff
9?rudbfteingemäuer mit ^auftein*
faffung jeigt 5(uf ber ©übfeite
unten am STurm ift unter bem
öttingif^en SBobpen bie SabreSjobl
1479. S)anebcn ein jugenblidjer
2JZann^fopf aU Sfonfole für ein
©tanbbilb. J)a3 oberfte ©efcbofe
beg 2!urmsJ mit bem gefcbiueiftem
iluppelbacb ift mit ber 1705
bejeicbnet. oberft ein fcböneö
©djmiebeifcnireuj.
3)iefe jmeifcbiffige Jtircbe mit
ihren angenehmen SRaumoerhältniffen
unb ihren feinen Sinjelheiten ift
eines bet intereffanteften Sauwerfc
beS ÖanbeS auS ber ©pätgotif. SBie
bie gan^c Einlage, fo ift om^ bie
3)urchbUbung im einjelnen eigen*
tümlid) unb geiftvoll. S)ie jmei*
fdhiffige Einlage h«! thren @runb
muhl in ber 2i?eite beS gegebenen
(ShotS unb bet (£nge beS l^aupIa^eS.
S)er Surm erinnert an biejenigen ju fRöttingen unb SJernharbSmeiler. SVein 3b?eifel,
ba^ tüir eS mit einem 35?ert ber ©^ule non fRörblingen unb 5)inIelSbühl, ber ßfelct*
f^en jn thun haben. SSon einer früheren Söaujeit jeugt baS üereinjelte genfter füblich
t)or bem ©h^r. wirb 5uerft ber Shor mit bem S^nrnwiered, bann baS ©chiff
gebaut worben fein. ^r. ®ebhorbt erfennt in jenem ben ©til ffiifol. (SfelerS, in
biefem ben bcS ©tephan SSeprer. ÄlaiiS Raffel War oicßeid)t beffen "ifJarlier.
©teinmehjei^cn fehlen.
9luSftattung: ©teinerneS ©aframentSgehäuS auf einem fjreipfcilerdjen öor*
tretenb. Über bem fd)öngefd)micbeten ^hür^en finb jWei Sngtein mit bem h^- 9lntlih
Zliann^aufen. ftirc^r. Sinjcllieitcn.
llntcr<8(^neib^ciin.
181
auf bem <2d^lüciBlu(^, unb bnrübcr jtoci folc^e mit SeibenSwerfjeiigen auägcmctBelt.
Slufecn an ber @üb)cite ift eine ©cbenftafel eingemauert mit ber ®arftellung be8
SE8eItgeric^t3 unb ber Snfd^rift in SJZinuSfeln : ®ot miü bn§ toeltgerit^t ^an, bi boten
mi§en att auffta^n. maifter claud t;a^el (?) . . got genab. Snnen ^oljffulljturcn :
Ärujifij mit 5Karia unb 3o§anned,
fpätgotifrf), unb ^ieta, iRenaiffance.
Das ehemalige ^orf)aItarbIatt (je^t
an einer ©eitenmanb), SufaS bar*
ftettcnb, wie er bie 9RuttergotteS
malt, üon 3. ®. 33crgmüller
in SlugSburg (f 1765)*) ift fe^r
oerborben, eS war im Stil fRafaelS
gemolt, um 1716. — B^ci ©ioefen
oon 1620, SSoIfang fReib^art in
?TugSburg. Aequas sic nos per
flammas ars bona restruxit ut
per iniquas nos flammas sors
mala destruxit
■Sinter^^c^neiö^cim.
^farrborf an bet (Sed^ta.
Die Äirc^e Wirb 1153 genannt;
^^atron War ein ^err 0. 97orb*
Raufen. 1349 ftiftet 31ub. 0. ^fal)I*
^eim jwei ^rü^nteffen, bie eine in
bie „Änpefle unter bem SBcnbel*
ftein an bem 6^or ber Slird^e".
1363 wirb baS ^otronat ber
Deutfe^orbenSfommenbe ÜRergent»
^eim einoerleibt, 1456 an bie ju
fRiimberg abgetreten. SRarquarb
0. Sneiten urtunbet 1235 — 74.
1262 aber fiben ^ier @^enfen
0. @n., öttingifc^e SIRinifterialcn
auS bem @efd)(ec^t ber Se^enfen
0. Springen; SSappen eine auf*
rechte ^irfcbftnnge. 3m 14. 3abr*
^unbert erfdjeinen bie ^erren o. ipfablf)eim, o, ©eiSlingen, ;^ooer oon DinfeUbü^l
als Sefi^er beS einen ober anberen SurgftallS. 3m 15. 3a^r^unbert Würbe oon
ber Siommenbe fRürnberg eine SSogtei ^icr errichtet.
DaS ©d^Iofj, auf einem 93urftel an ber 0ec^ta erbaut, umfaßte 1788 ein
äWeiftodigeS, oom ?fmtSOogt bewohntes ^auS, babei ein ftarfer Durm, unten ®c*
^r^ann^aufen. SiTt^turm.
*) Über i'erflntüCcr'J JbätiQfcit Dcrgt. l'tcf. 21, "Toiiaulrci^ ^r. 31.
182
Cbcromt ©Unmngeu.
fängniS, uiib ein Sla[tcn^cu§, atteä uon einem Sßaffergra&en umgeben, über ben eine
fteinerne Sörüefe fiUjrte (Düö.)- S)er S^nrm unb boS S?flften^ou§ finb je^t abgebrochen.
3)ag ©d)Ioy ift ein fchli^tcr ©teinbau im ©tU ber ©pötrcnaiffance. 2)er ©raben
unb ein 2!cU beg 2BaU§ ift erhalten. 51nf ber Üörüde fteht ein ©teinbilb be§ f)l 9iepo=‘
mul üon 1731.
2)ie foth- ^45forrlirche ©t. ^!|Seter unb 'i|5aul flammt in ben öauptteilen auS
bem 15. Sahrhunbert. (1457 laut ^nfdhrift in erhabenen a)?inusleln an ber ©übfeite.)
2)0(8 ©d)iff lüurbe 1868 f. in neugotifdjcm ©til oerlöngert. Unoerönbert ift ber IShor,
au§ bem ^lihted gefc^Ioffcn, Duaberbau mit 97ctigcmölb unb ©trebepfeilem ; nur fehlt
ben ^enftern ba§ 3)iaß== unb ©tabmerl. 2)ie fich überf^neibenben 9iibhenanfä^e an
ben 'föönben finb meifterhaft georbeitet unb oon hifanter SSirfung. S^örblich ftöfjt
an ben fiapelle mit ßhorfdhlufe unb ilJc^gemölb. ©ie öffnet fich 9^9^”
ben ©biöbögen. ®er 2)urm ift in ben brei unteren ©efchoffen gotifd},
bnö ?lchted mit bem ^ütiebelbach neuer. ^a§ innere ber Slirche ift 1809 au^gemolt,
audj ftudiert.
©bätgotifche .^oljfchniljereien : in ber ©eitenlapeHe eine oorpgliche SWutter'=
gotteS üon Seben^gröge; über bem SBeftbortal eine Heine feine ©rubpe: HJlaria,
in 0f)nmad)t fintenb, mirb üon jmei f5*^öuen geftü^t. — ©eriit: ©otifd)eg 5franlen*
ciborium ((Snbe 15. ^ohrhunbertg), 3J2effing üergolbct; fedjöcdig, mit guft, Slupbe,
2)edcIbt)^Q»dbe; on ber Miipbe graüiert: 2nmm ®otte$, ?luferftehung, ©chloeifjtiuh,
S^iame 3efu, Äirche, bei ber eine ^raii Iniet. ©loden üon SUieifter ^^Irnolb (in
©inlct^bühO 1657 unb 1663.
'Pfarrhaus, üom ^eutfehorben erbaut 1597, mit SSappen. — 3)cr Slirchhüf h^ttc
ehemals 937auer unb 21)ore. ?Iuf ihm ftanb eine Äopellc ber hl* 9.^arbora, 1746
erbout, 1840 abgebrochen.
Sluber bem ©djlofe liegen im Crt fclbft noch Surftel, einer mit an*
ftobenber iöorburg; unb auf ben ;^öhen redjtS unb lintS beS ©ed^tathalS toeitcre
jlüei üon betrödjtlidjer ©rbfee, ber SBaljheiniet unb ber 97orbhäufer (auf SKarlung
Slorbhaufen). 2)er '2öalt;heimcr iBurftel ift üon einem SSaffergroben umgeben, ©ine
oltc 2inbe möchft auf feinem ©Reitel, ber eine toeite Umfdjau gemöhrt. „©ine gonj
eigentümlid^e ©timmung überlommt unS hier oben auf bem einfamen ©dhanjhügel,
ber nun üerfchoUen ouS bet ©efchichte, unoerftönbliih für unfere 3eit mitten in ^elb
unb $eibe fteht."
3m heiler Cberfdjneibheim itapeHe beS hl* S^ilolauS, 1752.
'§tnter«^iCfringctt.
fpforrbotf Qin fRiebbad;, ber inS fRieS abfliebt. 3lbelbred)t ü. SSuIüelingen 1153.
^llt»öttingifdher Crt.
Äath- fßfarrfirdje äum hl. ?tübreaS, üom f^riebhof umgeben, ©chiff mobetn.
Xurmchor romanifi^ üom Anfang beS 13. SohrhunbertS ; Ireujgemölbt mit breiten
rc^tedigen ©urten auf ®lattfonfolen. ©he^’^^ogen fpi^ig* obere 2cil beS 2)urmeS
mit bem |)elmbnch gotifdh- ®pätgotifd)e ^oljbilber; ^%ta, ©t. Slatharina. ©loden:
frühgotifdie mit ©d^rift; ©. SCRarcuS, ©. SohanneS unb brei ilreujen; gröfjere üon
9?. 9lrnolbt, SDinfelSbühl 1765 mit fReliefbilbern : 9RuttergotteS, ©heiftuS am Äreuj,
183
©. So^aimcg (ora pro nobis), <B. fieon^atb. Huf bem itobcßbcrg unter brei
Sinbciiböiuncn 9)?QriQ^i(ffQpeÜc 1699 — 1701. Hn ber 9iclief ber
SWuttergotteä, Insignia Capituli Augustani.
3m SBcitcr Dbcr-SSMlfüngen gro^e 5?apeIIc 5uni Seon^orb, 1750—60
erbaut. @oti)d)e ^oljbitber: ©t Öcon^arb, ©t. ©ebaftian. 2)edenbilber aud bem
Seben ©t. 33enebift8 üon @c|ter 1875.
^5aCjcDeim (IDalisI?.).
^farrborf auf ber öfttic^ ooit bem ftad^en Hnfong bc3 Sagftt^at«. Der
Crt gehörte bi® jur SReformation ber ^ropftei SRöin^Srot, bann ju Cttingen. Da^
Äird^ciipntronat ftunb bem Hbt non ;^irfau ju. 1448 mürbe bie ilird^e ber 'ißropftei
9iot einoerteibt, 1558 ©infü^rung ber ^Reformation nad^ toürttcmbergi)c|er ilirc^cn«
orbnung bur^ Dttingen.
Die eoong. ^fnrrfird^e ift 1699 loieber auf gebaut Die mittclattcrlid^e loar
bem pl. ©rporb gemeint SBcftturm üon 1529 (Snfe^r.), fpätgotifd^. ©rabftein oon
1736 aupen. B®ci ©ioefen oon 1769, Sofepp Hrnolbt in Dinfelöbüpt.
^Cept^aufert.
@roBe^ fßfarrborf am 5u^ ber Htb. Der Drt mar mit 9®afl unb ©taben um-
geben. (Sttmangifd^e QRinifterioIcn o. 3B., mopi auf einem ber Surftet gefeffen, fommen
oon 1150 bis um 1400 oor. Sappen: eine golbene @teoe in fRot; ^tteinob: ein
offener roter ^ug mit je einer gotbenen ®teoe auf beiben glügeln. Die Septe bes
©ejd^tec^tS, HgneS, mirb als So^ltpäterin ber ©emcinbe auf einem ©cbcnlftein oon 1780
in ber Stird^e gcrüpmt DaS Dorf mor jumeift fürftl. cllmangifc^cr Sefi^, ©i§ eines
HmtS. HlS SepenStrftger, jum Deil ^ier anfaffig, erfc^einen Herren 0. Sefterftetten,
0. H^clfingen; baueniber o. Söttmartp^Sauterburg. Huperbem ber Deutfeporbeu, bem
bie Stirdpe famt ber 3Rutterfircpe 5U Öaueppeim 1363 einocrieibt marb. 1401 ift bie
JRebe oon einem ©urgftaH mit jmei Seiperftetten, 1440 Oon einem ©teinpauS oor
bem Dpor.
Die fatp. fßfnrrfirdpe jum pl, HJiorip, ein ftottlidper Sriicpfteinbau mit ^au»
fteinfaffung, 1780 00m Deutfeporben erri(ptet (3nfdpr. unb Sappen über bem Seft*
portal), ©oumeifter mor 3op. ÜRidp. fetter nuS DinfelSbüpl, ber ©rbauer ber Domini*
fanerfirepe in ©rnünb unb Sollenber ber 5?lofterfircpc ju fRereSpeint Sauriff im
^farrpauS. @S ift ein einf(piffiger IRaum oon breitem Ouerfdpnitt, in flauer Donne
gemölbt, mit torintpif^en ^iloftcrn unb garten ©tudaturen. Die HnSftattung an
HltÖren, ftan^cl u. f. m. in ©tiuJmormor, fepon antififierenb. Der Durm, linfS am
6por, ift älter; ©^oUfenfter in fpätefter ©otit. @utc Hltarblätter ouS bem 18. Snpr*
punbert. Über bem ipodpaltar ^lacprelicfbilb ber Krönung 3Rariä. ©pätgotifdpe ge*
fepni^te $ieta, ©nabenbitb ber ©cplofefapette ju Sagenpofen. Die Dpür ber Seft*
Pforte ift treffli(p gefepni^t (Sin großer unb ein tieinercr Steldp mit HugSburger
Sef^aujei^en, ber Heinere ©tiftung beS legten HbtS 0. 51'oifcrSpeim. Bopffül.
©roße oerfilberte Simpel. Die ©lodten finb neuer. Sin ber i^irepe oietc ©rabfteine
unb f(pönc (Sifenlreujc. Sluf bem griebpof fteinemeS ©tonbbilb beS pl. 97epomuf oon
9Ricp. fßauluS, 1745.
184
Cbcramt (fUroangen.
"iPfarr^an^ famt ©ebener, fefjr ftattfid^ aii§ ©tein erfinut mit bem 0rbcn§»
Wappen 1769.
©toßc jum ^1. ©ilncftcr 1626 (Snfe^r.) gegrünbet, 1685
erweitert unb enteuert. ®utcg ®ilb ber iDiuttergotteg mit ©t. ©iloefter unb Cttitio.
©(öden non 1742 ©ct. Ottilio unb 1741 ©ct ©pinefter, beibe bejei^net mit bem
9?amen unb SBerfjeld^cn (©lode in SKebnitton) be^ 97ifoIau? 5trnoIb. §(m 9?eujoprS^
abenb wirb bie Sl'Qpelle non ben Suric^en umritten unb 2:infelfru(^t geopfert.
3)a3 Sirt^l^au« j. Äreuj, nod) bem ®ranb non 1759 erbaut mit gewölbten
?lrc^inrQumen im ©rbgefd^oji, Wor ein ©afferfdjlo^ mit nieredigem ©rabenjug;
ipäter ?lmt^auS.
97id§t Weniger at§ nier Sur fiel fielen im Ort. 2)er fäblic^e ift baS SSaffer^
fc^loft. I)er Weftlic^e neben ber S?ir^c gelegene trügt je^t baö ©d^ul()aug, früher
ben Sßagenbaurenbof, ben bie ©age aliS ben ölteften be§ 3)orfeS fannte. ®er er^ö^tc
*if5lap, auf bem bie .VHrd^e ftept, jeigt and) bie ©pur einer UmWallung.
3ur ©emeinbe SSeftbaufen gebürt bn§ ©djlö^cben SBagenbofen, ein IRed^ted
um einen §of, non SSall unb SSnffergraben umgeben, früher nud^ non SBeibern,
um 1588 (3nfdbr.) umgebaut. 97adb IßauIuS wal)rfdjeinlicb römifeber Surftel. Surg»
abel non bwr niellei(bt fd)on 1212. 5)pemar n. ,f>irlbacb ju 58. 1356. Snnen über
bem gewölbten ber oon 9iorben bereinfübrt, ift eine ©teintafel eingemauert
mit Sotinbilb be§ ©rbnucr§ Gitelban^ n. ipaufen, Inieenb nor ©briftu§ nm Slteuj.
®er Cftgiebel enbigt in einen fteinemen §luffa^ mit Söwenfopf. ©in tonnengewölbter
IRaum rechts neben ber ©infnhrt foll bie ©chlojjlapetle gewefen fein, ©ine ©llwnnger
©hronil (OS.) fagt aber, bie Äapelle fei 1749 abgebrochen worben, unb giebt bie
(auf eine SBieberherftettung bcjügli^e) Snfehrift ber ©tiftungStafel non 1602. 3m
©aal fiub ©tudaturen mit bem SSappen beS ©tiftSlapitularS n. 5lbelmann unb ein
Ofen oon 1788.
Sngfthnufen, Steiler mit Äapelle, ehemals Ißfnrrfirthe jum hl- ©tephanuS,
in ummauertem griebhof. 5)aS l|?atronat berfelben ift 1379 an baS Jllofter SlönigS*
bronn gefchenft, 1423 bie Pfarrei bemfclben einnerleibt worben. ®ahec nad; ber
Uleformotion Sefip non SBürttemberg neben ellwangifthem. SSürttemberg ift aber hier
mit ber Slefonnntion nicht burchgebrungen. S)er Sau War gotifch, in ber OftWanb ift
noch ein frühgotifdheS genftcrihen. 5)ie 3oh^ 1746 an ber ©übthür wirb eine weiter»
geheube Sernnberung nnjeigeu. ©tatt beS SurmS ein ®a^reitcr auf bem SBeftgicbel.
3nnen eine SDiabonnenftatuc unb eine Seweinung ©hrifti, fpütgotifchc ©(hnipereien.
3m SSeiler 9ieidf)enbadh fpätgotifche .Slapelle jum hl- ©eorg, 1729 nach
einer ©rweiterung neu geweiht. S)er SSeftturm unten gotifdj, baS 9lchtcd mit 3tt>iebel»
bach aus ber Sopf5eit. ©loden non 1621 (S. Georius) unb 1762 (Ave maria,
3)?ebaillon mit ©lode, 9lifolauS Ulrnolb). S)ie Äapeüe foll non .f)erren n. SBefter»
ftetten gegrünbet fein; fie Wirb 1523 utfunblich genannt.
OrtSnbel im 13. unb 14. Sahrhunbert (?). 9ln ber 3Bintcrhalbe, auf einem
hohen ?llbnorfprung, ftanb eine Surg. SDZan fieht ein nerfchobeneS Siered, bnS auf
5Wei ©eiten nom ©teilranb beS 51ergeS, auf ben gwei anberen Oon einem ©raben
begren5t wirb, je^t mit SBalb bebedt. 3Beiter unten am Serg läuft nod^ ein ©raben.
1!)ie fog. 5lgneSburg an ber ©fclSfteige auf bem Solerberg ift ein trapezförmiger
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2Bört^. Sed^tcn^aujen unb SBöjfingcn. 185
®urgplaf;, an brcl Seilen üon einem breiten, mit fc^r fteiter 33öf(^ung Qii^gebrod^enen
(traben eingefaßt; an ber öierten (9?orbnjeft=)Seitc SteilabfnII.
3m 3i^eiler 2öefter^ofen Änpelle jum ®Iafiud, im 15. 3nl)rbunbert
oon ber ©emeinbe erbaut. Sie ift unb feft im iTirc^bof Gelegen, mit gutem
gotii^em SSeftturm, beffen untere^ ©efc^ou eine 58ür()QlIe bilbet, überbceft mit einem
JRippenfreuägcmölbc auf Sd^ilbc^en" (D®.). Spi^bogenfenfter. ®ccfenfrc8ten t>ou
6. I)el)net 1877. ©emnite ^enfter. Siibpforte 1721.
^5örtB.
3>T'arrborf an ber 9iotbn^, non Seen umgeben. StbelSftammfi^ 1221 (3)iemar
0. ^^erbe); ein S'^cig be§ ©efc^Icd^tä nennt fid^ hn 14. 3af)r{)unbert P. .^irlbac^.
35ie öurg SBört^ (3üiemarctoörtti) ift nai^malS jmit^en ©ülonngen unb Cttingen
geteilt unb monnigfad^ öerlieben. 1395 fommen S'orf unb ®urgftaK „ju bem 28erblin“
an baS Spital non 2)infeI§bii^I, bem ber ®efi^ oerblieb. ®ic 5i'opette jum ^l. 9iifos
lauä loar ^ilial oon ©töbtlen. 1352 mürbe bie i^farrei gegrünbet, bie biig um 17(X>
beftanb. (1843 micber^ergeftellt.) ®ie jepige fotb- '^farrfirdje ifi 1725 Oergröjjert,
1876 ocrlängert unb erl)öl;t toorben. ift ein langgeftreefter Saalraum in anti»
fij'ierenbcm Siofofo, mit forint^ifd^en ‘i^ilaitcrn, mobemem 5)edengemälbe. ©efd^ni^te
.Slird^enbänfe oon 1775 J T S (ober J S T). ^'cr ^unn, öftlid^ I)inter bem (5^or,
ift unten nodl) romanifc^, mit 9?unbbogenfcnfter gegen Dften. ©benbort SS^appen beö
fjürftpropftg 0. .Raufen. ©loden oon 1751 mit fReliefbilbern.
3)ag ScpIöBci^en norbtoeftlid) am Drt auf einer 9lnfd[)üttung an ber Spi^c
cine^ fRüdenö jtoif(^en jmei ®Öd§cn, toar früper ganj oon 3öaffer umgeben, baljcr
ber Drtgname. 3)er 3Rüden mar burd^ jmei ©röben abgefc^nitten, ber äußere ift ein
gebogener Spifjgraben. 3ln ber ©übmanb SRenaiffancetafel mit Oermitterter 93au-
inje^rift oon 1626. 3)er 33au ift oom Spital $u ®infeldbül)t erridjtet, bem er peute
noc^ gepört.
3m Spitalmolb Sranb ftepen bie krümmer eineä öauem^ofg; an einem ^por
ift baä XinleUbiipIer SBappen, 1595. — 3^^ ©eincinbe gepbrt eine große 3^11
oon üRüplen alter ©rünbung.
^ip)p>rtngen mit ^eeßtenßaufen itu6 ^öfTingon.
ipfarrborf 3if5p^io9co unb poc^ gelegen. Crt»abel 1153
bis gegen 1500, ben SBappen nadp brei oerfcpicbcnc ©cfcplccpter. '3)qS erfte mit jmei
aufgeriepteten S^mertem im Si^ilb, auS ipm finb peroorgegangen bie beiben .f^einri^e,
JeutfcporbenSlommenturc unb gepeimc 9iäte Staifer ßubmigS b. Sapent. 3)aS jmeilc
©cfcplecpt 0. 3-- uiit jmei Dncrbalfen im SBoppen, fdpeint burd) ©rbf^aft perein»
gefommen, im 14. 3aprpunbcrt. ®ie f^üepfe o. 3-# Pic im Scpilb einen aufgeriepteten
gueps füprtcn, erfepeinen im 14. unb 15. 3aprpunbert. 3n ber ^olge mar 3- @i&
eines Unteramts ber 5!:eutfdporbenSfommcnbe Cttingen. ^3)ic Öurg ftonb auf einem
®urftel pinter ber ilird)e; man fiept noep einiges ©cmäuer.
3)ie fatp. ^farrfirdpe St. SO?artin ftept beperrfepenb auf bem einem Surftet
üpntidpen S?ird)berg im 3)orf. jDoS i^atronat ber ilird)e mürbe 1285 oon Cttingen
an ben ®eutfcporbcn gefd)enft. Sic ift 1761 — 65 erbaut oom Cttinger Momtur
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180
:3[ü0|tfrei§. Dberomt (SUiuanflcn.
D. 5Rcudj(in, bcffeii Sappen tnebrfad) nngc6rad)t ift. 2)cr Xurm Oilbet unten eine
iueftlidje SSort)aUe, gel;t oben tnö St^ted über unb enbigt pod) mit einem @^mieb^
eifenfreuä. 2)as ^innere, I)eU unb geräumig, ift in ©tud ücrsiert unb birgt mancherlei
.Shuiftmcrfe. von ®eorg ^ iefenbronner in Stuggburg 1763: am ®piegel=
gemölb be§ ©djiffiS <St. iWarlin, bic 5?ranfen peUenb, am ©horgemölb beffen Äröniing
bnreh 'fttörc, Äcnijel unb 53eid)tftnhle in 9fototo. ^Utbeutfehe^ ©emnibe
^Inf. 16. Sahrpunbertg auf (Solbgrunb : SOhittcrgotte^, gefront oon jmei Sngeln, St.
'JInbrenö unb Sohonne# 9^apt., Stifterfamilie. 9fomanifcheg Öroiijefrujifij mit
liquicnfapfeln (:£orpu§ paubhoch, ohne Ärone, 9^einc nid)t getreust. §ln
ben Äreusenben 9?crgfrt)ftanc. 3nfd)riften: oorn ftreustitiduS , hinten Eingabe ber
Sleliquien unb Sibmuug oon Otto unb Selinto ( — crucem fecerunt); renooiert
1661. 4‘^plsbilber ouä ber Spatgotif unb (^nihrenaiffance: SJZnria mit bem Seid;nam
Ghtifti, ©nippe oom Äoloarienberg, oom heit, ©rab, oon ber ^immetfahrt; St. 3)fartin
SU 9^ob. 3^on ben ©locfen finb sloet alt, 1762 in 2?infel§bühl gegoffen, mit Silbern,
9J2aria, Slfartiiiug. Sier grofec ?lltarlcuditer au§ 9)?cffing finb 1792 in ©infelöbühl
gefertigt, ^er 5tird)hof, einft mit Stauern unb stürmen bemehrt, bietet 3Iueficht iii'g
9tic^. i|5farrhau§ 1774 oom 3)eutfi^orben erbout; bie 3chvtf<^nier, jeht S^ulhauä,
1722, gleichfalls oom Xeutfd)orben ; ebenfo ein meitereS, loappengef^mücfteS Steinhaus.
ißforrloeiler Sech tenhoufen: 3m 14. 3oh*^^lvnbert Sih eines öttingifeben
SittergefchlechtS, ber Söden; feit 1408 bem Spitol su Sörblingcn gehörig, ©ine
.Slaplanei »ourbc 1452 oon ber ©emeinbe gegrünbet; ^Ißfarrei feit 1741.
'3)ie fath. ifJfarrfir^e sum hl- ift im Urbau romauifd), mit ftarfen
Stauern, Spuren einer Sunbbogenpfortc norblid), 5:urmchor mit runbem ©ingangS'
bogen auf Äragfteinen, tiefeingefdjrägtem Sunbbogenfenfter unb ©dfragfteinen an ber
Dftioanb. 3)aS fladhe ©emölb im ©hv^^ mit Studrippen ift neuer. Umbauten 1741
(3aht fluten) unb ©nocitening 1826. ®aS Sdjiff hat eine Oerfchnlte 51ielbede. Stoberne
9Banb* unb Tedenmalereien (oon Zehner, Sottenburg). iJ'er 2urm enbigt in ein
oierfeitigeS 3^tt^>vd). ©loden oon Stitol. unb 3. SRegnault in SSallerftein 1790.
?luf bem ummauerten SUrdhhof ©rabfreuse auS Schmiebeifen.
ipfarrlueiler SB öf fingen: .^o^gelegene fath. Sl'i»:chc hl- ®onifatiuS in
fehr fpätcr ©otit. SSieledigct ©hvr niit Stcrngeioölbe, ©hvrbogen fpi^ig, im Sd)iff
f^lachbedc. ^fvftcv fpi^^ Pforten runbbogig, loohlgegliebert. Surm öftlid) am ©hvr,
oben adjtedig. |>olsbilb ber ht- Sluna, ^rührenaiffance ; ^ietn fpatgotifch, Xaufftein
beSgl. SofofosStonftrans mit getriebenen f^igürchen. Ummauerter SUrd)hof mit
Sdhmiebeifeufreusen.
^öBingen (^ebingen).
Ißfarrborf, angelegt ols Stra^enborf. SSormalS öttingifd), sur öurg 93albern
gehörig. Starft (1454) unb ipalSgericht. 3m 13. 3ahrhunbert OrtSabel; im 14. Si^
eines 3tvcigS berer 0. ©ttrichShaufen (mit einem Guerbalfen im SBappen). I8ei bem
Surftel meftlich oon ber 5?ir^e foU ein SdhlöBchen geftanben fein. X)cr iUrdhenfa^
fam 1335 oon ben Slhelfingern an bie ©rafen o. Cttingen, bie ilpi 1343 an baS
Älofter Äird)hcim fchenften. 3n bie Siebfrauenfapellc wirb 1488 eine Ste^pfrünbe
geftiftet; bnS ©nabenbilb ftammt aber aus bem 14. 3ahrhunbert. ©ine ©ebcnftafel
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^öbingcii.
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üoii 1661 (renoö. 1728) in berjelbcn cr^nljlt, ba^ „uor öOO 3al)rcn" bie. Ünbcltc
gcgrünbct tnorbcu fei, lueil nmn on ber ©teile einen Xotenbaum gefnnben.
Böbingen. ffiaUfaljctStapeUe jjur l)(. Siatia.
ffatb- ^farrtirc^e äum 1)1. ÜlJaiiriting, mil bem 14. 3ül)rl)unbcrt (Snfi^r.
am ^urm; 1394, mit altem ^Sappen üon Cttingcn). Gl)t>r gerabgefi^loffen mit @ct»
ftreben, in ber Cftmanb fd)öne§ breiteiligeö genfter in ftrenggotifdjen gönnen.
®er 2!urm, nörblic^ am IS^or, I)nt unten ein 5onnengemölb, weiter oben runb-
bogige 55oppelfenfter mit 3'uifd)enbfeiler (©pötrenaiffonce), auf bem ?lc^ted fi^t eine
SwiebelluppcI. ?(m ©d)iff, füblic^, i|t eine oermnnerte Spipbogenpforte mit gier--
188
^'^agftfrei'S. Cbcranit (iUipangcii.
lid^cm, bur(^Oroc^cncm borüber. 2)aö 5uncrc i[t Derjopft llbcr bcm
Gborbogcii Sßal)ben ber ^ibtiffin üon Äird^^cim 1712. 2)rci b»bi^e 9Utärc u. f. to.
SfJofototeldj mit 6 9?cliefbilbern. Stofolo^'jjiouflranj. 9)iQ[)iu fitbcrncS SürujifiE, gc»
Söbin^en. HnnerrS bcr Sallfabiibfapcllr jui WoTiii.
ftiftct Don @raf iiubmig v. Cltingcn. ^öljcrncd y?ortragefrcuj mit 2)arftclliing bcr
göttl. 'Jtcifaltiglcit (®ottüatcr in ganzer §igur, mit 2!rcicdnimbug, Ijölt ftd)ciib ba§
Ärujifij, über bcm bic ^aiibc fd;mcbt) unb bttingijc^cm 2i8nppen. Ollodcii uun 1732
(?llcj. unb 92icof. 9(rnolbt), 1737 (beigf.), 1788 (^op. Sinberbriud, ©tntdl^r*
3öbin0cn. 189
mQcf)cr). Vüi&en an bcr ilirdjc ©rnDpIottcn. "ipfarrliau^ 1728 mit SBappeii imb
^nitiotcn bcr ^Ibtiffin.
?Iuf bcm griebljof iiörbUt^ Dom Ort ftc^t bic große SSanfa^rtätapcUc
5ur ^immelgfbnigin ÜJiaria, erbaut 1783 (^n)c^r.). ^erpu^ter 5öru<^üeinbau. 2)ic
jpätgottfc^e Sicbfraucnfopctle beiJ 16. 3n[)rpuiibertg , auf bcr ©cbcnftafet nbgebilbct,
mnr 1716 abgetragen loorben. 1718 — 37 erftanb ein 9?enbau unter Leitung be§ eief)*
ftättifc|en 93aubircftor§ ©abricle be ©abrieli. 5(m beftet)cnbcn ©ebäube ocr^cic^ncn
brei 3nfc^riftcn 1783 alä Sntftebung^jabr; unb eine nennt bic dürften Äraft al§
?tnfonger, ^^^anj SBUbelni alö 93oI(cnber, ^rc(^tl als ihirator, SSintergerft unb
■JBcijj aU 39ialer, 9)2 an j al§ 3Scrtmcifter. (£§ ift eine mächtige 92otunbc mit furjen
ilrcujormcn, ber nörblic^c im ^albrnnb 5um (S^or oerlängcrt, nn ben I)intcn ber
'Jurm ftößt. 5)ic Sbreuäiuinfel finb nad^ nuüen roie narf) innen tontnu abgeruubet,
fo bab nadb außen nur bie Ärcujgcftalt ^croortritt, nid)t bie fRotunbe, bie im Innern
bominiert. 2)cr ^aupteingang füblic^. 2)ie SSönbe finb gegliebert burd; forintbif^e
fünfter mit gemalter ?(rcbitefturplaftit unb imitierten 58ergoIbungen. 5)ie 2:ede ift
eine f^Ia^tuppel non Satten, aber malerifcb toic eine bemifpbärifd;c Äuppel bebanbelt.
I)ic 9J2alcrci ift oon 91. 23intergcrft (3nfcbf-)' 9>^oB5Ügig. (ÜBergl. beffen 5)edcn»
molcrcien in ber ©tabtfirebe p 9lalcn.) ©ie ftettt bar bie öimmcifabrt 9J2ariä, am
5ub Slpoftet — 'ip^etruS labt oor ©taunen feinen ©cblüffet fallen, bcr
bcm 58cfcbauer auf ben Äopf ju ftür5cn febeint — unb bic ©cfcbicbtc üon ber 9(uf»
finbung bcS Jotenbaum^. 9(m (ibargemölbe ift baS 12. Äapitcl bcr Offenb. 3obannig
gcfi^ilbert: ber fdjreibcnbe 3obannc§, baö Scib, ber S^racbenfturj bureb 9)2icbael. 3n
bcr 9tpfi§ eine ^ulbigung non Gugeln mit ben 9lb5eid;cn bcr öttingifeben |)errf(baft
oor bcm 9?omen^3eicben bcr 9)2aria (leptered ®ilb oon 23eiß?). 35ie 9lltärc, ilanjel,
Orgel unb töeicbtftüble finb im antififierenben 3opfftil au^geftattet. 2)er ©cfamt*
einbrud ift troß ber ®röfee unb bcm gemalten ^runt bod) bürftig.
3Ja§ ®nabcnbilb ift eine feböne ©tatue ber ü)2uttcrgottes§, feingotifd), ongcblicb
unten bejeiebnet mit bcr Sahrjabl 1295. 9ÜtorbIÖtter uon 99intergerft u. a. 92euerc
C^las^gemälbc. Äunftooll gcfcbricbene ©tiftungSnrfunbc bes 5*i>^ftcn oon 1783. 3n
ber ©alriftei befinbet ficb bcr btftorifcbc 3!otcnbaum in einer fyaffung non öoI§,
jRcnaiffancc. ©loden non 1497 (^etcr ©ereiss, 9tug§purg) unb 1669 (©tefan
©runder, ©oongeliftcnbilber in 5D?ebaitton^).
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jEtberamt (SaUtiorf.
-^er Cbcramt^6cjirt cntfprid;t im öroüeit ©anjen bcr cftemoligen ©raffd^aft
Simpurg. ®r gehört in ber ^•^miptiad)c bem fc^iüäbi)d^»fi:önfifc^en it'euperberglanb
— iiimpurger 93crgc, 2Set,^|eimer unb 9J?aiii^nrber SSnib — an, obgleich er im
«Silben auf bie ipi)d)flä^c bcS IMaö ^inmiSgreift unb im 9?orbcn 3Ku)d)effadtpfcr
auflneift. S)cr Soben birgt an manchen Orten mincratifd^e Schabe, 3>itrio(fobIcn*
flöje, bie fc^on öor Sabr^unberten be§ 9Ibbau§ getüürbigt lüurben, auc^ guten Serfftein,
^euerfteine, fogar '^ld)ate unb 3afpiife. 5)er 95?albbau mit ben mancherlei ©etoerben,
bie ipm folgen, unb bie 'i^iehjucht (ßintpurger Sd^Iag) finb bie bejeichnenben 9?abrung§«
queKen be^ Simpurger Sönbd)enis. e§ bcr ,f)aüer Saline bag
'^reunbolj geliefert burch ^löfjerei mit aöerhanb altertümli^en ©ebräud)cn. ^ier
loa^fcn nod) bie mächtigen ^otlänberftämme. ®er SSerfehr folgt ben lleinen f^tüffen,
mciche jmifchen 23alb unb SSiefen loic in einem Sihtoarstoalbthale fließen, -fiie unb
bn fteht nodj eine oon ben ibpßifcf)en ölten Slrdheu, fo hieben bie bebedten .^olj*
brüden. Sßeiter abtoärte; nmrbc noch vorigen ^ahrbunbert 5Sein gebaut. 5?on
ben freien ^Dd}fläd)cn bc§ ßiaö fieht man überall inä fdhloäbifdhc Sanb.
'i?a3 ^olf im .f)iutenualb h^l manchen alten üßrauch unb ©lauben 5Öh be=
mnhrt. 3)ie Siebclungen in ben Sergen finb meift einfam, ^öfe ober SEßeiler. S)ie
S5?ohnungen oon mit fteinernem Unterftod, SSohnung, Stall unb Sdheuer
unter einem I)adh, bie 2öetterfeite gern oerfd;alt mit Srettern, ba§ ^olsmcrf rot
geftrichen unb bie ßäben grün.
Cbloohl fich ^euerfiein ober .^lornftcin häufig finbet, finb hoch leine Spuren
oon Urbetoohnern auei bcr Steinzeit nadjgeluiefen. 3)agegen luurbe je ein Sronjcfelt
gefunben auf ber .^öhc oon Steinenforft bei ©fchmeub (Sbuna unb ^ermobe 1814),
ju ©ngelhofen unb im ^ifd)achthfll (Serein^famml. ^aH, l^unbber. 2, S. 6 ; 3, S. 6,
4, S. 2). ©rabhügel bcr Sronjejeit mit Sranbbeftattung merben bei ©fthmenb on>
gegeben (.'öölber). 3)cr uneröffuete ©robhüget bei ^ronfenberg ifl ätoeifelhaft. ®od)
mag man fich fellifihcn ober altgermanifdjen 3eit noch hi^c^ften^ 2iaä*
flöihen ftärfer befiebelt beiden im 3uftinimcnhang mit ben ©rabhügetfclbern ber ßcin»
höhe, ©in^elfunbe oon gaHifdhcn iÖiunjcn mürben ju ©ailborf unb am SSiirttemberger
,f»of bei .^Sütten gehoben. 31U einftige SiingmäUe lönnen bie Surgftellen oon Siuh=
horn, SJötenberg, ^ran^berg, Schmibelfelb, Stauffenberg, llntcrgröningen in ^rage
lommen; beSgleidjen ber „SihloBgraben" bei ©fdjach, ein Hbfd^nittmall.
Wnifborf.
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2)cr iiberr^eiiiifc^e ©rcnjföall bcr Siömcc jic§t ait ber 9Jorbloc[iecfe (SO^arfung
.f)ütten) fur^ burd) bcn SBejirl; bet 3)onau(ime^ füblic^ iin^ üorbci. ?(l§ Sßorfc^anjcii
bc^ 2imc§ ücr^cidjiiet ^aiilug b. Hl. jogcnamite Sanbgräben ober ®d;toem graben bei
läSafjlcii^im, Korber» unb .^inter»©teincubcrg, .^inter*i2int()al, 5Ruppert§^ofen, @l'd)Qcl^,
.f>onibcrg, .^inter»i^tngert, 9iu^)pi)of, S5?olfenbrüd. 9U(c liegen auf ©ergrüden, teilö
als Jibfe^nittwätte ober »graben (Sß.^a^lcnbeim, ©teinenberg, Öind;al); tcilä ol§ SRanb*
befeftigungen — unb ^ttjar an ©übränbem — Steilen cine§ 9iingloa(lg äl)n(ic^ (§orn*
berg, 2angert). 2)ie Hintere C^raben^oanb ift auf bem iponiberg bi§ 5 m ^od^, bei
.'pinter» Bongert bi^ 6 ni, unb nod; je§t [e^r (teil.
?luf ben ^iigeln jloifdjen Äoi^er unb ^ifdjad; unb im Si|at bei ©utenborf fanb
^rcitber eine oerfc^anjte JBinie, ftredeinueife 3J?aucräug, oud) eine oieredige Sc^nnje
unb am <Streitberg ücr|d^iebene 9Juinen. ®r badete an eine ()ätlifd)e Sanbmetjr, etloa
aud bcr 3^'t ber S^enfin ?)üq (Gnbe 14. ^a^rbunbertS), btc oon ^ntt abhängig
mar. 5>aj3 eä )icb um eine mittelalterliche Sanbtochr hönbelt, machen OrtSbejeich*
nungen mic „giillricgel" jur ©emi^h^'t- ®nen Sanbgraben üerjeid^net berfclbe auch
bei ©Urbach- ®ei S^emnaten mirb eincä „gemeinen ©raben^g" gebad)t um 1700 (CS.).
3u jener (Sutenborfer Sanblochr gehört loohl bie fog. Stern) chan je am alten §almcg
bei SBinjenroeilcr.
Sonftige Sefeftigungen jtoeifelhaftcr ^perfunft, nach ^auluä b. S. römifch:
il^er Sd)loPurren, aud) Sulenburg genonnt, bei 9llgieho)en, burftelartig; unb
an feinem gufj, am Üochcrufer, eine Sorburg mit SBall unb ©raben öon brei Seiten.
9llte Sßege, bie oermutlich fchon jur SRömerjeit begangen loarcn, finb: eine
Don l^annftatt unb S?innenbcn her lommenbe „^o^=" ober „^eerftrafee" über ?llter«=
berg unb Saufen nach SJcgftettcn. Som rätif^en Simeä he'^ eine übet ©fd^ach
unb ^ridenhofen in bie oorgenannte; eine jn)eite über Sorberlinlhal nach Öorlachen.
©ine „alte Strafte" bei SSolfenbrüd. Uralt mag ber oom ©infoni bi§ auf ben
9llbuch nad) Sartholomä hrnjicbenbe „^öhtoeg“ fein, bcr bie Simburger Serge aB
»alter .'palmcg" (Saljmcg) ober „Äoftlenflraftc" burdbfehncibet, oorbei am ipaf))el»
häufer Sec unb Miltenberg unb über MBcgftetten, am ^t)ingbühl unb 5:eufcBftein, bei
Mllgiähofcn burd) ben Äocher unb bei .^ciu^lingen burch bie Sein.
Steinftraftenbau h^t erft Sßürttemberg eingeführt an Stelle bcr ^oljftraften
unb 9iaturhjege.
Sei ©ichenfirnberg tourbe unfern einer alten ©idhe eine Sronjefigur gefunben,
njelcfte ©röter (3bima unb .^ermobe 1814, 212) für eine bentfehe ©öttin crflörtc;
oielleicht ein rÖmifd^eS SSerf.
S^cr Crtsname Mlltborf mirb auf Mlhtborf unb bamit auf ein alemannifchcö
■Heiligtum jurüdgeführt. MIB eine Cbfcrftätte gilt ber ^^cnfeBftein — ein rnnber
Stein auf freiem ^clb — bei Xiinlbühl (@em. Untergröningen). ®er 9tame biefc^
Crt§, früher SDingbühl, bejeugt, baft cä fich um einen Sialftcin h^nbclt. Sei Unter»
gtöningen giebt e§ einen ©entberg.
Min bie Mllcmannenjeit erinnern bie Crtänamcn Srödfingen, Sreftingen unb
©röningen; unb and) bad u»tö baö 9?oth* (früher 9lothadj=) 5;hal mögen
nor bcr granfenjeit bcfiebelt n)orben fein. Xann mohl öon Seftheim au§ Suljbad)
unb 3JUchelbach, Schmibelfclb. 3n bcr STarolingerjeit ,f)irfd)felben, bie beiben
192
^Oßltfreis. Oberamt Öailborj.
Ubenborf (Ctteiib. imb (Sutenb.), ?lItborf, ©ailborf. SSeitcr 9hip^)crtsS*, 9ia^)poIb3*,
(Sngel* unb ©eiferts^ofen, -Raufen a. b. 9iot^ luib 9?cu^aufcn. Sn bet geiibotäcit
bic nieten Crtc auf =berg nnb bic nitf »tneitcr. Unter ben abgegangenen Orten ift
ein Xt)al^eim bei 9Utergberg, Äird^berg bei ©fc^tnenb; önfpcl^nn)en (.f)age[taIbeS«=
r^ui'en 1095) bei bem gleicl^namigen <5ee näc^i't ©utenborf. 3t)re 8töttc ntirb incift
burdj §tcferbeete im Sönibboben be3eic§nct, Sn ben üöergen gab e^emalö ja^U
reid^ere @een.
S)et gröf5te ^eil beg Sejitfg ift altfräntifc^. 3)ic Olrenje jtuifd^en ben ^er^og^
tümern Dftfranfeit unb ©c^inaben (unb ^ugleid^ jtuifc^en ben Sigtnmern SBüräburg
unb 9tuggburg) tief Uüin ©teigersbad^ big jur SBiegtauf entlang bem .^eevmeg.
©c^roäbifc^ maren allejcit bie Ortfd^aften 9Utergbcrg, ©fd^menb, bie ©teinenberg,
gridenf)ofen, Unter* unb Obergröningen, Saufen, ©fc^ad^, 9Uibpertg^ofen. 2>ie
fräntifd)en SKarfen gehörten gröfftenteilg jum Siüdjergau ; bie fdjmöbifchen jum ®radh*
gau, beffen ©erid^t in ber SBaibcU)nbe unb im ©iebäehnergericht ber öauent üon
©eelach — bag übet 3^ob unb Seben richtete — nad^Iebte big 3um 9tuggang beg SJZitteU
altcrg. 9?on bem ^ortbeftet)en freier dauern finb audj fonft 3cugniffe aug ben
SBalborten, ingbefonbere ben fdhinöbifdhen, uorfjanben ; eg ift jebenfnUg jum Sleit bem
Königtum ber ©taufer ju banfen getnefen. S)ie 3)ialcftgren3e uerläuft nodh ungefähr
fo wie bie alte ©tammeggrenje. 2)ag ©rafenamt über ben ^odhergau tjntte in ber
.U'arolingerjeit feinen ©ib in Sßefttjcim; fpötcr ftanb cg bei ben ©rafen öon Äom*
bürg unb 9lothenburg; nnb üon biefen ging §tmt unb Söefib auf bic ©taufer über.
9Jach bereu Untergang erfdheinen bie früheren Setjengtröger ber ,t>crrfchaftcn alg Se*
fiber, namcntlidh bie ©rafen üon Öttingen unb julcbt üorhcrrfdhenb bie ©dienten
ü. Simpiirg, weld)e ingbefonbere ihren SSilbbann (feit 1251) jur 9tugbehnung
ihreg Sefibcg unb ihrer ^oheitgrechtc nugjunüben Wußten, ©ie fd)ufen fith eine
©raffchaft, Welche nachmalg 311m fränlifdhen 5^rcig lam. 9iadh bem 9>'erlauf ber
©tammburg an ^aH (1541) rüdte ber ©chwerpunft ber <f)errfd)aft üoQcnbg ing
Simpurger Sanb. Simpurgifche 9tefibenjen Würben nadh* unb nebeneinonber ©ail*
borf, Oberfontheim, ©chmibelfelb , Untergröningen. 3)ort jeugen ©d^löffer nnb
ilitchen mit ©robbenfmälern üon bem ©lans beg „femperfrepen" ^aufeg. Weicheg
1731 im SKannegftamm erlofchen ift. ®ic ©rbteilung unter ben ^Jödjtcrn fd)uf feit»
fame 5)uobe3herrfd)aften.
3ion Sllöftcrn finben wir 5ur Äarolingerseit Sorfch, f^ulba unb bauenib 9)iurr»
harbt unb ©llwangen im iöcjirf begütert; im fpöteren 9)tittclalter oudh Äomburg,
Sorch unb 9lbclberg.
SUrchlidjeg: 2)ie 'DJartingfirdhen in SSeftheim 09t. ;^atl (fpäter Sanrentiug*
fir^e), 9)?idjelbach, Ottenborf nnb ©roßaltborf, wie bie SDZichaelgfirdhe in ©nljbath
finb wahrfcheintidh im 6. — 8. Sahrhunbert üon ©tödenburg (091. ^atl), ber frönfifchen
Urpfatrei ang, gegrünbet; bie .ftitiangfirchen in ©utenborf, fyiehtenberg unb Ober»
fifchoch (5Uliangfifd)ad)) im 8. — 11. Sat)rhnnbert üom .^odpftift 2Sürjbnrg. ®ie
SDiartingfirdje in 9)tichelbad) ift wahrfcheinitch bie öltefte felbftcinbige Äirche im öe»
jirf. ©ine jüngere fyilialgrünbimg üon ihr War bic Utrichgfapettc in |>irfdhfetben.
gür bag ^ifd)achthal War bie Sohannigfirdhe in fOZittelfifchnch 2^nufort. 9lu(h in
aitünfter War üiclleidjt eine ^Janffirchc ©t. Sohannig, in ©chönberg eine 9J?arting»
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öailborf.
193
fird^e. 'Hiiiuftcr loar bie 9Kultcrfird)c ©oilborf^ 6i^ 1433. 2^öc^ter bcr ©ul^bac^er
9}Zid^acUfir^c fiiib offenbar bie 93artboIomäudfir^e in Saufen unb bie SSallfa^rtS*
fopelle ©t. Solarien auf bem .^ecrberg. J^ic^tcnberg ift altmurr^nrbtifc^er ü^cfib, nod)
früher nnib e§ mit Dberrot^ unb Dttenborf ^ur 2öeftl)einier Wartin^lird^e gel^övt l)aben.
Xer Xitelbeiligc üöonifatiuS in Cberrot^ ift eine (Srinnerung an ben Söefifj beg SHofterS
[^ulba im ItRot^t^al. Oberfontl)eim luirb ben 1)1. (S^riofuS oon ber 3)?ntterfircl^e ®ül)Ier»
tt)ann iiberfommen b^ben unb biefe oom ©tift SBiefenfteig 5ur 3c>t .^elfenfleinifcben
S3efi$eg in bcr ®egenb, ba3 ift bie ©taufenjeit. llnbefnnnt ift ber ^eilige oon
©eifcrtdbofcn. Xie Pfarrei
ift unter ben ©tiftung^grttcrn
beg Älofterd .Momburg. ?(lle
biefe Orte gehörten jum
TOÜrjburgifcben Sanblapitel
^aU feit bem 13. 3at)r*
bunbert; bie augSburgifdjcn
’if^farreicn ©fcbadb, gricfen^
bofen, Cbcrgröningcn gehör»
teil 311m Siapitel Sord) unb
9lrdbibialonat IRieS (®offcrt).
Xic SHri^bötc luarcn bcfcftigt,
bie Stircbtürmc mit ®efd)iib
belegt.
Xic Uleformation mürbe
in i^ridcnbofcn (1537) unb
in Ulacbbarortcn oon 2Bürt»
teinberg eingcfübrt, im Sim»
purgifcben cnbgültig erft nod;
bem Ulug#burgcr Ulcligiong»
friebcn ; unb jtoar im ©innc
be§ 3ob- örenj, ber einft
narb feiner Jluöbt au^ ^aH
bei ©d)enf @raömu§ bie
crftc 3uflucbt gefunbcn bnbcn
foU. Xic ?Utarfcbrcine mur»
ben in ben limpurgifcbcn
.ftircben beibebnltcn; baruntcr jmei 2J?eiftermerlc ®egenrcformation ift
in .Raufen unb 353iii3enmcilcr burcb baö ©tift Äoniburg betrieben morbcn, fntbolifdjc
Äolonifation in llntcrgröningen burcb ^obenIobe»®artenftein.
SWerfmürbigc ©reigniffc b^il bie (i^lefdjicbtc bcsi 53c3irf§ nanientlid) in Äriegg»
5eiten jn ocr^eicbncn. 3m ©täbtcfricg mnrben bie mciften Ulittcrburgen gcbrodjcn;
einige für immer. Xann im ®aucnifrieg. Unter bem Ulanien bc§ d)riftlid)cn, bcUe»
^aufenS oerfammeltcn fi^ bie fiimpurger 3)nucrn in Cöailborf. Xer Pfarrer ^elb
oon ÜBüblertbann nnb ber ü8ogt oon Xbannenburg maren mit ?lnfübrer; ^föolfgang
Äirfcbcneffcr, Pfarrer oon Äanjlcr. Xic fiimpurger Sönnern
€tabttit(^e in OailboTf.
$aulu«, £enfmäler nuB Sürtttmbtrg. ClnsfUteiB.
194
i^aaftfrci^. Cbcranit ©ailborj.
^aben bie ^oifcrburg .^o^cnftaufen unb bie ©arg Setf jerftbrt unb bie Älöftcr Sord),
SO'iurc^arbt aab 5(bclf»crg üerluäftet.
3ni brcifjigjä^rigen ilrieg )parbcn aad^ bcr 9?5rblingcr ©d^Indjt bic liml3argi)(^en
©c^tbficr gcpllhibcrt aab bie 5^ird^ea aaögeroabt; bnna taütctea lute überall ber
^aager aab bie ^cft; bie ®iniuot;nerja^I ber ©raffc^aft ift in biefcm Ärieg antcr
bie ^ölfte gefaafen. @5 befielt bie Übetlieferaag an moaci^ea Drtea, bafe bie ©a»
iDO^ner)'d;aft nac^ ber 9Jörblinger <S^Iadjt monatelang in einem 2Serl)ad im 25?albe
mit ajentgem SSie^ uerborgcn ^abe. 9luf jene 3*^*l^*i mögen aad^ bie 335olf§=
graben j^arüd^afä^ren fein.
Simparg bot feinen ©efc^id^tfd^rcibcr aab ^ütertamsforfc^cr an §einr. ^reft^er,
geb. 1749 in ©ailborf, geft. 1827 aU Pfarrer in ©fd^iuenb.
^atC6orf.
Dberamtsftabt; in einer ?lu8n>citang be§ iHod^ertbalä gelegen. Ser 9iame
laatete im 9J?ittelalter (jaerft 1255) ®ailenborf. 3m 3Bo^peafd|ilb , ber uon JKot
aab @rüa geteilt ift, fä^rt bie ©tabt 5toei glo^^aden aab ein fog. 3ac^.*) ®. tuar
big 1404 ein offeneg Sorf neben bcr gleid^namigen 33arg, in bcr feit 9Kitte beg
13. 3a^rl)anbcrtg limpargifd^c Sienftmannen fafecn. 1403 luirb baS ^alggcri^t 5a
alg ^Reid)glcl)en ermähnt. 1404 erhält fiimparg bie ©laabnig, bag Sorf ®. 511
befeftigen aab eine <Stabt barnag 5a mnd)cn mit 9^od)enniarIt anb jmei Sa^miörftea.
@in fnifctlid^cg 9lfl;lred^t für Sotfd^lügcr imirbe noc§ 1698 an gerufen. Jlird^lid)
loar bie @tabt big 1433 ^ilial uon üRüaftcr, luo fie big 1694 i^re Soten begrab,
©ne ilapellc luarbc 1417 geftiftet uon @(^eaf ftonrab anb feiner SKattcr, in ber
(5l)re ber 9J?attcrgottcg anb nag bea ©nfänften bcr Untcrlimparger Sllaafe. Sarc^
bic ©rbtcilaag uon 1441 luarbc bie ©ailborfer Sinie bcr Sc^enfen uon Simparg
uon bcr fiimparger abgcjlucigt anb bie ©tobt jar Slefibenj erhoben. Sic 5ßeftc ©.
luirb 1399 genannt, 1441 bag ,,©c^lo§". 9iad^ bcr 9?cformation luarbc ©. ©ift
cincg ©aperintenbentea anb beg (Sonfiftoriamg neben ben uafd^iebenen lueltlid^en
Slmijlcicn ber IRegicrang.
SBärttembergife^ luarbc bie ©tobt fc^on 1780 anb 1785 jam Seil, 1806 ganj.
Sitriolbergluerf uon 1763 big uor larjem in löetricb. ©tabtbraab 1868.
Sie ?lltftabt bilbet ein SSiereef entlang bem Äod^er mit einer |)aaptftrnfee in
bcr ^ortfe^ang ber S^oc^erbrude, 5a bcrcti ©eiten bie gluci ©d)löffer anb bic Slird)e
ftc^cn, anb uier ©affen. Sie jmei Sbortarme finb längft abgetragen.**) §lber uon
ber ©tabtmaaer fielet man unterhalb bcr 93rädc anb Ijinter bem ©d^lofj nod^ ftatt*
lid^e ©tüde aag ®adclftcinen.
Ser gricb^of ift 1710 angelegt, arfpriinglic^ in origineller SScife; mit einer
ÖaHe oben, in ber mitten eine Sloa^cl „antcr einer fleinen Sarmfpiben" anb rec^tg
*) So ftboii im Stobülcflcl (Sigillum commnnitatis iu gailendorfiF) oen US4. (^»rc«
febev I, 159.)
**) ^Irejcbcr {II, 145) flieht brei lt)i>re qu ; ein obere*, ein untere^ unb cincg flcgen Seften,
bog bonmlg ocrinouert nmr; bojti uier Scblupfpf orten. (?r beftbreibt ben Süappcnfcbmurf beg
oberen 'Jberturing oug bem 15. unb 16. 3abrb‘mbert.
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•ailborf. StabttiTc^e. S^or, (BrunbriB unb S(f)iiUt.
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196
^üflfttrciS. Cbetamt ©ailborf.
unb linfg S3änfe für bie mÖniUid^cn imb h»eiblic§en Scibtragenbcn ftanbcn, bic „aiiS
ben offenen Rotten eriifl oor fi(^ I)infc§auten nuf bie ©räber" (^ref^^er). — ©n
©anbfteinrelicf ber §tuferftel)iing ß^rifti ift in bic S9?auer cingelaffen.
S)ic eoong. ©tabt^farrlirc^e ift ertooc^fen nug ber 1417 geftifteten Sieb»
fraucn»Äapene. ©ne oerborbenc ^nf^rift aufecn am (5t)or fd^eint oon einem SBou
im 3»fl^re 1435 511 melbcn. Über ber ©übpforte fte^t 1518 unb baS SSnpbcu oon
Sim^urg; am 1521. 97ad^ beni 93ranb oon 1868 ift baS ©(^iff im
3nnern unb im 3)ad|ftu^l umgebout unb ber ^nrm cr^bb* ttjorben (bureb ScinS unb
®oImetfcb). ©airiftel unb $rcbpcnturm finb neu.
2) og Songboug toar einfebiffig unb fiocbgcbcctt, oietteid^t als breiftbiffige ®e=“
toöIbfir(be in 3ttJittec«^affcnform — mit böb^>^®**^ 9Kittclf^iff ohne Siebtgaben —
geplant; unb na^träglicb mit Qierüft»
empören oerbaut, an benen bic Slpoftcl
gemalt maren. 5luf jeber ©eite brei geteilte
SWa^merffenfter unb eine Pforte, bie füb»
liebe fpi^bogig mit auSgeleblter Saibling,
bie nörblidbc im ^lacbbogcn gebceft mit
©tabfreujung im ©cbcitcl. 2)er 3:urm, ber
mitten oor ber Seftmanb ftebt, bilbet
unten eine naeb brei ©eiten offene ^aUc
mit imgcgliebcrten ©pi^bügen unb ein-
facbem 9iippenfrcuägemölbe. ^arin bie
fd^lidbte, auSgefeblte ©pi^bogenpforte. Über
bem gcfdbloffenen ^mciten @efcbo§ gebt ber
2urm ins ?lcbtc(f über mittelft ©(brügen,
benen eine ©rffiale oorgefe^t ift. 2)ic ^mci
3l(btccISgef^offc baße« je öier jtociteilige
SKa^merffenfter als ©dbaHdffnungen , bie
oberen fürder.
S)cr fcblanlere (fdbmälcrc unb böbere) ©bor b^l fleofee breiteilige ^e^^fier mit
abioctbSlwugSrcicbem SWabmerf unb einmal abgefe^te ©trcbepfeilcr. Sin ber 9lorb:>
feite finb ein paar ©cblubftcine mit SBoppen unb ein Siippenfragftcin mit fcperjböfter
f^igur cingelaffen. ©oldbc giguren bienen im Innern je^t noch als ©eloölbanfänge,
©efant, glebermauS, borfenbe iWenfeben.
3) cr Saumeiftcr beS ©bocGemölbeS, ber bort auf einem ©ibilb fein 3eitben
(iflr. 14) angebradbt b^t, ift na<b Älemni mabrfdbeinlicb ein ©miinber, bn baS 3eidben
an ber J^irdbe 511 Sinba^ ioiebcrfebrt.
Snnen ift über bem Sborbogen bie alte ^urmubr oon 1611 eingefe^t. ©n
Dpferbedtenftönber mit S^albadbin am Gb^^i^eingang ift oon Sl. ©^men^er mit öe»
nü^ung alter fpötgotifeber ©tüde, bic toobl einem Jabcrnafcl angebörten, bei-gpfteßt.
©neS biefer ©türfe, ein ÄapiteHdbcn, trügt baS 3cicb^ SaumcifterS 00m Sb*^*^*
gemölb.
®ic ©laSmalereien mit Stifterbilbniffen auS bem limpurgif^en |>auS oon 1519,
1522 unb 1532 finb leiber nicht mebr ba. (SJergl. 3eitfcbr. f. SBirtenb. fronten 1859.)
^ X txT +
tfailboTf. 6tabttiTc^(. Siivpenanfdbe im S^or.
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©ailborj. 1 97
®(orfen üon Sod^monn 1493, unb eine mit ben ©Dnnöcliftennomen in
gotif^en 9WajiidfcIn finb 1808 gefc^moljen.
®rabbenfmäter (nicij't imc^ 1868 reftnuriert burc^ 91. ©d^menjer):
3m (i^or: 1. ©c^enf G^rifto^)[^, f 1574, mit jhjei grauen unb brci ©öi^n*
c^en tior bcm Sfrujifij fniecnb barge^tcfft in Söanbfiguren uon falber Seben^gröfee
auf einer an ber 9Banb aufgeljftngten ©anb=
fteinplatte. 3m 91uffa^ ^cliefbilb ber
.^immelfaf)rt S^rifti, fteif; umrahmt t»on
oermorrenem fRottmerf. 2)ie .^auptporträt»
figur üerjeic^net in ben Dberfd^enfeln.
2. ©d)cnf 9llbrec^t, f 1619, mit
©emabliu unter bcm ilrujifij fniecnb in
lebensgroßen SBonbfiguren, umrahmt non
einer ^ilafterftellung mit reichem 9(r^itrao;
SBabpen unb (üenien. 3m §luffa0 bie
brci biblifd^en ^aupttugenben. ©anbftein
mit 9Uabafter für bie SBappen. !5)ic
©enienfiguren, namentlich bie Jütten, finb
fchr manierirt, mit übertriebener 9D7imif
unb fDZuSfuIatur luie am ©rabmal SBoIf»
ftein in ßrailshcim.
Sine ^Rechnung öon 1620 (bei
SRauch a. a. D.) befagt, baß baS ®enfmal
etlid^e 3ahre juoor üon griebridj @rnu
aus ^aU angefangen, bann burch
Rolb üon Öhringen unb 3utob 58ejei
Don ^all fertiggcftcUt loorben ift.
3. ©^enf ^einrid) f 1585 mit
©cmahlin, fnicenb unter bem J?ruäifif,
lebensgroße SCßonbfiguren — bei ber fReftau*
ration umgebreht — in einem foloffalen
fRahmengehÖuS üon ©öulen, ©ebÖK unb
9luffah; ber SBanbaufbau ift belebt bureß
ßort;atibcn* unb 3!elatnonen»^iermen unb
burch glitten. 2)ie fRüdmanb ift bureß
'i^Jilaftcr in brei gelber geteilt, bie äußeren
gelber enthalten SRifchen, für bie ©tatuetten ber ßaritoS unb gibcS (einer älteren
Zeichnung nach). 9lm 9luffa^ ift ®icg über 5iob unb |)öllc in fRelief bar=
gcftcHt. 9lrabeSfeS glachornament.
4. ®on einem ©rabbcnfmal tuirb oud^ baS 9?otiürclicf herrühren, baS je^t in
ber Dftmanb beS ©h^rS eingemnuert ift. 6S jeigt im (Shor einer gotifdßen ilirdje
fniecnb um baS Ärujifij üier fRitter, einen ©eiftlichen unb acht gräulein, in ber 3:ra^t
beS 16. 3ahrhunbertS ; bap bie 9Sal)pen üon Siinf)urg unb üon ©cala (©chenf
SSilhelm, t 1552, unb ©cniahlin). 5)ie 9lnorbnung einförmig unb ungefchidt. 3m
198
C^agftfrci'?. Cbcramt (äjailbori.
Schiff, an ber 9Jorbfeite, ift je^t bic ©rabfci^rift öon bem 2>enfmal bcä <S^cutcii
S^riftop^ (f 1515) eingemouert. 3)aS bajuge^örige SJotinrcIief bcr üor bcr
tönigin fitieenben gamilie ift iiic^t me§r ba. @6enfolucnig bic (uoii ÜKaud^ a. q. D.
befc^ricbcncn) 2)en!mälcr bcr ©d^cnlen ?llbrcd^t (f 150G) unb ^ubluig ®corg (f 1592).
9llbrc^t war mit feiner g^niine abgebUbet in ?(nbac^t ju ben SBunben Sl)rifti, er
auf einem fiöwen Inicenb, im Slrm feine galjne. Subwig ©eorgä ©tanbbilb, mit
einer 5al)iie im ^Irin, ftanb auf einer ßonfolc oor einer non ^Haftern eingefaßten
glatte, Welche oben bic ©rabfd^rift, unten ben fici^entejt ju lefen gab.
§(uBen an ber
S^ireße finb mehrere
beaebten^Werte @rab»
fteine:
91n ber S^orb*
feite beä 5^urm§: fjrau
?lmig ©reoin unb
j^ram 511 Mengen geb.
<2(^enfin ^u Simburg,
ftcifeä glt^c^rcliefbilb
in ganzer 5*9ur non
nom , jweitc ^älftc
bc^ IG. Saßr^unbertä.
$ln ber 9?orbfcitc beä
S^or^: margret von
der leiter, beni und
vicencz, cbIcS
reliefbilb non norn,
SJiitte IG. 5al)r*
Rimberts.
J)aö fogenannte
alte ©cßloß fte^t beim normaligcn unteren om Älo(^er unb ßat ettna^ noii
bem ßböffllter einer öurg. ®ier ^liigcl umfcbließen einen $of im SJiercrf, beffen
eine ©de abgeftumpft ift. ®er gefütterte ©raben ift noeß auf brei ©eiten erhalten.
®om 5Jor^of an bcr ©übfeite eine Sucfcimauer gegen Often nebft Pforte. S8ou ©üben
fü^rt eine ®rücfe jur ©infaßrt; cbeiifo War c^ auf bcr S^Jorbfcitc. ®ie ©infaßrt non
©üben ift bic ältere unb urfprünglid) wobt einzige, ©ic liegt in einem Querbau 5Wifd)en
jinei runben ^anleutürmcben unb l)at neben fi^ ein ^förtd;en für gußgängcr. iöeibe
Pforten finb im ©pipbogen überwölbt. Über ber ©infa^rt ift eine ©teintafel, beren
^nfeßrift*) befagt, baß ©cßcnl 3ll6recßt ben 9^au im Saßre 1482 noHbracßt ßabe.
3)arüber eine ©tatuette bc5 Scßmcr^cnSmannciS ©ßriftu^, auf einem Jtragftcin, bcr al§
®üfte cincö bartlofcn SUianncö gebilbet ift. Sieben ber '.pforte ift in einer fleinen f^lai^^
*) Wir .\lbrecht herr zu limpurg des römischen reiclis erbscheuk und semperfrei habend
augefangen und vollbracht diesen bau nf sant michels tag nach ebristus gebart vierzehuhundert
und in dem LXXXII jar. (C'Jt. 120.)
@ailborf.
199
nift^c bie .'palbfigut cincä SWanncg, bet ein 2öapbeii|(^ilb ^ält, flad^ nuägc^auen. 9luf
bem (Sc^ilb ift ©tcinmcbcnlwcdäeug, bnrüBcr ftc^t hans unker (?) von felb’ (? kelh’ ?).
Oiailborf. €(^(o6l)of bon IBeften.
3)a^ 6rbgcid)o& be3 ©c^Iüffcd ift ringsum majfiü, bie oberen «Stodwedc au8 Spiegel»
toerf. !^et nörbtic^e ^lügcl, nin 5lod)er b»«» enthielt bie ^errfd^aftlid^cn SBo^nungen;
200 ^aflfJ(rci*5. Cberamt ©aüborf.
er ift 4 ©totfioeifc ^od); übrigen^ aiiS uerfc^icbcncn 3^cilcn jufammengefebt. Über
ber ©nfa^rt von Siorben ift eine bemalte SBappentafel mit Siauinfe^rift ber
Oräfin Sulianc öon 1660. ®cr öftlii^e ^li'tgel ift ein fd^mäfeier ®erbinbmig8bau
mit (SJoIerie to^Ionifd)er Crbniing, Über bem (Eingang jur SSenbcItre^bc, beten
S^urmge^äiife im 5RorboftminteI üorfpvingt, ift eine fiiibfc^c SBoppentafel Don be*
mattem 3:^on in grü^renaiffance»5ormen mit ben Initialen be^ Sdjenfen ß^riftopf)
Slllec Speichet in QSailboif.
1573. Stnfjcn an ber Sbrboftede fte^t faft ifoliert ein f)o^cr runber Xurm, beffen
obere (Stodmerfe biird^ eine 3a^rSäot)l über ber im nierten <3tod batiert finb;
1570. ®ie beiben unteren ©efdjoffc mögen älter fein. 9tn ber Dftfeite fielet man
^od^ über bem ©raben ein oermauerteö iKunbbogenpförtd^cn mit ^ragfteinen für einen
3ugöng. ®cr ©übflügel cntt)ält unten ©taüungen mit 9iippenfrcujgem5(bcn auf
9?unbpfeilern , unb im erften <5tod gegen ben ^of b^rauS einen offenen ®ang mit
^öl5crnen Säulen unb töaluftraben aiiö bem 17. Sabr^unbert. 2)ic ©übtoeftede
ift bureb ben abgefebnitten. licr SBeftflügel beftebt mieberum aug 3mei
'Steilen oon oerfebiebener ^öbe. ©3 finb Sru^ftein* unb 9?iegetbauten, alle oerpubt,
nur ber ^urm ni^t.
©ailborf.
201
3m Snnern enthalt bcr
Siorbfliigcl fc^ensmerte 5Räume:
©aal im erftcn ©tocf mit brauner
^clberbcrfc. @inc ©tube in bcm»
fcibcn ©torf (jc^t ^uttcrfammer)
mit ebenfold^cr 2>ecfe auf 5ttjci
ftucfierten .^ol5fäuten non to^fanU
f(j^cr ^orm on^ bem 17. Sa^r*
^unbert. 3)ie fog. alte ^anjlei
mit Äajfettenbede ^at einen Ofen
oug bem 16. Sn^r^unbert, beffen
5tad^eln biblif(^e ©efd^ii^ten toic
Sotd ^öd^ter unb iöat^feba im
Sab unb ?tttegorien ber fünf ©inne
mit 2:iteln (ber gtif u. f. m.) jeigen.
2!er obere ©aal l)at nic^t nur eine
gelberbecfe mit ©tucfaturen oon
f^rüc^ten u.bergl., einen guBeifernen
Ofen mit bemaltem ©dienten*
9Bai)pen auS bem 16. Sa^r^unbert,
biblif^en ®ef(^ic^ten unb mufijie*
renben grauenfiguren, fonbem aud)
gemalte gcnfterfdjeiben mit SBappen
(oon Sodann 3)iet^eric^ o,
berg, ?)iimberr ju Sßiribnrg, 1587 ;
©cbcnf ©ra^muö, Sifc^of ju ©tra§*
bürg, 1561; eine oon 1551; eine
toeitere mit bem ©t^merjen^mann
unb ber ©c^merjen^mutter).
hinter bem ©djlofe beim
©aft^aiiS 5um ipirfc^ ftept ein
f(^öner ^ruc^tlaften in eichenem
Sliegelroerl.
35a^ 1778 burd^ ben ©tutt*
garter ?lrc^itehen ^ifd)er erbaute,
gräfli^ ^üdlerfd)e ©d^lop ift im
Sranb oon 1868 untergegangen
unb burt| einen 9^eubau erfept.
2)ie Silla beö ©rafen
0, Sentind*2Balbed>öimpnrg birgt
jiir 3cit ben berühmten © d) e n f e n*
bed^er. (Ss ift ein $ofal mit
3)edel oon oergolbetem unb email*
liertem ©Uber, 58,5 cm ^)od),
(Dailboif. Sc^enfcnbtc^er.
9)acb unb IVnautb, üuiiftbanbwert.
202
^agitfrcie. Cberamt (jJaitborf.
löO Süt fc^toci-; ©efdjcnf beS 5lai)ere SOinjimitiau II. (nU 3teid)§ » ©cjfd^cjifen
hjegeii ber Strone ööbmen) an ben 9{ei(^§crb)d^eiiten ü. Simpitrg 5111*
eigenen Ärbnung 1562. (3nfc{}rift innen am ®edfel.)*) ^)cr 93ed)er ift getrieben
unb rot oergotbet; bie 2)ede(platte gegoffen iiiib bla^ oergolbct. 2)ag @mnil ift
grün nnb blnu. SJiarten: nm oberen 9?anb: Sefc^aujcic^en uon ^ntt, 9)Zcifter«
jeidjcn ein mifgerid^teter ^öwe; om unteren SRanb; Üiürnberg nnb SKeifterjeid^en
toie Siofenberg 9Zr. 1223 (S(;riftob^ fRitter). fjolgenbe S)arftcÜiiugen gieren in fein*
cifeliertem bag ®eföß;
9(n ber Oberfläd^e beS ^eefeU brei SUtebaidonS mit je einer toeibli^en ©eftalt
Qitf einem Jriump^Joagen, ben ein begleitet, in reicher ßanbfe^aft mit ©eböubcn.
Xen erften, mit bem Xoppelabter gef(^müdten SSagen gieren gtoei Söloen, bic 3n*
faffin l)ält in ber .^anb bie 51'rone. Xen gmeiten Siöagen gie^t ein Slefnnt, melden
ein nadter iJnabe leitet, bie Äriegggerätc, bie f^rou |ält einen fcl»
gmeig. 91nf bem britten oon eilenbcn Stoffen gegogenen 3Sagen fi^t äJtineröa mit
.^elm unb @pecr. Cben auf bem Xedel fte^t ein ©reif at« SBappcn^alter. ?(uf
bem ©c^ilb ift ba§ böbmifd^e SöalJpcn gemalt unter Slriftall.
5ln ber Snnenfeite beg XedcI^S ift !dot^§ Xrunfent)eit gef(^ilbert.**) 9(n ber oberften
?tugbau^ung be3 93ed)er«^ loieberum in SÜtebaiHon« brei toeibli^e ®efta(tcn in reid^er
!danbfd)aft. Xie erfte, gang nadt, fi^t auf einem ©tein im Soffer unb beutet iiod^
ber aufge^enben <£onne. Xie gtoeite, bie am ©oben ru^t, l;ölt brei Slornä^ren in
ber ^'lanb. Xie britte liegt in einer iJanbfe^aft, in ber 9Rab unb ®olgen fte^en.
Xer Sinn biefer ?lHegorien ift o^ne 3'^cifel ein l)öfifd)er ®lüdh)unfd) gur Äaifer*
fronung; 9)tac^t, f^riebc, ©eifte^bilbung unb Sa^r^eit, SoI)lftanb, Olerec^tigfeit mögen
boö neue 9iegiment gieren ober unter iljm erblühen. Sot^ö Xrunfen^eit ift eine üb(ic|e
Saniung oor llnmöfjigfcit.
(Sbenba: Slbenbmabl^leldj aug Sd^mibelfelb, Silber ocrgolbct, mit Sappen unb
StamengsSnitialcn Silent Sopanng (f 1608). S^mudlofc ^oftienfapfel oon Silber,
1698, Initialen. Xrinlbei^er, Silber oergolbet, mit limpurgifd^en Sappen. 3^^*
Sappenfe^eiben oon 1544, eine oon 1575. Ölbilber: Sd^euf Slarl (f 1631), beffen
®ema^lin SOtario, ©röfin 0. Snftell; ^einrid) 9llbrec^t (1599—1624), S?nabenbilbnig.
griebric^ 1609 ebeufo.
3m ^arf fte^en bie Steinfiguren cineg tniamben fRitterg unb feiner @emat)(in,
oon einem ©rabbenfmal in Sc|mibelfelb , oielleid^t Sd^eiif 3ol)ann unb ®ema()(in
(f. Sulgbadj a. 5^.).
•) Rex Bohemonim Austriaeque Princeps Maximilianns Bogium Romani Imperii Diadema
cum Francofurti succepisset in die Andreae Auno 1562 Hoc Poculo Do. Chriatophorum Lim-
purgensem Imperiique Romani Haereditarium Pincernam donavit aetatia suae aniio 32.
aug ber Slaufen$eit berrübrenbe Sebenfenomt bca ^paufe^ Simpurg ift in ber ©otbenen ®ullc
ancrfaniit, jeboeb at§ 3?ice»?tmt unb 2cben uon ber Ärone ©öbmen at§ bem 'Jtei^««(Srjjcbcn{enomt.
ÄO ift e§ bis ium ^töfeben bei ajiunnclftammel uon bem Senior bei bei ben römifdben
Äönigl* unb ilaiferfrünungen anlgenbt luorben. Xer Sebenf bcbielt ben Jlrönunglbeeber , fomie
ein 9iof}, bal ibm jnm öffcntli<ben Slufjng mit bem 5)etber geftcUt nnirbe, o(l @abe bei @rif^enlen.
C^rbfllten ift fonft teiner uon ben ilrönnnglbecbern ; aueb teiuel uon ben ilriftollqldfern, bie feit 1636
bafnr bienten (^Irejeber I, S. 111 ff.).
*•) Rex Lot ift beigefdjrieben.
203
^fc6ac^.
^farrborf am gleichnamigen Sach in einer @in[enfung ber |)0(hebene jtüiichen
Sein unb Stocher. <Schlocibi|chc Seoölfening. 3)aS !I)orf fommt 1359 ooii ben ®rnfen
0. Dttingen an bie |jerren ü. Sfiedhberg, 1586 an bie 0chenfen o. fiimburg. Säuern*
gericht 1481. 35a^ ^atronat ber SÜrchc h«tte fthon [eit 1380 ßimpurg. ©ie ge*
hörte 5um Siötum oon ?tng§6urg. 3!itelheiliger toar Sohanneg b.
2)ie Stirne [teht am 9lbhang inmitten be§ S)orfg, it)r Eingang be[ihattet üon
einer fchünen @[^e. ©bötgotijcher Sau oom (Snbe be§ 15. 3ahrh“nbertä, mit ÜJ?a&*
merl[en[tern ; ber Shor ftem*
getoölbt mit figurierten
©dhlufefteinen (Sruftbilber
ber SWuttergotteS unb ber
beiben Sohanneö , smei
©chilbe oon einem Sngel
geholten). ?tu ber 9?orb»
feite ift eine romanifchc
'Pforte beibehalten. 2)a«
llntergefchob beö ^urm^,
jebt ©ofriftci, früher mahr*
fcheiiili^ ®hor, hat ein ^on*
nengemölb unb fchtichteS ro«
manifchesi Äämpfergefimei.*)
Son Silbmerfen finb erhol»
teil : ber ©chrein beiS ^aupt*
altarS mit ben lebensgroßen
©tatuen ber oon ©ngelchcn
gefrönten SWnttergotteS unb
ber beiben SohanneS ; im
oberen ©ehöufe Heinere
©ruppe ber Slrönung SWariö
unb @ngel mit ben ßeibenS»
loerf^eugen; lauter Oorjiig*
liehe fpötgotifche ©chniße*
reien. 2)ie ^lügel mit ®e»
mölben 3cHblomS (innen 9Koriä Serfiinbigung unb ^eimfuchung; aufeen bie beiben
Johannes) unb bie Sorberfeite ber ^rebeHa (oier Slirchenoäter) finb in ber ®e»
mölbegalerie ju ©tuttgort, bie JRiief feite ber i|?rebella (©^meibtu^ mit bem Slntli^
©hrifti) ini Serliner IDiufeum (606 A). (Sine ®gge unb eine ^flugfchar, bie als
SSappen am ?lltarfchrein angebracht finb, bemeifen, bab berfetbe oon ber Säuern*
fchaft geftiftet mar.**) 3m (Shor ein ©afromentSgchöuS, im JJreiecf ouS ber SBanb
oorfragenb mit reicher Krönung, ©teinmeßjeichen (iltr. 15). (Sin einfa^ereS SEßanb»
*) ^rej^er )'at) am 2urm ben l^üd)anfttti eines früheren Schiffs.
**) (fin paar anbere ^tnffähe, non Seitenaltären, finb feit 'ßrefcher nbhnnben ßetommen.
204
3agülveie. Dberamt ©ailborj.
tabernafcl ift in bcc ©afriftci. 5m ßfjocbogcn ^ängt ein iltnjifiy mit «Stiftung^»
inf^rift uon 1676. 2)ic ©ofriftei enthält goti)c^e Sönnbmotereien nuö ber ^offion
(S^ril'ti, nm OJctoblb ba§ SScltgerid^t. Daä ©eflii^l im S^or ift Jiod) mitteloitertid).
S5on ben (Sloden Ijat bic grofjc bie 9Kinu^feIum)c^rift: osanna heis ich. in unser
fraiien er leut ich. bernhart lachaman gos mich. 1493. ^ic beiben onberen
finb uon 5. 3BieIanb in Ulm gegoffen 1841 nnb 1870.
©öbcnlod) bei bem gleid^nnmigen öod) ift eine natiirlid)c öö^le. ©n
golbeneö JRegenbogenfdiüffel^en fei bort gefunben morben.
^ufenöerf mit ^ro^aCtöcrf a. <Äocßer.
ifJfnrrborf in einem eeitent^älc^en beg .^oc^er§. 1091 genannt Ubenborf
(mie bag gegenüberlicgcnbe heutige Cttenborf). Sunng. .Slirdie, einft jum t)I. Slilinn;
fpQtgotifd^er 58au, reftauriert uon SDoImetfd) (1875), mit nitoi SWa^tuerffenftem unb
Pforten. 9ln ber ©übfeite 5nfc^rift in JKenaiffancebud^ftaben: In dem Stain ist
mehr geschritft; baneben auf einer iHotte: 1545 (?). ?IB man 1816 ober 17 nad)=
fud)te, füll fic^ nur ein gelub^nlic^e^ ®IÖ§d§en mit uermobevtem 5nbalt gefunben
^aben. 3n ber Slirdje luaren früher brei ©cmölbe: ©ünbenfaü, ^aiife Stirifti, ?lbenb-
mapl; eine gemalte genfterfc^cibe mit 5nfd)rift: Wandelbar greflin . . . gehör,
greftin von Hohenloe; unb eine ^öljeme ©ebenftafel für ben erften cuangelifc^en
^rebiger 8turmforb. 9?on ben brei ©loden l)at eine in SJZinugteln biefe Umfe^rift:
ihesus nazarenus rex jiideorum bernhard lachaman gos mich 1511. ^a§ 2)orf
tuar feit 1357 limpurgifd), 5ur !ikfte önd^t)orn gehörig, bie ißfarrei bi^ 1669
fomburgifdj.
2)er 'Isweiler ©rofealtborf l;at ein altf§ 51ird)Iein 511m ^l. 9)?artin, bag ehe*
ma(g bem Sl'Iofter 51omburg jugeliörte. .^erren uon ?tltborf fommen 1091 in einer
0d)enfunggnrtunbe biefeg Älofterg uor. 1374 finb ©ro^* unb 5Uein'9lltborf lim*
purgif(^. S)Qg Äird^Iein ift ein fpätgotifc^er ®an mit SH^ajjiuerffenftern nnb Pforte.
■iHm Sang^aug ©puren eineg frül;cren niebriger luar. ®rettcrbcdc
uon 1498 (3Q^Iinf(^r.) mit Soppen uon Slomburg unb Simpurg, bic Seiften bunt
genuiftert. g-Iiefen. SUeiner 9lltarfd)rcin mit SDiuttergottegftatuctte unb gemalten
fjlügeln (innen ©t. SRorgarctc unb 5ob‘in»c« aufjeu ^erfünbiguug) aug ber
lllmer ©d^ulc; jept in ber ^(Itertümerfnmmlung ju ©tuttgart. Sbenbabin fnm ein
tlcineg fpätgotifdjcg ©c^nibbilb ©t. ^oulug’ unb ebenfolc^ ein ftrujifii'bilb mit 5)ia*
bem. tS^orftülile 1715 erneuert. ©loden: 1) zu gottes lob und dinst gehör ich.
christoff glockengiesser zu nurmberg gos mich. amen. Sinnenfranj unb ©pig-
bogenfrieg; ©loden unb ein @ngeI§fÖpfd;en alg ^renuuugg^eic^cn. 2) 3hJci t’cr*
fdjiebene Sleliefbilber ber Sialuariengruppe; am ^hranj breimal eine ©d^riftrolle mit:
w m c 8 in fpätgotifdjcn 9)?inugfeln.
^teßtenßerg mit ^TitteCrot^.
®ag ipfarrborf % (uor 1872 55id)berg) liegt am f^wfl beg gic^tbergg unb im SC^at
ber 9iot^. 3)ag ©djlofs 33ppperg auf biefem 93erg luirb 1321 Uon ©ngel^arb u. Seiug*
berg an Sürttemberg uerpiänbet. ®ic Pfarrei jum 1)1. Sliltan mag fd^on in ber
Jlarolingeräeit on bag Älofter äJZurrbnrbt gefommen fein. 5m 14. 5a^rl)unbert tarn
i^c^tenberg mit 'Diittelrot^.
205
bcr Drt mit bcr ®urg SRötcnberg jum größten ^eil an SimVitrg, bo^ jpäter ^ier
ein ?lmt unterhielt. 2)ic enang. ^focrlirdhe ift 1832 erbaut nn @teßc einer mittel»
alterlichen, beren öeieftigung unb ?lu§ftattuug ^rej^er bejehrieben h^t.*) <Sic ent^ätt
10.S/J
SUttelvotl). fftliairirc^e.
nur ein altes ®cn!nial: bie höläcnic ©ebenftafel für ben Äan^Ieirat 2. 3. üBeißenfec
(t 1746) mit öruftbilb, 'fönppen unb ©enien, üon 3oh- 3af. 3hle öon Solingen.
2)er SSeiter üDiittelrotl; lam mit ber SSefte fHötenbevg üon ben ^adfen an
2impurg, ein 2eil auch an SBeinsberg.
*) ?tuf bem Stirdjtiirm tag noct) 5u 'l>rejd)cr3 3«it eine öaetenbüebfe.
200
Cbcramt ©ailborf.
itird^lcin 5«ni ®eorg, ctjiing. gilial üon gid^tenberg, einfc^iffig mit
ö^ttici^cm ^urmd^or, romaiiifd^e ^dle; eine '»Pforte an bei* ©übfeite bce ©c^iffs
trägt einen mie eine ®ogenfüHung bebnnbellen Sturjftein mit fd^mac^erbabenem ^Rreitj.
I)er 2:urmc^or ^nt einen runben nicberen ©ingangSbogen unb ein 9?unbbogenfenfterd^en
gegen Often. jDa§ ©etoölbe be§ ©i)or^ ift gotifd^ ber 3cit nm 1400, mit Äreuj-
ribpen auf boUjgonen Äragfteinen, bie ©tirnbögen runb. 5)ag ©d)iff ift flac^gcbecft,
mit geid^ni^ten Cuerbalfen. ?(m ®oben einige ^liefen nn§ bem 15. Sai)rbmibect,
5)n8 5fird^lein ift 1896 restauriert morben. ?(uf bem Slltarberb, ber noc^ alt ift unb
bobl aufgemauert, ftetjt ein ©cfivein mit ber SabreSjabi 1499, au§ ber Ulmer ©d)ule.
©r entbalt brei baii>Ifbcnggrofte lü(^tig gefdbnibte ©tatuetten mit ben llnterfcbriften :
Sanct’ jeorius. o sancta niaria inate’ dei misere’ mei. set steffanus. 5tuf bem
©tf)rein ftebt ein fReiterfigürdben beg t^^eurg alg 3)radbentöterg. S)ie iprcbellü
j^eigt gemalt ©b’^'ftwS u*>b bie nier ©nangeliften ; bie glügel außen bie SSerfünbigung,
innen ben Äinbermorb ju ißetblebem. ?)ie ©uangeliften außer 3obanneg trogen bie
Äleibnng beg 15. Sabrbunbertg. ^)ie 3?crfiinbigung ift lieblich, üerborben. 2)er
5^nbeniiorb febr labm. 5luf bem linfen erfdjeint ^erobeg neben einer ©nippe
üon ©cbergen, einer 93?utter unb jmei Slinbem; auf bem anberen g^ügel micberurn
eine foldje ©ruppe, barunter ein ©cberge, ber üon SRitlcib erfafjt f^eint.
©in ©eföß mit ©eluebreften unb S^ruebftüden eincg ©iegelg aug bem 9lltar
ift in ber filtert.» ©amml. 511 ©tuttgart. 3ln ber linfen 2Sanb im ©b*^’^ (über=
matteg) 3BanbgemäIbc ang bem 15. Sabrbunbert, ©teinigung beg ©tepbanug. 2auf»
ftönber Don 1764. 9tlteg unbebeutenbeg ^nlt. SSon ben ©locfen b^t bie größere
am ^alg eine 3Rinugfel*Umfdbrift beg ©ngelggru^eg mit ©locfen alg Slrennungg'
jeidben, 3ittnenfranj unb Sogenfrieg; 15. Sabrbunbert. 3)ic tleinere aud; am .^alg
bie 9?mnen ber ©uangeliften in SJfajugfeln beg 14. 3abrbunbertg.
5luf roalbigem SBergrüefen rei^tg ber fRotl) ftanb über 'JRittclrotb bie S3urg
fRötenberg ober ^obenrotb, bie im 3obre 1338 öon einem ber fangen ». SRofen»
ftein an Simpurg oerfauft morben ift. ®ie ©riinber maren, mie eg febeint, freie ;^crren,
bie um 1100 uorfommen, oielleicbt eing mit ben ^oden. 97ocb Rotier ©bronifen
märe fic im ©täbtefrieg üon ben ©täbtcni im SSerein mit ©mgelbarb ü. i^obenbaufen
alg ©cumltboten 5tönig SBcnjelg jerftört morben. 1406 tuirb fic mit Strangberg
üon ben ©djenfen bei Murpfalj lebenbor gemod)t. Seßt ragt aug bem bob^n
Öiu^enUmlb faum noch ber ©tiimpf beg 93erd)fritg, 9tötcrturm genannt, ber mit
einer ©eitcnlönge üon 9,7 m im Cuabrot aug großen 33udelquabern üon ©aub*
ftein aufgefiibrt ift. S)ie 9i'unbbogcnpfortc ift an ber Dftfeite in ber üblichen iieitcr*
höbe angebrad)t. Unter ber ©djmellc finb jtüci Salleulödier für ben Slugtritt. Sin
ber meftlichen unb fnblidjen ©eite finb einige fdblißförmige Schorten. 2)ag Snnere
jeigt brei SRaucrabfäße, auf benen öalfenböben logen. fRomanifche Steinmeßjcidben.*)
5Ricbt minber inerfmürbig finb bie ©rbloerfe, bereu Stnlage an bie Öefeftigungen am
Süertbal bei Skl^bdm erinnert, ü^rei 93urftel bddereinanber erbeben ficb auf bem
*) Sic Stcinmc^jcicbcn , bic man oorjüali^ im :^<mcrn finbft, iingefiibr 12 ücrf^iebenc
'JJlarfcn, finb febon oon ^anfdmann (Slcmcig, mic roeit ber 'Jtömer 'JWoebt u. f. m.) unb non
i3ref^cr abflcbilbct worben, weil ber Surm ibnen für einen fRömerbnn gaU; bann wieber, mit
riebtifler (?r!(nrnng, in ber Cbcraint'^beitbreibunfl.
Wemcinbe r^den^ojen. ©etfcctjftofen. WjAiPcnb.
207
®ergrücfcu, burc^ macf)ti9e — biö G,5 m tiefe imb blö 19 m breite — ©räben
getrennt. 2)?r Dorbere (tneftlid^e) ()nt üorn ©puren eine^ auf bem mittleren
ftebt am 2Be[tranb ber 3:urm, gegen 97orb unb ©üben ift ipm je nod) ein ©raben
unb Süßall uorgelegt. 2)er britte pat auc^ an ber Djtjeite noci^ einen ©raben unb
an beiben 5*^onten einen 9tanbmntl.
91uf ber ©pipe bcg> jioifcpen bem ®latten* unb bem 9?aupen*3Qinbad) pin»
geftredten ©tauffenbergS, gegenüber ^id)tenberg, ftonb mopl eine 9Hirg, baS „alte
©cplöBlc". ift eine eirunbe (^löcpe, burep cineii jum Seil in ben gclö gebroepenen
©raben uom ®ergrüden abgefdpnitten. ^ie föurg beperrfepte niept nur ba§ 2pal
beg fRaupenjainbaepg, jonbent bedte auep eine über ben i^ergrüden jiepenbe alte
©trape uon per. ©efcpicptli^e 9Zacprid)ten feplcn.
^emein6e
®a« pü(pgelegene Äirdjborf ^r. ift alttoürttcmbcrgifcp oom 5^:lDftcr 2orcp per,
an bog eö roopl fepon öou ben ©taufern »ergabt luar. J)ie Jilircpe, einft ju ©t. 97itoIau§,
feit 1537 eoangelifcp, pat nid;!!? 911tertümlicpc§ ; fie ift naep bem breifjigjöprigen Ärieg
neu auf gebaut, ber 3^urm 1743. 91udj bie ©lodeu finb neueren j!atum§.
®ie ©cputglode in 9RitteIbronn pat bie ?luffdprift (in äJ^nju^feln): f Rodo-
ricus. Borgia, eps. Ports. R. E. Vicecancellari. f Anno Salutis MCCCCLXXXI.
(fRüborigo ©orgia, bet nacpmalige ^apft 91Iejanber — ©erghjerf 1596 u. 1784 ff.
^eiferts^ofen (l085 (ßifcibrecptcspufen).
fPfaaborf in ben ßimpurger ©ergen. S)er ilircpenfa^ fom fdjon im 11. 3opr»
punbert an bag Äloftcr 5?omburg. ©on ben ©dienten mürbe bie 9ieformation ein»
gefüprt unb trop einem ©emaltftreicp beg ©ifdjofg »on SBür^burg 1587 aufreept
erpalten.
S)ie 5lir(pe ift 1626 mieber aufgebaut; 1877 »erfepönert.
3ln ben abgegangenen Drt Siuräig (1085) erinnert bie fTpeuerjer ©ägmüple.
^rcßn?eit6.
fPfarrborf auf bem SBeljpeimer SBalb. 2)ic cuang. .fttrd)e ift (an ©teile ber
erften öon 1758) nadp einem Sranb 1861 — 63 »on Seiiig erbaut in gotifepem ©til.
31m ©irfpof ober ©ürgpof ift ber ©nge natp eine Surg geftanben. ©eelacp
ift ber Drt be» alten ©auemgerieptg ber ©iebenjepner, bag an bie »on Smmer»
mann gefcpilberten mcftfölifcpeu f^r^ioeri^te erinnert. SDer „©erid)tgmafen“ ift füblicp
»om Drt gegen SRarbenpeim poep unb frei gelegen. |>ier ftanb auep ber ©algen
unb bag 9iab. 3!)er jüngfte ©cpbffe mupte 9?ad)ridjter fein. 9tacp Oollsogener ^''in-
rieptung marf er bie j^anbfepupe pinter fid) unb mar mieber epriidj.
3m fßfarrmeiler ©d;led)tbodj ftept eine fotp. Äirdje jum pl. 31nbreag, ur»
fprünglidj ein einfa^er gotifeper Sbapellenbau, 1618 ocrönbert, 1871 mieber umgebaut
(1850 sur ffjfarrtircpe erpoben). 91m .fiodjaltar finb 9tefte eineg alten 3lltarfcpreing
oermeubet.
20H
■^agftfrci'?. Cbcrunit (Saitborf.
an 6er ’^olß.
'^^farrborf. §lUfoinburgif^. SSon 1548 nb cöQiigeIif(^ , giUal Don Oberrot^;
imd^ 1670 lüieber fat^otifdj geiuocben burc^ iloniburg unb Söüräburg, ®ie Äirc^e
5um i)l 2)2id)nel luurbe um 1700 tiom Momburger i^efnn .'pcinrid^ ÖJraf öon Dftein
gegrünbct, angebüd) o(g ^ou^fnpctle feiner ©ommerluo^nung , 1770 umgebaut, mit
^fairmo^uung im ©rbgefi^o^, eublid^ 1877 abermals, olö reine« Äird^engcbäube in
romanifdjem ®til. — 25er ®ergjug fiibmeftlic^ öom Drt Reifet ^S^anjc. S3eim
38ciler ©tielberg auf mnibiger '3crgfpi^e ftef)t eine fteine gelbfapette üon 1780.
Raufen un6 ^eerßevg.
^5ic l^alfirdje mürbe 1819 abgebrod^en. 35ie ^pfarrei mar nac§ ber 9tefor»
mation mit ©uljbac^ ücreiiiigt, ?luf bem ^eerberg im ©attel tior Slran^berg
liegt febr anmutig, öon fiinbcn umfc^attct, bie ehemalige 2Ballfo^rt§fird)e @t. SKaria,
jc^t eoangelifc^e ^förrlird^e.*) 35ic ^tapelle Derbanh i^rcn llrfprung ma^rfd^einlidj ber
nat)cn 9?urg 5fran§berg. ®cr ®au ift ju Anfang be§ 15. oa^rl)unbcrt^ errid^tet.
l!cr 2;urm 1870 erneuert, baS übrige 1892 reftauriert. Über bem 3Öeftportal ift
eine Sauinjdjrift, bcren Sa^rja^l früher 1400 gelcfen mürbe (DÜ8.). Über ber
■ijSforte jur fiibli^en SJebenfopelle finb bie ^(llianjmappen üon Stmpurg*30Zontfort
(©c^enf Äonrab, f 1482) unb öimpurg*Ötingen (©d)enf ?llbrcdjt, f 1506) ein»
ge()anen. 25ie ilird;e ift einfdjiffig mit breifeitig gefd^loffeuem S^or. S^örblid) am
S^or fte^t ber 3:urm, beffcn llntergefc^ofe eine ffapelle bilbet. ©üblid} ift cinc5tapcne
angebaut, bie fic^ nac^ bem (S^or in l^ol)em ©pipbogcn öffnet, l^ie 2!urmlapelle
^at ein fd^öneä 9Uppcn=©terngemölbe auf ilonfolen. Sl)or unb Slapcllcn l)nben fpiit«
gotifdt)e SOiafimcrffenfter. ©dilid^te fpipbogige Pforten. 25ie eine ©lode ^at bie
llmfdjrift; hilf ihesus und maria, bernhard lacliaman gos mich. 1457.
llon jmei fteinernen ^^oftamentcn, bie ang bem Siiered in^ ?ld)ted übergefii^rt
unb mit iüZafimerf üerjiert finb, bient baä eine jcbt aU Dpfcrftod; bal anbere fteljt
im Pfarrgarten. 91n biefcm fiel)en §mci ©teinmepäcidjen (9Jr. 16. 17) unb 1406;
am Dpferftod miebernm ba^felbc 17).
25er ?Iltarfd;rein mit ben ©emälben ift je^t in ©tnttgart (fÖhifenm
üatcri. filtert.), bie ©djrein in Untergröningen (fat^. ^firdje). 25er
©d)rein ift bejeidinet mit bem 9lHiauämappen ©d)ent ^llbrcc^t^ unb ber 5nfd)rift:
baig mcrl l;at gemadit bartljolme 3eitblom maller ju nim 1457, fomie bem ©ilbni§
beS aiieifter^^. 2)ic ©tatnen beS ©d)rein^ ftellen bie älOittcrgotteö auf ber 3)?onbfid)el,
©t. ttaUjorina unb ©t. iSarbara bar. X^ie f^lügelbilbcr auf?en bie 58erfnnbiguug,
innen ßlirifti ©eburt unb Xarftellnng im Xempel. 31n ber Prcbella ber ©rlöfer mit
ben 3'yblfboten, '31n ber 9?iidfeite berfelben ^mei ©ngel mit bem ©c|mcif}tud). Xar=
über an ber 9iiidfeite beä ©djreing grün in grün gemalte^ Sanbmert unb an^ einem
iölnmenfeld^ l;eran§mad)fcnb ba^ ^ilb beä ülZeifterä. |)ier ift 9fame für
bie ilunftgefi^ic^te entbedt morben unb jmar burd) 3Suftinu§ Serner. Xog munber^^
*) 'Jtod) 1610 nmfjtc bic ügaUfabi't babiu nerbolen werben. Xic Kroaten haben ba§ ©naben-
btlb nnb ben 9Utarj(brein nerjehont, wahvenb fie bie AlapcUe plünberten. (Ciö.)
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tl\abaUct>6tatuettL‘ bei Wutteigottes aus ber ^ffiaOfabttetirc^e auf bem ^eerbers, jebt im »erner^aub ju «frtitbberg.
Digltizeü by Google
’iüMcficlbarf) au bcr
209
t^ätigc 9Karicn6iIb Don ?Ua6aftcr ^at Suftimig Äcniet 184G in Dbcriont^cim crfmift.
fte^t noc^ im Äerncr^ouä ju 3Beinä6erg. 6in ©InSgemölbc mit ber 5i9“i^
önrbnra befinbet fic^ jc^t im ?lltcrtümer»3)?uicum 51t (Stuttgart.
Der ÄranSberg (1215 ®^ronc^e?perc^) loirb an brei ©eiten üom 5?o(^er bc»
jpült, ®on ber ®urg ift ba§ (Srbmerf, ein getoaltiger ®raben, meld^er 53or* unb
^auptburg f^eibet unb fi^ um bie lepterc alS tteinerer Stinggraben fortfe^t, unb an»
fe^nlic^eS SKauerluerf erholten ; üome^mlij^ an ber ®ergfcite ein ©tiuf ber Sc^itbmauer
oug ®ucfelquabem unb baran anfto^enb eine SRauer mit rei^profiliertem 5?Ieebogenfrieö
unb jroei D^ür» ober genfterbögen. grünere 93ef(^reibungen oerjei^nen einen Durm.
?(u§ ber ®efd^ic^te
ber 53urg i[t nur belannt,
ba^ fie anfänglich ©i^
ftaufifcher SDMnifterialen,
1357 oon ben Orafen
oon Dttingen famt ber
33efte Su(hf)orn an bie
©chenfeu oon Simpurg
oerfauft, 1406 mit fRöten»
berg ber 5lurpfa(5 lehen»
bar gemad^t unb ba^ fie
im ©täbtefrieg jerftört
loorben ift.
3m SSeiler 28 en*
gen f)ü^>ft^c ®alIcnt)äu-=
fer; eineS oon 1713.
■gßic^efßac^ an 6er
^tfa.
^forrborf am f^ufi
ber ju ben Simpnrger Sergen gehörigen Silj. Die ^^farrei gehörte ju ben ©tiftungg»
gütern oon Äomburg, fpäter loar ba§ fßatronat bei ^ohenlohc unb Simpurg. Die
©nmbherrfchaft fam nach öon Sllmangen u. a. an Simpurg unb beffen
Arbeit SöUjenftein»Sßertheim=greubenberg.
Die eoang. ^farrtirche 5um hi- äRiihaet am oberen (5nbe beS Drtg ftammt
mit bem Durmdhor ou« bem 13. unb mit bem ©chiff au§ bem 15.
2RinudfeI*3ufchrift an ber fRorbtoeftedfe : anno domini 1492 in die . . . primus
lapis positus est. Die 3Qhl 1599 über ber SSeftpforte 5eigt eine Verlängerung an,
bie bog ©chiff. nadh bem 31bbruch ber ilapeße in ^irfdhfelben erfuhr. Unter bem
Dadh beg ©dhiffg an ber mefili^en Durmtoanb finb jmei ältere ©iebelanfä^e ficht»
bor, ber obere mit gotifchem f^irftfreuj. Der Durm bilbet im Unterftoef ben ©hör
mit einem 9?ippentreu5gemö(b im Überganggftil. Die 91ippen einfadh abgefaft; ber
tIcine ©chluhftein oerjiert mit einer Siofette. Von ben 6cf»Stonfolen finb jmei erhalten
in ber fjonn oon Slätterfopitellen. 3n ber Dftmanb ift ein eingef^rägteg 9Runb»
bogenfenfter, in ber ©übtoanb ein fpätgotif^eg ©pi^bogenfenfter, benjenigen beg ©dhiffg
9auIuS, StnCmfilci au> Oaittembtrg. (tagftfreil. 14
Xuine oon Surg ihranCberg.
au bcr ^M(v
209
t^ätigc äKarienbilb Oon ^Uaboftec ^at ^uftinng fi'cnter 184G in Dberfont^eim crfouft.
[tc^t noc^ im Sl'crncr^auä ju SBeinäbcrg. (Sin ®In§gemälbc mit ber Jigiir bcr
öarbara befinbet fid) je^t im 3ntcrtümer»9}ht)eum jii Stuttgart.
I)cr 5?rangbetg (1215 S^ron^e^perd^) wirb an brei ©eiten nom Äoc^cr be-
spült. ®on ber ®urg i)'t baä (Srbmerf, ein gehjultiger ©rnben, metc^er S?or* unb
^auptbnrg f^eibet unb fic^ um bie leptere oU fleinerer Siinggroben fort[e^t, unb an»
fepnlic^eg 9JZauertuerf erhalten; öonte^mtic^ an ber ®ergfcite ein ©tücf ber ©c^ilbmauer
ou« Sudelquabem unb barait anftofecnb eine SWauer mit reic^profiliertem 5HeebagenfrieS
unb jmei 2:^ür» ober gen[terbögen. grünere Sefd^reibungen oerjeic^nen einen ^urm.
?lu3 ber ©efd^ic^te
ber ®urg ift nur betannt,
ba^ fie anfÖnglid^ ©i^
ftaufi)dt)er ajfinifterialcn,
1357 oon ben ©rafen
üon Dttingen )amt ber
Jßefte 8uc^f|orn an bie
©(Renten Don Simpurg
ücrfauft, 1406 mit 5Röten»
berg ber ihirpfat^ le^en»
bar gemacht unb ba§ fie
im ©töbtcfrieg jerftört
toorben ift.
3m SSeiter 53 en»
gen tjübfc^e 53alfcnt)äu<
fer; eine§ Don 1713.
^tc^eCßac^ an 6er
^farrborf am ^ufj
ber ^u ben Simpurgcr Sergen gehörigen Silj. 2)ie ^^fonrei gehörte ju ben ©tiftungS»
gütern oon Jlomburg, fpäter loar bag ißatronat bei .^otjenlo^e unb ßimpurg. !Die
@runbf)errf<^aft fam nad) unb nac^ , oon SUloangen u. a. an fiimpurg unb beffen
(Srbeii S5menftein»Sßerlpeim=5reubenberg.
®ie eoang. ^farrtird^e jum p(. SKic^ael am oberen ®nbe beä Drt3 ftammt
mit bem 2^urmc^or aug bcm 13. unb mit bem ©d|iff au§ beni 15. 3a^r§unbert.
3KinuSfel»3ufd^rift an ber 97orbtoeftcde : anno domini 1492 in die . . . primus
lapis positus est. 3)ie 3^^^ 1599 ber SScflpfortc jeigt eine Verlängerung an,
bie bag ©t^iff. nac| bem 5lbbru^ ber Äapette in ^irfc^felben erfupr. Unter bem
2)ac^ beS ©d^iffg an ber loefilic^en ^urmnjaiib fiub jmei ältere ©iebelanfä^e fic^t»
bar, ber obere mit gotif(^em f^irftfrcuj. 1)er ^urm bilbet im Unterftod ben S^or
mit einem Kippenfreujgemölb im Übergangdftil. ®ie Siippen einfad^ abgefoft; ber
Keine ©(^lu|ftein oerjiert mit einer 91ofette, Von ben (£(f=5lonfoIen finb jtoei erhalten
in ber Jomi Don Slätterfopiteden. 3u ber Oftmanb ift ein eingefc^rägteä IRunb*
bogeufenfter, in ber ©übtonnb ein fpätgotifd)e§ ©pi^bogenfenfter, benjenigen beg ©d^iffS
$aulu>, Xenfmfilei aut CBöittcmberg. ^osfUTet*. 14
91uine oon Suig ffranlbeig.
210
Cvogftfrcitf. Cbcramt ©nilöorj.
cntfprc^cnb. ©pi^iger 6()orbogen. 9lußcn jcigt bcr 2unn übet bcn bciben unteren
©tocfioerfeu je einen einjadjen 5Runbbogenfries auj Sdlijenen. 5m 5iüeiten Stod ift
auf jeber (Seite ein (uermnuerteg) 2)oppcIfenfter mit (Spi^bögen; auf ben 3;eilinigd»
fäuld^en eigentümliche, Derjierte Änpitcüe. Xnnn gept ber ^urm mit furzen (Schrägen
inö ?lchtec! über, bad runbbogige 2)oppcIfenfler mit SSürfelfnauffnuIchcn h^t- ®m
uiebrigeS frönt ben gebrungenen ?(ufbau bcS @0115«!.
ju ni(^eI6a(^ an ber 0l(j.
Die ©tüden angeblich au2( ber Ulridjafapctte öon ipirfchfclben: 1) 0 rex glorie
xre veni cum pace doniini mcccclxxv. 2) durch Joseph iullien gosen unter
Graf Vollrat 1690.
X>te .ftanjet hat fpätgotifchc güttungen mit au^gegrünbetem 2oub. Slrujifiy oon
ipo4, geftiftet 1635 Don Pfarrer ©rnerii^ Stöberet „auä feiner erften Sahresbefolbung".
3m Shor dn (erneuertet) 3SanbgemäIbe oon 1517: Pfarrer Sorens 9JeuchIin mit
^rau iinb elf Slinbeni, Unterfchrift: Ora pro nobis beata virgo Maria.
ÜJiic^elbac^ an bcr
211
©robbenfmäler aufjen an ber Sirene: 1) an bcr Oftfeite be^ 2nrm§ Sni'c^rift
in Ülcnaiffancc»2Waju3feIn: JOHANNES MEDLEK 14G7 PLEBAN, — ? 2) an
bcr ©übfeite bc§ 6^or§ ein ©rabftein mit »ergangener gotifd^er 5Winu^feI)d|rift unb
SBappenjc^ilb mit jttjci »crjc^Iungcnen 9?ingen übereinanber. 3) 9ln ber <3üb|eite be§
Schiffs : ©rabftein beS ^farrerö M. 3o^. @corg Seube au§ ©ommer^au)en, f 1766.
SBeftlic^ üom S)orf ftc^t über bcr ^^^alfcblnd^t bag ©d^lo^, 1618—22 er»
baut als SSittum für bic ©cma^Iin ©(^enf SBiIt)cIm?. 2)aS langgeftrecftc, breiftötfige
SDli4(l6a(^ an bei Qilj. SiunbiiB- S(^nitt. XetailB im Sbot.
©d^lo^gcbäubc unb bcr baöorlicgenbe, niebrigerc !l)icnerbau mit jmei
fc^lic^cn jufammen einen ^of, in ben man burd^ ben S)iencrbau einfä^rt. Sn ber
Sliitte ber gront ift bem ©d^Ioß ein breiter 3;re|)ljenturm im falben 5Idjted üorgclegt.
?tttc ®icbct finb mit DbcIiSfcn, ©d^neden unb ©d^nörleln befe^t. Slm ^^rebpenturm
eine ©onnenu^r üon 1771. Stücke mit gemattigem 5?amintumi an bcr Hinterfront.
Ho^c ©cmö^cr mit braunen f^elberbedfcn, umral;mten ^^iiren, alten Öfen, ©arten*
t^or oon 1736. 3m IRentamt ^orftlartcn au§ bem üorigen Sa^r^unbert.
S)er SBeilcr 95uc^^orn auf ber Scrgfpibe füblii^ üon 3W. nimmt bic ©teile
ber oormaligen bebeutenben 3?urg gleichen 9?amen3 ein. ©ie mag oon ben in SBeft»
212
ij^agflfrcie. Cberanit (Sailborf.
l)eim ge[effencn ©rafen be§ ^lod^crgauS angelegt fein. bcm Untergang ber
<3taufer toar fie im 35efi^ ber ©rnfen o. Öttingen unb mürbe 1357 ^ufammen mit
Slran^berg an bic ©d^cnfen üon fiimpurg üertauft, Don bencn fie ben ®crler öer*
Iicf)en mar. 97ac§ patter 6f)roniten mürbe fie üon ben ©täbtern (im 5Jcreiit mit bem
(Strafen öoit fiobcn^nufen, bem faiferüc^en ©emaltBoten) jerftört aI8 Siaubneft.*) ©räben
unb SBötte finb nod^ ju febcn. (Sin ©efd^lcd^t ooit 33. führte gteic^ ben Herren
0. @uert)aufeu im roten (S^ilb unb auf bem ^elm einen meinen ©in^otnnimpf. ^5)ic
jüblid^e Scrgfpi^e f)eifjt „@c^anjc".
3m SSeilcc ^irfc^f eiben, am ^ufe öon 95uci^^oni, ftanb biS 1587 eine
itapellc jum ^I. lUric^. SIuS ben ©teinen mürbe bie ^errfd^aftlid^c 9leumü^Ie erbaut.
Sc^anfenflet am Kc^tcct.
SNic^elbacb an bet Si(j.
S^anfenftet im graeiten Zutmsefc^og.
Sc^aflfenfter im Zuim.
®le ©loden tarnen in bie SKi^cIbac^er 5tirc|c. 3m 93rü^l foll ein Sd^Iößd^en ge*
ftauben fein, beffen 3n^aber ein ©in^orn im SSappen führten (mie bic o. .^effcnt^al).
S3ei fRauf)en*i8re^ingcn, im fogen. ®reitcnIob ftanb bie 93urg Sre^ingen,
ober Sllten^ofen, oon ber fd)on im 16. 3af)rl)unbert nur nod^ ©räben ju fe^en mären.
Einhardus de Brezingen 1286. ^aS 333appen beg ©cfc^led^tg ift mo^l gleid^ bem
öcrler’fd)cn.
3um SBeiler ©teinbriid gef)ört eine um 1500 erbaute SWü^Ie in ber gelfen»
fd^Iuc^t beS StemSbac^^.
5Im S3ergabl)ang jmif^en 2Kid)eIbnc^ unb bcm fJoUt^ouS 5?oI)I^nu Bei ber
©njenflinge foll eine 93urg ©ntfeme (’üBibmann) geftanben I)aben, nic^t ju ocrmec^feln
mit ber bebcutenberen 33urg ©ntfee bei SRotI)enburg.
*) Tic 33cfatjimg öabc jelbcr beim .öerannaben be§ j^einbeä in bie 33urg gelegt unb
fie üerlüjfen; fo erjnt)len bie .'paller 6broniten.
Ü){ittelfij(6a(^. Cbcrfijc^aci^.
213
■gdifteCfifcßacß.
2)aä ^farrborf früher ©t. So^amifcn Äir^c ju ©t.
Sol^onn b. 3:äufer, bic fc^on 1319 ^Pforrflrd^e getuefeii ift. 2)ie villa Viscaha er»
fc^int um 1090 unter bcii ©tiftungSgüteni öou Äomburg.
2)ie euang. ^farrficc^e ift ein Heiner, cinfad^cr ®au, ber 6^or im 2:urm on
ber Dftfeite. 5In ber ©übfeite ^ot bo§ ©^iff noi^ ein romanifc^es portal, jlDeimol
abgetreppt; im öogenfelb ift ein ®ortragefreuä smif^cn jloci fiUien QuSge^auen. 2)ie
iJorm ber genfter im ©i^iff rührte loo^I uon ber ©rncuerung ^er, meld^e burc^ bie
Snf^rift 15 F H Z L 95 (f^riebrid^ ^err 5U fiimpurg 1595) batiert ift. S)cr 2urm»
c^or jeigt mittelgotifd^e formen.
3n ben ^urm fü^rt 00m 2)ad^*
boben eine ^iibfe^e gotifc^e
Pforte. 3)ie %f)üx bauon ift
in ber ©ammlimg beS ^iftor.
SSereing 311 ^qü Qufbemnt)rt.
®ie 5)e(fe tnar mit Xannen^
brettern »ertäfelt, mit gefc^ni^»
ten unb farbig gefaxten fieiften,
groben in ^)atl. ®on ben brei
® loden ift nur norfj eine alter»
tümlidlj; fie trägt in frü^goti»
fc^cr SKafugfelfcIrift ben (Sngclg»
grug. Sin ber 9?orbmnnb im
©c^iff finb SReftc uon SBanb»
malereicn au« bem 15. Sa^r»
^unbert, bie ber ^nffion S^rifti
gctüibmet tuaren; 3toei 9Rei^en,
getrennt burd^ ein ®anb mit Ornamenten unb 2)roIerien. 9J?an fieljt no(^ ba« erfle
Slbenbmn^I, mobei 5uba« ben Siffen nimmt, unb ben uerräterifdjen ^u^. Sin ber
©öbtoanb füllen Oniamentbänber aufgenialt gemefen fein. Slm 5!aufftein ein ©tein*
mepjeid^en (91r. 19). Slußen ein ©rabftein mit Snfd^rift ju (S^ren be« Pfarrer«
©iler, 1593.
^ßerftfeßaeß, •
^farrborf, früher ©t. Äilian«»5ifc§a(^ genannt. 2)ie Slird^e jum ^I. 5lilian
füll SBaUfa^rtglird^e unb ba« ^farr^au« ein Sllöfterlein getpefen fein. @emi^ ift,
ba| bie ^fanei 1383 bem 5BIofter ©llroangcn einüerleibt lourbe. ©leid^mo^l tonnte
ba« ©tift nic^t oer^inbem, ba^ bie SReformation burc^ bie ^errfd^aft Simpurg ein*
geführt lourbe. lRad§ ber 9?örblinger ©c^lac^t entftanb burd^ Äniferli^e f^euer in
ber Slird^e unb oer^e^rte auc^ ba« ^farrl)au«. Sin ber Äirc|e ift altertümlii^ nur
nod^ ber gotifc^e (1860 er^ö^te) ^urm mit eingemauerten 9leften eine« Slunbbogen»
friefe«, beffen löögen mit Sierfiguren gefüllt finb. ©lode oon 1651, ©ernt)orb ßöm
in 9?ürnberg.
St^loB 9Ri(f)tlba4 an ber Vilj, bon Cftcii.
214
SflflftfreiÄ, Cberamt (Sailborf.
nV* mR IBCl VND1^'MST
HaMuui ««1 '*»
<KVpx K\rTH«?»ofW Gon:
ll1u^bau^u^r]u&alaBT v^.-
>«»0 MICH HirrHCH i<VS nji FK
VNDWDtܫ
■‘.HvrvMar
H£EH(i01M»
^Bcrgröntngen.
'pfarrborf auf bet ^od^fläc^e, in einer ÜWuibe, bie bann aU tonnenbehja^fenc
(Sc^Iuc^t inö Äoc^ert^al abfällt. 1436 öon fRct^berg an fiimpurg gelonimen. SIu3
bem brei^igjä^rigen 5^rieg U)irb berid^tet,
bnfe bie ©iimjo^ner fid^ in ein ®er^n(f
im 523egftetter ^alb fliid^teten.
^)ie euang. ^fatrfird^e, einft
nad^ ©t. S^ifolauä betitelt, ift unft^eiiis
bor. ©otifc^er S^or. Sarin ein ein*
fa^eä ©a!rament8^äu3^en üon 1427.
Sie brei ®Iodten öern^. Sad^manng non
1492 finb umgcgoffen.
^ßerrof^.
^farrborf im tualbigen 91ot^»S^al.
O. ift bag dlaob^a^a im (Soc^engau unb
in ber SBcft^eimer 3)inrt, beffen Saftlüo
ncbft ©ütern 788 oon |)iIti«not, ber
©d^meftcr eine« (Grafen (mo^t üom
Sloc^crgau) SKaorla^ , mit bem neu*
gegrunbeten 9?onnenfIofter ju ^öaiimerlen»
bat^ an Älofter Sorfc^ gefc^enlt mirb,
unb bie Villa Kotaha, too ba« ftlofler
3^ulba ®efi^ungen ^atte, bie c« 848 an
einen ®rafeu ©ige^arb üerfaufte. Äird^en»
^eiliger ift öonifatiu«. SSon 91ot nannte
fi^ fc^on um 1090 na(^ Äomburger
Urfunbcn ein 91ittergef^le^t, ba« im
16. Sa^r^unbert au«geftorben if^’nac^»
bem e« feinen öefi§ jumeift an ßimpurg
oerlauft. SSappen: ©c^ilb üiermnl geteilt,
auf bem ^elm ebenfo geteilte Süffele
^ömcr (ober gleich toie t>. So^enfteiu ?).
37a ^ ben fRittern o. 97ot fa^en l)icr bie
n. ®ai«berg, ©enft ü. ©ulburg, ü. Seffin.
Sen ^farrfa^ ^atte filofter 35Zurr»
^arbt, bie Sleformation lunrb 1550 ein*
geführt.
Sie enang. ^farrfir(^e ift 1887
umgebaut morbcn mit Scibc^nltung ber
©runbmaueni unb be« Surm«. SicSS^eft»
Pforte ift jum größeren Seil alt; ebenfo bie geufter ber 37orbfeite. Ser Surm
jeigt unten Sruc^ftcingcmäuer, barüber fpötere« Duabertoer!. Sine ©tiftungStafel über
ber ©übpforte 5cigt jUjifdjen A unb 0 bic SSoppenfd^ilbe oon 5?Iofter ÜJZurr^orbt,
■
» *
Cberrot^. Srabbenfmal bcS {tcinric^ ®cnft üon Sulburg.
Cberrot^.
215
fiimpurg, ö. 9?ot unb barübcr bie Snf^rift anno domini 1513. unb lintS
uon ber 5^iir [inb ^übfc^e <Stein)tatuettcu non Slioria nnb bcm (Sngcl ©obrict auö
bcm 91nfang be3 16. Sobr^unbertg clngemouert; bei ber SOBcftcde ein bartlofer, mit
einer ^oubc bebedter SWannäfopf, an*
fc^einenb ein frübgotif^er SRippenfragflein.
91uf bem S)Qdbbobcn finb ©rettet mit
©puren alter 9)?alerei, SDlebaiHonS mit
9Jionbgefi(bt u. a., Riefte einer gemalten
^todbbede, luelcbe baä ©Joppen be§ Sifdbofg
iJorenj u. ©ibra (1495 biä 1519) non
©Jüräburg trug unb unter anberem bie
SWuttcrgotteS auf ber 9J?onbfi^el barftelltc
(na^ ^refdjer).
Qlloden: 1) osanna heis ich. in
unser frauen er (nerfcbriebcn; re) leut
ich. bemhart lachaman gos mich. 1496.
©dböne gro^e iÜZinu^leln. 2) magister
cunradus gnozhamer me fusit anno
domini m cccc 1 III. iWinulfeln ; übet bem
©cbriftbanb ein » unterhalb
ein netjicrter ©pi^bogenfrieS, 3;rennung3»-
jeidhcn eine öJlode. 3) Steliefbilber: ÜWariö
©erfünbigung unb jireuj.
^al^nerjierung tnie an ber nötigen.
©rabbenlmäler: 3m Sl)or: 1) Anno
D(omi)ni 1550 den 15 august starb
der edel und emvest Hainrich Senft
von Sulburg zu Oberrot Hauptmann.
Dem Got Gnade. Amen. ©Janbfigur
beö fnieenben IRitterS; nor einer flachen
©ogenftellung mit ^rabe^fen in bem einen
3toidel, (in bem anberen fleineä Jhrujifij,
ju bem ber SRitter betet). ©Joppen.
2) Anno D(omi)ni 1574 am freitag
den 3 September starb die edel und
tugentsam iunckfraw anna Keckin deren
got gnedig sey. a(m)en. SBanbfigur non
nom, ftehenbe ®ame, in ^lachnifche.
3) montag den 26 february ano
1627 vormitag zwischen 9 und 10 uhr ist in got sanft entschlafen die woledel
und tugetsreich fraw margi-eta senftin v. sulburg witib geborne meisenburgin
zu oberrot, deren got g(n)ad. (9)?ain^!eln.) ©Jappeiifchilbe.
91uben an ber ©übfeite: ©robftein: anno d(omi)ni mcccclxxxIII an mantag
nach Aller heiligen tag stai’b der edel und vest lutz von Rot. Got gnad im.
21G
^ügflfreiA. Cberamt (MaUborf-
SSappcnj^Ub, auf einen Sölpen gefept. — ©rabftein: anno d(omi)ni M419 (1419)
prima die mensis novembris obiit d(omi)n(n)s beringer rector huius ecclesie.
cuius anima deo . . . amen. @c^Ub mit jiield^.
|)ier an ber ©übfeite ift au^ ein Öiberg Pom 91nfang beg 16. ^lad^bogcn»
niftfje mit ^aIbteben§gro§en mittelmäßigen ©teinfiguren. — 2)et 5?ird|f)of loar befeftigt.
(Sin ftattlid^e^ Perpu^teg ^^aug im 0rt ift mit bem ©enft’fc^en Söoppen unb
ber 1730 De^eic^net. 3)aneben fielet ein öltereg ^oßeg (Siebelljaug aug bem
16/17. 3al;r^unbcrt. (Sin ®alfenpaug pon
1799 ^at im fteinernen Unterftod red^tg
unb linfg ber 3;^iir eine ®ierpaßöffnung,
wie man fie auc^ fonft in ber Umgegenb
antrifft an Käufern aug bem Porigen
Sabr^unbert.
35Zarfung ©bergberg: 3luf bem
@cbIof3budeI, einem ®ergPorfprung red^tg
über ber Sßotb, finb ©puren einer öurg,
o(;ne 91 o t. 3)ic Oberomtg»
befebreibung Per^eiebnet nodb (1853) fRing*
mauerftücfe unb (SJrunbmaucrn eineg runben
^urmg. ©in 2Scg beim SSeiler b^ifet
®urggnffe. 2)ie 5)urg fott im ©töbtelrieg
gebroeben iporben fein.
(illagbofen mar im 14. 3abr»
bunbert Slbelgfi^.
SRarhflccfen an ber ©übler; cbc=‘
malige Slefibenj einer Sinie ber ©^enfen
Pon Simpurg (big 1746). 3)ag ©cbloß
mar ©ip eineg Slittergefcble^tg P. ©unt*
beim. @eorg p. ©railgbeim Perlauft eg
1475 an ©(ben! Söilbelm. S)ie Simpurger
ßinie Perlegte b'^ber ib’^c 9?efibenj unb
SRegierung 1541. Äirdblicb gehörte D. ju
Unterfontbeim unb bamit urfprünglicf) ju ©üplertbann unb jum ©tift ©Umangen.
SRadbbem eine ilapelle jum bl- ©priafug auf bem ÜRarltplap erbaut mar, bradbte bic
©ürgerfibaft bie äRittel jur ©tiftung einer fjrübmeffe jufammen por 1448. 1487
ift bie 9Rebe Pon einer 5laplanei ©t. ^eterg „in Castro Sontheim“, in ber ©urg.
iiimpurg grünbete um 1550 eine epangelifcbe Pfarrei unb löfte bie grübmeffe Pom
©tift ©Umangen ab (1578), Iporauf bie ©prialugfapeHe abgebrodben unb 1585 f.
bie jepige ^farrfirebe erbaut mürbe. ?(lg SRefibenj belam bag ®orf balb SRarftre^t
unb ein .f>o^geri(bt (1563) unb mürbe ©ip einer ©uperintenbentur unb eineg Äonfi*
ftoriumg. ©in .^ofpital mürbe 1541 Pon llnterlimpurg bicbe^ Perlegt; ein SBaifen»
bang nadb bem SRuftcr beg 1705 geftiftet.
Cberrotl). Qirabbenimal bei l'u| b. 3iot.
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Oberiont^ciin.
217
®ic euang. ^forrfird^c ift 1585/86 erbnut uon Sebent griebric^. ©tiftung?*
tnfel nn ber SJorbfeite. (Jim ^Worbportnl ©teinmebmarfe. ?(n einem genfter ber
©übfeitc ift eine gnnje ©nmmlung.) S)effen ©ö^nc ^nben 1618 bie ©nlriftei unb
bie Drgcl geftiftet. ©nfd^iffiger finngbau mit Gmporen unb mit öftlid^em Üurm»
c^or in poft^umer @otit. S5cr 3:urm(|or ^nt ein fln^eS fR4)penfreujgemöIb auf
Äonfolen in Jorm üon fiölncntöpfen , im ©d^lufjftcin eine 9iofctte. ©c^iff,
beffen gu^boben gegen SBeften nnfteigt, ift flnc^gebecft. ©pi^bogige 9Wo^h)erlfenfter
mit abfonberlic^en ©Übungen unb Pforten mit ©tabburd^Ircujungen. Der ßbo^turm
ift über bem gtoeiten ©torf»
mcrl mit lurjen ©c^rägen
inä ?I(!^tcd übergefü^rt. S)ie
ni^tedige ©loctenftube ^nt
nier Sd^allöffnungen mit
©ogenfüHungcn. (Sin ^nlb
nd^tcefiger SBcnbcItrcppcn«
türm an ber SRorboftcefe bed
©(^iffd ^nt glei(| bem
(yiocfenturm eine toelfc^e
^Qube.
©loden: ®ie Heine
mit bem Ave Maria in
9JZinu8Ieln ift mo^I bie
öltefte. iDHttlere: o^nnnn
l)ei§ id§. jof glode(n)gifer
gnf mid^. 511 unfer frnoen
ere unb i moIfgnngS febnftinn
i iilric^ leut mnnmic^. 1491.
©rofee oon ß^riftinn ©int^er
in SlönigSbronn 1717, SBnp*
pen unb ©tiftungSinfe^rift
ber ©räfin ©op^ie.
Äir(^engcfäpe;
;g)ofticnfapfeI, glott, mit grn*
oiertem ©d^enfentooppen, um 1665 Oon ©d^enl Sodann ßofimir geftiftet. ©ef^aujeic^en
•^qU, G J. — ©ilbemeä Xnufbeden auf Hier (Sngeläföpfen. ©igln*3nfd^rift, 1668.
' Nürnberg. — 5fel(^ in ^riib'fRoIoIo. — 5lrnnlenfel^ in SRotofo. — itleineS Ärujifij oon
©Über mit ©ergolbungen. 1801. SlugSburg. Sn ber ©nlriftei ein orientnlifc^er ^eppic^.
Die »ielen ©r ab ft eine ber ©dienten finb leiber au3 ber Äird^e Ijerauggefd^afft
unb teild aupen, teild im ©(^lo^pof aufgefteüt, teil§ üerfauft nac^ 92ümberg and
©erman. SDZufeum. Der ©rabftein bed ©c^nüen Gafimir, f 1676 (an ber ©übfeite)
mit pübfc^en ^uttenfiguren, tragt bie ©e^eid^nung bed ^aHer ©ilb^auerd ißomung.
Denfmälcr in ber Äird)e: 1) ©d^enf f^riebric^, f 1597, mit feinen beiben
grauen. ?Iltarartiger SBonbaufbau mit ©äulen, Siollmerf unb ©eminben, iJJutten
unb ÜKodfen. Die brei oor bem Ärujifij fnieenben ©ilbnidgeftalten unb bad ©ruft*
Cbcrrotb. So^nbau» au* btm 18. ^ubtflunbcTt.
218
^^agftfreil. Cbcromt (Sailöoii,
C6er(ontf)cint. Q)Ta6btnfmal btd St^enlen Sricbdc^.
bilb ß^rifti mn ©odct finb au3 ©oiibflein. S)ie Statuetten ber brei bibUjd^en
Siugenben im unb bie SSappeu aii3 5tto6a[ter. SJorjügtii^eä 2öert; öiefleic^t
Cbcrfont^cim.
219
oou 8d^lör. 2) Sc^enf ® oll rat, f 1727. ©cbenftafel mit ptoftifdjer SSanbgn^jpe,
S^epaor unb basmifd^cn ein .^äuflein Slinbcr in Vertiefen, fnicenb üor bem ihujifij.
eben ber ouierftanbene (Spriftud. aug SDiarmor. 9?ac^ bem S?ir^enbud) ift ba§
Jlenfmal in JlünjeUan, olfo mol)l non einem ber ®ilb^ner ©oinrner, georbeitet.
2)n^ ©d^to9, jc^t (Eigentum ber ©räfin ü. ^üdler=2impurg, ftel}t auf einer 9fn*
^ö^e am mcfttic^en ®nbe beö Drtg. ©egen bie Sii^Icr pin rul)t ber «Sc^to^^of auf
mächtiger ©tü^mmier mit jmei ÜRunbtürmen. S>iefe 3:nrme ^oben fenfredfte ©c^arten
in ber ^^ront unb magrec^te jur f^tanlenüerteibigung. ®aran Safjtewja^l 1556. 5fn
Cbcdont^tim. £4Io6. STunbiis ju ebener &Tbe.
ben brei anberen ©eiten ift ein ©raben gejogen (an ber S^Zorbfeite auggefüHt). 51n
5U»ci ©eiten ging über ben ©raben eine 3uöf*rüdc. ©in ©teg an ber ®ergfeite Oer»
banb baö ©d)tof?gebäube im erften ©todmerf mit bem ©arten; and) gegen SZorben
führte in basJ gräideinpnug fjiniiber ein fliegcnber ©teg. !i8on ben Srüdenmerfen
ift boöjenige an ber ©üboftfeite om beften erhalten. ®ur^ einen fpi^igen S^^orbogen
betritt man bie ®rüdc, mctdjc jept jmei 93ögen pat unb am 3)ZittelpfeiIer red^t^ unb
linfS einen ®rüftnng^erfer mit iSanf. 3^*^ fJied^ten ift ber ©raben nad^ unten burd^
eine 3JZauer mit ÜBogenoffnung abgefd)Ioffen. Senfeitö ber ©rüde fte^t ein
türm mit ben ©orrid)tungcn jum ^uf5ug ber ©rüde unb SBappentafet. ©on ber ©rüde
an ber ©egenfeite fiept ber ©Zittelpfeiter unb bag innere ^por mit ben 3i*9i^otten.
220
i^aöfttrci«. Cbcramt ©ailborf.
• 5)er Sc^loßplü^ i)'t burd^ eine SOZauer in einen äußeren 9Sirtf(^aftg^o| iinb einen
inneren Sc^IoßC^of geteilt. 3m Dorberen $of fte^t ber Sörunnen üon 1766. S)en
inneren ^of betritt man burc^ ein S^or in ber 9)Zauer. @r mirb eingefnfet bon ben
brei ©(^loffeä. 2>er fübbftlic^e ^Üigel jur Sinfen ift bon ©c^enf 6raS*
inu8 erbaut (3n)(^rift« unb SBappentafel mit ißutten, über bem ©ingang jur 9BenbeI*
treppe; 3a^re«ja^I 1544 and) im ©Jicbel gegen ben SSor^of). S)er gaffabengiebel ift
abgetreppt unb gefd^mcift unb eingefaßt mit ®änbcni. ©r trägt einen ©Jlodtenftu^l
bon ©tein. ®cr redete ^lügel ift bon ©d^cnl ^riebri^ 1593 erbaut (Söappentafel
über bem ©ingang), ©aju ber ©eftnrm gen SSeften. ©leic^jeitig mit bem rechten
64I06 C6cr{ont^eim. Saal.
Ringel ift ber um ein ©todroerf niebrigere Cnerban errichtet luorbcn. 3n ber ©de
Iinf§ nmfd^Iießt ber Cnerbau ein runbeS älteres ißerüe^. ®on ©d^cn! 5*^ebri^ foK
bic neue Kemenate auc^ erft red^t mit 9Kauern, ©räben, türmen uiib 3^oren um=
fabt loorben fein. Stüe ^orluerfc fiub bic^t mit ioilben iHeben übcrmac^fen.
3)aS 3nnere enthält im regten Ringel einen ©aal ju ebener ©rbe, mit flauer
löretterbede auf jmei ;^üljfäu(en mit gefd^nißten ©odeln unb ©attell)ö(jern. 91n
ben Stäuben finb bunte SanbSfned^tgeftalteu gemalt. S)er linfe f^lügel unb ber
Querbau enthalten unten eingetoblbte 35Jirtfd)aftSräumc ; 5mei babon mit 9iippcnnep=
gemölben auf einer SOZittelfäuIe o^ne Äapitell. Über ber 3;^ür 3um ©djimmer im
britten ©tod beS redeten SlügelS ftc^t bie 3a^reSjo^I 1594. Cfen unb gemalte
‘Japeten auS bem ©cbloffe fiub nac^ SZüniberg geloanbert.
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C ttcnborf. ;Huppert§^ofcn.
221
?(uf bcm ^ügel beni gegenüber ftanb ein großes öaunjerf auS ber 3^it
üon <2(^enf ^riebric^, ber fog. gräuIcinS^of, bestimmt jiir SBo^nung für SSitwen
unb S^öc^tcr beS ^errf^aftüc^en ipoufeS; 1880 abgebrannt, hinter bem am
®erg ^in jie^t fici^ ein ^arf mit alten 93aumgängcn.
iPfarr^auS Don 1739, an ber Hinteren Jljüre ftel)t 1579. hinter ber Äirc^e
ftc^t baS alte 8c^uI^auS Don 1001, ©eburtSbauS ©ebuborts (geb. 1739), mit 5RiegeI=>
werf. 3)aS SiatbauS, erbaut Don Sebenf ^riebrieb, Dielleicbt alS Slan5lei, b^t gegen
bic ^aigjtftrabe jtoei runbe Sdtürme. ®abinter auf bem Sliarltplab ftebt bie ©emcinbe^
linbe. S)aS ScbuIbauS, DormalS ^BoifenbauS,
als Säumer! ohne Sntereffe, bemabrt noch bie •
(Stiftungstafel Don 1708. ®iu SteinbauS an
ber §aubtftrn§e gegen Süblertbauu mitSßknbel^
treppe, Salleubcrfeu unb ^Cbüreinfaffungen auS
bem 17. Sabrbunbert foU ein SlbclSfib gemefen
fein; Dielleicbt berfenige, melcben bie D. ©aiS*
berg 1583 an bie Sibenfen Derfauft hoben.
Ätfenöorf (1091 Ubenborf).
^farrborf mit iU?arftgerccbtigfeit am
Jlocber. ©bco*olS 5mifcben Simpurg unb ü)?urr-
barbt'SJürttemberg geteilt ?ltte Pfarrei jum
bl. 9)?actin. 2)ie eDang. ^farrfirebe ftebt
boeb am 9lbbang jum Äoeber, mit bem mehr»
haften 3!urm bie Strafe unb ben ^luß be»
berrfdb^ab. 3abreS5abl am 3^nrm mccccLxxxII.
Spätgotifeber Sau mit SKa^mertfenftem, flacb»
gebedt, im ^urm ift ein häbfdjeS fRippen»
fterngemölbe auf ^rapenfonfolen erhalten. 2)ie
5mei §lltarfcbreine mit gefebnibten Silbern auf
©olbgrunb unb 9Ralereien au^en on ben
g-lügeln unb ben Sruftbilbern einer ^rebeUa,
moDon ^refeber berichtet, finb nicht mehr Dor>
banben. ©loden: 1) 0 könig der er kum uns mit dein frid. marcus. lucas.
mateus. yohannes. meister jos. mcccclxxxx. 3ianenfran3 unb SpipbogenfrieS.
2) 1795 Don 3ob- ©mft Söfeb- iUZebaitlon mit S?alDariengnippe. .3) Don 1888.
3n ber S7öbe ber Äircbe foH bie Snrg geftnnben fein, nach ber fteb ein ritter»
licbeS ©efcblecbt im 14. unb 15. Sabrbunbert nannte. (SBappenfcbitb im oberen
S)rittel filbern, unten blau.) Sie mirb noch 1549 ermähnt 97acb |)aller ©b^^aaifen
märe fie um 1350 Don ben .fjatlern jerftört morben.
'^uperlößofen.
^farrborf auf ber J^oebebene. früher reiebSfrei, fpäter unter Simpurg, Soreb unb
©münb geteilt ©eriebtSort ber SJaibelbube. ©Dang. Äirtblein jum bl* ^RüolouS,
gotifebe Kapelle, 1610 erneuert
(Keiuölbanfänntt in bei Sc^mibelfelbei
ted)Io6(apene.
222
Oafli'ifrcie. Cbcramt ©oilborf.
S^^onol^broiin, ^farrttjeiler am örü^tbad^. (Swang. Äird^e <St. ©tcp^an,
fpätgotijc^, 1815 faft ganj erneuert. 3!urm mit (S()or im Unterge)(^ofe 1780 umgebnut.
'Bei|mafferberfen außen an ber ©afriftei. 2)er gefd^nipte ^od^nltar, ber bem in
Staubeuren ötinlic^ gemefen fein fott, mürbe 1788 öon ^erjog Äarl nad^ ^o^enbeim
entführt. (Sinige ^eiligenbilber finb no^ in ber Äird^e. 9Ute ©Torfe ohne Snfrf)rift.
!£er Ätrcbenfaß ju Sionoißbrunnen mürbe 1357 öon ben 9?ecbberg on STofter
Cortb abgetreten. 1507, al§ bie Äircbe, mobl nach einem teilmeifen 97eubau gemeint
mürbe, mar bie Pfarrei längft bem Älofter fiord^ eiimerTeibt unb nodb Jöferrot
Vrobbrnrnial aub bei €rf)lofira))clIr bon Sc^mibelfclb, iebt (m Si^Iobpart ju (baUborf.
eingepfarrt. ©ie bamal§ au^cr bem ^odbaltar smei f^on juöor gemeibte
©eitennTtöre.
^uCgBac^ mit |ic^mi6eCfeC6.
2)cr ^farr» unb SJiarttflerfen ©. liegt am ^ufe be§ ©dbmibelfelber ©ebto^*
bergd, im engen 2bnl be2 (SiSbacb^ oor ber 3??ünbung in ben Äo(ber. 1024 qI2
S. minor unter ben ©renjorten be§ SirgunbforftS. 3n ber golge gehört eg jur
iperridboft ©cbmibelfelb. öalggeridbt 1437, SDiarftgeredbtigteit feit 1761. 1710 mnr
eine berrfcbaftlicbe ©lagböttc bei errichtet. ?lTte grofee Pfarrei jum bt- SWichaeT.
2)ie hochgelegene Äirche ift 1896 umgebaut morben, mie fdbon 1754 gefcheben mar,
läht aber bennod^ eine romanifche ©boranlnge — im Oftturm mit runbem ©hör*
bogen — erfennen; baron ftiefj ein fpätgotifcheg ©chiff. ?TIte ©lorfe mit (Soange»
liftennamen in ütinjugfeln. ©raöierte ?lbenbmablgfannc mit ©ngeigfigur, 18. Sabr*
bunbert, 97ürnberger Sefchau. STnnne oon 1726. .(Vnnne öon 1803, SiofoTo.
DIgllizeü by Goc
3ul;^bact) mit 3ci)mit)eljclD.
223
?luf bem ^o()cnbcrg, beim gleichnamigen SSeiicr, ftnnb eine ® urg, üon ber
noch ^reicher 9^efte fah-
©chiob ©(hmibelfelb liegt auf einem non jtoei ^^halfchinchten eingefaßten
Sergriiefen über bem ftotherthal, bftlich uon ©nti^bach. ßö iüar ©i^ ber ftanfifchen
Xruchfeffe n. ©d^m., bann öttingifch, im 14. Sahrl;nnbert hohenlohifch. Um 1400
fam e3 an bie ©chenfen unb tmirbe 1557 Siefibenj einer eigenen ifinie. ITSOlunrbe
ei an SBürttemberg nerlauft unb blieb biö 1823 2imt^fi|j. @in alter ^urm mar
bi3 1719 eHmangifcheä Sel)en. 1832 mürbe baS ©d^loß abgebrochen, 1837
bie ©chtoßtirchc in eine SBirtfdjaft oermanbelt; bie ®cnlmälcr hinnn^9en>t>rfen!
€(bIo6 Sc^mibclfelb. Stuetbede im 6d)iff ber ehemaligen Schlohtabelle.
fieht man bebeutenbe IHefte breier ©ouperioben : ber ©taufenjeit, ber
?Kenaiffance unb beö IRofofo. 9lu8 ber ©taufenjeit bie öurganlage, ein unregel*
mäßiget SSiered Don ®ucfelmauern , mit fehr breitem gefuttertem ipaUgroben gegen
9?orben. ?Refte eines S:horS in ber Siingmauer gegen Dften unb beS 93ergfriebS mit
10 ^uß biden 9)?aueni. ©chlibc atS ©chießfeharten. ®aS große Ißormert gegen
©uljbach hol au^ nod| Slodmnuem ; an ber ©pi^c ein fRonbeH auS ber ^uloerjeiL
?luS ber SRenaiffancejeit ein ißortal in ber 9iingmauer gegen SSeften, mit ©infaffung
Don ©offenquabern unb 28appentafel nebft öauinf^rift Don ©^enf ^einrii^ 1581,
eingefaßt Don SRoIImerf. ©aju bie außerholb beS 9}?auerringS unb tiefer liegenbe
©(hloßtir^e Don 1594 CifSortalinfdjrift bei ^ref^er), einfehiffig mit fünfedigem
6hor, ber ein neunteiligeS SRippennepgemöIb unb ©pißbogenfenfter hoUc- ®ic Siippen
aus ©tud mitfamt ihren ?(nföngern, ^nlbfiguren Don ^.ßropheten in ’/4 SebenS»
größc, bie frei auS ber SSanb h^i^ousmachfen mie bie ?lhnenbilber im ©tuttgarter
fiufthauS; atteS übermeißt. 2)er ©chlußftein 5eigt bie göttlid;e 2)reifaltigfeit. Sh” om*
geben ©ngelSföpfthen in ben anftoßenben g-elbern. 5Iu^ bie flache ©djiffbede, bie Slanjel,
bie ©mporc unb bie innere $höromrahmung hoUc» »och ^refcher rei^e ©tudatur. ?ln
224
Cbcramt ©ailborf.
bcr (Smpore toür bic gan^c ^offion gefc^ilbcrt; on bcr viele '©ap^jeii ongebrac^t.
(ißroben bovon finb in bie <2taatä|amm(ung ju Stuttgart gcfommen.) klugen toor ba3
portal mit Silb^auerei ge)d^mücft, bic Snfe^rift nannte ©d^enf So^anneö’ ©cma^Iin
ßleonore atd S3nul)crrin. ®et G^oraltar I)attc ein gemattet ®Iatt mit ber Sinfebung be^
9tbcnbmQ^I§, nad^ ^ref^erä Urteil anberorbentlic^ ft^ön in 3ei^nuv9 uvb Kolorit.
S>ie Darstellung mar origU
nett: ß^riftu3 gab einem
Slpoftel bie ^oftic in ben
93?unb. Sluf bem Slbcnb*
ma^Idtif(§ [tauben 3rot unb
Drauben. Drei von ben
§lpo[teln trugen bie ®ilbni3-
löpfe von Cutter, OJZelanc^»
t^on unb IBreiij; alle brei
mit ^eiligenf drehten. Sieben
3uba§ er[^ien ber Deufel,
boc^ hinter bem Di)dlj [ic^
öcr[tc(fenb. illS Slufmärter
bienten lutljerifd^c ©eiftlid^e,
vermutlich bie bamaligen
^ofprebiger. Die ©dhlo&>
lirchc mar ©rbbegräbnid be§
^aufeg Simpurg»©chmibel=
[clb unb enthielt prachtvolle
©rabbcnfmälcr. ^reji^cr bc=
Schreibt baSjenige beä ©chen*
ten Sohann (f 1608) unb
[einer ©cmahlin ©Iconorc
(t 1604), ba8 bic 3ahr8*
5ahl 1603 trug. mar
laut 3nSchri[t angc[ertigt
von ^anS SBcrner ju 9iüm»
berg, bcr [ich [elb[t baran
abgebilbet hatte. (®on ihm
i[t au^ ein ©rabbcnfmal in
®öBmcin[tein gearbeitet.)
64I06 UnteToröningen. fBappcntafel. DuS Dcnlmat in ©^mibcl*
[elb mar mit einem bemalten
unb vergolbetcn ®i[cngittcr eingefaßt. @3 jeigt ba§ gräfliche ^aar, ouf bem ^arabe*
bett ruljenb, lebenägroji in 5ßcrf[tein gearbeitet, öeibc ®e[talten maren „auBerorbentlich
forpulent, hoch mit gei[tigcn 33licfcn". Darüber an bcr 33Janb maren beibc noch einmal
bargeStettt, einanber gegenüber fnicenb, S'flarcn anö cinheimifchem grauem Sliarmor,
auf altarähnlichem Unterbau unb vor einem SBanbaufbau mit ©äulen, moran SBoppen*
[chilbe aug ?llaba[tcr gehängt maren. Die ©äulen maren am ^oftament eingelegt mit
Sitzbad) mit 3d)mibelfe(b.
225
Untersröningen. S(^Iof|tirc^c.
•Jlc^nt — ipie er bei ©uljbadj gefunbcn wirb — in eiförmigen ©tüden. ®rei große
gelber (mo^I Weboitlon^) zeigten in 5(lQbofter»9leIief 6f)riftuö am 5b:eu3, umgeben oon
grauen, barüber bie ?(ufcrfte^ung unb ju oberft ^immelShJoIfen, in benen ein fUbenieg
Äru5ifij (roafjrfc^einlid^ mit ber ganjen Jrinitat) ^ing. Oben unb an beiben ©eiten
ftanben 9(labafterfiguren oon ^^ugenben. — 3®^* ^i9«rcn in ©ailborf, f. oben.
Saulul, Sentmälei auS ISüittembrrg. OagfititÜ. 15
226
3aßftfrci'§. Cberomt ©ailborf.
Gill anbereö 5)cnfmül Joar bem ©d^cnfcn Äorl (f 1631) gciuibmct. 5)ie Crgel luar
öon bcm blinben Ronrab Sd)ott 1610 erbaut. — Stcl(^ [amt ^atene in ©ailborf, ). oben.
SSon bem 9?euban bc§ <Srf)loffeg im Sabre 1739/40 l'inb bic 9?ific beä 5Bau=
meifter^ Sob- ^riebr. Sofj uon ^att erboOen (im ®efi^j eines 9?acbfommen in ©tutt»
gart), ©ic geigen ben ©til beS ^»aüer 9iatbaii)eS. Gin Cuerbau unb ein f^Iügel
an ber 9üid)eite nmfd)lofien jufammen mit 5mei SRauern einen .^of, 311 bem oon oorn
unb hinten eine Sriiefe führte, mit X'urcbfabrt im ^aubtbau. SSon biefem Sau finb
fd)öngemölbte ©tüde mit Pfeifern, ^bin^’ nnb Scnftereinfafiungeu , kreppen u. a.
erhalten. S)amalS ift auch ber GUmanger ‘türm abgebrochen morben.
UnteT0Töninficii. €d)(0B(irci)c. SiQurni üom 3eitblom<%ltaT oon {itttbtTQ.
'^tntergröningen.
^nritiitifcheS ^farrborf mit ©chioji, om Stod)er. Sm 12. Sabrbunbert @i^
oon Gbelfreien, im 14. red)bergifd), im 15. limpurgifcb. 2)er Crt h^iBt in' Spittel*
alter manchmal ©tabt, locgen ber Surg, batte aber niemals 9)iaueru. 2>aS ©chloß
ift 1564 erbaut unb non ba an ^Kefiben^ ocrfchiebener Iimpurgif(her Sinien, feit 1774
einer eigenen. S)ann 1777—1804 ber Jyürftcn oon öobenlohe'Snrtenftein. SiS 1776
mar bie ©emeinbe ganj eoangelifd); in bie ©chloBfird)e feit 1609 eingepfarrt. 1777
nahm bie gürftin f^rieberife bie ©djloüfirche für ben fatholifdjen ©otteSbienft in Sefchlog,
ficbelte Äatholifen an unb erbaute ben Goaugelifd)en ein ilircblein im Xorf unten.
2)aS ©chloB, je^t Gigentum beS ©tnatS, ftept auf einer Sergjunge, bie nach
fliorben Dorfpringt unb auf ber Cft» unb ?Jorbfeitc oorn Stocher umjogen ift. 2)er
Surgpla^ ift 00m Sergrüden burch einen mächtigen .IpnlSgraben abge)d)nitten , bem
Untergröningen.
227
ein fiad^ctcr Siinggrabeu nn bcr 23eft= iinb 9?orb)eitc anfrf)ließt. 3m Dftcn nnc^
bcm Jtoc^er ift ©tetlabfall. Dag uriprüngtic^ ein ißiercct mit innerem ipof,
beftc^t je^t, nac^bem 511 (Snbe öorigen 3at;r^unbcrtg bcr SBeftflügel abgebrochen ift,
aug einem ^auptgebäubc gegen Dften mit jtoei Ringeln, Perpubter Jöruchfteinbau, mit
geloölbtcn Unterränmen; cg fd)eint im 18. 3ahrt)nnbert um jmei ©todmerte erhöht
morben jn fein. Die (Giebel finb mit ©djnecfen unb ©pihpfeilcrd)cn oerjiert. Die
©nfahrt loar urfpriinglid)
auf ber ©nbfeite, too innen
noch ein berbeg Stcnniffancc*
portal ift. Dort, in bcr
inneren ©üboftede, ift and)
bie aiteSBenbcltreppe. ^lufeen
in ber ©übmanb ift eine fehr
fchönc ^2ltappen= unb ©d)iift*
tafel üon ©dhenf
1.Ö64 in (5rüt)renaiffancc*
formen, mit äloci Drachen
alg (Sinfaffimg. Über einer
Pforte, bie an bcr ©üboftede
in ben ®rabcn führt, fteht
160G. ?In bcr ©dhioHbrücfc
oon SBcftcn fteht 17G3 unb
179G. Die ehemalige ©(hiofj*
füche im 97orbflügeI hat oier
Äreuänahtgciuölbe auf einer
lD?ittclfäuIeaugbcml8.3ahr*
hunbert.
Die Stapedc, jeht fath.
^forrfirdje jum hl- Ü)?ithncl,
befinbet fidh im ^auptbau,
halb unter bcm '-8obcn beg
Schlohhofe^- ®ieift 177G/77
umgebaut; eine brcifd)iffigc, Heine ^allc mit (im.Slcnt älteren) Pfeilern, einfdimcifenben
Smporen unb flacher 5laffettenbcdc ; aHeg mei^ ftuefiert. 2lm .^auptaltar ein guteg
Ölbilb, ©t. Ü)Hchael, ber Übcrliefenmg na^ in 'JiMirjburg gemalt. ?(m linlcn ©citcnaltar
finb bie brei ©d)rcingfiguren beg 3pitblom-?lltar‘5 non ^cerberg aufgcftcllt, 9Jiaria auf
bcr 9J?onbfichcl, Sl'athorina, Barbara; mittclniäjsige ©chnipcrcicn, neu gefafjt. ®ute
©tatuette ber SWaria in bemaltem .^olj aug bcm 18. 3ahrh- ©efchnihtc ©tuhliuangcn.
3n ber SSohnung beg fath. ^farrerg finb jloei guBciferne Cfen non 1775 unb
in einem ^ttttmer gemalte Dapeten mit 2Bottcau*©cenen unb SRocaiüc»Ontament auf
fchtnarjem ®runb.
öillingghalben hotte 1741 ein mit einer Slingmaucr umgebeneg ^errenhaug.
Sei Dinfbühl, bem ölten Ding»Sühl, liegt auf freiem 5'C^Ö ber runbe „Deufclg*
ftein", offenbar ein alter SKalftein. — 3« Söegftettcn, früher 9lappenfohlroalb,
ftirc^e 3U Wünftci.
228 Cberomt ©ailborf.
beftonb ber @agc nnc^ cbemnl^ eine ©tobt „JRaab"; jebenfaßg ift e? ein alter 0tra^en=
fnotenbunft.
^emeinöe "glCntcrrotb.
®er ^farttDeiler äl^ünfter, am Äod;er unterhalb ber ©inmünbung ber 9lotb,
ift ol^ne fi” uralter Äird;ort. 2)a3 „ü)?ünfter", beffen $itelt)eiliger öergeffen
ift, mar (bid 1433) ^farrfirt^e unb (bi§ 1694) 3!otenfirc^c für ©ailborf unb SKutter*
fird^e oon ©(^önberg, ©uljboc^, iJauffeii, ;^eerbcrg, 5tir(^cnfiniberg (C9l. SKel^^eim) ;
urfljrünglid^ üieücic^t 5:auffir(|c neben ber SWid)ncl§bafUi{a oon ©uljbad^. ^ie
eüang. ')ßf arrlird^e fte^t auf bem einftmnlS befeftigten, crljö^ten grieb^of, @d^tff
unb S^or finb fpötgotifd), fta^gebedt (aud) ber St)or), mit fpi^bogigen ^^forten unb
^enftent, bic ßljorfenftcr and) nod) mit Stab* unb ©iafimerf auögefe^t. Über ber
SBcftpforte ein 9?unbfenftcr. 2)cr 'Xurm nörbli^ am ß^or I;at im ßrbgef(^oü, bag aU
©ahriftei bient, ein ?Kippenlreu3gcm51be mit bem nmpurgifd|en SBnppcn im ©d^lufeftein.
5)cr ^urm fteigt unnerjüngt im ®icred auf unb fc^Iiefjt mit einem öierjeitigen 3cltbac^.
ßr bat ©urtgefimje unb fieine f^cnfterfd^Ii^e, im oierten ©tod romanifd^e ®oppeI^
Öffnungen mit ad^tedigen SSürfelhiauffäuIc^en, entlehnt uom früheren S3aiL
3m ©c^iff ift an ber SJorbfeite, ber ©eitenpfortc gegenüber, eine 9?ifd^e für
ben Ölberg, beffen .^ol^figuren fid^ jc^t in ber ©ammlung beg ,^iftor. '^ereiniS ju
Öatt befinben. ?lnbere .f^oljfiguren finb je|jt in ©tuttgart (©taatäfammlung). 3m
ßl)or ein SSonbtabernafel mit ber Don ßngcldjen gcljaltenen Vera icon im ©iebel
unb ben SSappen non iDiontfort nnb fiimpurg. 3n ber ©afriftei ein alter Slltor,
^luögufj unb Sanbfd)rein. 3)ie jmei mittelalterlichen ® loden geigen beibc bie
ßoangeliftennamen in lateinifcher ©djrlft bei ber einen reine 3}Zaju§lel,
bei ber anberen mit iWinu^feln oermifcht, beibemal non ©chnüren eingefaßt, ©ie
finb bemnach motjl bem 14. 3al)rhunbert äujnichreiben. 2)ie britte ©lode l)at einen
nicht ganj lesbaren ©icfjernamcn , bie Sahr^nhl 1727 unb ben ©prud); Ich rufe
die Lebenden zur Busse j| die Toten zur Ruhe.
9R’ben ber Mirche flanb früher eine „uralte" Slapclle.*)
2)er ^of 5tiefelbetg, auf bet gleidjnamigen .^öpe, mar ein |)errenhauS.
^^er SBeiler ©d)önberg, im SBalbthÜlchen beS ©teiget'Sbach«», mo ein 2)orf ©t.
abgegongen ift, hode im iD?ittelalter eine ^farrlird)e, bereu S^itel unbefannt ift;
»ermutet nürb ©t. ÜJZarlin. (©eine 9?echte an bie Aiird}c tritt 1547 |ian3 fionrab
0. .f>irnheim ju SSöllftein on Öimpurg ab.)
^cmein6e '^or6cv«$feiitcnßer'ö.
Sei ^inter*©teincnberg ftanb eine Surg, urfprünglid) 9ieich8gut in
SBein^bergif ehern Skfitj.
3m SSeiler S?apf, bet auf einer ßuppe über bem Seinthal liegt, ftanb noch
1674 eine 9)?arienlapettc, bie oon einem Sßeiex oon Atapf 311 ßnbe beö 15. 3ahr=
hunbertg geftiftet fein foH. 8^ei Äapf gab cö 1251 eine „ßifcnmühle" unb giebt eö
einen „^üttenbühl". 2luch in 97arbenheim mar eine Aiapelle.
♦) 3n bem 0cid)irrjcbuppcti an ber öftlicbeu flirebboHmauet fmb ßoHi'^e i^enfterteile oer>
mauert, "üarunter ift ein ©eroölbe, jußänßlicb bureb eine Cffnunß im ^ubboben, nicUeiebt ein
alte# Weinbau#.
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©beramf ©trafirmm.
bcr SSejirf junieift in ber Scttenfo^te Qui bcr Xerraffe beS Ü)htfc^el=
falfg liegt, ftettt et fid^ ntg eine hjettige @6ene bar, mit Slclerlanb unb 33Jiefenflä^en
ober Reiben unb fieinejt ©c^öljen. Xie X^äicr ober, tief unb fc^roff eingenngt in bem
SKuf^elfaif unb oielgemunben, bergen monnlgfa^c lanbfd^oftli^e S^eijc. '-öalb finb
cg üBnlbfd^tuc^ten mit “nb mllbcm Sanmtoud^g, halb 3Bicfengrünbc
mit bebauten ober betoalbeten Rängen, aud§ mit SSeinbergen. X)ie ®emäf|‘er ber
3agft, ber Srettat^, ber 5ßorbad^ finb Uar mie ®ebirggmäffcr unb gemäbren nod)
mit it)rcm notürlii^en regellofen 2nnf eine f^üße malerifd^ct ®ilber. ißii^tg oon gabrifen,
böc^fteng 9JZübten; unb auf ben .fpbben moblerbattcne 8dblöffer ober ungefünftclte
Sfluinen. (Sdbt frönfifeb, für ben Sebtoaben frembartig ift bie i^oubfdbaft «in ber X^or*
bacb" mit ben b^ben fabicn Rängen unb ben langen ©teinriegeln, uralten .^eugniffen
menfcblicben ^ei^eg. @in .fteigDerbbbenjug begrenjt im ©üboften ben ©ejirf. Xort
entfpringen bie Xauber unb bie ®rettacb. 9ln SSerlftein ift fein ÜKnngel. ?lug bem
§lnbbbritgebirge fommen ©olqueßeu bei ilircbberg^Sulj im ?agfttbal unb im iBrettacb*
tbal untcrbalb Seimbneb.
Xic ebenen, fnicbtbarcn ©efilbe muffen früh menfcblidbc ?lnficbler angejogen
haben; ganj abgefeben oon ben ©olqueßen.
filtert Ürner: 3m ©anbbuef bei S^rebberg foßen (nach S. ^r. in ber 3eit^
febrift beg b'ftorifcben ^?crcing für bag mürttembergiftbe ^ranfen 1847 ©. 51 ff.)
neben foffilen Überreften oom 9)?ammut, ^öblcnbör unb 9ibino5erog audb Sbnoeben
oom SWcnfdben unb „Überrefte oon 'äSaffen, eine ©cbmertßinge, 1'8" lang, r'2"' breit,
unb eine ^^feil» ober San^enfpi^e oon A“ 3'" Sänge gefunben toorben fein. Xie
ißermutung, eg fönnten biefe ©egenftänbe ctma fpöter bi<^rb^>^ gefommen fein," ift
für ben ftunbigen ni^t „auggefcbloffen", fonbern mebr alg loabrfcbeinlicb. Xic be^
treffenben Änoeben unb 3Übne finb teilg ju ffirebberg im @(^lo§, teßg ju ©tuttgart
im ißaturalicnlabinett. Xic fraglichen SSaffen, bereu SRaterial nicht angegeben ift,
finb ücrfcboßen (in ber 9lltertiimerfammlung in Sßeuenftcin ?).
Xie üorgef^icbtlicben ©rabbügel be« 93ejirlg geboren ^u einem flcinen Xcil
ber Sronje^eit an — Heine ©rupfen in ben Sßälbern ©fpidb, ©rla^ unb ©aigbüf)!
bei Stirdbberg, unterfu^t oon u. ^ölber (Oergl. ^unbberidbte atig ©dbtoaben,
3abrg. II., Grgänjunggbeft @.21) — ji,nmeift aber ber ©ifenjeit (|>aßftatt'fPcriobe
mit Übergang 511 ber Shiltur Oon So X^ne). ©0 bie meiften ©rabbügel um Slirebberg,
230
Cberamt (Serobronn.
namentlich im ©trcittnalb, nnb bie übrißcn bi« jebt unterfucl)ten, bei 53artcnitcin,
.^ürben, Si?angenbiirg, Senbfiebd, SKiftlmi. unerbffnete ©rabhitgel liegen
nud) bei örettheim, @ngeU)arb«bnufcn, ;öerbert«t)fliMcn » $i(gart«haufen. 2)iefc @e=
genben muffen t)ienad) in ber Stettenjeit ftnrf befiebett gemefen fein; bod) nach ben 58ei»
gaben, bie oft nur in ©efügen beftehen, öon ärmeren Stämmen. (Sin ^ürftengrab
mar ber fog. fjud)«büräel bei i^ird)berg. (Sin großer .^üget, ^ürftenhügel genannt,
liegt and) im 2öa(b 2)adh«bübl 4 km norbmeftüd) non ©erabronn. — 2)ic ^unbe,
^n(«ringe, *?(rm)pnngen, gibetn, Ch>^ingc, ©efÖ^e, finb 311111 größten 'Jeil in ber
Stuttgarter Staat«fommlung niebergetegt , einige« im Sd^Ioß 311 Sieueuftein (früher
im Sd;toß 311 Äircfjberg), in ber ®erein«fmnmluug 311 .^alX unb im Sdhloß 311
öangenburg.
3n bie ^(urfarten eingetragen finb: 15 4")ügcl in 2 ©nippen im Streitmalb,
3)Jnrfung ©idjeuau; 3 im 3SaIb iMrlcnteele, 3)i 2)ärmen3; 4 im !föatb Ö0(hl}öl3le,
©aggftatt; 0 im Salb .^eucf)ert, 3Ä. S^lcinbretthcim ; 11 im Salb ©fpid),
2)?. Senferftetten ; 1 im Jieifigmalb unb 1 im Slömerfchlog, 9)?. ßangenburg; 12 im
©üi«malb, 9}?. Senbficbel; 2 im Salb SBaper, 9)?. Submig«ruhe; 12 im ©reut,
21?. 9J2iftlau; 1 (f^ürftenhügel genannt) im Salb 3)ach«bühl, Sb?. 2iadolb«l)aufeu ;
33 in 2 ©nippen im Seiler«l)ol3 bei fiobenl)aufen (Sb?. SeiIcr«hof).
Spe3ieCfe Sitteratur: über bie ©rabl)ügel im Se3irf: Sürttemb. Sahrbiidh^r
1838, II unb 1840, II entl). Sfiaulij« ^Bericht über bie ?lu«grabungen non .fiofrnt
.pammer in Ätird^berg; ÄeÜer, Vicus Aiirelii ('-Bünuer SiufeImann=Sj5rogramm 1871)
S. 49 ff. 5^afeln V. VI. ^lölber im ©rgän3ung«heft 311 ben 5i^*'^^criehten au«
Schmaben, Sahrg. II 1894, S. 21 unb 27 ff. Steiner in gmtbber. 1900, S. 26 ff.
iXeltifd)e Sb?uu3en mürben gefunben bei iXirchberg (iBercin«fammIung in .^aU)
unb Sb?iftlau. Sixt=9?cftlc in gunbber. VI, S. 43.
18orgcf(hichtlid)e Sege:*) 9luf ben Safferfcheiben 3mifdhen Sagft unb
Zauber unb 3mi)chen 3agft unb .flocher 3ogen 3mei michtige Straßen ber 18or3eit
burd) ben 5Be3irl, iBerbinbung«ftrerfen 3mifchen 9?h<?in unb jDonau, bie eine au« bem
SO?aintbal Pon SD?iItenberg, bie anbere au« bem 9?ecfactl)al pon Simpfen l;er. S)ie
erfte läuft bei ©ütbad), IKiebbad), ^ätberbacl) öftlidh ber heutigen Staat«ftraße (ber
alten Äaiferftraße); al« Seg erhalten ober and) nur al« S0?artung«gren3e. Sic ging
permutlid) in einem IBogen gegen 9?orboft um bie IBrettadh hf>^ni auf bie .Meuper»
hügel an ber 9?orboftgren3e bc« 5)e3irf«, gegen ©ailroth- 3)ie anbere, bie .fiohe=
ftraße, gel)t Pon Saßbad) her an 9?cffelbad) unb ®ün«6ach Porbei nach 9?uppert«hofen
unb ('iJroßallmerfpann bem IBurgberg 3U. Sie ift 3mifd)cn öafjbach unb 9?effelba^
nnb aud) gegen ®ün«bach 3ur mobernen Strafte au«gebaut. Stredenmeifc ift fie Poii
mallartigen Erhöhungen auf beiben Seiten begleitet. ®ou bem erftgenannteu ^öhen*
meg geht bei ©ütbach ein Seg ab in« IBorbachthal. Ein „alter Seg" läuft über
Speefheim, ^uulftntt, Cbcreid^cnrotl) ber Xauber 31t, ein anberer, ioeermeg genannt,
über ^achtel. Schönhoff Untereichenroth, Spiclbach, Schmar3cnbronn cbenfall« 3ur
Zauber. 3”*^ 3agft, nach üaugenburg geftt Pon Stälberbodh ein Seg ab über ErpferS*
meiler, Cbcrmeiler, 9?ecbenhau)cn. Ein Cuermeg läuft and) auf ber §öl)e 3mifd)en
*) 9k(h gfitiöft mitflctcilten Untcriiuhungcn »ou ^)crvn 9tc(ht«amDflU ^bc in ^all.
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©erabronn.
231
iBron/}rfunbe mtS Qliabbügeln brt l)o()cnlobUcbfn (fbtne (nuc^ Jtdlcr).
1. ^aldring, aui btm SaObbuKr ^o4 bei itircbberg (Stuttgart, Slufeum). — 2. ^altring, au< bcm Strtitwalb bei Ainb'
berg (Stuttgart). — 8. Srnuing, oom jjerrgottaberg bet ^lenneraberg (Stuttgart). — 4 Srmring, au4 bem üunjeniee bei
^ermertberg (^oU, Sammlung be« bifiortftben itereind). — 6. Wrmiing, bei SliebembaU (.^all). — 8 Srmring, bet .giirben
C.S. (Setabtonn (Stuttgart). — 7. Knitriitg au4 bcr Srotij^jett, au4 einem (Brabbiigel im $obenIobi|cben (Stuttgart). —
8. Stmriitg, JBeilercbal) bei Sabenijaufen (Stuttgart). — U. Sbenfo icie 7. — 10. Sa Zbne^Sibel, au3 einem (Drabbiigel bei
Cbringen. — II. 8ben(o roie 7. — 12 u. 13. (tbenfo mie 4. — 14. .^älfte einer großen ilieiberbafte aud ber Sronjeieit,
^ertunft ntie bei 7.
232
^[agftfrei#. Cbcvamt ©erobronn.
Scigft unb örcttad) gegen Seibot^enberg. 5)er ©ogen, ben ber primitiuc ^öpeu*
lueg non 5Mberbnd) au§ gegen 0tteii mac^t, ift auf oerft^iebenen ©egen obgefd^nitten
iDorben, über ©iefenbad^ unb Öcettbetm, über Slaufelben, @nge([)art^^ unb ^ilgarts*
Raufen, Äü^n^art, Slofebiirg, 4‘^cngflfelb unb iöronnboljpeim unb enbtid) mit bem 3“g
ber heutigen .ft'aiferftrafje übet ©lauf eiben, 9lot^ am ©ee, ©all^aufen, (SraiB^eim.
^on ber ^of)en[trQfee get)cn mehrere Serbinbung^toege ber fioiferftrafee. ©ner
überfe^t btc Sagft bei ,f)eim^aufen unb ift biä ©erolbSljnufen nai^loci^bar. Gin
anberer ©trnng ge^t bei Cberregenba^ unb bei Säd)Iingen über bic Sagft nad)
Songenburg. ®on 2)ünSbad) gc^t ein ©cg bei f^orft burd^‘3 Sagfttpal unb nac^
®infclbcrg pinauf, ein anberer bei ^effenau. SJon 3lHmcrfpann unb 3l3^ofen ge^t
ein ©eg über Scnbfiebel unb Giepenau unb einer über 5tirc^berg nad) ©aggftatt unb
Dbcrminbcn.
3m SJZittcIalter ging ber größte ®erfe^r mo^t auf ber Slaiferftra^e unb auf
ber ©tra^e ton ^oü nad^ fRot^enburg über ftirc^berg unb 9lot^ am ©ee. ®on
ben ®eIcit3ftationen ift itenig belannt, 1386 gehörte ju ber ^crrfc^aft ©erbed ba3
GJeleit in ^cimberg, ©iefenbac^ unb ®laufelbcn.
©ogenannte fRingttäUe (?lbf(^nittmäfle) finb mehrere na^e bei cinanber am
f(^lud)tartigen 5!l)al ber ©rcttac^ ; unb jmar auf ber regten ©eite: auf bem Äappel»
berg beim ^immelrcid)3^of, SKartung fRücfcröpagen ; auf ber linfcn ©eite: einer im
Gid^^ols, 3Wartung Scimba^, unb einer an ber ©teile ber mittelalterlichen Surg
©erbed. 9?icllei(ht fielen aud) bic ©d)löffer Soben^aufen, Siirc^berg unb Sangen*
bürg ob ber Sagft an ©teile torgcfchid)tlid)er ©aQburgcn. ?tn ber S?orbad) ift noch
feine nad)gemicfcn.
©cfchi^tlichcö: ®a3 ganje ÖJebiet säl)lte cinft jum frönfifdhen Slrei3, btc
fHittcrfchaft jum Äanton Dbcnmalb. 9lm ®eginn feiner @efd)ichte gehörte faft ber
ganje öc^irf 311m oftfrönfifchen 2J?ulach*®au ; fo (1033) 9Jegenbach unb ©d^mal*
fclben, loöhrcnb (1054) ^cuchlingen unb IRiebbad) äum Xmiber* ober jum 3agftgau
gerechnet mürben. 9luf bie Oirafen ton ftomburg*9iotenburg folgten bic |)ohenftaufcn
al3 Dberherrcn ber Oegenb. 2)ann tcrcinigten bic .^erren ton ^ohenlohe bie .^inter»
laffenfd)aft ber cinheimifd)cn SJi)naftengc)chled)tcr, berer ton Sobenhaufen, ton Sangen*
bürg, ton Öebenburg, um 1399 ben füböftlichen Seil iljreS Serritoriumg, bie ^err*
fchaften ©erbed unb Sobenhaufen (jugleid) mit Öielrieth unb Grailöbeim) an bie
©urggrafen ton 9Zürnbcrg unb SUfarfgrafen ton ©ranbenburg*5ln3bo(h 31J terlieren,
ton benen bieg ©cbict 1792 an '.f>reuBen, 1806 an ©apern unb 1810 an ©ürttem*
berg fam. Über ben norböftlichen Seil beg ©ejirfg mußte 311 glcid)cr bie 9?cid)g*
ftabt fKotbenburg big 1802 il)r Giebict aug3ubel)uen. Ginc SJfenge ton Sienftmannen
fab feit ber ©taufenseit in bem ©C3irf, tcrteilt über bie ©urgen unb Sörfer unb
,^öfe. 9ianibaft finb unter ben ritterlid)en Jyamilien beg ©C3irfg bie ton ©arten*
ftein, ©cbcnbiirg, ^ornberg, Slirchberg, SÜforftein, ©dbrotgberg. ©ei ber '^luflöfung
beg 9i'ömifcheu 9feichg beftanben im ©ejirf nocl) ein l)alb Sußenb 9tittergnter : §orn*
berg unb SDZorftein, beibe crailghcimifch, ©teinad) (gemmingifch) , ^engftfclb, 9lmlig*
l)agen, 9Jfichelbach au ber Süde. Sic SHcinftaatcrei mar hier fo mcit gebiehen mie
nur irgenbmo in ©d)mabcn. Sie ticr ©täbtehen beg ©C3irtg, ©ortenftein, .Slirchberg,
Sangenburg unb 9?ieberftettcn , batten eg famtlich 3um 9iang einer l)ohenlohifcf|en
Ükrobronn.
233
Sicfiben^ unb .^Quptftabt eine§ Bcfonbcrcn f^flrftcntumS geBrad^t, 5)ranbcnBurg«^reu§en,
bic JRci^gftabt JHot^enBurg, bcc ®cut)cBe Drben unb bic SiitterfcBoft teilten in
ben 9teft. 3n jebem größeren 3)orf ein Ijerri'c^oftlicBcg ?lmt unb ®edc§t, auf jebem
eine reid^dunmittelBore ^rrfd^aft.
®urgen unb ©^löffer auf mittelalterlid^er ©runblnge flehen ju 9lmlig^agen,
®nrtenftein, ©ammcgfclb , ^omBerg, Äirc^berg, fiangenburg, Seofcl^, SKid^elbadj an
ber 2öde, 9?iebcrftetten (.^altenbergftetten), ©(j^rojBerg. ©urgruinen p tllt-Sarten»
ftein (Wartung Siiebbat^), ^ertcnflein (Bei SittinggBad^), fieofelg, Soben^aufen, ©erbeef.
6purcn einer 83urg ju JBifltnggbad^, örett^eim, feengftfelb, ^erBert^l)aufen, ^erren-^
tBierboc^, ouf bem Äo^pelberg Bei Wiftlau (Obiläroeiler?), Bei CBerfletten, 5U fRein^*
Bürg unb auf ber SiofeBürg, bei ©c^ro^berg (bie ©d^rotSburg), ju ©ulj Bei ^rd^-
Berg, SBUbait^ierBad^ (?). ©purloö üerfd^lüunbene ©belfi^e (Crtgobcl): in S^äi^lingen,
®IaubacB, ®Ioufelben, ©emm^agen, Raufen a. ®ac^, ^leinBrctt^im, Wc|^dI5,
©(^malfelben, 3SaÜf)QU)cn.
©in gcnjerBUcfier Wittelpunft ift im I8e5irf nid^t aufgefommen; oöju no^
mären SiotBenBurg unb ^aß.
5)ie fianbtoeBr Bilbct Bei SRubpert^Bofen bie ©renje beg Sejirtö ipott
gegen ben öon ©croBronn , ift aBer eingeeBnet. 3)ie IRotBenburger öaubBeg $ieBt burdB
biefen üon HleubadB (cinfdBlie^litB) Bis ipeimberg, no(B an Dielen ©teilen fic^tBar. ©S
mar ^umeift ein ©all mit ©rnBeu unb ©eBüfcB an Beiben ©eiten. ®ou ben 2anb-
türmen, bie, mit ^oßflößc unb ©cleitSftation oerBunben, bie ©tra^enauSläffe bedten,
fte^t no^ einer, ber fog. 3loBrturm Bei ^^itgartSBaufen (f. biefeS) oit bet ©tra§c nad^
3iotB am ©ee. ®er fianbturm bei ^eimberg an ber ©traße nad) SRieberftetten ift
gan3 üerBaut üöei ^unfftott, ©dBrojbctg §u, BemaBrt uocB ber fjluruame ^urmfelb
bie ©rinnerung. WidBelbacB an ber Sude B^l feinen IBeiuamat Don einer 2üdc üi
ber 2anbBcg.
©in ©entBudel unb eine ©tette „^um l^reifiein" Bei |)ilgartSBaufen unb eine
©enteid^e Bei Dbermeilcr erinnern an bie altbeutf^e ©eri^tSDerfaffung. Sllte ©ent«
gericBtSorte mareu JBrettBeim, Sangenburg, SoBeuBaufen, SRicberftetten, 9Riebba(B.
©teinenie ©egfreuje ftcBcn Bei ®laufelbcn, ®rettBcim, .f)aufen a. öadB, .^erbertS«
‘Baufeu, .öilgartSBawfeD/ Senbfiebel (3), WidBelbadB a. b. ^eibe, WicBelBa(B a, b. Süde,
SReubacB (2), 9RotB a. ©ce, ©bedBeim (2). 3)aS ©laufelbcr ^reuä trägt eine SaBrS«
3aBl 14.., baS SrettBeimer ein ©abbenfdBilb; baS eine SReuBacBer Be3ei^net angeb-
li(B bie ©tette, mo 1.552 ein Pfarrer erf(Boffen mürbe unb 3eigt eine ;^anb. ©dBan3en
aus gefdBicBtlicBer ßeit finb im ©alb ©trutB Bei Sangenburg unb auf einem IBerg-
Dorfbrung im SReffelBacBer ©olb, ßangenburg gegenüber.
Äir^ti(Be9?erBältniffe (nacB ®offert) ; S)er gan3e ®e3irl geBörte im Wittel*
alter 3U bem ©iStum ©ür3burg. 9RadB bem ©ßnobalBudB Don 1453 gcBörten 3um
Sanbfabitel Stün3clSau bie ^farrtircBen 311 WicBclbacB a. b. |»eibe mit ^aplanei in
©eroBronn, ©laufeiben mit grüBmeffe, 9lmliSBagen mit grüBmeffe, ©ittingS6a(B,
^errentBierBadB, JRcgenBadB, ©ä(^lingen, DbcrfteinadB. 3“”' ßanbfabitel Wergent«
Beim; ©^ro3berg mit Äoblanei in ShailsBaufen, OBerftetten mit f^üBmeffe, 9?ieber»
ftetten mit ^rüBmeffe unb Siebfrauen«Änblanei. Sonbfobitcl ©railSBcim ©am*
meSfelb, ©cBmalfelben, ©rettBeim, .Raufen 0. ©acB, 9ReubadB, 9iotB am ©ee, ©dBein*
234
^agftlrei'?. Cberamt ©evabronii.
6a^, 5Kid)eI6ad^ o. b. 2ücfc, ffiatt^au)en, ^engfifclb, Senbiiebel mit ben 5?obIa=
ncien Äird)berg, ©aggftatt. ^rü^mcffen bcftonben in ^nufen, @om*
megfdb unb Sc^malfetben. ©pielbac^ unb i^eu5enborf toarcn giliolc non öeii;\cn*
bronn (33ai)crn).
3)ie frnnflfc^e 3)Ji|fion Joar für ben 3)ZnuI(icl^gau oon ©tödcnburg nu^gcgangen
nnb für baS Xanbergebiet oon Äömg?I)ofcn unb 3gec2^eim. SÜö SJZiffionggrünbungcn
im Sejirf erf^einen bie 50?avtinöfir^en ober dapelten in 9fJot^ am @ec unb HtailS*
bnufcn (?) nebft ben 5itgebörigen .öeUigtümern ©t. SJZic^aeliS in 3)?ugborf unb
9iinbcrfelb (D^t. HJZergent^eim). ?(ld SOiorfmart, mot)[ ein ®raf beö 2^aubergau3,
um 800 Cberftetten an baä 5lIofter ^ulba )(^enfte, toar bafelbft fc^on eine idrc^e,
^fnrrfirc^e für bn§ gan5c SSorbad)t^nl, nac^mal^ oon ben ^ulbacm ©t. Sonifa^ bc=
titelt. (Sine Qirünbung f^ulbag ift luobl bie SSonifatiuSfiri^e in 3Kicbe(bac^ a. b. J^eibe.
')ind)mal^ flbigen biefe 93cfi(jungen ^ulbaä an baS ©tift SZeumünfter ju SBürjburg
über. '?luf baä 9. 3«l)r^unbert toeift au^ noc^ ber ^itel^eiligc oon Senbfiebel,
©teb()anuS. (Sine ^forrfirc^e unbefannten ^itel3 ftanb loobl auc^ über ber farolin*
gifd^en ÄrDpta ju llntcrregenbad), ging aber frül) ju ®runbc, ctloa beim (Sinfatl ber
Ungarn (iöoffert). 9{otf) am ©ee, Oberftettcn, älZii^elbat^ a. b. .^eibc, Senbfiebel
unb 3tegenbac^ loären fonad) bie llrbfarreien bcg ^ejirf^ neben (Siröningen im Sejirl
(Srail!5l;eim unb 'i^cttringen, Snfingen unb Seujenbronn in Saljern.
5Ute ^farrfird^cu finb ferner bie beiben ^täuferlird§en ju iöäd^lingcn — bieä^
nac^ bem Untergang oon Stlt -illegenbad} bie ^auptfird^c be§ 3ngfttbalg — unb
93itling^bad^, ©t. ißeter unb ißnul p Dberftcinac^ unb ©t SSeit ju Uuterregenbad),
alle oicr oielleid^t ©tiftungen ber |>erren oon ßangenburg. ®er J^irdjenbcilige oon
9liebcrftetten, ©t. Safob, beutet ouf bo8 11. Sabr^unbert. 2)cnfelben ifiatron
©cbainbadb, oieUeicbt al§ ©tiftung ber (55rafen oon ftomburg. ©t. SRitotauä in (^ammeg»
felb mag eine ©rünbung be§ Älofter« Stomburg anjeigen. ©t. ipeter unb ijJaul ju
iBrettbeim unb Obcrfteina^ loeifen gleicbfatld auf ba§ 11. biö 12. Sabrbuubert.
©t. iBcit in iUegenbacb unb SBaltbt'ufen auf bn^ 13. bi^ 14. Snbrbnnbert.
Älöfterlicbe fHieberlaffungen bcftanbcn in .(breujfelb (®ominifancrinnen), trüber*
bartmanngjeü (^^^römonftmtenferinuen), 50?iftlau (Senebiftincrinnen), ©ammeiSfcIb
(^rouenflaufe) unb ©emmbagen (g-rauenflaufe). Jleine baoon mar bebeutenb.
S)ie 9leformation, in ©cbrot^berg unb iölaufelben fcbon 1525 eingefübrt, tarn
bi^ 1556 im gnnjen iBejirf jur 2)ur(^fübrung, im ?lnssbacbifdben, ,f)obenlobifdben unb
9iotbenburgi)(^en unb bei ber iHittcrf(^aft. 9ladb ber Sleformation gegrünbct finb
bie eoangeIifd)en i^farreien Siefenbad} (15,30), ©aggftatt (1544), ßangenburg (1556),
©crabronn (1561), Äirdbberg (1577), noch ®ün«bacb (1688), Miltenberg
(1708), iBeimbad} (1812) unb bie fatboliftben iBartcnftein (1690) unb .gjaltenberg-
ftetten (1810).
3)ie Seoöllcrung ift oormiegenb böucrlicb, fränfifd}en ©tamm^ unb coangelifdbeu
©tauben^. 3)ic iBolf^tradbt ift oerfebmunben bis auf bie iBiinbclboube ber ^Bauern*
trauen. 3n ben (^el}öften ift bie ©ebener meift getrennt oom £>aug; biefeS oon
'Jliegelmcrf, momöglicb auf fteinernem llnterftod. 9latl}äufer giebt es auf bem ßanbe
erft feit neuerer ^eit. Unter ber Siorflinbe mürbe geridbtet, im Sirt§brtu§ beraten.
2)ie Slireben geigen oielfacb nod} bie ©puren ber olt4utberif(^en ©otteSbienftorbnung,
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@erabronn mit SHüdcc^^agen.
235
rote fic im Unterjt^ieb öon SBürttembecg in ben mittclbeutfd^en Sänbern goU. J)er
3Utor mit einem Söilbfd^irm ouSgeftattet, fcitlid^ Don i^m ber Xnufitein, über bem
?Utar bie Äanjci unb barüber ber Drgelc^or. 25ic an^bad^ifc^e ©crmottiing ijat mit
5Sorliebe auf ben Siirc^cnfd^iffen gruc^tbü^nen angelegt unb ju biefem Stofd oft ein
befonbereS ©tocftocrf aufgefe^t.
^craßi'omt mit "^ücßcrößaöen.
®ie Dbcrnmt§ftabt ©erabronn (bi§ 1810 ©cr^arbgbr. ober ©ctenbr., 1220 ©er»
l)iltenbr.) liegt auf ber ,'ood^ebenc rec^td ber Srettad^, 3)er Crt gehörte nad^cinanber
ju ben ^errfc^aften üangenbnrg, .^oI)enIol)e unb (feit ©nbe 14. 3a^rl}unbert^) 5lnö»
boc^. anSbac^ifd^eS 2)orf mit SWarft unb ©eridfjt, and^ üjat eS
^ouptort bed ?(mtS Sßerberf fnmt ÜBemberg unb ßobcnI)üufen. 3m ©täbtelrieg mürbe
baS 3)orf 1449 uon ben Rattern
oerbronnt. 1792 mürbe ©crabronn
^)reuBifc§, 1800 bal)rifc^, 1810 mürt*
tembergifd^. S5a# ©emeinbemap))cn,
li>45 üerlie^en, ift ber 3oHernfd^ilb
mit fpringenbem ^ferb im jmeiten
^elb unb fd^rcitenbem ^ferb im britten
^clb. 2)0« 2)orf mar befeftigt mit
®aU unb ©raben unb jmei
türmen, beten einer, gegen SÜ7ic^elbac^,
noc^ fte^t; ein beft^eibenc« ®aumerf
mit ©piBbogentljoren unb 932anfarben*
bad^. ?(m nufieren 2!borbogen finb
auBen no^ bie Sllommerfteine für ein
Rollgitter. ?lm inneren ift ba« bran»
benburgif(§»prcubifd^e ffioppen mit
»eifc^rift G W F M Z B 1781.
2)ie eo. © 1 0 b t f ir cb e 1740 ff.
erbaut, on ©teile einer 5^opette bet
^eiligen Sungfrau unb ber ?lpoftelfütften öon 1423, ift ein fauberer, ober fe^r nüd^terner
Cuerfoal oon onnö^ernb quobratifd^er ©rnnbform mit umlaufenben ©erüftemporen,
5mci Süeiben oon ©ti^bogenfenftem unb SRonfatbenba^. 3n ber 9Kittelod^fe fpringt
gegen ©eften ber ©lodfentunn oor, on ben innen ber ?lltor unb bie S^on^el an»
gefegt finb. Über ber 2:^ür fte^t C W F M Z B 1743. 2>er 2:urm, im oberften
©ef^ofe mit ^ilaftern eingefofit on ben obgefd^rogten ©rfen, trögt eine feltfome 9Ran»
farbenl)aubc. 2)ie Sirene befiel einen filberoergolbeten Stel^ öom ©nbe be« 18. 3o^r*
l)unbert« mit bem Sranbenburger ©oppen. ÄuBen on ber ©übfeite ber Äird^e ift
ein f)übf^e« ©robbcnfmol im fRofofoftil eingemouert.
3m ©eiler 9lü(tcr«^Qgen: ©o. Riliolfopellc; fpötgotif^er löcud^fteinbou
au« ber 1. ^ölftc be« 15. So^r^unbert«. 1449 ift ein ^Iblofebrief au«geftefft für bie
Äapette ©t. ©enbelin ju JRüdcr«^ogen in ber ^forrei fDJic^elbod^. 3n bcmfelben
3ol)r mürbe ber ©eiler oon ben Vollem jerftört. 2)ie J?opcUe fte§t auf einer Rel«*
236
Cbcramt ©erabronn.
baut, QU§ bcr ein ®rimnen quiÜt. @ie ift einfd^iffig mit öftlid^em ^urmc^or. SSom
2urm nur no^ ein @tum))f; qik^ ber ©eftgiebel ift abgetragen.
ÜJiabmerffenfter. 3>m Xumi ficl;t man ba§ alte Sftippentreuägemälb auf Äonfolen
mit 9)cagfen. ®cfc^ni^te ^rebella mit öruftbilbcm ber ^eit. 3^öIfboten; fpötgoti)'^
Dom 9lnfang be§ 16. 3af)r^unbcrt§ ; uerborben. ®Iode; anno domini mccccxxxv.
ave maria gracia. (53ebenftafel eine§ ©c^enfcn n. SBinterftctten 1672.
JlmCtöBagen.
“ißfarrborf mit ritterfd^aft(id^em «Sd^lofe, rcijöotl gelegen über bem ®retta^tbal
mit feinen betoalbeten ©teilbängen.
(lit Sag« ber abgebrnKbenen ^ufer ift biir<b marfiert)
3n ber ®urg 5(melunggl)agen fi^cn 1262 SSafaHen non ^o^enlobe=i8raunecf;
fpäter, oon 1367 an, bie fRitter ü. 21^oQmer§^aufen nnb im 18. Sa^rbunbert bie
nom 1375 erobert bcr 93urggraf üon fRümberg biefc 53urg.
5)ie et>. ißf arrfird^c ift nadb einem SSetterbranb oon 1760 neu erbaut unb
^mar angeblich nad) bem !i?orbiIb berjenigen ju 5lirdbberg oon 1733. @ine SapeQe
jur bei!* Äatbarina mar 1415 b‘er. ®ie Äivebe ift ein gefälliger Sau mit fpu^-
roänben unb f>aufteingüebern. ®cr 3^urm, meftlid) in ber ÜRittelacbfe, gebt oben in«
^?ld)tecf über unb enbigt mit einem .^uppelbadj. Über bcr 2bi*e SBappen* unb Sn»
fcbrifttafel. 35ie J^albgiebcl reebts unb liuf^ be§ Sturmes finb a(S S^iolutcn auS»
gebilbet. .f)übfd)er ?lufbau oon Elitär, Hansel unb Drgcl. 5?elcb, |)oftienlapfel unb
'^atene geftiftet oon ®. ?1. o. 2BoImer«bflufett- Sinfadber 5leld) oom Einfang beS
16. Sabe^)w“^ertS mit 3Rinu§le(bud)ftnben am 5lnouf j j c u b c ^ «nb barunter
f 0 r j 0 S. Kluften an bcr ftirdbe ftebt bcr mappengeftbmüdte ©rabfteiu ber 31nna
0. SKoImerSbnufen geb. o. 9tofenberg, t 1*^79. t^iloden oon 1761 mit SBappen.
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'}lm(iS^agen.
237
®aS (SRittergut^bcfi^cr ®iirger) liegt am 3?aiib be§ ®rcttac^t^alg,
ctwng tiefer al« bog 2)orf, auf einer öergjunge, mel^e burc^ eine fleine ft'linge non
ber ^oc^ebene abgefpniten ift unb oieHeic^t fc^on in grauer SSorjeit befeftigt mar.
3(^Io6 UmliS^agen. Currfc^nitt gegen SBeften.
(Sin Quergraben trennt S3or« unb ipanptbnrg; ein anbercr frf}nitt e^emal^ bie SSor*
bürg Dom ©elönbe ab. ^on ber Snrg ber um 1262 genannten 9litter non ?Ime*
(ung^^agen fte^t an ^0(^bauten nur nod) bie
Sc^ilbmaner i)inter bem inneren ©raben, mu^
fie an i^rem oberen ^eil im fpäteren 9J?ittela(tcr
erneuert. 35ic ÜKauer ift in ben unteren ^mei
2)ritteilen maffin. iSon bem (Sinfteigioc^ fiii;rt in
ber 33?auerbide eine SSenbeltreppe in ben 2Sebr^
gang hinauf, ber mit einem ^onnengemölbe gebedt,
burc^ Duenoänbe mit ©djiupfpforten gotifdjen
'^rofilS in nier Kammern ^erlegt unb in beiben
fiangmänben mit <$d^u^löc^ern nerfe^en ift. SWad)
einer Änfic^t be^ (Sc^ioffeg (im 9(rd)in bafclbft)
Qug bem 18. 3a^rf)unbert befanb fid^ ju oberft
noc^ ein gewimmertem ©toefmert.
5)ie übrigen S3efeftigungm* unb SBo^nbmiten
finb nac^mittelalterlid^, auf ^uergefd^ü^ berechnet. «miis^ogen. sc^ioirüe^e.
3n ber Horburg fte^t bam heutige ©c^lobgebäube.
5tm i)interen ^ortai ber 5)urd^fa^rt, gegen bie innere ®rüde ^inanm, fte^t: 1601 Der
Edel und Vest Hans Konrad von Wolmershausen vollführt hat disen Vorbau und
bracht zum End. Gott ehr und mehr sein Regiment. SSappen. 3)er '.8au enthält
ret^tm oon ber alten 5)urd^fal)rt ein ©emölbe mit ÜKittelföide, angeblich bie ©d)lobfüd^e.
238
3agitftei§. Oberaint @erabronn.
S)ie 2)ur^fa^rt i[t mit jmci portalen gefd^mücft, bie beibcit ©icbcl mit ®o(uteii. 9(ii bcr
Oftecte ift ein ruiiber Xrcppenturm. 2)ic innere öriirfc ift je^t feft mit brei '^ögen gemauert.
?Im portal bet 55urc^fat)rt in
ben inneren 'i^urgf)of ftc^t anno
dom. MCCCCCXXXn(1532)
unb babei ba§ 3Bappen ö. 59olI=
mcr^l)au)’cn. 9In ber Cftfeite
ein ©uficrfer. 2)cr 5öurgI)oi ift
eingefaßt üon 5lafcmatten, bie
je^t jumeift uerfc^üttet finb,
mit nicr (icftiirmcn unb einem
SRonbeK. ?(n bie ©c^Ubmaucr
ftöfet )cnfre(^t ein ^Baii au^
ilkuc^gemöuer, beffcn Pforte
bie 1Ö73 ^cigt. 3m
(Schuppen im ift ein ©tcin
ucrmobrt mit bem SSoUmcr?*
f)äufer S5?appen unb ber
MCCCCCri(1502). eOenba.
fcibft ein Stein mit bem 9ielief*
bilb be^ bfil- 5’^orian, ber einen
'-Örnnb löfcf)t. ©in paor alte
SBaffen — 3J?orgenftetu,
Ijönber — unb ©trofmerljeuge.
1854 ift ein Xeil ber inneren
“ilurg nbgebrod)en morben.
Ipieju ügl. ben 9ltIn§(Suppl.).
■gSäcßCtnflen.
^farrborf an ber 3agft
unter Sangenburg. ©e^örte
non jeber ju biefer 3^efte. 2)ie
Äbirc^e ift oieüeic^t eine uralte
5:auffirc^e; bem Stift 9^eu»
münfter eijinerleibt. DrtSabcl,
genannt bie Sfcjjen, 1257 bi§
1475 nac^meiSbar.
©ü.^farrfirc^e, einft bem
»dc^Iineen. (Brabftein bc» «cjjo üoji «edjUnflfn. ^Öufer, 3.1^000 Ullb
«Qcb sitboflrapbie oon 1818. bem @ü. gemeint ; aii^ bem
14. 3al)r[junbert (1335 5lb*
laji), ober »erbaut (1721 erneuert). Xurmc^or mit SRippenfreu^gemörb auf 3J?cnfcben=
unb 2;ierföpfcn. 9lm Sc^lußftein ba? |)aupt be^ Käufers gemeißelt. 3*^^i
©pi^bogenfenfter oI)ne SWabhJerl. 9lm ®cf)iff ein gotifc^e^ SSeftportal unb eine gotif(^e
DIglllzeü by Goc |le
Säc^lingen.
239
Pforte mit gerabem Sturj an ber ©übfeite, ©nfriftei mit ^onnengemölbe; banmter
ein Äarner. ber 9?orbtueftetfe ein ©tein mit Öilb eine« 3)ianne«. ?Tn ber ©üb»
Pforte ein folc^er mit bem ®ilb eine« 5?elc^« unb ^nfe^rift 1591 19. '‘^tug. Basil.
SdiloB iHartcnftein im 3at)r ItiäU.
(©robftein eine« ©obnlein« üon Olnnen o(te 5(ie§en. Gin ü6er>
malte« ‘föonbgemälbe, Ölberg betenb. Qlrabbenfmäler:
Sc^loft Sartenftein im 3a^i 1737.
1) Anno domini MCCCXX in die Martini episcopi obiit strenuus miles
Burchardus dictus Reze de Bechelinge et anno Domini MCCCXXIV XVIIT
kalenda.s Mai obiit Elisabeth de Morstein uxor eins. GJotifc^e Ü)Zaju«feln. ©nnb*
ftein mit ®ilbni«figur oon oorn, fte^enb. Ginft bemalt.
240
^aflftfrciiS. Cberamt ©crabronn.
2) (SJcorg SRemier, f 1585, ^oljtafcl mit SKalcrei; 8tuferftc^ung.
3) SKelc^ior '-i^rcnner, Siotgcrber, f um 1650. Sanbfteln mit gladjreticl ;
crfte^ung G^rifti uub betenbc J^nmilie.
®otif(^c @lorfc anno domini MCCCCLXXXII salve regina misericordie
vita dulcedo spes nostra. 2Kinu§feIn. S^rcuje alö SBorttrcnnungSjei^en. ©rofec
(^1. mit ben 9iamcn ber (Sönngeliflcn. kleine, fe^r alte, ohne ©d^rift unb 5öerjierung.
?tn ber '^Pforte bc^ ummauerten 5^ird^l)ofS ftebt 1580.
Über bie 3ng[t fii^rt eine ^ölgerne bebeefte '^rüefe o^ne 3'®M<^cnpfeiler, er=
baut 1785 öon 3>”i«^cr*»cifter l^orenj ©d^umm in Sangenburg.
9luf einem '^erguorfpvung red)tö ber 3agft finb ©puren ber !sB u r g Ä q ^ e n ft e i n.
2)cr SBeiler S^leffelbad^ auf ber smifd^en Sngft unb Stocher, an ber
Ärenjung jmeier alter ©tragen, mar im SJMttelalter ein befeftigter 'Jliarftfleden.
Sartrnfttin. 9(nfict)t oon Süben.
^artenßeiit.
©tabt über bem (Sttetljal, mit SRefibenjfc^lofe bc3 f^ürften non .tjo^enlobe*
iSartenftein. I:ie ©tobt oerbanft i^re (Sntftebung bem (grafen ^fjilipp Äarl (1688
bis 1729), ber aud^ bnS ©(^loß in feiner heutigen ®eftalt gegriinbet. §(iif bem
®ergrnden i>cm ©c^lofe be()nt fid^ baS ©töbtd^en in ber ^auptfac^e einer
©tra^e entlang, mit f leinen aber ftäbtifc^en Raufern mit ÜDZanfarbenbÖ^ern, ein Keines
SubmigSburg. 3'öei 2:^ortürme fperren bie 2luSgönge gegen 3Beften unb 97orben.
5)er erftere ift l)iibfc^ auSgebilbet, mit Sluftilaquobern , im ©(Reitel beS 2;^orbogenS
eine 9J?aSfe unb barüber eine ©üfte in römifc^em OJcfc^mad (2. ^ölfte 18. 3al;rli.).
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^artcniU’in.
'J4]
I'ii'iS @d)lofe ftc^t au bei Spi^c ber bnrd) jiuei Sci^ludjtcn au§ ber ,'^od^cbcnc
9C|d;uittcncu Scrgpußc, über bem 2)orf l£'ttenbnii)en. erbebt fid) o^nc
ber <StcUe eine^ älteren '^aue'S, jeigt aber feine ©puren bauon, ouSgenonunen einen
iKunbturm, ber beim .sr^ofeingang in ben ©übfingel einbejogen ift unb einen ac^tedigen
Jreppentnrin an ber äußeren 9?orbiueftede. 9?äbere Unter)m^ung feljlt. Ölbilber
im ©cblo§ jeigen ba^ietbe, mie eS 1(388 unb 1787 au^ge)cben. ©d^idljarbt nahm 1(514
einen ©runbriß auf. ®ine'43c=
fd^rcibung uon 1(388 liegt im
fürfll. ^Irc^iü (uergl. fUhintfdj,
®e)db. ber ©t. 53.). be=
ftaub auS 5luei teilen, bereu
älterer Rillten lag, unb batte
einen rnnbeu 5^ergfrieb unb
eine Slapelle (1425 geiueibt).
9fitter uon 5^artenftein
fommen nl^ bol)enlobi)d)e
5Safatten 1247 — 1345 nor.
©ic fa^en fo nal;e bei ber
.Slaiferftraße. fWacbbemSBap»
pen finb bie 53. ©tammDer*
roanbte berer o. ®artenau
unb ti. ©tetten. 9?ai^ ihnen
ift ein 3®eig berer uon ©el=
tened im ®efip ber iBurg.
14.88 am greitag üor ifatba»
rina mürbe biefelbe uon bem
®rafen 9Kicbael üon SBert^
beim eingenommen. Xie
9J?itbefißer, bie Jftornede uon
^oniberg famen megen ber
55urg mit .^obenlobc in
eine ^ebbe unb oerfuebten
1443 einen Derräterifcben
Überfall auf bie 53urg.
1444—47 mürben bie 3n-
baber uoIIenbS abgefunben. ©eit 1474 ift bie ^errfebnft 53artenftein Sigentum
be^ ^aufeS ipobenlobe. 55ci ber Srbteilung 1555 fam fie an bie Sinie SBalben»
bürg, bie um 1(570 fatbolifd) unb 1744 in ben 9?ei(^§fürftenftanb erhoben mürbe,
fpbtitpp ^l'arl (1(388—1720) mäblte 53artenftein 5ur 9?efibenj. Dag ©rblo^ felbft
mar 1525 uon ben 53auern unb 1632 uon ben Siroateu jerftört, aber beibemal
mieberbergeftellt morben. Dag bentige, febr geräumige unb ftattlicbe ©ebloß beftel)t
in ber .^auptfadie aug brei glügeln, melcbe einen gegen bie ©tabt offenen Gbreii:»
bof umfcbliefeen, unb ift in jmei ^erioben erbaut, um 1700 unb um 1750 (füb»
lidje |)älfte).
iBartenftnn. dtiebbat^cr 2^or.
%aulu}, Sentmäler aiib 3Bürttcmberg. CtagfIfieiS.
242
C'bcramt (yciabronii.
2/Cr Siorbflügcl enthält bic fat^olift^e unb ^farrfird)e unb fc^Iicßt
au bcr Oftfcitc mit einem ©locfenturm mit Umgang unb inelfdjer ^aiibe ab. 2>er
ÜJt ittelbau, bad Corps de Logis, enthält in ber 9ldh|e ein 5h)eiläufigeg Treppenhaus mit
Turd^fahrt unb 5mei SBorpläbcn nbereinanber. 35on bcn 9^eprö)cntaticmSräinnen bcS
SchloffeS finb anjuführen bcr geftfaal mit gropcn ^ärficnbilbern unb ber fog. ®lauc
Salon mit ftudicrtcr unb gemalter Tcdc unb nergolbctcn Studotiircn. %x ben (SJolc*
33arfcnitein.
24:i
ricn Rängen ?(^ncnbilber öom 16. Sa^r^unbert I)crauf. Sin ^^ilbni« be§ ^^ürftcn
Sforl im 0aat ift bejcid^nct SD?. Sroug 1759. 2)ie (Sinrid^timg i]t 311111
3:cil altertümlid^ (17. — 19. So^r^.).
®ie !at^. Äird^e 3um ^cil. ^^ilippiiS ift 1716 gemeint. <Sic bat eine biibfcbe 9lite>
ftnttuiig in Sraiin iinb ©olb anÄQii3cI, Drgelbübne iinb ^^ofloge. 2;ecfeiifreäfen. (^riift
mit Snrgnif^en. ©efebnibte ©tubltoangeii, Saroef. 2)rei Elitäre; ba§ Statt beä .^od)
6d)lo6 Sartenftfin. iBlauei Salon.
altor^ 3eigt eine gute 5?rcu3abnabnie, non 29olf 1716. 5tirdbeiifd)nb aii^ bcni 18. Sahrtj-;
©über iinb ipnramente. Saiimeifter war ©cbübler oon Sdböntt)nl; bic ^regten fiiib
öon ©tuefator ©dbaid) nn§ Ü)iain3, ©djrcinerarbeit non 3)cid)elniaiin 011g Äibingen.
X>er Xiirm ift 1726 — 28 erbaut 0011 ^fitbtmaier aii^ 2)?ergcntt)cim; ba3 ©itter ge*
fdbmicbet oon Süfdjter in .^ott. 2>ad ^farrbouS ift 1712 erbaut al§ S'abii3inerbofpi3.
Sm ©djlofibof ift ein Stöbrenbrunnen in reid)er ©teinbaucrarbeit mit Ser«
golbiing, 0011 Sitter in Slir^berg 1760. 3ni ©^(obgarten ift ein ipaoiftou mit
©onneniibt baoor. ?luf bcni griebbof ftet)t ein Jlrii3ifif öoii ©tein, Snrorf^eit.
244
Cberamt ©crabronn.
"SJetmßacß mit ”g9«?r6edi.
^forrburf iBciinbac^ (®cimt=58ad)) liegt maleriid) oiii ^rcttac^tl^Ql. “JJic
0rd^c, frütjcr i^apcHc jum 1)1. öart^olomiiu« , big 1812 Scnbiicbel, ift
1499 erbaut (iiijc^r.), 1751 erweitert, 1802 nuggebeffert, jc^t uielfac^ eiuftettt. '3luf
Setttnbe im Sc^IoB '43artrnprin.
bem ©ad^boben tunr ein ^err|d)nttlic^er ^ruc^tfaiteii. Xurmd)or o^ne 03en)ölbe, l)o^,
mit brei ipätgotifc^en stueiteiligen 'H7af5merffen]tern. ?fm Sturme oben ©d)lüffclic^arten.
Sofriftei mit ^^onncngemölbc, gotijd). 9(m <3d)iff teilg gotifdje teilg jpiitcre J^niter ;
nn ber Sübmnnb ein runbeg mit eigentümlichem 'DZaytuei!. 3m S^or früher Siefte
non (^Ingmalerei. ®roüc ®(ode: osanna heis ich in gotes er leut ich bernhart
lachaman gos m>‘4i 1514. maria u. f. m. anno domini MCCCCLI.
5)eimba(l) mit '-li'erbcd.
245
3inncn* inib ©pi^bogenfrniij. 5)tc iUr^e ftc^t in ummauertem auf einem bcu
X^alfeffel bc^errfdjenben Surren, ©ne ©teinbriirfe fü()rt hinüber über eine ©c^fuc^t.
2)ie Surg SB erbe cf (SBört^*®cf) tunr auf einem Sergüorfbrung linlg uom
Srettad^tt)al, mie eg fc^eint mit Senübung eineg uorgefrf)i(^tIid^en Srbfd^nittnjaßg er»
baut. Stuf bem Surgplab, ber jc^t öon brö^tigem ^od^malb umfd^toffen ift, fielet
man nod^ ©rbtnerfe unb ben 5^ern ber ©c^ilbmancr. S)nrc^ sloci getoaltigc .&nlg=
iBarteiiftcin. ftatboliffbe 3cblo6tU(br
grüben finb eine Sorburg unb eine ^auptburg Dom Sergrüefen abgefepnitten. Stm
SRanb ber le^teren, übet bem ®raben ftept bie ©cpilbmauer. 3)ie ©pi^c ber Serg»
junge ift aii^ cingeebnet unb umroaüt mit 2^rümmern einer SJiaucr. ^icr liegt ein
profilierter ©tein, anf(|eincnb oon einem romaniftpen ^ortaL 9?acp ber Surg nennt
fiep 1220 unb 1221 ein ^err Äonrab aug bem ^aufe Sobenpaufen, ®emapl einer
Stbelpeib oon .^»opcnlope. Db bie Surg urfprüngli^ popnilopifep ober lobenpnnfifcp
mar, ift ungemife. ©püter (1281) ift fie popenlopifcp; fommt aber 1399 ntg oer»
24(5
^agftfrci#. Cbcranit ©crübronii.
faßeiicä ^faiib au bie iBurggrafcn öon 9lüiuberg, uad^malS SDiarfgrafeit üou 93ranben»
Burg^-^tnSbac^. 1435 war <Sc^Io^ uub 5Imt üer^)fänbet an öon ®crlic^iiignt,
1469 nii 3Bil^eIm ü. ®cU6erg öerfouft, bo^ jebcnfaUä oor 1530 jurüdgclouft.
1797 )ourbe uon ^reu^eii bie Sliiine [amt ^of uub 'Salbungen an |)ot)cnIo^c»
5lird)bcrg abgetreten. 93iä 1542 )afecn abclige SJögte in ber ®urg.
'^tCCingöBac^ mit <^crtenPein unö '^aßoCöößaufcn.
93itting8bad^ ift ein nttt)or)cnlo^i[ci^ed ^farrborf, uir fiangenburg gehörig, beifen
Sartenftein umfaßte. Sin SBalter
0. ®. fommt 1309 unb 1323 öor;
er gehörte 5U ber Familie 0. iperten»
ftein. Sin ©urgftabet ju S. fauft
^ot)cnlo^e 1446 Don ben Sijel üon
ÜJicrgcnt^cim juriief. S)qS ift loobl
bie ®nrg, bereu ÜKauerrefle öftlid^
üom 2)orf no(^ bie OberamtS-'
befc^reibung (1484) öerjeic^net.
J)ic CO. ^farrfirc^e, einft
So^anneö bem Käufer gemeint (?),
ift 1725 nenerbaut mit ?(u^nnbme
beä gotif(^en Xnrmd^org. 3tn ben
Xnrmc^or ftöfet uod) eine niebere
?tpfi3 mit ^atbfußßel unb brei ©ßiß*
bogenfenftent. S)ag niit
SBappen nnb ®aniufc^rift bejeid^net,
^at @pi§bogenfcnfter mit 9Kitte(*
pfoften, welche an ben ©d^eitel
ftoßen. Äru^ifij öon 1732. Slocfen:
1) ave maria anno domini mille-
simo CCCC. XXXX. VI. inagister
conradus gnozhamer nie fusit.
2) zu gottes lob und dienst gehör
icli. Christof glockengiesser zu
nurnberg gos mich, ^iibfe^eg $farrl)auä üon 1732 mit ÜBappen. f^iirftlirf)e§
^orftljaug.
SBeftlic^ Dom ®orf, auf einem .^ö^enuorfprung jioifc^en ben ^Hingen beg 9Beilcr§*
bac^8 unb öillinggbadjS lag maf)rl;aft romontifc^ bie 93nrg ^pertenftein. ©räben unb
ältauerjüge finb nod^ üor^anben, aber non ÜBnlbmuc^g uerbceft. 3)ag ®efc^(e(^t 0. Sb.,
mo^I noc^ im 14. 3a^rf)unbcrt auSgeftorben, führte im 5Bappcn einen Sinbomörumpf-
3m ^ilialborf iRabolbäbtnif fic^t in jmei ©efe^offen ber 'Jurm
öon einer gotifc^cn ÄapeHe. 1)ag Srbgefc^ofe enthielt ben Sf)or. ®rei ©pi^bogen»
fenfter oljne ^^eiliutg unb fjüttung. 9iippenfreujgcto5lbe o^ne ©^lußftein unb 5lon»
folcn. Sborbogen fpip, oermauert. ©loden ol)ne S^rift, aber mit 3*”nen»
unb ©pi§bogenfrau5 oer^iert.
S^ir^fprengel bi§ 1334 aud) Sttcnfianfen mit
Qartcnfttin. 6tul)Ituangc.
i'laufclbcii.
1^47
■^liCaitfeCöcnt.
9}?nrftf(c(fcn auf bcr ^od)cbnic, im TOittclpunft bc§ ©e^örtc ^um
braitbenburgifc^cu ?(nit ^Öerbccf; batte aber fc^oii 1401 ein eigene^ .^alggerid)!.
^Ritter öon ®laüelben fommen 1157 unb 1354 üor. ®i^i tuar nieüeicbt auf
bcr glpböbc, eine Siicrtclflnnbc fnblicb oom Crt, mo eine ©rabenfpur crl)alten ift.
(9?acb Stalin 1843 „eine rimbe, 52 Sd)ritte im 2)urcbmcffer baltcnbe, uon einem
etwa 15—20' breiten 'I8affcrgrabcn umgebene Grljöliung".) 3)a« 'Ä^appen oon '4Man«=
felbcn, 1575 uerliel)cn oom iDiarfgrafcn , ift ein Sämann im blauen j^elb über bem
geoierten .'öoljenjoQern. .Slird)(id) ge()örte baö 2)orf jnr 'if?farrei SD/icbeIba(^
248
Cbcvnnit (yeiabromi.
a. b. ^cibe. ®ic Staplanci tuurbc 1862 $ur Pfarrei erhoben. Sine 5’^übnicjfe unb
eine äJiittelmeffe fnmen böju. 1479 wirb eine Stoplanei geftijtet für ben Stßid^aeU*
nltor im 53einl)nuö. 3n bemfelbcn 3at)r erhielt bic Äirc^e einen 3I6Iajibrief. @in
Sllöfterlein )oH in ber 9?onnengaffc geftonben ^aben. 1449 im Slrieg ber (Stiibte
gegen ben 30?nrfgrafen gewonnen bic ©töbter am 93iittwoc^ nod) öourentii bog ®orf
fomt bem Slird^^of, 5crriffcn bic SBoßWerfe bornn unb plünbcrten unb öerbronnten bn^
2)orf. (C23.) 1528 am Xionner^tog nodj Subilotc Würbe @ötj t>. 33erli(^ingen bifr
maitcnfteiii. (BarteiipaDillon unb Sonnenuhr.
üon ^Quptmonn Sorg o. (£i)egl)cim gefangen genommen. @in ^Kjor mit 3ottftäde
unb ©efängnig ftanb bi^ ing 19. 3abrf)unbert an ber ^auptftrabe nad^ Srail§l)eim.
T>k CO. ^forrfird^c 511 ben .^?il. lllrid^, Seonbarb unb ©ebaftian ift ein
mannigf ad) cntfteHtcr |))ätgotifd)er Sau. ?(m ©übbortal beä ©djiffä ftel)t anno dni
MCCCC®XXIIP die urbani. ?lm ©übfenftcr bc^ (Sl)orä unter bem Xurm in
fuBbol)Pn 3ift<^rn: 1502. Unb an ber Scibung beöfelben /^enfter^ innen im S^or;
Als man zalt nach cristi iinsers lieben [herrn] gepiu't MCCCCC und U jor
[an] dem anderen sonntag nah osteren wart gelebt der erst stein an diesem
Chor. 1513 Würbe 3ur Erneuerung ber Stird^c ein ©ammcipotent auggefteßt. §ln
einer oermauerten iKebenpforte be^ ©c^iffö gegen ©üben ftcl)t G S 1626 C K.
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5Örctt^eim mit ^ilflartS^aiijcii.
249
Über ber oberen, auf bic ^rdtrebpe (Snipore münbenben "pforte ber Seftfeite
17ö3. ift ein elnjd)iffiger 33au mit ö[tlirf)em 2:nnn(^or. Stuf bad ift
im 18. Sol^rbunbert ein gj^udjtfai'ten nufgefebt morben. 2>er ^Inionb ift jnm Sieil
flurficrt mit fyrud^t- nnb 'Ät)renlrän5en. S)er ^umi ift in ben 5loei erften (i^efc^offen
cingeiüölbt, im unteren als 6l)or mit SJe^getuöIbc, beffen ©c^IuMtcin eine ülofette
fd)mücft. 5)ic Süb= nnb Oftfeite beSfelben bflben je ein jmeiteiligeS fjenfter mit
J5ifd)blafenmaf}merl. 9tn ber 9?orbfeite ift bic Sofriftei angebaut, fbötgotifd), mit
Jäd^ergemölbe o^ne Siibben. ?^re Siorbofteefe ift abgefrfjrägt. 2)aS jtoeite ^utm=>
gefc^og l)at auf jeber ©eite jmei Slrenjfd;arten. S)aS britte bnt nlS ©lodenftube
brei jludteilige ülia^toerlfenfter. 3)aS oierte famt bem |)c(m mit Umgang ift tuobl
erft nod) bem 'i9etterbranb üon 1835 aufgefebt, ber Sturm ift fc^r mächtig unb maffig.
5)as innere bat einen ?ütarauffa^, 1717, ohne Slunftiuert (Hrujifix mit 3)?aria
unb SobanneS in ©cbnibfigttrcji, '‘^Ibenbmabt in Öl gemalt). .öol)ler Staufftein mit
bem ßoUerJoobpen, 16. 7)obrb«nbert. Äanjel mit gemalten (Soangeliftenbilbern in ben
AüHungen, 18. 3>obrl)»nbert. (•^etoiinbene (ämporenfänlen mie in SSiefenbad) (f. n.);
eine bejeiebnet B — CB 1580. (.Dioden; 1) osanna heis ich + das weiter vertreib
ich + in unser frawen er leut ich + bernhart lachainann gos mich -e 1509.
2) Ernst Lösch von Crailsheim gos mich nach Ploefelden. 3) 9llte @lode,
nod) unentjiffert. 4) Christian Friedrich Carl Alexander Marggraf zu Branden-
burg. Aus dem Feuer lios ich. Johann Lösch gos mich 1768. SSappen.
3m bcnndjbnrten 48cilcr iölaiibad) (ober 93lonad)) fa^ ein ?lbelSgefcble^t
1262 nnb 1350. Sappen: f. ti. 9llberti 232.
^Ivctt^eim mit ,Äil’(;arto6aitrcn.
2)aS ^farrborf iörettbeim (©rcttadi=.^eim), . am Urfprung ber 93rettad), toar im
SlJittelalter bobenlobifd). ©pöter {amen bic meiften Slecbte unb ®üter nach nnb nad)
an Slotbcnbnrg. 1)ic Wirebe, ©t. ^eter unb ^aul geloeibt, eine alte Ülhitterfircbe,
tmirbe 1379 bem ©tift geud)tioangen einüerlcibt unb fom mit biefem bureb 31^=
formation an 9lnSbad), baS b*^’^ fi” boS fog. ©tiftsämtlcin errichtete. ®er
fog. ®urggraben, füblid; uom 3)orf, be.^eiebnet ben ilhirgftatl, na^ bem fid) ein oom
13. bis 15. Sabrbunbert uorfommenbeS 91ittergefd)le^t (o. 91rettbcim ober ö. '.Örettadb)
nannte unb ber als ©cblöf}d}en noch 1444 ermÖbut ift. 3m ©tiibtefrieg, 3uni 1450,
fcblug bicr iWarlgraf Sllbrecbt bic iRotbenburger. 1520 3uni 28. üollsog 3)?ar{graf
(^afimir bifr ein blutigeS ©trafgerid)t über bie Sanern, wobei autb bie Stirebe ein»
geäfebert mürbe; 1636 9Rai 16. ging mieberum bie ilirebe mit bem 2)orf in ^'l^tututen
unter. 1638 ftedten abermals ©olbaten baSfclbc in ®ranb.
J'ie eo. ^farrfirebe, urfprünglicb romantfd;, ift in ber 3^>t ber ©pätgotif nnb
fpätcr nach ben nerfebiebenen iörünben 1528, 1656 nnb 1722 umgeftaltet morben.
3!urm(bor mit gotifeber ©odelfcbrüge. (Sborbogen runb ; baS ©ebiff b^>t romanifdieu
©odelmulft, 9ln ber Seftfeite ^mci Jlunbbogenfenfter, bo^ über bem 'Boben, je^t
uermauert. 9ln ber ©übfeite gleichfalls noch ein fleincS fJiunbbogenfenfter. 9ln einem
gotifeben j^enfter ber ©übfeitc, mit ©tcinmeöjeicben unb SabreSjabl 1528 ift ber
^ogen oeränbert (jnm Morbbogen) unb im ©cbcitel beSfelben ein Sl)^Mht^topf mit
Silienfreu^nimbuS unb bem XituluS INRI eingemauert. Über ber füblid}cn Pforte ftel)t
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250
Cberomt tikrobromi.
1722. 3)et 3^urm ^at am fi^inaleu Cftfenfter ^luei ©teinmc^jcic^eii. 3Jon beni
©clüölb iu feinem (Srbgefci^ofe finb bie fJiipfjeu mcggefci|Iagen. darüber ^at er noc^
jmei <StocfU)crfe, ein britteg, eine au^gebilbete ©lorfenftube fe^lt. 9In ber SBeftfeite
ficf)t man nod} bie @(^iddeiften für ein gotifc^eö Sd)iffbad). — fiut^erifd^er |)od)--
altar mit Ärujifij, SO^arin unb 3t>l)anne§. Crgel in fRoIofogebäu^ mit Snfd)rlft,
moim^ fic unter ^ßffliter ©c^mel^er aufgeftellt morben ift. S)ic Safriftei ^at ein fpät*
gotifd)c3 9\ippenfrcu5geroö(be mit fRofe auf bem ©c^Iufjftein. Saoabo. Ä'nnäclfanbubr.
Qtbcfen öon 1711 (Sob- Saltb- .*perolb in 3fiürnbcrg) unb 1820 (Steiner).
^ i I g a r t g b a u f en. ©eiter iu unb on ber fRotbenburger Snnbmcbr : üRitter non
.'pilgart^b'^nKn (.^iltcmarteebuN) Hd7 bt§ 1343 auf.
ßnang. Sl‘ird)c, ^ilial üon '^rettbeim, früber XlapcUe jum b^il- 9WoImie.
ipocbgotifcb, 1531 unb 1700 renoniert. (Sinfebiffig, mit ^urmebor. fRunber 6bor^
bogen mit romantfeben S^ämpferfimfen. ^m Siippenh’citjgemölb
mit Slonfolen. '3tm Sdblußftein eine fRofe mit SJ^o^fe. om 'Sebiff eine gotifebe
'^alfenbedc. ^(ießen. I^enfter unb ueränbert. 91m STunn oben on ber ©üb*
feite jmei SBappentnfeln mit Söeifcbriften, auf fReftnurationen bezüglich NW VS GCW
15(?)31 unb lateinifdbe Snfebrift non 17(X) mit ben fRamen unb 9Boppen ber jmei
Sürgermeifter unb be§ ©pitnipflegere, unb an ber Oftfeite bie 1730. 9Iuf
bem 91ltar ein Struäifii* mit ©tatuetten non 3Raria unb 5obnnne§ (ca. 40 cm bo(b)^
^rübrenaiffonce. 9Utar)cbrein mit ©tatuetten oon ©t. 91i!olauS, ©tepbaniiS unb
iaurentiu^ (?); gef^nipte 3'®idelfülluugen ; unter SRifolaii§ ftebt 1700. 9Iuf ben
5Iügel)i gemalt: innen rechte SSerlünbigung unb 9lnbetung ber .^irten, linfiS 9lnbetung
ber5^önige unb ®cfdjneibnng; übermalt um 1700 bureb S. 9lltarfcbrein :
©tatuetten ber 9)?aria mit bem Stinb, gelrönt oon ^mei ISngeIcben; ©t. 9JZargaretl)o
unb ©t. iBarbara. 9luf ben ^tügeln innen gemalt: (SbriftuS mit SSeltfugel, unb
O!obanne§ (äoangelift, joppg.
©roffc ®lode: Lucas marcus matheus johaiines. ulricus glockengieser me
fnsit anno domini MCCCCXXXVIII. ®Ioden alö 5:rennung§5eicben.
über bem ©ebriftbanb, ©pipbogenfricä unterbalb. 9lm Söaudj 5ReIiefbilber ber ^ler»
fünbiguug unb Slreujigung in 9lrfaben. l'<18 (^* -pcrolb, fRüni*
berg). 2)ritte Oon Sofef 9lmolb in SDinfelöbübl 1753.
25er fRobrturm — nach bem naben 9iol)rbad) fo genannt — ftebt nöd)ft 3Rus«
borf an ber ©trage oon jRotbenburg noeb 9lotb am ©ee, bn wo fie bureb Sanbbng
ging. Gr ift ca. 30 m bo<b/ oberfte ®aben au^ ^adjmerf mit Ouerfattelbocb.
5J)er 3{umpf auS 83rucbfteingemäuer mit SBudelquabern an ben kanten. Äeine ^ßiirdb'-
fahrt. 9lm SSJobngcf^ofj ein ©upftein. HJ^ebrere iBauinfd)riften finb eingemauert:
an ber ©übfeite eine oon 1560 mit iöeifap oon bem gegenmörtigen ^Befiper, ber ben
^urm 1807 reparieren liep. 9ln ber 9lorbfeite, neuerbiiigS ju bo<b »erfept, eine
Oon 1654 mit SSappen ber ®ürgermeifter unb 2öerf,5cid)cn (97r. 20). 9ln ber Oft*
feite eine SSoppcntafcl mit Ülauinfd)rift oon 1669.
(^emetnöe piim-vbaeß.
©d)lüf} ÜRorftein: (f^reib. o. GroilSbeini»5Rüglanb.) 5)ie 23urg, 1240 erft*
mnl§ genonnt (Murestan), loar ole fiepen, 9lfterleben oon ^rier,
tyaflflftatt mit iiiobcii^aujeii unb
251
iirivrimglid^ tm einer Familie, bie fic^ noc^ iJ)r nnnnte unb nacfjinnld in
lutb JRot^enburfl eingebürgert imir. Sljr SStxppen ift ein gefrönter 9iumpf
ober ilobf einer iUZobrin in filbernem ^efb; .ftehnjier bn^fdbe. 2)ein .f»oufc 0. ©raili?'
beim gefjort fie aB boben(obifd)e§ fWonnfeben )eit 1337 teihucife unb feit 1431 gonj.
1566—1811 bie |)crrfcbaft aJbrftein ibr eigene« S8lutgeritf)t. Die 9?eigclbnlbe,
ba« 9ieibenonfbd)en nabe beim <Scblo^, ift gleicbfafl« afte« öcben.
Die 93urg liegt oorn auf einer Serg^unge, bie fid) üon Diin«bndb norbmeftlid)
gegen ba« Sngfttbal oorftredt unb nbfenft ©ne fefte ©teinbrüde führt febt in ben
öugeren gefütterten ©raben jnr iSorbnrg. Darin ftebt tinf« bie ebcmalige ®ogtei
mit nmbem Sdtnrin gegen «Süben. 6ic cntbielt unten 58erfiefee. Der füböftlicbc
maffioc ©iebel ift oer^iert mit einer SKufebet, baruuter ein ©u^erfer. Über ben
inneren, ebenfaö« gefütterten ©raben führt mieberurn eine fefte Steinbrüde mit ber
Otabre«ärtb't 1797 jum Dbor bc« Burghof«. Über bem Dbor ftebt 1701 unb ba«
0. 6rail«bcintfdbe SBappen, Die Dbormauer b^t unten berouf noch ÜBudelquabern.
'3»eben bem Dbor ift ein runbbogige« ©cblupfpförlcbf’'» nermouert. 3J?on fiebt
no(b bie ^fufjuglöcber für bie befonbere 3»flbrüde ju biefer ipforte. Der S9ergfrieb
ift an« ©udelquabern aufgefübrt. Da« ©bgefdbob, früher ohne Dbür, ift in ber
Donne übermölbt. Sion ber Sohle gebt ein runber, au«gemauerter 3cbad)t in bie
Diefe. Da« jmeite ©efd)ofe b^»! cbenfad« ein Donnengeluölbe, aber quer gefteÜt jum
unteren. .f)ier ift bie romanifdje ^^forte jum Durm. ?(n ba« Dbor ftö^t nörblid)
ber fog. 9ieuc 23au öon 1781, ber nicht« Sefonbere« bietet, unb fübficb ber 'JUtc
ober ^auptbau, errichtet 1571 „an ber ©teile ber alten ober S^emnicteu, fo
lange öorber bureb 3'cuer jerftört morben". '3In ihn ftögt norbmeftlicb ber 5tnpeIIenbau,
gleichseitig mit bem Oorigen. @r bient beute noch ber ©emeinbe DünSbadb al« eo.
'^farrfirebe, ein einfacher ©aal mit oieredigen genftern. ?(uf bem Slltar ein bübfebe«
flcine« .^Irujifij mit Statuetten öon iüiaria nnb Soboune«, in Stein, Don 1618.
©loden Don 1752 (Seonb- 2öfcb) unb 1819 (3. S. 3Ö. Söfdb?). Der .^auptbau
ift im 92örnberger 9ienaiffance=Stil febr forgfältig auggefübrt. 3^oei Dreppengiebel
nub an ber ©de gegen ©üben ein umfangreicher 3?unbturm mit ©eloölben unten,
©in Dorgetragter 93cuftung«gang mit rna^merfartig burdjbrodjenen f^üHunggplatten
Don Stein jiebt ficb an ber ©tirnmanb bt^ “ob um ben Durm al« überbad)te
Saube. Der Durm ift hier abgefe^t. ©egen ben ^of bat biefer Sau eine SBeubel-
treppe; über bereu ©ingang ftebt 1571 nnb bie Sßappen üon ©rait«beim nub ©eden-
borf. Diefelbcn aud) über bem Slellertbor. 9ln ber ©cnbeltreppe Diele ©teinme^»
seinen. 3n einer ^enfternifebe berfelben ftebt 1584 bei bem SBappen be« ©rbauer«.
3n einer anberen eine gereimte 3nfcbrift Don 1587, auf ben Dob eine« Dün«»
bacber Bürger« bejüglicb, ber biuabfiel, „toie luol er niebtern gieng gemadi".
('4Jergl. Ätia«, Supplement.)
^aggflatt mit ^oßenbaufett un6 ^iftCau.
©aggftatt (.^aagftatt 1408, audb Sodftatt), ^farrborf auf ber ©bene linf« ber
3agft. Die i^irebe, bi« jur 97cformation Ä'apelle jum bi- itreuj mit 5^aplanei ber
'Pfarrei fienbfiebel, ift bem 9lbbru^ gemeipt, ein malerifcber 97otban mit 'Jlufban in
^aebwert nnb 5Salmbad), einer ©djeuer öbnlid). Sie ftammt an« ber ©pötgotif
252
Cbcranit ©crabronit.
(aiifleblid) 14U0; über ber (Subpforte 1506). ^iiirmdiur oI)nc ©ettJÖlbe, ©pip*
bogenfenfter o^ne 5!cUung, fpiitgotije^e ^jovten, eine mit gejndtem ©turj innen. 2tUe
2^ür mit ®Iodt»erfd)tu&, Steinfonjel mit Slenbma^toerf an ber örüftung. Filter polier
2:nufftein mit fpätgotij'c^m guft, am ©aiid^ ge[d§uppt. ?ln einer ©tcinfäule jtoiyd^en
bem ©d^iff unb feiner nbrblii^en (Srmeiterung ftept: 3o^anne8 ©gent^nler (Pfarrer
nm 1550). ^oljfiguren, 9?efte eineg Ölbergg, finb im ^farr^aiig. fc^Iid^te
Orobfteine ber Pfarrer Sgent^aler f 1603 nnb Äolb f 1636. Stirc^^oft^or, 1715
erneuert, mit eingemauerten
Dmamentfteincn. ©loden :
1) ©rofee tüie in ®iflingg*
bac^. 2) Äleine, ft^nli(^ ber
großen , o^ne Sa^regja^f.
3) 3J2ittIere Don S. Ci', iiöfei^
non Ciraitg^eim 1761.
iJobenpaufen. ®ie
ipen-en ü. SobenI)aufen, ©ble,
in friif)efter 3^** ©rafen
(beg SKuIac^gnug ?), ©tom*
meggenoffen ber ©rafen
0. SBetbed, ü. ^(ügelnu unb
0. 2o^r, finb 1085 unb 1220
bezeugt. liDiinifteriaten o. S.
1240 unb 1205. ‘I'ie Surg
ift 1298 fc^on im Sefi^ beg
Jlpaufeg |)obenIope. 3«
fang beg 14. Sapr^unbertg
ging fieoom©tift@Umangen
jn fielen. 1395 fam fie an
ben Sanbgrafen o. H'euditen=>
berg unb 1398 an ben '.i^urg*
grafen ». 97iiniberg. 1797 trat ?lngbacb bic ^errfdjaft 2. an ^ol^enlobe*5lirc^berg
ab. 93ig 1588 fn^en im ©d^lo^ abelige ®ögte, bann niebere Beamte big 1715.
1645 iuar bag ©c^lo^ Don ben granjofen nuggepinnbert, wal)rfc^einli(b and) jerftört
morben. 2)ag Ü)?iftlauer S'^öucntlofter foü juerft I)ier geioefen fein.
®er ©c^Iofjberg ergebt fid) infelartig aug bem ^Ijolfeffel, eine ber fc^önften
■ipartieen beg Sagfttpalg. ?luf bem öftlid;en, f(^malen 2leil feineg SRiideng liegt bic
Öurg unb am 9lbl;ang gegen ©üben ber SOBcilcr. 2)ie üi^urg ift burd^ jtoei ©röben
abgefd^nitten, ber äußere ©raben aug bem J^elfen gebrod)en. 5n ber iBorbiirg fteben
neuere ®auernbäufer. .^inter bem inneren ©raben betritt man burd) ein 9Junbbogen=
tpor ben oon ber ^Ringmauer eingefaßten unebenen ®urgplap, ber j^um 2cil buri^
öauernl;äufer Oerbaut ift. ®ie ^Ringmauer, me^rfad^ in ftumpfem 'föinlcl gebroden,
folgt bem fRanb beg Sergrüdeng. ©ie ift aug großen Söruc^fteinen gemauert; i^rc
3ugen füllten mieber mit SWortel oerftridien loerben. 5ln ber SSeftfeite beim ^^or
unb an ber ©übfeite bei ber 9lpfig ber ilapellc ift je ein Heiner Grfcr erhalten. 9ln
Dlgilizeü by G^pgl€
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mit Öoben^rtiijcn iinb Ü)iifllau. 253 I
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ber Sübfeite ift ein tomicugeiüölbter Steücr tiintcr ber ÜJiniier, 5ugänglid} bon außen
beim ©ingang bet ilapelle. ©in iPergfrieb ftanb im 93urgf)of.
®ie Mabeße, einem f)I. So^nnneä gemei()t, liegt füblid; oiißer^alb ber ÜRing»
mauer uiib tiefer al§ ber ^Burgplaß. <Sie ift eingebaut, 5cigt aber nod) nm ©odet
unb einigen f^enfterdjen fotoie an ber “Jlljfi!^ bie romanifc^e Einlage. 3)ie §lpfi€ ift
fenfterlo«!. xHm ©ingang^Sbogen redjtS nnb linfS jtoci nerfd)iebene Äämpferfimfe.
^aufftein 1617. ®rabftcin cincS ^linbe§ non 1632, Slalfftein, ang ber ©ruft ber
.^lapette erhüben, .^öljerne ©cbenftafel für 9lmtmann SKic^nel 3)iair 1556, 93iono=
grnmm oug HSP, 9J2aIerei Snfobd Ätompf tnit bem ©ngel unb 33ei}d)rift: .f)ert id)
bin 511 gering u. f. tu. 3)et 'i^orbergiebet ber ffapellc mit 5)ad)rciter, ift malerifd) an
bie ©tirnloanb eines 9iebengebäubeg angeflidt. ?Üte ©lode in ©tuttgart (M).
fWliftl au (3)?iftel»3lu), ©eilet an ber Sögft, normale ©anerbenort; fomburgifc^,
f)o^enlo^ifc^ unb rittcrfc^aftlidj ; firc^lid^ bi^ jur fRcformation abhängig non Senb=>
fiebel, iefet fjilial üon ©aggftatt. ©egrünbet ift bie Äapefle, mie ber ^itcl^eilige
anjeigt, nom Älofter J^omburg, unter beffen ©tiftungsgütern fold^c ju SlZiftelouroa
finb. ©in W'lofter ober ^lonfe üon IBcnebittinernonnen beftanb biö 1479. ©8 mar
nad) ber Überlieferung uon einer ©rÖfin non Soben^aufen 1282 geftiftet. ©ci^licfelid)
inurbe e^ Dom ©tift ilomburg eingejogen.
^ie A»liQitii^<^c ift bie alte S^apellc 511m ^1. 9?ifolau«, in fpötgotifc^en f^otmen
(mie um 1400) erbaut, 1791 erloeitert. ©l)or red^tedig, loobl auf^einen 5;utm an»
gelegt, jept b^nsen bie ©loden in einem Dachreiter auf bem Dftgiebel. iheujgcmölbe
mit IRippen auf 5hagfteincn, ©chlußftein mit ©ct)itb, worin ein ©appen gemalt mar.
©horbogen fpifj. ©chmale f^enfter mit 9tofcn. ©nnbtabernafel: 3n ber Oft»
manb ein ältere^ mit ©appen öon älföinpelgarb (l^cnriettc 0. SOiömpelgnrb, ©itme
be‘i ©rafen ©berb. b. 3. 0. ©ürttemberg, 1419—26 fHeg.). 3n ber 9torbmanb ein
reichet in ben formen ber ©pätjeit anSgebilbetca^. ©benba ein nermauerteS 3tunb»
bogenpförtdjcn. ?lltc IJlltarmenfa. Do§ ©ebiff b^^t einige gotifebe f^enfter unb an
ber ©iibfeite eine einfache gotifche 'Pforte. Der ©hör ift üoUftiinbig auggcmalt auc;
ber 3^it ®Queg, Einfang 15. Sahrhunbert^. ('Jlufgebedt unb aufgefrifdjt oon
?l. ©ennagel 1895.) ?lm ©emölb auf meißern ©runb mit roten ©fernen bie ©pm*
bole ber oier ©oangelien mit IBeifdiriften ber ©uongeliftennamen. ?ln ber ßiorbmonb
ift in ben jloei oberen IRcihen baö lieben beig 1)^- '^^dotau§ gefdjilbert. Oben linl^:
©eine ©eburt; bas Jbinb in ber öabfchüffcl banft ©ott für fein lieben, ©öchnerin,
'45pegerin unb 9lmme. fRechtS: 97ifolauö mirb jum 58ifdjof gemeiht. 3™eite Sieibe:
1) (liufs): Der ^eilige fdjenft brei Jungfrauen eine SDZitgift. 2) ©ein ©cbet rettet
ein ©d)iff im ©türm; am ;|)immel erfd^eint ber rettenbe ©ngel. 3) ©ein Dob; ein
©infiebler reifet ihm bie f)b ©eg5chrung; brei ©ngel, einer hölt ein Dud), um bie
©cele in ©mpfang ^u nehmen. 4) ©ein ©rab, ^lattengrab oor einem ©tabtthor.
Dritte 9tcihc oon oben: 1) (linl^): S>'erlünbigung ber ©eburt ©b^^ift*- ■f>eimfudjung.
3) ?lnbetung bed 5i'inbes in ber itiippe. 4) f^lud)t nad) tjigppten.
©übmanb: Oberfte 9ieibc; 1) ©briftuö im ©cbet am Ölberg. Die ,'panb ©ottes
erfdjeint in einem SZimbuäi. Der Slelch fihmcbt in ber Suft. 2) ©infepung be^ 1)^-
9lbenbmahlö. Johanne^ lehnt an ber 33ruft Sefu. Die Jünger fifjen auf einer
Slunbbanf um ben Difd), brei ganj non hiido« gefehen. 3^^*ß’ ßieihe; 1} Juba^fufj
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254
Saflltfvcie. Cbevamt ^erabronii.
unb .^cUiing be^ 9)?n(d)uä. 2) 'iJJilatiis, in föuiglic^et Xrac^t, tonfcf)t [id) bic ^länbc.
3) ©eißeluug. Untere 9iei^e: 1) ®ornenfvönung unb SSecfpottung. 2) ftireujtrngimg.
3) SefuS am ^heiij, 93?aria unb So^anne^.
ffie^tfeite (nm ^rium^D^bogen) : Iinf§, oben: ?(nbctung ber Könige; Sofep^ in
bcr ®ut3cl. ©trotjbad) auf üier '»^foftcn. 5hi^pe mit Dd}g unb (Sfet. Unten: ®rab«
tegung. 9iccpt§; Stufcrflcpimg (J^rifti.
Cftmanb, oben: S^rcit^igung. 9Karia unb Sopanne^; jtoei ©cbädber, ©peerftid^
unb !I)arreid)ung be§ ©cpmamme^, ®iele 9?ebenfigurcn, ;^opepriefter, ibrieger, Suben,
ein Jüngling, darunter linfsJ Äampf beg pt. ®eorg mit bem 2)racpen; bie betenbe
Jungfrau im .^intergrunb. 9?ed)tg: 9J?artl)ruun beS pL ©ebaftian. 9In bec iJeibung
beg Dftfenfterg linfg ber pL Stntoniiig mit iiteuj unb ©cpclle, reeptg eine pL 9?onnc
mit ®ucp unb ©prud)banb. S)arübcr bie ÜBappenfcpitbc non SSürttemberg unb SJell*
berg, alg Patronen bcr ij^farrei ßcnbfiebcL ©übfenfter, linfg: p(, ,S?atparina, babei
ein 'ißriefter fnieenb, mit ©priupbanb. Sieeptg: ©t. ümirentiiig. ^Beipefreuje. ®er
9Utar)cprcin mit Silbern nug bem Seben beg pl. 9UfoIaug, befepriebeu in ber 3^»^*
f^rift beg piftorifepen Sereing für mirtenbergifdp grauten 1859, 118 ff., ift jept in
ber Stantgfammtung uaterlänbifcper 9Utcrtümer ju ©tuttgart, 3n ÜÄiftlau finb nod)
umei Heine, uuterfepte ^ol^figuren oom Einfang beg 15. 3aprunbertg, eine älfatrone
mit Srotlaib in ber .^anb, mit gefranftem Slopftucp, unb ein börtiger 3J?ann mit 9Küpe
unb 3;afdjc, beipe oerborben. ÖJrabbeufmal eineg Sogtg um 1625, ©anbftein mit
iRdiefbilb bcr gamilic in 31nbctung oor bem Strusip^, Atarpatiben, ?luffap mit SBappen.
Sine @lodc opne ©djrift unb Silb, iuopl aug ber Smijeit bcr JtapeUc; bie anberc
laut Snfeprift 1718 in 97ürnberg gegoffen oon % S. .^erolb, 97ürnberg.
S)er glurnamc im Surgftall unb bepauene ©teine beuten auf eine abgegangenc
Surg auf bem Pappel berg; ein abgegangener Drt Dbilgmciler toirb bort gefuept
^ammcöfeC6 (oon ©aminolf).
’tfjfarrborf in ber önnbmepr, feit 1388 rotpenburgifep. ®ag 'ifJatronat ber 5Hrcpc,
bereu 2!itclpcUigcr 97ifoIaug eine ©rünbung beg SUofterg ^fomburg anjeigen mag,
übergab 1329 ein Sebenburger an bic gopannitcr ju fRotpenburg. ©ne 9fonnen»
flaufc beftanb 1348.
^ic ^irepe ift im Überganggftil angelegt, fpäter ermeitert unb oeränbert. ®er
ISpor im 2:urm pat ein Slreujgeruölbe mit pod)gotifd)en 9Uppen, auf (Sdfäulen aug
bcr Übcrganggjeit. SlöttcrfapitcUe, 5)ie Safen im guf5boben oerbedt. ©cplufeftein
mit 9iofette. ©n 9{unbbogenfenfter gegen 9forben; ein pot^gotifdpeg, uormalg jmeU
teilig mit 9fafeu, gegen Often; bog füblidje oerönbert. liporbogen runb mit Stampfer*
fimfen an ber Seibung unb SBeftfeitc. 2)ag @d)iff pat an ber ©übfeite nod) jlDci
romanifdjc 9hmbbogcnfenftcr, bereu J^öpenlage auf bafilifnlen Querfdpnitt )d)(icfjen läpt
Sn bcr ©üboftede ein fleineg, feprög burd) bie iDfauer gefüprtcg. 9ln ber Söcftpforte
ftept 1015. glarpbcdc mit .^pöngemerf, bie .^oläflammern unten an ben .'böngcfäulen
cbenfo beponbelt loie im 9lDtpcnburger 9fatgfaal (1893?). Sm SJcftgiebel finb brei
gcnfterfd)lipc. S)et ^urm pat in ben jmei mittleren ©e)d)offen ©cpie3fd)artcn, oben
grobe, jloeiteilige ©epoUfenfter mit fpätgotifd)cm SDJabmerf. 3)ie grobe ©lode pat am
Sauep oier 9fclicfbilber (Sltusifix mit Sfarin unb Sopanneg, ©t. 3)fartin, ©t. Sau«
.^)auien mit S5u(^.
255
vcntiuS, ®tafüii mit ^almc unb Untcrjc^rift in ®?iiiu§feln: zu gottes ehr
und amth gehör ich ; hans glockengieser zu nimiberg gos mich ....
franj unb ®ogcnfrie§, öilocfcn als ^renuung§ädc^en. 3)Zittlcrc uon 1616 mit latei*
iiifc^cr nmjd^rift. Steine 1834 uon @cbr. Sbnig in Songenburg. Sßanbtabcrnafel,
uieredige glatte mit 9ieUef»‘?lrc^iteftur um bie 3:l)ür unb Statuetten: ßl;ri)tug alg
Fronleichnam, (Sngel ber ®erfunbigung, SWarin. Safrifteithür mit fhätgotifdjcm 3ier-
befdhlög. ßefepult 1715. 9tltarauf]'ah mit gefchniljtem Sruäifijc unb Statuetten uon
9)ioria unb öo^anne^, errichtet 1714.jum ?lnbeuten beg 9?aftätter F^^iebenS, au^»
gebeffert 1801, „ba ber F^^iebe ju 2uneuiUe gefchloffen morben ift" (Fitfchr.) unb
1893. ©erüftemporen mit gotificrenber Sdjnibcrei wie in 33Iaufelben, be)onberö an
ben Säulen, uon 1589 unb 1714. ^oljftatuette bet iWaria mit bem Sinb, gut,
neu gefaßt (ca. 1 m f)od)).
®er Sirche weftlich gegenüber fott bie 9ionnenf taufe geftanben fein; ein ge'
Wölbtet ©ang habe uom Setter berfetben in bie 5tirche geführt.
®a3 Schloß, jeßt ©auernhof, ftcttt fich oB ein 9Bafferfchloß in f^mudtofen
Formen beS 17. FohrhuuberB bar. 3u)ei ©räben, mit einem SSaü bagwifchen, um=
geben eg in regelmäßigem ©iered. Über ben äußeren führt je^t ein !I)amm, urfprünglich
eine ©rüde; über ben inneren geht eine ©rüde mit ^wei ©ögen, früher eine 3^9’
brüdc mit Xhor jwifchen jwei fHunbtürmen. Siiinbe Zürnte faßten bie jWei hinteren
©den ein.
Siitter u. @. finb um 1100 be3eugt. 8?achmalg ift bie ©urg in 4'>Öuben berer
uon Sebenburg. 1380 fam fie bureß Sauf an ben ©urggrafen uon 9iüruberg unb
1388 an bie ftteidhäftabt fRothenburg. 1407 im Srieg mit fRothenburg eroberte ber
©urggraf bie Frßr. 5)ann würbe fic uon ben fRothenburgern uerbrainit unb 1408
mit ber ©ebingung beg §tbbruchg an bie Stabt 5urüdgegebcn. Sie tonnte aber 1494
abermatg ^erftört unb 1508 uon neuem aufgebaut werben. 9tad)bem bag Schlößdjcn
im breißigjährigen Srieg h^rt mitgenommen worben, uerfaufte eg bie fReichgftabt 1650
an einen ^riuatmann.
5)er SBeiler ÜJtcßhnls (3)iettegholj) butte im 14. Fahrhunbert Drtgabel mit
bem Söoppen berer uon Öeuäenbronn unb ^'^ilferghaufen.
Raufen mit ^uc^.
Raufen am ©ad;, ^farrborf, in ber rotl;enburgifd;en Sanbwehr. Drtgabel 1212.
1481, 3nJ^i9 S'üchenmeifter u. fRothenburg. S)ie fpfarrci, 1378 genannt, war
ftifOfeu^twangifd;, nnd; ber fJtefonnatiou branbenburgifch. j^itethcilige War 3Ragbolena.
2)ic Sirchc ift ein fpntgotifcher ©au, im Seßiff ueränbert (renouiert 1639, 1645,
1711). ^urmchor mit fpibcm Triumphbogen, ohne ©ewötbe. Tag ÜRaßwerf ber
Fenfter auggefdhlagen. f|5forten fpi^bogig, bie füblichc mit Stab unb Seblc, 1520
(1570?). Tie Safriftei tounengeWölbt. ?luf bem Elitär fpätgotifcheg .Srujipj mit
Statuetten Uon äJtaria unb Fohannes. Ter Turm put im ^weiten ©efehoß Schlüffel*
feßarten, im britten ungefüllte Schallfenfter. ©lode uou 3. ©. 2öfd; in ©railg*
l;dm 1808. Tie ^wei größeren uou 1868.
Ter Sloftcrhof, urfprünglid; Turgbrunnen genannt. War ein Fruuentlofter
^rämouftratenferorbeng, ©rubcrhortmanng,^ell ober and; Fruuenhaufen genannt, um
256
:Jaß|tfrci§. Cbcromt ©crobroiin.
1290 geftiftct nn Stelle einer ©infiebelci Cella 8. Kuiiegundis, bie ^^artnmuu
ö. Sobbeburg 1202 angelegt l)atte; 1532 fnfutnrifiert nnb bem Spital üon SRot^en*
Burg cinücrleibt, jept getnö^nlidjcv Sauernbof ol)ne Spuren beä Älofterg. 3n ber
SlunignnbcnfapcHc njurben 1214 .jloei 'iHtnre geiüeil)t.
®er Söeiler 33 ud) ^at eine 5iliallird)e äinn 1)1. 9)Zartin, bid 1810 nad) Sn*
fingen (öapern) eingepfarrt; non bort fommt mid^ ber ^itell)cUige. S)er 3Beilcr
iDurbe 1449 unb 1525 nicbergebrannt. 33on ber Stnpellc fte^t nur noci^ ba^ Si^iff
mit Spi^bogenpforten, Spibbogenfdjliben unb einem jmeiteiligen Spiftbogenfenfter mit
SOiagmert. 3)cr romanifd)c (Sl)orbogcn ift oermauert. Slleincr 311tarfd)rcin Ouobl oon
einem 91ebenaltai): (S^riftu^ alö Sdjinerjen^manu äioifc^cn jtoei (ingeln (cn. 80 cm
l)od)), oben JHciterftatuette bed 1)1. iWartinuS (ber 33ettlcr fet)lt). 31uf ben
5Iad)fd)niperci: red^t§ fOkrtprium einer ^eiligen, linfg ^^aufc @l)rifti; /vrüt)renaiffance,
tiid)tig, ober überfd)miert. 31n ber (Smpore finb oter .^oläftatuetten (cn. 60 cm boc^) auf*
geftellt; iD^arin mit .^tinb, gefrönt; 1)1. 91oime mit ,<^eld); gefrönte ^eilige mit Sind).
©Icicbfallä überfd)miert. Sic gehörten loobl ^um .f»auptaltar mic bie üerborbene *i|3re-
bella mit guten ^albfigurcn ber lUZuttergotteg unb mciblid^er .^eiligen, oom 3lnfang
be^ 16. Snbrbnnbcrt^.
^cug|lfcC6 mit
|)engftfelb (1230 .^cngesfelb) ift ^farrborf mit Slittergut. Sinft (£entgeric^t'i>>
ftätte. Drt^abel, 1230 — 1312 bezeugt. 2)ic 93urg, ein 2öafferl)mi§, tourbe im Stäbte=
frieg 1449 oerbrannt unb nic^t mieber aufgebaut. Sic gehörte nad) benen oon
.^engftfelb ben 5)ürr, bann ben 9BoImer«l)aufen (feit 1359).
2)ic ^farrfird^e äum 1)1. Sambert ftept feit 1399 unter bem '^atronat ber Herren
oon lSrailSl)eim al« Öel)en be§ ^od^ftift§ SBürjburg. Sn So. l)iclt ber 31rcf)ibiafon
ba§ bifd^öflid)c Senbgeriebt ab. 2)ie Äircbe, fd)on 1.547 im Scpmalfalbif(^en i^rieg
bur(^ ^euer ^erftört, ift 1837 neu erbaut, 1867 renooiert. SJZittelalterlid^ ift nur ber
iJurm, ber epemaU ben 61)or enthielt. 2)cr (Sf)orbogcn ift oermauert, bae ©eioölbe
berau'Sgcnommen, bie genfter oerünbert. ©loden oon 1733 (2eon^. 2bfc|, Srailö»
^eim), 1833 (S. Äöl)nlein, 97iimberg), 1848 (S- ©■ .Siönig, Sangenburg). —
Toss ^Rittergut pat fein .^errcnl)nud, nur ein 91mtpan?.
3u IRopbürg ftaiib eine 33urg, loelc^e 1354 oon ben .'perren oon SJinfterlob
an bie oon SßoImer^l)aufen 511 31mIiSl)agen tarn. Sie lourbc 1449 Oon ben Stotzen»
bnrgern unb DJürnbergern jerftört unb nid)t loieber aufgebaut.
>»errentl>icr6acf>.
ißfarrborf am J l)terbad) (jept (ittebad)). Ort^abel ; Sappen ein fcprög rei^te-
tüolfenförmig geteilter Sd^ilb mit Iflüffelgepörn al§ ^elnpper. 1446 loirb baä 8urg»
ftobel oon 9fübiger 0. 3Rcrgentl)eim an ^ol)cnlof)e oerfauft. ®ielleid)t ift e^ für
immer ^erftört loorbcu im Stäbtefrieg 1449, al§ bie oon Siotpcnburg ba§ 3)orf
uicberbrauuten. .^cute finb nur bie ISurggröben ju fe^en, bie eine Safferbnrg er^
fennen laffen. älZat^e^ 1499 Cbermcifter ber ©raffebaft.
^ic Äird)e, urfprünglid) Äapelle jur 1)1. 93^aria, mar bi^ 1334 ^^on ©il<-
lingebad), bann oon ©ttenpaufen; 1445 mürbe fie ^^farrfird^c. 1623 l)at Sd)idbarbt
etma§ baran gebaut. 1738 mürbe fie neu gebaut, ber ^urmauffab 1777. ®er untere
DigltizeO by<
^loritberfl.
257
Jcil bc§ Jurmeg ift alt iinb cntl)ält bcn i£^or, boc^ üeruuftalteL Slirti^engcfä^e:
Slbeiibmn^Ufclc^ uun 1(533; ^hraufcnfcldj 1(557; 1789.
(Sjlorfcn: Kleine: ihesns nazarenus rex iiideorum. bernhart lacliaman gos
mich 1521. ©röHece: gottes wort bleibt ewig, glaub dem mit that wirst selig.
Christof glockengieser zu numberg gos mich 1590.
(^ornOerg.
5)q§ 5)ürf ift 1588 gegrünbet uon ber ©d^Iob^errfc^aft; imb jmar mürbe ju»
nöc^ft ju ber ©dilo^fapelle ein ^farrljauS erbaut unb bann ein 5SirtS^auö. Sc^on
Kaifer Karl TV. ^atte bem Siirg^errn Olerlac^ u. |)o^ento^e für ^ornburg ©tobt»
rec^t erteilt. 1588 bi§ 1750 beftaiib l)ier eine eunngelifdje '.^fnrrei.
{tornbcig bei ftitc^berg.
9?ad^ ber ®nrg nannte fid) ein ©efd^led^t, ba^ uon 1222 bi^ 1491 Uorfoinmt,
'TÖabbengenoffen ber Küd)enmeifter uon 9?ortenberg. 1339 fam bic Surg burd) Kauf an
Öo^enlo^e, 1400 on SSürjbnrg. 55on 1416 unb 1430 aber liegen ®urgfrieben§*35ertröge
uor, bie jmifd^en ^faljgraf Otto bei Hinein unb 9lbam .f)unbt errichtet finb (®. f^r. 1870).
1425 mnrbe bie iöurg burc^ einen Überfall eingenommen uon ben 93ebenburgern. 2)er
^unbtfc^e 3;eil ging 1459 unb ber pföljifc^e 1504 an ba^ §aud 6rnilgl)eim über; beibe
aU on^ba^ifc^eS fielen, ©emobnt unb gebaut ^aben ouf namentli^ 3o^ann ^l)ilipp
uon (Ir.*2Jiorftein (1,563 — 1627) unb 3i<ill)elm 3*ripbri(^ uon 6r.*9lüglanb (1705 — 29).
'3)ie iöurg liegt auf einer fc^malen, fteilnbfallenbeu öergjunge 5luifc^en bem
oagftt^nl unb ber Klinge be§ ©teinbne^«, auf bereu anberer ©eite bie ®urg ©ulj
gnnj nn^e fid) erl)ob. Über ben inneren ©raben, ber fel)r tief unb breit unb gnnj
auSgemauert ift, fiil)rt jebt eine fefte ©teinbrüde. S)en ®urgl)of umgeben im 5Red^ted
auf ber Oftfeite bie ©djilbmauer mit SSeljrgang unb an ber 3Seft* unb 9?orbfeite
Paulus, Xenfm&ICT auS 3Bürttem6erg. OoDfUTciS. 17
258
Cberamt ©crabronn.
'fiJo^ngebäubc unb ringöuin ein ummauerter <2cf}Ubmauer ift au?
®uclel|teinen gefügt unb uon einem Svi^bogent^ur bni(^broc^en. !JI)re Sf^orbflanfe
nimmt ber ©ergfrieb ein, ber fid^ uon nujjen an bie 9J?auer anle^nt. ©eine alte
runbbogige Pforte befinbet fic^ in ber ^ö^e beö SBeI)rgang§ an ber SBcftfeite. S)er
Sßeftflügcl l^at gegen IRorb unb ©üben je einen gefc^meiften fRenaiffance*®iebel.
genfter, luelc^e bie 9lingmauer burd^bredjen, l)at er an bet ©übfeite erft in ber ,^öljc
bed 2Bef)rgangg; an ber ©Jeftfeitc in brei ©tocftuerlen. ?ln ben beiben 3;bürcn nad)
bem ©urg^of unb nnci^ bem ift ba^ ®ol)be(toabpen Soponn
bie ^aprei^japl 1599 angebrad^t. 5)er 9?orbfIügel fe^t fic^ jufnmmen auS jlnei
ftitc^brrg uon ۟btn.
.'gäufern mit gemeinfamer Söenbeltreppc in üorfpringenbem 2;urm. 9(n ber $l)ür jiir
©d^nede ftept: 9lnno 1584 pat ber ebel unb oeft panä ppilipp üon craiB^eim ju
poniberg unb erfenbre(^Bl)aHfen ber Slaif. 9)?njeftät unb marfgraf. rat nnb
reiep^befreiter ritterf^aft uon franfen orB obentualbS bauptmann gebaut. 9ln ber
Jpr baneben 1585. ©on ben ©den be# *5)ad)g auf bem ^reppenturm fcpaucn jwei
fepnurrbärtige SSne^terföpfe in ©tein perab, 3m ß^ingcr pat öftlicp ^mifepen ©rüde
unb 2por ein Heiner Sögerpau^ ; unb tueftlid) uom ©d)lo& ber 29irtfd)aftöpof.
'Die maffiuen SSirtfdpaftggebänbc lepnen fidj lueftlidp nnb nörblidp an bie
mauer. ©egen 2Seften fpringt ein 9Junbturm pinaiB, je|jt 511m Deil abgetragen.
©teinmepjeiepen finb am ©ergfrieb unb an ber ©dpiede.
3m ©djlop aufbcluaprt finb ein ©rabftein ©cbnftiniB u. GraiBpeim ju ÜJ?or»
ftein t 15;57, mit ^Iad)bilb be« uor bem 5fru,vfii' Inieenbcn Jh'itteiB, an§ ber ©äcp*
Äirrfibcrg mit Su4*
259
lingcr 5lird^e, unb bie 3:otenfcf)iIbc bc^ SBil^cIm i\ ßr. 511 ipornpurg, f 1549, au§
bet 5lirrf)c non Scnbficbel, unb be'^ Scbaition u. (Jr. 3)ic norniolige Äapeüc ift ein
einfod^cr Sani im 0d^loß.
^^irc^bcrg mit
2>ie ©tobt Äirrf)berg a. b. Sngft ift ftcrauSgctuad^fen aus einer 5öitrg be^fclbcn
9?Qmen§, bic urfprünglid) ^iir |)erri({jaft Sobcn^mifen gehörte. 9?on ber Siir^e,
Htrc^berfl, 6ul<| unb .GonibtTg.
bic bcni Crt bcn Flamen gegeben pabcn mufe, ift nic(;td überliefert. (Sine ^amitie
v>. 5i., ©tninme^genoffen berer u. ©ulj, 0. :£)onibcrg, n. 9?otbcnberg ift 1237 bi§
1470 bezeugt. !I)ic „neue ©tnbt" ift 1365 urfunbtid^ genannt. ®aniol§ hjor bie
33urg ^o^cnfo^ifc^. 1373 gob Inifer 5tarl IV. bem ®rafcn Slroft III. n. bie (Sr*
ImibniS, bei feiner ®urg eine ©tobt 511 erbouen unb ju befeftigen. Surg unb
<3tnbt fnmcn 1384 bucd) '4?erpfönbung unb 1398 burd^ Verlauf nn bie brei fWeid^ä*
ftübte !J)infeBbii^l unb fR Ottenburg, bic fine iÖefa^ung unb ein Cbemogt«^
amt unterhielten. 1546 jog Äart V. ein, ohne SBiberftanb ju finben. 3n bem ©erid^t
barüber (SB. SSfh- 1882) merben bie iBefeftigung^merfe mtfge5ählt. 1562 fam bic ^err>
fdjoft Sl. micberum burd) ftnuf an ^ül)enIohc jurüd. 97ad;bem auf bem (Strunb ber
alten iÖurg 1591 ba§ @d;lop erbaut luar, tuurbc eg SBitroenfifj für bie (Gräfinnen
üon Vangenburg, bann Siefibenj beg (Grafen 3oad)im Stibrccht (1650 — 1675) unb
260
Obcraint ©ernbronn.
cnblic^ 1690 ^QU))tftabt einer eigenen, 1764 gefürfteten ^errfc^aft. l!)ai fnrftlic^c
ÖanS .^o^enlo^eo9ieuenftein»5lir(^6crg ift 1861 au^geftoeben. 3c^t gehört baS <Sd^loü
fi-
er
(?)
3-
bem fiirftli(^en ,^nnS .^obenlobc’ö^ringcn. 53ci ber SKebiotifiening 1806 fiel ba^
'?(mt Jlirdjbcrg an öaijcrn, 1810 aber an '©iirtleniberr.
5?irc^lid) gefjörte 5^ird)bcrg big jnr Skformation in bie Pfarrei Senbfiebcl. 9Tn
ber ilapcKc 3iir f)(. 9J?aria beftanb feit bem 14. 3nf)rl)nnbert eine Äaplanei, Stiftung
Äir4)berg mit 3u(}.
261
bcr .^erren ö. 5t. 1518 beiüittigte bcr Sifd)of eine Q^erlegung ber ftapeüe, bie »er-
ntutlit^ oorber aufeerbolb bcr 2J2auer ftanb. 1534 tourbc non ben brei 9leicbö|täbten bie
3?cfonnation eingefübrt; 1577
non ^obcnlobc bie ^[nrrei
gegdinbet. 3.?on 1650 — 1810
beflnnb bifr fine ©uperinten»
bentnr unb non 1690 ob ein
füri'tlidbeä Äonfiftoriiim.
2eben unb ^ireiben
an bem ficinen 3*^*fnbof
unb im Sänbi^en i[t natb
5?alcnber‘91uf5eicbnungcn beg
gürjten Gbriftinn ^’^iebri^
.Starl on^iebenb gcfdbilbert non
Sibl in ben Sßürttemb. ^SierteW
jnbrgbfften / 3abrgang VII.
Unter Ätarl '^Inguft lebte n(g
.Hofmaler in Jtirebberg ?lnton
'tif^bein. ?lnbere ©lieber
biefer 5tünfttcrfamilic tarnen
nornbergebenb an ben .^of
beg dürften ©bfiftian Jr-
Ä.; ebenfo 1771 bcr aiZnIcr
Öirt ang gennffurt unb öiter
ber 0t)ringcr Hofmaler Sd^il»
linger. ^ofbilbbauer mar
SJtnper, nor i^m (1760)
9Utter. ^rinj ^riebric^ Äarl
t'ubmig (1751—1791) mar
felbft atg 2J?a(er unb SIfen*
beinfd)ni(jcr in Ä. t^ätig. Unb
hier ift 1775 geboren bcr
9)?aler Sob- ^cinr. «Stürmer
(t 1855 in 83erlin).
5^aö Stäbtc^cn liegt
fel)r anmutig ouf einem ®erg*
rüden, ben bie Sagft in einer
ihrer nielcn 33Jinbungen um»
gegenüber ber ®urg Mirc^brrg. Stabtt^or, Onnenlette.
^ornberg unb ehemalg bcr
Surg Sulj. (®gl. ben Sageplan.) ?(ug ber ^h<>lfbfnc ertjebt [ich bcmnlbcte Sophien*
berg, unb bie gleichfnQg jumeift mit SSalb ober malbartigen "ilJarfanlagen
bebedt. ^räd)tige 3ltlccn jiehen [ich 'Jom Stäbtd)cn an ben ehemaligen 'i[Jo[l[traBcn hin-
unter bemSchlofibehnt [id}bic [d)önc 1779 erbaute Steinbrüdc mitSrfern au[ bcn^[eiUr»
202
Cbciaint (Sevttbronii.
ftinien. 35te innere ©tobt luie bic obere ®orftabt ^oben noc^ baä ©e^rägc einer ülefibcnj
ber Bopf^eit- ®ic untere Sßorftobt ift bn« alte ©11I5. ?lug ber oberen ®orftabt fül)rt in
bie innere ©tabt eine 1780 erbante ©teinbriide mit jwei S3ögen über ben gefütterten, fel^r
tiefen unb breiten Stbfi^nitMSraben. (6ine anbere ©teinbriide bient ber ©afferleitung.)
2)a^inter er^ob fic^ ber 3tt)in*
ger unb bie noc^ lool|lerl)als
tene l)ol)e3?ingmaner, flonfiert
oon jloei Zürnten, meld^e ober*
l)alb be§ SSe^rgangg in 9?unb-
form übergeben. 2)er norb*
meftlicbebientje^talg^loden*
türm ber angebauteu S^irc^e,
(Sr bat eine ']5(Qttform mit
SBrüftung; früher noi^ ein
©todmerf mit §aube nnb
Soteme. 2)er füböftlicbe bat
noch bog alte Äegelbacb oon
^obljiegeln mit malerif^er
genfterlude. ?Bie e« febeint,
ift bie ©tabtbefeftignng glei^
ber (Irailgbeimer um 1375
oon ^obenlobe angelegt
loorben. ?lucb au ber ©eite
ift nodb ein ©tüd beg 3Bebr*
gangS ber fRingmaner unb ein
längere^ ©tüd ber 3iagel*
maner crbalten. S)ie befeftigte
©tabt bilbet ein 83orrocrI ber
Söurg, bie baS @nbc be8 ®erg*
rüdenä einnimmt unb toieber*
umbureb einen gefütterten®ra*
benobgefebuitten ift. ?lu8bem
Srüdenjloinger an ber ©üb*
oftede ber Umfaffung gelangt
man in bie ©tabt bureb ein
3:borbau^, ba3 1 774 im ßopf*
ftirdjörtfl. »runntn. ftil erneuert mürbe oon bem
®atcr beg SJaterlanbg, fjürft
ßbt^iflian fjriebridj Äarl (3nfcbrift unb SCßappen ou ber ^lurmfeite). Sluf bem SSebrgang
ein bübfdbeä iSrüftungggitter in ©(bmiebeifen, gleich bed^lltan« im inneren ©cblobbot.
3)a3 ©tübteben cntbält mehrere ©ebönbe an^ ber fRefibenj^eit, meldbe jmar nicht
S?unft)cböpfungeii bcbcuten unb ben 9?eij bed 9lltertümlidben no^ nicht haben, aber
bod) einen ftattlichen ober gefälligen (Sinbrnd madjen unb mit ihren SBappen* unb
Snfdjrifttafeln für bie Ort^gefchichte benfmürbig finb.
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Itirc^bero mit 8uli^.
263
3>er ©aft^of jur "ipoft ift ein Sau qu^ bcr 3opfieit, nii Stelle be§ alten
Softsebäiibe^, rooriii Äaifer iTarl V. 1547 übernachtet bn*. 3l)m gegenüber fteht ein
,^an§Sntit einfacher IRenaiffance^^affabc (gefchtneiftem ©iebel), nnb in ber anberen
flirc^brrg. (^uang. «tabtlirdie.
©affe ein |)ouS mit hölsemem (Srfer. (Sin Srunnen im Stil bce Stlaffiji^mng pn^t
jum (Sharofter be^ 3Jiarftp(apeg nnb be§ Sd)IoBplahe^.
5)ie Sfird^e ift um 1730 neu erbaut nnb im ^Je^ember 1731 einaemeibt morben.
Son ber ölten, nach 1^18 erbauten nnb 1545 neu eingerichteten ift nichts übrig;
nnb non ber um 1620 erbauten ttichtS als ber 5nrm (). oben). 2)ie iürche ift ein
Sani mit flacher 5^ccfe über hoher Äehle. '3lltor, Mangel nnb Crgel mit iWufif»
264
3aflftlrei^. Cberaint ©erabronn.
empöre [inb an ber einen ©t^moljeite nufgebaut. 5ln ben brei onberen Seiten
jie^en fidj jtoei ®alfon-(Sinpoten Ijerum, bie untere an ber 9?orb[eite ald oerglnfte
S(f)Iofi ftirc^beig. Srüftungigitter im Zreppritbaub.
^oiloge eingerichtet nnb bejonberg beforierf. ^ie ©inbauten finb meift mit ®oIb unb
einigen jarten ^önen gehalten. Über bem 9t(tar ifl eine 'Jofel eingelaffen mit )ehr
Scbloti Mtnbbcrg. Staat*iimmn.
ma(eri)‘d}er ^arfteflung ber ©infepung be§ 1)1. ?lbenbmabU in Slelief. SSor bem ?(Itar
[leben ein Sefepult (moraiif eine Änriüritenbibel oon 1698 aufgelegt ift) unb ber
Hir(^ber0 mit 3ulj.
265
Joufftein mit gefdjui^ter ^reigruppe ber Xaufc Sprifti auf bem 2)e(fd. 5Re^t» unb
linf^ öon ber ilonjcl fte^cn ^etru^ unb '^aulu§, unter ipr 5DZu)e^ unb ?(arun, 9iunb»
figuren. Saftige 'ißutten finb an Sefepult unb 5!aufbecfen, ilanjelbrüftung unb Drget*
gebäufii nU überflüffigc Präger angebracht. 9(tleg ift fepr gut gefchni^t. 9ln ber
1)e(fe finb 5roifchcn ©tudornamenten mittelmäßige ^re^fen angebracht: mitten groß
bie göttliche 3)reifaltig!eit, in beii (Sden 9)^ebaiÜon8 mit ben Sinnbilbern ber oier
tSuangelien. DaS 9(ußere jeigt gepulte glöchen jtuifchen ^)nufteinpilafteni mit eleganten
S^apitellen im ©til ber ©tiftdfirchc ju ftomburg unb bnrüber ein 9}?anfarbenbnd).
S(f)Io6 ftiidtbcrg. Staatijimmcr.
ißorjüglich finb bie Jütten an ben .Slapilellen. (Sin JKifalit an ber bftlichen Sangfeite ent-
hält ba§ portal mit Sitappen unb iöauinfd)rift nun 1732 unb fchließt mit einem üerjicrten
(SHcbel ab. 2)er 5lirche gehören einige bernerfen^merte $ilbergefäße on^S bem 18. Sah^*
hunbert: l)9lbenbmahUlanne mit ©raoiernngen amSöaudj ((Shc'iftnS am. Streng unb(5Jrab*
legnng iiebft öibelfprüchen), geftiftet 1714 oon ®raf ©berparb 9lubenfen
an feine 53erle(uing bnrch ein Syilbfdpoein. ^Ing^bnrger Ülefchanjeidjen ; Stempel L. K.
2) ^Ibettbmahlöfanne mit '-yergolbnngen. ^enfel in gorm einer 9?iftoria nnb Snmm
olö 3)edelfnauf mic bei oorigen. 3*oci grnoierte Sßappen F. P. V. K. — SC. L. P. G.
VS. 1731. 3) .^oftienbüchfe mit 5.^ergolbungen, graoiertem 32Öappeu nnb Sdjrift: (Slifn-
bcth gebornin oon Irof^len. QUoden: 1) üon 1819. 2) 1643 9lamc beS (Gießer« nn*
lefcrlicp, 2Bappen uon 9iiiniberg, SJeimfpriiche auf 3loei Xafeln. 3) entfpred)enb 2).
S)a§ Schloß h^t brei ^öfe, einen nach offenen oor bem ?lbfchnittgrabcn:
einen gefchloffenen an ber Stelle beä alten Jönrghofd nnb einen Stallbof mit lljor
1
266
^üflftfrci^. Cbcraint ©crabronn.
£(bIo6 itirci^bcri). 6aal.
gegen hinten. 25er üorbere ^of mit ben i^n cinfoffenben 18. 3n^r*
Rimbert angelegt, ©in ©itter mit pbje^en 25^orVfeilern unb einem SBad^^auS in
ber SWitte )d)Iieüt i^n nnc^ norii nb; noc^ b”den bie ©rüftung beS ©d^Io^grobcnS.
25ie beiben ^liiget überbrüefen ben ®rabcn je mit einem Sogen. ;5n ber SWittela^fe
fit()rt eine Srnefe jum ^ortnl be^ .^auptbou?. 25ie Sriiefe ijt nm ©ingnng eingefaijt
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jtirc^berfl mit 3uU.
261
uon jtDci jtciucnieii Sc^ilbet^au^c^eit, bic bcr I)obenIobi|'c^c 'i|5^buii' in Stein bcfrönt.
2)cc önuptbau ift laut 3nic^rijt unb SSappcn über bem portal errichtet üon bem
®rafen, nac^mol^ dürften Jinrl Stugiift, alfo jinifc^en 1737 nnb 1764. ?ln feiner
5Hü(ffeite, im inneren ©c^Ioßtjof jietjt ficb über bem Äorribor beö (Srbgefdioffe^ eine
©alerie mit fc^miebeifernem Srüftung^gitter I)in. 3m übrigen jeigt ber $of foloie
bie gront beä St^loffeg glatte "ipubftüc^en mit einfachen genftern nnb SD^anfarben»
boc^er. 3n ber Sübroefterfc be§ ©t^Ioübofc^ ift bo$ ^reppenbau^.
S(bIo6 ftiT(i)6trg. ikirtie bee eaalS.
Xer ben inneren ScbloBbof abfcbließenbe Cuerban ift älter, ein JH'eft bed
Schlöffet, bag lim 1591 buri^ Seroatiug 5törber aug ®onn erbaut lunrb. ®r ent*
bält im jmeiten Stoef ben Saal mit hoben fj^nftern imb borüber jmei gefi^tocifte
9ienaiffancegiebel mit 'ipilaftern unb ilugetfnäufen. SlUe f^enfter finb burd) Stein*
freuje geteilt. 9(n bie Oftedc biefeg QuerbauS flögt ein oierediger, im oberflen
®efcboß aebtediger 5urm, ein ebemaliger SBebrturm. 2)ie unteren ©efeboffe hoben
nur Scbiefefiborten gegen ben ß'oiogcr b'ooug. 9lacb bem Stallbof geb* Pforte
öon fpätgotifeber J^orm. ?lm 5!bor auö bem ©tallbof 5ur binteren iSrüde ftebt eine
3nf(brift, monndi ber Stallbnu 1756, bie ®nr^fabrt unb ii^rüde 1785 unb bie 5Ker=
jierung in bem barauffolgenbcn 3abr gemacht morben; Saumeifter ber iPrüde mar
2G8
3noftfrci!?. Cberamt ©crabronn.
ber ^iefige 9J?ourer @corg SD^artin @(^mibt. ®ic Hrdjitcftiir bc« ^ortol^ i[t blo^
auf gemalt, bie ?luffä0c (^ölumcuüafen) auä 93Ic^ gefd^iiitten. ®cr Unterbau be§
©taHljof« erroeift ftd^, uon aui3en betrnd^tet, al§ eine ®aftci, äl)nlid) bcueu am
'•ßellberg unb am finngenburg (fog. filnbcuftamm). ®er SSeg biegt über ber
®rüde fofort um
auf einer gemauer*
teufRampeunbjiebt
fi^ burd) beu ^atf
an ber nörblid^cu
<Scite bed Schloß»
bergS gegen ?Seftcri.
@ebt man ^ier unb
im 3üJinger auf ber
©übfeite um bo§
©^tof} ^erum, fo
gemafirt man an
beu ©tübmaueni
uocbbieSKauIfc^ar»
teil unb feidrec^tcu
©d)Ii^ebe^©d)loH«
bau§ au? ber 9ie>
uaiffancejeit. ®er
mefilidje ^al^gra*
beu ift gegen beu
9iorbabbaug burd)
eine 9)?auer mit
gotifd)em SedfimS
uub ©pi^bogentl)or
abgcf^loffcn, mor-
in 2afelu mit beu
Oial)redjat)leu 1550
uub 1571 eilige»
mauert fiub. — 3ni
©c^lüfeparf, bei ber
©tnbtfird)e, ift eine
füiiftlid)e Siuiiie er»
S(f)lo6 ftirc^brrg. RtonIcud)tei mit %ot<)faanblumen. rietet UU^ ©teiueil
üon ber ®urg Seo»
felci, mit Sudelquabcrn , ^enfteni im Übcrgaiigeflil unb im bocbgotifc^eu unb einer
3al)re?5ol)l 148U.
innere be# ©cbloffeö bat nod^ bie fürftlid)e ®inrid)tung. S)cr ©c^mud
bcg 5repv<J«l)rt»ffS befdbränft fid^ auf bie fd)miebeifenien ®rüftungggitter. 3u einem
ber SSobn^immer fi« bejei^ncte^ grauen»® ilbiii^ öon 3. ®urghnair 1512
unb mand)e0 mcrtüoHe 5>Mtci^biIbni§ aue bem 18. unb 19. 3at)rl)unbcrt, uon 5ifdb»
jtirc^berg mit SiiU.
2Ü9
bcin, ©d^iHingcr, u. o. ®i» 5fron(euc^tcr mit 'i|5oräeIIanbIumen. 2)ag crfte
©toatSäimmer ^ot gemalte Xapeten in c^inefifd^em ©eic^mad unb SKöbcI in ent»
Ipred^enbem ©tif, bie ©über» unb ©piegelraljinen uerjitbert. Xag 5meite ©taatd»
jimmer t)at nier @obelin*Xe^}picöe mit Slemente im S^olofoftil, 3labmcn
gefebni^t unb braun gebeizt; an ber Xede ein ölbilb beS Dlqmp unb ©tuefaturen.
ÜKei^enet unb SubmigSburgec ^orjettan, ^igürd^en uon unb Slfenbein in
©imon Xroger^ 9(rt. ^ier ^ängt auc^ ba« f^öne 53ilbniä beg ^rinjen griebrid)
SBilbelm, öon Jüger, 9?a(;men non .ftofbilb^auer 9J?al;er in Äird^berg. 3)a8 ßJemälbe
bat 100 Xutoten gelüftet, mit bem SJabmen 634 ®ulben. 3m ^Jorjimmer jum
großen Saal fte^t ein prächtige^ öuffet üom 9lnfang beS 18. Sabrbunbert^. Xer
Sangenburg nach VIrrian.
Saal felbft rüb« mobl in ber Einlage au« bem 17. 3abrbunbert, bie Xeforation
au« bem 18. 3abcbuubert. Xa« 3ntereffantefte finb bie CImalereien am ^lafonb,
®efellf^aft«ftücfe iu ber Xrac^t üom Einfang be« 18. 3abrb“”^frt«, uermutlicb bon
?t. Xiftbbein. 3J?an fiebt ein 9?eiterfeft: Xürfen mit owf
eine IReibcrbeije, eine Sberjagb, je mit einem .öerrn unb einer Xame ju ^ferb,
fang, Cbftemte, eine gamilie am ^erb, Q^attfpiel, Äegelfpiel, eine Iträmerfamilie,
eine ®efellfcbaft am S^uer, eine Äinberftube, ein ^amitienfonjert, ?ln bie Sanb
hinter ber SWufiftribiine finb Figuren üon 9Ro!ofotracbt gemalt in
tnufebenbet ?lbficbt. 3ln ben ©änbeii b«»9Pit 9tbnenbilber, barunter brei foftiimlicb
intereffante au« bem 17. 3abvbunbert (®rafeu unb ®räfinnen üon .^obenlobe*2angen»
bürg). 3m anftoßenben Slabinett finb Xnfcln mit ben 'Sappen ber bobfit'lobif^en
SJafallen unb fünf furiofe Ül^alereicn auf i^lipfer: 'ißarobie«, Äinbermorb, ^rieben«fcblu^
ju SWünfter, ^Imajonenfcblacbt nach 9luben«, 9tllegorie über ben Äampf be« Seben«
270
Cbcramt ©erabronn.
mit bcm 5!ob, bejeic^itct mit SSa^pcn imb Snitialen bcg ®rafen 3(oa^im) 9I(I6rcc^t;
t 1675) Don |)o^en(oI)e»Snn9cnbur9. 3m weiter Qnflofjenben ^^urmjimmer: ßra*
imc^fc^e S^ilbnifie öoii Sut^er unb 5?att)ariiia n. Sora, ein Silbiii§ üoii |>erjog
tit)riftopt) 0. SJürttemberg , eine getönte f^Iac^i'c^ni^erei in Sud^§ auö ber jweiten
^ätfte beS 16. Sobr^unbertg : ©iinbenfnil, itreu3igung unb 9tuferfte^ung, im hinter*
grunb ?IbrabamS Opfer unb anbere Sorjcic^en nug bem Eliten Sunb (50 x' 30 cm).
Stafetten. @mniIfcf)Qle mit S)c(fel, blau mit ®oIb, in ber SJZitte ein SBoppen unb
L H, 16. 3a^r^. 5KobetI ber Stabt unb beg Sd^Ioffeg Ä. oon SJunbarst (Sberlc
1822. 91nfid)tcn ber ^ot)enIo()ifc^en Sdjiöffer iürd)bcrg (oor unb nad^ bem Sau
.^arl ?tnguft^), 3;l)ierbcrg, fieofcl?, |>ermcr§berg.
€(^Io6 L'onflmburg. tlnfic^t oon Süboften.
Sübtocftlidj Oon ber Stabt liegt ber in franjöfifc^em ®efd^mad angelegte S^lo§«
garten mit S^miebeifentbor unb fteinernen Srunnenfiguren.
®ie Surg Sulj ftanb auf bem Sergoorfprung rcdjt« ber Sagft, ^ornberg
benachbart. S^ach ber Surg benannte fRitter fommen 1145 bis 1378 oor; barunter
ber ftaufifdbc Xru^fch |)ugo 1189. SRach ber Seräuherung ber Stammburg unb bem
91bgang ihrer Surg 3U Srettbeim lebten fie als Sürger in 9?otbenburg. 3b^ SBappen
ift ber firefibergif^e Sparren, manchmal mit einem SiöWnifopf barüber. 1328 ift bie
Surg in ®cfib- 1525, 9J?ai 3., tuurbe fie öon ben Säuern jerftört.
f)eute finb oon ihr nod) bie beiben ?lbfchnittgräben, einzelne 3D7auerftürfe unb ein
©ewölbereft, ber bie Sage beS ^auptbauS am inneren ©raben an5eigt, übrig.
^obaltenberg (auch ober ©berbarbSberg) ift ein abgegangener Ort an
ber Strafe 5?irdjberg*Sobenbaufen. ®er Sage nach ftanb bort au^ eine Surg ber
Herren oon Serg, oon ber cS inbeffen fcinerlci gefd)i^tliche 5Rad)ri(hten giebt; Wohl
aber ift ein in baS Sagfttbnl oorfpringenber Sergrüden auf ber 3Rarfung beS ab*
gegangenen SBcilerS bnrd) einen ©raben abgefchnitten.
2)er ifoliert auS ber ^bnlebene auffteigenbe ^ügel Miltenberg ift 3U ©nbe
beS 18. SabrbunbertS nlS 'ipnrt in englifebem ©efdtmadE angelegt worben unb beißt
feitbem Sopbienberg.
l'angeitburg mit ^ubmig^ru^c mib Untemgenbacb-
271
fl3räcfe.
B l.Tbor.
C nThor.
D/tLt'esT)3or.
E Kop
F WTrfsUiiPiil?^.
fi ddltcD
H
I Grqpen
K Lindcnstamni
L Capetlenturm.
K firchnHyirm-
K Htit^dturm
0 BeticumiHL
P Funda mente ti.
bc^nTqrtre
Q-Brunnen
P cbem.BgyJion
^0,
!
3c^Io6 üansenburg. 0irunbri6 im Srbgcic^OB-
(^angcnBurg mit ^uömtgöruOe uitö 'gtnfervegcjiüacß.
ebclfreie ©ci't^Iec^t x>. S., anjdjciiienb ben ,Spol)cnIot)c ftainmuertoaubt,
ift erft furj uor feinem ®erfc^minben iirfunblic^ (1201 Waltherus de
Langenberc, 1226 übertrögt er bog Dberelgentum üoit Jöurg unb ©töbt bem ^oci^=
ftift 9Bür,5burg). St^on 1233 erf^einen im ©efi^ imn S. ©ottfrieb unb .ffonrab
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272
5aflftfrci§. Cbcramt ©crübronn.
0. .f)o^eiilo^e, 1234 aber ein unmünbiger Schübling Äönig ^einric^§ VII., boc^ nur
üorübergebenb, ba butd^ 3Jioc^t[prud^ ÄQi)er ^riebrid^S II. bic Herren ü. ^o^enlo^c
no(^ in bemjclben 3o^r luicbcr eingefebt »ocrbcn. fortan bleibt bic ®urg uiib ^err=
2. bei biefcm ^paiifc, abgcfcl)en ooii jeitroeiligen 55erl)fänbiingcn (1313 an 3lbcl»
beib ü. -Ipobcnlobc, ®cmablin be§ ©rafcn n. Öttingcn, 1345 an SBürjburg, 1384 an
bic ©täbte, 1384 an bic .^erren u. ©elbenccf, 1411 an .^onrab 0. SBeinSbcrg).
1558 na()mcn bic ®rafen ö. ^obenlol)c 2!itel unb SBappcn — bicfeS abgcänbert —
bet .^erren o. 2. auf. ®ur^ eine (Srbteilung i. 3. 1585 entftebt inieber eine felb*
ftönbige .^ertfdbQft 2., 3nl)aber @raf griebricb. ©ic fällt ober 1.590 luieber an
5®olfgang üon §obfnIobe»5?euenftcin. 1610—28 b®* tnieber allein ^bi^iPP
bie ^errfdbaft 2., öon beffen ©öbnen öcinricb ^riebridb feit 167 1 nncb Teilung mit
Srtail brr ötuefbrrfe im rrften Stoct beb .^rttcntuimb” im Sc^loii ju Sangntburg.
3oacbim ^llbrcdbt. S3on 1701 au blieb bie .^errfebaft 2. felbftänbig, biS fic 1806 an
'fiJürtteinbcrg fiel. 2augenburg war ©i^ einer Stegiecung, bic jugleicb baS 5?on»
fiftorium bilbete. @in ©entgeridbt beftanb üon altert b^r- 97acb bcc 33utg nennt
fid) feit 1253 aueb ein ritterliibed ©efdbledbt, bem urfprüuglicb bie ©iirgbut über*
tragen »or, bic fRcjjcn ober Sleijcn (oergl. Sämlingen), befeftigte ©tabt (op-
pidum) neben ber ®urg ift fdbon 1226 urfunblid) bejeugt. 3m grübjabr 1234
haben fic eine iBclogerung unb Eroberung bureb Slbnig ^einridb VI. erlitten. 3m
®aucrnfricg blieben iBurg unb ©tabt unoerfebrt. dagegen mürben fie im JJreifeig«
jäbrigcn ^Iricg nach ber S^örblingcr ©(bladst, im ©eptember 1634 belagert unb
erobert oon ben ftaiferlicben unter ©eneralmacbtmcifter X'iobnti. 5)ie ^efapung beftanb
au§ 2 Cffijieren unb 88 Stueebten. Äommanbant mar Sboma^ ®lum. 2)iobati
batte ein ^Regiment 511 ^ufe, einen ^rupp 3)ragoncr unb 2 ©efdbüije. ®ic iSclagerung
mäbrte ein paar ©od)cn. 2)rci Eingriffe würben abgefcblagen , beim äweiteii, ber
etliche 3^age wahrte, Würbe bie SJorftabt 5erftört. 5)iobnti liep feine ©efebüpe erft
auf bem ©ublberg, bann auf ber ^öbe bi”tpr bem Olotte^ader auffabren. S)ie
Sefi^ie^ung bauerte 8 5age. ?lm 27. Würbe geftiirmt, unb jwar an jWei Orten,
€<^foB llnngfnbiiTO. eturfbtrfr im 9(rbeitt)immer br6 ^fiTOen.
18
274
Cbcramt ©erflbrojiii.
hinter bcr Äirc^c unb am unteren 3:bor. .feier gelang bic ^fteignng. S)ic ©tabt
tourbe genommen. S)ie ®efa^ung beS ©^Io[feS ronrbe balb bnrc^ SKangel an SOBaffer
unb gnttcr jnr Übergabe gejuningen. S)ie 9Äann[^aft trat fofort jnm laiferli(^en
^eer über, ©tabt unb Sd^Io^ lonrben gepinnbert unb bic ®c)d§ü§c meggcfü^rt
€(f)lo& Sangntburg. Qta^tn im i)roingrr. Spottbilb om nOTböftIid)<n Zurm.
noc^ Snrjbnrg. (53eri^t üon ^v. ^Iffum 1684 im fnrftl. 9(rd^io, abgebrucft im
Unterbaltung^blatt be^ ©erabronner ^^aterlanb^ireunbS 1875/76.)
93nrg unb ©tobt 2. liegen aut einer in baS Sagftt^al oorfpringcnben f^molcn
3ungc, bcm „langen SBcrg", nur non Dftcn angreifbar mit mittclaltcrli^cn SSaffen.
3cbt bcbccft ben ©djlüjjbcrg ein pra^tooHcr ^arf, unb
Dbftgärtcn umfäumen baä ©täbti^cn.
'3)aS ©d)lo§ bilbct im ©rnnbrife ein Slec^tecf,
melrf)eä einen ^of umfrfjlie^t unb an ben Sluöencrfen
oon 9iunbtürmcn eingefaßt ift. ScfonberS maffio er»
fcfjcincn im ®runbri& bic 9?orboflede unb bic SBeftfcite
mit bcr oorfpringenbcn ^erraffe, bem fogenannten Siuben»
ftamm. Sou auBcn ^Qt man an ber Dftfcitc eine 3iem*
lid^ uüditerne Sarodfaffabc mit ^upflöi^en oor
ber aber bie bcibcn $ürmc boc^ bag ©eprögc eincg
fefteii ©(^loffcg geben, ^icr ift 5n)ifd;cn bem neuen
grontbau unb bem füblidjen 3'l«nfenturm bic @infal)rt,
ju bcr man über ben äluci ©räben mit fcften ©tein»
brüden gelangt. Seibe ©röben finb gefüttert unb fe^r mö^tig. 5)ic Xürmc finb
im oberen 2cil mobeniifiert binfid)tlic^ ber 3fc»)lfrantagc unb bcg 2)ac^ftodg. ^ic
©übfeite ift burd| Sorbautcn malctifd) geglicbert unb gefrönt burc^ einen Stcnniffance»
gicbcl. ift nod) bag alte gotifd)c Surgtbor. ®ic 9?orbfeite ift meniger ftattlicb,
aber altertümlich, ^ier ift noch ber 3winger erhalten. 2)ic lucftliche 5:erraffe, bcr
Öinbenftamm, ift ohne 3ü)cifel urfprünglich eine Saftei, loie fie in Sellberg erhalten
unb in ßird)berg ju erfennen ift.
2ier innere ©chlobhof ift aufjerorbcntlich mnlcrifd); befonberg ber Dftflügel.
©alcricn in ben Yvonnen ber bcutfd)en 9knaiffancc, big 311 breien übercinanber, 3iehen
fid) ringgum, unterbrochen oon brei polpgoneu, gotificrenben ©ehnedentürmen, loelche
i’angcnburg.
QalTcilpeiei; im 6(t)lo6I)of.
Sangeiiburo mit ^ubmigÄru^c unb Untcrreocnbacb-
275
bic 2)ad^fim|e überragen unb mit gejc^mciften ©iebeln metteifcni, ben ©efamtiiinriH
311 beleben. 2)er ^bc^[te an ber Oj'tfeite, 1568 2ugin§Ianb genannt, ^nt oben bie
leeren Äragi'teine eine§ Umganget. SD?ädt)tige 5Bögen tragen an ber ©üb» unb 'Beft-
feite beö .^of^ bie er[te ©nlerie; an ber 9?orbfeite ru^t fie ouf .ftragiteinen mie bie»
jenigen ber Cftfeite. 5)ic beiben 65nlerien an ber ©üb» unb Bcftfeite finb befonbers
reic^ an^gebilbet mit ©aulenartaben. l)ie Unterröume ber maifioen Santen an ber
'J?orbo)tede unb ber Beft»
feite finb lafemattenartig ein»
gewölbt. ?lu ber 9?orbmeft»
cde beS ©c^Iofe^ofeS ift ein
3Wei)^iffiger ©aal. ©eine
3lacl)becfc wirb geftü^t oon
üier Sögen, weldje auf ©üu»
len, jWei freien unb jwei
cingelaffenen, ru^en. 35ic
©öulen b<iben 9ltant^ud>
tapitelle unb fannelierte
©c^öfte. Die Sögen jeigen
©piegelquobern. 3n einer
Sefe ift ein portal öon ge*
bogenem ©runbrife. Ü)?nnc^e
fRäume^aben bemerfen^Werte
©tudaturen au$ bem Einfang
be^ 17. So^rbunbertö ; na»
mentlic^ ein Saal im britten
©torf beS ©übflügelg, mit
'D?ebaillonö 0011 ©ötter»
paaren ; unb ein riinbe^
Dunngema^ im norböftlid;en
(Sefturm. Über ber D^ür ift
ba§ ^lllianjwappen be§ ®r.
(t 1628) an»
gebracht 9ln ber Decfe, bie üangenburg. Stu^t mit acmlcCtcm 9ejug, 18. 3a^T^.
oon einer SWittelfäule unter»
ftüpt wirb, finb bie oicr ^a^re^jeiten unb ber XierfreiS bargeftellt. 3in unb an
ben S^nfternifc^en 5lartufc§en=Druainent, teilweife bemalt, oergolbet unb öerfilbert.
Der füböftlidje Durm ift al8 ©djloBfapelle eingerichtet; laut 3nfchrift 1621, hoch
ift auch baS fJlHiaujwoppen beä ©rafen ipeinrich (t 1699) angebracht.
ift eine l)olK 9^otunbe mit fladjer Dede, jwei Gmporen übereinauber. 9lltar
unb Sfanjcl fteheu an bie Banb gebrüdt eiimnber gegenüber. Der 9lltar ift ein
©teintifch auf oier J^üfien. Die Semalimg ber Smporenbrüftungen in grüner
©rbe, mit biblifchen ©efd}ichten unb Sanbfehaften jwifd^eu 9ioHwerf ift neu. 9llt
ift ba3 ^oljwerf. Der tiefe, au^gemauerte befinbet fich im fRorb»
flügel. Die ©tudaturen biefe^ ©djloffe^ ftimmen überein mit benjenigen ju Beifer^»
276
Oberauit 0cvabvoiui.
int Äo^jettcnbau beg 8^Io)feS unb mit jolc^en in 9?ot^ciiburger ^atrijier*
Pufem mie bem ^ftcnfcger’fc^en.
® augefc^ic^te: ®oit bcc Siirg bcr Herren non Saugenberg, bie im 3. 1234
belagert tonrbe, tritt am nic^t? meljr ju 2age. Starte SKauerlörber in ben
SangenbUTg. iJarabent, 18. 3al)r().
S^elterräumcn beS Oftfliigeld luerben auf eine Sc^ilbmauer 5urücfgefnl)rt. i^icr ftanb
nermntli^ nuc^ ein ®ergfrieb. 9(n ber Sübfeite ift bie alte SRingmaner mit jiem-
li(^er Si^erbeit 311 erfennen. SSabr)cbeinIi(b ift ber Sinbcnftamin , bic Spi^c ber
Sergiunge, öon ber romanifdben ®nrg bureb einen ©raben abgefebnitten gcluefen.
9In ber Cftfeite ift minbeftenS ein ©raben, ber innere, febon öor ber erften löurg 311
benfen, wenn and) nodb nicht fo an^gebaut mie bfidf. 3nt 15. Sabrbunbert ift bie
Surg 3ur für fveuergefcbüb ningebmit morben. 5.br ben nier ©den mürben
bie ©efdbnbtiirme erbaut. I)er Sinbenftamm mürbe alS iöaftei erriebtet. 9(n ber
^aitgcnburg mit fiubmig^ru'^e imb Uiiteacgenbacb.
277
Siibfcitc tüurbc boS X^or^au§ üorgcbaut, au bcm brei 2ÖQppenftcinc eingemaucvt
finb: 1) |)i)^ciilo^c unb mit bec ^a^rcdja^t 1493. 2) Sappen @eorg8 I.
(.f^opcnlopc, Sürttcmberg, ©ulj, Salbbiirg) 1529 — 1551. 3) Sappen ?llbre(^t8 III.
(§openlope unb 3oÜPni) mit bcr 3apre8japl 1516. ®n§ erfte Stoppen mit ber
3apre85apl bürfte bie @rbauung8jeit be8 bc^eic^neti. ®ci einem am norb»
öftlic^cn S'rfturm eingemauerten ©pottbilb fte^t 1491. 3)ie 9'*^0
€(i)lo6 i-'aiiflcnburg. «birgclauffob.
fnböitlirf)en (Sdturm perum 511 bcm 2por an ber ©übfeitc. 9ln bcr 9?orb}citc ift ber
3wniger crpaltcn, aber man pat audp noep tueitcr braupen eine ©runbmaucr gefunben,
bie auf einen 3ttJ*nger ju beuten ift.
Sa8 ©corg I. gebaut pat, ift niept nadijutucifen. Sei ber Teilung im % 15.53
mirb ba8 3d)Io§ be^eidpnet al8 „^iemlidp meitläufig unb gut aber baufötlig". ISum
3apr 1.568 ift eine ^au8orbnung erpalten, betreffenb bie ^flicpten be8 öurguogtg,
ber Säepter u. f. m. 1576 ift ein ©aumeiftcr au8 SKain^, luaprfcpeinlidj 3Robin,
511 fiangenburg. Sir pören üou ipm, baß er bcfonber8 im ©eluölbebau gefdjidt mar
unb amp fonft bcm ®rafen biente. 5o gab er 1576 eben in fiangenburg 9?at für
ben ?((tar attf bem Salbcnburgcr ©cplopturm unb mar 1580 am ©dplopbau 3U
Scifer8peim beteiligt. 1585 ift ba8 <3(pIo^ bemopnt uon ben ©rafen ^riebridp unb
Solfgong. ©in ©criept an leptcren 'lr<pitJ S« Snngenburg LXXVII, 3)
au8 bem 3. 1593 nennt ba8 ©dploft miebemm jicmtidp mcitläufig aber baufättig
278
Ctcranit (Serabronn.
uiib 3äl)(t ücrfc^iebcne ©cnuidjcr auf: bu§ 58ronnengemac^, eine gülbeiie Stube, bae^
Jruucuäimmer, eine alte unb eine neue Slanjiei, ein S^nerfenftiiblein, eine fRüftfnmmcr,
Jafclftube mit Orgetftüblein, otte ^offtube, einen Saat unb ein neue^ ^au^. 2;aC'
Sd}Io6 Xioiißcnburfl. 3Äüitibc(l)ct, Stfircibaeiig beS (JJrafcn ©oHgong.
lebte lüirb (jcbcutet auf beu 9(nbnu Dor bet Sübmauer, neben bcm 'Jborbciu?. !I)a*
Sc^loB bfltte im ganzen 88 '-^ettftättcu unb 80 ^ferbeftänbe. (5in ^uoentoi- nun
1G06 ben 3ti^alt ber Sliiftfnmmer unb be^ ^cugbotifc?, fomie ben .'pau^rat auf
unb crmöt)nt nuc^ eine grafje 33ifierung bcS Sd)toffe^, bic im neuen Saal fei.
gab eS im Sc^tü^ einen großen Vorrat üou Sotten unb ^feilen unb '^^ed;; eine
Sattgenburg mit Sitbmig^rit^c itttb Utitcrregenbacb.
279
eigene ^(attiiertnerfftatt unb ©^loffcrtoerfftatt. 9Kan tjotlc ^ölfoncttc mib grojje
Sü^ieit „uff bag ©c^iefetüägelcin".
@rnf Srnft pot nid^t nur bie 93efeftignngen bcö 8c^loffe§ unb''bcr
©tobt öcrftärft, wie ©ibet ongiebt, fonbern ba^ ©t^loft fctbft umgebaut jur Siefibeuj
im ©iune ber Sieuaiffauce. Sine 3ufd)rift, lueld^e im f»of ringsum lief unter bem
Sangenburo, Otrunbrifi unb Schnitt brs Sbore».
S^QCpgefim^, (outete: Philippus Ernestus [folgen bie 'SitelJ integrum hoc opus
circumducto uniiis sexenni spacio 1610 incepit et absolvit anno 1616. ©ein
Slaumeifter war 1595 — 1620 3afob 5?auffmauu au§ ^büringeu. 9fuf il)u finb jurücE»
jufübreu bie oberen ©alerien im ^of, bie oberen Qleile ber großen iKunbtürme unb
©^neefentürme. (?luf ber SSetterfabne beö finginitlanb ftept 1616.) Unb bie ©cbnörfel*
giebel auben unb innen am §of. ?(ncb ein Jlomplef baftion^artiger ^upenluerfe, bie
jum Xeil injwif^en wieber abgetragen Worben finb. 50000 fl. b^it "^bi^ipp ®rnft
uerbaut (fiangenburger ?lrd)io XXXIII, 5 mit ^)ßlan). ©cbidljarbt War alö 9lr^iteft be=
teiligt laut eigener ?lufäeicbnnng. 9ln einer ©Öulc be^ Umgang^ (bei ber fübweftlid;en
(Jde) ftebt 1612 unb ein SBert^eicben (97r. 21). 9ln einem J^enfter beS Cftflügel^
280
Jiagftfrei'S. Dberanit ©ernbroiin.
gegen ben Umgang fielen rec^t« unb lintS jmei 22, 23). 1636 tft
^eter SGBej al8 Saulciter am ©c^Io^ Bcfti^äftigt, o^ne 3'üeifel mit 3leparnturen nad|
ber ®e[d^iefeung. (Sd^tie^Iic^ ift ber norbere ^ügel (gegen Dftcn) neu aufgefü^rt
morben in ben Sauren 1757
bis 1759 (§lrc^io ßongenburg
LXX, 11 mit planen). ÜWon
biirfte in Sangenburg nidjt ju-
rüdbteiben hinter öartenftein,
©d^ittingSfürit , SBalbenburg
unb Äird^berg mit i^ren 9iefi*
benjfd^Iöffern in franjöfif^em
(^efdbmacf. J)ie SSorbertoanb
ift üorgerürft morben. 35abei
mürbe ber große 9iitterfooI
oerbaut. 3e^t mürbe au^ ber
3ugang ocrlegt unb bie jmei
©teinbriiefen erbaut.
®aS ©d^tofj enthält in
feiner ©inridjtung eine gro&e
3ob^ oon i?unft» unb 9lltei>
tumSbenfmälern. 3m |)of ift
eingemnuert ein ©tein mit bem
SSappen ©ottfriebS unb Äon*
rnbS üon .^openlo^e, ©rafen
oon ber Siomaniola 1230, auS
bem ^oI)enftaufen*ÄafteII ju
3)?onopoli in ?lpu(ien, burd^
ben Äarbinal o. ;^o^enIo^e
bic^ergefd^idt.
3n ben ©toatS* unb
^Öobnjimmern finb oerteilt ©e«
mälbe, ©tid)e, Sßanbteppicbc,
©tidereien, gemalte genfter»
fc^eiben, SDiöbel, 35Jaffen unb
©erät unb 2'rinfgefcbirr, ^nm
1‘angcnburg, £tobttit(f)e. (ülat^mölb«. 3!eit auS '!SCblof3 SBeiferSbeilU
Stiftet («itter ü. tftoiisijfim) mit öcotg. f)iebergefcbafft. 3m 5:beater*
faal bangen einige lebenS*
große 9lbnenbilbniffe auS bem 17. 3abrbunbert, ©raf ^b*%P ®mft, 3oocbim ?Ubredbt,
5lnna SWagbalena. 91n anbercr ©tette jmei oor5Üglidbe Shiieflüde in ber 'iJra^t beS
10. 3ub>^()^”*^PrtS, angeblich ©raf unb ©röfin oon ©leiden. ÖilbniS beS ©rafen
Äraft 1641 mit Äupfer, im .f»inlergrunb ein ßuftfcblöfe^en mit ©d*
türmen unb SBenbeltreppe. ©raf öeinricb griebrid) mit fyamilie, im öintergrunb
©d;loß ßangenburg, 1670, auf .f)ol5. gamilie am Äamin 1644, auf
l!an()eit()urt} mit Vubu>ig'?ru^c unb Untcrrcgcnbad).
281
.Mupfcr. S^Jeun SKiniatiirbilbniflc au8 bem 17. SQl)rl)unbett, in CI gemalt auf Ä'upfer.
?J?iniaturen in i^^afted. SilbniS beö ©rofen So^nnn Srnft, gejeid^net unb geftoc^en
üon 9(nbr. 3Katttj. 58olffgang, ?(uggbnrg 1702. SilbniS bed ©r. So^onn ^J^'fbrid),
gefto^en non SBolffgang 1705.
©r. 2Bolfgang Suliug, nad^
Jaffnert geftoc^en t>on ^etfen*
aucr, ?liig^burg. Sbriftion
Äraft, nad) Xifc^bein geftodjen
non 3. 3. §oib in ?(ng§burg.
3n)ci gemirfte 3Sanbtcpbic^c
aus ^BeiterS^eim, ber eine mit
ißanbfdjaft, ber anberc mit
'Stidleben non grüd^ten unb
bergl. 'Drei SBapbenfe^eiben
non 1688. 3ni 9hd^in ein
Dijonoten anS bem 16. Sa^r»
bunbert. Sc^rfinte. Stühle mit
Stiderei auS Sd^loji ^BeilerS»
()eim. 'i|?aronent mit ©tiderei in
c^inefifd). ©eidimnd, 1 8. 3a()r^.
'4>rad^tnoUer nenejiani|d)er
Spiegel mit Silber, ©djreib*
.^eiig beS ©rnfen 'iBolfgang, in
Silber gefaxt, ^IngSburgerülr*
beit mit 2)?arle. 'i|JofaI non Sil=>
ber mit 58ergolbnngen, Drä-
gerfigur mit ^Bappenfc^ilb, am
'^aud^ graniert brei öanbid^af*
ten unb SSappen mitllmjdjrift:
Principis clenientia et po-
puli liberalitate , auf bem
Xedel ein ^ignre^en, 1 7. Sa^rl).
iUJiinjbec^er. fRubingläfer, ge=
malte 'i8appengläfer. SWajo»
lifen aus SeiferSl)eim. 3m SPet»
tenturm einlll)r)c^ilb, iti ilupfer
getrieben unb nerfilbert, mit
Srnftbilbern ber 3abreSjeiten.
Die ummauerte Stabt lag nur ber iBurg als eine Horburg. DaS obere (ö)t=
licl)e) famt Durm ift erhalten. 9lm äußeren Db>^rbogen fte^t 1620 unb babei
jtnei SBappen ber .^errfc^aft, baS eine nom ?lnfang beS 16. 3al)r^unbertS, baS anbere
noji ©räfin 3lnna n. SolmS (f 1594), ©emo^lin Subloig .SlafimirS. Dabei ein 9)?ono*
gramm @. (Kaufmann?). Der Durm mag im unteren Deil älter fein. 58or bem
I^or tour ein ©raben, man fieljt noc^ Spuren ber 3u9^rüde.
Uaiiflcnburg, Stabttirdjr. (ülaSaemälbe.
Stiftrrtn (Mutm u. (Hunbrlbbclni) mit 3t. (Ebtiftopb-
282
3üflit(reiäi. Cbcranit (Serabronn.
©Dang. StabtHrd)e, uormnl^ SSaüfa^rtötapctte jum ^(. ©(ut. 3)ic ÄapcHe
loar ju Silbe be^ 15. 3nl)v^iinbertg erbnut. 1502 luurbc eine Jyrübnieffe geftiftet.
1503 mirb ucfunblid^ (bei 'IBibcI III, 252) olS Seitcr beg ©nuä ein 9)Ieifter <Sc^ram*
^miS genannt. 1550 mürbe
bie euang. "ißfnrrei errii^tct
unb bie ©emeinbe üon ber
S?irt^e jii ©äcljlingen gclöft.
1010 nnb 1080 ift baö OJe*
böube oergiojicrt morben,
unb älünr, mie e§ jc^eint,
1010 üculängert gegen SSe*
jten, mo ber ©locfenturni
erbaut mnrb, unb 1080 er*
mcitert gegen 9iorben.
®er jpätgotife^e S()or
^at ein [c^öneg Slebgemölbe,
Streben unb geteilte geni'ter
mitgiic^blafenmaftmerf.
©eroölbe fi^t auf ©Jnnb»
fon)oten. 2)ie Dielen Schnitt»
punftc ber Olippen finb bc*
ie^t mit SSappcnfc^ilben.
2'ie SSappen iinb im O^a^re
1080 neu aufgcmalt morben
(laut ©erorbnung be§ ©ra*
fen .^einric^ jriebric^ im
fiirftl.'^lrc^ip ju Sangenburg).
Unter bem J^ufiboben bc«
Sl)or« ift eine ©ruft, ^a«
©cl)iff I)at eine fielförmige
©retterbede Don 1080, bc=
malt unb mit bem grofjen
^llliau^mappen be« ©rufen
.^»einric^ 5'rmbrid) (.^o^en-
lol;c unb Saftcll), bejcic^nct.
2üie Sl)orfenftcr ent-
baltcii mcrtDollc ©la«*
gemölbc au« oltcr unb neuer 3cit (1872 ff.). !£ic alten ftellcn uor: 1) Sinen
fKitter uon Srnil«l;eim Inicenb; Ijintcr ilpn ftebt St. ©eorg. 2) Sljriftii« am 5lrcu3,
SKaria unb 3) 'Ülnna y. Sr., geb. u. ©unbd«I)cim (3®appcn) mit St. Sbrifto^
pboru«. 4) St. 'Jlnbrea«. 5) 3)^aria im Strablenfranj mit bem ©briftfinb. Sic
mirb non jmei Sngelcl)cn gefrönt. 2'a« Äinb fpielt mit einer golbenen Jaube, bie
e« an einem 9fpfcl piefen läßt. 0) 9)?arfgrnf j^riebrief) D. ©ranbenburg, fniceub in
riltcrlidjer SRiiftnng. Cben finb in 'JJ^ajusfeln angcfd)ricbcn fein 9Iamc unb feine Jitcl
i'anatnburg, 3tabttirrf)r. (ülabQrmiilbc.
Siarffltnl «yriebcici) o. ^raiibciiburQ.
Digltlzeü üy Google
2anoenburg mit ^ubmi^i^rubc unb Unterreycnlmcb-
283
iinb bic 1499. ?luf einem ©pruc^bonb ftebt in ÜJMnu«feIfcbrift: domine ne
longe facias auxilium tuuin a me. Sappen. 7) 3D?arfflräfin <Sopl)ia, geb. Königin
äii^oien. Änicenbe ^ovtriitfigur. Überfebrift mie üorbin. ©pruebbanb; virgo omniiim
sanctissima intercede pro
me apud dominum. Sap«
pen. 8) Straft VI. , ®rof
ü. .^iobfnlobe, Iniecnb in
rittcriicber Siüftung , mit
Sappen unb Spriicbbanb
in ä72aju«feln: o maria rein
bescirm uns mit der ge-
mein. 9)Stnieenbe®omc(^';c»
lene, ©emabtin Straf tS VI.
u. :^obenlübc) niit Sappen
non Sürttemberg ; Über»
fd)rift beä 97nmen§ unb ber
Xitel in latcinifcbcn ÜJ?nju§»
fein unb ©prud;banb in
gotifeben 3Winu§feIn: @anc»
tu«3lubread^eiligcr3lüölf»
bot ®it ®or Un^ @ot.
Sämtlid)e ©la^bilbcr
baben blauen bamaöcierten
@runb. Sie bütfen auf bie
beftc Sßiirnbcrgcr Serfftatt
äurüdgefübrt luerben.
5)cr ^ocbaltar b«t
eine merfmürbige ^rcbella
in CI gemalt: ÜJZitten ift
bie Übergabe ber 2lug«bur»
ger Stonfeffion bargeftellt.
9Recbt§ fiept man in einen
Spor, morin Stinberlepic
unb eine Xrauung ftatt»
finben. X)urcb bie Xpür im
^intergrunb mirb ein ^ei»
epenjug fit^tbar. SSorn
ragen iöruftbilber cuangclifdjer .^erren in ba$ ®ilb. 3n bem (Epor jur Siinfen uollsiebt
fiep ba^ pl. ?(benbmapl — mobei bie ÜJtänner linf^, bic grauen rcdjt^ am Elitär fnieen — ,
ferner ^rebigt, Xaufe unb Stird)enmufif, mobei bic Sänger in einem Strei« oor bem Elitär
ftepen, unb bic SPeiepte. jDer ®eid)lt)atcr fipt in bem Sporgeftüpl, ba§ ringg um ben
(Spor läuft. X)ie 23eicptenbcn treten ju smei unb 5ioei peran. ?ln ber Seitenmanb ftept
eine Crgcl. om übrigen jeigt ber 'Jlltarauffap öarodformen. X)ag ?lltarblatt [teilt ba^
erfte ‘^IbenbmapI bar. darüber ift bie Xaufe (iprifti gemalt. Xer Elitär felbft ift ein
iiansenburg, 8tabt(ir(6r. Otlabgrindlbe.
9Narf()Tdfin Sop^it p. Sranbenburg.
284
;?;oflftfrei«. Dbcrnmt ©erabromi.
öon ©tcin. 93eim ^oci^altar bcr ^aufftcin im Sorocfftil. 2)0^ Xaufbecfen
mirb üon uier ©iigeln getragen unb i[t befc^t mit (Sngctglöpfd^en. 9üif bem p4cmen
Xedel eine Heine greigrubpc ber Xaufc 6^1}ri[ti. Über i()m ein gro^e^ Äru^ifij:
oem 5)ie liide ©eitentnanb be§ St)or§ nimmt eine ^ er rfct)nft Glaube
ein, baran ftc^t 1708, renoöiert 1763 nnb bie SBapbe« »on .fiobenfo^e-' Sangen»
bürg unb iWafiau» Saarbriiefen. Üied^tg am (J^orbogen ergebt fidj bie ilanjcl
auf baud)iger ©äute ganj öon ©anbftein, bemalt (marmoriert) mit 33ergoIbungen.
'^liiffc^rift JHS. 9(uf ben güdimgeu 9)efd)(ägoniament unb 51öpfe ber abofatijb»
tifdjen (Süangelienfbmbote. 9luf bem ©d^nflbedet fte^t eine oergolbete Statuette
bc^ fegnenben auferftanbenen St)riftu^ im Stra^ienfrauä. 2)^ 5?anjel fiammt mot)t
nu§ ber 3^*^ be§ (Grafen SBoIfgang.
@ineu befonberen Sd)mud bcr S?ird^e bitben bie @ra bbenf mälet. 1) ?[n
ber SBanb liuB neben bem 6t)orbogen ift ba§ ©rabbenfmal be^ ©rafen ip^ilibP
@rnft ü. |)obcnIo§e=Sangenburg unb feiner Oiema^Un 2(nua 9)?aria gcb. ©röfin
0. Solmg aufgefteüt, aber in un§idänglid^er Seife, ©d Umr gebaii^t al§ 5!umba.*')
•) 3m fürilliAcn bei ben Elften über bie Sieberbedteßunfl ber .ftirdje im 3- 16^-
iieftt eine ?(bicbrift be# SbeftanbbriefS »om 15. Sept. 1629 (9lr. 88) unb ein 33evicbt meflcn be*
örufl. „Epitapliii“, bat. 7. Sept. 1680 (3tr. 89); beibc bi^ber unbefomit. ^er Söcftanbbrief
beiaflt: ?luf Scfebl bcS ©rafen ©eorg j^riebricb unb bcr ©räfin SBitme ?luua Ißaria, flcb. ©räfi»
ni SolmÄ, ift ein monumentum ober Epitaphium be§ uerftorbenen ©rajeii ^bß'PP ^^»f* i” bcr
Stabtfirebe \n matbeit. ©rfUid» foU ber Surß überßebeuem ?lbrib ßcmäb 9V* 5ub lauß, 4*/2 fyuH
l)ocb uiib 5V2 Sufe breit mir t»on Serfftein ßemaebt unb auf ba§ jierlicblte »erfimbft roerbeu.
3meiteu4: ?tuf bem ©arß beiber 9)iibcr bcr Contrafactur uttcb, «Ifo ba§ ßröß. maitnSbilb in
ßaiijcr Slure§ lebenSßroji mit Slabflcft unb ^laubfcbub, bero ßcmablin bilbmif} aber in fleu>öbnli(6cr
•Viabit? unb su ein .^flnbtlein beißelcßt, uou bbßiitbe»» ober ÜDHcbclbacbcr ?Uabaftcr mobl
erbobeu unb auf ba4 3iedi<bfte flcmacbt, bnju ibm bie Contrafey Jtalßctt unb bero ßrfifl. ßcmnblin
ßcmöbnlicbcr böbit narf) jorebteuberß ju mebrerer 9la(bri(btunß »erfebafft merben. drittens : 3«
ben 4’'‘n<Pte« bC'5 '5arߧ beibe gräß. .^miptroappcn , fo ßrofi al4 bie KuSteitiiuß leiben maß; mit
brei (^nßelein Äinbtcin^ roeiß, fo ßcmeltc Sappen bttltc«, bereu eines einen 2otenfopf, ein anbereS
eine Sanbnbr in ber Äußeren ^anb baltc; bie Sappen non „mfinbeimer" (SiubSbeimer) , bie
ilinblein aber uon bem 9Habafter, imn mclcbcm bie ^ouptbitber ßcnuicbt, in befter 3orm auSju*
bojfieren. 3'<»< pierten fmb jmo ßanßjeiten, beren jebcS 2 jdber bat, barin foU bcr ®ilbf)ttucr
non SinbSbeimer ^ätlabafter „3beo flfäß. @n. bodjfelißft ßcbä^tnuß nornembfte victoriam ouf
baS aßer(unftrei(bftc fo ißm mößU(b" ftbilbem; aiuß ju mebrerer Sltafeftöt beS SerfS nom
in ßemelbeteni ^elb ein 2reßen ju ^ferb, bann ju ßinterft etioaS non ißro ßräß. ©n. rittertießften
MrieflStbaten in bie ^krfpeftinc cinucriciben. 55amit bie EricflSbiftoricn einanber nidit ßlcicß feben,
fann aiieb für baS eine ^etb ein Ireffen ju 3uß ßcbraudit werben. Üteben bie gelber mit SAlacbtcn,
„wie im ?tbriß ju feßen", foUcn Pfeiler non SMnbSbcimer Stein mit ffrießSarmis wobt erhoben
aufs iierli(bftc bcbaußcn werben. Unter bie gelber aber foUcn Scbrifttafeln nou ?Uabaftcr tommen,
barauf bie 93ebcutunfl ber ^iftorien jierlicb bef(briebcn unb eiiißefcbnittcn wirb; nämticb an bcr
'ilorberjeite ju Süßen jwei Jafeln, borin beiber ßräß. tperfonen ©eburt, Seben, Söcrbalten unb
^Ibteiben ßcfcbnitten, inmoßen e§ bem 5Mlbbaucr einßcßonbißt wirb unb an bem oberen »u«
ben Sarß berum ßleidbfaUS eine sicrlicße Sdjjriß naeß ?lnweifunß. 2)cr tBitbboner nerfpri^t, baS
fcrtiflc Ser! non boto über jwei 3«bic JU liefern, ^ler ßJreiS betrflßt 800 ß., baoon 100 ß. nornuS
unb feiner J^ttuSfrau jur töcrebruuß naeßer S^rditcnberß 10 'JteießStbater ; ber ;Heft in balbfäßrißcn
;Haten bis auf 200 ß., wel^c naeß SoUenbuiiß beS ©anjen ju erlcßen fmb. — 5)cr töUbßaucr ift
'Sicßael tttern ju S»v(ßtcnberß.
®er ®erid)t non 1680 befaßt, ber Sorcßtenbcißcr 2)itbßaucr [?l<ßiüeS Itern] ßabe boS uoeß
.^erftütttc (fpitapß in ?lußcnicßcin ßenommen. ?ttle .fwuptftürfe non 'ßlabnfter feien norßanben, eS
\!angenburg mit Subung^ni^e uiib Ul1tcl'rc^cllba((^
285
®ie Jiimbafigtireu be« gräili^eii *i|5aarg jinb bem i^ertrag gemäfe aiidgefü()rt ;
ebenfo bte ©c^ladjtenbilber, bic Jütten, 2ßa))pcn unb ©c^rifttafcln. 2)cr (^3raf ift
licgenb gebadjt auf beni Jrauerbctt, ba^ ©c^wcrt im ?irm unb beii i^ommonboftab
in bcr ^nnb. ©eine ÜHüflung ift ücrjicrt
mit feinem 9?eliefbilbmert ; fein Slaclett
(^elm) unb ^anbf^u^c finb richtig bei*
gegeben. ®ie ®räfin l)ält in ber redjten
.^nnb ein ©ebetbud), bie linte greift in
bie ®raperie, auf ber bie (^eftatt liegenb
gebadet ift. ^e^t ift bie
llnterfn^ geftettt. öeibe giguren ^aben
bie Gingen geöffnet. 2lm Unterbau finb
je^t ©Uber* unb ©c^rifttafeln, Jrop^äen
unb grudjtfrönäe im .^oi^relief unorbent*
lic^ jufammengefebt. Xie ©ilbertafeln
ftetten tautbenUnterfd)riftenüor: 1) Ren-
contre üor ber ueften ©tatt (^rnüe an
ber lD?na§, welche oon ber ^oHänbifc^cn
?[rmee belagert unb einbefommen mor*
ben. ?(nno 1602. 2) ?(bbilbung ber
©tobt ?lrIon, melc^e .f>err ®rof '^bUipp
ßrnft an einem allba gehaltenen Sa^r*
marf mit 240 ^ferben itberfaUen unb
bie ©tatt, fo mit 1 Sompagnie
Dolf befebt gemefen, nur mit 20 'ißferben
erobert bat- ^»»0 1604. 3) Treffen
öor iOUttem, ba bie ©panier oon ^rinb
S0iori3en im Säger angegriffen loorben
finb unb bie Stetion über 4 ftunb ge*
loebret b«t- 1605. 4. 3!reffen
oor .öobenftrafjen unber ^rinb SKoriben
üon 9Jaffau, ba bie ©eftung entfebt unb
bic ©pmiifcben in bie 5^ucbt gefebtagen
worben. Slnno 1603. Die ©d)ulc SUey.
Solinö ift in biefen iKeliefbilbWertcn
nicht 3u oerfennen.
3m 6boi‘ ftebt ba§ SBaiibgrabbenfimU beS (Grafen Srnft ßberbarb
rieb, ©tra^burg olg ©tubent ftarb. fReliefbitber be§ 3ünglingg, bcr
ie^leu nur einige 6infaf)unacii um bie auef) bie i’eil'tcu um bie 8(t)lad)tcu uub ein 3tiuf
^Polfter unter bu^ .t>ount be§ ©rofeu. ©oit 8uub|teiu febicu bie beibcu Seiten, au roeldjc bie
S<blad)te» auflebcjtet merbeu jolleu. 'Siefe föuuc mau aber au3 iüadfleiu erje^eu. So brauche mau
jiim @ruitb einige glatten ati$ bem Oiiicfer^t)äger Steiubrud', bie jd)ou ba jeieu uub uou bem 6)ail
börffer Steiume^eu gebaueu merbeu jolleu. ^amit uou alten Seiten freiftebe, muffen einige Jliidieu«
ftüble abgebroebeu merbeu, mcldie burd) bie bereit* gefebebeue (frmeitcruug ber Mircbe erfc(jt mürben.
286 3nflft(rei«. Cberamt ©erobronn.
üor bcni .Urujifij; fniet, jluifc^en ^ita^tcrn mit SSappeni'd^ilben. <Snnb[tein. SSielleid^t
üon Äevn.
3m 'Sd)iff fiiib folgcnbc ^icnfmäler bcmerfeii^roert: 1) ©pitap^iiim be§ S!an3lcre
3oI). Gbriftop^ 91 ff um, uon 1685, 3ot). SJZi^acI ^onmng Halli f., 9)?ebaiüoii
mit 93ruftbilb in ^(ad)rclicf, oon jmei ’ifJutten cnt^üttt. 2) Ä(eine§ (Spitap^ in ©anb*
ftein mit ?llnbafter. 9Mief§. 9tiifcrftcl)ung (If)rifti. 'Sarübcr männlic^e^ SilbnU;
üangenburQ. StabtUrc^e.
bn^ meiblid^c ©citcnftüd fefjlt. 9Uiffc^rift G. F. A. 1692. SSappen bcr ^omilie
9t ff um, i)üu einem (£ngel gehalten. Unten uerl5fd)te ®rabfc^rift, jtuifc^en jmei
J^iguren non 3^ugenben. 3) ©labftein beS 'jRatg 3:ob. Ulr. u. ©ütdjen, f 1675.
9l^ippert auf einer Droperie, bie oon einem ßnget get)nlten mirb. — 9tu^erbem finb
brei 9Banbepitopt)ien oon ^olj in ^^nrodformen oor()anben.
2)ie Äird)e befi^t mertoofte unb benfmürbige ©efä^e unb Paramente,
öine fitberne .fSoftienbüdife mit getriebenem 9?elicfbitb be5 erften 9tbcnbmat)Ig, nn
fiaiigeitlnii'd mit ^'ubmigÄni^e tinb Untcnrcgenbac^.
287
bcii ©eiten ©iiirlonben, Stug^burger 53e)d)Qujeid}eii. ^^nuffannc imb »beden mit
getriebenen QJbbnbInmen nnb »blöttcrn. 9)?arfe J P. ?üme. ^oftienbiid)j'e non
1()46 mit SBoppen non ipo^lcntobe n. o. 9)Znrfe C V. ©über nergolbet. Sle(d)
SangcnDurQ. Jigurcn üon brt rumba fiit @raf 'tsbilipp Srnft.
non 1Ü34 mit Sappen non ^;»o^en(obc. ©Uber nergolbet. Sield) non l()ö5 mit
grnniertem Sappen, ©ilberne Äannc non 1G55. @in ^aac foldier mit tcilmcifei-
33ergoIbung. P. C 8. ©ne nierte mit 9liig«bnrger Ü)?arfe. Sleld)tiid) mit ©tiderei
(©ie^e ba5 ift ©ottefls Sainm!) nnb ©olbjpiben, non 1()19. Stelc^tii^cr non
'-örofat mit ©olbfpiben, 17. ?ia^rl). Sinnentne^ mit Sinnenfpiliien.
UangntbuTO- 6(^ln(^tcnbilbcr am Uiabbcnfinat br« (üraftn $f)ilipp (frntt.
Digitlzeü by Google
^angenburg mit l'nbiuigeriibc iinb Untcrreoeiibacb-
289
Sanarnburs. Stabtfiti^e. Srifelrtltrf brr ^oftirnbüc^fr.
$aulub, Xtnfmdler aitS Oürttcmbrrg. dogftfrrit.
19
290
^üflftfrcid. Cberamt ©erabvonn.
l'ait0rn6uT0. ^^auitinoaiia.
®Iocfcn: 1) osanna heis ich zu gottes
er leut ich. bernhart lachainann gos mich.
1513. 2) gottes wort bleibt ewig glaub dem
mit that bist selig, christof glockengiesser zu
nurnberg gos mich. ©locfen al^ 2rcnnungd«
jeid^en. unb ©pi^bogenirie^. 3) ave
maria — benedicta. iltcu^e unb öllocfen jur
^renmiug. 3**^”^*’ ^pnngebögen. 4) ^ouf«
glöcfc^cn. gloria tibi domiue qui iiatus es ex
virgine cum patre et spiritu sancto in sem-
pitenia saecula. amen. 1633. SRelicfbilbor non
9)?aria mit bem .ftinb, 61)ii)lu^ am Ärcuj unb
ßreuj mit jmei Cucrbalfeii. $cd^nif rop.
SSoii ^rof au gcbäub CU ift bemcrfen8=>
mcrt ba§ frühere gräfliche SSttmcn^au3, ©tein»
bau mit ©taffelgicbeln unb Jiperrfc^aftömoppen über bem ©ingang, 1585; unb in ber
5öorftabt ein pübfc^cr §au8 ein gang mit ®rücfe über ben Äanbel.
5^er SBolfgang^frieb^of nor ber ©tpbt ift 1599 eröffnet morben, uermutlic^
eine ©tiftung be^ ©rafen
Sßolfgang.
Huf einem ißorfprung
rechts ber 3agft, ober()aIb
i?angenburg, lag eine ®urg
Slapenftein, mm ber fepon
1847 nur noc^ ©teinpaiifen
5eugten. 3m Söalb ©trut,
gegen SDZidielboc^ ju, ift eine
©c^anje uon regelmäfjiger
Hninge, 5hi r g g r a b e n ge=
nannt. S)er ©all (©efdjüp-
ftanb?) ouf ber l^ergfpilje
linfä ber Sagft, bem ©cploffe
gegenüber, rüprt oielleid^t
non ber Selogerung burc^
5)iobati im 3. 1634.
S)ag fürftlic^e 2uft«
fd^lofi SubU)iggrul;e ift
1742 erbaut an ©teile eineä
ipofe« Cinbenbronn ; ein
fc^lic^ter "ilJupban mit 'UZan*
forbenbac^. 3m ^arl ftept
ein cinfacbeS JJenfmal beg
dürften ©priftian Hlbrccpt
Idubmig, f 1789.
Uangntburg. 3tabttl)or, ^nnenfeite.
Catifleiiburfl mit Üubit>ifl§ru^e unb Untcrreßenbac^).
291
Untcrrcgenbac^. ftrijpta.
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292
^agftfrcia. Chcramt (öcrabronn.
Uutcrrc genbad), ^fornuciler iin Sagftt^ol. 1033 fc^entt bie 5lai)crin ©ifclo
ein ©igengnt 51t fliegrnbad^ in pago Mnlgowe in comitatu Heinrici coinitis an baö
^poc^ftift SSitvjbnrg. S)er ilird)enfa|? ifl fd^on 1226 enuäl)nt alS njnrjbnrgtfc^eS i.'ei)en
ber Herren ü. Sangenbnrg. !^er Crt ^attc fri’d)cr auf <St SSeit^tag einen SWarft.
(Sine 93nrg J^alfenftein foü auf
bem iöergnorfprnng lueftlid) über
bem 55orf geftanben fein (?).
(Suang. 'jf^farrfirc^e, nor*
maU @t. ®eit, ©c^iff luoljl ronm*
nifd), gotifd), nuö bem
14. Sn^rbunbert, ober ganj öcr*
unftallet; mit SL^efttunn, ber auf3cr
ber ?lcbfe fte()t. ® loden; 1) anno
nicccclxxxvii [1487] osana heis
ich . jost glockengieser gos
mich . in der er maria und sant
Veit leut man mich. 2) ave
maria gracia plena . anno domini
mccccxxxxvi [1446J.
unb ©piljbogcnfrieS. 3) oon 2.
Äönig in Öangenburg 1855.
§lnben an ber 9?orbfeite ber
5fircbc ift ein Stein eingemauert
mit einem erhaben anögemei^elten
?Uantbu§bIatt unb einem Stiid
(55eftm§ oon ber ©lieberung ber
attifeben ®ofi^. 3)aneben ein Stein
mit ber önfebrift in römifeben
5?apitalbu(bftaben (ohne UnjioU
formen) :
SALVTE ANIMAL
PEKVKNKRVNT
A scoRVM bp:at
9(n ber Cflfeite ift ein Stein
oermanert, barauf eine menfcblicbe
^nlbfigur 511 erlennen ift, baneben
Unterregenbad). ftaTOlingifcfie flobitätc au« ber firQbta. ®auni über SSIott, UntCU eilt
9lunbftab. ?m nnftoßenben ‘ißfarrs
garten ein furjer Sänlenfd)aft mit 3®ulft in ber Dritte; offenbar ber ^uß bc§
3;anf ft eilig, loelcbcr 9lnjeiger für 5lunbe ber beutfeben ©or^cit 1863 S. 35.5
abgebilbet ift. !^er ba^u gehörige Sd)alcnftein ift jept in ber Stnatgfammlung ju
Stuttgart, ^^ie formen biefeg ^auffteing meifen auf bag 11. — 12. 5abrbunbert.
2ßenige Schritte füblid) oon ber Äircbe, aber ohne merfbaren 3ufanimenbaiig
mit ibr, liegt unter bem ^farrbaug, alg beffni fteller, eine Ärt)pta mit ber 9?icb*
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2angcnbur(i mit ^ubmigÄru^e imb Unterrcgenbac^.
293
tung gegen Dfteii. 5DJan betritt fie burd) eine 'i^forte in ben ^ovnien beä 14.
I)iinbert§ unb über einige Stufen nbluärt^. ‘I'ie 9(V|i§ ift 1880 nufgebeeft luorben,
je^t ioieber 5ugemnnert, fie flerft anfier^alb be3 ^farrl)mife§ im 93obcn, fotueit fie
noc^ in bie ööt)e reicht. 2>ie ©eluölbc ber Ärtjpta, jmei Duertonnen, in roeli^e
Stic^foppen einfdineiben , finb unterftü^t von Pfeilern mit nerjiingtem Schaft, ab=>
gefd)rngter fßlintl)e,
^rapejfnauf unb ab*
gefc^rägter ®edplatte.
5m Singangöbogen
ber §lpft§ ftanben 5lüei
Säulen , ent)pred^enb
ben altfirc^lid^en ^reS»
bpteriiim^folonnaben ;
unb hinter biefen, frei
inmitten ber 5Ipfi8,
loieber jloei fßfeiler.
trugen fie ein ?Utar*
bne^? SSon Spuren
eineg ?Utarg luirb
nid)tg berichtet. Die
Säulen f)aben leicht
gebauchte Schäfte, eine
runbe "ilJlintbe mit
Schmiege ftatt ber ©n*
fig unb unter bem
Drapejfnauf (Ääm*
pferauffn^)ein niebereg
5^apiteÜ mit Sd)ncden
unb ®Iatttt?erf nac^
bem Sorbilb ber an*
tilen 5lompofita. Die
5btäufe ber s^tuei fßfei*
ler in ber ?lpfig finb
belegt mit Siottmerf
öon bemfelben fc^arf*
jodigen, an ranenna*
tif^e 3J?armorwerfc erinneniben Sd^nitt. Die Säulen unb bie iJnäufe finb je^t im
Sapibarium ber ?lltertümerfnmmlung ju Stuttgart. Dag äKatcrial ift Sanbftein.
Die flat^bogigcn ®emölbe finb ©u^merf. 3n ber Ärpptn mill man Spuren uon Reiter
bemerfen. 0b bie Uinfaffunggmänbe beg Cuerfc^iffg nod^ bie ursprüngliche OJimierftärtc
haben, erfcheint fraglich. 0b mir mirfli^ bie Krppta einer Stirche uor ung haben, ober
nur eine S^apette, melt^e ehemalg für fich nnb über bem ©oben ftanb, ift faum ju ent*
fcheiben. Die ilirdhe h^de, ob breif^iffig ober einfehiffig, bie alttirchüche ^lanform
(T*^orm) gehabt. ©Zinbefteng meifen bie Stilformen ber itrppta auf bag 10. 5al)r*
Senbfiebcl.
294
:3afl)tfrei5. Cbcramt ©crabronu.
I)uubert jitriicf. baB 1033 eine Äitc^c ba Jonr, aber fd^oii bem Ijeii. Kilian
gef)örle. älföglic^, bnB fie non ben Ungarn 5crftört inurbe. 3m fpätcren ÜJZittefalter
münbete bic Kn)Vto, »nie ed fc^cint, unmittelbar ins ^reie. 3^^ gehören quc^ bie
an ber KirdCje nermaucrteii ©ruc^ftiiefe mit ber Snfd^rift unb bem 91fanti)ii#blattmerf,
iüiU}renb anbere äiifmnmen mit bem 2!aufftein non einer ijoc^romanifdjen Kird^c be§
11. — 12. 3a^r^unbertS l)errü^ren.
cScn6tic6cC.
2)er $liame beS OrtS — Santfibil — befagt tno^l: ©iebelung non accolls.
?Utc Urpfarrei, 9Jhitterfirc^e non Kirdjberg, ®oggftatt, 9Kift[au, ®eimbad^, 21rien§=
bnd^. 1231 jdjenft ber ll^arfgrnf n. ®aben, an ben ber Crt ino^I qu5 bem (5rbe
ber Herren n. 2obeid)aiifen gefommen tnar, bie Kiri^e ju Santiibelen an bag Stift
St. ipancratiud ju Sadnang. 2)a§ Stift nertaufdjt fie an Gberl)arb II. n. SSirten*
berg. üöon ?lMrtenberg fommt ba§ 3)orf mit ber Sarg CeofeU 1409 burd^ Kauf
an bie .^lerren n. 9?ellberg, unb non 1563 big 1616 nad) unb nad^ an ^obenlobe.
9?eformation 1553.
^)ic Kird^e führte ben 2!ite( St Stepban (St ^anfraj inobt nur irrtümlich
in einer pöpftlid^en Urlunbe nom 3al)re 1245). 2>ie Kird)e ift mit ?lugnaf)me beg
unteren Üeilg beg 2:urmg ju Einfang beg 16. 3af)rhuitbertg erbout, 1717 renoniert
(laut Snfdbrift). !£er @l)or, aug bem ^Ic^ted gcfdjioffen, hat ein 9?ippennehgetoölbc,
beffen ?lnfänge aug ber SBonb hcröugtuachfen; jlneiteilige ^enfler mit
ma^lncrl, abgefehtc Strebepfeiler. 3'®^* Sdhlu^fteinc seigen SBappen, SJeüberg unb
Scrlichingen (? 9lab). 3n bie Safriftei führt nbrblidh aug bem (5hor eine fßforte
mit gebrüdtem Kielbogen. 31n ben (Shorfenftern au^en nerfchiebene Steinmchäeichen.
1)er ©horbogen, [ehr meit unb etmag gebrüdt, ift mit jmei Kehlen gegliebcrt 2)ag
Schiff höt flache ©ipgbede non 1716, SDJahtoerffenfter, ein Spi^bogenportal an ber
Sübfcite. darüber eine Stiftunggtafel mit bem 5?ellberger SBappen; anno domini
mvxi [foll heilen 1511] jar haben her jorg Crist’ und Ernfrid vonVelberg alz
kirchhern (?) dyse kirchen zu pawen angefangen am suntag oculi(n)amen.
5)er $urm an ber Seftfeite l)at am Sodel eine einfache Schräge, am erften ®urt=
fimg Schadjbrettöcrjierung. 2)ie 5mei oberen (SJefdjoffe finb gotif^, ber oberfte Stod
3immerrnert S)er Xurm brannte 1563 im ©lodenhaug. ©loden: 1) aus dem fyr
dus ich merti miller ratschmidt zu eslingen gus mich anno domini 1570.
Öateinifche 5D?o|ugtelfd)rift. 2) uub 3) hon iieonh. 2öm in Ütümberg 1 638 gegoffen,
geftiftet üon ber ©emeinbe „jum ©ebechnifj". 3m ©hr*^ ein SBanbtabernafcl
in lurmform, mit unterfd^afftem 91fhuerf am .Kapitell beg guBeg, 3ohlmf(h^ift 151<-
'^In ber Sübmaub ift eine 9Ufdje, für ein h^il- ©rab, mit einem Steinmehseichen.
?ln ber fteinenien Kanjelbrüftung, bie ber 3<^*t beg Kirdjenbaug angeljört finb über==
malte Silber ber ©oangeliften. 5)er fju^ ift jünger. 2)er Sdhallbedel Spätrenaiffance.
Drgel uon 1702 auf befonberer ©mpore im ©hör. 3m ©l)or liegen üerfchiebene
abgetretene ©rabplattcn üon Stein unb eine meffingenc mit SBappen unb Sdhrift:
anno domini 1535 jar am suntag nach der heilligen di'ey Kynig tag verschid
die Edel und tugenthaftig frau Eva von bebenbergk geporu v. bebenpergk
wylhelm v. bebenpergk des letzten nachgelassene wytyben . der Sele got
?cn6f>ebcl.
295
genedig sey. Unter bcm ®obcu liegt ber ©rabftein eineä je^niä()iigcn jRinbcd öon
5Jogt Sf)riftopI) ilonrabt, 1633. ^n ber ^Kanb ftcbeu mehrere @pitapl)len Sanb:»
ftein. 1) ®eorg ü. t 1560, imb ^bilippa gc6. n. ßci)cn. 29nnbftatueii
beS öor bem Älrujifij Inieenben 'il^aorä, unter bem iyetid)emel ein ^otenfopf. 3'oei
männliche ^rnger^ermen , Briefe mit tSei'cblng unb 9Ut5|iige^Crnnment iinb 9l()nens
Senbr>ct>tl. Sirene.
moppen. Über bem Jlrc^itron ein SKeboitton mit Sruftbilb S^rifti in erhobener
3Irbeit. 2) 3of ob o. ßroiUbeim out ^ornperg, f 1563. Äieine'3 ©onbfteinepitop^ ou§
beri'elben SSerfftntt mie bo^ Dorige. Stnieenbe^ ^nor, ^nlbleben^groß, in einer 9trtobe
mit 3Soppenfc^Uben unb 5(uffnb. 3) Jungfrau Barbara u. 6rail§beim, f 1589. |)alb“
erhobene ^ortrntfigur Oon Oorn, 4 SBoppen. llm)d)ritt oerborben. 4) 9(nnn o. SBernou
geb. D. 6roiI§^eim, f 1591. 'S^nlic^ bem oorigen (Spitopl). 5) 'ißf^rrer Sorenj
296
otiflitfrciä. Cbcraint Öerabroiin.
^ricbr. 2;red^sler, f 1663. 3Sappcii. .^ein 93ilb. 6) Pfarrer ®corg |yriebr. 9Jinjer,
t 1670. Sbcnfo. 7) ^öljenie OJcbcnftafcI bcr jloet 'J-raucn be^ Sonrab ju
^lird^berg, t 1589. (bemalt. CBcn ®ru)tbilb ©ottüaterS, mitten §{uferflcfjung (Sl)dftl,
auf bcr ^rcbclln bic ^amilic in ^inbndjt vor bcm gclrcujigtcn ß^riftud. 8) ®ilbniä
eincä ‘i^farrerB mtS bem 18. 3a^rl)unbcrt. 9) 3n bcr ©afriftei ein ©anbfteinbcnlmal
bc§ 'ipfnrrerS Sofepf) ©d)nur, t 1605.
©robiteiue außen au bcr ©übfeite beä ©c^iff^ : 1) ^nbergrabftein, öon 'ij^farrcr
5UZattl)ia§ ^pclmrcid^ 1610 gefeßt. 2) SOZartin, j 1590, ©öbnicin Stofpar
Söerfmeifter^ noin ®^aurcrt)onbU)crf „über ben 93au" in .Slirc^berg; |)au^niarfen
^ei^erg unb feiner 5^«» flcb. „©c^mebc" (Älemm, gig. 220 f.). 3) iOZic^el Siitcr,
23irt ju @id)enau, f 1602. 2)?or!e.
3nr 5tirc^c gcl;öven ^luci S?ranfenfeldilein non 1569 unb 1749. Einige 3!oten^
fd^ilbe auä bcr ilirc^e finb nad) ©c^loß .^ornberg gefotnmen (©eite 258). ©ne
gigur beg l)cil. ©tcppaniis^ in bie Si. 9ntcrtümcrfamm{ung nac^ ©tuttgart. Süblic^
vior bem Drt liegt ber alte griebljof, cbemniS ummauert unb mit ©rabfteinen befeßt,
jeßt 9ldcr. ©teinfreuje finb ju fepen am fog. ©i^micbbud, am ii^rüd(^en in ber
39iarbad) unb bei bcr ÜBrecßßiitte. 3m 3BeiIcr ^erbolbiSpaufcn (ober in ,^er»
bert^ßaufen? ®em. '.Brettpeim) [taub eine f leine SSafferburg, bic 1338 SRübigern
ü. ©ebenßngcn (©emmßagen) unb 1472 benen ü. SJeüberg gcljÖrte.
^cu^cnöovf.
'^5fnrrborf in ber Sanbrneßr. 1248 Sntceborf. !J)ic ^^ird;e jum ßcil. SHban,
normale jnr ©tift-37eumünfterfd)en if5farrei Seußenbronn (kapern) gehörig, mürbe
1346 Jur ^farrfireße erhoben. ^T^amolS ift eine ältere Jlapefic öergrößcrt luorben.
Xag jeßige ©d;iff ift 1729 erbaut. 1796 mürbe bie Äird)e im gnncni bergcrid)tet,
5ütar unb .Vlan^ct erneuert. 3)cc 6ßor, im ^urm angelegt, ßat ein iRippenfteni-
gemölbe, ba§ an ben SBänben ouf 'Bappcnfdßilbcn fußt. 3^*^cilcilige 3}?aßmertfenftcr.
3m 5meiten ©tocfluerl ßat bcr 3;urm, bcr ganj au§ ©tein aufgefüßrt ift, ©djarten
unb im britten grüße ungeteilte ©cßaEfenftcr, ba§ öftlidje im Äielbogcn überbedt.
2)ng ©d)iff mad)t in feinen cinfad)cn gormen, mit bcr in ®lau unb ®o(b gehaltenen
gclberbcdc unb ben ©tid^bogenfenftern, umrin noeß bie alten runben ©djeiben fißen,
einen feßr gefälligen (S'inbrud. 5>ie SBÖnbe finb außen mie innen gepußt. 35er Elitär
hat einen 91uffaß mit Ojemälben : (£hriflu§ am Slrcuj unb ©tiftung beg ?lbenbmahl§
unb gefirnißten ©ngcl^figuren öon bef^eibenem ilunftmert. ^aufftein i)on 1708 mit
jinnernem öeden. Slanjel non mit gcfd)uißten ©uangeliftcnßgurcn. Drgel uon
1749 famt 01chäu§. öHoden; 1) osanna heis ich in unser frauen er leiit ich .
bernhart lachainann f^os mich 1517. 2) ©üangeliftcnnamen in friihgotifcßen
aJinfugfeln (unb angeblid) mciter J. N. R. J. Caspar Balthasar Melchior). ©anb=
leiften im @uß uerfd)oben. Äirdjhofinauer mit fßforten abgebrochen.
3m Seiler Olcmmhagcn, früher ©ebenhagen, befanb fieß big Einfang beg
15. 3ahrhunbertg eine grauenf laufe. Sine WarienfapeHe mürbe 1701 noch etimial
erneuert, ift aber jeßt oud) nießt meßr oorßanben. 3>er Drt hotte eigenen Slbel
(1230, 1364).
'JDiic^clbatb a. b. •^'»eibe.
297
■^JticßcCßacß a. 6. ^exbe.
X>a3 A)orf liegt am tSnbe einer ©eitenfc^liu^t bei 35rettad)t^all. ^peibe
ift längft urbar gemacht. Uralte Pfarrei 511m Ijeil. öoiiifatiul, 9J?utterfirc^e üon
©erabronn, Jöfoufclben imb ©d^malfelben, bem ©tift DJeumünfter 5ugebbrig, bal aud^
nad^ ber 9ieformation noi^ einen feinet S^apitulare mit ber Pfarrei, b. i). mit ber
^friinbe, belehnte.
S)ie|er ernannte mit
Genehmigung bei
lanbclfürftlichen
5lonfi[toriuml 5U
9lnlbo(h beu enange*
lifchen
®er neubelehnte
Oberpfarrer lam aud)
fclbft na^ üWi(heI=
bach unb (al jum
3eichen ber Sefi^=
ergreifung hinter wer*
fchloffenen Slirchen»
türen eineOTeffe; unb
öerpflichtete fobann
ben Unterpfarrer auf
bie ?luglburgifche
Äonfeffion unb jur
(Erhaltung bei fiir»
chenoermögenl.
®ie XÜrche hat
am 6hofr ber all
üiereefige 93orlage ge*
baut ift, noch roma»
nifdhe formen: run*
ben Triumphbogen
mit 5?ämpferfimfen , eine fleine 9lpfil in ber Cftwanb; baju aber ein 9lepgemölbe,
beffen Slippen auf SKoppenfdhilben ftehen, ein geteiltel ©pi^bogenfenfter gegen Ofteu
über ber ?lpfil unb ein leerel gegen ©üben, eine Pforte mit ©tabrahmen noch ber
©alriftei. Tie ©afriftei hat ein fpötgotifdhel IRi^pcnfreu^gemöIbe, in beffen ©ch^afe*
ftein bie 3ah^ 1458 ftet)t 3n berfelben ein i?aoabo. ?luf bal ©chiff ift ein ^radht»
taften in gadjloerf gefegt. ®l hat eine pache TÖferbede. ©pötgotifdher
Taufftein mit einem Äranj oon 9J?apmetf um ben IRanb. 2Banbtabernafel. .^oljs
tanjel aul ber Sarodtjeit mit aufgelegtem ®lötterornament. (fmporen oon 1626
unb 1742, mit gelounbenen ©tilgen unb bem 3allemfd)ilb an einem ©attelholj.
SSeftturm; fegt nur noch ein ©tumpf mit clenbem Töchlein; er mürbe 1817 ab»
getragen, all baufällig; früher foll er ein ©pigbach uub oier ©dtünnleiu getragen
«irterftetten.
298
3ttßftfrei§. Cberamt (Serobronn.
^aben. (S(ocf cn : 1 ) osaima heis ich, in unser frauen er leut ich, bernhart lacha-
man gos mich, 1510. 2) ©nongeliftennamen in TOinuefcln uiib mcccclvii
[1457] in Sdinurcinfoffung. 3) mobern, oon Äönig in Songenbnrg. 4) 2auf*
glöcfd)cn, o^nc 3n[c^rift. 5lii&cn an ber ©üb[cite beg 3Se[ttiinnö i[t eine 9li)^e mit
Slippcnfrcujgemölb , öornuilg ölberg; bie uerfauft. S)er 5Hrc^bof ift no(^
ummauert. 3)ie 3Kauer ^at Sd^ießic^arten. 3)ie alten ©rabbenfmäier [inb jei-ftört.
'^tc^eCBacO a. 6. <^ücfic.
^ilial non 9ieubac^, frä*
^er ^farrborf. Sinfac^e Sbirc^e
non 1720. ©i)emaligeä ©c^Iofi
ber dürften n. ©c^mar^enberg,
[c^mudlofer '^[Ju^bau in iBIod»
form, mit franjöfifci^em 5)a(^;
unb SWebengebäube um einen
$of. 2)ag mittelalterliche ©d^Ioß
ber SScibner non ©h^nheim
(1307), 53erlidhingeu (1423),
ßrailShcim (1601) mürbe im
®reibigiährigen Stricg jerftört.
?ln (Schmarjenberg lam baö
9littergut burch bie (Scgenrefor=
mation. (Sine ehemalige fatho-
lifche Slavelle unb bie ©b^agoge
finb beibe ganj unfeheinbar.
'glieöer flcttm
mit ^ic^erfö^aufen.
2)a3 ©täbtehen 9?. liegt
im '-öorbnchthal, am 9lbhang
«ifbtrftettcn. lumt an bet stobtinauct. eiuet Sergjuuge, bk ba^ ©chloft
trägt. T)cr alte Orteiname ift
Stetten ; ober — äum Unterfchieb non Dberftetten — 97ieberftetten (fo fchon um 850
nach ?^ulbaer Urfunbenüberliefemng). 2!ann auch ©t. (1366) nom
^albenberg, ©chlogbcrg; unb baraug nerborben ^albemarft ^er Ort gehörte fomt
ber 53urg jur holK^’^ohifchen .^errfchaft Sraunerf. 1340 befommt ber 9Kar!t ©t. ©tabt»
re^t. iliach bem 9tuöfterben beS ^aufeS ^ohen(ohc=‘©pedfclb tarnen ©urg unb ©tobt
1415 an bie |)errcn n. IRofenberg unb nach beren §lu§fterbeu (1632) oB heinigefallene^
92?ürjburger 2el)cn an bie ®rafen, fpöteren gi’mften n. ^a^felb (1041—1794). 1803
mürbe bie ^errfchaft ^mltenbergftetten ^^ohenlobe ungeteilt, unb big 1800 mar 9tieber*
ftetten ^auptftabt eineg .^ohenlohe*3agftberg. 5)ag ©chlog ift noch
jc^t fiirftliche Jliefibenj (bartenfteinif^e ©efunbogenitur). 91. mar ©erichtgfi^ einer
(Scntgraffdiaft. ttirdjlich h«( cg urfprüuglich jur Pfarrei Dberftetten gehört, ©eit
1290 h(d cg eine eigene Pfarrei, ÜKutter berjenigen 511 Saubenbach unb ©ennutg*
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^iicberftettcn mit Sic^ertÄ^aufea.
299
^ou)en. ^ie Pfarrei 9?. blieb öoii bem Stift 9?cumiinncr ju '©iiräburg ab^öiigig
bis jur 9?eformation, bic ö. 9tofcnberg eingefübrt f)at, S)ic neuere fatboUf^c
itirdjengemeinbe ift unter ber ^nbfelbifcben iperridjaft entftanben.
9}i(brtftetten. tfoong. ftiic^e.
9(m 4. 3IprU 1525 5ogcn bie nufftänbifeben 9?auern oor boS S^Io&, liefen
ficb aber burd) 5“”' ^l^*5ug beluegcn, naebbem ihnen Speife unb 3:rant auS»
geliefert worben war. 9(m 9. Sept. 1545 überfielen bie S^üniberger Stabt unb
ScbloB, um ben oermeintticb b'^>^ gefangen gebaltencn Saumgartner 5U befreien.
— t— P
9tiebrTftttten.
♦V»
-t-
2)aS Stäbteben ift noch größtenteils uon SWauer unb ®rabcn umgeben. 58on
fieben 9D?auertürmen fteben nod) oier ; am beften erhalten ift berjenige on ber ilJorboft»
cde. @r ift runb, mit einem Durdbmeffer oon ungeföbr 3,5 m. !Die oberen ®cfcboffc
laben mittclft ilragfteineii unb 3:ragbögen aus. ®ic Plattform b^t unb
barttber ein fegetförmigeS Pforte befinbet ficb in iJeiterböbc- ®ic
ift im JHunbbogcn überbedt. Unter ihr fteben jmei Xragffeine. ^ibuti^b waren auch
aoo
:5ia0ftfrci§. Oberamt ©crabronn.
bie anbcrcn SRauertürmc. 3)ie brei X^ortürmc fiiib gefaffctt; bie jtbei lebten 1852.
55le (Stabtmauer fdjlicät an ben 5?or^of bc0 @c^Io[fe§ an. S)ie Sefcftigung ber
<2tabt fc^eiitt nud) au§ bein 14. 3al)rt)unbert 5U ftainmen.
5)ic coangelifc^c ©tobtfird^e ift bie alte "i|?farrfird^e 511m fteil. SalobuS b. §1
SKaueni ba§ Stird^^ofS [iub abgebrochen unb ber ?lnblid oon ber .f>aubtftraäe
auä Iciber ocrbaiit. ^cr oiereefige ©lodcnlurm, mcld)er feitroärtS oor ber Äirche, mit
ungefähr 2 in 9(bftanb unb mit abroei^enber §I(^fenrid)tung ftcht, ift urfprünglidh
zugleich iTir^h»!^- fine tonnengeloölbtc 2)urd)fahrt mit
SRimbbogeuthorcn, am üorberen nod; bie ^Inferfteine. ?ln ber IRüdfeitc barüber eine
(Siufteigpforte. 3'nei ©toefmerfögurten. Sm britten ©efcho^ auf allen Seiten Schall»
Öffnungen inf^orm oon2)obbeIfenftent
mit 3;cilung§fÖulchen. 2)ie Siabitcllc
biefer Säuldjen hoben teiU bie Jorm
be§ Sßürfelfnaufg, teils bie beS Blätter»
fcld)S. Unter bem ölten ^auptgefimS,
baS an ber SBeftfeite erhalten ift, jicht
fidj ein f$rieS oon 9?nnbbögen herum,
bie auf 5hagfteinen ftchen unb mit
knöpfen gefüllt finb. ?ln ber 'Beft»
feite ragt auS bem öouptgefimS bie
3;ragfigur eines hoefenben SDZännchenS.
Das .^auptgefimS felbft ift unten mit
Serben oerjicrt. Die .Spanten ber jluei
oberen Stoefmerfe finb üon SBänbern
eingefafjt.
Sine GUoefe mit 3innenfranj
unb SpibbogenfeieS unter ber ^aube
hat bie 5n)d)rift: 0 rex glorie xre
veni. anno dominiraccccxxix[l429]
magister ulricus me fusit.
Die ftirdhe felbft ift einfd)iffig, 10,43—10,75 m loeit im dichten. Der (Sh°e
unb einige ^Kcränbcriingen oni Sd}iff rühren nom Snbe beS 18. 5al)rhunbertS (1788
nach ber Snfdjrift über ber füblichen Dhür im Shor). SRomanifd) finb am Sd)iff bie
UmfaffnngSloönbe mit Sodel, Sifenen unb ®ogenfricS. 3ebe Sangfeite ift in jmei
i^elber geteilt unb jebeS ^elb hot urfprüngli^ jmet fd;malc 9lunbbogenfenfter unter
bem DüchgefimS unb im öftlichen ^elb je eine 9?cbenpforte. Die füblidje hot nodj
bie alten formen. Doju fommt an ber Beftfeite ein “ilJortal unb barüber, bi<ht unter
bem .{lorijontalfrieS unb »gefimS beS ©iebels ein 9fiunbfenfter. portal unb Slunbfenfter
finb redhtedig eingeral)mt mit einer Sdhubleifte. DaS portal ift ämeirnal cingetreppt, mit
fRunbftäben in ben Binteln. Die 9iuubftäbe hoben fyühe, aber teinc Slapitclle. DaS
if?ortol hot überhaupt fein .Slämpferglieb. Die f^rif^bögen finb im Sd;eitel jugefpipt.
Die Dad)anfd;lüffe finb neuer; ebenfo ber ©iebel. Die Dodjfimfe finb oon ,fiol5. Dar*
unter unb über bem 93ogenfrieS läuft jloifchcn ben Banbbäubern ein glatter, gepupter
5rieS. DiefeS Schiff mag im 13. Sohrhunbert erbaut fein auf älteren ©runbmanem.
9Ucbeifttttcn. Aitt^e.
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5Jicbcrftcttcu mit Sic^crt?bn«ie»-
301
©nbaii unb ?(udftQttimg beS Snncrn rii()rcu aii^ bcr um 1738 unb uon
einer 9Je[tniiratton umg 5a^r 1853: flnc^e ©ipäbede mit bunter Sliolerei im 3ubifti(;
©eriiftemporeu ju jtueit übereinanber nu bcr 28cftieitc unb S^orbfeite. 'inufftein unb
ftnujel neugotif^. ^er alte fc^öne ‘Jauffteiu au^ ber 9fJcuai)iajiccjcit, Snbe 10. 3o^r»
bunbert^i, mürbe 1853 in bie 5ricbI)oilapcHe ge*
l'c^nfft mar eine f)albfugelförmige Schale
auf einer ©öule. 91u bcr <Säulc bie fi^enbeu
Figuren bcr Soangcliften. 91u bcr Schale uier
(SugcUföpfd)eu, au^ frei^runbeu 9iifd)cn fc^auenb,
unb bajmifebeu öier 2öappcn|d^ilbcr. ^lufecrbem
glac^oniament, meiß ouf blauem @runb.*) 9lm
oberen 5Kanb bie 3ufd)rift. ®ie Slanjcl ftcl)t au
bcr ©übmaub. alte ilauj^cl, Stiftung eiiic^
^farrer^ uom 3al)rc 1739, l)armouicrte jebcu*
faü^ beffer mit bcr übrigen 9lueftattung an ^Tede,
Drgel unb ©mporen, aU bie jebige. "Tie Safriftei
ift ein ©nbau unter ber Crgcl an ber Cftmanb.
31uf bem ?lltarfc^rcin ftcljt no(^ ein alter Schrein
üom 6nbe beö^ 9}?ittelalter^ , 1852 reftmiricrt
öon ^erterid) in 3ln§bac^. 2)ie ^rcbella 5cigt
in bobem IHelief am Clbcrg; bariiber
eine Füllung oon burcbbro^cnem 9?antcn« unb
Slftmerf. 3m Sebrein ift cbeufo bargcftellt bie
©infebung bc5 b^d- 3lbcnbmnbl^. ?luf ben
Snnenfeiten bcr '^liigel nocbmaliJ SJelieffcbnibc»
reicu: oben Iinfi3 bie i8erbaftung ©b*^nl'» rechte
bie Üreujtragung; unten linf^ bie 5lnnageluug
Qii^ ilreuj, rcdjt!^ bie Ärcujigung. 3)ic)e ©ilb»
merfe fiub burtb ni(^tä uor anberen ihrer
nu^gcäcicbnct; fic geigen im ©egcntcil auffaHenb
grobe ftillofc 2)raperien. 2Jic
Slöpfe finb realiftifcb aufgefafet, baä .'paar gefebidt
bcbanbclt. 9luf ben SluHcnfciteu ber Seitenflügel
finb gemalt bie ilreujabnabmc unb bie ÖJrab»
legung. Sic fiub bureb Übermalung entmertet.
1)Q§ alte Oiefpreng fehlt, bie jebige Älrönung
beö Stbreins ift mobern, ©on anberen §llfar=
fdircinen, beren einer bie 3abrc§5abl 1492 äeigte, rühren ucrmutlid) bie folgenben
Figuren, mclcbc 1852 Dom 2^nd)boben geholt mürben: ber ?(poftcl ?lnbrca#, bcr brd-
Sebaftian nnb St, Stefan, ölottoater mit bem toten ©briftu^, iüiaria oon einer
©erfünbigung (?), bcr ©r^cngel ©Jicbacl mit Sebmert unb ©3age, in beffen einer Stbale
ein Äinb — eine 3D7cnfd)enfeelc — gemogen mirb, in bcr anberen ein 'Jeufel mit
iHifbfrfittten. »irt^e. Sübteite mit
Xurm.
*) iterfll. ben alten laufftein in !Hein§bronn, C.'Jl. iüiergentbeim.
302
^Qßftfrci'S. Cberüint ©eral'ronn.
einem 9)?ü^Iftcin. 2)ie)e (Statuetten ungefähr 1 m t)oc^. ©nblic^ St. itat^orina
unb eine 9)?ann. ?(nfecrbcm finb noc^ uor^onben unb in ber 5tirJjc nufgeftellt
ein Sotobu« b. mit ^ilgerab^eic^en, ein ^ctrn« nnb ein ißnnlu^. ?llle finb
reftnuriert.
®ie in ber Klirc^e anfgefteüten ©rabbenfmäler gehören i'amtlic^ bem ®e»
fc^icebt üon 9iofenberg an nnb crftrccfcn fid) üom Einfang be« 16. Snbrbunbert^ bi«
jnm ©nbe be« ©cfcblecbt« (1630). 5!)ie äiteften befinben fid) an ber 9?orbfcite unter
9{irbcTf)rtt(ii. dbang. Stobttirc^. ^rrbtlla btb {>0(baUarb.
ber Smpore, melcbc fie noch nberfebneibet , fo bag feine pbotoflrapbifcbc 9fnfnaf)me
ber 5)enfmäler möglich ift. ©in 2:eil ber fpiiteren Steinbenfmäler biirfte non fOficbel
9?ifla« in 5Rein«bronn bcrrül)ren.
1) t 1538, nnb Urfula geb. n. .^utten, f 1529. SSanb*
figuren in bob^ni Slelief, non noni. 2)er 9?itter ftef)t auf einem körnen; er plt in
ber reiften ^anb ben 2)?arfcba£[«ftab, bie linfe ru^t am Sd)tnertgriff. Sie fte^t auf
einem ^unb, betenb.
2) unb 3) jufammengebörige ©rabfteine mit fRitterfigur in bniberbabener
?lrbeit. ®eibe 5>9nrcn ftebenb, in 2)reiniertel«anfi(bt, ber eine (linf«ftel)enbe) nach
red^t«, ber anbere nad^ lin!« getnanbt. öeibe tragen reid^e ^offleibung ber 3cit um
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9iieberftetteii mit Sic^ert^^aujen.
303
1540. ®cibc galten bic rechte ^anb an bie ^üftc gcfteinmt uiib bie liiife om 2)egcn»
griff. ben öicr Sdcn finb SBabbcnfd)iIbe. ?ln bcn Scitcnrünbern bic ^infc^riftett.
jianad^ ift bcr 9iitter lint« Siibwig ö. 3i., f 1542, bcr nnberc ßbriftoffcl n. f 1499.
9>iebeiiittten. tBloTttir^c. Sl&Stl ^od^altart. 9u6enfdten.
4) biefc beibcn fd^liefet red^tS einer an, ber Don berfciben ^»anb wie jene
gearbeitet ft^cint, obroobl er nid^t ganj i^nen gleit^ be^anbelt ift. 2)er Oiitter ^at
biefelbe ^rad^t iinb biefetbe Stellung bcr ?lrme, aber ba8 Spielbein me^r ange5ogen ;
unb [et fte^t ouf einem ööwen; unb ber Stein ift on Stelle bcr Sd^riftftreifen ein»
gefaxt Don ^ilaftern mit jortem Ornament. 3>urd^ bie Überlieferung (Sluäjug oud
304
3oflitfrci4. Obcramt ©crobronii.
dotobui bcr ätteir. betrüb.
{Rirbciftctten. Qoong. Stnbltirci)«. .&ot}fiourcn.
bem oetloreucii <Satbuc^ uoin 3afjre 1020; luirb biefcr 5Ritter beftimint al? ©alt
D. 9?., t 1543 5U ©aIbinaundl;ofcn.
5) ©citer öftlic^ [te^t jur ftölfte uerberft bcr !J'cnfftciii cincö ^räulcing uom
3abre 1588, mit ©ilbniSfigiir uon oorn, in ^o^em 9?i)c^enrcücf. öcfrönimg rci(^
»eruiert im 5)icttcrlinftiL
92ieber)tetten mit 3i^crt$^aujcii.
au5
6) ?In ber Oftroanb, nörblic^e 'föanbfc^räfle: 3<^iolp i'. 9?., f 1576, unb 9(nna
Qeb. ö. b. Sgör, f 1576. Sebenlgro^c SEßanbftotueii, fniccnb mtf ©c^cmcfn ju bciben
Seiten einc3 5huäifije^. 7>k forint^ifc^cn ^Uafter ber Slnfaffiiiig jinb belegt mit
st. itatl)arina.(?) 0ott iSattr mit tieic^iiam CI)cifii.
9ti(l>(Tft(tten. (Suattfl. Stabtflrc^c. 4>oljfieutcn.
'liJappenidjilben. 9luf bem Olebälf ftet)t ein mit SRetiefbilb ber 9luferfte^ung
CS^rifti. 5)iefe8 fd^önc Gpitapbiuni i[t übertiindjt, neritiimmeit nnb Don einer kreppe
überfc^nitten.
7) 9(n ber fiibnd)en Sc^ragmanb i)t ein ®pitap(;ium non (if)itlidier ^inorbnnng
cingemniicrt, ba^ fid) be)timmen läßt niif ^i)Uipp ®ei)cr unb Urfntn gcb. ü. 9?., f 1580,
$autut, Scnftnäler aub SBüittcmbcrs. ^aefttteid. '20
30G
3a0i't{tci*. Cbcranit ©erabronu.
unb feine ganütie. S?on ber 9[rd^iteftur finb nur Srud^ftürfe erhalten. 3)er ^Witter
tniet auf einem Söluen, bie ^roii auf einem ^ffen. 3n» ^intergninb bie 5linber.
3)er Unterja^ mit ber @rnbf(^rift unb ben SCßappen ift nebenan öennnuert.
8) ©rabftein eineS grouIeinS u, 9^, 1570. ©ilbnigfigur in ^o^em 9Zifd)en=
relief, ju beiben ©eiten bie 9l^ncnprobe.
9) ©rabftein ®eorg§ ö. 9?., f 1G30, mit 9teliefbilbniö non uorn, nur no^ jur
.^■)älfte üor^anben. 3n bem ®rab, ba^ er beefte, mürben 1852 eine golbene Äette,
ein ©c^mertgriff unb iKeiberrefte gefiinben,
10) ©rabftein jmeier Sfinber ü. 9t., 1560.
9tiebcrflcttcn. Sticb^ofCapcIIr. (Brunbri^.
5)rei ftoljifiguren üon einem Spitopbiiun; ein 9titter ouf bem Sömen Iniecnb,
feine ®emo^lin, il)m gegenüber, unb ein Slnabe, otte brei mit jum ®ebet sufammen*
gelegten |)änben. beftimmen qIS ®eorg ©iegmunb ü. 9t., f 1G30, 9lnna 9J?Qrin
geb. ü. ©emmingen, f 1618, unb eineä il)rer beiben frü^üerftorbeiien ©öl)ntcin. Sie
93emalung ift erneuert.
Srei Sotenfd)iIbe öon 6l)iiftop^ 0. 9t., f 1499, ©corg u. 9t., 1509, unb
Jriebric^ U. JK\, f 1512, finb uerfd)otlcn.
Sie .Siapelle auf bem ^riebpof. 9JtittelaItevIid)er Sitel; U. 2. grau
ober 3»*” (Staplanei 1453). 1821 fdjled)t reftauriert. Ser ©Ijor 5eigt
()od;gotifc^e gönnen bc^ 14. 3at)rl)unbert§; ebenfo bie SSeftmanb bc^ ©d)iff^. Sa»
gegen oerraten bie ©eitenmönbe beö ©dpffä mobenicn Urfprnng; fie ftofeen olpie
9Ser5al)nung an bie llBeftmanb. Ser plattgefd)loffene (Spor l;at jmei Slreu^gcmölbe
mit f(^Iid)tgeformtcn ©nrten, mclc^e auf Sfonfolcn ftel;en. ©trebe»
Pfeilern fi^t jebeSmal ein fd)lanleg, fd}inale§ genfter, ba^ öftlic^e breiteilig, bie
anberen jmeiteilig; alle gefüllt mit einfadjem, aber eblem Ültapmerl. Sie iton*
folen finb teilä mit 2anb gefd^miidt, teilö mit Silbmerl. ©ine ift als meiblid^cr
ilopf mit ©d)leier unb Ärone au^gebilbet; ein anberer al^ 9)ta§fe, ber iölätter aus
bem 9Jtunbe mad)fen; eine britte 5eigt ein ^odenbeS 9}?ännlein (ilMlbniS beS !s8au»
meifterS?). 9ln 5loei Monfolen finb ©ngelSfigürc§en anSgemeifjelt, eineS eine ©eige
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^Jieberftettcn mit 3i(bert«l&auien.
307
^oltenb. ®on ben ©^tufeftcincn trägt ber eine bog Sitb bc3 iiammeS, ber anberc
«itie 9iofe. ®cr S^orbogen, fpi^ig mit gclc^ttcn ^afen imb romanificrcnbcii 5?ämpfer=
fimien, ft^eint noc^ mittclalterli^. 3ii ber norbüftH^en (5cfe ift eine SKnuernijc^e
nfg Sc^ron! bcrQcrif^tet mittclft einer 3;bür, bic alte« ®efc^(äg ^eigt. .^iiitcr bem
'Elitär fte^t ein grofee« Ärujifij öon ^ol^. 9In ber 9?orbmanb eine fpötgoti^c^c
ÜKuttergotte« in l^alber yebenggrößc, ebenfatt« gefd^nibt; nn ber 5?onfote ein Äopf.
1^0« ?iu^ere ift prac^tüoft mit 6pl)eii übemjad^fen. Sin ©trebepfcilcr jeigt nod^ bic
Ärcujblume. ®er ©d^mud brftngt fid^ jufammen an bem lueftlic^en ^anptportal,
ba« öon jtoei ©trebepfeitern eingefaßt ift. 3)a« portal ift jmeiteiüg ; ba« iöogenfelb
iirfpriinglic^ nur mit bnrc^brodfjenem SDiafjtöerl au«gefiiHt, jept uermauert. ?tm 3J2itteU
Pfeiler ftanb öcrmuttic^ bie ©tatnettc ber SKuttergotte«, meld^c je^t bo^ an ber ©üb»
feite in einer 97ifc^e aufgefteKt ift ; iinb barüber ba« je^t noc^ am alten ^(ap befinb»
lid^c ilrnjifif. 9ln ben ©eitenmanben be« portal« aber einerfeit« ber ?tpoftel 3o^anne«
(mie nod) jebO, nnbererfeit« bie l)cil. Jlat^nrina (bie je^t am 5D?itteIpfeiIer fte^t). 2)ie
arc^iteftonifc^e 5lompofition be« "ifJortal« ift fc^bn unb großartig; bie ®ilbt)auerei
flnmperbaft. 9tn einem Stjorfenfter ber ©übfeite fteben ©teinmeßjeic^en.
2)a« ©d)loß, Sigentum ber fürftlic^en ©tanbc«t)errfc|aft ;^ot)enIobc»®artcn»
ftein, liegt, bic ©tabt beberrf^enb, auf einer ©tnfe bc« abfaUenben ®ergriiden«
jtoifeben ber iCorbacb unb einem ©eitentbal. ®« umfd)lie6t in nnrcgelrnäfeigem SSiered
einen ,^of. 3)er S^orbftügel ftetjt gegen ben “Jlbbang auf einer SCerraffe öon ungefäbr
4 m ^')öi)e. ©otoeit e« fid) öon außen beurteilen läfet,*) ftammt ber @d}tof3bnu in
ber önuptfat^e au« bem 16. Sabrljunbcrt. ©eine nrfprünglieben formen, namentticb
*) Ta? £cbloß mar bem Äonieroator niefjt jiiflönolict).
308
SfoflftfreiS. Oberamt (Serabronn.
bic jnjeitciügen fjenftcr mit bcn ©orbangbögen, gehören bcr offerierten @otif an unb
ftimmen mit folc^en an bem rofcnbergifdrf*i ju SBolbmonnSrofen (D9I. SWergent*
^eim) überein. ?In bem in ben ^of öorlpringenben oc^tedigen ^^reppengeräuS bciS
0[tflügel§ fte^t 1550 (unb 1824). ?In ber ffiorbfeite fpringt ein Srfer {jcrauS, ber
big unter bog 2)0(^ ©tnfenfe^orten ^ot. 3m ©rbgefc^o^ enthält bcr
SBeftfliigel eine Äü^e, je^t jum 3!eil öerbout, mit fpätgotif^em, non einer SWitteljöule
getrogenem ®eü)5Ibe, bog in ben 9?ebenräumen mit ©oroefftudotnren oerffeibet ift.
®er S^Jorbflöget ift jum 3!eU nur ein SJerbinbnnggbon. ®r ent^nlt bie (Sinfarrt unb
borüber eine gegen ben ipof offene ©olerie; im sroeiten @tocf mo^l einen S?orribor.
3)ie ©olerie ^ot eine Soluftrobe iinb ein S)q(^ auf ^ölscrnem ®eboIt. 9(u&en an ber
©inforrt ftelien bie SCBoppen beg ^erm
öon SJofenberg unb feiner grau mit
3nfd^rift verbum doraini manet in
aeternum. 1572. ©in ©ci^lo|tnrm
ift 1545 ertoäf)nt.
3m ^auptgebäube beg OftfUigelg
ift ie^t bie totlolif^e Äirc^e ein-
gebaut mit i^ren Rollen genftern. ©in*
bau unb 3)eforotion bet ©(^loprc^e
finb in prunflofen 2?arodformen ge»
raltctt. ©in Ölbilb, Äreujabnarme, in
eitTenem 9IoIoforaI)men, ftammt aug
SBiblingen. 3“^ ^firdje gehören ein
filberoergolbeter 5?e(d) mit groöiertem
gotifierenbem Dniament; unb bog 9ie?
liquiar beg Öifd^ofg 3uUug. ®cffen
gorm ift einfach, nocT non ber ®otif
beff immt : fecTgblättriger gn&, bünner
übergroßer 5?nauf, 9hmb=
ge^äug mit SiegelbÖc^Icin. 3nfcrrift: de spina domini quam ego Julius episcopus *
Wirzeburgensis a. d. 1858 imposui.
®raben unb ßlninger beg ©(^loffeg finb an brei ©eiten nod) 2eil erfenn»
bor. 9(n ber Cftfeite jiel)t fid§ ein ^nrt ^inob ing 3Sorbad)tf)nI. 9(n feinem oberen
©nbe beim ©c^loß fteßt ein Offi^iantenloornraug mit gefnffigen 91rlabcn. Slörblid)
unterhalb beg ©djioffeg ift ber fogen. 9?nu, bag I)etrfcßnftli(^e Stornraug, mit einer
Sangfeite an bic ©tobtmaucr angelernt, an bet 97orboftcde burd) einen ^^iirin ocr*
teibigt, bcr nur oom 93au aug sugänglic^ ift. 9Wit feinen SJanfomien entfpridTt er ben
2)7auertürmen ber ©tabtbefeftignng. 2:'ie Snnfabrt beg Saug ift mobern, bag barüber
eingeferte SSoppen alt.
®ag JKatbaug ift ein nialerifi^er Heiner fRicgelbau mit ©rfer an ber ©de
unb einem Iiöljerncn Saubengang. 9(uf einem ©tein mit bem 5)oppc(mappen bcr
Ortgrerrfd)aft ffcf)t 1525; an einem Salfen bcr Snubc 1543. 3m fHatgfaol Rängen
SBappenfdiilbcr bcr 9tatgrerren non 1740 big 1816.
Sorijanben ift aiidj no^ ein alteg ©tobtfiegcl unb ein boppciter 9J?ün5ftcmpe(.
'J2iebnftctten. gricb^oftapetlc. ISeftfanobe.
Oberfteinac^ mit Miltenberg.
309
?(m ®aft^au§ jum Odilen, bem früheren ^erren^aug. befiiibet fit^ bag SBo^r^
jcic^cn üon iJJiebcrftetten, bic ftelnerne ^olbfigur elne8 9J?anneg, befonnt al^ ber
halbe 9J?Qun. eiitfpricht ber ^rägerfigur am Äir^enturm. ©üblich uor ber ©tabt,
100 bet ©chlohbcrg hö^‘^ ou bie ®orbach h^J^^'^lritt, ift au§ bem ^^Ifen bag 6rb*
gef(^o& einer 'fiJohnuiig hcrnu?gebro(^en fomt einer geiounbcnen S^reppe.
3m SBeiler ©ichcrtghQ*'fcit (©ighartgü.) ftehl 9(nhöhe, bie rüdl*
loärt^ burdh einen ®rnben abgefdhnitten ift, eine Heine Slapefle nnbefnnntni 5itel^; fie
ift fchon 1334 ermähnt (nach ©ibel I,
©. 131). ©ic ift einfehiffig, ben ISh^r
bilbet ber Unterftoef beS nieberen oier*
erfigen 5iirmg, ber in ber
©chiffmänbe bleibt. 2)er ^nrmchor hftt
ein SRippenfreujgcmblbe ohne Jlonfolen,
gegen ba^ Sch*ff nngeglicberten
©pi^bogen, gegen ©üben unb Dften je
ein f5f“[ter mit 9tnnbbogen, ber aber
iDia^mertfütttmg h‘^t/ uni) mit eijerner
©itterftangc. ®a§ ©chiff h^t mir gegen
©üben ein oiereefigeg fjenfter unb bie
fchmiuflofe Pforte. ®ic ^hü)^ ^ntte gar
lein eiferneg öefchläg, man fieht nod)
ben ©teilt, morin bie Söanbfäiile fich
brel)te. ®ie ©lodenftube bedt ein ©attcl-
bach mit Bicgcln, Oorn unb hinten ein
menig abgemalmt. ?luf ber größeren
®lode fteht in SWinugfeIfchrift : christof
glockeiigiesser zu nornberg gos mich,
zu gottes lob ehr und dank gehör ich.
?luf ber Heineren in Äapitalbuihftaben;
172G gos mich in Gottes Nahmen
Johann Leonhard Loesch von moi’s-
bach nacli Sichertshausen. 3n ber
.Slapelle finb noch i)>^^i -?>ol5figuren aiig bem 1(5. 3ahrhunbert, ©t. ©hnftoph, ßogmag
ober 2)amian, @eorg; bur^ Hnftrich oetborben.
^ßerfletnacß mit JlCten&erg.
©teinach ift ein altcg 2)orf, oietteicht oormalg Sentgeridhtgftötte. §lltc ^^farrei
St. ^eter unb ^spoul. 3)en S?ird^enfap f^enft 1290 n. ©tetten mit 3nftini'
mung Ärnftg 0. ^ohenlohc an ben 5)eutfd;orben. ®ic SHrche ift urfprünglidh gotifdj,
mit 5lurmchor; 1634 oerbrannt, 1650 enicuert unb 1757 loieberl)ergeftcttt unb ber
itirdhturm nengebnut. ©loden: 3)nci hon 3oh- ©rnft Söfdh in ©railgheim 1777.
©ine trögt biefelbe 3nfchrift mie bie britte !Üangenburgcr ©lode. Sie oierte oon
1651 hnt eine lateinif^e 3nfd)rift: Benedicamus n. f. m. Über bic Sejahlung einer
©lüde ift eine Cuittung oon Äonrob ©lodengiefter in ??üniberg aug bem 3ahr 1456
310 Oberomt (Serabronii.
oort)anbcn (3eit)d^r. beö 3?erelu§ für ba^ loürtt. ^ranfen X ©. 197). ^er
ift nod^ mnmnucrt.
?(ttenberg über bcm ®rüm6ad^tf)al mumitig gelegen. Gnang. Äird^e, oormalß
<St. SDiorien, 1446 erbaut al3 ^ilialfapcÜe öon Drlorf) (091. feit 1709
"ilßfarrfird^c , 1773 erlbcitcrt, 1880 üercinigt mit bcr Pfarrei ^afefelben. 0?ittcr*
gefc3^(erf)t ber ^üten ü. 9lüenberg, in §qü eingebürgert, tno bcr i^e^tc 1452 bcigefebt
mnrb in ber 3afobSfird^e. i5)er Surgftall ift nic^t nnd^gcmicfen.
9ütcg ^farrborf int ^?orbacfit()nI. Um bic 3)iitte bcg 9. 3a^rf)unbertg fc^enft
3)?arfnjQrt, ®taf beg Jaubergauä, mit nnbcren ®ütem aU fein Gigentum im oberen
©tetten, „mo bic 5lirc^c erbaut ift," an baä ^lofter f^ulba. S)ie Ji?ird)e mar ocr*
mutlic^ oon i^m gegrünbet. ®om Älofter ^ulba fic ben Xitel ©t. ®onifatiu§
befommen. llrfprünglic^ 5ur ©raffc^aft SD7crgcntI)cim gehörig, bann jur ^ol)enIo^ifc^en
Öerrfdiaft 33raunecE unb jum ©d)lofj ."palbenbcrgflcttcn, mar O. feit 1422 im Sefi^
ber ©tabt iWotiienburg, bie ^ier ein 9tmt unterl)iclt. 97cbcn bcr Sirene I)atte ein
9iott)enburgcr iöürgcr ©cifricb feäuptleiu als OrtS^err eine Stapelte ber ^1. Cttilia
geftiftet. Xiefe mor 1513 jerfallen, unb bie ©emeinbe betam einen ©ammcibrief 511m
9icubau. Xcrfelbc ©eifrieb ftiftete 1405 eine 3riif)»«effe jum SobocuS. ®aS Xorf
mar mit 9öall unb ©raben unb einem ©el)cg nebft 5mei X^ortürmen oertoabrt, bcr
Slird^liof mit einer ÜJ^micr uub baoor mit boppeltcm 2BaIl unb ©raben, beren ©puren
beute nod) ju fel)en finb. 9i()ulicb mar (nach Eingabe bcr OberamtSbefebreibung 1847) bie
ajiarfung uml)cgt; ober ift bieS bie rotbenburgifdje Scibeg? 9?adb bem iSauerntrieg
leifteten bic Säuern oon O. jmei Xage lang SBiberftanb gegen 91bam o. Xbüngen,
mufiten fic^ aber ergeben, mcil fein Gntfab fam.
Xie öftlicb Oom Xorf, in bcr fog. .^eingrube gelegene Surg mar ©tammfift
eines ritterlicben ©efcbleditS, baS oon 1250 biS 1360 bejeugt ift. Xa§ cS ben
^reiberren 0. ©edenborf gehört b«be unb 1441 Oon ben ©täbtern jerftört morben
fei, ift nid)t urfunblid) bemiefen.
Xie romantifd) gelegene 3}Mil)lc im Sfeutbal ift febon 1301 ermähnt.
Xie eoang. Stirebe ftammt nuS ber romanifeben 3^1» ift ober, mie eine 3nfcbrift
melbet, 1722 ermeitert morben unb auch fonft ocrönbert. Xer ©b®*^ ift baS tonnen*
gemölbte ©rbgefeboB beS XurmS, baS ficb in einem üiunbbogen gegen baS ©ebiff
öffnet, ©egen Often ein fleineS fKunbbogenfeufter. 3m britten ©toef bnt ber Xurm
Xoppelöffnungen mit 3ü>if‘^J^nfäulcbeu. XaS ©ebiff jeigt noch bie romanifdjen
^enfterd)en, an bcr 9?orbfeite auch ein fpipbogigeS, unb jmei oermauerte SRunbbogen^
Pforten. 91n ber ©übofterfe finb jmei Sföpfc eingemauert, mobl romanif^e Silb^
merfc. §luf bem SBcftgiebel fi^t ein l)ö4erner Xaebreiter mit ©ufjlocb in ber 91uS*
labung. Xaufftein 1578, ^uji mit oier Ü3ömenpranfen ; SJappenfdbilbe oon ^ioben-'
lobe, Siotbenburg, .|>oniberg (? 3agbborn auf Xreiberg) unb ein SKcifter^eicbeu
(97r. 24). ©dbönc fpätgotifdje ©tatuette cineS SifdbofS, angeblid) bcS einftigen Xitel*
heiligen SonifatiuS, in SBabrbeit ©t. 97ifolauS, an ben ©puren oon brei Sfugeln
fcnntlidb, bie ec auf einem Sudbe trug. 9lbcubmablSfclcb , ©Uber oergolbet, mit
graoierten biblifdjen ^iftorienbilbern im ©til ipolbeinS b. 3., 2)?arfc. ©ilbeme 9lbcnb*
I
iHeubact mit Äleiiianäbac^i unb SHeinebüvg. 311
ma^Ufnnneu im 9iofotoftl(, JRotfjcnburgcr ^Irbeit Don 1774. 'Jaufberfen,
beseic^net 1742 LE Y, 9^^ot^enbnrg. Slanne öoii 1668. ÖJlodEeu: 1) s. boni-
facius unb ©uangcliftennamen in SOZinuätein, bie 93ud^ftaben jum Jeil umgcfnüen;
SReliefbilbc^en. 2) anno mccccxvii ista campana fusa est in onore sancte inarie
vi. in SKimißfcIit, ÖUocfen Xrcnnung^jeici^en, Sogni“ unb [14J7j.
3) @ünngcli|'tennnmen in 9D7inu§!cIn.
'^euöacß mit ^fetrtattößacß un6 '^Icinsßürg.
2)er ©emcinbebcjirf liegt im itcuper^itgeUanb, an ben ^anbceguetten.
Jlieubad) (ÜReutbud^) ift ein altrotfjenburgif^cg 3)orf. 2)ic Stirci^e ©t SJ^nrien
ift feit 1380 uon ber 3)Zutterfirdje 5U S3rett^eim geiöft qI§ ^farrfirc^e. «Sc^on 1530
fam ^ie^er ein ci)angelifd)er Pfarrer, öenebitt 907iinäer, ber naci^ Örtlidjcr Überlieferung
1552 öon fpanifd^en Solbaten erfei^offen mürbe (iOiorbfreu^). 5)er int 'Jnrm bot
ein iHippenfreujgetüblb mit leerem iBappenfcbilb im !£djtupftcin. ©pi^bogenfenfter mit
au^gebroebenem ^üttmerf. ©pifjbogigcr breitgelcibter (Sboreingang. S)er fpütgotifebe
Xurm bcit brei ©efdboffe, im oberften grojfc ©ebadfenfter, bereit '^foften unb 9J?Qpmertc
Qu§gcbro(bcn finb. S<biff ift 1589 umgebaut (^abrjabUnfd^rift nebft ben 9?ameu
ber 5öauberren über ber ©übpforte). 5)ic 'ij^forte an ber ©übfeite ift fpi^jbogig. 9ieu*
gotifeber 9Utarnuffab non ^erterieb in 9tnßbnd). ?nte gefdbuppte ©mporcnftiiden mie
in @ammc§felb. iTcIcb unb ^atene finb ait, ebenfo ein Äranfenfcicblein. ©loden;
1) anno doniini mccccxxxviii [1438]. Soangeliftennamen . ine fusit inagister
iilricus . ave inaria u. f. m. 9)7inu§feln mit ©loden olä ^^rennung^^eicben. 3)a§
©ebriftbonb non einem 3ittneidranj unb einem 3)ogenftie§ eingefaßt. 91m iöaudj
oier 9?eliefbilbd)cn , ^Ireujigung, (jmeirnal) SOhittergotte^ unb ein ^ijJaar l^ciliger
(Katharina unb DJiann mit ^alme). 2) llmgegoffcn 0011 3. ©. Ifl'önig. 3) 3^dii
3. ©. Söfcb in ©railgbcint 1759.
itleinanSbadb, 9BeiIer an ber babrifeben ©renje: Äapette 511m bcil. 9?ifolau§.
fRomanifdber ®nu mit gotifeben unb mobernen ^^eränberungen. 5)cr @bn»^ if* unten
im Xumt, fladjgcbcdt. Der ©burbogen runb, mit redjtedigcr 53cibung. Pforten unb
jenftereben urfprünglicb im Shinbbogen gefd)(offen. 3m Sebiff
18. 3abrbunbcrt. ?lu ber ©übpforte 331odfd)loß unb alte§ ©eftbläg unb innen ein
fteinerneS ©Jeibmnfferbeden in gotifd)cr ^oim. ^lltormenfa alt. Darauf ein fpüt*
gotifeber fylügelfebrciu mit gutgefebuibten ©totuetten non ©t. 9tifoIau^, ©ebaftian
unb einer jungfräulid)en ^eiligen mit ©ud); auf ben f^lügcln gemalt ©t. lUricb unb
©t. ©arbara; allc^ 1855 renoniert non ^erterid). 3n einer SSanbniftbe fteljt ein
Heiner 9lltarfcbrein mit ©tatuettc ber ©cuttergotte^ auf ber 9J?onbfidjeI ; auf ben
(Vlügcln gemalt: linB oben ©t. 3ofob b. 91. unb ©t. ©arbora; rechte ©t. 3obnnne§
©oangelift unb ©t. ©ebaftian. ©loden: 1) 0 rex glorie u. f. m. unb ©uangelifteit’^
namen in SJlajudleln, 14. 3obt^b- l’<^52 öon 61)riftian ©ictor |icroIb in 9Uim==
berg gegoffen. ©in .^lof um bie Stapelle mar ummauert.
9icin§bürg: 3agbfcblöf5d;en 1730 erbaut üon ben 3)?orfgrafen u. 9ln§bad;
an ©teile einer mittelalterlicben 9Bofferburg, jebt in bönerlidjem ^rioatbefib. 3n»
fd)rif ttafel : 5lonigl. fjßrcuß, ©iilbmcifterep. Maison de chasse appartenante au
Roi de Prusse. '‘föappeu unb 3abt^e^üobl 1730. Do^ JfiauS ftebt auf einem lünft*
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312
:^afl|tfrcli. Cberaint ©ernbronii.
licken |)ügel üon rcgclnmjjiger 58icre(ffonii, umgeben üon einem ©raben. Sie 3unfer
Don 9?. (1387) finb lüo()I 5(nge^örige ber ^amilic 4'>orne(f ö. öornberg. 9?qc§ il)nen
fo^en bort Herren u. «Selbenccf unb u. SD?en5ingen.
'^teößacB.
(SüQiig. ^farrborf an ber alten Stoiferftrafte, mit luür5burgif(]^cc ^oUftätte;
el)cmal§ mit SSall unb ©raben umgeben unb mit stnei S^ortürmen bctoelirt. ?luf
SÜiebbac^er 9)?ar!ung mürbe baö Sent>
gcrid^t ber ;£)crr)(^aft 58arten[tein gehalten.
Sie Umrnalluug einer ®urg 91., ?llt»
barten ft ein öom ®oIf genannt, liegt
mcftlid^ üom Surf über bem ©fcl^bad)
ätüifd^en jmei ©eitenUingen. 97ad) i^r
nannte fid) ein ©elbeneder.
©pöter mar bie ®urg aU mür5burgifc^e5
Sebeu jmifdjeu ben ©elbcnedcrn unb ben
|)orue(fcn D. |)oruberg geteilt. Sa§ Sorf
fam mit Sarteufteiu 1440 an §oI)enloljc.
5lird^lidj mar 9i. big SInfaug beg 17. 3a^r=
Ijunbertg abhängig üon ©ttenljaufen, Ijatte
aber einen
S5on ber Äapette ^um ^ei(. ^ilgibiug
ftel)t uo^ ber fpätgotifi^c Oftturm, ber
ben (St)or entl)iett. Sag ©c^iff ift 1762
neu erbaut in 9IcbtecIform. Ser (Spor im
Surm l)at ein 9iippeHfreu3gcmbIb opne
©d)Iu^ftein unb .Slonfolen; unb Heine, un*
geteilte 9Wafemcrtfenfter. 9((tar«5lru5ifif
mit 2Raria unb 3o()anneg, ^rüfircnaiffance.
üJaut einer Snfe^rift ift ber 9lItor im
3al;re 1684 augge5icrt morben, nadjbem Uorijer 30 ?al)re lang auf calüinifdjc SBeife
ein Sif^ bageftanben. ©Ubemergolbeter Äclc^ »au 1649. Srei ©(öden 1780 um*
gegoffen. Ser Äird^^of ift uoi^ ummauert.
am See mit ’^emOery un6 "^ilitööovf.
Sag Sorf f)cipt 1363 Kode Seve, 1384 9iutcmaugrob. Ser ©ee ift 17ö7
troden gelegt morben. Sag Sorf tarn mit ber ^err)d)aft i'obenljaufcn an ,^ol)cu*
lo^c unb nad^malg an bie öurggraffdjaft 9?iirnbcrg. 1449 mürbe bag Sorf oon
ben 9iotbenburgeru uicbergebrannt. Sie ftirc^c jum ^cil. SJiartiu ift mo^l uralt;
1363 ift bie erfte urHuiblidje ©rmöbnuug berfelbcn alg ff^farrlirdjc. Sag ©eböube
jeigt ©puren romanifdjer löauart am Sriumppbogen oor bem flad)gcbedten Sumu^or
unb am Dftfenfter begfelben, aud) an einigen ©efimfen. ©otifcb ift bag SBeftportol.
SBanbgemiilbc mürben 1895 entbedt, aber nid)t aufgebedt. ©in Saufftein aug
ber 3eit um 1600 ftebt in ber ©afriftei. ©r ift bemolt unb bejeid)net mit H W
SUebbac^. Soana. '^Sforrtirebr.
5Rot^ am Sec mit Scmberg unb ÜJJuSborf.
:U3
unb einer 9)iarfc (5Rr. 25). (iJlocfcn;
1) osanna heiss ich . in s. martiu er
leut ich . bernhart lachamann gos
mich . 1 i)09. 2) ave maria n. ). tu. anno
domini raccccxxxv [1435] magister uhi-
cus me fusit. <Sd)riftbnnb mit 3*»nen*
tranj unb iBugenfricÄ. ®on ber ilirc^^of«
mancr [te^cn Übcrre[tc.
©cim SBeilcr ©emberg ftc^t bic
iHiiinc ber ©eben bürg, feilte mir noc^
ein Stnmbf Uom ©ergfricb, mit ©ncfel«
qnabern uerlleibet, nnf einem $ügel, nn
beffen ber ©lanbai^ in bie ©rettad)
miinbet. 9tnf ber ©urg fn^en im 12. 3obr*
bnnbert (Sbclf)erren , bie [id) na^ i^r
nannten, ein Herren o. Söeinö*
berg. ©ofjert (©. ©ierteija^rg^. 1882)
()at luat)rfc^ein(id) gemnd^t, bn^ ©., nr»
ipriinglic^ jur ^err^nft SRot^enburg ge-
hörig, uon 5?önig Slonrob um 1140 5ur
Sntf^öbigung für ?Infhrüd)c auf ©kin^berg an biefc Herren fam. ©Jolfrnm o. ©.
ftiftet um 1157 ba^ Sliufter 3(^ünt^al. ^ie fpätcren ^lerren 0. ©., ju benen ber
beridimte üuholb, ©ifdjof uon ©amberg gehört, finb 9?eid^Sbienftmannen, uon ber
©nget^burg bei 9?otf)enburg au§»
äioijrtUTm bei 9iot^ a. «ec (SBaetturm brr 9iot{)cn6urt)eT
V-'onbioeljr: ju S.
gegangen.
2)ie gefte ©. taufte 1380 ber
©nrggraf u. 9?iirnberg. 1534 mürbe
fie an einen ©auern oerfauft. (3S.
©ierteljnhr^t). V, 302; VI, 158.)
^a^ ©mt ©. mürbe uerlegt nac^
Sßiefenbadj.
2)er ©Jeder SWuäborf ^at
eine fteine Slapefle 511m heil. SKic^aet,
bie 1478 ^Uial uon Sc^malfelben,
nrfprnngtidj aber, mie jetjt mieber,
uon 9?ott) am ©ee; angeblich früher
'I9aüfa^rtät)eiligtnm. ?(uä ber Äirc^-
tueih berfelben ift ber grofje 2)?n^*
miefenmarft eriuai^fen. Ter ©au
ift gotifei^, fet)r entftellt. (St)or im
Xnrm, fireujgemülbe mit uieredigen
9iiphen, (Stjorbogen fpiti. Tie goti»
fd)en Pforten finb ueminuert; bie
^enfter ueränbert.
314
'^agftfreiS. Cberamt ©crabronn.
'^uppertö^cfm mit ^cofefö.
9i\ ^farrborf, mit ftottlid^en ©aucni^Qu)cm , öomalä jut iöurg S. gehörig.
Xic eoang. Äirc^e, DormalS ^farrfird^e jum ^eil. 9Kartin, ift gotifdj, ober 1609
crlücilevt unb cntftettt, bcjonberS bur^ einen §luffa^ in Sfiiegelmctl ; 1878 renoviert.
35er flac^gebecfte S^or ift im 3;urm angelegt. ®in ©anbtabcrnafel ift jerftört. ©ne
f^öngefd^ni^te 35^ür jur ©afriftei, mit bem IReic^^obler, ift ni(^t me|r nor^onben.
Über bem füblidben ©(^iffportol fte^t bie Sa^re^jn^l 1624 unb G. K. V. L. —
J. G. M. P. R. Über ber fitblid^en S^orpforte bie 3®^^ 1G19* 5ln^en fte^en @rab»
fteine üon Pfarrern ou^ ben
Sauren 1681, 1746, 1793
(Obeli^f mit 9ieliefbilbni3),
1795. ®Ioden: 1) non
1456, Suongeliftennomen.
2) 1743 gegoffen uon 3o().
@rnft Söfc^ , Sroilä^eim.
3) Snfe^rift unlegbar.
SeofeU, SBeiler mit
Slurgrnine, über bem linlen
J^nl^ong ber 3ngft, bie bicr
einfam jloifc^en SBoIbbergen
^inflie&t. ®ie 9luine ift
Sigentum beg
l). ^obenlo^e» Songenburg.
3)ie Surg Sciuenfelö
war ber ®?ittelpuntt eineg
onfe^nlidjen ©ebietg, bog
3ur ^crrfc^nft glügelou ge=
^ört l)otte, bann jum 35eil
an ^o^cnlobe tarn. 3)ic Surg erfd^eint 1303 o(g SSür^burger Se^en im 58efifj eineg
9iitterg u. ^^eiltingen, mig bem ©efdjled^t ber Sleic^gbienftmnnncn üon 9iotbcnburg.
1333 mar Ulrid^ ü. SSirtenberg ^fnnbinbaber berfelben. 3)ag ^fnnb verfiel; 5©irten*
berg uertauftc 1409 bie ®urg fnmt 3ubebör an bie .^erren D. ®eHberg unb üer3ic^tete
1468 auf fein 28ieberlöfunggred^t um 7500 fl. unb 37acblaft rüdftnnbiger ®augelber,
befam aber bie Sebengberrlid)leit äugeftanben. 3n ber Urfunbe ift ber ©d^Iofeberg
abgegrenjt, „fo meit ber alte öufjere ®raben uor bem äußeren ü8orl)of begriffen l)at".
feilte ift nur ein einziger ©rabeit 311 fe^en. 1515 mürbe bie ®urg megen Öanb>
friebengbrnd)g eineg Snfoffen non bem branbenburgifd^ni ®ogt 3U (Srailgbeim unb
non l)ällifd;er SKannfd^aft belagert. (Sie erlitt ober feinen (Sdjoben, meil bie ®elngerten
brühten, fouft merbe ber ©efangene, ben jene befreien moUten, „fürg Sod^ geljenft".
37ndj bem ?lugftcrben ber Hellberger (1592) uerliel) 3Birtenberg bie Hurg an
.^obcnlobe. 35ag S5orf mürbe 1634 non ben Slaiferlidjen nicbergebronnt. 3n bie
Hurg fd^lug 1707 ber Hliß. <Sie mar im 19. So^rbunbert liiert meljr bemobnt unb
mürbe 1864 leiber abgebedt unb beg Ginbnug beraubt, angeblich megen ber f^cuerg»
9ur0 lieofelS. SaQCpfan.
DiuppertS^ofeit mit Seofels.
315
gefaxt, ©eitler ift fie im SSerfatt, bem erft 1898 burd^ ?tuffii^nmg eine« ©trebe«
Pfeiler^ ju toc^ren üerfuc^t morben ift. ©lüdtic^crhjcifc ^ot oor bem §lbbnid^ ein Sieb»
f)aber, fjortenbod^, Slufna^mcn gemod^t, mcld^c ben 3uftanb, ben bic ®urg feit Sluägang
be«& SWittclaltcrg ^attc, big in« einjelne erfemicn loffen. ('5tufbetoa^rt im fürftl. ?lr^iü
311 Sangenburg. ®ergl. bie ©ninbriffe bei (Sb^arbt, S)cutfdje Surgen, ^eft 2.) S)ic
formierten ©teine finb jum Seil noc^ Äiri^berg gefd^afft toorben, bag .^oljttjcrt
9urg Srofcit. (Hrunbrig-
— gefd^nibte Unterjüge mit ^Boppeu — nad§ SZeuenftein. Ser ©ergfrieb mar fd^on
oor 1864 abgetragen toorben. Sic 3tbbilbungcn ber ©urg in ^erolbg ß^ronil oon
^att ^aben feinen 28ert.
Sic ©urg ift erbaut auf einer obfallenben ©crg5unge, tocld^e cinerfeitg in bag
3agftt^af, anbrerfeitg in eine bort einmünbenbe i^Iingc ftcil abfäflt. Surd^ einen
getoaltigen .^alggraben oon ungefähr 13 m Siefe unb ©reite toirb oon ber ^oc^»
fläche ein Sreicef obgefc^nitten, bag ringgum oon einer 2J?ouer eingefaßt toar. ©ine
©teinbrüde fü^rt am nörblid^en @nbe beg ©rabeng über biefen jum S^orjtoingcr,
316
^agftfreii?. Oberamt ©crabronn.
bcr fcitlid^ an bic ipoi^burg angelernt ift. 2)!e öurg fdbft ergebt fic^ unmittelbar
hinter bem ©raben auf einer ^Jerroffe, bereit ringSumlaufenbe ^uttermaucr, ungefähr
8 m i)od), ben 3'®‘nger bilbet. S)ie ^erraffe ^ot bie ©runbform cineS 25reiedE#,
beffen ©ntnblinie bem ©raben entlang ge^t. ©ie löfet bie ©pi^c beg äußeren 3)reie(!«
frei. 2)ort braunen ftanb nöd^ bcr örtlichen Ubcrlicferung bic ©urgfapelle; an i^rcr
©teße fegt ein g-örfterboug, @ine 9)tantclmauer, urfprünglic^ mobt 12, je|t bi«
10 m ^oc|, über bem inneren ^)of. ber mit ©ebutt gefüllt ift, umf ^liefet in unregel»
mäßigem ^'ünfctf ben ®urgbof, in bem bcr ®ergfrieb unb bie SBo^nbäufer ftonben.
S)er üKantcl lief an bcr Oftfeitc parallel jum ©roben. $ier unb an ber ©übfeite
mar ber 3'®*»i9cr nur ein fd^maler Umgang, ©rciter mar er on ber 9?orbfeite, mo
Surg CcofcU. Schnitt von £ft iiad) SBcfl.
Surgtn.
er ben ^b^rbof «nb ben IButgmeg beberrfebte nnb einen geräumigeren SBor^of bilbete
er an ber SSeftfeite nor bem inneren Surgtbor, ?ln bcr ©übmeftectc mar er — erft
feit §luggang bed SKittelalterS — gefperrt bureb einen Ueinen b^I^J^unben 2^urm.
2)er ©ergfricb ftanb an ber Dftfeite be§ inneren ®urgbof^ frei hinter bem SO^antel
unb bem ©raben. 3)ic ^Burgmauern finb öcrfleibet mit ®udfclguabern auS bolomitifd^em
SKuftf;cllalf, ber nielleicbt im ©raben fclbft gebroci^en mürbe. S)ic jüngeren ^Bauteile
befteben auä Äcuperfanbftein. 3m cinjelncn ift non ben SBebranlogen befonberg
intereffant ber 5l)or5minger. 9Jtan betritt il|n uon ber ©rüde burd^ ein runbbogigee
5;i)or. ®on ^ier flirrt ein 2öeg ^olblinlö ftcil aufmärtö in ben öurg^minger burd^
ein jmeiteg $l)or; ein anbercr gerabeauS abmärtö jur Äapclle glcid^fatl^ burc^ ein
3!l)or, beffen Sogen nbgebrod^en ift: man fie^t aber nod| bie ?lngelfteine au^en an
ber ©infaffung. ®aS runbbogige 3T^or juin Siirg^minger, ba§ jmeite om Surgmeg,
jeigt am ©c^lufeftein bie 3a§rcSjabl 1481 unb baruntcr no^ einmal LXXXI. S)ic
©c^iegfd^arten im 2:t)or^of ^aben bie f^onn Keiner quabratifc^cr genftcr. 3>ie ©d^arten
9tuppertdl^ofeu mit Seofel^.
317
bcr 3ttJit^9crmauer, oon benen bec Sor^of beftrid^en iourbe, finb getormt tute ©(^lüffcl*
lö^cr, Qu^ fic jünger al3 bie SJingmaucr. S)Qg ^)or jum inneren önrg^of ift
aufeen im ©pi^bogen, innen im @ti(^6ogen übermötbt. SD?an fic^t noc^ bie fiötl^cr,
melc^e jum 58errammeln be^ 51)or8 bienten, unb einen ^Ingeljtein linfg oben an ber
^lußenmnnb. ®en befonberen 3tcij biefer ®urg mo^en bie Überrefte bcr ©o^nbauten
auS, roel^e mit i^rem ©emife^ fpötromanije^er unb gotifc^er formen auj bie erftc
^nlfte beö 13. Sa^r^nnbertS meifen ; Ö^ntic^ toie bie Überrefte ber önrg 5hmit^eim.
^n ber SfJorbfeite bc8 2)7antel8 ftcljen noc^ bie UmfaffunggmQiiern eineiS ^ola«, bcr
bie S^Zorboftede beg S3urgl)ofc8 einnn^m. 6in jmeiter mar an bie ©nbmeftfeite ber
Siingmauer angebaut. ®ic ©eftfeite bc§
iönrgpofd beim 5;^or unb bie ©üboftede
neben bem iöergfricb maren frei. ®ie
UrnfaffungSmönbe bet ©o^nbauten maren
ftumpf an bie 9Zingmaucr angeftoBen, biefe
fclbft ift üon f^enfter*, 2:i)ür= unb Grlcr-
Öffnungen burc^brod)cn, unb 5mar ficl)t man
^mifc^cn ben urfpriinglidjen, im Über»
gangäftil beforierten ^enftem unb Pforten
foic^e aud ^oc^gotif(^er ober fpätgotifd^er
^criobe, oben fol^e aug ber 9Zenaiffancc*
jeit unb gan^ unten 'Sc^iefef^orten , bie
glei(^fatt§ au§ fpätcrer ftammen.
9J?an fic^t ba unb bort Sragfteine mit
93obenp(atten oon ©rfern, bie nac^träglid)
angebaut maren. 2)ic ^enfter, mcift jn
jmeien gcfoppcit, liegen in inneren 9?ifc^en.
5)ie 5ur urfprünglid^en Einlage gef)örigen
finb im ©pipbogen mit SZafeii ober im
Äleeblattbogen gefd)loffen; bie 3>yM'ijcn»
fauleren jierlic^ audgebilbet mit a^t»
edigem ©d^aft, attifeper 93afiS luib maurc^fem Kapitell; bie Planten an einem unb
bem anbern im 2)iamantfcpnitt gclcrbt ; ber oberhalb ber ©äute burd^broepen
mit gotifc^em SWapmert. 3im erften ©tod bc^ nörblic^cn ?|?alag finb ©puren eincö
Ätnmin^ unb ein mol)lcrhaltcncr ?lbort, ber ald (Srfer gegen ben ©rnben pinaug
gebaut ift; ber 3“9‘^”9 ifl ber ©eitenmauer auSgefpart. ^ier mar, mie eg fdheint,
ein ©aol, beffen 2)edc oon einem greipfeilcr unterftüpt mar. 3m ämciten ©tod
mar bie Stiii^e unb burd^ einen fd)mnlen Dprn oon iljr getrennt eine ©tubc. 5)cr
üiertc ©tod mar in fRicgelmcrf aufgefept. .^ier mar nac^ gortenbad^g ?lufjcichnungcn
bie ^faffenftubc. 3m fübtoeftlicpen Gdjimmer beg jmeiten ©todg maren ©anb*
malereien ju fepen unb bie 3al)reg5ol)l 1537. Unten finb jmei grofjc unb ein Heiner
Äeller, teilg mit 'Sonnen», teilg mit f^ladjgcmölben. 5ln ber ©eftfeite beg öofeg
fpannen fiep jmei 9J?auerbögcn auf einfad)em 3tt>if<^cnpfciler quer perüber. ©ic ftammen
ang fpöterer 3cit; pier mar eine Sporpalle eingebaut unb barüber eine flcinc ©op»
nung. — ©teinmepjei^en feplen; einige 3in»mermanngjeicpcn pat ^ortenbad) notiert.
318
Sflflftlrci?. Oberomt ©crobroim.
■ > .1 I ■ |l -
8ur(| SeofcIS. StnftetöfTnungm Dom $ala».
9Im (Jnbe bcg 2)orf§ ö., 9hiVl)crt8I;ofeu ju, ftnnb eine Äa peile, bie nm 2;^iirfturj
bie 3nlir§,pil)t 1502 ieigte imb 1620 in ein ©o^n^auä nerwanbelt tnurbe.
Sc^malfelben.
319
^c^maCfcCöen (1033).
.^otte CrtSobel (1328), beffeu aber nid^t mcbr nadbjuwdfcn ift. 2)ic
^forrlir^e, oormalä <St. Sourentiug betitelt, tnor urfl)riin9lid^ ^ilial öott 31ot^
am @ce, bcm ©tift 9?eumöni’tcr ju fBürjburg eiimcrlcibt ©ine Stoblanci, 1453 non
bcr ©cmeinbe geftiftet, beftanb neben ber ^farrftette biä 1815.
£(^ro36rrg. Stabt, Sc^Iob unb Sur« ttaerptan.
®ie euangelii^c Stirdb^ »f* romnnifcf)er Sönu mit gotifd^*^” flnberungen, 1855
in 5treu5e§form erweitert. Sturmc^or tonncngembtbt mit ninbem breitgeleibtem IJriumb^
bogen auf Stämpfernmfen ; barin ein fd)male^ romani)^c§ unb ein ©pi^bogenfenfter
mit einfachem SRafimerf. 2?er lJurm 5eigt oben gefoppelte ©c^aflfenfter, an ben
3luifd^enfäulc|en SSiirfelfnäufe. 3)ie ©alriftei I)at ein frübgotifd)e§ 9iippenfreuä»
gclDölbe auf Äonfolen; nm ©c^luftftein ein ©briftusfopf. ?lm ©c^iff ift no^ ein
gotif^e§ genfterdjen crbalten. ^ladbe .^oljbede. äÜnnbtabcrnafel, einfadb fpötgotifeb,
mit jmei bübfeben ©ittertbüreben. ?(n ber ©atrifteitbüre fdböne^ gotifebe^ Slcfdblög mit
Sieben unb ^Iraubcn. 3'»ci fpätgotifdje .^oläbilbcr, bnlbuennobert, ©b’^f*»^
320
Saoftfrei?- Cberamt ©ernbroim.
93ruft6ilb mit Dicrccfiger ^ö()Iiing. (iJlodcn: 1) osanna heiss ich, in unser frawen
er leut ich, bemhart lachainann gos mich. MCCCCLXXXV [1485]. 2) ihesus
nazarenus rex judaeorum . bemhart lachamann gos mich. 1505.
$cßro36crg mit ^raiCss^aufen itnö ^veu^feCÖ.
©d^r., baä 2)ürf, ^icß friif)cr DOcrI)ait)en. ©d^rol^bcrg mar bcr 9?amc ber
'.8urg, bic norbmcftlic^ uom !Dorf auf bcr lag, bie S^aifcrflraße unb bcn ©n-
gang bcr ißorbac^ bcberrfc^cnb. ©ic gehörte bem fRcic^. (£§ uauutc fic^ und) il)r
3c^(o6 SdjxoihtxQ uon Siorbivrfttn.
ein ©cfd^tec^t, bn^ ftaminuermanbt mit bem n. 9?eiienftein, gern bcn Vornamen ©c^rot,
im ’föappcn aber eine ©c^afid)ere fiU)rtc (1262—1521). ©eit 9Kitte 14. 3abr»
t)unbevt§ teilte c§ fid). in bic 33urg mit einem 'Jieic^gininiftcrialen ü. Sioten»
bürg unb feit bem 15. Sa^rbunbert mit beffen (£rben, ben Herren t». SBcrlidjingcn.
®urgfricben0Uerträgc oon 1424 unb 1495 mit ®cftimmungen über bie 9(rmicrinig
ber ®urg f. "iEßürtt. 3abrbiid)er 1833, 2 ©. 303. 305. 2)ic fcbrojbcrgifcbc $alftc
fam 1521 burd) ftauf an bie '?lbct^beimer. ©pütcr, 1558, ermarb .^obcnlobc biefe
unb 1609 bie anbere f»ölfte. 1634—48 mar biefelbc bem beutfeben Crbcn sugeteilt.
2)ic alte ©dbrotSbnrg mürbe 1441 im ©täbtefrieg öon ben 9iotbenburgcrn jerftört.
iyon ipr ift nur ein qnabratifdjer 58iirftcl uon ftattlidbcm Umfang mit ©raben unb
auögemaucrtem 33runnen)d)acbt im ©raben nodj 5U [eben. S)a^ neue ©djlofj mürbe
noch im 15. !Jnbrbunbert biebt beim 2)orf angelegt. 1625 mürbe eei miebcrbergcftctlt
unb ermcitert. 3m 17. unb 18. 3abrb»nbert refibierten hier ^eitmcilig bobcnlobif^c
©rufen, ©eorg Jriebrid), Äraft 3)?agnu^ (f 1670) unb Submig 9Koril^
Digltlzeü üy GoogleJ
Sc^roiberg mit ihailS^au{eit unb j{reii|felb.
321
(t 1785). 35er 55orfetter toar mit 3aun unb ©rnben eingefriebigt unb mit brci
^bortiirmcn, mcl(^e 1858 abgebrochen tourben, oertoahrt. 3)ie fivi^li^en 58erhältniffe
im äliittelalter finb nicht aufgehellt. Sine 5?npeHe, bie öom 51f(oflcr Jfrenjfelb her*
rühren jottte, ober innerhalb Stter^ flonb, ift 1825 abgebrochen toorben. 35ic JTJe»
formotion hat hier 1524 an«
gefangen.
Die eoang. Äir^e ift
1614 erbaut in gotifierenbem
Stil. Die Sahr^^ahl fteht
über bem SBeftbortal, babei bie
Söappen bc« (Grafen ®eorg
f^riebrich U. |>ohcnlohe unb
feiner Oemahlin (Soo unb ein
SBert^eichen (9Jr. 26); ferner
über bem fRorbportal beS
Schiffe unb über bem iiörb«
liehen Seitenfenfter beg Durm^
^orö. Der Dumi ftammt oon
einem früheren 5^rchenbau.
Die Schaüfenfter hfi^ien im
Sogen 3)ia6n)crf beg 1 7. 3ahr-
hunbertä; baju hat ber Durm
ein ituppelbach- Die portale
finb fpi^bogig, mit Stab*
uerfdhneibungen an ber Sin«
faffung. Über ben portalen
fipen Ueine ruube ^enfter mit
5heujpfoften. Die großen
^enfler finb fpi^bogig, un«
geteilt. Über Smporenhöhe
finb njieber JKunbfenfter. ^el«
berberfe in Sturf. Smpore an
brei Seiten. Da§ SJeloöIb
beg Durmchon? h^l 51reu5»
rippen auf .Sirogfteinen. Der
?Utar l)flt ri«rn 9luffap mit
jtoei glügeln unb gemalten
Darfteaungeu be3 §lbenb-- ®<^ainbfl,^. mxxtixdit.
mahl^, ber Daufe Shrifti uub
ber ffreu5igung uub Stoppen oon (^eorg ^riebrich D. Jpoheulohe unb feiner ÖJemahlin.
3n ber Snfriftei hangen sroci Silbniffe auf §olj in h^bfehen Saroefrahmen.
Drümmer ber alten Sienniffancefanjel, welche über bem 9lltor ftanb, mit gefchniptem
SilbWcrl, liegen auf ber Dachbühne. 3™ri filberoergolbete Äeldhe trogen bie
SahreSjohl 1772 unb bie 5luffchrift am guß: Sin Stelch beä Sebent unb beg Dobe^.
$aulue, SentmSIer oue SBürttemberg. OaBfUrdt. 21
322
3aflftlrcid. C'bcraiiit ©erobronn.
©locfcn: 1) osanna heiss ich, in unser fraven er leut ich, bemhart lachaniann
gos mich. 1507. 2) 1687 unter ©raf @corg griebrid) gegoffcn non 3. SuIIien.
1852 unigegoffcn Don 5?önig in Snngenburg. 3) Unter ^einri(^ unb ^cinric^
^uguft (yebrübern ju ^oI)cnlo^e 1774 gegoffcn öon 3ol). ©nglert in Sngel»
fingen, ©ruft. @rabbenf<=
mälerinberÄird^c: 1) ^anö
ü. Serlic^ingen, f 1553.
SSaubgrabftein non ©nnb*
ftein, mit iRcliefbilb bcr nor
bem ft'rnjifif fniccnben
milie. ?[m Siobmcngc^äud
bie SBopijen. 2) SWorgorete
ü. t 1525, ©onbftein*
©rabplatte mit SUbniSfigur
in glacbrelief, üon üorn, auf
einem Öömen fte^cnb. 4 2öap»
peil. 3) ©raf Sfiriftian öub*
mig t». ^o^nlo^e, f 1758.
ilnifftein mit SJergoIbung.
3c^rifttofe(n umrahmt bon
Siocaittera^men mit Xro*
p^äcn. 4) Urfula b. öerti*
Clingen, f 1555. ©teifeä
Jlnd^reliefbilbni? bon born;
4 SBappcn. 5) Srnfrit b. ®.,
t 1546. 6) Hgot^c b.
gebetene b. ^b^Uierg, f 1517.
i^In^e '4)Ubni«figur bon born,
in ilionnentrQcf|t, fRofentrnnj
in |)Qnben. 91uf bem
bei ber Slird^c ftanb cl)emalö
eine Qltel)rluürbige 2inbe, un«
tcr ber bie ©emeinbe fid§ ju
berfammcln pflegte. 2)ie bo^e
Äird^^ofmauer lourbe 1781
abgebrochen. T)a^©chlüfi, ie^t
Sc^ainboeft. «ttar. ©igeiltum beä hon
^ohenIol)e <= Oh^ingen , um*
fchfiefd in unregelniöfiigcm Momplei' einen J^of, bcr noch hhUcii gegen ben ©orten offen
ift. Sä ift umgeben bon einem breiten ©roben, bcr auf sluci Seiten gefüttert ift unb
ehemalä unter 'löaffer ftanb. 3'hei Steinbriiden führen bon ber 2öeft)eite unb bon ber
Siib)eitc 511 ben bem Scftportal ftehen bie ilJamen unb 26appen bon
©raf ©corg ^rirbrich unb Sba b. 21'atlftein. SSon ihnen ift ber 2BcftfIiigcI erbaut mit
bem JKunbturm an ber Siorbloeftcde. Uber bem Sübportal fteht 1551 (?) unb bnä
Sc^roiberg mit jhaitd^aufen unb Areu}felb
323
■¥
I
»
(fngrl^aibt^auftn. fiapelle.
■^(ttinn^hjappen bc8 ®rafen Üublüig ßafimir. 3w i>cnt ©d^lofebau be^ 16. 5a^r*
I)imbert3, bcr bic ©übfeitc cinnimmt unb einen Ueiuen 3nnen^o| umfd^lie^t, getjören
ber Serlic^ingenic^e unb bet fogennnnte ^cmpelbau. Sn einer föde be^ Hinteren
.^ofe^ fte^t ein ^reppenturm, ber mit malcrifd^en Umrifien ba? ®anje überragt.
324
^agflfrei^. Cbetamt ©evabrcmn.
2)cr Oftflügcl, ber fog. Sßeuc ©au, ftnmmt au§ bcm jtuciten ©iertcl beS 18. Sa^r»
^unbcrtg. 3m 3nncrn be§ @df)Ioffe§ finb bernerfensmert eine cid^ene ^rc^pe aud'
beni 17. 3a^r^unbert, ein Dfen uon ©u^eifcn mit biblifd^cn 3)ar[tcUun9cn unb ber
3a^reäa^t 1577 unb tpncrncm ^lufja^ mit ^irfürftenbilbem aud ber ©nrorf^eit;
unb eine ©alerie Don ötbilbern, nngeHic^ Dffisicre eine^ fd)tt)ebifc^en 9?cgiment^.
®cr ehemalige ^Rennptnn nörblic^ öom jenfeitS be§ ©rnben^, ift ot§ ©arten
in frnnjüfifc^cm ©ef^mad angelegt, al§ @d^r. 1701 IRefibenj luurbc. ^-rü^er ge=
^brte 5um @rf)(o§ ein großer eingefriebigter Sor^oi mit 2Sirt|(^aftggcbniiben , aud^
©rag» unb ©aumgärten.
2)er SBeiler S^raUg^au^cn ^at eine Kapelle, öon (S^rojberg, früher
(big 1748) öon SBilbentbierbac^, bcm peil. SD7nrtin gcmciljt, epemnig mit eigener
Sngcl^aibd^oufcn. AapeRc.
ilüplanci. 5)ic .ftapcllc liegt im ummauerten ^riebpof. Sie ift öon Ücing reftauriert.
2)cr (Spor, runbgeicploffcn, ift romanifdt) mit poepgotifepem ©etoölbc aug bcm 14. 3aprs
punbert. SBie cg fcpcint, ging ber Spor epemalg in einen öiercefigen 2urm über, jept
ing 91dptedt, auf bcm in SRicgeImcrl bie ©lodcnftube mit 3eltbacp aufgefept ift. (Sin
5Runbbogenfcnfter öffnet fidp in ber SOZittelocpfe, ein fleincreg gegen Süben. Der
Sporbogen ift runb gefuprt, an ber Sieibung abgefoft. Dag ©etoölbe pat jarte Äreuj»
rippen mit gafenprofil. Sie fipen auf Äonfolen, öon benen jmei, bie öftlicpen, ©ilb»
merf jeigen, ein Stfpocin unb einen .^eiligen mit ©uep unb Stab unb unter ipm ein
Sprudpbanb. ?tm Scplupftein bog ?lnt(ip SpriftL 97örblicp im Spor ein eiiifacpcg
Sßnnbtabernalel. 3n bie Sübwanb ift ein Dcufftein eingelaffen mit ticiner 9telicf»
büfte einer fyrau unb barunter ben Sappen ber ^Ritter ö. SRotpenburg unb ^ficuen«
ftein; offenbar öon ?lnna, ©attin ©öpen ö. 9?euenftein 511 Sdprojberg, Dodpter iocin5en
ö. 9?otpenburg. Sie pnt öermutlicp bie Kapelle um 14(K) perridpten laffcn. 5(ucp bag
Sdpiff jeigt Spuren biefer ©auseit. S’g pat jept gropc neuromanifepe fünfter.
3pie(bac() mit f)ei(iflenbronn.
325
^(ocfcii: 1) pangratz behmer von nurnberg gos mich, gottes wort bleibt ewig,
glaubst du dem mit that wirst selig . ave maria ii. hj. 1585. SWinuölelfd^rift.
^inncnfrauä. 2) D^iie ©d^rift unb ®crjierung, fc^r ft^Ianl geformt. — DrtS»
übel (1357).
3u Äreujfelb mar ein 9?onnenfloftcr, oon bem mir nichts meiter miffen,
bn^ eS 1253 bem Älofter <2d^nfterg^eim einoerleibt mürbe. 2)aber ba^ fog.
9?onnenämtlein, meldje^ nad) ber fReformntion einen ^cil be« branbenburgifc^en 9lmt§
3Berberf bilbete. SRonumentale
©puren oon bem ftlofter finb
nic^t oorI)anben.
^ptcfßac^
mit <^ciCigejtßtronn.
®er ®cmeinbebe3ir! liegt
auf ronpec ^oc^flnc^e. 97iebrigc
.fiöufer, bis oor fur^em no^
jumeift mit ©trof) gebedt, fielen
in loderen Oruppen, jebeS oon
feiner ^ainbte — ©arten —
umgeben. 5)iefe Ortfe^often ge*
hörten e^ebem jur f^^fte unb
3um Sanbgeritht 9lothenbnrg.
©pielbac^ h^^t feit 1504
bont ber ©tiftung eineg 93ürgerg
bie Pfarrei; früher mar bie
5tapeQe ^um ^eil. ©uc^ariug
f^ilial oon Öeubenbronn, bie
bem ©tift fReumünfter in 2Bürj»
bürg gehörte. 3)ie je^ige ^farr*
tirc^e ift bie alte fpätgotifche
©nc^aritigfapelle, nuroerlöngert
im ©d^iff ( 1 873), an ben Jfoftem
unb 3^üren oeränbert unb mit
©mporen Oerbant. 55er 6bor
im Dftturm IjQt ein 9Üppenfreu3gemöIbc unb ©pi^bogenfenfter mit 9?afen. 55er 5!urm
hat meiter oben ©chiehfeharten. kleine tonnengemölbte ©afriftei. 5Bom lutperifchen
^lltarauffab ift eine ^afel übrig mit ber Snfehrift: Hoc altare in Dei gloriam et
memoriam pacis Ryswicensis est exstructum 1698 curante M. Friedr. Herreu-
bauer Pastore p. t. Spilbacensi. ®on ben ©loden h^t eine bie 3nfchrift: anno
domini mccccxxi [1421] hec campana fusa est in honorem sancti francisci.
5)ie größte ift oon fibfeh 1786 gegoffen.
^eiligcnbronn, feit 1810 Pfarrei, aber je^t mit ©pielbadh oereinigt ; früher
^iliol oon Seupenbronn. .^topelle jum peil, ©ebaftian, fann nicht bie JÜrche fein,
melche 1099 ©ifchof ©mparb oon 2Bür5burg bem .SHoftcr Slmorbach überließ. 55er
— \ \ '■ r" —
(lngc(^arbfil)au(tn. ftapene. Sängnifc^nitt but4 btit S^ot.
326 3oßflhrei§. Oberamt ©ctabronn.
Ortsname beutet auf eine SBaEfa^rt^ftöttc; ber 93ruim fließt nod^. 25ie ßapette ift
gotifc^, mit ungeteilten glatten ©pi^bogenfenftern. ©rud^fteinro^bau mit ^auftein*
faffung. I)er @^or im Oftturm fceujgemölbt, mit runbem leerem ©(^lufeftein. Unter
ber ©mpore ein gefd^uppter ^foften mit ber 3al)rSja^t 1594. 5tuf ber alten ?lltar*
menfa fte^t ein ^oljrelief Don einem Ältartoerf, ba8 ^cit. Hbenbma^l barfteflenb im
galtenftil fRiemenfd^neiberg, bodb mit minberer Äunft. Xaufftein 1612. Äir^enbönle
mit @d^ni$erei, Sinearjeit^nung mit bem (öeisfufe eingeript: SBoppen ber <Stabt 9lot^cn»
bürg, ©anbmerl, ©äume, Snfd^riften: IVOIR (für JNRJ), o heiliger herr Sant
Sebastian bit Got für uns armen sunderr
Anna trit [felbbritt] hilf nns, ihs maiia anna^
hilf got mir armen, gedenk ans end, mensch
trink & iss deiner sei nit vergiss ; unb Sa^rS«
ja^l 1512, geft^rieben 15012. ©lodEcn: 1) 1866
oon ^^il. fetter in fRot^enburg, 1881 umgegoffen.
2) Oampana haec in usum Capeilae ad divum
Sebastiannm in Hailkenbrun anno Chrisdano
MDCCXXII [1722] den 1. Juli Domino Ge-
orgio Christoph Walter Consule u. f. to. —
fusore Joh, Balthasaro Heroldo Norimberg-
comparata. 3) oon 1878. Sin bic ©übfeite ber
5Hrd^e legt fid^ ber ummauerte fjrieb^of. 3m
©töbtetrieg 1449 ftiefeen ätoaniig bewaffnete
0iotbenburger,' bie oon einem ©eutejug ^eim*
lehrten, auf eine marlgröflicbe 2!ruppc. @ie
^üd^teten fid^ in bie Slirebe oon unb Wehrten
fi(^ topfer. ®a jüiibcten bie ^einbe bie 5Urdf)e
on unb fingen bie, meiere oom S^or ^erabfprangen,.
mit ben ©^Wertem auf. ®ie famen fömtli^ um.
^alT^aufen mit ^c^ainßac^.
2B. (nIt SSal^. ober SBalen^.), ißfarrborf
an ber Äaiferftra^c, einft 5ur gefte Stöerbeef ge-
l^örig. Ortäabel (1243—1343); oon ber ©urg, bie im Ort oermutet toirb, ift
nid^tS me^r ju fe^en. Äird)c jum fjeil. Seit, ber ^fanfab gehörte bem nabm
Älofter Slnbenl;aufen. SHeformation 1524 — 33. 1449 Würbe ber Äir^^of oon ben
©täbtem erftiirmt unb baä 2)orf Oerbrannt.
3)ie eoang. ißfarrlir^e ift 1852 neugebaut oon Pflüger, nur ber ben S^or
entfialtenbe ^^urm ift alt, aber mobemifiert. Um bie Äirc^e liegt nod^ ein um*
mauerter ^rieb^of.
© (^ a in bad^, ißfarrWeiler. ®ie Pfarrei, 1435 genannt, ift nad^ ber Übcr=
liefcrung oon ben Herren o. Grail^beiw geftiftet. Sc^t gel)ört ba§ ißotronat Wegen
©rlenbred^tSl^aufen ben g^d^erren 0. ©eefenborf. 2^itel^eiligcr War ©t. Satob b.
®cr Surmd^or geigt ©puren romanifd^er Slnlagc neben gotifd^en formen. 5)er 6^op^
bogen ift runb. ^ie 91ippen be3 ©porgewölbcä fi^en auf ffonfolcn primitioer ©il=
'IBie)enba(^ mit @nge(^arbS^aujen.
327
bung. 2)ad ©d^iff i)t 1721 umgebout morben unb in bcft^cibcncr SScife mit ©tucfo*
turcu, ben ^otrouat^toappen u. o. beforiert an I)ede unb SBÖnbcn, cg i[t burd^
©mporen — an ber SBcftfcitc fogar 5mei iibercinanber — fe^r »erbaut. 9tn ber
SBc[tempore ift bag ferfenbocfifc^c SBappcn gemalt mit ber 3«^! 1757. S)ie Safriftei
^at ein Xonncngemblbc. ?lltarfd^rcin aug ber 3eit uni 1500: 3m ©darein ftc^t bie
©tatuettc ber SKuttcrgottcg , gefrönt »on jiroei Sngcifinbern , unter iprem ^ufi bie
SWonbfic^cl. 3n einer SRii’d^c auf bem ©c^rcin bie ^eil. 'Jlnna felbbritt. 3u ber
^rebella SBanbgruppe beg peil. 91bcnb*
maplg ; Spriftug ift aufgeftanben unb
jeigt auf ben üorn fipenben Subag.
91uf ben ^lüflcln innen fla^gefcpnipte
giguren ber peil. Äatparina unb ®ar*
bora. 31Hc biefe ©(pnipbilbcr finb
gefaxt in OJoIb unb J^orben. ?luf
ben ^Iltflrftpürtpen bet ^rebeUa finb
gemalt; innen ein IBifcpof mit ^urm
unb (SUöcfcpcn, redptg ©t. Saurentiug;
außen ^imrnel unb ^ölle, bort füprt
©t. ^cter bie ©eligen ein, pierpinein
treibt fie ein Teufel. ®ie ©cmölbc
ber IRüctfeitc beg ©i^reing finb faft
»ergangen; ©t. lUficpael in ritterlidper
SRüftung erfepeint jiocimal, befepäftigt
mit ber ©celcnfcpeibung.
^n ber redpteti ®cfc ber Elitär»
f^ranfen ftept wie iiblidp ber Jauf'
ftein, in iöarocfformen beg 18. 3opr*
punbertg gepalten. I^ie flan^el in
gormen beg 17. Saprpunbertg mit
berber ©tuefatur »crjiert, niept opne
Sleij. 31n ber 97orbluanb im ©epiff
ftepen ein paar ©rabmölcr im Supiftil,
^pramiben mit SSafen unb ©(prifttafeln. Sin ©rabftein beg Sitcl SBilp. ». Sroilgpeim
ju Srfenbrctptgpaufcn (f 1565) t»ar 1847 noep ju fepen. (Dioden ; 1) S»angcliftcn*
namen in 3Kinugfeln unb anno doraini 1478 jar. ®ie zweite unb brittc nennen ben
^atronatgperrn 1710 unb ben (Gießer, 3»p. @corg ©topr ju .^eilbronn. 4) umgegoffen
1864 »on Äirdpbörfcr in ^oll.
^iefenbaeß mit ^JngcCßaröößaitfen.
I)ag 3^orf 3B. gepörtc ju ber ^errfepaft S3emberg, bie big 1405 beftanb,
unb toar unter Jlngbaip ©ip eincg Äaftcnamtg ®. Drtgabel, genannt 1343—1429;
ber IBurgftall ift niept mepr naepmeigbar. S^apeQe jum peil. Ulritp, im ^Diittelalter
gilial »on Srettpeim. fReformation 1525. ®ic e»ang. ^irepe ift ein mittelalterli^er
®au. Spor im Dftturm, gemölbt mit Sheu^rippen, am ©cplußftein ein 3öappcnfcpilb,
anocl^aib^^aufen. fiapeUe. «cblu6fttin unb liogfltinr
uom (tboTflcraötbc.
328
Cbcramt ©erabroiui.
jc^niole ungeteilte ^en)'ter. ß^orbogen runb unb fe^r ^od§, too^i nad^trägli(i^ er*
ttjeitert nu§ einem f^i^bogigen. 2)er '2;urm uierfeitig unb rnnffto bisJ jum fd^tanfen
©pi^bod^, §Qt int ®Iodengej(^ofe ©d^nttfenfter mit aJJa^toerf auö ?Runbbögen unb
SSafen, in ben mittleren ©efd^offen <Sd§nrten. @rf)iff ift später erl^b^t toorben
um einen tluffo^ au§ j^ad^tuerf. Stu ber ©übfeite ift no^ ein ^oc^gotifd^eö genfterd^en.
5)ie ©afriftei tonnen geujölbt. ©eiounbene ©mporenföulen. SKeffingene ^otentofel
eines ÄinbeS uon 1651 mit SEBoppen beS ^oftnerS Äard^er. ©lodEen: 1) anno 1573
jar als jorg daner kastner war ist diese glock gen wiesenbach durch cristof
glockengieser in nnmberg gemacht. 2) zu gottes lob und dienst gehör ich
nilbcnti)irrba(b- aird)()of.
cristof glockengieser zu nurnberg gos mich 1573. 3) Gloria u. f. to. Sit nomen
domini benedictum u. tu. 1663. 4) Soli deo gloria . Sit nomen u, f. m. 1681.
3)cr Äird^^of ift no(^ ummauert, unb bnS @an5e gemährt ein malerif(|eS öilb.
Xer SBeiler ©ngcl^arb Staufen (©ngelgerS^.) gehörte öon je^cr 5U SBiefen*
bad^. 9?itter 0. müffen l)icr gefeffen fein. ÄapeHe jum ^eil. ficon^arb ; ber ©age
nad^ geftiftet non einem f^röulein ü. Sebenburg. ?lblafebrief non 1447. ©d^iff
romanift^. SHunbbogettportnl, an ber ©übfeite, mit gotifd^er ©liebcrung, romonifd^e
unb bnneben frü^gotif^e fc^male, noc^ innen ftarf nuSgef^rägte gelegt,
jo bob fie fept über ber fpüter einge^ogenen ÜBoIfenbedfe ftel;en. 5)er @l)or ift fpöt*
gotifc^, auS bem ^(ebtedt geft^loffen, gemölbt unb mit geglieberten ©trebem öerfeben.
S)aS ®en»ölbe ^ot ein JRippenne^ ouf Äonfolen, bic olS ^ra^eii ouSgebilbet finb.
?Iu ben ©c^Iubfteinen auSge^auen: einfüpfiger ülbicr, ^olbfigur eines ÜÄanneS mit
üiaute, ebenfolc^e mit iöud^. 2)ie ^enfter jmeiteilig mit gifd^blafenmafemerf, baS
mittlere breiteilig, ©borbogen gotiftb. 9Kit bem ©bor ift ber 2urm erbaut, ber
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SBUbcnt^ierbac^.
329
ttörbüd^ angefe^nt ift. @r ift aud Duabem erbaut, aber (ctber jugetoeibt, unb l^at
unten ©d^Ube, einer mit angefc^offtcr ®erba^ung. ®ie ©todfenftube ift alte«, malerif^eS
3immertt)erf. (Sin 3)o(i^r!er ouS 3**«*>^crtt>erf fi^t fe^r mnlerifc^ über bcm
?fn bcr Oftfeite be^ 5!urmS, im britten @tod ift eine ©teintnfel mit SBabpcn unb
^^auinfd^rift anno mdxiii [? 1513] montag nach . . . gelegt in der ere gottes . . .
^In ber Pforte öom 6^or jum SUmn fte^t 1555. Stn ber ©übpforte beS @(^iff§
gmei ©teinme^äcid^en. 2)er ift niit Sl^bonflieffu belegt, ^te SHtarmenfo. Stuf
ber öü^ne 5tuei ^ol^figuren, SKuttergotte« unb ©eboftian, Slnfong 16. Sa^r^unbertö,
gut, ober üerborben. 2!aufftein 1606. C. Z. B. Hans Rechas . Veitt Linder.
(Slloden: 1) gottes wort bleibt ewig glaub dem mit that bist selig . christof
glockengießer zu nurnberg. 3icrt>ön»
ber. 2) Christoph glockengießer zu
nurnberg gos mich . zu gottes lob
und ehr gehör ich. ebenfo.
3) ave maria. 3)iefelben iBer^terungen.
■^iCöerii^ierßac^.
IBormaU rot^enburgift^, urfprüng*
lic^ ju ^o^enlo^e^’lBrouned gd^örig.
ü)orf tuar nermabrt mit 3^^*^ unb
©raben unb mit brei ^^ortürmen, auf
bnten ^adenbüd^fen lagen; non einem
^^^orturrn ftnb ©puren übrig. 2)ie JHrc^e
5ur ^eil. IBlaria, fc^on im 312iße(alter
ÖPnt ©tift üteiunünfter ein*
oerlcibt. ®aS 3>orf tourbe 1509 nicber»
gebrannt burd§ 9Wel(^ior n. Ülofenberg
ju ^albcnbcrgftctten unb 1526 eiugcnom*
men non 9bam n. S^üngen.
2)ie 5ürc^e ift ein romanif(^er, fpöter neränberter ©au. S)er int Oftturm,
im @runbri§ ein quergeftredfte« Sieredl, o^ne ©einölbe, (Singangdbogen runb. Oben
^at ber Xurm geloppelte ©(^allfenfter mit 3tnif^enftü^en unb 9lunbbbgen. genfter
nerönbert, fpi^bogig mit SKittelpfoften, bie ben ©c^eitel ftüpen. ißforten runbbogig.
©alriftei gotift^, mit fftippenfteusgemölbe. ?ln bcr ©^iffbede ift auf bie ©retter bie
3;aufe (S^rifti in 3npfmanicr gemalt. Sluf bem 9lltar fte^t ein 5h:ujifij, eingclaffen
in bad gemalte ©latt mit bem lanbfd^aftlid^cn ^intergrunb. Uber bem Elitär fi^t
bie Orgel, allesJ in IRololoformcn. 2)ie in benfelbcn gformen gehaltene .^an^cl fte^t
in ber füböftlic^en @de be^ ©c^iffd. iDluttergottedftatuette in ^olj, fpätgotifd^. ÖL
bilbniffe non einem ^forrer ©tod 1709 unb non brei fßfarrcm ©ejolb. ©ilbcme
?lltargefä^, ©arod (4 Äaunen, Äel(b mit ^atcne, .^ofticnbüc^fe, Jtranfenlcld^lciu mit
"^otenc). ©loden: S)ie grofec Ofanno non ©em^. fiac^cnmann 1507 ift umgcgoffen
non 3. ®. Äönig in Sangcnburg. 2) 1810 unter .Sfbnig 9Woj Sofef n. ©apern. 3) alt,
o^nc 3nfc^rift. 91uf bem Stird^pof ein ©rabftein non 1803 mit antiKfierenbem SRelief*
330
3lO0itfrci§. Oberamt ©crabronn.
bilbnjcrf, einem ®eniu^ mit ge)entter ^adel unb einer trauernbcn ßereg. ®er Slirc^^ot
ift no^ je^t umgürtet oon [torfeii guttermnuem, melc^e e^emalg ^ö^er oU je^t
aufragten alg JHingmauern mit ©chartern Über bcm runbbogigen ^^or fte^t ein
Jurm mit ©c^arten. 9In ber ©übmeftecfe ift eine ?(uSfragung mit ©tnfenprofil ;
^icr fab o^ne 3'»cifel ein (Srfer.
®ei ber i^ire^e ift ein erhöhter ^la^, jc^t ßc^rerSgarten, mit ftarfen f^utter*
maneni, ä^nlic^ einer Surg. 5)cr fog. Sc^Iobsröben im Söalb, 1,5 km norbloeftlid^
nom Drt (auf 9J?artung S25ermutg^aufen C5(, SDZergent^eim) mirb non ber SSoIf^fagc
mit ber Surg im Ort in SSerbinbung gebracht burc^ einen unterirbif(^en ®ang.
'5)er fianbtumi ber fRot^enburger Sanbmetjr bei Deimberg ift grünblid^
umgebant.
©öBrantf ©ntünii.
•^4-u6crorbentIi(^e ©^ön^eitcn unb ergreifcnbc ©egenfäbe finb öereint in biefem
lleüien ®ejirf, beffen ©oben mit getoci^t ift bur(^ bic flolseften ©rinncrungen <Sc^ma6cn«i.
3m S^iorben ein ©tücf üom SSelj^eimcr SBalb mit feinen ©beltannen. unb feinen
^mlid^en SBiefent^oleni. 25ann bog SRemätl^Qt mit feinen Dbftboum^Qinen, Belebt
üon ber altebrrnürbigen ©tobt mit i^ren türmen unb ihrem SSißentran^ ; unb be»
herrfdht non ben brei ^^oiferbergen, bereu fühne f^ormen in ihrer Äahtheit fo ergreifenb
roirfen. ®om |)ohcnrechberg, bei ber SaßfahrtSür^e ober bei ber öurg, fchtoeift
ber ®Iid h'*^ ®ebirg8fette ber ?llb oom ^ohcnftaufen biä 5um ;^ohenjoßem.
hinter ben ftoljen SJorbergcn ragt bie ©teitioanb beS ©ebirgeg mit bem 3)iabem oon
Reifen unb bem ©(huttermontel oon Sn^enmätbern. ©in ßaffif(^cr ®erg ift ouch
ber oorffjringcnbe Stofenftein, ben Submig Uhlmib gefeiert hat, ebenfo intereffant olg
f^ön, mit feinen fjelfenhöhten, S?cltentoäßen, 9?itterburgtürmen, unb ihm gegenüber,
bur(h ®ötterfagen mit ihm oerbunben, ber ©cheuefberg. 3)ort hinüber f^rang cinft
SalbnrS ©onnenro^. Unb bie d|riftliche ®olfäfage oerlegt auf ben Slofenftein bie
®erfuchung beä ^errn felbft; beim aße ;^errlichteit ber 2BcU liegt um biefen ®erg
her auägebreitet. 3)ohinter ober liegt bie lahle, ttmfferarme ^ochftäthe beS ?tlbiuh8.
©berefdhen fäumeu hirr ben SSeg unb leiten minterg ben Sßonbercr bur^ bie ©dhnec*
müfte. 3n ben SKuIben bnefen fi^ bie SBohuungen ber 3Kenf(hen äufommen, ein*
ftorfige, oft no^ ftrohgeberfte ,^äu§^en. „9lber ftiße unb friebti^h ift e8 hi^*^ oben
unb bie gütige SRotur hat amh biefer abgefdhiebenen ©cgaib ihre ©dhönheiten nicht
gan^ oerfagt nnb bo3 SBenthal mit ben tounberbarflen freiftehenben ®olomitf elfen fo
reich QuSgeftattet."
2)og ®oIf ift im ganjen ®ejirl olemonnifchen ©tamm^S unb in ben meiften
©emcinben fatholifch. ®ie SBäohnungen cntf))re^en im 9?em^thal bem mittelfchroöbifchen
SJrau^ ; im SSalblanb nörbli^ oon ber 9temS bem Stauch be;^ SGSeljheinirr SBalböi :
SSohnung unb ©d)euer unter ©inem !5)och, bie SBetterfeiten oerfchalt mit Scannen»
brettern unb rot ober gelb geftrichen mit ©rbforben.
®efdhichtlichc§: ®er Dberamt^bejirf fe^t fich äiifammen auä 5!eilen üon
ben ©ebieten ber IReich^ftabt ©rnünb, ber .^errfchaft Siechberg, ber gefürfteten ^robftei
©ßmangen, einigen Siittergüteni (Sartholomö, 3®i^golbingen, Siamäberg, SBinjingen,
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■6ijq|)U!ifi qun 6119^0^ 'u|i|iu3)0)c uuQ Ino Jll9<UU(u^iqB <)uiiui0 ^3
332
3aflftfrei§. Cberamt ©münb.
|)ürn, fiein^etl) uub bcm olttDÜrttembcrgifc^cn 3lmt ^euBac^ ncBft bem öormal!?
JHoftcr»2or(^if^cn Unteramt Xäferrott).
®ag <Sd^cnfung8bud^ beä ffloftcr« Sorfd^ nennt in pago Drachgowe gmei Orte
be$ heutigen SejirfS; ÜJiuIfingen (Miinioltinga 783) unb Sggingen '(Ucchinga 854).
333
bcn Siomcii mit bcm ©rintbmort >=in9cn finb bie Urbörfer ju erfemicn. 3^ncii
mögen fid^ bie SDörfer auf «tfofcn (»ing^ofcn) angeteit)t traben. Sieil^ngräbcr finb bei
Unterböbingen unb bei 3i*oniern (Zimbra a. 839, S. U©.) gefunbcn. ©on ber
9?ömerftrnße, an bie eg fid^ angef^Ioffen ^at, fü^rt ©traporf feinen 9?amen.
©^elgburg war bag SiömerfafteH am @^ieren^of ben ©eutfdben ein ©egenftanb
ber <Sage.
@in 9ieft beg alten ©rafenbingg erhielt fid^ in ber fog. SSaibet^ub nörblid| ber
9Jemg. Sn jenem ^interwalb ^aben fid§ big in bie neuere ^t\t freie Säuern ge=
l^alten. 3)ie ^auptmaffe beg Sejirfg gel)örte ben Herren ö. Siiren^@taufen ; ber
Älbu^ 511 ber ißfaljgraffc^Qft 2)ittingen, bog Jil^gP^iet jur ©raffrfjaft |)ctfenftein.
3)ic Orafenrecbtc gingen oon ben ©taufeni teilg an SBirtenberg, tei(g on 9ic(^berg
unb bie ©tabt @münb über. ^Dic ^crrfc^aft 9iofenftein mit .^eubad^ fam im 14. Sa^r»
^unbert an Sürttemberg unb unter beffen Oberberrlic^feit im 15. an bie SBöttwartb-
9ledf)tgnadbfo(ger ber ®rafen 0. |ielfenftcin im füblid^en ^eil unfeteg Sejirtg würben
bie Herren 0. Siec^berg.
©taufif^c SKinifterialen fo^en 5abireicb in unb um @münb. ?tn i^rer ©pi^e
bie sperren D. 9iecf)berg, SKarfd^ÖIIe beg ^er^ogtumg ©^Waben, uad^malg f^reiberren
unb iWeid^ggrafen. 2>ie ©tabt ®mänb bat fi^ Dberberrfi^aft 511 ertöcbren ge»
wu§t. Sie ftaufif^en 5lämmerer 0. fiinbacb fmb alg Herren 0. ^eingberg gro^
geworben. Slbelgftammburgen finb ferner nodbgewiefen für bie Orte Sargmi, Sra<f»
334
Oagftfrci^. Obcramt ®münb.
lüiiiig, (C6er=)9iettriii9en , (UnteD)53ö6ingcn, 2)egcnfelb (red^bergifc^c SD?tni)terln(en),
©utigbofcn (abgegoiigen auf ber 3JZarfiing oon ©rnünb), ©öggingen, ^erlifofen,
^crtlinäJueÜer, ipcubad), .^uffetdjofen, Iggingen, Sautern, 2KöggIingen, ^Ramäbcrg,
^K'lnbctbad^ (abgegangen auf ber ©münber 3JZarfung), Siofeuftein, ©tubeiiberg bei
'J^eUer, Sßinjlngen. ®urgen ober '}lbel§fibe o^ne eigene« ©efc^Ie^t, ba« na^ i^nen
fid^ genannt ^ätte, ftanben ju ^porn, Seinjett, ©trafjborf, SBalbftetten, Söeiler, SBi^-
golbingcn.
2) ie freie 9?eid)^ftabt ließ i^r Sanbgebiet öcrroaUen burc^ 93ögte, beren e« bi«
1728 Uier waren, gefeffen 5U '-öargau, Scttringcn, Sggingcn unb ©prcitbac^.
5)ie fogcnannte greipürfc^ ber ©münber war ein 3agbbejirf, ber Wo^t ur*
fpriinglic^ bem 2)ienftabcl in unb um ©münb gemeiufam öon ben ^obenftaufen
überlaffen war.
I S)urd} ben öejirf gc^t bie uralte ©rcnje ^wifc^en ben alemannifd^en Si«tümern
91ug«butg unb Slonftans. ©ie cntfprid^t ocrmutli^ berjenigen ber ©rafengaue (®ra^=
gau unb '^ilsgau?). Sebenfafl« folgt fie — SSalbftctten ausgenommen — ber
SBaffcrfd^eibc ^wifd^cn 9icmS unb ^il«. 3)ie Pfarreien bcS S9i«tum« ^lugSburg,
?lrd§ibiatonat« 5RieS, »erteilten fic^ am ?lu«gang bcS SÖZittclalterS auf 5Wei 3)efanate
ober Sanbfapitel: Sord) unb 3ggiugeu*2autcrn, biefe« wot)l oon jenem abgejweigt.
3um Sfapitel Sord^ gehörten bie ^Pfarreien ©münb unb ©traßborf; bie ^^farreien
2inbad^ unb 9iinberbac^ waren fd)on in ?lbgong gclommen. 3“ Sautern ober (ur*
fprünglic^) Iggingen gefjövtcn bie folgenben Pfarreien bc« heutigen i8e5ir!S; ®argau
(frül)er '^ilial oon $cubad)), ^eubad^, Sggingen mit ^erlifofcn (biefeS 1659 jur
'^Pfarrei erhoben), SDhittjlangcn (ebenfo), Sautern mit Sauterburg (C9l. ?lalen),
Seinjell (oon ©fc^ac^ abgelöft) mit ©öggingen, Soben^art (je^t 93art^olomä), 9J?ögg»
lingen mit iöcbingen, iPetringen, JHot (Jäferrot^), ©praitbac^ mit 2^l)anau unb
3innnecbad) (1659 Pfarrei), 3Beiler. 9iad^ bet SReformationSjeit Würben ade gmiii^
bi)d)en ^^farreien oereinigt 5U einem Äapitel ©münb, oon bem ober 1761 bie ^farr=
fir(^e jum 1)1. Streif getrennt würbe unter ©rljcbung ^ur ilollegiatftiftsfird^e. 3am
5öiStum Äonftanj, Ülrc^ibiafonat 9tlb, 2)efanat ©ü^en, gehörten (1275) bie Pfarreien
2) egcnfelb, 9?eid)enbo(^, ÜBalbftettcn, ©in^ingen, SBi^golbingcu.
?(l« Urpfarteien be« Se^itlS treten neben Sordf) (D91. Syelj^eim) l)eroor:
3ggingen mit bem Sitcl^ciligen SJiartinuS, unb ©praitbad^ unb SBciler (unb Ober*
böbingen ?) mit ©t. 3D7ic^ael. ©t. ißeter ift ^itel^eiliger oon SORögglingcn ; ber 3;äufer
oon SßiBgolbingen unb ju ©münb; ©t. Sorenj ju Sßalbftetten; ©t. ©ptialu« ju
©tra^borf, Oberbettringen unb 3iwmerbad) ; SRemefiu« in Surg^olj; ®(afiuS (fpöter)
in ©praitbad^; ©t. 9llban ju ^crlilofen; 9?ifoIau« ju ©üggingen unb Sinba^, auc^
in einer Stapelte 511 Unterbettringen ; SafobuS ju 5krgnu; 9^artl)olomöuS 5U Soben^nrt
('*®art^ülomä) ; Utrid^ ju örainlofcn; 9lfra ,511 2;äferrotb(=?lfra-9Job); unb beibe
3) ii)jefanpatrone in ipeubad^ (^?apeUen); Ottilia §u Unterbettringen; ©eorg ju 9)Zut^*
langen unb Seinseil, .sloloman in ben SlapeQcn bei 9iöt§enbad^ (©em. ®artl)olomÖ)
unb Unterböbingen. Unbefannt ift bn« 'spotrocinium ber ^farrtird)e Oon Degenfcib.
9Rur eine SUoftergrüubung ift aufgefommen aufeerl)alb ber ©tobt ©münb: baä
®oniinilaiier*97onnenUofter ©otteSscll (um 1250).
3) ic 9Reformation ift im ©einet ber 9?cid^Sftabt ©münb unterbrüdt Worben burd^
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Altertümer.
335
ben ooit Äorl V. ctiiflefe^ten ariftofratift^en 9iat. 3n ber ^errfc^aft JRc^bcrg ift
OUT einige eifrige ?[ii^ängcr ber fRctomiation eine Siuie gefolgt, Tuctc^e ebenfo ent«
fc^icben auf ber ©eite ber ©cgenreformotioji ftonb. ging e§ in bem rittcr-»
fc^oftlic^cn 3)orf XSinjingen. ©o ift bie SRefomiation nur im SBürttembergifc^en burd^-
gebrungeu: in bet 5um 5lIofter Sord^ gehörigen Pfarrei Xäferrot^ unb in ^cuboc^
mit Dbcrbbbingctt ; unb ou^erbem in ber ritterfdjaftü^en fpfarrei 33artf)olomä.
?Utertum«benfmQter: a. SSorgef ^ic^tlic^c: Oro^ortig mie bic fionb*
fc^oft am fRofenftein mit feinett turm^o^cn ^-elfen, feinen f)attenförmigen ,^öt)Icn»
cingöngen, feinem Sudjen^oc^tunlb unb feinen gernfic^len, finb bic SefeftigungS»
merfe, bie ber SRcnfd^ in grauer 58orjeit bort unb auf bem ÜRittcIbcrg unb
§ 0 b c r g aufgefü^rt t)at. (S?ergl. bie Sefd^reibungen oon Dr. ^r, Äellcr in .^cu»
bac^, Ölötter bc^ ©c^m. 3Ubocrein^ I., IIL, XIV; unb üon SKajor 3. 2). ©teincr,
g-unbberid^te au§ ©c^maben V.).
®a§ gonje iKerteibigungSf^ftem ift gegen ben ^tlbuc^ gerid^tet, mit bem biefe
^erginfetn 3ufammenf)öngcn; an ben freien ©eiten finb biefciben fturmfrei. !I)ic
©tcüungcn auf bem .ftoc^berg unb ÜRittelbcrg flanfieren ben Juni 9?ofenftein
über ben Älafenbcrg, beffen ipoc^flnc^c ba§ Sengenfclb f)cifjt. ?IIle brei Serginfeln
finb ju toeiten SJolf^burgen umgeic^OTTcn.
5)er $od)berg (751 nt ^od^, 300 ra über §eubac^) fpringt fiib(id§ nom
fRofenftein aU breitet 9?ed)tedE nor, ba? nur bnrdj einen fdtmaten (150 m)
jufammen^ängt mit bem HRaffiu am fogen. ^teibenburren. 5^a§ 3Serf liegt aber nic^t
on ber fc^mälftcn ©teile beei 3U)ifd^en ben ©eitenfd)Inc|ten, fonbern etma
100 m meiter 5iirüd, an ber Ijöc^ften ©teile. 68 ift ein ©ürtel üon üerfd^iebenen
^inberniffen (270 m lang, 15 m ^od^, 64 in breit). ©raben, bann
ein SBall, bann mieberiim ein ©raben, ein Oberer 9BaH mit üorliegcnber ®ärme
unb biütce il)nt nodjmnU ein ©raben. !J)ic ©röben finb jebt feiert, nngefäbr 1,5 m
tief an ber Siorberfeite, f)öber an ber fRüdfeite, bn baS gan3C 3Serf am ?tb*
bong angelegt ift. S^ie SBälle fteigen üorn auf 5 nt an. 9Rit bem 9Iu«b»b ber
©räben finb bic 5ßJäIIe oufgetüorfen. ^ie .ftinberniffe enbigen recbt8 (norböftlicb)
am Sergranb, linf8 üerlicren fidb bic ©fturen. SDie Änltiir b«! Profile biefc8
SSer!e8 febon febt üertüifcbt. .^ober 93u(benmalb bedt c8 unb in ben ©röben bliiben
bie ÜRaibtumen. 9Jing8 um ben fRanb beS 93ergc8, 50—100 ©ebritt untcrbolb bc8
beutigen ©cbübcnmegc8 , foU bic ©pur einer 3,^crteibigung8ftcIIung 311 finben fein.
^?on ber am Dftbang be8 SergeS entfpringenben Duelle läuft febnurgerab unb fteil
ein 9Bcg berauf. SBcnn wirflicb, Juie bie Dberamt8bef(brcibung angibt, 3*^9^^
bem .^oebberg gefunben werben, fo mögen fic üon ber löurg 9)?icbelftein (1333)
riibren, bereu Sage auf bem .^oebberg ücrmutet Wirb. ®en .^ibmburren be3eicbnet
JlcIIcr al8 !öegväbni8plab bc8 9SoIfe8, bo8 ben 33all erbaut.
2)ec äJiittelbcrg, fiiblidb üon ßoutern, fpringt in f^onn eine8 2)reicd8 mit
obgernnbeter ©pi^e gegen 9?orboftcn üot. 3)ie ©pipe Wirb gegen bo8 tiefere '^^loteau
abgefebnitten bnrdb 3Wci biütereinanberlicgcnbe SööIIc, üor benen je ein ©raben liegt,
entftanben burd) ben 9Iu8bub für ben 9BatI. Sc^t finb bie ©röben feiebt unb 311m
2;cil 3ugcworfen. 9(ud) ptec bedt pober SEBoIb bo8 SBerf. ®er innere böbergelegcnc
.^auptwall ift 400 m lang unb nad) anfjen 5 in bodj. S)et SSorWoII erreiebt on
336
Obevamt (Smünb.
ben ^laufen uid^t ben Söergraiib, bleibt eine freie ©treefe non 30 m. SBeftlid)
3ie^t ein ^o^lioeg jum ^aupttnall ^in. ®er nti^t oom inneren SBatt bi«
(Brunbrig beB 8iöniet(af}cUt Unterböbinorn.
(9Ia<b bem Sfflert: 3Der obergtrinanlftb^tätiftbe 2im« be^ Sidmemubeb-)
jlun iJiorbranb 150 m. 9ln ber Cflfeite ift er öon f^roffen f^el^tüflnbcn begrenjt;
bie S^orbfront ift üerftiirft bur^ brei tünftlid) t^ergefteHte ^Ibfö^c non 3 — 7 m 93reite.
2)er fKofenftein t)ot eine ^od)fInd^c non 1850 m licingc 3tDifd§en bem öftlid^eu
unb luefttici^cn ©teilrnnb unb 800 m norbfüblit^er ©reite, ©ie ift ringsum non
337
lotred^t abiaUenbeu Qn bcr 97orb)eite öon ^au^^o^cn, eingcfaHt; nur in bcr
'HZittc ber <Süb)'eitc l)nngt fie jujQmmen mit bem l^engenfclb. ©ine ^Iäf(j^Iud)t üon
SBeften itnb boS fd^mnle üo^pert^al uoti Dften greifen ^icr jufnmmeu big auf 320 m.
®iefe 5^-ront ift gefc^ü^t burd) einen Sßalt mit 3^ärmc unb ®raben baüor. ®er SSatt
ift im öftlidjen Steil 10 m breit; er imirbc, mie ei fd^eiiit, nac^träglid) crbrcitert 5ur
9rufnat)mc ftärfercr 9?crteibigun gemittet unb 511 biefem S)c^uf an bcr uorberen 0ber=>
tante gefüttert mit einer 2 m ftarten fDZauer. SDZan finbct Cuaberblöde oon S)otomitcn=
fall unb 5:uff, aud^ ©anbftcin, an einigen Seiten bebauen; unb Jflaltbrodcn unb
'JOZörtel öon bem Jy^tttoerf bcg fDZauerförpcrg. ÄeHer toeift na^, ba|3 bie fOZauer oon
bcn Erbauern ber fRitterburg Diofenflein alg Steinbrud^ bcnübt mürbe. S)urdf) ben SBalt
fü^rt ein eingefd)nittener 35Jeg; mie cg fc^eint, bcr alte tSiugang. 2)cr ©roben ift
5um gröfeteu Steil oerftedt in einer fjid^tenpflansung. 9luc^ ifl ©cfeftigung
nic^t bie engfte Stelle bcg ^alfeg gcmä^lt, funbetn ber anfteigcubc .§ang bobinter.
Unerflört bleibt ber üJZnngcl einer 9lbfpcrrung an ber redeten ^lanfe, mo bag Sapper*
tl)al hinter ben 23att f)craufftrcici^t. 2)iefe Sd)Iudjt mufj burd) irgcnb ein natürlid^cg
^inbernig ungangbar gemacht getncfen fein. 3n bcr ©d)lud)t meftlid^ Dom 2öall
ift eine Cuetle. öier tommt aud) bcr fRaturtneg Ijerauf non ;^eubac^.
Dag üappcrtbal iuar einigermaßen gefperrt burd^ eine Stellung, meld^c bftlid)
non bem üorbefagten 2BaH uorbereitet ift. Der ^ö§cre norböftlidje Deil ber Serg=
infei, bcr fogen. Steinmalb, ift nämli(^ nlg SZefugium abgefcßnitten bur(^ einen in
norbmeftlicßer 9lid)tung gejügcncn ®raben unb burd) tiniftlidje IBcrfcßiirfung beg
anftcigcnben .f'öngeg. Die ©robcnfoble ift 2 m breit, bie SBöfcßungen ftcigen in
einem SBinlel r»on nur etma 25**. Der öftlii^e ©rabenranb liegt 4 — 5 m über bcr
Sol)le. Slm SZorbenbe löuft bag SBerl big an ben J^elfenranb, mit einer Slugbicgung
lind) SScftcn. Slellcr nermutct, baß ßier jmci Dcrraffen ßinter* unb übcreinnnbcr im
§lbftanb mm 50 Sdßritt angelegt maren, bie burcß bie Sfultur üermifdbt morben mören.
5lm Sübenbe läßt cg einen 3“Qong frei, ben eg aber mittclft einer (Sinbiegung be=
l)err|d)t. Die Entfernung 00m ©raben big jur 9Zorboftfpiße beträgt 600 m. Dicfe
'-öefeftigung barf alg bie ältefte ber gau5en ©nippe gelten. Ein Sfüidjug mar aug
biefer 33urg gegeben burd) ben .^bßlengong ber fogen. Sd)euer an ber fRorbfeite bcg
®ergcg. 3n bem gclfenlranä ber Süboft= unb ber iRorbfeite finb nod) jmei .^ößlen,
bag ginftere 2o(^ unb bng Äleine ;^aug, alle (angcblii^) mit alten Spuren nicnfcß-
Ueßer ®emol)nung. Ein gmeiteg, noc^ ftärtereg SZefngium mar in bem f^malen toeft»
lid)cn Deil bcg IRofcnfteing, beim iZärmfelfen, l)crgerid)tct. Cuer über ben fyelgriiden
3icßt ein ©raben üon fRorben nad) Süben. Er ift 85 m lang, unb an ber Soble
5 m, 3mifi^en ben Cberfanten 18m breit. Die öftlicßc SSalllrone liegt gegen 12 ra
über ber ©rabenfoßlc, bie meftlid)c nur 5 — 3 m. Die ööfd)ungen ftcigen im Sinfel
non 45 — 50**, urfprüngli^ oielleii^t 55®. ?ln einer Stelle fteßt no^ ein mä^tiger
SUo^ im ©raben, nur mit einer 2 m meiten Spalte bureßbroeßen. Die füblid)c
;^älfte beg ©rabeng ift megen einer fRcigung beg ifJlateaug nocl) breiter unb abgclenlt
nad) rüdluärtg. Die meftlicßc ®öfd)ung ift ßier nod) oerlängert burd^ einen (big ju
12 m meffenben) |iang mit Ißärme ober SSoDuaH. 3luf bcr Ärone bcr öfttid)en
©rabenböf^nng oerjeießnet ileHcr Spuren einer Sküftung unb jmar einer gemauerten.
Stoljc 93üume fteßen in bem alten J8aHgraben. Der i*ärmfelg, ungefäßr 300 m
Paulus, SentinSIer aui ffl&rttem&eTg. 3oflfitteiS. 22
338
3aflftfrei'S. Oberomt ©münb.
ift abermals burc^ einen ®raben öom 58orIonb nbgefc^nitten, unb jmat mit
fenhedjten ^f^^'^önbcn (45 m lang, 13 m breit, 4,5 m tief). ®er affermä(^tigfte
®tnben, einer ©ebirgSflamm ö^nli^ (62 m lang, 14 m breit, 16—19 m tief), trennt
ben mittelnitcriidjen Burgruinen trägt, öom SärmfelS; jefjt überfpannt
üon einem jierlidjeii Srüdenftcg auS (Sifcn. S)ie)e beibcn Ie|5tcn ©räbeii finb mo^l
3BcrIe beS fcubateii SJZittelalterS, ber le^te urfprünglic^ ein ^flfcnfpnlt.
9münb. «tabtplan mit bcm boppcitrn Staucning. (l : lOOCO.)
?tuf bem ©nigenberg, fübmeftlic^ öon S)egcufclb, ift an ber fog. Burgf)albe
ein SSntt unb ®rabcn, ungefähr 400 i^uß lang, ber SBall 8 t)o^; gunbort
antifer äWiinjcn.
2Bcr mar baS Bolf, baS fic^ in biefcn SBaHburgen oerteibigcn motlte? ©o*
moI)I auf bcm ?(Ibud) al8 bruntcn im Borlanb ber 'Jllb finb ©puren oorgefc^ic^t»
Iid)er Beftebeiung. 2^ic^t oor bem (iingangSt()or 5um fHofcnftein finb am SUafcnberg
alte 5Idcrbeetc im SC8alb 311 crfenncn unb in einiger Sntfemung bauon gegen ©üben
micbcr. ?llS öorgefd)id)tlid^er BcgräbniSplob mirb ber |)eibcnburren be3eic^net.
■Jliif bcm ?l(bud) I)aben bie aWorfnngen öon Santerburg unb ©[fingen ©rabpügel
aus ber Bron3C» unb ber .§aU[tntt3oit; ®obn> unb BorratSgruben, eine @i)cnfc^mel3c
(f. oben beim Cberamt 9ialen ©. 1 ff.). 3m ®münber OberamtSbe3irt finb fold^c
nac^gemiefen bei Sautern, Ü)?ögglingen unb SDcgenfclb (^ölber im ©rgnu3ungSl)cft
311 J5unbbcrid)te II, ©. 17.25;. 2?ie untcrfiic^teu Hügelgräber bei Sautern loiefcn
5Römtjc^c8.
339
in bie ^aüftottperiobe. 3n bie glurfortcn eingetragen finb ©rabpget auf fotgenben
SJiarfungen: SKögglingen bei ber Ä^ird^e (füblid^) ein oualer mit 35x29 ra
5)urd^meffer. 3m .^leu^olj, 2 km narbmeftlic^ uon ÜJibgglingen, fieben .^iigel non
14 — 21 ni Durc^meffer unb 1 — 2X> m .t>ül)e. Sm ©tocflualb, 2,5 km nörbli(^ non
35?. ein groBer. 31uf 3)?nrtung ©ottenbof fieben .f)ügel. Sm Salö .f>eglc, fübli^ non
3D?öggUngen, fieben .^''ügel, barunter einer mit 36x27 m 2)urd;mcffer. 9?ad) ®ar«
tbolomn gel)t ein uralter 23 eg ou§ bem 9?em§tbal l)inauf non iöorgnu unb einer
non 35?ögglingen unb Sautem über öouterburg; bieä eine f^ortfefjung ber allen Äo^Ien»
ober ©aljftraße, tnelcf)e non ber Roller ®egenb über bie Simpurger 29erge jiept unb
jinifd^eu Jg)eud^lingeu unb 30?ögglingen unferen Sejirf betritt, ipof^mege gel;en auep
nom 9?ed;berg (2^orbertneiIer) au^: bie f^ranfengaffe über ben 2lo^rücfen (2lfenbrüde?)
jum ^opeuftaufeu ; bie fog. ölte .^eerftroBe über ba^ fRepgebirg nac§ 9?am?ed unb
inä giUtljal; ein 2Seg ing 9?em^tpal über ®traf3borf; unb einer am ©tuifen unb
©rnnegg norbei über bag 5lalte ^elb, quer burd^S Sautertpnl bei ®egenfelb unb bie
Sd^meinfleigc pinauf gen ®öbmeiifird^ unb ^eibenpeim. 9?od^ mieptiger ift bie ^oc^»
ftro^e, bie brüben auf ber SSafferfc^eibe jmifc^en 9?em8 unb Sein pinjiept, ein @tüd
bed ^öbenmegg non ©annftatt na^ 2lalen unb 9?btblingen.
3Rümifdbc$: ®er rötifd^e fiimeS 50g fid; an ober über bem rechten XpaU
bang ber SRem^ä b'” SD?auer, tuelcbe an bie ©teile eineö ^fabljaung getreten inar.
3m 9?ötenbad)tbal fdblofe biefe 3D?auer an ben 23aü an, ber ben ßimeä non Ober*
germanien bilbete. 2In bem redbten ©teilbang beä ^faffenbaebtbaU fe^te, mie
febeint, bie 35?auer au§, ber ^fabljaun muBte bi^r genügen. 2ludb im ©^iefetbal,
bnig cbemalS nerfumpft mar, bilbete nur eine 9?eibe non ^föblen, aber non mannS=
biden, bie ©renje. ©übli^ non Sggingen fteigt ber ßime§ in« 9?em«tbal b<^röb bi«
jur blutigen 25abnlinie. 2)ann erfteigt er mieber ben roten ©turj. 3m ^eubolj
(3D?. SRogglingen) burepfd^nitt er eine ©nippe feltifcber ©rabbügel, in beren einem
non ben 9iömern ein angelegt mar. 23arum bie ©rensmauer fo gezogen
mürbe, an 2lbböngen bin, mo fie überböbt mar unb non einer 2:böli<^Jnd)t in bie
onbere, marum niept über bie ,'pocbebenc, bie jmifeben 9?em« unb ßein bie 2Baffer*
febeibe bilbet unb ouf ber bie norrömifdbe |>ocbftraBe binäiebt, ba« ift noch nidbt
befriebigenb ertlärt. 23cfonber« beutlicb ift bie ©pur ber ÜRauer im 9?eppermolb
beim ©alnator, bei .^erlifofen unb im ©ebölj öiebert an ber ©renje be« Ober*
omt« 2lalen.
®on 23arttürmen ftonben brei ouf ber ©trede 9?ötenba^=Xaubentbal, einer
an ber ©teile ber Kapelle nor .^erlifofen, einer. auf ben ßaud)ädern bei Sggingen,
einer am roten ©turj, einer an ber ©trafje Unterböbingen*©(bönbarb, bejei^net bnreb
einen ©ignalftein, einer, ben bie ©rabenfpur umjiept, am ©aum be« .^eupotje«, einer
im .^eupolj, bei bem obengenannten ^i^^S^tofen, unb einer red)t« ber ©tra&c 35?ögg‘»
Iingen*.'peuc^tingen. (9?ac^ 35?itteilungen öon ^errn 5D?ajor 5. 35. ©teimle, ©treden*
fommifför ber 9?eic^«Iime«forfd;ung.)
35rei 5? oft eile bienten innerpalb unfere« ©e5irfe« 5ur ®edung ber ©renje;
ein Heinere« fogen. 9?umeru«».^l:aftetl, red;t« ber 9?em«, bei ber f^^ciniüljle , unb jmei
S?oporten*5?aftelle linf« am ©d)ierenpof unb bei llnterböbingen. 35a« 5tafteH bei ber
f^reimü^le ift 1902 entbedt unb au«gegraben morbeu oon .fierrn SRajor 3.
340
ijaflftfreiä. Cbernmt ©ntünb.
©teimle (nod) iiidjt ücröffcntlid^t). Hegt im SSogcimoIb, am Öergöorfprung jmifd^cn
bcii 3;^nlcrii bcr 9?cmS iinb be^ 9iötcnbQd)8, luigefä^r 700 m hinter bem fiimeS unb
1100 m üor bem ©c^iecen^oicr Slaftctt. ÄafteH bc^errfdjte bic 3iem§tIjQi)'lraBc
Hub baS S^öteiiba^t^al, b. ben bequemsten 3u9^^Hg jum Sime§. bilbet ein
na^e^u regeImnBige§ ®ierecf öon runb 55 m ©eitenlänge, mit abgerunbeten Gden.
®ie 2J2aueni maren
mit itngemö^nlic^ gro=^
ften Quabern non
Sriic^j'tein nerfteibet
unb 1,22 m ftarf über
bem ©odel. (Sin fo*
genannter Surm ift für
bic füböftlid^e (Sefe
nad^gemiefen; ein !£^or
für jebe gront. S)a8
nörblid^e, gegen gein*
be§lanb geri^tctc, ift
ganäjerftört. ®a8linfc
©eitent^or gegen ba§
fRötenba^t^al tnar in
ben (^runblagen cr^aU
teil. ?tm rechten ©eiten*
t^or ^attc eine Qtx»
ftörung unb Söieber*
^erftettung ftattgefun*
ben, S)ie jüngeren
93adcnmaucm maren
auf ben fKcften ber
älteren crridjtet. (Sben*
fo mar uor bcr 9?orb*
front unb uor einem
2ci( ber Dftfront eine
(Bmünb. ffllortciitunn bei brr ^eiliflheiMlirt^e. äufmre iDtoUer, Uli*
gcföljr 1 ni ftarf ouf»
gebaut in bem mit ©teinen aufgefüQten ©roben. 5ln brei 2!^oren mären fRefte oon
Sßegpflofter. 2)ie ©eböiibe im itaftctl maren in frül)er QHf bie (5irunb*
mauern abgebrod^en morben. 'Sie öoläbaraden bcr 9Jinnnfd^aft maren burd^ 93ronb
3erftört. 50 m füblic^ Oon bem S^afteß lag ein Sabgebäubc mit einer ^Ipfig gegen
SBeften unb brei I)ciäbaren 9täunien aufjer bem ^icijraum. iticinfunbe, meli^c bic
@ntftel)ung§3cit bei Slnftctti ergeben Ijötten, mürben nidjt gemad^t, auBcr einem
©igillatafdjcrben mit bem ©tempel Cobnertus.
Sai Äaftett beim ©d^icren^of ift befdjriebcn im Sinieimerf (Sief. 7). @i
lag auf einer in bai S^al oorgreifenben 3^ngc, feitlic^ unb oon rüdmürti über^ö^t.
58om itaftell Sorc^ mar ei 0,5 km entfernt, ©i fperrte eine ©trafec, bie oom 5»^^*
341
roorbeu
geführt
fertiger
mürtel.
0münb. ftnöpIleltuTin.
t^al Über ©tra^borf ^cr jur 9Rem« unb über bie SSogel»
^öfc weiter jum ^fo^l unb barüber ^innud jiir
ftrafee führte. Äoftett würbe 1886—88 au§>
gegraben non General n. S^oKee unb SOZajor j. 3).
©teimle. GS bilbete ein fRec^teef non 130x157 m.
®ie porta decumana War gut erbaiten; ein einfacl^eS
flanfiert non jWei b^tbrunb norfpringenben
Jiirmen. S)ie Gcfen waren abgernnbet unb nerftärft
bnrd^ 2ürme ober 3f^^cn. SSom Oratorium War nur
bie 9ibfiS im 3u»bament erhalten. ©ebiinbe
Weftlid^ nom ÄafteU, 50 bejw. 100 m entfernt, würben
1893 anSgegraben; baS jWeitc war ein ®nb. 2)er
Gingang jn bem le^teren lag im S^orben an einer
Strafe, weld^e nom linfcn Seitentbor beS ftafteUS ju
Xbal führte. 5)ic 5cfi“«g h>ar einmal bureb geuer
jerfiört unb na^ bem alten ^lane Wieber anfgebant
3)ie älteren SRauern Waren forgfältig auf*
anS ©tubenfanbfteinblöcfen ; bie jüngeren eil*
nuS 3Ralmfteincn unb mit fpärlicberem Slall*
3m 0(butt fanben ficb auch ^ufffteine, wie fie bei Siantern unb SSeißenftein
gebroden werben. 5lm regten <Seitentbor beS ÄaftellS würben ®rudbftü(fe einer
3mfcbrift gefnnben, 5Wölf löron^ebndbftaben, bie auf einer ©anbfteinplatte befeftigt waren
(aufbewabrt in (Stuttgart M). ®ie Sufd^rift wirb bezogen auf einen ?lntoninuS.
Gine gleichfalls nur als Srndbftüd er*
baltene ©teininfebrift gibt Äunbe non
einem ^udbbnltcx (librarius) ber erften
Sloborte non 9?ätem. Gine foldbe geben
ancb bie 3*pgftl"lcnipel an. 2)aS fanb*
fteinerne Sörunnenrelief einer Cuell=
npmpbc würbe im Sabgebänbe gefnnben.
Gin Elitär in einem Gcftumi (®münb M).
J)aS Unter böbtng er itaftell
(fiimeSWert 2ief. 1) liegt bi^t am öft*
lieben Gilbe beS Dorfes, 1100 m hinter
bem fiimeS. 2)er fpiab, Snrgle genannt,
unb fdbon jur Dberböbinger lUZarlung ge*
börig, bilbet ben fRorbweftranb einer
.^ocbflädje, bie im Slorben bnreb bie
SRemS, im 2yeften biird) ben illof^bacb
begrenzt wirb unb erl;ebt ficb etwa 30 m
über ben 5Bafferfpiegel ber 5RemS. Gr
gewährt wie baS ilafteCl ©ebierenbof
» "* einen Überblid über ben ^imeS. 3)aS
0münb eiw «nfteU bat annäbernb qnabratifd)e gorm
342
i^agftfrei?. Cberamt @münb.
(148x135 m). 3)ie Umfo^fungSmauern ^oben eine ©tärfc üon 1,19 m, an ben
abgerimbetcn @dcii 1,30 m. porta praetoria i[t baS nörblic^c Stf)or ansuff^en.
(Sämrttdje (;Qbcn je ^toei 5iirmc, bic ui^t über bie SKauerflud^t oorf^ringen.
2)ic porta decumana war eint^orlg, bie praetoria ift auSgebrod^eu ; bie planten»
tt)ore bflben je jwei (Eingänge, getrennt buri^ eine 9)iauer non ber ©törlc ber Um*
fafiung^mnuern. ?(n ben Sefen ftanben bie üblichen ^ürmc. 3>^iff^f»türme würben
nur nu ben glanfen, in ber iDUtte beS Hinteren 5;eüS gefnnben. ?lm weftlid^en
@nbe bet iRorbfront, neben bem Sefturm, Ingen bie ^unbamente eineg rec^tedEigen
SOinuerWerfg non 13,30x5,40 m, Welc^eg nlg ©eje^ü^ftanb gebeutet Wirb. 9Jom
^tütorium unb einem 5(nbau begfciben
fonnte ber ©runbriß fe[tgefteflt werben,
^n bie 91pfig beg Sacellum fcfjlofe
fi(^ nod^ eine tteinere nn, bie ner»
mutlii^ bic (SJötterbilber enttjiclt. Öft*
lid^ nom Oratorium ftonb ein Iteincreg
©ebäiibc non nicr SJäumen, mit einer
?lpfig gegen 0[ten ; jwei 9?äumc tjeij*
bar. ^ier wirb bic SBo^nung beg
Sogeroberften nermutet. Unter ben
®cunbmaucm bcgfelben fonben fic^
bic SRei'tc einer burc^ geuer jerftörten
®arndEc non |>ol5 unb Sc^m. ®ag
SJEnuerWerf ber ^eftunggmouern wie
ber ®cbäubc be)'tel)t nug SJZnimfteinen ;
an einigen türmen finb fic äbren*
förmig geftellt. 5)ie SSattgrÖben, auf
ber ©übfeite unterfud)t, waren in ben
gelfen ein gegraben. ?Iuf eine 53crme
non 'ji ni ©reite folgten ^wei ©pi^*
grüben non 1,25 m $icfc unb 5,50 m
bejw. G,50 m ©reite. 5)ic SfEorbfeite
war burd) einen ©teilobfaU gefc^übt. ®ie 92orboftedc beg 5?a)tcttg tiegt er^eblicb tiefer
alg bic anberen 2:eitc; ^ier ^at eine Slbrutfc^ung ftattgefunben, bic fid^ aiu^ an bem
®ebüube neben bem Oratorium bemerfbar madjt. — ®ev ©egleitbnu mit bem ©ab
wirb im fKemgtljat gefuc^t; bie bürgerliche 9?ieberlaffung auf ber Hochfläche [üblich
öftliih beg Slaftcttg, wo jwei ©eböubc entbedt finb. ©efunben Würben im i^nftell unb
feiner nüchfteu Umgebung 2J?iin5en non 9J?arc 3lnton big ©eptimiug ©enerug unb Sulia
®omna, ein fWilitärbiplom , bag um bie SKittc beg 2. Sabrhunbertg angefe^t Wirb,
©^(euberfugeln u. a. — ?(m Slaftell norüber führt ein alter Sföeg, ©ehrweg genannt,
im 2!hfll öon Unterböbingen (unb bem Simeg) nad) Dberböbingen unb Heiibach,
©artholomü jit. ©om 2)efumanthor beg Slaftellg lauft auf ber SBfQ nad)
Dberböbingen, ein jweiter ftieg Wahrfcheinlich bireft hinab jum ©ehrweg.
Xic Heer firn fec im 9lemgthal ift burd) einen Duerf^nitt bei bet Äreusmühle
nachgewiefen.
Xciiti^e ?Utertümer.
343
2)cutfd^c ?Htcrtümer: 9lei^cnc|rä£)cr finb ßefuiiben ju Unlcrbbbhigen
beim jej^igcn Ji^ieb^of (^unbc in Stuttgart M) unb ju 9D?artuug Cber*
böbingcn.
SJiittcI alter: Steinfreu je ). bei @münb (4), ^ertifofen, S))raitbac^.
iöitbftörfc bei ®münb.
©renjfteine oon ber Cymihiber greipürfe^, fog. ^ürfd^fteinc, ^bbilbungen
in ber (Sr^orb’fcfjcn (jebt ftobtifd^en) 5((tertum^)ammlung.
Sefeftigunggmerfe: ©münbifefje Sanbgräben jogen fid^ über bic ^od|=
pädjen bei 3inimerbn(^ unb ®öggingen, mo^t aud^ bei ^Jl)ier^au))ten unb llj^ftettcn;
auc^ ein Iiin|)nrgi)d)cr, gront gegen Silben, bei lyorberlint^af. Sd)nnjen finben fid)
bei lautem (mcftlic^ »om Ort, om be^ SJfittclberge) unb bei Oberbettringen (auf
bem (5)ügling). ^nuIuS ^ält ba§ Serf auf bem ©iigiing für ein römifc^c^ Säger
unb ncrjeidjnet aud^ norböftlid) üon Saiitcrn, rcdjtS tior bem 9iuSgang be^ 2]f)Q(§,
eine 3Barte.
Spuren abgegnngener 18 u r g e n finben fid) auf folgenben 9J?arfungcn: 93nrgau:
S(bf(^nittgräben ber !öurg 3^. am 18erg beim IBirf^of. 55egcnfelb: '?lbfd)uittgräben
ber IBurg 2). am Äuf)bcrg. ©öggingen; Sd^io^graben üom 83urgftaß ber fHittcr
D. ÖJ. ^erlifüfen: ©rabenfpuren ber ®urg f). am inneren ^obberg. ®eim 2Öeiler
®urgl)ülj örabenfpuren (?). öggingni: auf ben Sdjlofeödern ©rabenfpuren nom
®urgftaü ber fRitter n. % SDfögglingen : 58urftcl bei ber Äird^e, urfprünglid) ein
©rabbügcl. SRutblangen: ©urgf)albe. Oberbettringen: am ^£Iofterftur5 über bem
9iemgd)at ©rabenfpur ber 18urg 93. Sfe^berg: .fiepelburg beim Sd)urrcn^t>f. Sprait»
bne^: 58urggrabcu bei jEbf*nau, gegen baS fRottbal ^inau«i. SBalbftetten: 1) ©röben
ber löurg om (Sid^pölsle. 2) ©ranegg bei liannmeiler. 3) !Jfccl|bergIe bcSgl.
SBcifer: 1) Öurgftott im Ort. 2) ©reiben Don ber 18urg Stubenberg beim ©ienget=
pof. 9(uf eine ®efcftigung, bie ben alten ^oblueg fperren mod^te, beutet ber fRamc
ISirfpof (93ürgbüf), ©cm. fReidfjenbac^. Spurlos Dcrfd)U)unben finb auf ©münber
älfartung bie 93urgftäIIe bet fRittcr D. 9?inbcrbad^, biefer angeblid) beim je^igen ©orgiS*
bof, unb u. (futigl)ofcn, biefe^ S)orf angeblid) im 3vem§tt)al Dor ber 9fötenbad^=
münbung gelegen, ©ine l8urg 9)fic^eiftein auf bem ^*>o^bcrg bei .^eubad) ift frogmürbig.
3m erften großen Stöbtefrieg (1376 — 78) fepeint bie 18urg IBetringen jerftört
morben 5U fein. 3m britten (1449) sogen bie Stöbter Dergeblidb gegen ^open*
red^berg, serftörten bie 93urg Sßaibftettcn, erlitten aber auf bem fRüdfsug nadb ©münb
eine fd)n)crc 3?iebcrlagc Don ben SSirtenbergern. 3n bemfelbcn 51’ricg mürbe bag
.iUofter ©otte^sett burd) 93ranb jerftört, im IBauemfrieg geplünbert, im fd^malfalbifd)en
Äfricg abermotd niebergebrannt. 1707 marf baä 9tcid)Bf)cer smifc^en 3ggingen unb
93orgau Sdianjen auf.
^münö.
Obernmt^ftabt an ber 3tem^, bei ber ©inmünbung mef)rerer Seitentl)öler.
©efd)ic^ttid)eö: ©münb tritt in§ Sid^t ber ©efd)ic^te al8 ftaufifd)e Sanb*
ftabt, bie 1162 fd)on „93ürger" (cives) pnt unb 1188 al§ biirgus bejeid)uet mirb.
2)ie ftaufifd^cn Könige unb Slaifer finb feiten in bie ©egenb gefommen; nad^ ©münb:
1193 ^einrid) VI. unb 1240 unb 1246 Jt'onrab W. Äonrabin bat 1266 ^ier Scib»
naebten gefeiert. 18on einer fßfalj in ber Stabt ift nidbtö befnnnt. Oie ©l)ronifen
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344
Cbcrnmt ©münb.
frcilidj lülffeu öon einem ©tein^aus ®arbaroffag, baS an ber ©teße be# ©d^mörljof^
geftnnben. 2)ie burgUi^e Scfcfligung ber ?üt[tabt ftnmmt mo^( wie biejenigen öon
.'Oeilbronn, (i'felingen, SReutliugcn aii§ ber Sriebric^S II. Siitterlid^c iDJiniiterialen
ja^cn ja^lrei(^ in ber ©tnbt unb auf ben benachbarten '^Jürgen. S^at^fominen,
jufammen mit einigen mittelfrcien ®e|chlcrf)teni, mürben bie erften öürger ber 9ieich§'
ftabt. J'ie ©tabt blieb if)ren angeftammten |)crrcn treu tro^ päpftli^em 58ann (1239)-
2)er erfte oon ber ®ürgerf^aft gemöhlte Sürgermeifter mor ber 1284 öcrftorbene Sertolb
filebjagel, beffen ©rabftein erljalten ift. ®ag ©tabtroapben ift f^on auf einem ©iegel
öom 3ahr 1277 ein aufgeridjtcteS (Sinhorn. 3m 14. Sahrhunbert erlangten bie 3»nfte
9lnteil an ber ®ermaltung unb 9ied^tgpflege. 1398 üerfügt Stönig ©enjel, baS
<9münb. Vnfic^t uon Gübtorfttn, nac^ Slcriand ffierf.
®erid)t folle öom 5Rat unb ben 3»öft>öeiftem gemeinfom befteUt merben unb jmor
hftlftig Qii^ ben ©efchlechtern unb aus ber ©emeinbe. 3)a§ taiferliche ©chultheißen»
amt mürbe unter Saifer ©igiSmunb an bie ©tabt ücrbfänbet unb nie mieber cingelöft.
Sm 10. Saörhunbert feljte fich ber 9lat jufmnmen auS 8 9?atgebern öon ber ® ärger»
banf, 8 öon ber ©emeinbebanl unb 8 faiferlicher
^Botlmacht 1553 bie 3u”ftmeifter auS bem 9?at unb übertrug 1556 bie jährli(he
(Srneuerung berfelben fünf ©eheimen. „Soh^^iunbertelnnge innere llnruben, ^rojeffe
ber llnterthanen unb ©tabtbürger mit bem 9iat maren bie öerberbliche ^rii^t biefer
iyerfaffungSQnberung, melche mit 1802 ihre ©nbfehaft erreichte." (."p. ®auer.) 9luf ber
f^mäbifchen ©tftbtebanf beS JKeich^tagS naljm ©m. bie breijehnte ©teile ein. S)ie
jährliche 9?eich?fteuer betrug im 14. Sahrhunbert 270 ^funb fetter. ^J>er fpätere
Slnfd)Iag mar für einen iHömermonat 176 fl. 3m 17. Sahrljunbert ftedte bie ©tabt
in „unabfehbaren ©chulben".
Die ^farrfirdje gehörte bem Sllofter li^or^ biS 1297, mo fie famt ber SohanniS»
fapelle bem 9lugSburger Domfapitel überlaffen mürbe. 1318 mürbe fie bemfelben
©imliib.
345
ciiiucrlcibt. Offenbar gefjörte ©miinb ciiift 511m Sprengel ber Urpfarrei öorc^. ®ie
'iPforrei öerblieb and) bei bem fianbfapitcl Cord) big jur fRefomiotion. 3n ber
3?cforinationg5eit , 1544, imirbc bag ^otronnt üom 51uggbiirger 5)om!npitel fnuflid)
an ben 3Jat ju ©nuinb abgetreten. 1764 ronrbe ble ^farrfirc^e jur Stiftgfir^c
erhoben, um bie Stabtgeiftüc^feit üom SSerbanb mit bem Sanbfapitel jn befreien.
Sdpn im 14. 3a^rl;unbert Ijatte fid) biefe 511 einer ^riefterbruberfd^nft jufammen-
get^an. 3“ ®orred)ten ber ^farrfirc^c gef)örtc au^ ein 91fp(red^t, bag 1785
bnre^ ein bifd)öflid)eg ®efret bef^ränlt hjurbe. “J^ie Sopannigtapelle, üielleidjt eine
0münb. Wartnilnt)-
ältere Stiftung alg bie |>eiligfreuäfirc§e, bereit 5!o(^ter fie 1312 genannt mirb, biente
roäl)renb beg Saueg jener jeittueilig aig ^farrfird^e; alg folc^e toirb fie noc^ 1399
bejeic^net. Seiber ^rc^^öfe waren Öeic^enfelber. 9tuf bem ummauerten ^farrlirc^bof
bei .fieitigfreuj, ber 1804 l)on allen ©rabfreujen gefnubert Wnrbe, ftanb gegen Süb»
Weften eine ilapelle beg pl. 'IRid^ael mit ©ruft unb angebautem Ölberg; fie
nmrbe 1807 abgebrochen. 5luf bem Jtirchhof bei St. Sohann ftanb eine 5!apelle
beg hl-®itug, 1807 obgebrodjen; nach ber Solfgmeinung War fie noch älter alg
bie 3ohannigfirche, Wag nicht wahrfchcinlidh ift. ©ine alle
Sauformen nidjt bentlid). 2)iefe Kapelle h^ttc gleichfallg eine ©ruft. ?lbgebrochen
würben ferner: (1834) eine Sebalbug®5fapeIIe, urfpriinglich Wopl Xiebolbg-
fapeHe in ber ©albftetter Sorftabt; (1827) St. ©eorgg*il opelle in ber lieber*
gaffe, am 2;urm beg unteren (1807) St. 9? ifolai*. Stapel le in ber
Stappelgaffe; St. 3ofen»S?npelle am gleichnamigen ^h*^*^* 'innen»
Äa pelle war 1507 an bie '3luguftinerlird)e angebaut worben. Seim ©orgigljof
ftanb eine Äapellc St. 9J?argorethcn, äur SPfarrei Sggingen gehörig; fie würbe
'i4,u(t g)iquni0 'quQtu0
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348
Saßftfrei?. C'beranit (Smünb.
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Kiofner
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Fio i Srfxnjtt nach AB.
(Bmünb. ^eiligfieujrirc^e. beb ((I)oi8.
(91a(b ffglr.)
1811 abgcbrorfjcn uiib bic ©teinc jum 5öou ber Dberbettringcr Sfird^e öcrtoenbet.
6in itopellc^cu mit iöilbcrn be^ gcfrcujigten .^leilaiibS unb ber ©c^iic^er ftanb bei
ber 9?id)t)tätte hinter ©t. J?at^arinen.
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@niünb.
349
1
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KIW*
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X'ic Sfieformation, bcrcn
in bcr 5Hcid)S^ftabt (Mmünb
Vmünb. ^ci(tgfTCUjfiTci)C. did Dom {üblichen Seitcnl^iff in ben Cbo’^umgQng.
ift
bebcutcnbfter SJortämpfer bicr ?lnbrca^ ?((t^cimcr njor,
(jefdjeitert. iPnuernfeieg 1525, qI^ ein
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350
^aoftfreiS. Obecamt @münb.
neuer, bemolratifd^er 9iat cingcfe|jt ioar, unb im fc^malfalbifd^cn Ärieg, als bie be*
lagerte Stabt fid^ ben ^roteftanten ergeben tjatte, festen bie eoangelifc^e Sa(^e ju
fiegen. Scibemal gelang cS bolb bet ariftofratifd^en unb tonferöatinen Partei mit
äußerer Unterftiibnng , bie 9icgierung toieber an fi^ ju reifen. 1528 inurben auf
ber SiemSbrüefe fieben SBiebertÖufer entl^au^jtet. 1570 — 74 mürben bie (Suangelifd^cn
auSgemiejen. 97ad^ bem brciBigjä^rigen Ärieg mürbe attmäblid^ bie ganje Siirger»
fd^aft eifrig fat^olif^. 2)ie tird^lic^e Sitte burd^brang in ber fleinen IReic^Sftabt
nic^t nur boS böu^lic^e, fonbent auc§ baS öffentlid^e Seben. DJianc^ct altertümliche
iöraudb erhielt fich &iS jum Untergang ber ftäbtifd^en öerrlid^feit. So bie
ifkojeffionen an allen SKtchenfeften, jumal am ^almfonntag — mit bem ifJalmefel — ,
am gronleichnamSfcft unb Ärcujfeft. So bie Settelgänge ber jmblf Slpoftel am
(^rünbonnerStag , ber Stemfingcr am 2)reifünigStag, ber Siechen oon SBiefenfteig,
beS SettcllreujeS mit bem Srotfarren. So bie IRumpelmette am Sorabenb unb bie
^lufjüge ber ©eitler, ffreujfchleifer unb ^liiSfpanner am Karfreitag. So baS ißaffionS*
fpiel, baS am Karfreitag auf bem ^farrtir^h*^? aufgeführt mürbe unb bereu ^^eyt
erhalten ift, bie Krippen jur SBeihnacht^äcit , nnb bie hfiliQcn ©räber, bie oor
Dftern in ben Kirchen aufgebaut mürben. ?lm ^immelfahrtSfeft mürbe in bet ^farr*
fir^e um SJfittag eine owlgcsogcn jum ©emölbe, unter beffen Öffnung
brei ©ngel unb bie 5!aube beS 1)1- ©eifteS an Schnüren tanjten. §ln gronleidhnam
(©ngeliStag) mürbe allcS Sürchenfilber im 3^9 einhergetragen; bie ©eiftlidhen trugen
Slumenfränje ; fe^S iTiiniftranten maren alS ©ngel gelleibet. 2)er 3^9 bemegte fich
bei oerfchloffenen 2^horcn um bie Stabt. Sebe ©affe höUe im Sauf beS SahreS
ihre eigene Kirdhmeih mit meltlicher Suftbarleit. 0ft mar man auf ber SSallfahrt.
@müub.
351
I)q8 <Stanbc«bctouBticin fom 5U breiter ©cüung bei ben kaufen, ^od^5citen unb
fieici^cn. Söeffcrc Seutc würben im 6^or ber ?ßfarrfirc§e getraut, mittlere unter ber
©toffel beim J^reu^oltor, geringe im ®ang neben ber ^anjel. Unjuc^t unb ß^ebru^
Würben mit öffentlicher Sdhanbe beftraft om Pranger unb t»or ber Äirchthür. SKerf^
würbige ßctemonien hafteten om 3wiftwefcn unb ben reichSftäbtifdhen ©toatöaftionen,
ben ^uaftjah’^lagen, bem @^wörtag. ®eim SKcbgerritt am gaflaa^tbiengtog holte
man im Älofter ©otteSjett einen üier ©chuh langen Sebfud|en, ben ber Dberacht==
meifter ber ^och ju SHo§ an einer ©tange trug wie eine ©tonbnrte. 3)ie
®urf(hen Waren befrän5t, bie ?t(htmeifter, 3ww?*'fttechte unb tiberrcitcr bewaffnet.
Slltertümliche ©ebräud^e Waren ber Umjug ber jungen ©h^o^ännet am ©t. Urfulatag,
ber ^fingftlümmel, bie iBergreiter an ^ronleichnom, ©t. SohanniS ©egen unb ^euer.
©hrbor war bie biirgerlidhe 3^ra(ht, mit SlZantel unb ®egen, aufwenbig unb fteif ber
^u^ ber SÖeiber, non ©eibe, ©hiben unb ^erlenfticferei, giligranfdhmucf unb SRuflcm.
2)er ^Ici^ im ^anbwerf foll nidht aUjugrofe gewefen fein. §ln ^rintftuben Wor tein
SWangel. !I)ie ältefte Wor im Pfauen 1426 eingerichtet öou ben ©cfchlechtent.
Qi gab einen ©chieBgraben unb ein ©chie^hou^« unb noch h^ute h^i^^
^lah ber 2!umiergraben. ®ie .^auf)twoche War auf bem SÖiarftpIah. ?lm 9?at«
hou§ ftanb ber Pranger. Die 5^öf)fftott war bei ©t. Ä^atharinen. Der ©algen, ein
monumentaler ©ou mit ©öulen, ftanb on ber ©ettringer ©teig. Der hölzerne
©honifche SDiantel, ben 9louf» unb Druntenbolbe tragen mußten, ift bemalt mit böfen
©Xempeln (©tuttgart M). ©in oermeintlicher 3)?alftein üom |)e5entichtplab würbe
1817 in ber 8tem§ gefunben, ober nidht aufbewahrt (©rimm, ©efchichte ber ehemal.
IReichäftobt ©münb 1867, ©. 374). ©t wor üieredfig, etwa 4 ^ub hoch unb im Ouer»'
fchnitt iV» 5u6 ftorf. ^n ben ©eiten waren ^cfluren auSgehauen, angeblich bie hl-
manbab mit ben Snfignien ber Sitquifition, geuer, 3ouge, ©chürhaten; ©t. Dominifu^;
352
^(jflftfrcis. Oberamt Ömünb.
<St. 35eit im ÖIfcffcI ; G^riftuö am Sltcuä. (Sin grieb()of für ©elbftmörber mar beim
Sobanni^liri^b^Jf* 3ubcnfrieb()of lag im 9icibliiig«malb bei Straßborf. ®cr
eilte mar mof;l in ber ©tabt, bei bem 1258 angefauften 3nben[)of, mo ücrmutlid^
auc^ bie ©ijnagoge unb boS 5öab ftunben. Sine alte ©ünagoge, meld^e 1788 ab=
gebrochen tuurbe, ftanb bei ber fog. Subenmütile,
2)ic SBafferfriifte ber 9iemä unb be§ SBalbfiettcrbadj^ finb früfj au^geuü^t
morben. 2)ci ©tabtbarf) unb ber 8Jem§mii^Ibac^ famt bem ^afinenbad^ trieben eine
^Inja^l ÜJUiblen innerhalb ber ©tabt unb üor ben SJZaucni, aud^ ju S^inberbad) unb
Sutig^üfen unb 511 ©otte^jeU. 2)er 5Rem$mü§lbad§ ift fd^on 1321 ©egenftanb eine?
^Jertragö. 3)ie ©emerbe maren in adjt 3ünfte eingcteilt. 3)a^ Äunftgemerbe ift
fd)on friif) üielfcitig üertreten. ©olbfd^miebe maren miubeftcug um bie SWitte be§
15. !Ja^r^uubcrt^ ba; ^lattner 1463; ?lugftcinbrct)er fc^on 1433; fie üerarbeiteteu
bcu ©agot non ®ott, bie ?ld)ate au^ bem Sinipurgifd^cn u. a. ju Stofenfräiijcn unb
©c^mudfac^cn.' SSon 1594 batiert bie elfte na^meislid^e ©olbfdimiebSorbnung, bie
aber fc^on al§ erneuerte bejeidbnet mirb. '5)ie grauen, befonberö in ben Sllöftcnt,
trieben ©tiderei, ^crlftriderei, ©c^Ieiermirfcrei.
Sin 3)Jeiftcr ?jtel 2)?artin, ÜJ^oler 1414, ift ©c^miegerfo^n einc3 §errn n. 9?inber*
bad^ unb fid)rt im ©icgcl ein ?Intoniuefreus nebft ben brei ©diilbc^cn ber SDZaler.
Sin ^Berfmcifter Sifefen in ©münb liefert 1450 bem ©rafen n. SBürttemberg „^mei
loerfcnbe .^anbmerfe" unb unterrid^tet bie üBebiemmg^manufc^oft. 1468 mürbe ju
©münb ein ©olbfd)inieb Submig SBurenmeifter, mirteubergifc^er llntert^an, ermorbet.
1518 fiuben mir einen nermöglid)cn 9}?alcr Valentin ©d^opf, 1520 einen Sltaler
2;bomag ©cg, 1544 einen ©olbfd^micb ^on3 ^le^ger, 1561 einen SBaffenfe^mieb
Sorg Sfalicnflein, 1622 einen ©la^maler 3ol)flnn ©d)le(^t unb 1693 nod} einen
folgen 9tamen§ ^an4 Sbomaä Dtt.
©münb er Äünftter, beren Stameu in ber 5limflgcf(^icbte leben, finb bie
•iparler, bie fid) im 3lug(anb au^ oon ©münb nennen, nämlid^: ^cinrid§ I au§
Ä'ölu (ober ©oulogne?), ber ©c^öbfer ber ^eitigfreujfirdje, nadE) ber Überlieferung
im 3>ol)re 1333 biei)er berufen; unb feine ©öl)ne; ißeter (geb. 1333, nod) 9leu*
mirt^ 1330), S?ombaumeifter ju^lßrag feit 1356 [9?eumirtt): 1353], f 1397; SDZic^acl,
1359 unb 1380 — 83 in ^rag bezeugt; 3o^anneg, 9}?ünfterbaumeifter 511 ®afel
1357 unb 311 3'^^eiburg i. ©r. 1359; |»einrid) II, ©teinme^ in ^]^rag 1378, marf=
grüflid)er ©aumciftcr in ©rünn 1381 — 87, 1391/92 in SWailanb am 3)ombau. S^re
9Zad)fommen finb üon ©münb entfrembet. SDcr SDenffteiu besJ ober ber erften iWünftcr*
baumeifter 511 Ulm, ber 1898 im ^ÖZüuftcr aufgcfiinbcn mürbe, trögt ba§ 'ijSarler»
.^eid^en, mie e§ ^]ßcter unb äl)iilid) Sol)anncs5 führte, im ÜÜZeifterft^ilb jmifdjcu ©tein*
mcbl)ämmcrn, feine 3nfd)rift nod) 3al)r§5at)I. S§ ift glaubl)aft, bafj er ben brei
«•ften ©anmeiftern be§ iöZünfterS gelten follte, ©einrid) I, 9}Zid)el unb cf>einric§ II
1387—92; unb e§ ift möglid), baf; bie§ ^einrid) parier, ber ©tammoater, unb
feine oben oufgefül)rtcn ©ö^nc biefeg 9^amcn§ maren. ^ian§ ;^ofd), ©Qumeifter ju
©münb, leitet 1539 bie f^eftungSbauarbeiten j^u ©c^ornborf unb unterfd)rcibt 1563
ba§ ©ruberbud) ber |)üttenleute, ift and) ©erfaffer eineS ©üd)leing Geoinetria.
©cborenc ©müuber finb bie ©ilbl)nuer: Sri), ©arg in fjreiburg (um 1500);
©eit ©auml)auer in 5öür3bnrg (um 1500); Safob 2B oller in EJübingen (1556—69);
(ümiinb. 4!>cilielTeujtiTcb(. Störten jur Safriftti unb Stiibeltrrpp«.
'£au(ul$, Xenfmäler au« Sürttcmbrrg. C^agfttrr«.
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354 ^ttflftfrei«. Obcranit ©münb.
ficoii^orb S5aumI)QUcr, SBottcr^ ©tieffo^n (?), cbcnbort (feit 1559; f 1604);
6()ri)'top^ Sclin ebenbort (1577 — 1607 nac^njeidbar) ; unb 9)?o^ ju 9ieut*
Qimünb. ^Hligfrcuj(ir(()c. $on bet Ctgcicmbote.
liiigcii (1555—77). ®rt)nrb iBarg, hjo^l bcr jweite bcä 97omcnö, ift üon 1582 an
nac^luci^nd; in Söiträbiirg, 1585 in ilombinrg unb Äod^erftetten unb 1.586 in ©tntt»
gnrt neben ©. ©^lör tt)ütig geiuefen.
©rniinb.
355
3n ®münb fetbft (jat bic ^Qmiüc i^ogt getpirfl aU ®aumeiftcr unb ©tchi*
me^cn, in minbcftenS brci Ojenerotioncn. S?afpar L, ber 1591 ben ilönigSbroiiner
Öof nciierbaut ^at, Äafpor II. (1584— K>44), bcr «Schöpfer ber Saluator» unb ber
.^errgotteru^-.Slopcüe; beffeii @o^n l^riebric^ (geb. 1623); unb fein @ntel ©ebaftion
(gcb. 1653).
ileuebÜt SBojc^eubiebter, um 1680, ift ber Schöpfer ber iDJarieufäuIe. ^eter
?übrec (t 1777), ein eingemanberter ^ranjofe, ^Qt in (ymünb old ^oIäfd}niöcr
5üc^tigeö geleistet; icineS ®olb)(^mieb. 3?äc^ael 9J?ourf)er, 95üd)|en*
jci^ifter, geb. 1645, um 1688 üersogen, fpäter (1693) in ©iirjburg loeilcnb, ift einer
ber beften Glfenbeinfc^niper beS 17. Sabr^unbcrt^. 5iunflfd)loffet ^abcn fic^
nuägejeid^net: Sop. 5D?id^. Storr (geb. 1733), Sofef Storr (geb. 1738), unb
5ot)ann Storr (geb. 1781). Sofob Ströblein oon ©miinb mar 1700—1708
iBnlicr Sconb. 3)ieu5enü)ofer§ unb bann beffen 9Ia(^fotger nn ben Skuten 511 S^ön>=
tl)nl;.f 1711. I£cr Zünftler, beffen ®autt)ätigfeit 511 öJmiinb im 18. 3at)rf)unbert
auf alle 3^i^cigc beS ®au^anbmert«, 3iprbilbl)auerei, ^oljfc^niperel, Slunftfdjtofferei,
Studntnrarbeit unb „ungemein ermedenb unb bctebenb eingemirtt"
i)ot, ift So^. 9)2i(^. 5t eil er (geb. 1691 511 jDlnfelSbül)!). Seine ^l;ätigfeit in
QJmünb umfaßt nngebli(^ bie 3at)rc 1724 — 83. Seine 9iid)tnng mirb auf bic 9tanu
bergcr Sd)ule ber SJien^enbofer 5urüdgefiU)rt. SSIcUeidjt ift er burd) Ströbtein nod)
Oimünb gezogen morben. „?8er bie Stnbt ©miinb burc^mnnbert, empfängt einen
molittbuenbcn, bc^ngli^en ti'inbrnd burd) eine größere ^Injabt üon ©ebäuben, meld)e
in gefädigen 'itarodformen auSgefii^rt finb, lauter SJerte unfere^ ÄeUer." Übrigen^
verbergen fic^ unter fcincin 9Jamen boc^ mobl uerfd)ieDcnc iBaumcifter.*)
*) 3» 'liedariul'ii u’ar bcr 3)tnfetäbiif)tcr Steller vermutlich om IHatbmtäbau bcichäftifll- ®n
Salier fleUer von ©münb überniinint nach 17.Ö.Ö in ^terc#bdm sufammen mit Salier ^gibmann
von .^onauivörtb bie JortjehunB be0 Älofterfir(henbou?. 1765 ivirb einem Saumeifter Steller von
©münb ber Sau ber Stabtfirebe ju 3lalen übertragen (verfll. S. 6). Gr- bajit 1769 in Söeftbaufen
ba« Sfarrhau^ unb 1780 bie Äircbe bajelbft (verfll. S. 183). 5er Saurin jum SBeftbanier Sfarr*
()au§ ift erhalten (@münb M) ; er ift batiert 1769. Soujeiebnunflen ium llmbou ber 5ominitaner-
firebe ju ©niünb (M) — ober Stubieu noch bemfelben — ftnb batiert 1764 aber nidjjt fiflniert.
Ster von 3- St- Steller fignierte Sauriffc ju ftöbtiiehen SJohnhäHfern finb batiert 1764, 1772,
177.3, 1775. 9iach einer 0)münber Ghfond hat ein Salier Stöhler von 3le(farjulm 1783 bo4 Diät*
hau§ JU (Smünb burch Umbau ou4 einem SrioathauÄ herflcridhtet unb ift bafür jum ßh«nburflcr
ernannt morben; unb 1790(0 f«>lt t>er Salier Stöllcr oon DJecfarfulin, Sfirger unb Stabtbaumciftcr
von ©münb, aber nicht fehhaft, feine? fWbtijchen 5ienftc§ in ©naben entlaffcn morben fein, „roeil
er feiten hier mar" (5ebler’fche 6hr-)- 3« ©münb tverben biefem einen Steller fo jiemlidh oUe
befjcren Saumerfe be? 18. 3ahrh»abcrt§ jugefchrieben , bic Stlöfter unb Slirchen ber 5ominifaner,
ber ')lufluftiner unb ber 3tonnen von St. ynbrnig, bo? fiapiteleha»^, Slaijcnhau?, Senefidathau?
auf bcin Salvator, Stahrjehe ©ortenhau? u. a., auch ba? jehifle IDlutterhau? ber barmherjiflen
Schroeftern im tJoui? XVI-Stil unb ba? 2üubftummeninftitut von 1791. Gin Stenner be§ fog.
Steller ’fchen Stil? fchrcibt atich ba? SJafferf^löfi^en ju SSefthaufen, bie Stirche in Jürfheim, CH.
©eieliitflen, vom 3ahr 1771, unb ba? Sfarrhati? in Slehflou, CH. 29eliheim, vom 3ahr 1787,
bem 5infel?bühler Steller ju. fyfir ben Hnfaufl be? Stlofterbau? ber 5ominifaner ju ©münb (1724)
ift burch bie ^auStrobition ein anberer Saumeifter, 5ominif 3ina>'ermann oon f?anb?berfl, bejeugt;
ebenfo für ben Stlofterbau ber Huguftiner (17.38) burch bie Sertrog^urfunbe, Ghriftian S'ibmann
von Dberelchingen. 5er 3oh- 'Uti<h- Steller, ber in 5infel?bühl 1691 geboren mar, ift vielleicht-
ber Sater be? ©münber IHofofo-Saumeifter-j.
Cbcraiiit Ömünb.
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9Jon ®iiiünb ffammen bic SOialcr: .^auö i8al* *
bung, gen. ®riin (1509 — 45 in ©troßburg, baj^ijc^en
1511 — 17 in grciburg i. ®r.j. Sörg Siotgeb (1514
in 5*^Qnffurt, fpäter in ©tuttgart, luo er 1519 ben
.^errenberger 9lltar gemalt ^aben lüirb, 1.529 Eingerichtet
in ilJforsEcim). 3n ©inünb lebten bie Sanier: lIIrieE
©türm (1.596 — 1630); iPnltEafar Siid)Ier (1571 biä
1641 , nietteicEt ©dElcficr non (Meburt, ,’perauggeber
be§ Sfupieri’tidEloerl^ über bie ^'ocEjeit ^^erjog J^riebrlcEe
non SOBürttemberg); 3oE- ®g. .^eberlen (1670— 1725).
3oE- ^ntnanber onS Öauingen mnit um 1757—62
J^re^fen in jmei ®münber Äird)en. !?oicf jönnnen«
macEer nn? 2!omcrbingen malt 1776 Jre^lcn in
©1. S^eonEarb, St. SlatEarincn, in ber Jvranji^lanerfirihc
unb in einem ®üvgerEau§ (Dr. SlöEtcrd .^nuei). ®corg
©trobcl au^ SBalleritein: jlnci Seitcnaltarblättcr in ber
JvrnnjiSfancrfircEc unb nielc löilbniiie.
^(uemärtige Äiinltlcr unb SliinftEanblnerfer,
bic norübergeEenb in ®münb tEätig roaren, [ieEc 9?egcften
jur Saugef(hi(Ete ber ^ciIigfreu3fircEc.
X'er ^der Syrern ou? Süßen Efll
1523 bn^ alte 9iatEaud erbaut. (5nbri4 ©tromeßer,
©tabtlnerfmcifter non Ulm, mar 1536 ju ®mnnb am
9?otEnuö unb ©bital tEätig.*)
53e)onbere (Sreignific: 1546, 9loobr. 26.,
'.Belagerung ber ©tabt unb lBc)cEicßung auf ber Oft*
feite, befonberS nom 9ünberbadEer SEorturm bi^ 311m
Äönigeturm. 1589 brennt bic ©cEma^grubc ab.
1650 inerben bnreh einen '41ranb acht .'öäiifcr am
2)Zarft 3erftört. 1793 finb auf einmal faft breißig
.^äufer obgebranut.
SÖBürttcmbcvgifcE ift ®münb feit ©eptember 1802.
5)ie ©tabt ift erbaut in ber 9?ieberung 3ttjif(Een 5Rem5 unb SSalbftcttcrbacE.
3)ie ÄircEEöfe non ©t. OloEann unb ^eilig!reu3, bie SUöfter unb ißflegEöfe frember
ftlöftcr, ber 3)?nrftpla^ — für ben ein 93urgfriebeu galt — unb bie X)öfc ber ^Bürger
famt bem 3ubenEof bilbeten bic 5lltftabt, bic, mic mir anneEmcn bürfen, fcEon 3ur
*) ^ii§ einem Slufjotj non lUaiiS i. b. SBürtt. ^abrbüdiern 1902 finb mubjutraßen; 4)ievon.
^Dlfluer, 3Bertmeifter ju ©inünb, 1502 oeißeblicfa empfoblen nach lyreiburß i. 31r.; .'pan? 2raub,
Stcinineb ju ©inimb, befommt 1534 00m JHat ßrlaubni^ jroei 3abre in !Rcve?beim ju bienen:
ein Cibetbanmeiflcr 'Ißertmein non ©inünb roill 1607 nad) iReßen^burß abjieben.
Stabtbütbienincifter wirb 1545 fieonb. Steifer. (Geborene @niünber luaven Gartenbeet,
Steinpelf^neiber be4 (^^be'r}Oߧ f^erbinanb ju GoU i» ^irot 1594 unb ber '.Bilbfcbniber ^briftian
irelberer, ßeb. 1708, Orben4bruber im 55ominifonerfIofler jn SBimpfen. 3obann ^ücbler auS ^inj,
nm 1650 in @münb, fein Sobn 3<>b- ^biliOP »nb fein t^nfel ^ob- SKicbael haben fi(b bnreb eine
Spielerei — fallißrapbierte SMIbniffe in Unpferfticb — einen Slnmen ßcnnubt.
«münb. ^eiligtteujtiTi^
SNiittcrgottebbilb am fBeftpottal.
(^niünb. Stabtplaii.
3ÖT
'Staufcnjeit burglic^ bcfeftigt loiirbe. 2)ie fünf 3:^orc, fämtlic^ mit türmen befeftigt,
maren; bo8 innere Sutig^ofer (SW), innere SBolbftetter (SO), innere fRinberbac^er
(NO), 5t(H)etten» (N) unb ?lrcnt^or (NW). 5Dq^ in Urfnnben genannte @t. Sofen*
t^or wirb beim 2!^ärfegfteg an ber ffieftfeitc ber ?Utftabt oermutet. 2)er 5urm beS
Sntig^ofer 'J^orS ftanb in ber ®od§gnffe (ba loo je^t ba« ^aubitummeninftitnt ift)
unb ^ieß felbft auc^ 93ocfdt^or (nad) einem SSirtd^onS).*) !T)erjenigc beim inneren
Söalbftettert^or ()ieB iBänerlegturm ober S3ein(i3turm ; berjenige beim inneren fRinber»
bac^ert()or 3)iebSturm. 35er 5la^)eflentunn batte feinen fRamen nach einer ©t. 'J/ifolai*
fopeüe, bie it)m an» ober eingebaut roor. 35a^ 9lrentbor, |o genannt noch beg ©pitale
'?(renbau§ (Äornbous), ftanb bo, too je^t baä fog. alte SSnifenban^ ftebt. 55or il)in
lagen bie fog. f^ifcbböufcr, ein ®ob (?lrenbab) unb eine 9)iiible. 3wifcbcn bem ISntig’
Ijofer» unb 2Salbftettertbor ftanb ber ^uloerturm. ©in SOionerturm ftanb auch juiifdjen
bem Salbftettertbor unb bem no(^ beule fo genannten Jbörle, einer Pforte für Juft-
giinger, loo gleichfalls ein 3!urm ftanb. ©ine 'Jiebenpforte loar am iöogenbergle ober
JbüelcSftcg ; micber mit 3^nrm. 35ie 2age ber fünf .^nnpttbore ift an ben ®affen leicbt
crficbtlicb, loieioobl feinee erbalten ift. ©benfo ber 3ug ber inneren 9)2auer. ©ic
umfcbloB baS ^Ingnftiner» unb baS ©t. SubioigSflofter unb ben Äapu^inergarten, ben
Snbenbof, bie Scbmaljgrube, baS granjiSfancrflofter nnb einen 3;eil beS je^igen
*) 5.I011 bftn Unterbau be« 3()or* ift eine 'Jlnfnnbnte flenioctU inorben ((^Jiniinb M).
358
^OflftfreiS. Cbcramt @müni>.
S^rcn 3^9 bejeic^ncn bie ^äui'errci^en an ber ^abmaucr, bem 3:imticr= ‘
graben, ber Sßalbflettergajfe, bem ©ntengroben unb holten Warft. 3)le Wauer mar
eingefaßt uon 3'winger imb ©raben. ^er ©robeii fonnte unter SBaffer gefegt tuerben.
ißom ©atbftetterbnc^ ober Sierbacf) mar ein ?lrm biird^ bie ©tobt geleitet über bcn
Warftplag jum ©pital. (£r mürbe 1531 mit ©ic^en^ols cingetagt', jegt ift er faft
gaii5 übermölbt. ®on ber SRem^ lief ein Wü^lgraben alä .^öferlingbad^ 5um Stabt*
graben mie ^eiite unb bnr(^ bicfen löngg be§ l)eutigen falten Warftg bi^ jur 3?cr»
einigung mit bem fog. ^agnenbat^. ©rft 1415 erlaubte Äaifer ©iegmunb, bie
(innere) Stabtmauer 511 bnrd)brerf)en unb einen Wübigrnben — für bie 9iiflaufen*
miil)le — innerl)alb ber Stabt ju fnl)ren big 511m Spital, mo er fidj mit bem Stabt-
badj oereinigt. 2i?o oon ber inneren Wauer nod) ein Stiid fte^t, ift e§ oerbaut in
Raufern. Sin ben Straften bilbeten fidj ®orftäbtc, mo bie Sdjmiebe, bie (Berber
unb anbere ipanbmerfer, ^elborbeiter, J^n^rlentc, SSirte mol}nten. So bie (Sutiggofer,
bie SBalbftcttcr — aiid^ Scbalbioorftabt genannt nadj ber el)emalg bort befinblicftcn
Änpellc — unb bie 5Rinberbad)er SJorftnbt. 2)ie Sdjmiebgaffe, oerboppclt 311 einer
oorberen unb Hinteren, mürbe jur SSorftabt St. Seon^arb, bie fiebergnffe 3ur St. ®eorgi=
oorftabt, §ier mar aueft bie St. Sofenoorftabt. 9?od^ im Wittelalter, ücrmutlicft in
ber erften ^Ölfte beg 15. Saftr^unbert#, mürben biefe SSorftÖbte oon einem nnftcren
Wan erring umfdiloffen. 9?ur an ber Sübmeflfeitc, mo ber 3<’'Mt*crg bic^t an
bie innere Waucr l)ernntritt, smifc^en SSalbftetter unb IRinbcrbac^er SSorftabt, mar
fein Sfnum für einen äufteren 9fing. 2)nrum fdjiieftt bie neuere Wauer gier an
bie alte an. Slm Äöniggbronner ^of fegt fie mieber an, im reegten SBinfel unb
ömünb. ikieftiguiifl.
8f)9
fteiflt 5iun itönigeturm hinauf. bcm ölten inneren ßntig^ofer entftonb
ein andere?, and; '-Bocfetljor genannt, '^^or bem 2Salb)'tetter unb 9?inberbad)er
^()or beifengleid)en. ®or bem ilnvcüent^or baä (Sdjiniebt^or. ®or bem 9(rent6or
baS Seber* ober untere 2:^or, meit nndj 5i?eften nbgerücft 511c 9iemSbriicfe l)in, bie
ond^ burd) ba« iööd^t^or 51t erreidjen umr. 3)ie JRemöbrüde mar nic^t befestigt,
mo^l aber bie 53rüde be^ SSalbftettcrbad)^.*) '?(n il)rem inneren tinbe ftanb ein Jurm
mit ^3^urd)fabrt, J^allgitter itnb ^aübeiide. ?ln ben 5!nrm fd^Ioß )‘id) jn beiben
Seiten eine SJiauer mit Sef)rgang an, bie bi^ 511 ben ®rabenbriidcn be§ 2eber= unb
be3 öod§tl)ord reichte unb fomit ein 3?ormerl bilbete, nnt 3!borbögen gegen baö
®od'S» unb S^cbcrlbor (). SJZerian!). (Gegenüber bem iPriidentnrm ftanb in ber
Olniünb. ^ciligfreujtirc()i'. dJürblic^t» Qborpoital.
SDZaner ber noc^ jegt uorljanbeiie ftarfe fibifedige 3;urm. Sine obere 9?emäbrüde
ftanb ^mifdjen bem Sc^miebtl;or unb ber ilapeüe St. Seon^arb. (2)ie l)eutigc fott
oon S. 5?ogt erbaut fein.)**) Über jebem.2t)or er^ob fic^ ein l)0^er, oierediger
Jurm. 9ln biefen mar oorn ein S^orbof angebaut unb an biefem ®orbau ^ing
bie [^allbrüde über ben Stabtgraben. So jeigt eö beim 'föalbftetter X^or SKerian«
iBilb.***) ftel)en nur noci^ jmei X^ortürme, am Sd)miebtl)or unb am 9iinberbadjer
äuöeren 2:bor. Die 2)Zauer mor mit 53ndelfleinen oerlleibet. Sin 2Sef)rgang, auf
*) 1Ö52 würbe bie '-Prürfc um unteren 3bor oom voebwaffer wcgflcriflen; ^ie Stabtmauer
würbe bamal^ nach innen gerüctt (jUanS).
**) 1583 würben über ben ©raben beim St. Seonbarb^tbor jwei fteinerne 58rücfen erbaut
(ÄtauS).
♦**) 9{bbitbunflen non 3''flbrücfen, nach l^b‘t>nife» bc5 18. 3abrbinibcrl§ CJebler, SBeitniann)
bewahrt bie Srbarb'fcbe, jebt ftabtijebe ^(tertinnsiannnlnnQ.
360
!^agftfreiÄ. Cbcramt @münb.
^oläftü^cn ru^ciib unb mit einem 3ic9eIi)orf) gcberft, lief ringe nm bic ©tobt. 4119
Schritt jÖ^Iten bic ©niünber auf bem Umlauf, ben fic gern alö SSnnbcI^affe be=
nü^ten (bi# 1811). S3on ber 3Kauer finb noch längere ©treden auf ber 5Rorbmcft^
feite erhalten unb eii] ©tüd beim fRinbcrbadjer X^or. 2)ie 3:ürmc tuaren an ber
3nnenfeitc offen, nur mit 93rctteni oerfd^lagen. bem ®od#* unb bem
3öalbftctter 5t)or maren brei al# ^albtürme au#gebilbete Sfionbelc unb ein 5urm üon
ä^nlid^cr ©eftalt am Snbe ber 3ic0fl9QfK* 5ln ber au#f^)ringenben @dc norböftlic^
oom SBalbftetter ^®ar eine Pforte unb ein üierediger ^^nrm (nach SWerian#
(Hmünb. ^rUi0(TCUitiT(^r. veili0rS (Urab.
?(bbilbnng). 2)er ftönig#tnrm, febon auf bem 2b<*tranb erridbtet, mar nnb ift eine
.^oebmarte, melcbc bie gan5C ©tabt beberrfdbt. ®r fpringt bolbrunb au# ber ÜKaner
oor unb ift nacl) bilden offen, malerifcb mirfenb bur(^ ben .^oljeinbau. @r ift
über 30 m bod) febr f^lanf. Unten finb ©efängniffe eingebaut. (?lbb. ©. 342.)
5^011 bmr bi# 311111 fHinberbadjer ^l)Of jeigt ber ftataftcrplan oom Sabre 1831 smei
Sflonbele. 35er iDi'inberbadber ^nrm ift oicredig. 5ln ber fRüdfeitc ift er offen;
bic -Öffnung mit einem ©pibbogen nbermölbt, jc^t au#gcfüttt butd) einen ßinban
oon .polj mit Srctteroerfcbolung. darüber ein ©urtgefim# mit itarnie#profi(, an ber
9iüdfcite oerlröpft; nnb, etma# au#labenb, ein SBobnftod mit 3eitbad). Die Durchfahrt
bat fpi^bogige Dhore, ba# öftlid)e an ber 9(nhenfeite umrabmt oon einer 9ii|chc mit
J^lachbogen, in ber bn# ^aügitter bi»9. Unter bem ©urtfim# eine SSappentafel mit
ben ©chilben be# Sicich# nnb ber ©labt, umrahmt oon ©chnhieiften. 'Jfn ben Beiben
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Wmünö. {)CiIig(TrujtiT(^f. Wallb0clnAl^r im inneren Sogtnfelb be» töeftborfol*.
3(52
Cbernnit Ömüub.
‘D^cbcnjeiteu [inb Siuiibbogcnpfurtcn in bcc |>öbc be§ SBe^rgangg bcr SD^aucr. Stcinme^^
jetc^cn. 9ln ber Ü)?aucr beim ^urm ftc^t bie 3nbrc§5a^I 1087. (9lbb. ©. 410.)
^lüif^en bcm 9?iubcrbac^er unb bem (Sc^micbt^or [teljt ein SSJaficrturm,
burc^ bcn beu 9tcm?miU)(ba^ ^crcinflicßt. ®r ift üieredig, hinten offen (mit ®rctter*
manb) unb trägt ein
3eItbQcf). 3)ie Pforten
jiim SBcljrgnng l)aben
gcroben ©turj mit 'Jrng-
fteinen in ben (Sefen.
oberftc ®e|rf)of3 ift
an bcn Seiten oorgclragt
auf 9iimbbogenrcif)en.
S)cr Sd)mieb*
t^orturm ift mieber»
um uioretfig mit Cnnbcr»
mauern; unb an bcr
iUiicffcitc geöffnet, jc|jt
oerfc^alt. !^ie ^ur^=
fa^rt, mit fpi^bogigen
‘I()orcn, ift fe^st oer*
mauert. 31n ber ^tu^cn-
feite ift bie SJifdje für
bae ^-aßgittcr. 'Jariiber
jmei 'iÖQppcnfc^ilbf. 9In
bcn Sh'benfeiten ein
runbbogigeä nnb ein gc=*
rabgeftiirjteö 3Sebr*
gang^pförteben. ^öl;cr
ein ii'rans oon oorge^
fragten 93ögen, Prägern
bcr 9(n^Iabung. 9Zod)
l)öber ein ®cfimd nnb
abermaf« jtoei SBappeiu
fc^ilbc oon bcr ^orm,
bie in bcr jlocitcn ^älftc
bc§ 15. 3af)rf;unbcrt#
üblic^ mar, gesattelt oon
einem (Sngcl unb über»
bedt oon einem flad)en 5bieIbogen nnb einer ilicgenleiftc. 9fudi bie Satjrc^jnbl 1498
über einem Jvotfter biefeö ©todroerfö bejeugt, baß baefelbc fpäter aufgefe^t ift. 9luf
bcm ©lodentünmi^cn.
9(n bcr 9iorbcdc bee 9J?ancrringg ftanb ein oierediger ^urm, bcr Ärepplc^turm.
folgten bcr gaulturm nnb ein 5nrm Ijinter bem Spital, einer biotfr bem ®aft»
bau§ ;^um 9iotcn Cc^fen; bann bcr ®corgcntnrm, ein 'öafferturm am 9ln§fliiB bc^
0lmünt). ^cili0txru;itii(^c. €(^rri)er'SrnftcT.
(^mfinb.
363
©tabtmü^l£>acf)g. ©iibHc^ nn bcr SC^cftfcitc bcr 2:iirm be§ Scber* ober Unteren
nnb ber fünfedtge |’og. 5fnbpfle?turm. 5)er ^flidturm ift erhalten; er Ijot einen molerifd^en
^Qc^luerfiinffa^ mit ©nttelbod). !£er Änöpf leStnrm, jo genannt nndj ben Slnänfen
feines ^clme feiner brei 6rfer, ift cn. 30 in feine 5^udel»
mauern 2 m bid. 3tn ber 9lngriffSfeite ift bie SD?ancr üerftärft burd) eine im .^^orijontaU
tfmünb. ^«iligfceujtirc^e. CboiBcftü^I.
3m ^intergrunb bie Siuftung bes tOArgeimeiitcTt Siauc^bein.
fc^nitt breiedige iUorfage, fo baft ber !Jurm fiinfedig ift. 3)ic fRüdfcite ift anc^ ^ier
offen gehalten, jept mit ^otjtoerf gefc^loffen. 5tuffer jiwei SeitenpfÖrt^en ju bem
'jyet)rgnng, bereu cineS rnnbbogig ift, baS anbere gernbgeftiirjt mar mit ©dnerbinbung,
I)at er nur Sc^Iipbffnungen bis auf ben oberften Stod, ber als .^oc^mäc^tcrS»
mof)nung angelegt ift. ?tn ben brei Sden ber SlngriffSfeite finb ^ier (irfertürmc^en.
3n unb jmifdjen biefen finb jinnenartige ^enfter Öffnungen nnb über i^ncn baS fpüter
aufgefe^te ®ac^gefimS. Sliif bem ^irft ein •\ierHd^cr ®Iodenftubl uon Sdjmiebeifen.
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364
:^agftfrci4. Cberaint ©münb.
llrfprüngli^ Idqv ber ?(b=>
eine offene Plattform
mit
®rtem an ben brei oorberen
@(fen. (9t 6b. <3. 341.)
S)er©tabtptan(®.338)
3eigt noc^ überatl bie ge-
munbenen mittelalterlidtjen
©nffenjüge (genannt finb in
Urfunben beg 14. '^a^r^.
bie Utigt)ofec», 9^?äber* unb .
3KiI(^gaffe; im 15.bieSeber*,
©^rnieb*, SHing^artg* unb
^M'eifer'^gflffe). ®ie Raufer
finb ^äufig nic^t in einer
^hu^t aneinanbevgereibt,
fonbern ftaff eiförmig, eiu§
über baS anbere öorftofjenb.
.fiofftätten unb ®ärten finb
innertjalb ber SKaucrn in
er^cblid)er 9tugbet)nung uor^
Rauben, befonber? feit bcm
©tabtbranb üoii 1793. 98ie
bie ®affcn reid) finb an
malerifc^cn 'iperfpeltioen, )o
haben bie ^läpe bei ben
.Jponptgebänben bnrdjmeg
günftige ®erhältniffe. 2:er
äJ^arftplah, lang gejogcti in
ber Cnerrichtnng jnm 5^t)at,
ift oon gefchloffenen Käufer«
geilen eingefaßt unb an^ an
ben fchmalen 6nben fo gut
mie abgefd)loffen, Oornehm*
lieh norbmeftlidhen, loo
(Smüiib. {ttiligfreualitttie. ^top^)ettnftatuttt*n auf bem (if)otgeffüf|l. L^pitat ben ^Tofpeft bc-
grenjt unb bie ©affen feit»
märt§ an§mnnben, bie eine
fogar nur mit einer ®nrd)fahrt bnr(^ bn4 2Saifeuhan§. 5)er obere 2eil beäi S9?arftpta^ee
mor früher oerbant bnreh ba^ fRathan§ non lij23. 2)ie ^eiligfrenjfirche hf*l
unb an ben ©eiten reichlich genügenbe 9tbftaube oon ben umgebcuben ,*päufern, an
ben 'JPtt beiben ©eiten befcheibene ©ebiinbelörper fo nahe h^ran,
bah fie bie ©eitenplähe abfchlieheu unb einen hinteren ^la^ abgren5en, ber in
^.^erbinbung mit ber langen |>offtatt bie reijooHften ßhnvQufichten gemährt, ^ie
(Sniünb.
365
Oimünb. ^(ilietiru;)tir(bc.
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366
:^agftfrei'$. Cberanit @niünb.
3o^anni§flrc^e ^at für bic ^i^ontoiifid^t, nörblid^e ©citenanfic^t, bie übrigen^ früher
öerbaut loorbcit loor, uub bic ©ijoranfid^t geniigenbe freie fpiäbc um fic^, für bic
ül)oranfid)t ben SRarft; bafe bic üierte Seite in ber fc^mafen @£iffc faft »erbaut
ift, tüirft für olle anbereu §lnfid^ten günftig. 9(uf bem fUJarftpIab fommen ju ben
Sicijcn beä näc^ften arc^iteftonif^cn JHnljmen^ Ucblid^c ^wnbUber, bic grünen ^^al«
t)änge unb auf ber ©üboftfeite ber Ä'önig^turm. 5)ic meiften älteren .fpäufer ber
Stnbt flammen au^ bem 17. unb 18. Sa^rbunbert, nomcntlicb bie Sfiofofobäufer ucr»
(ümünb. .»eiligtreu)(it(^r. Kitc^cubiinfc.
leiben „ber inneren Stabt it)r eigentümlid)cö, feftli^eg unb fo fcl)r anmutenbeä ®cprägc"
(^aulu^). '2)ic Jv«ffabcn finb faft aQe mit forgföltig au^gebilbeten ?:bi*r= unb fyenfter*
einfaffungen gefc^mürft, bie ^büren mit 5K?appcn, fi^micbeifernen Cbcriicbtgittern unb
gefebnibten ^b'^flügf^n üon (Sicbenboli, bie fjcufifr mit au^gebauebten (Sifengitteni ;
unb 9J?eiftcr Storrd Sebmiebefunft erftreeft fidb weiter auf bic Präger ber ®affcnfpiegcl
unb ber ^Safferfpeier an ben JJaebrinnen, bic mit ben ©cttcrfnbnen wetteifern, ^ier
unb ba ftebt no(b ein ättercä .^au^ mit eigenem 3JiegeIwer!. 3m 18. 3abrbunbcrt
fotlen bic meiften .^äufer mit (Srlcrn »erfeben gewefen fein ober mit (Gängen, Cauben
»on .^ol5Werf.
®ic iürdben.
Statb. ^farrfirebe jum bl- i^euj unb St. fü^aria.
SRefleften: 1284 t 5krd>toU» fflcbjaflcl unb roirb bei ber ^»eiltgfrciiifircbe beflraben, in
bereu 'Jlnnioerfarienbucb fein ^Jorne eingelrufleu ift. Sein Jobeijabr gibt ber ©rabftein on, ber au«
bem 16, 3abrhuubcrt ftaiuiut unb uortnal« an ber St. 'J)Hcbael«fapelIe ftanb; ie^t in ber Äreujfit^.
(^tniinb. i^reustircbe.
3C7
1297, 18., übergeben ?lbt unb Äonoent bed Älofterä 2ord) bem Sefon imb 2!oiHfopitel
)ii 'Jliig^biirg bie ^jarrfirc^ )u ©münb, bereu Patronat bent Alofter }uftanb, jamt ber l^apeOe be^
b(. ^obanned unb aOen (^bjcbrift im 3pita(ard)iD unb im ^nniuerjarirnbucb ber
^forrlitcbe.) 1318
roirb bann bie ^.Mart*
fircbe bem *3)omtapiteI
einoerleibt (C^l'ö.
S. 2.')9).
1317, 'älpril:
9lblafjbrie| für bie
1J.Marrlird)e jum bi-
.9 reu), roelcbe im @e*
brauch bcfinblicb er«
fcbeint. i^arrcr
mirb flcnnnut ÜJleiftcr
Jlonrab , llanonüer
ju i'orcb; al4 iffiobl*
tböter : Sifrib gen.
5öopbiuger, mit mcib«
lieben '^liigebbrigrn.
unb eine grau '-Bene-
bilta ll'uftrietin
(Staat^arebin). Gin
öbnlicbcr '21blaf(briei
mirb 134.") für bie
^farrfirebe unb ihre
AtapeUen, joroie für
ben Spital auSflcftcDt
(5t..?l;).
1321:; ftiflet
füleifter .Qonrab citie
^frünbe jnm grauen-
altar (b. i. ber Gbor*
altar) in ber '^Jfarr-
fircbe; unb 1-327 2Bal-
Iber ilur) eine folcbe
)um 'Jlltar ber bl-
Afatbarina ebenba-
felbft. (®eibe Stif-
tungen finb angegeben
in bem iSerjeiebni'^
ber '4.tfrünben unb
tüfeffen ber Pfarrei
imm 3abre 13.54, ba4
al4'?lu4)ugt)om^abre
1729 au4 einem Sal-
buch Dom 3abre 1:V4
in ber ipfarr-fRegiftro-
tur erbalten ift.)
l;3tt:i ift $eter Ißarler )n ©münb geboren al4 Sobn be4 fDleifter# ipeinrieb Itkrler non ftöln
(gnfebrift am Gbor be4 '!^om4 }u $rag ; petnis henrici (p)arleri de colonia magistri de gemunden
in snevia, seenndus magister bnins fabrice, quem Imperator karolas IV addnxit de dicta
civitate et fecit eum magistrom huius ecclesie; et tnnc ftaerat uBBorum XXIII «t incepit regere
CMmuiib. Cxiligtreuatirrfie. ftrtujofttnfoiiuin.
C^ugfifrei^. COeranit (diiiüitb.
ar,8
anno domini MCCCLVI [1856]). 3)ic ©inünbcr Überlicferuiiö bat fei'tfttbatten, bab ^einrid) ber Stein»
meb 1'18.8 nact) @münb berufen luorbcn fei jum ^au ber jTreii}tir(be ('JJlaucb in $eibanbl. be&
itereind f. ftnnft n. ?Utertuin in Ulm n. Obcrfcbiu., 1870, S. 13, ^Inm. 4). i^m anninerjatienbucb
ber ^fnrrfirtbe ftebt (^ol. 48v.): Anniversarium
magistri Hainrici architectoris peragetnr annatim
in die sancti Galli (16. Olt.) de proximis rigiliis
cum una libra ... de bonis nostrae fraterni-
tatis. Sepulchriim eins est ad beatani virginem.
Unden in der kirchen ist ain grosser stain.
.i')einri(b mar aljo in ber Jürcbe begraben nnb
Ijatte bnrin einen 5?enfftein.
1351, 17- (ölten Äalenber4) inarb ber
(Srunbftcin gelegt jum (Ibor- (3nj(brift in ber
Ütorballe bc4 nörblicben (iborportülS: t anQO • dni .
lu®. ccc®. Li®, ponebatnr . prim(us) . lap(is) . pro .
fiindamento . huius . chori . XVI . kl . augusti.)
1368, ^ej. 18. ftirbt ju ©innnb .^einrid>
0. Scbönerf, refigniertcr 5öifcbo| non 'ilugSburg, nnb
mirb begraben in ber Slircbc (bei ber .ttanjel). @r
(jatte nach bein 5 ob flaijer l'ubroig^ be§ iflapern
abbanfen inüffen nnb lebte feitbein in @münb,
nermutlid), lueil ibin bie 6infnnfte biejer '4}jarrei
iuin Uni erbalt angeiuiejen roaren (OSltlV S. 2.59).
1.372 ift urlunblicb crmdbnt (bei (Sitinbel
j. u.); mcifter 3obonn4 unjer frauen
p n IV e C' IV e r f m c i ft e r }ti @mnnb. ^ie Urfunbe
ift burcb eine 3lbj(brift Seb. Scbreier-j überliefert.
1399 ift bie ÜRebe von St. SlobannS ']3farr«
firdic. 'Xiefe Jffopelle biente al4 ^ifarrtircbe iväb«
venb bes 3)an^ be4 (5l)or4 an .ticiligfreuj (IHaiie,
2Ö. !Pjb. 1901, S.274).
1403 (ober 1406) ivirb bie HJriefterbrüber»
idjaft ivieber in bie '])faiTlir(be verlegt (O'Jl’3.
5. 259).
1410 an St. 'Blattbiii ivirb ber ßboraltnr
in ber ijjforrlircbc ju ©bre« be4 bl- Jlreuje4 nnb
U. 2. i^ran geiveibt (C3l'-B. S. 259). 3|i» $)lobr
1410 foib ancb mebrerc 'llltdre nnb 3)leffen geftiftet
ivorben; bann 1436 ivieber einer nnb noch mebrere
bi4 jnr 3)litte bee tflabrbnnbert«.
1474 iverben ju Olnnften ber Slaulaife ber
']tfarrfird)e foivobl ein 'llbla^ al4 eine f^aften»
inbulgenj (Sllau4 a. o. 0. S. 282. 283 f.) au»»
gefcbrieben.
^llbrecbt @eorg, ffirftlicber IBaunteifter ju
Stutlgort (t 1492), bot — nach 3lu4n)ei§ feines
SüoppenS an einem SebluMtei« — ben ©bor ein*
jnivölben begonnen, 1491. ©in banebenftebenbeS
!Dleifterjei(ben (f. S. 347), baS ancb i« ber fDlarbacber ^lleranberfircbe nnb in ber Speprer Äircbe ju
Dibingen vorfommt, meift aber auf einen fDlitarbeitcr ober 92acbfolger. 1492 erfebeint als anfdbiger
jTirebenmeifter ein ^anS von Uracb (ÄlauS).
1496 ivirb 3);attb(tnS Döblinger von ©blingen ju Dtate gezogen ivegen ber ^Ifarrfircbe i\\
(Mmünb (Xanffebreiben beS ©inünber 5HatS an ben ©filinger fRat, batievt 22. fDiärj).
(Bmünb. ^ciliatceuiliicpe.
17. 3abrl).
Woiiftraiij.
@niünb. 5heu}(irc^.
3()9
1497 in bcr 9lac^)l be^ Slarfreitofl? , naci 9 U^r, tpft^venb bfi fleid)loiie«c» il)««« am bc«
Ieiid)fetcn ^)I. ©rab einige Sdiülcr iongen, ftürjten „beibe fiim, fo jutijc^en bein (for nnb bcm
tanginünfler" geffanben, ein. Xer jübli^c 2nrm fiel, toie e§ jcbcint, in bie ITirdie, ber nörblicbc
gegen ein benac^bavlc# ^taH#. (©leic^jeitiger SJericbt bti Stabtfcbvciber« ."poB, Peröffentlicfjt pon
ctabtpi. iPfi^ec i. b. iScj. 3ieil. beS StaatSanjeigers 1890. Xayt bie 6teininfc^rift über bem 6ftor»
bogen be4 nörbficben Seitenjebiff^ , gegen Cften; Anno dm. 1497 am karfreitagf zu nacht sind
zweu thiirn an diüera gotzhaus gefallen.)
1497, !^nni 18. |cbreibt ber Slijcbof eine Jftoüefle an^ jur SÖieberberflelhing ber .IVircbc
S. 284). ')lblabprioi(egien unb eine ermeilerte gafteninbnlgenj nuirben ju ©unften ber 'JJeifanrolion
1497, 1499, 1500, 1.507 au^geftellt. ^n ber .ffircbe bängt eine 9lb(abtafel, mit gemalter ^Ibbilbnng
bc4 51aumerl#, pom :^abre 1505 (renopiert 1612 unb 1718).
0mmib. t'clliflfreujfitdjc. 8iori fteU^e. I«. OobO). SStdier Halfer Hail» V., l.V»i
Xie ^abrejübl 1505 ftebt nebtt bem SBappen beS Stifter^ Seb. Scbrcper am ©eiPölb
unb an ben J^nftern ber je^igen 2anj(apelle, melcbe an ber Stelle be« nörblitben CborlurmS'
erbaut ift.
Über Sau unb iMii'^ftattung ber JTapelle Hnb genauere 3lu|iei(bnungeu be§ Stifterei porbanben
CJJürnberg, Ärei'Sarcbip ; peröffentlicbt uon ?l. ©ümbel in Diitteilungen be4 Serein« für ©efcbicbte
ber Stabt Ülürnberg 1908). Xic 4öeibe fanb am 2. 3*<ni ^ö07 ftatt. 3m 3obr 1505, al§ Scbrepcr
bie Stiftung übernabm, mar bie Aapelle nocb nicht unter ^ad) unb ©emölb. 1506 mürbe ba§
lyeufter eingefefet biircb 'Jietrid) Geringer, ©lafer ju ©inünb. 1508 fam ba^ ©eftübl, ein ^loljbilb
St. Sebalb§ unb ber 3lltarf(brein auS 9Ub. Stirer« lllerfftatt, fnmt ^aftentüchern jur Serbüllung
bc§ Elitär'?. 1509 ein ©ifengitter. 1506 —09 mehrere liturgifcbc Südfer, 'JUtarbeden, 9)leHgemänber,
iJeucbter; alleä au^ 'Jlüruberg. Tie Sloften finb genau notiert.
1507 ift bie flircbenmeifterftelle frei. Stefon SBeorer, flircbenmeifter ju 5JörbIingen, ber jum
Sau ber bieftgfu jlreujlircbe iRat gegeben, roirb für bie Stelle empfohlen, bleibt aber in fRörblingen
unb erteilt pon bort 1512 noch einmal IRat.
'Satiluf, Xcntmäler auS 9ürttem6crg. ^aßfifTeiS
24
370
Cberamt (Smünb.
1521 ftcbt am lebten ©urtcnfd^nittpunlt be§ ^{itteljcbiffgemölbeS beim ^^eftgiebe!.
1529 mirb $aud 2aler alä $?ir£bcnmeiftec angenommen mit bemfelben Üaglo^n mie ein
TOeifter Ceon^arb.
1550 mirb bie 6mporc neu geroölbt, bcr 6bor «)cbön gebeHert" iinb neue? Stublrocrl ge>
macht (dhi^onilen). ^ie 3ahr?)ah( 1552 j'teht an ber ii^rüftung ber Orgelempore; 1550 am
gefliil)!; 1551 an bet Jtanjel. 1688 ift bie Orgel eingebaut roorben.
1586 ij't fieonh- Söllher Äirdhenmeifter. 1608 mirb e? flajpar 93ogt (t 1644). ^ia^l ih»>
fein Sohn fjriebrich.
1670 neuer 6ht>tuitor.
1774 mirb auf bem älteren ^achftuhl ber 'i^acbreiter errichtet.
Um 1800 lä^t 5Jefan Ätahet nieleS in ber flirche neränbern, b. h- jumeift jerftören.
1803 neuer Ghoraltar na^ bem fDlufter be?jenigen in ber 3lete?hfi«ier Älofterfirche.
1850 ff. SBieberherfteüung ber Äirche burch f^erb. 9lieh aus ®münb; befonber? im inneren,
ba? banf bem IRnt be§ Hofmaler? ©egenbauer non ber Jünche befreit mirb. SBieberherftelluiig ber
gotifchen Elitäre unb Entfernung ber
'.ßarocfaltäre, unter benen ^racbtftüde
gemefen fein follen. 3teue @Ia?*
gemälbe uon Jg^echt in Dieutlingen
unb Submig SRittermaier au? Sau>
ingen u. % nach Entmürfen non
Eberlein in 'Rürnberg nnb ^Inbreä
in 3)re?ben. 1861 neuer ^tocbaltar
non HBörmann in ÜRnnchen.
1887 ff. UBieberherfteUung be?
ganjen 33anförper? burch Slarl ÜRaier
unter Seitung non 3ofeph n. Egle.
'Rbbtiid) ber jur 3obise>t füblich an»
gebauten 6atriftei.
(ritte ürtlid)c Ü6crliefe=
fung lueife üon einem Baubeginn
um§ 3al)r 1 240. Überrefte eineS
fold^en S3nud finb in ber
bei 97a^grabungen gefunben
iDorben, (Sfninbmnucrn |pät*
vomnnifthev 6()or türme, eben
jener, bie 1457 eingeftnr^t finb. ®er füblidje luar ben öauformen nni^ etiuoS
jünger alS ber anbere. ©eibe innren ober nur nn* unb eingebaut an eine iß a f i ( i ! n
bed 12. 5ohrbunbert§, uon ä()nli^em (SJmnbrife mie bie SohanniSfirc^c hier unb mit
Pfeilern (f. b. ^lon 346 f.).
Um 1330 begann bie <3tabt mit bem 97eubau einer gotifchen fallen*
lirche, 5iinä(hft nm ©ihiff; 1351 — 1410 folgte bet (Jhor. 3)ie Zürnte blieben ftehen,
obmohC fie bie ©eitenfehiffe oerfperrten. 3^uifchen bem erften unb jmeiten 3och be§
©chiffö (oon SSeften her) ift ein SSechfel be§ ©hfiemS 511 bemerfen nn ben ^enftem.
Heinrich parier batf als ©chöpfer beS ©d)iffS gelten. 2)cr ®hor ift oictteicht
eine fclbftänbige ©dhöpfung, üicl(eid)t baS SSerf beS 1372 bezeugten SOZeifterS
3ohann, ber erft türjliih ber 5htnftgefchichte miebergefchenft morben ift (©. 368).
(Sin fÜi'eifterjeichen hut>en bie Srbauer ber Äreujfird)e unS nicht hiuterlaffen; ein
©efellen^eiö^cn, entfbred)enb bem ^anbseichen 'ipeterS finbet fid) am SBeftgiebel unb an
(Bmfinb. ^eiligtreujtirdie. We6(ünnci)tii.
17. 3obtb.
@münb. Streu}fird)e.
371
bcr erften Säule liiifö. Um 1350*) luor baö Schiff mo^l unter S^ac^, jeboc^ noc^
uid)t gemölbt. 1491 begann man unter Seitung SJZeifter ?llbredjt ©eorgs üon
Stuttgart mit ber ©inmölbung, unb jwar am 6l)or. ®crmutlid^ ift gerabe baburd^
ber ©iiiflurä bcr (S^ortürmc ^crbeigefü^rt morben, etwa bei bcr (Srluciterung bc§
(J^orid^cibcbogenö (bcr Sodcl eineg ^o(^gotifc^eu 6l)or|(^eibebogeng ift 1855 bcfeitigt
morben). 9lad^ bicfcr Äataftroplje mu&tc bag le^te 3o^ bcg St^iffg (famt Safriftei
unb Scbalbglnbctle) erneuert werben, aud^ jwci nnbere Säulen beibcrfcitg in ber
nörblic^eu 9ieil)e famt bcn ©urtbögen. ®ag wcl(^eg neben 9Ubredbt ©eorgg
0m&nb. ßciliglTCUAtiTc^e. Platte au ben Wc6(änn£^n.
'Bappen am Sl)orgewölbc fteljt, mag ben (Erneuerer aiijcigen. 1521 würbe bag
©ewölb am 3Seflenbe beg Sdjiffg gefc^loffcn.
3)ie SSänbe fiub in alleu 2eilen aug Ouaberii gefügt Don weiblichem förnigem
iteupcrfanbftcin; bie 33ilbl)auerarbeiten fiub in feinem gelbem Siagfonbftein auggeführt,
ber fich gut gehalten h^t. ©u Steinbrinh U. I. f^ran War beim Sccherlchen (am
9?orbhang beg Siemgthalg, nahe bei ber Stabt). 5)cr eigene ®achftnhl ift alt.
S)ic öciligfreu^Ürdje ober, wie fie jur 9lenbang hielt» Srauenfirchc
ift eine ;g>altcnfirdhc mit a 1 1 e n dh o r. 3)ic ^altenform beg Schiffg war oielleidht
ni^tg ganj 97eueg mehr in S^Waben (bie granenfirchc 5U .^lerrenberg ftheint ooran»
•) ?tm SBeftgiebel innen fteht : 77 jar. Sog mag bebeuten : im ^obr 1377 ; olg öoubotum
tonn eg ober foum gelten.
372
;Vfll’tfrci'§. Dberamt ©müiib.
gegangen 511 fein). ber ipotteiic^or ift )d)lüerlici§ freie (Srfinbung bc^ ©müubcr
'JOZeifterg. 3“ öuffnttenb ift bic Übereinftimmung mit bem 1343 begonnenen
ber (Jiftcrsicnjcr 511 3'^Jctt i» S^ieberöfterreic^. (@ottte StönigSbronn bie (Sntlebnung
öermittelt ^oben, bn3 ßifterjienferftift bei ®münb, bnS aiidj oom ^aufe Dfterreic^ 1305
geftiftet, eben bamalä fein 3Kiinfter bnute ? ®ort ift oon bem ftlofterbau beö SJZittel-
fllterg fein (Stein auf bem onberen geblieben.)*) ^ie Übereinftimmung beg ©münber
iSf)or§ mit bem erftredt fi(^ bi^ auf ben ©runbrift: bog ^o(t)gon beg
üimünb. vrilistreujtiTC^r. Simpel. 17. 3al)tb-
llmgnngg f)ot eine f)ö()cre Seitenjofjf olg bog S^orf;ou|)t, unb bie Strebepfeiler finb
ing Snnere gejogen. (3wif<^en ben Streben finb .^iopetten ongclegt, bie fic^ öu^erlid)
borfteUen mie ein Umgang o^ne Strebebögen.) Soponn peipt ouc^ ber ®oumeifter
beg 6f|org. Ser So^onn 51t ©inünb ift roofjl noc^ unter ben ^orlern
ju füllen. Sop eg berfelbe 3J?eifter ^oponn oon ©rnünb ift, ber 1356 in fyreU
bnrg i. 33. ben 6por beg 9)?nnftcrg angelegt (nnb oon 1350 ob in ®ofel bag 9J?iinfter
*) 3n liJrnf l’ubiuifl v. Cttiiiflen imiiieng jeineg Sibii’aflcr'S, beg .vterjoßg 'JUbrcdit
u. Cfterrcicf) ben Wrunbftein ßeleflt ('l?an(ug, Srfiroarjiwalbfreig , S. 316); aljo ein ^liubbar pon
ÖJinünb.
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@ntünb. jkcuifird^e.
a7:i
toicbcr aufgebaut) ^at, bad bejeugen bic (Steine: man uerglcii^e nur bic alten 5lcUc
be^ Freiburger ß^orS, bie portale, bie ©afriftei, bn§ l)(. ®rab!
®ie (Seitenfe^iffe fmb in ©rnünb ^alb fo breit nig baS 9)2ittelfd^iff. 5?cr
fiangc^or ift boppclt fo lang aU breit. 5)ie Äämpfer^b^e ber ®ctoölbc im 6l)or
entfprid^t ber falben ©efamtbreite (cinfd^IiefeliÄ ber S?apeüeu). (Sborafteriftifc^ für
ben inneren ©(ieberbau ber ^'>eiligfreu5tird^e finb bie 9lunbpfeiler mit ©octel unb
Äapitelltranj. 9?on ben Erbauern mären, mie bie ©urtanfübe feigen, einfache Slippen»
freujgemölbe oorgefeljcn. Slu^gefü^rt unb erhalten finb fold^e in ben Sborlapellcn.
®ejei(^neub für bag öubere ©pftem finb bic ©alerioi, bie auf allen ®ad)fimfen l)in*
laufen, unb bie pruufootle ?lu?bilbung ber
Strebepfeiler, namentlich am Shor- ®ie
Feufter ber faden auf burd)
ihre ungemeine ©reite, ©ntfdheibenb für
ben räumlidjcn ©inbrud be« 3nncreu ift
natürlich bic ^^atlenaiilage mit ihrer Fort*
fehung im ©hör. GtmaS üon bem geheimniä*
oollen 3ouber ber fransöfifchen Äathcbrol»
d)örc ift bem SdZotiü be§ Umgang^ unb
iTapedenfranje^ auch in biefer Umgeftaltung
geblieben, lüo ber ©clcuchtung^cffcft bod)
jur ^ölfte geftört ift. ®ic Äapeden finb
im Snucren holb fo l;od) al3 ber Umgang
unb bag ©horhowpl- ©eftimmenb für bie
äußere ©cfamtcrfdjeinung ift bo§ ungeheure,
über Schiff unb ©hör gleichmäßig hi”'
geftülpte 2)ach.
2ÖO mag ber Sdhöpfer bicfc§ ©au=
gebilbe^ feine fünftlerifdhe |>eimat hoben?
3)ie ^rager Oinfehrift nannte ihn loahr*
fchcinlich einen .Kölner. 3J?onche Formen
bc8 ®münber ®cbäubc§ (Slunbpfeiler fchou
im Schiff, noch anberc§ mehr am ©Ijor)
fcheineu au8 bem ©adfteinbau herübergenommen, ©iiijeluc SÖiotioc oom ©hör ju ®münb
lehren an ben böhmifdjen ©auten ^eter ©arlcrg micber. 3m ©hör erfd)cint bic
Äreujfirchc bod) aU Urbilb mehr ber frÖnfifd)*fchtt)äbifchen (Schule, bereu ipauptiuerle
in 9(?ümbcrg, .&ad, 2)infel§bühl, 9Jörblingen ftehen, benn ber parier* Sdhule, bie in
• ©Öhmen unb in Cberbeutfchlanb gemirlt h«t. dagegen ftehen bic Formen beö S^iff^,
uon ben diuubpfeilent abgefchen, benjenigen nahe, bie ber f^mäbifchen |)ochgotif, in
'Jieutlingen, fRottroeil, ©ßlingen, geläufig finb, unb noch franjöfifchen dJZuftern folgen.
©iner eingeheuben ©aubcfchrcibiing finb mir enthoben burd) bic ?lbbitbuugen
(ogl. ?ltlaö Sanb 2 unb Supplement). 3” anjiehcnbftcn ©insclhcitcn 3ähleu
bie ©ortalc unb il)rc ©orhallen. 2;ic SBeftfaffabe ift einheitlid) unb organifch lom»
poniert, ber obere 5eil aber, ba? ®iebelbrcied, oiedeid)t öon jmeitcr ^anb au#^
geführt. untere ?)?cd)ted bi(^ jum ^»auptgefim^ ift fehr cinfncl) gehalten, brei*
374
Cberaint ©münb.
teilig mit fünfetfigcn Strebepfeilern in ber ^ront unb iibererfgeftettten an ben
97ur @in ^ortat, jmeiteilig, mit glatten Äe^Ien, baS ©ogenfelb mit palber^abcnem
iöIej!bmaBtt)erf gefußt, ber 3ic'^9*cbel mit burc^broc^enem. (9tn ben 2aub»Soffen
be§ SSed^fel beä SWobeflS 5U bemerfen). 3m oberen ijeil beg
9ied§tecfÄ brei tiefprofilierte 9lo)enfenfter in ppramiboler 9inorbnung. darüber bie
©alerie. Da§ ©iebelbreied ift etloaä jurndfgefe^t. Seine ^läc^e ift gegliebert burc^
jtoei StrebepfeiIer^®orIagen nnb fünf ^lenbfenfter oon abgeftufter fiöbe mit frei
perauggcfi^afftem Stab» unb 9)Zn|mer!. ®ic ©icbelfi^rägen finb befefjt mit einem
(erneuerten) Äamm oon 3fl^<^*^'ö9cn, ben eine Shreujblume frönt.
Über ben inneren 9(ufbau nur ein paar Semerlungen. 3)ie Socfel ber Schiff»
fällten fteden oermutlic^ im 5)oben, ber umS ®c^iff beträ^tlic^ getoad^fen ift. ®er
Smünb. Clocttiiftüble.
^lattenboben ift in ben 5loci lebten gelbem beS S^iffS um eine Stufe erpö^t, im
'Borc^or loieber um brei unb im .^oc^i^or no^ einmal um oier. ®ie jloei ißfeilcr
üor bem ßpor finb im Ouerfc|nitt oerftörft in eigentiimlid^er ^orm, mic menn fie
aus jioei Säulen snfammengebaefen loären. ®nö innere Spftem be« ß^orö ift jtoei'
gefd^offig. 2)aö ©urtgefimS oerfröpft fic^ über bie 3)ienftbünbel im 2)reiecf.
I)ie poben Jenfter be§ Sd^iffä finb breiteilig, bie oberen be^ oier» unb*
bie unteren fei^gteilig.
9tiicb bie fpätgotifeben Bauteile, bie ©eioölbe unb bie erneuerten Säulen,
bie Sebalbgfapeße (je^t 5!auffapeUe) unb bie Snfriftei nebft ben anftoBenben ißartien
ber .^ocbioänbc, iörüftungen unb ^reppentürmeben finb treffticb biirdbgebilbet im Stil
ber lüirtenbergifcben Sebnte. "Jln ben Sfippenfrcit^ungen ber Scbiffgetoölbe, an ben
J^enftermafimerfen nnb am Stabtoerf afler 9labmengliebcr, Socfel unb Simfe ift baö
39?otio ber ^nrebfteefungen liebeooß gepflegt. ®ie ^b^r 5»^ Safriftei unb eine Sebneefe
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@münb. Jrtreii^firc^e.
375
(Hmünb. OlodentuTm bei bet ^Uigtieujltrcbe. Orunbrib, Cueifi^nitt, fluftib bet J&elmt-
nebenan finb mit einer öerfc^menberifc^en feinften 3>‘^f'öerfg an^geftattet. (?lbb.
S. 353.) 2^ie ©nfriftei ^at jtuci Oefc^ofle; im nnteren ein JRippcnne^geroöIb mit
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(Otm'inb. (tobannitlicc^c. (Brunbrin.
376
^jaßftfrei^. Oberamt ©münb.
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ü)ntrinb. Rieujfircbe.
377
figurierten ©c^lujjfteineii (3i?nppen ber ©tabt unb beö ;f)erjogtiuiig ©d^lunbeii unb
®ruftbilb ©brifti niit ber ©eißel), luelc^eö bne» "iprad^tfenfter überfd^neibet.
3fm SBeftenbe bc^ ©(^iff§ ergebt fic^ eine fteinerne (Sinpore in ^riUjrenaiffance»
formen, oon 1550—52 (Sa^rg^a^t unb Jlieinm, SB. ©. u. S. gig. 234,
üon 2inbnd^). 1604 mürbe bie ®rüftung repariert oon einem (S. SS. (SSogt). Um
1688 ift bo§ obere C^efd^ofi in ©i^en^olj aufgefebt morben mit ben gigantifc^en
Omünb. Ool|aniiiAttr(l)r. Siincreb.
Jrngerfiguren unb ber Orgel. 3)ie untere timpore pat ein ljübf(^eö 9>ie^geroölbe
unb ornamentierte 2:oden oon ©tein. (SScrgl. Slbb. ©. 354.)
2)ie ©fulptur*) ift jum ©c^murf biefc^ ®aumerfs rcidjlid) perangejogen morben.
^rnc^tige§ 2aub umfränjt bie ©iiulen unb 2)icnftbünbcl unb bie oielen Äonfolen
beg ^oc^gotifdjen Saug unb an ieinem Slufjcrcn bie ^obUc^le ber ®efimfc, and) ber
SWauerbögen unter ben ß^orgaterien. ©tatuen ftel)en an ben ©trcbepfeilern be«
©i^iffg mie beg S^org, bort unter überedgefepten '^albad)inen, pier in 9U)d)cn. 9llg
grotegfe fjiguren finb bie Sßafferipcier auggcbilbet, meld)e oon ben ©trcbepfeilern
beraugragen, immer paarmeig, nur am ^odicbor cin5cln. Unb fein "iportal ift ol)uc
*) 3,'erfll. Hiibfe, cyofrfi. b. S-Maftif, S. 398 ff.
378
C>agftfrci#. Cbciaint (Simlitb.
Sitbtuer!. 5)od^ seigt auc^ I)ier bcr 6^or ein anbcrcS, reicheres ©Aftern. 9?on beit
bic ba§ ßaubtoerl bic »nb ba cinfaffen, uerbienen 6c)oubcre ©nüäbnung
bic gioet ^rägerfigüreben, mit benen bic erfte ^raucc be« 8cbiff« auf bet S^orbfeite
aiißen unb innen, unter bem Sönibaebin beö ©trcbepjeiler« unb nm ?lnfob beg ®e»
iBmünt). do^annittiic^e. 0nfid)t uon ftoibrotflen.
toöIbcS bejeiebnet ift, lucit fic Silbniffe auS bcr ii^Qubüttc bnrjuftetten febeinen. ®ie
binbootifcbni @cmölb»®cb(uft|'teine in ben (Sborfopelfen jeigen Icilsi ßaub, teitg ein*
fn^c Sinnbilbcr (iWafc, 'Jtntlib ßbnfti. ^clÜan, Söme mit jungen, 9?afili§f) unb
©Uittermagfen unb ipätgotifcbcn SKcifter bci? b^ben
nn ben 9(nfnngern einige^ 3?ilbiuerf angebraebt, '-Sruftbilbcr ber bl» brei Könige mit
ibrem Stern u. bcrgl. 9tn ben Scblnftfteinen .'pnlbfigurcn ber 'ifJatrone, SKorin,
3Scit, 3obonneä u. f. m.
@mflnb. ilreuifir(f)e.
371)
2)ic IßortQlffulpturen unb bic ©tanbbilber bcr
Strebepfeiler erpeifc^en »apere ®etracptung. Sepr öiel bauon
ift erneuert bnr^ 5* 1850 ff. ®ocp ift ber alte Stil*
^arafter nidpt oerluifept. 2?ie ^ortalffulpturen finb jnm
Xeil loie baö pl. @rab Vlibeiten erften IRang^. ?llle seigen
Spuren alter Semalung.
?lm njcftlidpen ^auptportal ftepen brei pocpgotifdpc
Statuetten, am 2J^ittelpfeiler eine perrlicpe 3)?uttcrgotteg (au§
ber SopanniSfirepe, ?lbb. S. 356) ; nnb an ben Seitenpfeilern
jwei (auep niept urfprünglidp piepet gepörige) Sifdpof^figuren,
9)iartinn3 nnb Ulritp. ?ln ben Slonfolen bcr Sturjplatte finb
gigürdpen pumoriftif^=<moralifcpen Sinne? an?gemeiBclt
(3uba?, oom Teufel geritten u. §1.). 3m Scpcitel be? ^por»
bogen? erfdpeint mit palbcm ficib fcproebcnb ein (Sngcl, bcr
eine 5?rone pielt, mit ®ejiepung mif bie SWarienftatue be?
Upürpfeilcr?. 3)ic oier feitlidpen Ißortale poben famtli(p eine
'i^otpalle, b. p. ein ätoiftpen bic Strebepfeiler eiiigefprengtc?
'Botbadp (ba? nörbli(pe opne ®emölbe, mit glatten eingebeeft).
?lm 97orbportal bc? S(piff? ift bic ißerfönbigung bargeftellt
in jmei Stanbbilbern unb bie 35ßeipnadpt?gcf(picptc — ®eburt
ßprifti unb ^ulbigung bcr brei Könige — im Slelief bc?
5:pmpanon?. Slm Siibportal im 93ogcnfelb ber 5;ob unb bic
Shrönung ber SJZaria. (?lbb. S. 357.) ®ei bcr ®crfünbigung
pält bic 3ungfrou wie jur ?lbmepr ba? famt bem ©ewanb
gefaxte ®ucp fepompaft üor? ®efidpt. (?ltlQ? (£rg.*^.)
2)ic beiben ßporportalc, angelegt an Stelle oon Äopellen
im erften 3ocp be? 2ang(por?, finb weit reieper bcforiert ; an
bcr StirnWnnb ber SSorpalle, an ben ©ewänben unb iw
Sogenfelb. ®ic ®cwänbe be? Sübportol? finb bi? an bic
IBorberlanten ber Sporftreben oorgejogen unb in ben Äeplen
befept mit Statuetten unb mit lleinen ©ruppen bi? pinauf
jum 93ogcnfcpeitcI. 2)a? ©ewölbipen be? 9?orbportol? ift
naep bem (Sinfturj ber ^iirmc ernenert worben unb bic
2)eforation bcr Stiniflä^e fobann nodp einmal ^um gröpten
Teil im 19. Saprpunbert; bc?glcidpen bic ber 5?orbcrwanb om
Siibportal, mit Statuetten oon (Spriftn? nnb ben ?lpofteln.
'3lm Siibportal ift bie Sßeltf^öpfung famt ber llrgcfcpi^tc
gefdpilbert in frie?förmigen Slelieflompofitioncn auf ben Seiten»
wänben ber ®orpnHe nnb ba? SBeltgeridpt am ©ogcnfelb, eben»
fall? in ftreifenförmiger Sinteilung. (?lbb. S. 358.) 3”
gepören bic Statuetten oon lßaffion?»6ngc(n unb oon ^ro»
ppeten in ben beiben ^oplfcplen be? portal?. 9ln ben
Jlanfen ftepen noep ctlicpe ^oppeteu. 9lm 9?orbportal fdpilbert
ba? ®ogenfelb bie Ißaffion Sprifti. (9lbb. S. .359.) 3n ben
0münb. 3o(|(>nnlS(iT(^tutm.
%$trtifalf(^nitt nac^ %au(us.
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380
Oberaiiit OJmünb.
®DCienfer;(cn finb bic '^afftonen ber .^eUigm bargeftellt. 5Im ®etüänb ftc^en bie
3C^u Jungfrauen (oiellei^t für bie Sübpforte beftimmt). beu ©trebebfeileru
bc§ finb in ®albnd)ineii ©taubbilber Don 'i|5ropf)eten aufgeftcllt; in ben 9^i)d)cn
ber tS^orftrebebfeifer fi^eiibc Figuren, beren ifonograp^if(^er ßufammen^ang lodcrer
ift. 9}on ©üben ^erum ergiebt fid^ folgenbe fRei^e: Äoifer, ^apft — biefe jtnei ju
feiten be§ f|5ortaU — Slarbinal, öifd^of, JraiiäiSfu^ iinb anbere SDcönc^e unb ba3tt)ijc^en
■St. 6t)riftop(), ©ottöater mit bem ®ilb beg getreujigten ©obneS unb ber Staube be?
1)1. ©eifteS (fog. ©nobenftul)!, ?)QrfteIlung ber göttlichen 2)rcifaltigleit), bie brei Könige
einzeln, SOZaria mit bem Kinb, Jofeb^ (biefe beiben Statuen fbötgotifch). 2)ie f^igur
ber Kaiferin am 'Pfeiler linfl bei ber Salriftei ift neu. 2)ic alten Statuen finb gum
Seil — befonberS bic 5DZöndj§tl)bcn — nur im groben 3ugel)Quen, auf getumirfimg
bered)uet. 5ln bic ^^ortalftatuen fd)ließt fid) toieberum an ben Strebebfeilern eine
untere 9lei^e oon ®ilbfäulen an.
Sie fProbl)eten unb bie 10 Jung=
frauen finb ftarl reftauriert. Unter
ben 'ifJrob^ctenftatuen fällt burd^
aufjerorbeutlid^en 9ieali§muS ber
jefaiag auf, eine .fjol^figur, bie nid^t
für biefen fßlab gefd)affen ift. Sic
erinnert an Sliiterg 'ißrobl)ctcn=
geflalten oom fogenannten älZofeS--
brunnen 311 Sijon. i^on ben ^fcil^r-
ftatuen finb bic intcreffanteften eine
SJZaria mit bem Schugmantcl, ein
treujtragcnber dl)riftug unb ein (J^ri-
ftu3 al^ SOZann ber Scljmerjcn. Sic
|^lad)bilbcr au^ ber 1)1. OJefd^iebte finb mannigfnd) merfmürbig. Sic 9Zcil)C beginnt mit
ber Sthöpfung ber (SngcL 3Beitcr: @ott crfd)offt ^immcl unb (£rbe (bie Grbfugel mit
Sternen unb bem Siertreil^; bal)intcr Sßollen; ber Schöpfer in allen S3ilbern gleid)
an ©eftalt unb Haltung). Sic S(hcibung be^ ®affer§ oon ber ©rbe, bie ©äiime
trägt. ©Ott läßt Sonne unb 93Zonb erfc^cinen (als Köpfe). Sie Sierc bc8 SSaffer^
(fjifd)e, Krebfe, Krotobil) unb bie 93ögel beö §immelij^. ©rfchaffung ber @on; baneben
benennt (ober äal)mt?) ?lbam bie Siere. ©otteg ü^erbot au bie Urcltcrn. J^rc 9lug»
treibung (erneuert), 'ülbani l)adt unb ©Da fpinnt. Ser tote Kain (?) toirb oon ©oa
betrauert; boneben eine nnoerftönblid)e Scene, (©in ©ngel bringt auö bem “ifJarabieg
ber ©ua einen unbcutli<hcn ©egenftanb; bog Kinb Seil)?) ©ei ber 9lrd)e 9Zoa^ ift
nad) alter Überlieferung alg ©egenftüd jur Saubc, bic auf einem ©auinc fipt, ber
9Zabc abgebilbet, ber auf einem ?fafe fifjt. 9Zoal)g Cpfergaben finb micberum SZamm
unb ©arbc. Sag ©Jeltgerichtgbilb bleibt mit ben ^auptgcftaltcn im überlieferten
Schema, Unter ben ?lnfcrftcl)enben, ©egnabigten unb ©erbammten finb bic oer=
l^icbcnen Stäube ber ©bi'ifl<?ul)eit gclenn5eid)nct: ©apft unb Kaifer ober König,
©if<hof, SZitter, iOZägblein, .Stnnbe. Sie 9luferftebcnbcn finb 511m Seil nod) ©erippc.
Sem Srad)enfopf, ber ben §öllenrad)cn gäpnen läßt, reifet ein Seufcld)cn bag 9luge
auf. ©in felbftänbigeg Sfulptnriocrl in ber Kird)C fei feier angereifet: bag fei. ©rab
CSmfinb. ^oijanniMirditutiti. ßk'roöl6tippc!i im
Ürbflefc^ofi unb ad)tert.
(^inünt). j7rcitifir(()r.
381
in bcr Sc^luBfiipellc bc5 (£^or§; um 1400. (S^riftuö liegt in einer «Spi^bogen*
ftellung. 2)ie 5 ©tntuen hinter ber Xumbn finb befonberö |c^ön. (?(bb. '2. 360.)
Xnd l)eilige ÖJrab im ÜJZünfter erjc^eint Inft mie eine Sl^iebcr^olnng
beö unirigen.
?ln# berfelben itnmmen bie SBanbmnIcreien eben biefer Jlnpelle, eine
Mreujignng unb eine Streuäabnal)me, beibe treffli«^ lomponiert mit Dielen unb ftarf
bemegten Figuren (1864 Don 5^ejc^Ier=>?(ng^bnrg reftmiriert nnb etiunS übermalt).
'Jöer ben llrl)eber fennen möd^te, mag an ®itel Ü)?artin beulen, bcr al^ angcicl)cner
SKalcr 1414 in ©miinb aiiftritt. (ißcrgl. ?(rc^iD für cl)rifil, .Shinft 18‘)2.)
Um jioei SKcni'c^enaltcr jünger
crfc^eint bn^ f^önc Sre^fobilb, bad
innen auf bem ©ogenfelb bca 23cft»
portale jum 5,?orfc^cin gefommen ift,
ein 9J?aria»2d)ubbilb. (kbb. 2. 3«> 1 ).
iSon alten ® l a ö g e m ä l b e n
finb nur ein paar Heine iöilber an^
bem 3abr 1505 Dor^anben in bcr
el)emaligen 2ebalb^fapelle. XaiS
2tiftcrpaar mit feinen Wappen, nnb
feine ^^atrone, 9)?aria unb 2cbalb.
9iürnbcrgcr "Jlrbcit. (9lbb. 2. 362.)
.Vlir^lic^c 91uöftnttnng:
'Baä Don alten 5lltarn)erfen
übrig mar, ift nac^ 18f)0 ff. reftan-
riert unb mebr ober minber frei
roieber jufammengefe^t morben auf
ben Elitären ber (Iborlapcllen.
!?n ber eljemoligen 2cbalbö*
fapellc fte^t jcjjt bcr Dormaligc
iPfarraltar mit ber Xinrftellnng
ber 1)1. 2ippc nnb bC‘3 2tamm=
baumä 61)rifti (SBurjel Seffc). Dbcn
.SUnjifij: unb ®reifaltigfeit. |icrrli(l)c
2d)nitcreicn au^ ber J^rü^rcnaiffancc um 1520. '-16d1)1 9?ürnbcrger ^Irbcit. ihönung
nnb ^lügcl finb bei ber fReftauration leiber befc^nitten morben. Xie Ö^emalnng
mürbe erneuert.
X'er 2ebalb^altar, geftiftet Don 2cb. 2^rci)er für bie 2ebolb§fapeIle,
ftc^t jc^t in ber jmciten (51)orlapelle ber 2übfeitc (oergl. 'Jlrc^io f. c^riftl. 5hinft 1893;
Wümbel in ÜRittcil. beS '-yerein§ für @efd)ic^te ber 2tabt 5Rürnberg 1903; W. ®ad)
im ß^riftl. Äunftbl. 1904; .^iftor.=poIit. Blätter V, 581). 2)urc^ eine '?luf,5ei(^nung
be^ 2tifter^, bie erft füngft mieber ang öic^t gezogen mürbe, ift er al'^ (SrjeugniS
ber 2)ürcr’fc^en ^erfftatt Dom 3a^r 1508 ermiefen. !^cm iKelief im 2d)rcin — bie
2tifter in '4^cre^rung beS 1)1. 2ebalb — liegt ba^ SibmungSblatt einc^ 3Riffale jn
(^rnnb, ba^ 2d)rcl)er 1499 mit '^aul '45olfamer in 2t. 2cbalb jn Slürnberg geftiftet
lümünb. Ooi)oniiit(ircl)r. vauptpoital.
382
Oagitfrcii«. Cberaint @niünb.
üDic ®ruppe bcr f)l. HpoUonia mit il;rem genfer ift bei bcr 9?euaufftettung auf
ben Schrein gefegt morben. 2)er Snijalt bcr ©cmälbe an ben Jlügcln innen unb
außen ift bie Segenbe nom pI. Scbalb, ^riiiäcn non SDönemart: Jrnuung, ?l6f(^ieb
non bcr ©raut unb ^itgerfc^aft, ÄontronerSprebigt, jmei SSunber — ^Jcijung mit
©iäjQpfen unb 931inben^eilung — , Teilung 5toeier goHfüc^tigen, 9l6mc^r non 9?äubern,
^crc^rung bcr fHcIiquien, SBunberfrnft bcrfclOen. ?ln bcr ifJrcbella bic 5Jerfünbignng
(innen auf ben ^liigeln) unb bie 14 9?ott)cIfer. 2)ic Joppen über bcr Hauptfigur
bciietjen fid) auf bie 9(bfunft beg
Heiligen unb feiner ©raut. 9Jadb
©d^reperg 5tufjci(^nungen finb bic
^lügcl non 5mei ©efcClcn $>ürerg
gemalt, bic iprcbeüa („ber ©arg")
non einem britten. ®en beften
(Sinbrnd mad)cn bie äußeren f^lügel*
bitber; man loirb an ©c^Öufelein
erinnert,**)
?luf bem ?Utar ber erften
(Etjortapette bcr ©übfeite ift eine
fpätgotifd^c fßieta mit Sopanneg
unb SKagbatena aufgeftettt.
5n ber britten ein fpät*
gotifd^eg 51ügelnltärd)en (im
Hanbcl ennorben) mit ©tatuetten
im ©^rein unb ®oppeIfIiigeln,
welche innen 93ilber aug bem
Sieben (iprifti unb 9)Zariä in
popem SRelicf unb außen gut
gemalte Heiligenfiguren jeigen.
3)arauf ftept eine pL 5tnna aug
ber So()annigfircpe.
3n ber nierten Kapelle, ber
ret^bergif^cn, ftc^t auf bem Sütar
ein fd}öneg, grofieg Ärujifij aug bem IG. ^aprpunbert, nom ehemaligen Äreujaltar,
bcr unter bem ©horbogen ftanb.
35ic fünfte Äapellc enthält am 9lntoniugaltar alte Ho^figueen, Sohanneg,
9?i!olaug, Sarbara.
®ie achte Slapclle hot am @eburt»Shrifti»9lltar ein ^lügclbilb aug bcr jtueiten
Hälfte beg IG. Sahrhunbertg mit S)arfteUungen ber 55erfünbigung, H^^io'fut^ong,
Slnbetung, 93cf(hneibung; unb ein fReliefbilb bcr 9J?aria alg iBefchüperin.
SSn ber zehnten Äapelle am Sofeph^altar eine alte ißieta, Hol^gruppe öom ehe*
maligen fRedhbcrger 9lltar. 2)ie neueren Holsffnlpturcn an ben oerfchicbenen Altären
•) Jycrfll. aud) ben 4)oljfcbnitt non ^üter: St. Sebotb (Öartfd), ?tpp. 9Jr. 21).
**) Setfll. ?ltla* ©tflönjung^tieferung 3—7, luo bie ?lnbenbilber, Snnenbilber unb ^kebellcn«
ftficfe je auf einet 2nfe[ nereinigt finb, leibet niept in bev veebten {Reihenfolge.
Smünb. 3aljannU)«T(&e. $otta( ber Sfibfeite.
1
t
f
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^münb. Areitifirc^e.
383
beS S^orumoangd ftammcn Don 93ömtanit in 97M'mci^cn unb oon beit ©münbent
unb ^nuli. (9?äi;ere3 bei Sorcnt, ®cn!malc be^ 3?ZittctaItcr^.)
ß^orgeftü^I (?(bb. ©. 303) bot in ben Dünungen ;^oIjcinIagen —
^rofpeftc — , an ben ^Uaftem ber SRiidtroanb fdjön gef^ni^tc SiapiteUe unb oben
balblebenSgroBe Statuetten au« tSicbenboIj, unb ätoat !£üppelftatuetten mit jioei gleichen
«0m&nb. 3o{)annlttic(^c. Qefllic^eb 4iorta( brr Sübftitt.
SSorberfeiten, (unftgefcbic^tlic^ intereffante SBetfe au« ber äKitte be« 10. 3a^rbunbert«.
(9tbb. S. 304.) Sie [teilen 12 ^ropl)etcn oor mit beutfd^en ®ibel)prücben auf il)ren
. SloHen unb bie 3>oötfboten mit ben Säpen be« ®(auben«befenntni[[e«. 3)er Urheber
be« ganzen ®e[tül)lS i[t mol)I ber namenlofe SJieifter A D 1550, toäbrenb bie 9J?ono*
gramme B B 1089 (in geteiltem Sc^ilb mit 5mei Sternen), RN 1718 unb P A (in
einem Sc^ilb) nur ouf Slu«be[[erungen bintoeifen. B B mirb Söenebift Sojebenbiebter
[ein; P A loobl ^eter ?llbrec, ber „[^ranjofenpeterl* (f 1777). 9?acb bem 5lir^en«=
budb loar er „ein großer 5tün[tler in ber ©olbfcbmieberei". 2)ebler« 6b>^onil [ebreibt
ibm bie ganjen ßboritüb^c [o'oif S^anjel ju mit ber 1722/23. ?lllein
3S4
3rtflftfrei'5. Cbcramt ©inütib.
tOmünb. 3o()annibfit(i)e. €tie6tbf(ilc’:
Qit brr Sübiorftrctr.
bcr Stil bcr S^obbclflatueltcn lueift cntfd)icbcu auf
boS IG. Sa^r^unbcrf. ^ür ^ctec ?tlbrec bleibt am
6^orgcftiif)l aud) nur eine reftauricrcnbe
'J'agcgeu gcf)ört bic Jrögerfigur bet Jtanjcl mit
bcncn bcr Crgcl 5U)ammen; unb |o nuc^ bag (Sc^ni^»
lücrl bc§ ©c^attbcdet?. ilaiijcl, ftird)enbänfc unb
obere Crgclempore fiitb wobl gteid^jeitig, gegen (inbe
bc^ 17. 3abrfjunbcrtä entftanben. ^Ubrccs; SSerfc
finb unter .ben oiclen tü^tigen Siofofoarbeiten bcr
©tabt 5U jucken. ’JCud) bic ilreujlird^c befi^t noc^
CS'inigcä oon biefer ?lrt.
'i<on berSbausel ift bie 53rüflung, ober bod)
ba§ f^üUmerf mit ben SWafereinlagen jugteid) mit
bem (St)orgcftüt)l entftauben (3at)r#5at)I 1551). Tie
^igut beS trageuben ©iganten unb bcr ©t^ollbedcl
finb, mic gejagt, Orgclfnofpcft ent*
ftnnben. Tic Crgel, uon ^aul ^rc)d)er 511 9?örb=
(ingen 1G88 erbaut, bat ein brad)tooncd ®ebftu^ mit
©d)nibcreien in natürlid^cm Sinbenljolj. ®on ben*
felbcn .'pönben finb bic ©igantenfiguren in ©idicnfiolj
gcfdjni^t, tncidje bic obere Smpore, bie Crgelbül)ne
tragen. (9lbb. <S. 3G.5.) Ü^pig unb njüb , mie fic
finb, geboren biefe 33arodf(^nipereien 511 ben beben»
tenbflen Tenfmälcrn ber ^criobe, bic in S^loabcn
erbalten blieben. Tic Überlieferung bült ihren ®miin*
bcr llrfprung feft. Ter fogenannte Sebifter, oon
bem bie l£b>^onif fpriebt nlö einem grojjen Slünftler
aber libcrliebcn ®cfeöcn, ift ödem nadj 3. SW.
3J?aud)cr.
Tic ilirtbcnbönlc ('?lbb. ©. 3G6), bie mit
aufgelegten ©(bnipereien uon toeid)em ^olj — lölatt»
ranfen, grueptgebängen, 2Sappen — jtt)if(ben “ilJi*
laftem unb 9iabn>enleiften oergiert finb, f^einen bcr*
felbcn (injugebörcn luic bie Orgel, follen aber fpötere
Oiabteäjablcn tragen (1772. 1796). @ie finb leiber
oenoabrloft. feböne öeicbtftüble in Wo»
fofüformen, bie im (Spor fteben, mögen auf 9Ubrec
5urüdgcfübrt loerben.
Ter Slirtbenfcbop, ber in einer ffammer
bei bcr Touffapellc oerloabrt ift, gilt al§ ber reiepfte
bc§ CanbeS (uergl. .S^inbenfebmuef XII, 10. 11
unb XII ö. 1: 'JluSftenung fird)I. Utenfilien in ©miinb
1862; ^Ircpio f. ebriftf. Äunft EI (1885), ®. 120,
m. ?lbb., Äeppler a. a. O.). ®i§ 1796, mo ein Teil
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(^inüiib. itrcu)fir(Oc.
385
(Bmün^. Sranaifttannlirc^r.
beö ©c^o^cg burc^ bic Shiegäfontribution oerfd^lungeii imirbc, foH berfelbc 10
nn cblen ÜKctnücn enthalten boben. — ?luöge,^cic^net finb folgenbc ©tiiefe beg I)eutigcn
Ü8cftniib§: ein 5lrcu5pnrti{cl (9lbb. ©. 3(37), ©Uber nergolbet unb emailliert, an-
näbernb 1 m f)od), in Sonn eine? .Slainarienberg?, |'pätgoti[^ ca. 1410. 9tn bem
Ärnjifii*, beffen ®nben aiicbaiüon? mit ben Silbern ber Ööangeliften nnb Äirc^en
%aulu<, Xcnfm&ler ou0 tSürttembtTg. QaQfttreif. Z>
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38Ü
^aflftfreiÄ. Cberamt ©inüiib.
leerer tragen, finb jierlici^e <>igür(^en unter iöalbnci^inen. 2)er Unterlaß, in Tupfer
getrieben unb öcrfilbert, jeigt bie ®ianern, 3i*^**^*i 'Xürme einer ©tobt. ?tn
ben fentred^ten glücken [inb Zeichnungen au^gefpart ('ZSappen Don ©miinb u. a.).
Qlm&nb. SronjietaiieitiTd)t. (üeiuölbebicnftc.
I)ie gü^e nts 93albnchine mit filbernen 5*9Ürchen nuSgebilbet. 3)ie gro^e gotifdhe
©nframentgmonftr nnj (?(6b. ©. 368), 90 cm poch, 20 9)?art ©ilberS fdpmer,
bejeiepnet mit M 0, ftammt au§ ber Zc't um 1500 unb ift auggejei^net burdp
gtüdUepen ?(ufbmt, mit ®u(feln nm gnfe nodp ?(rt ber fog. ?tnana§pofnle, burd)
3?eicptum ber 5fu§[tattung, mit 11 Statuetten, unb ^einpeit bet 9(rbeit, 3. ^8. an.
Önnliib. itreiijfirct)c.
387
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(ümünb. SranjiXancitirc^e. {loi^oltar.
bcn gcbrc^ten @öul(^en öon tlfttuerf, toel^c bic Sefröiimig beä ©ijlinberö trogen.
3)ie Flügel neben bem (Sijlinber finb gebadet olä fefte SWonerförper. (Sine 9)iün=
ftron^ (916b. ©upbt.) onä ber Stenoiffance^eit — um 1620 — folgt in ber
388
Cberamt (^inünb.
©runbform norf; ben» ^orbilb bcr f^iätgotifd^en ^tn einzelnen ift it)rc
'?(vc^itcftur ou^ Säuld^cn unb 3?olutcn sufamincngcfctjt. [tef;cu 5 t^igür*
c^ni. (^anje ift 18 Ü}?arf frf)i»cr imb cq. 50 cm ®ic fonn ^crau^^
genommen toerben. !5)er ift Srgänjung au^ ber f^rii^jeit be§ fRotofo. 3)iefc
üJJonftranj fam im ^nnbcl auö ber ©d^iueij. äRarfen nnbeutüc^. ®inc grofic
Sonnenmonftranj (9lb6. Stla^, SuppL), ^tugeburger 9lrbeit oom Snbe be^
17. 5a^rt}unberte, 40 fOinrf fd)loer, ca. 1 m ()od). ®er guß ift Befehl mit oier
t^fiernbi^föpfcn. 91U 'Jräger bient ein (Sngel. Cftenforinm ift t)crjförmig, oon
einem ®albac^in überragt unb über ben flammen ber ®toric umfrän5t öon fRanfen,
jmif^en benen 9 ^igiir^en in Flachrelief oertcilt finb. ^ar titeln, oon
St. ?lnna unb St. Seboftian haben bie gotifche SD^onftran^form. Die eine ift nad)*
trägli^ mit baroefen ii^oluten ftatt bcr Strebebögen montiert loorben. '.öcibc finb
einfach gebaut, mit hübfehen
(Sin Speifefeld) (?lbb. S. 369) uon fchlii^tec 'ipofalform, Silber oergolbct,
lonr ©efdjenf S^aifer .ßarl$ V. on ben ^Biirgermeifter JRauchbein 1522, laut 5n*
fchriften am ^X)ccfcl unb Fufe-
Unter ben ,(l'eld)en (?lbb. S. 369) ift ein golbener mit fRubinen unb (Smail»
'JRebaillonö. Sin .^elch, 9iofofo, mit Smaillen, ift geftiftet öon bem äReßner .^lerlifofcr
1760. 3fichcn oon ?lugöburg mit N unb J W G. Siner trägt ben 9?amen beö
Stabtpfaneti^ F’^- 3. ÜJiolitor (1723—27). I)er SMch ber SRarienbruberfchaft jeigt
p-hon tlafficiftifche Foroien.
Sine glatte mit 2 SD?e3tönnd)en, oergolbet unb mit @mail*21?ebai(lonö
befe^t, gehört mit bem erftgenannten iTcleh ju ben feinften ?lug§burgcr 'Jlrbeiten Oom
Silbe beö 17. 3ahrhunbert^ (?lbb. S. 370 f.). ?ln filbernen ?lltar leuch tern be»
fi^t bie 5l'irchc eine ©arnitur oon oier größeren unb ^loei fleinercn, §lugöburger Sr»
jeugni^. Sine filbernc ?lmpel, ?lugöburg au^ bcr 3^0 um 1700 (?lbb. S. 372).
3toei JRaudjfäffer Oon Silber; boö eine au§ ©otte^jell. Sin einfaches S?crfeh*
gerät mit Stiftcrinfehrift, 16.— 17. 3ah>^f)anbert.
3toei SBeihrauchfehiff dhen oon Silber, Spätrenaiffancc, baS eine mit einem
5>clph*n als 3^rägcr einer mufdielförmigen Sdhale. 3^on bcr SebaftianSbruberfi^aft
finb jmei filberne 5ir e ben jbe eher bcS 17. 3nhrl)inibertS in ben Ä'irchcnfdhab
gefommen. Sine Silber ft atuettc ber SRuttergotteS (^bb. ?ltlaS, Siippl.)
auf f^langcnnimounbcner .^immelsfugel ftehenb, faft lebensgroß, babei Oon feiner
Slrbeit, fRolofo. Sin filbenier SBeihfcffel oon 1667. Smünber Stempel trägt
fleincS filberneS ilTeu5reliquior oom Snbe beS 17. SahrhunbertS.
9ln 'Paramenten finb nur noch einige alte ©olbbrolatc aufjuführen.
(^locfcn: 3n bem ^Dachreiter hangen 5ioei Heinere SHoden, bie nicht
nnterfudht toerben fönnen. 3m ?!unn bei bcr Äirchc: 1. (größte) Umfehrift in
iPiinuSfeln: zu unser frowen ere Hut man mich . hans eger von reit-
lingen gos mich . fRamen bcr Soangeliften . anno domini 1455. 2. 9?amen
bcr (Soangeliften in 3RinuSfeln unb: anno domini 1456; loohl gleichfalls oon
Sger gegoffen. 3. 9?amen bcr (Soongeliften in 3)?ajuSfeln. 4. Ave maria —
tecum, ebenfo. ®ie gioci Heineren (SJlocfen ftammen angenfcheinlich auS ber 3eit
beS .SlirchenbauS.
öniünb. Äreu5tird)e.
389
ÖJrabbcnfmälcr: Sin ©rabftcin bei ber iianjel, im 3)iitte(gang bc? <Sd^iffä,
mit uncntjiffcrtcr Snfc^rift unb untcnntlid^cm SBapben gilt ai« ber beS ©if^of^ ^cinrirfi
(Km&nb. StonjUtoncrtiK^c. ftiidjtnb&nfe unb äitfte ooin CbOTgrftüf)!.
öon 0c^öncd (f 1368). Xct angeblich nllefte ©rnbftein, jc|jt in ber itirdje auf*
gcflettt, uriprünglic^ in bet ÜJJid^Qel^tapeüe gelegt, erinnert jmnr an ©erc^tolb Äleb»
,^agel, primus magister civiimi, f 1284, nnb 3eigt 'fönppen biefe^ SJefc^lei^t^,
390
^agitfrei^. CbcvanU @münb.
l'tommt aber, wie Sdjrift unb Ornament beWeijen, öoin ?(ndgnng bc^ SKittclnlter?.
@in ®rab|tein mit SBobpen geljört einem 5Sarbccf, f 1524. ?n ben (S^orfopeflen
)‘inb folgenbe ©robmöler: ,f)an-l n. .^nnfen jii ^Bagen^ofen mit i?otiobUb be^
paar^, 1011 uon Safpar S?ugt,
f)nnbnjert^mäßig. Silbpanerjei^
c^en: Älemm, SB. 93. n. 93. 0ig- 280.
— <£tein mit jc^önem ®riiftbi(b unb
SBoppen be^ 93iarrer§ ©c^mönj-
ünger non ßein^ell f 1523. —
Dr. Seonbarb ßagcr’g (f 1617),
rotmormorner ®rQbftein mit
93ronjemappen im (Stil 2. ÄernS.
— Soponn Strofter, ilanfmann,
t 1518, rotmarmome glatte, noc^
im ^ujjboben. — 3u ber 9^ec^)»
berger ftnpette liegt nod^ ein Stein
mit bem red)bergifd^cn 93appcn.
2>ie ^otenfd^ilbe tinb jc^t
mittfiirlid^ in bie öerf(|iebenen
(S^ortopetten üerteilt. fügen
l'ie fici^ in biefe 9lei^e: ®aig.
bevg, fniferl, 9?ot, f 1541; SScit
Spät non 3:öümnau, f 1541;
2eon^nrb t 1546;
Stafpar ®ebler, üöiirgermeifler,
1 1557 ; SBolf Säger b. ^f., Ober[t,
t 1586; 9(nt^oni ^ngger, f 1616;
Dr. Seonparb Äager;
Raufen.
9UlerIei: Sin gefc^ni^teS
Sh:n5iiij, fpätgoti|c^, ^ängt an ber
nörblic^en SSanb be§ St)orum»
gangS. S)arnuter ftel)t auf einer
fc^önen alten 93iIbfon)o(e bie 9?ü*
ftnng [amt Schwert beg Bürger»
meifterS ÜRanc^bein , eine Srinne=
rung an bie 93efc^icBung ber Stabt
im Snijre 1546. 3iie 93ogcn=
«rnüno. 3Tnnai«raneTtir(^f. 0rabftcin be» «ittets b. »otmban. felber bei' uier Seitciiportale finb
bebedt mit gemalten Sterbtafeln
nom 9lnfang be§ 17. 3a^rl)unbertö. on ber jweiten Änpellc ber SüDfeite pängt
eine 9lblabtafel nom Sapr 1505, mit Sd^ilberei bee( 93anwerf!^, baS naci^ bem Sin»
ftnrj ber Sl)ortiirme norgenommen Würbe. Sie ift |mcl)rfad) renoniert laut ®ei=
fdirift. 9ln ber Sübwnnb be§ <3d)iff^, bei ber Safriftei, ftept ein fteinerneS 93ilb)töd»
C^müub. Äreujfirc^c.
:J91
Omünb. ftusuriinetliTrijr, irbt tuang. fticdjt.
c^cn mit Figuren (Stoloariengruppe, 9Jifotnu8 unb Seboflian) uom Snbe bc8 15. 3a^r«
^unbertg, üom Spital ^ierf)er öerfept ; ergänzt oon 3iie^. (Srmä^nen^mert finb ferner
ein fiimftf^Io6 an ber Snfriiteit^ür; ein ©c^Io^fc^ilb an ber ^()iir neben ber 3!auf»
!apeße; jmei ©eififeffctfüBe, Sc^miebeifen, 9iolofo (9lbb. S. .373); ein SDiarienleuc^ter
^aGl’Jfrcie. Cbcramt Ömüiib.
;i92
öon SKcffing, ®arorf, im ©^iff autgc^ängt; 5mei ©lorfenträger, ©c^miebcijcn, Steuaif»
l'ance (5(66. ©. 374). @cfd)ni^tc 5!()urcn, 17, Sa^rljiinbcrt.
5?örblic6 Don ber Slird)c fte(jt für fid) bcr ©loden türm, anfc^ciucnb ein
alter ‘iljorturm 511m Äird^^of unb im 14. 3Q6r()nnbert umgebaut jum @Iodcn6nu§.
2)er ©lodenftu^I nnb ®ad^ftu6I fi^cint im 18. 3a^rf)unbcrt — 1727 flebt am
ba^ — nac^ bem alten 9Kufter erneuert luorbcn ju fein (5(66. ©. 375).
S)eg f^rieb()ofd um bie ^farrfirc^e ift fc^on gebucht, mie auc^ ber SOiic^ael#*
firc^e mit ©ruft, bie fübmeft(id) oou bet ftirc^e ftanb. 5(n bie Äirc^e fe(6ft maren
f •UV'
* *
(Ümünb. «t. iJroiil^arb.
53uben i»on J^äublcrn unb i^anbtoerfern angebaut; ba^er füllen bie 9lefte oou 5i^aub=
molereien rühren, bie mou jmifdieu ben ©trebepfeilern fonb.
i^atl). .ft’ird^e ©t. 3o6ctnne^ b. ©u. (unb ©t. !Jo6nnneö b. ^auferö).
5lac6 ber Sage ift St. ^obann^ JlapcUe ju ©infmb geftiftet pou bcr ftaufifcfien .t^eriogin
'Jlgiic? oou S(6u>aben (f 1105) an bcr StcUc joo fie ihren auf ber Soflb oerlorcnen Irauriiig joicber
fanb.*) Urtunblich crjtheiut bic Äopellc 1297, ba ü« »nit ber ^fnrrtiiAe in ba* Patronat bei? 4>och*
ftift^ 5(ug§burg übergeht oom lllofter Sorch; unb 1800, 100 ihr ein 5tbia6‘$riuilcgiiim auSgeftclIt
njirb. 1354 luirb ein 5Utar U. 1'. fvrauen mit grühmebpfrünbe , bie Johann oon Slinbcrbac!)
geftiftet, oon beffen Sohn bem Stnbtrat übergeben. 1.S99 ift bie fRebe oon ber rynihmeffc im 6hor
pon St. 3ohanu4 'fjfarrtirche ; bic 3t*6auni4füpcUe biente aifo mähreub be-? ’-yanS beS grauen'
münfterS al4 ipfarrfirche. 1429, am 2ag bc4 ht* ©aUu4 (16. Cft.), ift bcr ^lochaltar famt bem
(Ihor bcr !^ohanniäfapellc gemeiht morben, laut ^ufebrift auf einer 5Retal(p(atte, bie 1870 im
Sepulcrum beS alten .'Hochaltar* gefnnben mürbe. ?lu4 einer bifchöflichen 5lbtnburfnnbc p. 3. 1444
*) Sine 3uf<6r'ft «m Triumphbogen gab fotgenben Tcrt: InVento .\^etis annVLo LaV-
reaC'enses posterltati Me aeDIfICaVerVnt (1829).
@inünb. ^o^aimi'Mii'(be.
393
üimünb. 6t. Ucon^arbtrapcUf.
erfahrt man, ba^ breimal möcbentlicb eine jeierlidjc Wefje jti 6^ren ber 'Diuttcr @otteS in ber
•Kapelle gejimgcn mürbe.
lUiit allcbem erjebeint 8t. !^o^ann eben als ^lialtircbe, als Aapellc. ^ber nur mit Ijktro*
natS« ober ^^aroc^ialoer^altnifien, bie mir nicht mehr fennen, bürjte eS su erllären jein, ba^ neben
ber ipjnrrfirdie mit ihrem Gönicterinni eine jolcbe grohe Äapelle mit eigenem Ariebhof unb jlatt*
394
;^agfth;ei§. Oberamt @münb.
Hebern @Io(fentucm gegrünbet mürbe. @ebörte uielletebt bte eine bem Stijt, bie anbere bem 5llofter
Öortb? Slebenfall'S ift ber b«ute beftebenbe 33ou unter bem ißatronat bes fifofterS 9orcb entftanben.
©runbmauern unb 33ru(bflü(fc einer 9Ipfi8, unb ^roar einer frübromaniieben, mie angegeben
roirb, fanben beim 9lbbrucb be^ gotifeben 6b<'r^; unb ba^u im 6(biff bie norbere ©runbmancr
einer einftbiffigen flapeUe,
beren Seitenmaliern annäb*
ernb unter ben S^liffpfeilern
ber SaHlifa oertiefen. S)ic
i!änge biefer äderen ilapelle
mar 17 m. 3bre 3)iauern
maren au3 gemaltigen Oua*
bern }ufammengefügt. $or
ber Seftmaner berfelben
mürbe ein gemauerter ^run«
nenlran) entbedt.
92acbbem ber ijjfarr«
gotteSbienft mieber in ba*
neuerbaute grauenmünfter
oertegt mar, mürbe au(b bie
3obannidfapelIe umgebaut.
?tn ©teile beS ß^bor^ mit ber
9pfi^ trat ein längerer @boi^
mit ^olpgonfcblub unb großen
Jenftern in ben (jormen ber
©pätgotif. ‘^ie UmfaffungS>
loänbe be'S ©<biffe> mürben
jpäter fo meit erhöbt, ba^ e§
unter ein ©attelbacb tarn unb
gro^e, bob^ ^enfter eingefebt.
Xabei mürben bie romani«
feben Ornamente fomeit mög>
Heb beibebatten, oietleicbt mit
IRüdfiebt auf bie @rünbung§>
fage, bie man in ben ^ilb>
merfen au^gebrüdt fanb. ?(n
ben 6nben ber ©eitenfebiffe
maren !)iebgemöbe eingejogen
über ben 9Utären. 1474, mirb
beliebtet, fei ba^ innere erneu«
ert roovben; unb 1594 aber«
mal4 ba§ 9iubere unb ^Innere.
Um bie Sßenbe be*
17. 3flbrbi‘»t>ert§ mürben
(Hntünb. ^(TisottSiubtopene. Oiunbrib nebft ^oiijontalfc^nitt buit^ bann im @ef(bmad beS 93a«
bas ettogon. £ängenfc()nitt. rocco ©^eiiigemölbe mit
©tudaturen einge^ogen unb
im ^itfaiitmenbang bamit ber alte äiebtgaben mieber freigclegt unb freilieb auch mit großen SRunb«
fenftern burebbroeben, bie ben töeftanb be4 5Saumerl4 gefäbrbcten. — 9ln ben 9lubenmänben, nament«
lieb am 6bor, mürben nach unb nach Äramläben angebaut (1785 miteinanber erneuert). 1798
mürbe bie üapelle profaniert alö Urieg^magoyn. 1831 mürbe fie auegebeffert.
1869—80 ift unter iieitung oon ©teinborf*9lürnberg burdb ©tegmaier^Ömünb bie flirebe
reftauriert morben alö romanifebe ©aillifa. 2)er romanifebe ^bor mit ber 9lpfi4 ift ganj neu
tonftruiert. ‘JBeniger gelungen ift bie 93emalung ber .^loebmänbe.
(Sinünb. ^o^anni#fir^e.
395
5)ie 3ül)aiimßfirc^e ift eine flac^geberfte ®afilifa o^ne Cuerid^iff , mit adjt
^feilerpaoren im <2c^iff, (J^orüodnge non ber ®reite be^ 3J?itteIf(^iffg, unb ?(Vfi^;
bie ©eitenfe^iffe platt gejt^loffen ; ber ©locfentnrm ursprünglich freii’tehenb im SJinfel
jmifchen t£hor unb ©citenf^iff.
I)n8 ®anje ift ober tonr einft ein SSert au« einem ®u^, entftanben in ber
erften .f)ölfte be§ 13. ®er Urheber foU berfelbe fein mie ju ^ournbau
an ben öftli^en ^teilen-
ber ©tiftöfirchc (nach
©chmibt). ®ie ehe^
malige ©tift^lirchc ju
53renj gehört berfelben
©chule an.
®a^ ©Material ift
ba«feI6emiebeiber^ei*
ligfreujlirche: ©mün*
ber Äeuperfanbftein.
3m ©runbrife
(?lbb. ©. 376) fallen
gro&e Unregelmäßig*
leiten auf, bie fieß auch
on ber SBeftfaffabc Der*
raten. 2)ic nörblidhe
Umfaffung^wanb beS
Schiffs toeicht gegen
“©eften h»n um 1,4 m
juriiet ^)er ©runb ift
ni^t erftihtli^ ; bo^
miffen mir, baß h‘^>^
an ber fJlorbfeite bie
^citSlapeKc ftanb. Um
bie ®reitenabnahme
auf alle brei ©chiffe ju
verteilen, hnt ber ®au*
meifter auch bie beiben ®müni). ^engotttTu^raptUe. «cnru^t.
'^feilerreihen gegen
Sübmeften abmeießen laffen unb bamit bie ?lchfe beS ©^iff§ von ber beS (5hor§, 2)aS
^auptportal aber fteßt mieber genau auf ber ^Verlängerung ber
aus ber SWitttc ber gaffabe unb auch 3J?ittelfchiffS meggerüdt.
3)ie lebte ?lrlabe beS S^iffS, oor bem Shor, ift enger als bie übrigen unb
barum im ©pißbogeu gefprengt; ein S3emeiS, baß man von 3Seften ben ^Infcßluß
an ben Gh^r gemann. ?lm SBeftenbe ber nörblichen Sogenreiße fteht ftatt eines
'ZöanbpfeilerS eine ^albfäule mit 'üSürfelfnauf; ber ©runb ift unerflärt.
3m Ouerfchnitt (vgl. 9lbb. ©. 377) finb bie SSerhältniffe ber ®afilifa breit;
einfache ^‘'(l^P^ucr^öltniffe finb nießt erfidhtli^. 9luf Übermölbung mar, menn bie
396
3agi'th:ci§. Cberamt QJmünb.
Slonftiuftiüu mit i(;ren @(f|äulcn 5Rec^t ^at, bet S^orraum angelegt. 2)ie 'ißJeftpmporc
i)*t mobenicr Sinbaii; ber ®aIfon im S^or loo^I ebenfalls mobernc (Srfinbiuig.
Sdt ift ber ^riumb^bogen mit bem 2)rad^enpQar am Kämpfer ber Siorbfeite.
©urtfimS über ben ^Irfobeii ift refonfmiiert. ®ic “iPfeilcr finb üon jierlic^er
Gilbung mit Änaufföiilc^cn an ben Äanten unb ffad^oerjierten ©c^miegenfimfen.
S)ie 2^agegbclcuc|tung beä S»nern ift ftimmunggüotl, benn faft atteS Sic^t
fommt burc^ bic Dberfenfter; boc^ nur aöäufef^r gebümpft. ®er 6^or liegt faft
ganj im 2'unfel. @3 finb ber Dberfenfter 11 auf jeber ©eite.
5)ie SSeftfaffabc (?ttla§!) erinnert an baä SKünfter ju SJZouIbtonn burd^ ben
bafilifnlen Duerfd)nitt unb mand^e (5injelt)eiten, mie bic Umrafimung ber portale mit
bem uerfröpften ©ocfelprofil; aber fie ift me()r in bic ©reite gebef)nt, unregelmäßiger
unb in einem ®eift nerjicrt, ber ju ber ©trenge beö ©ifter^ienferorben^ in ftarfem
©egenfa^ ftc^t. 5>ic 9)iitteIpforte ift mie gefugt uerfeßoben unb ber rechten Sieben*
Pforte cutfprirf)t (eine (infe. ^J)er untere ^orijontalfriee fpringt oor bem 9)?ittelfclb
in einem 3lbfa^ hinauf. 2)n3 ©unbfenfter ift öon bem SBieber^erftcHer erfunben.
X>ic ’5)adf)frf)rögeu finb — menu rid^tig refonftruiert — üerfjältniSmäßig fteil.
' ?(n ben ©eitenfaffaben ift mit 9?ii(ificf|t auf bo§ ®cfäll beg ©obcu§ ber ©ocEcl
abgefe^t. 5>ie ©iuteilimg ber 3Bänbc burd; ßifenen (ober ©äulen) unb bie ©erteilung
ber ^enfter entfpridü nidjt ben Sntcrtolumnien beS inneren; lefjtere ift übcrt)Qupt
unregelmäßig, ©or bem öftlid^en ^elb beS ©eitenfeßiffS,. ba§ einen 9?ebcnaltar befom,
ift je eine Pforte angeorbuet. 9(n ber ©iibfeite, ©eßaufeite, noeß eine 5mcitc meftlicß.
5)ie ?torbfeitc ift burd) Sifenen eiiigeteilt, bic ©übfeite burd) ©tredfäuli^cn.
©efonberg rei^oott mirft bie (moberne) Dftfaffabe in ber ißcrfpeftioe mit bem
'Jurm, mie fie fid) und) bem ©Zarftpla^ ßin barbietet.
I)cr 5urm, Sd)miubetftein ober JsJenbelftein genannt, ift oon glüdticßfter @igen=
art. 9fuf maffioem ©odel, ber nießt über bie Würfelform auffteigt, ein ebenfo maffiocr,
ßoßer ^.ßfeilerfdjaft, einem Dbeli^fen äßniieß, ber fieß mit uugemößnlid) fteilcn ©eßräge«
511m 5td;ted oerjüugt, unb bann bie fd)Ianfe, in 5lrfaben aufgelöftc ©lodenftube mit
bem 3«it^iidj. 2)a§ 5)acß ift mobern, bie urfprünglid)e ^orm unbetannt. 2)ic Stein*
gicbel, bic noeß auf jmei ^Idßted^fciten ftcßeu, laffcn einen itranj oon oier Oiiebcln
rcfonftruicren, oerbunben mit einem ©tcinßelm, mie 511 S^omburg. I)aS erftc Sturm*
gefd)oß entfpridßt imgefäßr bem breiten Unterteil ber ©timfaffabe, ba§ jmeite mit
bem Übergang in« 9ldßtedE bem .^odjmcif ber ©afilifa. 2)a§ untere Xurmgefd)oß ift
Oerjiert mit Sifenen, ©ogenfriesJ unb beutfeßem ©anb unter bem @efim§. S)a§ smeitc
ift glatt bi§ jum ÖJurtgefimS. 35a^ ®lodenßau§ ift in jmei ©todmerte cingeteilt
unb im oberen juriidgefeßt, mie and) über ben 5lämpferbänbern an jebem ©todioerf
eine Gin^ießung ftattfinbet. 3)ic ©d)aUbß'nungeu finb gepaart unter überfangbögeu,
alle ©ögen in ber ?(rt ber ®otif alö ©pißbögen gefcßlageu unb unterftüpt oon
©äulcßcn. 2)er gau3c Sturmbau ift erfüllt oon lebenbiger Straft.
3ept ift ber Gßor an ben Stunn angebaut unb audj ba^ ©eitenfdßiß* burd}
einen mt ben ^urm angeftoßen. (?lbb. ©.378 u. ?ltla§.)
i?lu(ß ba§ innere bei SiunnS (?lbb. ©. 379) ift feßenSioect. 3)a§ Grbgcfdßoß,
als ©alriftei benüpt, ßat ein Äreu5gemölbe mit breitgeleibten ©ippen (§lbb. ©. 380),
auf roßgeformteu Stonfoleu ober Kapitellen; bie furjen ©eßöfte ber Gdfäiileu feßlen
@müiib. ^o^anui^firc^c.
397
ie^t. 35cc @^luj}ftcui ift mit einem ®tern Qejiert, fe^r be)c§eibeii. jweitc
©e^c^üfe bdt jmei 9lei^en non überipi^igen ©ntloftung^bögen übereinnnber. T)n#
?fcbted ift bebecft mit einem ©temgeroölb, beffen ®icnfte Dom 58oben be^ 9(d)tcd«S
bnr^laufen unb o^ne Änpiteü in bie meit norfpringenben Üiippcn übergeben.
ber 5Wippen ift auS Jte()le nnb fRnnbftab mit Steg ju)ammciTgefebt, frübgotifd)
(9Ibb. S. 380). ®ie Sorfel ber 5)ieni'te finb fonneliert. ?lm S(^IuBflcin ein 3)rnbenfuö.
Offenbar ift ber ^urm ber jüngfte "Jeil ber ganjen 33aiigruppe gemcfen. ®r cntfpricbt
bcm 3beal einc^ l)immetanfteigen*
ben ©locfenturm^, mie e§ bei ber
Scbilberung be§ ©ralStempelS im
jüngeren ^itnrel 511111 ^lu^brucf
fommt.
^>ie 'portale ber '-önfilifa
finb iimrnbmt non einer 5?erfröp=
fnng beei SodeU, bie Oiemönbe
ein«, jmeU ober bteimal eingetreppt
nnb befe^t mit Säuicbcn, bie fid)
lim Sogen a(^ SBiilfte fortfeben.
Die .S^apitefle finb barbarifdje Um«
bilbungen non formen beö Uber*
gnngäftilg ober ber ^rübgotif. 'ülm
beften finb fie noch am ^aiipt*
portal gelungen. Sonft finb e«
langgeftredte .Stolben mit fladbem
unb fleinlicbem Slattlnert non
forgfamer, aber banbinerrgmäBiger
?lrbeit; mie aUe ©fnlptur an biefem
Sau. Die ^toei öftlicben Seiten*
Pforten haben offene^ Sogenfelb.
Son ben Silbroerfen an ben
Sogenfelbeni ber brei übrigen
ifjforten mirb unten bie fRebe fein.
Die SJanbfäuIen ber Siibfnffabe (bie jmei aufterften jur 3Jecbten unb jur iJinfen
finb alt) erinnern an bp^antinifebe SRetallarbeiten : fnbiftbe Äapitette unb flad^e Schaft*
banber, beibe mit eingegrabenem Slattomament. Die Sogenfriefe finb gefüllt mit
erhabenem Ornament, ^almettcn u. a. Slattlnerf, Sdhlingmuftern, lebenbigen Figuren
ober 5löpfen. Sin mannigfach oer^ierte^ Sogenbanb begleitet bie tuagrechten J^riefe
unterhalb unb oerbinbet bie ^üllornamente miteinanber jum anfteigen-
ben ^riefen ber ®iebelfchrägen finb bie Sbgen burch wagrechtc Seiften gefchloffen,
unb Don ihren Schenfeln hangen ^almetten h^rab. ?lm öauptfim« unter bem
^affabengiebel unb an ben Dachgefimfen folgt auf ben Sogenfriea» ein oertiefte«
^ohnfehnittbanb unb bie Schmiege be« ©efimfcä ift bebedt mit einem J^fthl^anb.
?lm ®iebelfim§ ift bie ^ohlfehle jmifchen ben beiben SJulften mit 5arten Sierblättchen
befept unb unter bem ®efim^ läuft ein Snnb mit flachen Sech^blättern. ?ln ben
(0münb. Stotion am St. «aloator.
398
3oflftfrei§. Cberamt ©niüiib.
©iebelfimfcn bcr 3(bfciten aber jie^t fid^ unten ein ^anbgefdjlinQc ^in. S)ic 3(rbeit
ift fauber unb überäierlid^, nod§ bie ©tengel ber Stätter fein äifeliert mit S^erb»
Ornamenten, wie man beim 9rufftieg jum 3^iirm au^ ber 9iäbe je^en fann. ((SiujcU
feiten finb abgebilbet in ^eibeloffä Dmamentif ^eft IX Xaf. 2 Sig. b, c; u. V la).
?tm Xurm* finb bie ©urten mit aufeerorbentlic^er ©orgfatt be^anbclt, mit
büppelt öertieften ^ö^nft^nittfriefen, glatten ober gemufterten SBitlften, flachen Äc^Icn,
getrennt biird) jarte, geferbte 33Iätt(^cn unb barin gbttungen oon 5Paub* unb ©latt-
Gimüiib. Uufgans autn «aloator.
merf ober Silbtoerl. ?tn ben ^enftern ber ©lodenftube toirfen namentlich bie Jierb»
oerjieningen ber fenfrechten Ä^anten jniifchen ben runben Schäften ber öalbfäulen
unb bie breiten, burch iSilbmerf hfröorgehobenen Äiimpferbänber.
Unb baju fommt nun ba5 erhöhte Seben, ba§ bie figürlichen ©ebilbe bem 23au*
mer! oerleihen. „®ie ftarren formen ber ?(rchiteftur loirfen bobpcit neben ben
beloegten 2inien biefer berben iCeiber."
3n ben Sogenfelbern ber "ipforten finb folgenbe DarfteHungen erhaben auS^
gemeißelt: 5tm .^lauptportal (?lbb. ©. 381) 6h>^M’t«^ am S^reuj in ber 5Iuffaffung al^
Seben«!fürft , gefrönt, bie ®eine ungefreu5t. Sieben ihm 3Jfaria unb SohanneS mit
ber herfömmlidhen ©ebärbe beg ©chmeräe?. 9ledhtS unb lin!^ ift je ein Saum jur
©inünb. ^o^üiiniefirclie.
399
^luefüüiuifl bcg eingcgrobcii , ald auSgcmci^cU. !Dcr eine ^nt
(ilätter, ber anberc [ganj fonücntioneffe« Dntamcntblattttjerf. 5(iif jebem ein
^ogel. ©emcint finb lunfjrfd^einlid) ber DIbaum mit ber JriebenStaubc unb ber
©cinftüd bc5i ®cclenl)ci(8. ?(uf b?m .ftiimpfer)im^ fi^t am beginn be^ ®ogen«
re^t# imb Iinf§ je ein Untier ; unb ouben, roo ber i^nmpicr in ben glatten JWaI)mcn
(4münb. Station unb lüiloßoct beim Saloatoi.
Übergebt, ein ^^bcltier in flacher 9lrbeit. SRcd^tg ift c« ein (ientanr mit Sd^ilb unb
'Sd^locrt ; gegenüber ein öogenfd^ü^ mit ®ogeUeib, ©^langenfditoanj unb Söiuenfü^en.
?lm Siebenportal (SIbb. ©. 382) jeigt ba« öogenfelb jloei t^ronenbe ©eftalten,
Ijcilige SKänner, re^t§ betrug mit bem ©c^Iüffel, Iinf§ luo^I ber Ulrid) mit bem
Sif^ofSftab. 2)ie Äöpfe finb faft oergangen. X'nneben red^tg ein Slbler unb linfS eine
Aud^fdjerc. 2)ie)c Smbleme finb ^eralbifd^ 511 beuten, auf ba^ 9ieid| unb auf ben ^ntron
ober SKo^ltbüter ber ^r(^e; bie ©d^erc bleibt oorlÖufig ein ^eralbifc^e^ Sifttfel.*)
*) S3cifll. ^obenlobe »äöalbcnburfl, Spbragift. ?lpbon#nieii 1882, 3. 50;
^obaiuiiSfircbe )ii @münb unb ^ijebof SBaltber I. uon ^ugoburg, 1888. (}ürft ^obenlobe rät aui
'■3ifcbof .^artmann an* bem ;£taufe ^silliiiflen, ber ober erft 1250 bo*J '3i§tiim ongetroten bat.
400
Cberamt (Smüiib.
n)eftlicf)c 'i|JürlQl ber Sübjeitc (9t6b. <S. 383) jeigt im 53ügcnfelb ^luci
ööiüeii über Scobürben, mobt bie bot)en)taufifdbcn öom .fierjiogtum Sdbtoabcii , uiib
bavübct mieber eine 3;iid)fdjere, jiuifdjen bereu ^Hingen ein fonjoletiartiger ^opf,
nngebtid) eine? 3)^öncb?, ber^orrngt.
?tm loejtlicben ©trebepfeiler ber ©iibfeite ift eine tbrouenbe 9)hittergotte? au?»
gemeißelt, bie bem 5linbc einen 9(^fe[ rck^t ; am ©dbu^bäcblein bariiber ein fliegenbet
öngcl; nnb unterbalb in flad)crcr ?lrbeit Sagbbunbe unb ein Säger mit bem .^orn,
ein anfprengenber 9?itter u. a. ®in ^ilbroerf, ba? jeiu in ber ©übmauer eingelaffeu
ift, jeigt Sbriftu? am ÄTeu§, bie?mal mit gcfreujtcn Seinen unb ebne i^rone, 9)?aria
unb Sobanne? unb unten Subas mit bem Slutgelb in ber ©cbale unb bem ©trid
um ben .fjnlS. (Scrgl. bie 9lbb. ©. 383 u. 384.)
3«obcrft im ^affabcngiebel ift ein puppenartige? 33?ann?bilb in langem 3iocf,
bie red)te |>anb 5ur SBange erbobeu, üermutltd) Sobanne? ber Simngelift. 3^* feinen
yüßen Eniet ein SZann in ber ®ugel, üenuutUcb ein H6t üon l'or^, unb auf ber
anberen ©eite erfd)cint bie |>al6figut eine? 9Jienfd)en, ber auch bie Üapuje trägt
al? ©tübfigur; ba? fann ber Saumeifter fein. 9ladj bet Solf?meinung ift ber Sau»
meifter tiefer unten bargeftellt, »wie ibn ber 'Jeufel au ber SfJofe reißt. Jer Setreffeube
trägt aber einen Subenbut.
Jicrifebe ©eftalten liegen auf ben 3p«fterbrüftungen ober fißen an ben genftcr»
bögen. Jrägerfigürdjen Eauern unter ben ©iebelenben. '3luf ben Siittelpfoften ber
Jurmfenftcr ragen menfcblicbe ^albfiguren ober Jiergeftalten empor. Jie Slämpfer»
bänber be? Jurm? finb befe^t mit köpfen au ben ©den unb 3igürd)en baj^mifdjen.
Unb um ben ^rie? be? iTranjgefimfc? oben fdjeint eine mitbe Sngb ^u rofen. Sn
ben 5rie?bögen ber Safilifa unb felbft an ben iiifenen ber f^affabe fiebt man, unter»
mifd)t mit ')ßflanjen» unb Sanbomamenteu allerlei menfdblidbe Jröger unb
.^oder, unb Jicre, einzeln unb fpmmetrifd) gepaart; al? ba finb Sömen, Sären,
©ticre, ©d)lociite,' ?lffcn, .^unbe — ©innbilber gemalttbätigcn ober unreinen S?efen? — ,
allerlei Sögel, uamentlidj 'Pfauen, ^päpue unb «nb loic bie Jracben,
Safili?Ecn, ©Eorpione, Gapricorne, bie Sentauren, ^arppien unb ©irenen. (£? ift bie
gonje Kreatur mit ben SWödbten ber ©iinbe, bie braußen oor bem Jempel ipr SQSefeu
treiben (nacb ©jecbiel 8, 7 — 10). ‘‘^lud) ein ©adpfeifer, Jen ©teinmeßen Eam e?
aber tool)l mel;t bnrauf an, reeßt oielerlei Sebenbige? abäubilben unb jloar eben nur
jum ft'ennen ab5ubilben. Jeun bei aller ©orgfalt ber omamentolcn 9lu?fül)rung
finb biefe Silbdßen finblid; rol), ma? nießt au?fdßließt, baß ba? Seben, bie Semegung
glüdlicß erfaßt ift. S)er Seliefftil ift gauj primitio; bie SZauerfläd)e al? Olrunbflädße,
bie ©ill)Ouette au?gcfport oom Soffen mie in ber romanif(^en SJauerplaftit ber
\?ombarben. ?lud) bie religibfcn JarfteHungen an ben portalen u. f. m. finb gan5
uuEünftlerifd) unb erfdjeiuen barum l)od)attertümli(^.
?lu ben feoeßmiinben, ?lrfabenpfeilent unb unteren ©eiteumänben, unb aueß on
ben Wußenloänbcn ber Äapelle mären ©puren mittclalterlid^er 5>^c?Een (^ernbadß
im Sfunftbl. 1847, dtv. 22). ?tußen mar u. a. ein (£ßriftopl)oru? ju erfennen. Jie
©rparb’fcße ©ammlung beroaprt Mopien oon ^re?foreften ber Snnenmänbe, ^^Ipoftel»
figuren u. n. (Sine ^^igur ber l;l. SEatparina feßeint bem 13. Snßrbunbert angeßort
ju ßnben; nnberc bem fpäteren SZittelnlter.
(Smünb. 3lof)üiuiidfu(^c.
401
Unter bcn £ t e i n in e m n r f c n, welche bie geiuöl)nlid)cn ^ünncn bcd rornnnif^cn
Zeitalters jeigen, ij't bemerlcnStuert ein großer (Spißßanuner in einem S)reie(f.
Zur 9luSftQttimg ber ^oljonniSürc^e gehören ^iuei M e l rf) e onS ber ®eitSfapcHc,
ein ficiner ipätgoti|cßcr mit bem ®ilb beS .^eUigen nnb ein reid^erer, ben “i^efan
')iaulu0, SenfmAlet auS tBüTttembrrg. Sagfltirid. 26
(Ürnünb. 6t. 6albator. 3af)abe.
402
SflflfttveiÄ. Cberamt Öiiiünb.
©tovr 1730 gcftiftct ^at (inidjriftl.). ©in CSciilatoriiim mit SieHquie @t. ^eit§. ©ine
?lmpel Don SfupKr, oerfilbert, mit bvei Scfticn ftcnfelit, mag )o alt fein aU
bo'? Äird^engebäube. ©in DIbitb, o^ne S^nnftroert, fteüt bic ©eirfji^te uon bem Ming
bet öerjogin "Jlgnc^i bar, gemalt 1670 uon S- ®. ^ieberlcn (^€^1 ber 3nf(^ritt bei
©münb, ®. 61). ©in ©robftein, ber je^t aufecn an ber ©itbmanb eingelafi'en
ift, jeigt ba^ Silb eineS öleiftiidjen mit ber Umfd^rift: anno grade 1050 [b. f). 1500]
9miinb. 3t. Salvator. Untere ftapeQe.
obiit Johannes kirssene.sser . caplan . ad sanctuni spirituin . cui’ . auima . requies-
cat in pace. 2>a;S g^’lG^^ube ift oeric^rieben, e§ foUte too^l ben ^obe^tag angeben,
©in ^öljerned ©i^bilb ber SJhittergottc?, altgotifd^ gefofet (13. 3al)r^unbert), ift in ben
Öanbel gefommen. 2>er ©^oraltar, ber 1670 für bie ^eiligtreujfir^e ^ergefteHt mar,
mit irfbilb ber ^immelfal)rt Sliariä, ift ber 91eftauration jum Opfer gefatten.
S3on ben ©loden ^eigt eine bie 97amen ber ©oangeliflen in altgotifd^en 9)?ajue*
fein. S)ie grofje ^at folgenbc Umfe^rift in SJiinu^feln; frantz . puiesen . meister .
von . esslingen . gos . mich . von . cristus . gepurt 1400 und 33 jor . Jesus .
maria. S)ie britte, mit g(ad)bilbd)cn ber ©d^mer^en^mutter unb be« ©efreiijigten
unb ber llmfd^rift; S. Johannes Baptista . ora pro nobis, ift 1652 gegoffeiL iJJie
uiertc 1711 oon Jranj S!ent 5U üliig^biirg (3:otengIöddben).
®münb. !QeitÄ(apeDe.
403
2)ic 5^ eit dfa pelle ift 1401 cr)*tmal§ em)äl)nt. ©ie ^attc eine, imc^ anberen
jluei ®rüfte (eine obere unb untere) unb in ber Sfrijpta einen Elitär, ber je^t im
Sapibarium be^ ©inünber ©etoerbemujeumS QufbeloQl)rt »irb. @r ift oon grau*
loeiBem ©tein unb jeigt G ®ru)tbilber üon armen ©eelen (17. 3nl)rl).?). 3)iefe
Slapelle mürbe 1807 abgebrochen. ®on ihrer ®e[talt giebt eine altere 3eith>ti“^9 (M)
nur eine jehr unoollfommene SSorftellung; fic erfcheint barnach eher mie ein gotifcher
iöau. Vermutlich Oratorium unb Samarium beg 5lohanni8friebhof^.
(Ümünb. 6t. 6alDator. Cbert ftapelle.
(Eh^tnalige lilöftcr.*)
Jyransiäfanerfirt^e, je^jt jmeite ©tabtpfarrfirche jum pI- iiubmig.
^lacb ber Überlieferima be^ Orbene unb beS ßIoftcr§ jelbft roöre baSjelbe jebon im ^abr 1208
gegrünbet oon einem ber erften ^öager beS bi- ^ranjidfuä, bem Vruber liaDib, befien @rabftein
beute noch in ber Itircbe gezeigt mirb. ^b"' i^< eine Sobnung nebft jtapelle in ®münb non
6iiter}ien{ern eingeräumt unb baran 1210 uom ftonuent ein größerem 5Mo)ter nebft llircbe ange*
baut morben. Stifter ober ^auptioobitbäter mirb genannt ÜBalter uon Dtinberbacb-
2)ie 3)iiitpriten fmb erft 1221 natb Deulfcblanb gefommen. 3brc autbentifebe Sbronif aii§
ber 3eit bis 1224 (^orbanuS be @iano) mei^ meber non einer 'llieberlaffung in ®mänb noch
uon einem Vruber ^uib. ÜBalter uon Stinberbacb ift nach guter CueQe (^nniuerfarienuerjeicb'
niS uom 3abr 1684) im S^br 1270 geftorben. iJJeter ber SBolf, ber nueb Stifter beS ÄlofterS ge«
*) 3)ur(b bic @üte beS ^errn iHettorS Dr. ÄlauS in ©niünb mar SJerfaffer in ben Staub
gefegt, beffen neuefte f^orfebungen über biefeu @egenftanb, mel^e in ben 2Bürtt. ilHerteljabrSbeften
für CanbeSgefebiebte 1904 ueröffentlicbt merben follen, auS ber §a«bf(brift jn benülten.
404 ^>aflftfrei§. Cbcroml ©inünb.
uannt mirb, narf) Urfiuibcn ju Slnfatifl bel^ 14. 3a^rbunbei1S gelebt (imcb ber ^au4«
trabition 100 ^£»bf« früher).
'IRöglicb, bü^ boeb halb iiad) 1224 bie SJlinoriten nach ©mütib famen (1229 nü^ lUtn).
3lutnabnie in ben ©foblbof eines SifteriienferfloftevS mürbe bem SBorflong in Sebro. .5)q11
entfpreeben, mo bie ®enebiftiner uon Äoinburg auf 33itten bet Sürger ben fDiinoriten ibr Stabt»
filiat mit ber JiafobSlinbe einräumten. 2Hc haben offenbar febon ein flirebengebäube
Dorgefunben, unb ^roar unoollenbet, beim bie romanijdien llnfänge beSfelben fmb beute no<b beutlicb»
■^aS (Eifterjienierfloifer ÄönigSbromi, bem nacbmalS ber anftobenbe ^of gehört bat, ift ouS«
gef(bloffen, ba eS erft 1302 gegrünbet mürbe, ^ie (Jitabfdirift 2)o»ibS (Candide lector. Hoc sub
lapide requiesennt ossicula Davidis ex primis fratribus qni a S. P. Francisco huc missns
septem cum fratribus. 1‘^) ftammt auch erft nom 'JluSgang beS SKittelalterS. 2:ie HMotte felbft
bat freili^ altertümliche ^orm unb ift mobl auch älter als bie Schrift. 9la(h ber Überlieferung lag
fie erhöbt auf einer 2umba mit fierjcnbaltern, bie mie ein .^leiligengrab uerebrt mürbe. Ü)ian fönnte
an ben berühmten Sauib uon UlugSburg beuten, menn biefer nicht in ^lugSburg geftorben märe (1271).
^ebenfalls ift biejeS Älofter baS altertümliihfte S3anbenfmal beS tyranjiSfanerorbenS in Sdimaben.
3n ber 'JieformationSjeit mar eS bem Untergang nabe; mürbe auch tut f^maltalbifchen firieg
geplünbert. Sein ÜBieberberfteller ift ber (Suarbian ^afob Saib (t 1645). SllS IBaumeifter mar
G. 93ogt beteiligt. 1689 mar ein S3ranb im Hlofter. 3m 3abr 1715 begann ber ©uarbian IRap»
mnnb '4emmermaper (ber auch eine ^auSdjronif anlegte), bie flirche ju reftaurieren, moju er überall
?llmojen jammelte. 2abei mürbe bie Orgel e choro antcriori (uon einem Öettner ?) ad inferiorem
locuni auf bie SBeftempore übertragen. ?lm JUofter mar ein ?^eubau nötig, beffen (Srunbftein am
19. 3lpril 1718 gelegt mürbe. IBaulcitcr mar ein Saienbruber, Gufeb. fDlooSbvngger auS ber ISorarl»
berger3«uft- 1719 mürben in berilirihe brei neue Elitäre gemeibt; 1720 bie ?lntoniu8fapelle renouiert.
3n ber Slirche mürbe auch «i«e neue Äanjel errietet, neue fffenfter eingefefet; 1746 ein neuer
3lltar ber bl- Barbara errichtet. 1749 gab bie Stabt baS .v^olj ju neuen Äircbenbänfen (n. Gubel).
3]on 'ii'ürttemberg mürbe baS Sllofter, baS auch eine höhere Schule hielt, aufgehoben unb 1824
im jUoftergebäube ein Sehrerfeminar eingerichtet, bie ftirdic aber jur iiueilen Ißfarrfirche erhoben
mit bem 2itel St. Snbmig u. Jouloufe.
®ie .Siird)c ift euifc^iffig unb langgeftrcrft (45,7 m bei 13 m inncuev Skeite);
im ©djiff urffirünglidh fleberft. ®ec öerhältniSmäffig lang, fe^t hoch unb
fchmol unb plattgefchluffen, ift geluölbt, oon ftrenger SRaumloirfung. 3n ben Cftecfen
beS Schiffe ftonben bie 9?cbcnalt(irc ücrmutlidh unter ben ©emölben eineS Settuerg.
3)ie .'pauptpforte ift in ber 5D7itte ber SBcftfront, runbbogig, oon jioei ^^ülften cin^
gcfaBt. ©offelgefimö ber Sfirche ift romanifch, bag ^ai^gefims fchon früh=
gotifd). 4)ic 0übmanb beg Schiffe foü im 18. Sohrhunbert neu aufgeführt fein
mit iöenu^ung be^ alten .^auptgefimfe^. Der ßhot^ ift geioölbt in jloei Sodheii,
unb äioar nadh gotifdher ?lrt. @r hot aber äugen noch ?lnfäge §u Sifeneu neben
ben @trcbepfeilern, luelche in ber 9J?itte ber Songfeiten unb an ben ßden ben @e«
lüblbefchub auffangen. Die Äreujrippen hoti^o ähnliches ffJrofit wie baS (^ewölb
im Durme ber 3ohanniSfiiche. Die Ouergurten baSfelbe Sirnprofil, nur oon jwei
3(unbftäben eingefagt. Die «Schilbbögen ein anbercS mit fpiättchen, .ftehlc unb 95>ulft.
3n ben Dfterfen ftef)cn ßcffnulcn olS (SJewölbebienfte mit Slnofpentapitellen ; bie S3afen
finb nicht mehr 3U fehen. ®egen SBeften fipeii bie Slnfänger beS (MeWölbcS auf
oorgefrogten furzen @äulenbünbeln. 3c brei Söuldhen finb jufammengefagt. @ic
ftehen auf Slonfolen mit tief unterfdhnittenem iiaub unb enbigen in Sl’nofpen»5tnpi»
teile, bereu 3.kluten 3. D. auS reichen Saubbüfcheln beftehen (?(bb. 2. 386). Die
Decfplatten finb rechteefig. Diefe Jvormen bebeuten einen sierlicheii ÜbergangSftil
mit ßrinnerungeu an cifter3ienfifd)c (Gewohnheiten. (3nnenanfid)t S. 385.)
@münb. Sraiiiil!tanerf(o)ter.
405
5)ie fjenftcr nni finb im 50Qrocfgcfc|mnrf öcrönbert, Pad^bogig. ?(m
6^ot finb bic nitcn früfigotifd^cn f^enfter nod^ erholten ober boc^ crfcniibar,
unb f^mal, je brei bei cinonber, ba^ mittlere böJ)er, ungeteilt unb mit glatten
©d^rägen eingefaßt.
3c|»t finb bie tS^orgeloöIbc mit baroefer ©tiufatur ocrfleibet unb im ©d^iff
finb flacbe ®elublbe mit ©tudaturen gleichen ©tilg unb ®emölben eingejogen. ^ie
Oemälbe ftammen (toag merfroürbigertoeife big^er uubefnnnt blieb) oon Sofepb
SBannenmac^er oou 2omerbingen, ber fotoo^l im ©c^iff alg im (£^or feine Slünftler*
infebrift angebraebt b^**
Sabrcöjobl 1752. ®ic 3)arftel»
lungen finb: im Sbor bie unbcfledEte
(Smpfangnig, bie üicr SBeltteile,
bie brei ^ugenben; unb in SWeboil*
long grau in grau oier Silber aug
bem fieben ber 3D?aria. 3m ©ebiff,
am (^ciDölbc bie Sifion oou ber >
Öimmelfabrt beg bl- feine
^ufnabme in ben .ipimmel, unb in
ber 9)?ittc feine ®Iorie unb ber
^riumpb ber brei JRegcln; an ber
Crgcicmpore ein (Sngelfonjert unb
2)aoibg ^anj unb SDfirjamg ^^an^.
2)ie ^regten fallen burd) treibigen
'Jon auf.
9ln ber Söeftfeite ift ber
Orgelcbor, ber oom oberen ©torf
beg S?lofterg jugänglid; toar. Jer
■Jurm, ber ju Einfang beg 10.3abr=‘
bunbertg nbgebrodben loiirbe, mar
nach ber ?lbbilbuug bei SJierian
aud} nur ein Jadjreitcr auf bem
©iebel oor bem l£bor.
Über SBannenmadber f. unten
bei Seonbarbglapelle; uiib oergl. Sert. Pfeiffer in SS. Sjb- 1903, ©. 55..
Slugftattung: ^»ocbaltar, unter ©auleubalbacbin, 1751 (Sbronofticb), reftau»
riert 1881 (?lbb. ©. 387). 9?ebenaltöre mit ölgemalten Slöttem oon 5. ®.
©trobl 1704, ol)ue befonberen 5tunftroert. ©efc^miebeteg ' ftommuniongitter in ©pöt*
renaiffanceform, 18. Sl)or6änfe, beftebenb aug Jorfal unb quergeftellten
ilniebnnfen, mit Sanbelmerf in ^lad^f^ni^erei unb ^oljfiguren oon 9lpofteln u. f. m.
(Slbb. ©. 389).
3n ber ©afriftei ein Dlbilbuig beg ©uarbiang Öaib 1620 mit Snfe^rift unb
ein Äru5ifit oon 3Kcffing unb ein ^aar SWeBfännd^en 1623.
®rabben!mäler: ©rabplatte beg Sruberg Jaoib, aug ber ?lntoniugfapeHe
beg Jllofterg, trapejförmig mie bie ©teinfnrgbedel beg früheren SWittelalterg, mit ^mei
406
3aflfttreiö. Cberamt ©möiib.
eifmicn 9?ingen. ^ie Unifd^rül f)at ipätgotifc^c 3Ktnu§(cln mit untermife^tcn 5^“^*
renaifiancc^TOojuöfeln mib mit arabifc^en 1- ®* "^04, ?lnm. — ^anb*
grabftcin bee 9tittcr§ 3örg üoii ®erf 511 9liebcr=®eurcn, 1534; fi^öneS Sruftbilb
in 9Mfd|enreIicf, 4 35oi)pen (?(bb. ©. 390). — ©in folc^er mit 5So;)pen öon 2Böü=
mnrtt) unb 9ied)berg ou^ bcm 17. Sa^c^unbcrt, mit anmutigem 9JeIief eines Stitterd
in ?tnbctung not bem 5hiiäifi5. (3)ie ©djriftafel rc^It.) — Siner für Sil^. S^riftop^
?lbelmann D. 9(., 1635. — ?(uBen an ber 3^eftfeite ein paar unbebentenbe @ebenf=
fteine au§ bem 17. 3a^ri)unbert. Sni itrcujgang jwei fleine ber gamitie Sta^l
(1759, 1770).
2)as Äiofter umfe^UeBt mit brei Ringeln in brei iStodtnerfen ben .f)of ober
fiten, ^garten, beffen ©übfeite bie fiirc^e einnimmt. S)iefc fpringt gegen SBeften etmag
öor, mic an ber Dftfeitc be§ filofteriS ba§ ©t)orpoIpgon ber ?[ntoniusfapeIIc nnb
ber füblid^c fitofterftügef. 5'cr firenjgang fc^t an ber fiirc^c au§. 2Bieoie( oom
©au bc§ 18. 3a^r()unbertS mittdalterlid^ ift in Oirunbmaitern unb Umfaffungg»
mönben, ift nic^t unterfne^t. 2Bie baS fitofter gegen ©nbe feined ©eftanbs eingerichtet
mar, geigen bie Scmbed’ft^en ©runbriffc in ber iianbe^bibliothef. ©S ift ein fpuBbmi
in einfachen formen. 5m ©rbgefdhoB Hegt ber fireujgang unmittelbat
llmfaffungsmonb. 5m SSinfel bei ber fiirdje [prang ein fpfortenhäu^d^en oor. 91n
ber ©übmeftede liegt bo^ Siefeftorium , bem fid^ öftlich bie fiüdhe anfchHeBt- 2)ic
51ntonin§fapelle an ber Cftfeite be'S fireu5gangg ift oermutlidh ein alter fiapitelfoal;
fic mürbe im 18. 5af)rhiinbert ber fiirdhe entfpred)enb beforiert, im 19. profaniert
nnb an^geleert, um aB (Speifefaal beg Seminar^ 511 bienen.
Stirere liegt bie ©ofriftei, unb biefer gegenüber ift ber fireujgang 511 einer 91rt non
fiapelle edoeitert, in ber iiembed jmei Elitäre ner5ci(^net unb bie burch ^enfmäler
aB ehemalige ©egröbnisftälte bejeichnet ift. ©in f^Hebhof foll auch nor ber filofter»
firche, gegen SBeften, gemefen fein.
2)a^ §luguftinerf lofter mit ber jeBigen enangelifchen ©tabtpfavrfirche.
^tn(b ber .^auStrabitioii foll ba2 filoftcr oom ftaijer Slonrab III., bem Stmifen, gefltfmbct
fein im Sa^r 1140, nnb imar al4 6hc*rhcrrenftift. 2)ie ^liiguftiner (Sremiten nnirben ju (ümünb
juflelaflen im 3ahr 1284 (ffi. U». VIII, S. 429).
3«r SBauflejebiebte liegen 9?a(bricbten oor, bie Rcb nicht nöllig lufammenreimcn. 14.32 befetm
bie Stirne einen neuen längeren 6b<>r. 1446 erlaubte ein 3tacbbar, bafe im Sangmünfter jmei
fyenfter burebgebroeben mürben. 1449 mürben micberum jroei genfter übereinanber burebgebroeben
beim Dbilienaltar. 1782 begann ein 'Itcubau (ber fiircbeV). 7. Sltärj 17.88 mirb ein töauüberfcblag
— jum filofter? — non (5briftian SBübtmann, SÖaumcifter and Oberelcbingen, angenommen.
(SBibmann bat auch }um filofter SBiblingen ben Iplan gemacht.) 1756 mirb mieber einem 3Jacbbor
ein Steoerd audgeftellt megen jmeier fiircbenfenfter bei ber Orgel. 1757 finb bie ^redfogemälbe
im Sebiff batiert. ®ad 33anbatum 1758 (0?(.'®e)cbr.) bejiebt f«cb mobl auf bie SBeibe ber Slircbc.
5nr bod filofter mirb al§ 5abf ®ineS 8tcuboud (b. b- ber Soflcnbnng?) auch 1747 angegeben.
®on SBürltemberg mürbe bo§ Slloftcr 180.8 aufgeboben.
2)ic fiirche, au^menbig oerpuBt, inmenbig mit 6tudaturcn unb f^regfen im
ÜHüfofoftil beforiert, ift in ben Umfaffunggmönben oiellcidjt oon unten her noch mittel»
alterlich, aber oeränbert an ben ^enftern unb ben ’pforten. 3)cr ©hör fchlicBt polpgon,
hoch ohne Strebepfeiler. Schiff unb ©hör hoben Spicgelbcdcn mit Stichtappen,
auf fionfolen in f^orm non @ebälfncrfröpfungen. §ln ber SSeftfeite ift eine Orgel»
empöre eingebaut. 5)er ©inbrud bes meiten unb fel)r hohen 9?aumg ift ein be»
C^inüitb. ^ugiiüinerfloitcr.
407
bcutcnbcr. finb an bcu Sönbcn freilich Diele große ^lödjcn fa^I getün^t.
Ü)ic 3rfS!en in ber Äirc^c finb üon 3of> ?(muanber auö 2auingcn 1757 (Snfe^rift
am ^lofonb bc^ Sc^iff^). Sie ittuflriercn ba§ öcben beg ()I. 9(ugui*tin. 3)ie ftompo»
fitionen boju ^at ^Imonnber fc^on 1752 burd) filoiibcr in 9fiig§6urg ftcd^cn laffcn
0münb. Svital. Vmtljaub.
für ein ©ebetbud). Schiff nnb ß^or boben je ein !?crfcnbilb iinb einige 3Banbbi(bcr.
®ie 2;erfenbUber, in meifterbafter grofcbpcrfpcftiDc mit glönjcnbcn ?(rdiitefturftüden
fomponiert, Dercinigen mebrere Scenen mit Dcrfdbiebencm Slugenpnnft. 9iMc ba§ Slinb
Don feiner SDInttcr unterriebtet mirb unb mie ber Süngling bnrd; i()rc ©ebete er*
f(bnttert toirb, ift in SO^nnbbilbern bc^ borgefteHt. Xie gebeimni^Dotte Se*
408
^agi'tfrei^. Cberamt @münb.
rufung (Tolle lege!) au bec 2>edc be§ ß^or^. ©eine ^oufc in einem ©citcnbilb
ber ©ebiffäberfe, [eine ^ricjterroeilje in einem ß^orroanbbilb, [eine 53i[c^o[gtoal)I jn
einem 5Banbbilb bc^ Schiffs, ßb^^ifti ßrfdb^‘“^”9 bem ^eiligen im nörbli^en
©eitenbilb ber ©c^iffgbeefe. ©eine SJerebrung für ben leibenben ^eilanb unb bic
(Gottesmutter ift nn ber Crgelbrüftung mitten gefebilbert; feine Siebe p bem 9luf*
erftanbenen im oierten 3BanbbiIb beS ß^orS unb fein feliger S^ob an ber Drgel*
Qlmünb. Spital. Sog. U^rftube.
brüftung linfS. 5)ie ©Uber finb gut erbalten. Sb^c ^arbe ift nodj bemnnbernS*
merter olS bic ('^Ibb. ©. 391).
3)aS groye ölgemnitc ©latt bcS ßboraltarS f^ilbert ben ^triumpb beS bl-
'3lugnftinu8 über bie 3rrlebrer. 3Iußcrbem büngen in ber Slird;e jttjei gute alte
JDlbilber: ber 2!äufcr, prebigenb, unb ber unter bie 91äubcr ßJcfallenc. ©on bet
?luSftattung im 9iofofoftil finb nodj bie fdjöngefcbnibten Äird)cnbänlc übrig, ferner
ßborftüble mit burd)brod)ener Ärönnng ber ÜHndroanb unb ber prüd)tige Äanjel»
bedcl. 3m ßbor eingemanert ift ein bbbffb*^^’* Keiner (Grabftcin eincS ©enfft
ü. ©ulpurg, t
@münb. ^omiuifanerflofter.
409
Äloftcr ^Qt al^ SBauluerf nid^tg 3ntcrcffantc?. Über einem ©ngang ift
bag Stonbbilb beg Sluguftin in ©tein genauen mit ber Sa^re^jabl 1747. ©n
®otiürelief, fi'rujifij mit SWaria unb 3oI)anneS, fpätgotifd^, ift in einem bc§
(Srbgefd^offe« eingemauert, unb ein äbnlic^e^ mit ©tifterbilb uon 1508 (renooiert 1730)
im 9iefeftorium. 5)ie ©tiftungStafcI , gefd^ni^t unb gemalt in guter Sienaiffancejeit,
ift ücrfd^oUcn (^quarettfopie in ber ©r^arb’fc^en ©ammlung. ßbenbort 9(ufna^men
öon jroei fRofofo*
teuren au« bem Älo=
fter). ?tm X^or bc«
5lameralamt«garten«
ift ba« Stabttuappen
mit ber 3abre«jabt
1504; om 2:bor be«
Sllofter^of« bie Sab»
reSjabl 1508 unb ein
©teinmebseicben. 3cpt
finb im S^Iofter ba«
51'. Dberamt unb Ä.
Slnmeralamt unter»
gebracht.
2)ominifaner»
Ilofter, jept Slafernc.
Da« 5Hofter marb
1284 gegrünbet unb
1296 erbaut. Die
Äir^e mar ber 3J?aria
i0?agbalena gemcibt.
1428 pjurbe 3iir SBie*
berberftellung be«
.Sllofter« gefammelt.
1704 foll nach ber
©cblacbt bei Donau»
mörtb ba« 5lIofter
geplünbert unb bie
Slirebe oermiiftet mor*
benfein. 3m IS.Sabr»
bunbert Jourbe ba« Äloftcr famt ber 5?ircbe neugebaut. Da« ÜKobett jum ganjen
5Hofter fotl Dominif 3intmermann — ber ©rbauer ber ©teinbuufer Stirebe — gc»
liefert haben. ?lm 2. 3wli 1724 tourbe ber ©runbftein gelegt. "Jim 18. 9?oOember
1725 fam ber ^interbau, ben 3*"*aicrmann mit bem iD?attbia«
Äraut oon Dinlelfcberben erbaut baben fotl, unter Dacb. Dann blieb ber Sau .
liegen. 1738 fotl ba« Übrige iiiebcrgeriffcn unb bonn in bemfelben Sabr „ber 3l®frtb"
unb Sange Sau, worin ba« grofje IKefeftorium fiep siept bi« an ben erbaut
Worben fein (Cod. hist. 237 ber Sanbe«bibliotbeI). 1762 War ber 9?eubau ber
Omünb. %t)üt in ber Ubrftubc brb SpitnlS. l.>96.
VIeifter M. H. 9ia<b Jliifnabme oon QriftaDrr.
410
3,aflffh:ci§. Cberaint ©tnünb.
Äirc^e üottcnbet, 1764 bie ^i^egfcn. ^^otfäd^li^ i[t ber 97cubau bcr Slird^c bod^
nur ein Umbau gcroejen. ©ie fte^t auf ben mittelalterlichen ©mnbmauern, unb
l'elbft bie Umfaffunggtoänbe finb alt. Sei 3lbnahme beS Serpu^eg im So^r 1893
tarnen on ber ©übfeite hod^gotif^e Pforten* unb genftereinfaffungen jum Sor*
fdhein; unb am ©horpolhgon finb gotijehe genfterbdgen ä“
iSeforation be§ Innern ift miebergegeben in einer ^ufch^eichnung 3. 3J?. Äcüerä
oom 3ahr 1764, non bem auch ein ^^urchfihnitt, ^lufriffe ber 3Beft» unb ©üb»
faffabe u. a. erhalten finb (®münb M). Der ©tuttgarter Hofmaler ©uibal hoUe
bag Statt beg ipochaltarg u. a. für bie Dominitanertirche gemalt, baö je^t oer»
fdhoHen ift. 3*»ci J?reibe5eichnungen oon ?Utarbilbern bet Dominifanertirche finb
oon ©uibalg ^anb erhalten (öinünb M). 1796 im 9lnguft mürbe megen ber
fran^öfifcheu Sranb^^
fchahung bog fiir*
chenfiIbereingefchmol=
jen; ung ift nur ein
Ser5eichnig ber (^e»
genftönbe überliefert.
1803 mürbe bag
Stiofter aufgehoben.
Die Slirchc ift
mie bie ber 51uguftiner
cinfdhiffig mit langem
eingejogenem ^<oIp=
gonchor, ©piegel»
plafonbg mit ©tid;»
tappen in ben Souten,
©ti^bogenfenfter,
SJanbflächen auhen
mie innen oerpu^t.
Dag riefige Dccfenbilb in ber Dominitanerfird)e mar 3oh. §lnmanberg §aupt»
metf. ®g mar bezeichnet unb batiert 1764; alg 9D?itnrbeiter beg SDteifterg mar
5. 5lnmanber, Sergülber, genannt. Über 1200 fod bag Silb enthalten
haben; eg galt für eineg ber grofjartigften !2Serte, melche Deutf^lanb im 18. 3ah’^*
hunbert h^rworgebra^t. 3e01 f»nb nur noch Srudhftüde bnoon ju fehen. Denn bie
Mirdhe mürbe 1821 511m ^ferbeftnH benüljt, fpäter öerbaut ju Äafernenräumen.
3m Dreppenhaug, bag eine fteinerne Dreppe enthalt, ift auch ein Dedenfregfo :
©t. 312idhael alg ©atangüberminber.
Dag fogen. i^löfterle, chemal. 5ranzigtaner»97onnenllofter jinn hf- fiubmig,
bient je^t ©dhulzmeden. Dag Älofter ift angeblid) oon 3. Äeller 1764/65 er»
baut an ©teile eineg Saug oon ^inemermeifter Sluguftin ^erlitofer a. b. 3. 1657.
"üln beffen ©teile mar ein 1445 geftifteteg ©eelljaug geftanben. Die ÄUr^e, je^t
oerbnut, ift etmag älter, 1701 erbaut, 1719 geioeiht. 6in Silb auf .!^olä gemalt 1449
unb renooiert 1610, mit ber 3nf^rift: Dag ift ein gleichnng ber perfon crifti, bie leng
nnb grög, mit jmei tnienben S^rfonen in altertümlid)er Drad)t (Staifjer), fcheint jetU
@niänb. ftloftci
411
ücrid^ollcn. ©runbtiffe, aufoenommen üoii ScmbedE, in ber ßmibcSbibliot^ef ju Stuttgart.
Unter ber Sbireöc luar eine fatalombcnartigc ©ruft mit ©c^icbgrnbcrn läng« eines
iWittelgangS, ouS ©ncfftein gemauert. (Slufnal)me in ber (Sr^arb’fc^en (Sammlung.)
3)aS S^a^ujinerflofter mit Sl'ird)e ©t. Ulrit^ loar gegenüber bem Älöfterle
in ber fogen. Söilbecf, mo je^t bie 3rrenanftalt ©t. ^incenj fte^t. ®S tonr 1652— .ö4
erbaut. 1810 ift
es abgebrochen toor*
ben. ©runbri^aufa
nahmen oon Sem»
becf bcmahrt bie
SanbcSbibliothef.
©otteS5eII,
ehemal. Spönnen»
flofter 5)ominU
faner»DrbenS, je^t
©trafanftalt.
Dlach bcn @inün*
ber 6hronifen märe
baö Jllofter im 3ahr
1240 geflijtet non jmei
2Qitroen ou8 bem
C^münber @e{^(echt
ber Schaupen (SchO'
po). @8 ift aber (in
einem Itopialbucb nom
3aht 1692, beim Jla»
meralamt (ämünb)
eine Urtunbc be8 Älo»
ftcr8 @otte8ieII f^on
aii8 bem ^affv 1227
überliefert. S)a8 Jtlo*
fter beftanb aifo fcbon
länger, unb }roar an>
fänglirh al8
frauenftift nom 9tic
guftiner-Crben. 1246
am 8. fyebruar beftätigt
ber $opft ihm biefe
OrbenSregel , geneb*
migtaberamlS.ÜJlär}
feinen 3lnf(blnb an ben ^rebigerorben. 5Ja8 fliofter hieb offijiell m. ad cellain Dei extra
muros Gam., m. sororam ordinis S. Augnstini, sub cura fratmm o. praedicatorum. ^ie
Airche mar na^ St. fDlaria betitelt. Ta8 Hlofter mar reich begütert, hedie eigene Unterthanen
unb ^atronatSpfarreien. 3^ie ©ef^techter ber Stabt unb ber ummohnenbe ?lbcl oerforgten hier
ihre löchter. ®efonbere SÖohlthäter be§ ©otte8haufe8 mären bie ^tntn n. Jlechberg. ^£ie Stobt
©münb hatte bie Schuhherrfchaft unb pflege. Sa8 jtlofter nerfuchte immer mieber, fub non ©münb
freijumachen, cinmai 1476 burch Untermerfung unter SGßürttemberg ; hoch immer nergeblich. 3ni
9iahr 1476 unb nochmals 1477 mürben bie {yrnuen fogar cytommunijiert. 1478 mürbe bann bo8
ftioftcr reformiert.
(Smünb. Sie <0iät^ im uifprünglic^en 3uftanb (15.S6 erbaut).
9)a<b !Ptb(er< CbroniC.
412
3a0!tfrci§. Dberaiiit ©münb.
I
»yür ünieren ^ipccf finb bic Sia^ri^ten bo^ ba§ fliofter im otöbtefriefl perbrannt
unb 1450 roieber oufgcbaut roiirbc ; im Sauernlrieflc fleplflnbert, im ©<bmoltalbii^en flrieg roiebcc
perbrnnnt unb 1551 roieberbergcitellt. ?lucb 1609 litt c4 burcb eine 5«ufr?brunft, pon ber jebocb
bie 5tir(bc pevfcbont blieb. 1750—60 ift cS $um 2eil umgebaut ober neugebaut morben, namentli<!b
am fübroeftlicben 2ei( ba4 ^Priorat mit bcn ©ofträumen. 1802 tarn bo4 ftioftcr an SBfirttemberg
unb ipurbe im folgenben aufgehoben.
Dq§ Älofter liegt ca. Vs oor bcni ©c^miebt^or am ?lu§goiig beö
tl)alS. ift als umgeben bon feiner SKauer. 9Iuc^ öon biefem
Älofter Ijnt und Semberf ©ruubriffe ber uerfd^iebenen ©efc^offe binterloffen (2anbed=
bibliot^ef). 35ie Jfird^e greift in unorgnnifc^er SSeife öon ©iiboften in bad Älofter-
gebäube ein, bad mit brei unb einem l;alben umfdhliefft. ®on
ben hier ^lügeln bed Äreujgnngd finb jmei, bad fiiblic^e unb meftlii^e, leiblich er-
l^alten, fpätgotifrf) mit gefüttten ^enftern, ungetuölbt.
®ie Äird)e ift einfd)iffig mit 3t(^ted breifeitig gefd§Ioffenem
(J[;or. 3>ie (Srtueiterung bed (Sf)ord in bcn 2BinfcIn üor bem ©c^iff ift roobl nit^t
urfprünglid). 2)ie .Wirc^c ift ringd mit ©trcbcpfeilcm befept, ^nt aber fein ©emöfbc
mehr, foubern eine ,f)ofäbedc mit Slaffetten unb Dcrgolbeten ffiofetten, 'fHenaiffancc,
bcmnttfidj bon ber 9feftaurntion im 3a|r 1551. ^>ie ©l)ibbogenfcnfter Ijaben feine
^•üHung mc^r. 2)ic 9ludftattung gehört bem fRofofo an unb umfaßt borjügfid^e
^oljfdjuipercien an 5]^iiren, Slircf)cnbänfen, ©eic^t* unb Sborftüfjlen unb bem ^od)*
altar, ber nud^ ein guted Ölbilb bed 1;1. ©ebaftian enthält unb einzelnen f^iguren
(fDfaboutta, ©t. Öufad).
Töeftfic^ an bic Stirere ftöfjt ber breiftödige ^nuptbau aud ber SRofofo^eit, ber
bad ©riorat, bie 'äBohnung bed ©cic^toaterd unb bie ©aftraume entf)ieft, mit ‘‘^abitton
an ber meftlidjcn ©rbgefebafe berfc^iebene (Snngänge ober (Sinfnhrtcn in
bie Stiaufur unb in bcn 2Birtfd)aftdhof, unb jmei ©precfjsimmer. ^In ber 9iorbofterfc
bed Sfreuägangd lag bad ©ommerrefeftorium, unb bnran rcif)teit fid) gegen Sßeften
im SJorbfÜigel bad SBinterrefeftorium unb bie Äirdje. 2!m 1. ©tod lagen ju beiben
©eiten eined ®angd, ber im ©iered ringdum fiibrte, bie 3fßen ; babei ein Oratorium,
an bie ilirc^e anfto^enb, unb eine Tabelle im 9?orbflügel. @in ®ang — eine ge=^
bedte ©rüde — führte über einen fleincn §of auf ben Orgeldhor ber 5!ird)c, ber
eine Sßeftempore bilbete. 3m if^riorat finb 9?efte ber alten Sludftottung erhalten. 3m
J^of ftc^t ald 9tllarndononc ein altroürttcmbergifd^ed ©efc^ü^ aud -^ersog .Qarld 3eit-
üapeHen.
©t. Seouljarbdf apelle ouf bem ^riebhof (?(bb. ©. 392 u. 393). 5)er
gneb^of ift 1.542 ongelegt, 1622, 1830 unb 1865 ermcitert. ®ie Änf)efle ift im
14. 3abrf)unbert erbaut; 1471, loctc^e ^^cr ©übpforte fte^t, oieüeic^t
reftauriert unb 1776—79 im fliotofogefc^mnd umgebaut luorben. ©ie mar im ©d)iff
flad) gebedt, im 6^or getoölbt. 3ept hoben ©dhiff unb (Sl)oi flodje, reich
©tudatur unb ^^e^^omalerei oer^ierte ©cmölbc. S)ic g^nfter finb f)o^^> ncminuert,
eine 'Pforte int 3of>fftil ift eingefept. 3m übrigen jeigt bad ''jliifjcre noch ^od alte,
fdjöne Cuabermerf. 91m Sh^r fi«b ©treben mit altertümlichen ©iebelfnäufen. 91uf
bem SBcftgicbel ein fchöued ©teinfreuj.
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@münb. ilaptUdi.
413
®ic greifen im Snnem finb öon Oiol*. SBaniicnmad^er, „Academicus Ro-
manus“ 1776 fSnl'c^r.). 3)rei foloffole Elitäre mit Säulen, Spinnereien, SluctaUiren
unb ©emälben; Äirpenbänfe mit gefpnibten SBongen; Qlle§ in S^ofofoformen. Stuf
bem ^opQltar ftc^t eine ^opgotifpe .fioljfigur ber ÜKuttergotteg. ?lu^en über ber
Sübpfortc ein bopgoti=>
ipeg ®itb ber äWutter-
gotteä, Stein ; om ß^or
eine Steinfigur beg f)l.
fieon^arb, gleipfoflS au§
bem 14. — 15. ^a^r*
^unbert. — ‘^In ber
iWorbfeitc ber Jlirpe
fteljen mehrere ©rabfteine
ber Familie Sto^l ou3
bem 17. unb 18. ^a^r*
Ijunbert.
ÄapcIIc jur
?lune ßb>^ifti beim
Jriebbof (?lbb. S. 394 f.).
Sie ift laut ®auin)prif*
ten,*) bie fip außen
unb innen finben, uon
ßafparSSogterbaut 1622
bis 1624 an Stelle einer
älteren ÄopeHe unb be»
fte^t aus einem apt=>
etfigen Sluppelbaii, ber
als ß^or bient, unb einem
quabratifpen Spiff, baS
napträglip (1792, 3n*
Iprift) nop um ein Oua=
brat ücriängert toorben
ift. ®ie 5hippel ift als
JRippenfterngemölbe fon=*
ftruiert, baS Spiff ^tit
im älteren Xeil ein Slip*
penfrcuägemölbe, im jüngeren ein Slreujuabtgemölbe. 91n ben Splufefteiuen bie
reipSftäbtifpen 28appen. I)ie ^enfter beS DftogonS finb in gotifper ?lrt gcbilbet,
mit 2:cilungSpfoften unb SOZafemerf. Die urfprünglipe ^enfterform beS SpiffS ift
unbefonnt. 51u&en l)öt baS Dftogon im unteren Xeil gotifpe Streben, oben jonifpe
fünfter an ben Spanten unb ein antiüfpeS ©ebälf unb gefpmacfuoll oer^ierten
*) 3)ie 2afel ini Schiff flieht bie 3abrc§|abt 1622, bie Initialen beS 33aumeiifer8 C V unb
lein 3^iä)en unb bie SBappen ber 9lei(t)8)tabt nebft einem iQilb uom Scbrceibtud) ber \)U 33eronifa.
bie 2afe(n aufsen.
Qtmünb. Adnistbronnec $of. Orunbrifle Dom (itb* unb Oauptgt{4o6.
Vnfühe Don einet Säule beb Saalb.
414
Oberamt (Smüiib.
grieä mit (ingclsfbpic^en an ben Selen. 5)arübcr eine toclfc^c .^aube. 5)er Elitär bßt
einen in ©Vötrenaiitemeeformen mit einem guten Xofelbilb (be^. C. F. 1623),
bie Äreuätragung borftellenb. ^rebetta, $IbenbmnbI, bej. M M 1623. 91m 5!riump^=
bogen eine jpätgotifd^e ^olägritppe ber 91nna felbbritt.
(Bmünb. fibniflbbtonntr .^of- iSoebetftitf.
91n bie)'e Eapelle fnlipft bie ©oge Dom Seiger ju Smünb unb bem nngeblit^en
Söcilienbilb. 3« Einfang be^5 19. So^r^unbertg foll in ber ÄopeHe ein ©ilb Dor*
Rauben getoefen Jein, baö bie Segenbe borftellte.
Sine 9?ac^bilbung ber .^errgottgru^fnpeße ift bie ©t. Soiep^glapelle oom
Sobr 1677 (Snfe^r. an einer Seioblbgurt). ®ie ^enjter beä S^ovä finb fpipbogig,
aber ungefüllt, bie beg ©d^iff« rmibbogig mit Äleeblattfüttung. ^lltaraufjap im
@münb. SaloatorfapcUe.
415
iHofofoftil. ©ci'c^ni^tc in bec i'pi^bogigcn Sübpfortc. 3n bcr Siapette ij't eine
tü(^tigc ©teinffiitptur , 5ob 9J?ariä, mit 1518, unb eine .^oljj^ni^erei,
3:0b Sofep^d, 1709; beibc ftommen angcblici^ au§ ber 35ominifanerfirc^e, nacp nnberen
aus ber StapU5incrÜr(^c. — 3n bcr 9?ä^e ift ein SUbftocf uon ß. ®ogt 1625.
©in unbebeutenbcS ibnpell^en ber pl. ® reifnltigfeit 00m 5(n^r 1693
ftc^t on bcr Strafe na^ Söalbftettcn.
Äapelle ©t. ©aloa?
torauf bcm 97cpperftein
(9Jcberft., ©pperft.).
^ie Sagt fü^rt ben cbrift*
Iic()en ftuttud an biefer mertmür«
bigen Stätte roeit }uriicf, biS in
bie 2!age bec !3erfolgungen unb
ber €infübcung beä 6briftentum^.
^amal^ bitten biefe .^öbten )ur
Sleriantmlung ber (gläubigen ge*
bient. ®ej(bi(b6i(be jlunbe boben
mir uon ibnen {eit bem 15. ^abr*
bunbert. 2)er 'Sominifaner Jelir
ijfabri, ber mit einem $errn d. 5Re(b*
berg 1483 in^ .tteilige Sanb ge>
pilgert mar, joU auf ihre tbniicb-
feit mit ber ^afobSböblc bei 3<’
Tujalem bingeroiejen hoben. '9iacb
ber 2öieberber)tellungbe8 ftatboliiiÄ-
mu§ in bec JHcicbSftabt finb bie
^öbicn ju ber heutigen Doppel*
fapelle au'^gebaut morben (1616
bi# 1620) burcb ftajp. 58ogt (^Ju*
{(briften). .^»auptitifter mar ber
^Pfarrer .^"»cinr. ^fenningmann ju
Suljfelb am Üliain, ein geborener
©münber. öauberr mar ber 9tat.
2ie ü3Ubftö(fe am Stationenroeg
geben jum Seil auf frühere ^abre
jurüd (1601). 3tm 19. ?luguft 1618
mürbe (infcbriftl.) bie untere ftapelle
gemeibt, am 10. Sept. 1624 ein
2eil be# Clberg# in ber oberen
(©rimrn). 3ia(b bem jlrieg mürbe
bie gan^e ßapelle neugemeibt im
3abv 1654. Sieben ber ßapelle, ba mo febt bae bi- ®rab ftebt, mürbe ein .'5äu#(ben oufgefteOt
mit (ebenSgroben ^olsfiguren oom englifcben ©ruji unb ber bl- t^amüie unb uieb(i(ber ^u#ftattung.
'Xiefe Casa Santa ift 1792 abgebrochen morben. !Bi# babin mar ba# bi- ®’^ob in ber unteren
flapelle, su binterft. 3)ie StationSfapellen am ®eg foUen in ber jmeiten ^>älfte be# 18.
bunbert#, namentlich unter ben Stäbtmeiftern 18eb unb ^Utajer aujgeri^tet morben fein famt ben
'4)affton#gruppeu. ®ie formen beuten gleicbfaü# auf ba# ^be be# 18. ^abrbunbert#. 1813 mürben
mehrere baoojc renonicrt. 3)a# Senefijiatbau# ift 1770 erbout non 3- 3)1. fteller. 3)a# fDlc^ner*
bau# ift älter. Um 1775 ift in bcr unteren ftapelle einige# erneuert morben. 3)or 1870 ift bcr
(frei# überarbeitet unb bie untere Slapelle renouiert morben. ’S>ie lebte fKeftaucation, bie ficb uor*
nebmlicb auf bie obere Rapelle erftredte, gefcbab 1901. 3« neuerer 3**1 Ttnb aucfa uo^ mehrere
CMmünb. Sas flrtn^auA.
CSf). con SBdftrr.
416
^Qflflfrei^. Obeiaint (öniünb.
IBilbftöcfe uon oerjcbiebcncn Orten auf bcn Salontor übertragen roorben. IBiS 1745 mürbe bie
Aapeilc Don ftapn}inern bebient; in ibreni (^eift ift bie ganje jTultftdtte au§gebaut.
®cr S^cjtpcrftein ift ein StubcnfnnbftcinfeU am regten Siemgufer, njcnig
unterhalb ber ©tobt. 511 feinem reid)en bie Cbflf;aine, unb über i^m
rau)rf)t ber 2;annenmalb, burc^ ben
bie römifc^e ©renjmauer 50g. ©11
berrlidjer §lugblid ift ^ier auf bie
®tabt unb bad unb auf bie
58erge ber 91 Ib. $übfd^ ift fd^on
ber ?lufftieg, ber jmift^en grünen
Reefen Don 0tation 5U Station
^inaiifleitet bi§ jum ^aloarieufelS
unb ber ^’^b^IenfapeUe. ^er
StationStoeg mit ben Äapellc^en
ober $cmpelc^en unb ben lebenif*
großen barin erinnert
an ben Sdjöncnbcrg bei GHmangen
unb ben S^ifoIau^bergä'uSBürjburg.
Die '^on ^olg ge*
fc^ni^t unb bemalt; „aderbing^
fc|Iec|ter 3opf öon teitmeife ro^em
©efe^maef, aber manchen auS
i()ncn fann bod^ ein unmittelbar
aufg ^erj tuirfenber föinbrud, eine
Idaturgettmtt be^ ?tffeftg, eine
bobeitSoode ?luffaffung unb auch
ein gcioiffeS 5orni9cTi*bI
Sinnftoermögen nid)t abgefpro^en
tücrben" (Slepplcr). 3bre Urheber
finb noch nii^t ermittelt. Die
beften ©nippen finb : (£briftu§ oor
^ilatuS unb 3efuS unter bem
.Slreuj jufammeugebroeben (?Ibb.
0. 397). Die @ccebomo*©ruppe
ftebt oben in einer Doppcifapede;
unten fließt ba^ .fierjiefubrünnlein
aug ber Scitenlounbe eines Sb^^ifiuS*
bilbS. '3tud) ber Sb*^h’lu^ o»” Ärcuj
unb bie beiben 0cbäd)er finb bcad)tenSmcrtc 'Jlrbciten, anfd^einenb auS ber ©pät«
renaiffance. Der ijelsoorfprung. auf bem fie fteben, ift jur Derraffe aufgemauert unb
mit fteinerner iPrüftung biibfeb eingefaßt (5(bb. 0. 398). ?tn ber ^ctSronnb ift ein neu»
bemaltes dielicf ber Äreujerböbung mit ilafp. 3JogtS Initialen neuerbingS eingemnuert.
Die ^ieta in ber mit 9}?ufd)eln ouSgcfleibeten bl- ©rabfapede 5eigt noch gotifi^c 9ln*
dünge. ®eacbtung oerbienen aud) bie ©djmicbeifengitter ber Stapeden (?lbb. 0. 399).
(ümfinb. 91inbtr6ad)ei: ZI)oi bon innen,
«ej. Don Seiffer.
@inünb. Saloator.
417
®ie öilbftöcfe Äafpar ®ogt« (öcrgl. ®. 399) finb oon ©teilt in Mcnoiffanceform
jicrlic^ auSgemcißelt, bic 9Jeliefbor[tet(ungen unbcbcutcnb. SefonberS gefällig finb ber
ältefte, tion 1610 botierte, bei ber S)oppelfapefle, iinb ber oberfte, batiert 1621. 97oc§
1628 ift einer in" bie 9lei^e ein gefegt »orben (bejeicä^net mit einem ßömennmppen
unb VMV). 3)q3 fReliefbilb ber Jheujer^öbung befonb fii^ früher bei ber oberen
Siemäbrüde.
^ocbmalerifcb ift bie ^affabe ber ©aloatorlopetle mit ben natürlichen ^elS^
mänben unb ben 33Ubtoerlen boran, mit ben monnigfa^en ^enfteröffnungen unb
0münb. $on einem ffiobnfjauB (Dr. (BSmer).
ißforten, Surm, kreppe, fteinerner ^tufeenton^el , SBoiibbrunnen unb bem meitauö«
lobenben !!)a(h; aUe^ umrahmt oon iBäumen, bereu £aub ein ©chattenfpiel ouf bie
^el^urnnb toirft (§lbb. ©. 401). Unb ftimmung^oott finb bie beiben ÄapeUen im
3nnem mit ihren gelfenbilbem. 3Kan loirb halb an bie ©fterfteine, balb an ©ubiaco
erinnert unb an ben ©t. ißetergfriebhof ju ©aljburg. 3)ie ganje Einlage atmet ool!«»
tumllche, oon religiöfer SPTpftif erfüllte 92aturpoefie.
^ie untere 5lapeQe ift gan^ in ben ^eU gehöhlt, in ben au^ bic Pforte unb
bie genfteröffnungen famt ®ilbn>erfen eingefchnitten finb. 3)ie Silber in ber 9lufeen*
toanb finb regellos oerftreut; ein ölberg, aJiofeä am Duellbrunnen, bie Kirche nebft
gifch unb 3:aube mit bem Öljttjeig, arme ©eelen im gegfeuer unb babei eine ^anb mit
Äelch unb Softie; ein Sßeinftod unb allerlei ©etier: ein ^irfch, eine ^nne mit Büchlein,
eine @ule in ber ^lälluft. Sin ber ©chale beg SD?ofedbrünnlein§ fteht 1769. SDSan lonn
Oaulul, Sentmälrr an* nüittembere. daofttreil. 27
1
I
I
418 ^aßftfrei^. Oberamt ©miinb.
fic^ biefer naiucn 93ilbnerci nur freuen. U6er bem Singang ift eine <Stiftung^tofeI uu3»
gemeißelt mit Silb be^ ©efreujigtcn, uor bem ein ©eiftlid^er fniet, babei ein SBappen
unb bie Snfd^rift: ven. henrico pfeningmanno . liuius criptae reparatori memoria
n. 1617. ?tm @ingong jum 3:urm ift toicberum eine ©tcintafel mit Ärujifij unb brei
fnieenben Herren in einer iJanbfc^aft, meltbc bie brei ftaiferbcrge jcigen foü, unb einem
5:ejt*. ?lnno 1617 biefer ftain ober copel fRenoöiertt morten, fein bcrcn ftettmaifter
in ber ^Regierung gemefen. 3uco6 fpinbler. ^alt^ad bffiiingman unb martini grieb.
S)ie untere Äapefle ober Sht)ptu (?tbb. ®. 402), 10 m lang unb 6 m breit, ift
burd^ ein ©d§miebeifengitter in ©c^iff unb 6^or geteilt. 3)ie ®ecfc ift j?od|, bie
3Bänbe finb non aüerlei fRifc^en malerifd^ jerftüftet. ©törenb toirft bie bunte gcnfter-
oerglafung. S)cr 9t(tar ift mobem, j. mit 3^uff» unb 3!ropffteinen sufammen»
gefegt. Über i^m ift an ber 3Banb ber ®erg ber Söerfläning mit ©teinfiguren auf=
gebaut. (J^riftu« fi^enb jtoifd^en 2Rofe^ unb @lia§, mel^e auf bem ©erge fte^n
unb barunter, an bem ©erg ge-
lagert, bie brei Sünger. 9lec|t§
baneben ift in einer fRift^e, ouä
bem gemeißelt, baS SSaH*
fal)rt^bilb ß^riftuS am Äreuj jloi*
f(^en SD7aria unb ^o^anneS, in
^alblebenSgro^en Oeftattoi, ®e*
malte 3nf^riften in loteinifd^er
©pra^e befagen, bab i. 3. 1617
bicfc uralte ©nippe erneuert toor-=
ben fei.*) S)abci bie Snitialen
L F D. @ine anbere Snfd^rift Der»«
jeic^net bie SEBei^ jtoeier Elitäre
in ber ®§re bc« ©nloator famt
ben ?lpofteIfürften nnb ber beiben
?lpoftel Sol^anneg unb 3a!obu8,
am 19. ?luguft 1618. S)aS §llter
ber überarbeiteten jmei ©nippen
ift nic^t ju beftimmen (13. 3a^rp.?). — hinter bem 3:urm ift no^ eine ©rotte, bie
früher non ©infieblern beloopnt gctoefen fein foß. — 3»if<ä§en ben oberen genftern ftept
an ber ^offabe eine gefd^nipte 3Ruttergotte§ftatuette, anfd^einenb fpätgotifc^, neugefnbt.
2)ic obere Äapette (?tbb. ©. 403) ift aud^ au3 bem gelS gebrotpen , nur bie
©or^aHe aufgemauert, ^ie ®ede ber Äapefle fteüt jmei flad^c Stippentreujgctoölbe
bar. §(n ben neugefa^ten ©cplufefteinen bie SSappen ber ©tabt. 3n ber Sorpalle
melbet eine 3nfcprifttafel : 3c^ 6a8pr ©ogt fteinmep S?irc|enmeifter pabe bifee ßapet
renoo. ?lnno 1617 — 1620. ®ie Äapeffc mi|t im fiie^ten 8 x 4 m. 3)er ?Iltar
fte^t bem ©ingang gegenüber an ber SBeftmonb. 3n ber 9lltartoanb finb mobeme
©lulpturen : 3wei fnieenbe ©ngel in iRifc^en mit romanifd^cm Ornament unb bajtoifd|en
©prud^blöttcr unb natürlid^e fRofenranfen. ?ln ber Oftmanb ift ein ©otiorelief oon
*) Scalpta fuit praesens christi pendentis imago, moenia ganmndiae quam prius nrbis
erant — et renorata füit matias dmn sceptra teneret anno bis trino primns in iinperio.
U 1 I I
Vmfinb. 9artfn^au>. 9tunbri6 (Oouptectebofi).
1
I
@münb. Saloator.
419
%ogt: S^rijtud am Shreuj, äßaria unb 3o^anned unb ber getftlic^e Stifter. 9(u
bcr Sübtoanb, neben bem ?lUQr, ein großer Ölbetg in tiefer 9tifc^e, nod§ nac^ gotif(^er
Überlieferung, bi« auf bie Solbaten, bie fic^ qI« ec^te JRenaiffancet^peii barfteüen;
reftauriert (Äbb. ©. 403). ®a« ^Utarbilb ift ein Ujertüotte« ©einälbe »om So^re 1536,
an Sc^äufelein erinnernb; 1902 burc^ ^anb)uerf«mä^ige 92eftaurotion nerborben.
3)argeftettt fmb bie Sieben S^merjen 9Koriä, mit ber ^ieta ol« ^auptbilb unb
fleinen SKebaillan« ringsum. Stiftertoappcn (filbemer ^af)n in 9tot unb brei
rote Stofen in Sil*
ber). 3)ie Xofel foÜ
au« ber Herrgott«*
ru^fapelle ftanunen,
roo nod^ ein ®egen*
ftüd ba^u oor^anben
ift. !Die ^u«ftattung
ift leiber erneuert unb
ni^t fe^r gefc^mocf*
oofl. SWobeme @(a«»
malereien. Ält ift ber
Opferftod. 3n ber
®or^aüe ftel^t neu»
gefaxt ber alte ipotm*
efel Don ber @rün»
bonner«tag« » ^ro jef»
fion, ein S^nipioerf
oom 6nbe be« 15.
3a^rt)unbert« (?lb.
©. 405). 6r tourbe
1797 unb 1901 reno-
oiert. ®er $urm,
oben ad^tedigmitrnet*
f(^er ^aübe, ftimmt
trefflich 5u bem gon*
^en Sbpll. aJon ben
Oloden ift bie größte
1780 gegoffen oon
3of. unb Stif. ?IrnoIb
)u ®infel«bü^l, bie 5meite oon S^riftian ®ift. |)erolb in Shkrnberg 1763, bie britte
un^ugängli^.
Qtmünb. fita^rfc^e* (bartrnbau*. 64nitt no4 bet
Alte Sofpitäler.
1. ^a« Spital }um ^I. ® ei ft am !D7arIt. 1269 mürbe ein ^of getauft, um
eine Stopede 5um Spital ^u bauen. 1840 mürbe ba« alte Spital famt ber 5^apeHe
abgebrochen unb in mobernem ©efd^mad neu aufgefUhrt. @« blieben ba« alte ^mt^au«,
ba« baran anftogenbe fianghau« unb bie Spitatmiihle. ^ie 3chnt)cheuer, bie ben $of
gegen Storben abfchlofe, ift ncuerbing« abgebrochen morben. *l)ie Kapelle St Slitolau«
420
3agftfrei$. Cberamt ©rnüub.
enthält mehrere ^otjfiguren üom ?lu8gang bed SWittclaltcrg : SKaria, öoit einet 9Scr*
fünbigung; 3toei grauen; (S^rifluä ol^ ©c^merjenämann ; ©t©ebaftion; unb eine
‘‘ißietn üon ©tein. alte nnb ^rud^tfajten ift ein pröd|tiger Sftiegelbau
mit fteinernem Unterftod unb 3mei ^o^en ©iebein (?tbb. ©. 407). Srbgeje^ofe
^at ipi^bogige ßforten, an einer folc^en im 3nnern fte^t 1495. ®er Sicnaiffancebau,
ber nörblid^ boran [töfet, enthält im oberen ©tod bie oertäfcite ll^rftube
0münb. Stai)I’l4e< (Saitenijau*. Sorbeifanobf.
mit jtoei rci^oerjicrtcn 3^biaen, batiert 1596 unb bejeic^net mit M H unb einer
3Kat!e (®bb. ©. 409). 3)ie ©pitalmü^Ie ^ot ge|c^ni^tc8 9?iegelmerl aug bet SRes
naiffoncejeit (roo^I 1581), je^t übertün(|t. !Dq« ehemalige SBaifenbauS ^at über ber
3^ür ba3 ©tabtlüQppen mit ber SQ^re^ja^l 1767. 68 beherbergt je^t bie ftöbtiithe
^ItertumSfammtung (f. unten).
2. ®a8 gelbfiechenhouS jur Äatharina, an ber 9iem8, unterholb
ber ©tabt. 1326 erftmal8 bezeugt !Die 5^apeQe ftammt au8 bem 14. Sahrhunbert,
ift aber in ber Siolofojeit (1749) oeranbert; je^t nicht mehr im Gebrauch, ©ine
hübfehe Pforte, f^fcölen oon SBannenmacher unb ©tudaturen, ein Ältnrbilb, ©nt«
@mänb. ^öuier.
421
^auptung ber ^I.Äat^orino (öon «Strobel?), gefd^ni^teS Stu^Itoerf, jd^önc Xt)ürbeid^Iägc,
S^orgitter; ein fpätgotifd^e^ Sotramentd^äudc^en. 3m ^a^reiter eine alte @Iod!e.
HItc ßänfer.
9Jo^ in bieromanif(^c foHen bic nebeneinanbcr fte^cnben unb urfprtingti^
jufammen gehörigen Käufer 9?r. 853 unb 854V« um 3)2orft jurüdtreid^cn , bie bcn
^obenftaufen old 3ogb^aud gebient Ratten, ^od erfte ift ein Stein^oud. ^ad
jtoeite ein fteinemed, getoölbted ©rbgefd^ofe unb barüber ftottü^ed 3iiegelh»ert.
3m 2. ©cfc^ofe toar ein gotifd^ed 3<mmer bid in neuere 3^it erholten (9tbb. S. 410),
Utmünb. «ta^ri^e» Oüacttn^au«. Tce^pengelSnber.
mit gemötbtem öotboc^in in einer @de, »ie man ed in 5?lofter=9lefeftoricn finbet, g. ©.
in ?tlpirdbad^ unb SÖIaubcuren.
®ie fog. @ratl^ (®rebe) am 9Karlt, beim 9?at§oud, früher ummauert, ift mobt
bad ältcfte ^aud ber Stabt. Sie biente old öUefted SRatbaud, augleidb SBagbaud,
3eugbaud unb Scbobboud. 9?adb öiteren Änfii^ten (@münb M; Sfbb. S. 411) ift
ed ein SHiegelbau mit fteinemem Ünterftorf. 3)ad fUeticfbilb oon ber Slnbctung ber
Könige, meldbed je^t in ber ^affabe eingemauert ift, ftammt oon einem anberen öaud,
ift aber fßodbfolger einer atten iafcl, toelcbe baran erinnern fottte, bab unter Äaifer
®arbaroffa bie ©ebeine ber bl* brei Könige auf ber Steife nach Äöln bi^^^ über fRad|t
cingeftcttt morben. Gin Gifenarm biclt eine fpetbpfanne. ?tuf einer Gifenftangc neben
422 Cberonit @münb.
bcr $^ür tDor bö8 Sttcnnmfe eingetragen. ®ei bem ©n^orntoavpen .ftanb h d unb
an ber Pforte 1536.
SSon bem alten 9?at^au8, bag auf bem SJiorftpIab ftanb unb 1523 oon bem
berühmten ®öppinger ^cter Srem au§ ©üben in ©d^en^otj erbaut
mar, ^at eine ß^ronif eine ?Ibbilbung bemo^rt (®münb M). @3 ^atte U^r unb
®lo(fen. Pranger unb 9^arren^äu3d^en maren angebaut. ?In einem ®altcn ftanb
ber ®er3: fieib unb ©c^meig ertrag, ®lüd menbt fid^ aUc 2:ag.
3)ie fog. <Sd^mqIjgrube, au^ SSificr^of genannt, ift 1589—91 erbaut (Snf^rift).
Der ®ifier^of mar abgebrannt; Don i^m rühren noc^ bie ®em5lbe be3 S?eHcr3 unb
beS 6rbgefc^offe3. 5tn ©teile be3 18ifier^of3 mar suüot ber Äönig3bronner Sfloftcr*
t)of geftanben unb nod^ früher — nac^ Eingabe ber ßb^oniften — ein ©tein^auS
„fo oor^in Staifer 53arbaroffa Dag gemefen", erneuert 1308, mit 2Sappcnfd§iIb unb
3abre3jal^I. Die ©d^malsgrube, fo genannt al3 gettmagajin, ift ein Ouaberbau mit
ßinbau Don ßic^enbolj. Die formen ber ^oc^renaiffance finb fd^Iec^t unb rec^t ge»
braucht; bie öilb^auerarbeit ift mittelmäßig. Der SKcifter L V (3eic^en Älau3, ©. 244)
ift mo^l ber SSater Slafpar 9Sogt3. Die fteinenie Dreppe fteigt unmittelbar oon
ber SWittelpforte innerhalb einer Deiluug3mauer auf. Der Dberftoef ift eigentlich
eilt ©aal mit fünf gebam^ten ßichenfnulcn. ?ln ben SGBänben ber unteren ®cmölbe
follen merfmürbige Snfehriften, Äripeleien oon ®efangenen au3 bem 16. — 18. Sahr»
bunbert fein (fo muh Sl'önig3turm). SJergl. ^bb. ©. 413 u. 414.
3lu3 ber S^enaiffancejeit finb nur menige .^äufer außer ber ©chmaljgrube
übrig. 5)ei bcr granji^foncrfirchc ftcht ein .^au3 mit ©graffitomalerci unb ber
an einer ßcfföule ongcbrad)ten Sahre^jaht 1590. 3m i^intcrhau3 be3 ®afthof3
ju ben brei 9J?of)ren, einer früheren Sefi^ung bc3 Deutfchorben3, ift eine gcfchnihtc
©rnünb. .^ujer. 423
©äule t»om Sa^r 1011. ba3 .&oft^or ift erlDÖ^nendtoert, fowic ein ©arten»
t^oc am Jtalten SD^artt.
®on bet ^errlid^feit bet ^uggerei, worin ^err 5tnton S^gget o. Söeifeen^otn
gelebt l)Qt unb in fprii^Wörtlid^n ©c^ulben 1616 geftorben ift, fie^t man beute ni^tg
mehr. 3« bem ;^of unb ^aug geböctc ein ©artenboug, eine SHeitbobn u. f. W.
3m 5^etter beg G. Grbarb’jcben J^aufeg in ber tSoclggaffe, bag cinft jum 93odg»
wirtg^aug gehörte, ift bet ©dblu^ftcin beg ©eWöIbeg gebilbet olg grober, i^nab*
böngenber ©ierbumpen ; bie untere ^Ö^e jeigt ein ©ebiib mit fpfingenbem öorf unb
bem 3ei^en unb ben 3nitioIen f^riebri^ ®ogtg 1658. Gin 3:b“e9eftell in berfelben
iBoefggaffe, beim
berfen, ift batiert 1641.
Ginigc ^Öufer in
Dortreff liebem Stiegelbau,
fpätgotifcb ober aug ber
Stcnaiffoncejeit finb (au»
feer ben oben erwähnten
©pita(bauten) no^ an»
5ufübren; bag fog. Stren»
baug (?lbb. ©. 415), ba»
tiert 1508 an einem Gd»
ballen, bag 51'ornbaug in
bet^an}igfanergaffe,bag
SBerlbaug in ber ©e»
bolbioorftabt, bag ab»
gebrochene ©dbiebbuug
im SBalbftcttertbal (unten
woren bie ©tbiefeftönbe,
oben bie SBirtfebaft).
®Qg je^ige 9tot»
baug ift 1783/85 oon t^eKer erbaut alg ^rioatbaug, bann in ben neunziger 3abren
umgebaut für feinen gegenwärtigen 3u>cd. !!)ag $aug enthält ein ^rchiDgeWölbe unb
einen ftudierten ©oal, ber 1865 renoDiert Würbe.
Stololo*^iiufer, Jfeüer jugefthtieben, finb: bog ehemalige Äopitclgbaug D. 3. 1746
(öibliotbcl, jebt Äir^cn» unb ©^ulpflege), bag SBaifenbaug 1767, bag öeneficiat»
baug auf bem ©aloator 1770; bag ^aug im ©tablfchf« ©arten 1780. Slufeerbem
noch mancheg unbatierte ipaug, befonberg am IDtarlt; fo bag jebige ^oftgeböube.
SKancheg ^aug ift auch uur wegen beg fteinernen Grbgefchoffeg bemerlengWert.
®en ®efchluB machen: bag jebige SKutterbaug ber barmb. ©chtoeftem 1788 im
Souig XVI»©til; unb bag jeb- 3:^aubftummcn«3nftitut, im Gmpireftil 1791 f.
®ag Don Äeller gefebaffene ©ortenbaug beg ©tabl D. ^feilbalben ift
ein reijenbeg löauwerl, mit gefchnibter 3^rebbe unb ftudiertem ©aal. 3m ©arten,
ber leiber ni^t mehr bie urfbriingliche Einlage jeigt, ift eine ©onnenubr neu naeö
altem iWuftcr oufgefteflt. Slueb bog ©artentbor mit ©tatuetten auf ben ^feilem ift
gefällig (9lbb. beg ©artenbaufeg f. ©. 414 ff.).
424
3aflftfrei8. Oberomt ®münb.
®tc ©münbev 93iirger^äu[er au8 bet Sflotofoseit erfreuen burd^ bie be^aglid^e
©runbribeinteilung mit geräumigen SSorplÖ^en unb bequemen kreppen unb buri^ bie
gef(^macfDoUen ^öffoben. 3)ie 3.?orplä^e moren mit ©tudaturen unb ou^ mo^l mit
grellen beforiert, tnie ba§ Dr. Äöt)Ierfdbe .§au« mit folc^en öon 3BannenmQ(|er, bie
ermatten finb. 3)ie ?!rebpen finb non (Sid^enljoli mit burc^broc^enen, gefc^ni^ten ®e»
tänbem. 5)ie ^affabe ift minbeftenS im Unterftoef maffiu non |)auftein, mit forg=
faltig profilierten (Sinfaffungen ber 5;^üren unb gefc^ni^ten unb
jierlic^en <sc^miebeifengittern in ben 2^()üroberIid^tem unb öor ben genfteni. 3)ie
2)ä(^ct oerlröpft unb an ber ^affabe unterbrochen burch einen 9«*
fihroeiftem ®icbcf. 5)030 Sledjbra^en nn ben ^Dachrinnen.
5)enfmälet u.
bergl.: ^uf bem ^la^
füblich ber Sheujfirche
fteht je^t bie 9J?arien«
faule (früher auf ber
^offtatt bei bem ®run»
nen); eine 9kdhbilbimg
ber fKegenSburger @chö*
nen 9J?nrio laut Snfehrift.
(Sine anbere Snf^rift
lautet : 3» ehren ßhrifto
3cfu unb üJZariae h<ri
gemacht unb machen laffen
bife ®ilbtnu8 öenebict
®o^henbiebter Surger
unb 9)?aurer unb (Stain«
hauet alhie; Monogramm
B B unb ©teinme^jeichen
(Älemm SS. S. unb S.
^ig* 290). Slenooiert 1816, 1867, 1900. 5)ie Statue felbft, überlang, ift ohne
eigentümlichen ^unftmert.
Der S3runnen auf ber ip off* alt, hinter ber ilrcu^firche, hat eine fteineme
löalufterfäulc , mit ©irenen relifiert; auf bem forinthif<hen 5lapitell hoeft ein Ööroe
mit ftäbtifchem SSappenfd)ilb , baron bie SahreSjaljl 1604. Slm cifernen ^ifthtrog
SSappen oon SJatShcrreii. (Slbb. b. 2üble, Deutfclje IRenaiffnnce I, gig. 83, nach
Dollingcr.)
Der 9)?arftbrunnen hat eine ©teinfäule in fReimiffanceformen, mit boppel*
feitiger 9J2uttergottegftatuettc, auS ber fRofolojeit; beibe ein menig roh- Drog oon
©uheifen mit ®efd)lechteilutippen.
(Sinige 93 i l b ft ö d c finb fchon bei bet S^cinfirdhe, Sofephelopelle unb bem ©al*
oator aufgeführt toorben. liiner oon ber fog. ©chloärjcrmiefe fteht je^t im ©orten oon
©t Sofeph; er ift bc5eichnct H S B 1691; SSappen ber gamilie ^ehlin 1691. Sin
fteinerneä Ärujifij: oon 1646 ftept an ber fiordjer ©trabe, ein fold)cä oon 1776 fteht
am SSege jum ©aloator. Sin ©teinfreu^, gotif^ mit SSerjierung in ben oier SSinleln,
@münb. ^ItertutnSjamiiUung.
425
boticrl 1514, bei ber iRliibecbat^cr 9KiU)Ie. ©it anberce t;ier fog. Su^freu^
ftanb beim ©elbeit an ber <Stro|e imc^ SBatbftettcn; unb ein britteS am 9?anb
beS 3BaIbe8 2J?uti)lon9cr SJie^tocibe.
3)ie [tnbtifd^e, oon t 3ul. ©r^arb begrünbete Uertu möf omni tun g im
©enjcrbcmufeiim , bem alten SaifenbouS am SOZnrft, umfaßt ein fiapibarium mit
römif^en Steinen üom Sc^ierenbof unb neueren ©rabfteinen, Sammlungen au^ bem
Äunftgemerbe unb ber Äulturgefcbid^te @münb3 unb ein reic^e^ 3)?aterial non Äuf»
nahmen alter ®au» unb Älunftbcnfmäler ber Stabt unb Umgebung, bejonber^ aud^
öon abgegangenen. 3'®^* iiebcrtöflc^en au§ bem ^ominifanerfloftcr (9(bb.
beg einen S. 424). ©agatarbeiten, J^iligranfd)mucf, firc^tid^e ©olbicbmicbearbeiten.
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^rgcnftlb. Sbang. *^farrttrcf}(. ^rutibtis (t’ot tem Umbau;.
gejdjliffenc ©lafer, "iperlftridereien unb Stiefereien, gef^nibte 9J?aferpfeifenföpfe u. St.
öertünbigeii ben alten iUubm ber ©münber Snbuftrie. Stn SSerfen böt)crer .^lunft finb
(au^er ben oben bei ©etegenbeit ermähnten) anäufübren: ©emätbe unb
öon .^eberten, Strobel n. a. ©münber Slünftteni, eine SDUniatur au8 einem titurgifeben
®ucbe ber SebatbStapette, mit Sd)reberg S3itbni§ (üergl. öeibetoff, Drnamentif,
13, %. 8; ©ümbet a. a. O., S. 1,3). ©in Öeucbtermeib^cn, montiertet ^irfebgemeib,
16. Sabrbunbert, mit recbbergi)(bem S?3nppen unb Sabrt^abt 1716, ftammt nut bem
Stmtbaut bet Spitalt.
3m .^inbtief auf bie Slunftgefcbicbte ©münbt fei no^ bemerft, bn^ bot ©er^
manif(be Ü)?ufeum ^n 9?ürnberg ujib bie lUiinebener ^inafotbef Stltarbilber aut ©münb
befi^en; unb jmar bie ^inatotbef einen 3fitblom, bat ©ermanijebe 2)Zufeum einen
Sebäufetein unb ein merfroürbiget Sttterbeitigenbilb öon unbelannter ,^anb. ®ort
merben oueb einige gotifebe öer^ierte ©rat^icgel nnfbemabrt, bie aut ©münb, anfebeinenb
öon 5{irdben ftammen.
426
^agfthrei^. Cberamt @inüiib.
^argau.
^farrliri^c ©t. 3afo6, 1729 erbaut an ©tcüc einer mittelalter*
lid^en. (®ie ^ßfarrei 1471 nbgetrennt »on ^eubac^.) ©infac^er Sarodbau. ?luf
bem ^albac^tedigen (S^orj^Iuf} [i^t ein eigenartige^ ©lotfentiinn^en mit iBretter«
1»H' i-i-t-H- i 1 ! l'l i ' ' '
3>fBcnfelti. SoanQ. l^fartlirc^c. Cuerfc^nitt. Uänernf(i)nitt.
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mönben. ^oc^altor baroef. ©pätgoti|d)e ©aframent^nif^e mit Sßimperg unb barin
®rii[tbilb ©otteS, fc^roa^ erf)nbeii. @info<^er fpätgotifi^er ?:au?flein. ®obenf[ie)en.
Sine ©lode öon ©int^cr in Sfönig^bronn 1721 unb jinei oon 2T. S33eingart^en
in Sauingen, oerjiert. 3n ber J^ird^^ofmaucr jmei ©rabfteine, SRenaiffance.
XO'J ^orf gehörte ju ber gleicbnamioen ^iirg, bie auf einem äl^oriptung be# Scbeuelberg^
ffanb, beim 33irfbof. 5)er breite ?lbfcbnittgraben unb bie 93erme laffen nu eine oorgefebitbHiebe
'■öort^olomä.
427
2öoIIburfl bcufen. '35ie mittelaltcriictje Surfl, 1»40 en'tmoI'S cnoöbnt, ift 1817 abßcbrocbett njorbeu.
Über SJJauerrefte üu} bcc ®cnite j. Heller, ®l. be§ S<i^ni. 2l.*iß. X, Sp. 192. 5)a§ 5cblöfel€S^au§
joH in feiner nörblicben fi)ftlfte ein Übeueft ou^ ber IHiUcrjeit fein. (5in ßb’^iftuSbilb oon Stein,
angeblicb au§ bem 14. 3ttbrt)unbert, ba§ in ber Steuer eingentaiicrt iff, mag ebebem jur Sarg*
fnpeHe gehört hoben. ®arggraben ift eine ßifternc.
^ie SöinSroanger Hapelle, im 17. 3iohrh- erbaut an Stelle einer mitfelnlterliehen SBoll»
fahrtSfapelle mit fDluttergotteöbilb, ift al§ iönamerf unbebeutenb unb enthält ni^tS SBemertenStoerteS.
3114 Ort einer oorgeithichtlichen Ültallburg mirb aiuh ber 2if bei SSargau angegeben, (fjr.
Heller, .^euba^), S. 62; ®l. b. S<hro. 31.'®. X, Sp. 191.)
^ie 3afob4höhle am Scheuelberg fteUt eine 3lrt von Hlaufe bar mit 2hör unb genfter.
Tie Snhenroanb jeigt Spuren eines ®orbau4.
"iSavtßoComä.
®er Crt, in einem flachen, boumlofen T^rocfcnthal, aber int nntürlidhen 3J?ittel=»
punft beö ?lIbud)S, too niec alte ©teigen and bem 9?em§t^al [ich öcreinigen mit gort»
jeb«ng nac^ bem Srenjt^al, urfbrünglid^ Soubenfjart. beftanb im fÜZittel»
alter nur au§ hjcuigen ipbfen, hatte aber einen Sahrmarft on ©artholomäi unb tuor
ein fWittefpunft beS 9l(buch§. 3n neuerer 3^it hatte bie CrtSherrfchaft johtreithe
©chu^genoffen aufgcnommeii. ®aher bie !athoIi[i^e fßfarrgcmcinbe unb bie ärmlichen
©elbnerhäuS^en. 3)ie mciften ipöujec haben nur ein @rb=
ge[^ofe ; unter ben ©trohbächent haben toieberholte große 95räubc
im 19. 3ahrhunbert aufgeräumt.
©Dang, fpfarrlir^e (©t. 93artholomäuä). Urfprüng»
lidh romanif^; 1510 burch ?lnbmi eineg ©harS an ben alten
(Shor unb Xurm erweitert ; 1741 (3öhün)^rift) erneuert. 2)cr
6hor/ int halben §ldhtecf gefthloffen, ift an beji Turm angebaut
gegen Dften. ®r hat geteilte genfter mit gifchblafenma^toerl unb
ein 97ehgett)ölbe, an ben fpolßgoneden ©trebepfeiler. T)ie Oletootb»
rippen oerlaufen teils in bie Sßanb, teils ftehen fie auf Stonfoleii
mit graßenföpfen. (Sine Äonfole ift bebeeft mit einem ©chilb, ber
ein ÜKeifter^eichen unb bie ^ahreSjohl 1510 jeigt (Älemm, SB. ®.
u. S3. gig. 229.) Ter Turm hat jtoei Obergefi^offe unb ein
fßprnmibenbadh mit 3>m jmeiten ©torf gegen ©üben ein
fchöu gefülltes gotifcheS genfter; im britten gegen 9lorben ein romo»
nifdheS Toppelfenfter. 3m ©chiff ift eine fteineme ÖJebcnftafel für
ben fßatron @. S07. oou ^olß 1755 eingelaffen. Slu^en ftehen brei
©rabfteine im (Smpiregefchmad. Tic St'irchc liegt auf einem §ügel
im ummauerten griebhof unb giebt ein malerifcheS Silb.
Äath- ^farrlirche äum h^- ^reuj. 1865 neu erbaut. Stuf bem rechten
Seitenaltnr fünf gute fpätgotifche .^oljfiguren (ÜlZaria, 3ol)anneS, S^artholomöuS,
SBenbclin, Katharina). Sin ber ©übmanb beS ©dhiffS ein alteS Slltarblatt mit bem
hl. ©ebaftian, angeblich italicnifche |>ochrenaiffancc.
3m SBeilct SD7öhnhof fteht bie ehemalige lath. fßfarrfir^e, alS 5lapelle cr=«
baut 1767 ; unbebeutenb.
3m JlüllmannStoalb ftanb eine Äapellc beS hl. 5?olomon, 1800 abgebrochen.
TaS SBallfahrtSbilb jeßt in ööhmenfireb.
3um £ängenf(^nitt bei
%fatxfiT(^c iu Stgenfelb.
428
3aflftfrei§. Oberamt ©münb.
5egenfeC6.
3)orf, pra^töotl gelegen im fioutert^al, äWifd^cn I)o^en Sergen ber ?llb,
gehörte jn ber gleid^namigen Snrg, Stammburg eincg nod§ ^eute blü^enbcn ®c*
fd^led^td ; *) Ce^en^bci^tfn mnren urfprünglt^ bie o. 9led^»
berg. ®ie Surg ftanb auf einem öftlic^en Sorberg
be§ ÄubbergS. ^3)ic IcJjten 9)?Quern tmirben 1811 ab»
gebrod)en, übrig ift nur noc^ ein ©raben. (Sin 2)cgcn»
fetbfd)e§ ^errenbauS [tanb ebegml^ auch im 2)orf bei
bet Äircbc. *
Suang. ilirdic (^itcIbcUigcr unbclaniit). 1)ic
Jlirdbe jtebt auf einem ^üget ob bem 2>orf, nodj in
ummauertem ^riebbof. (S® ift ein romani)d)e§ (SJebäube,
©cblwefter bet Sfirdje ju SBeiler (f. u.), neuerbiug§
reftauriert. Som 5!urm ift baes (Srbgef^ofi nod) ur»
fprünglicb. (S^ entbält ben (S^or, ber in ber SSeifc
be§ Übergang^ jur ®otiI eiugeluölbt ift. Sin fuppeU
artiges (^etoölb auS Cuabern, aber mit Slteuj» unb
©dbilbguvten, bie auf berben Sdfäulcn fi^en. ?(ttc
©urtbögen finb im ^^albtreiS geführt, im Querfdbnitt
reebtedig geformt, gan,^ ungeglicbert. 2)ie Üreusgurten
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
f f 2 3 ^ 's
fO
iSm.
Srgrnftlb. (^uatis- Itirc^f. 6abfafTabt.
febneiben fi(b ©bne Scblufeftein. 5)ie Sdfäuten b^i^cn Sefbtätter an ben Safen
unb SJürfelfiiüufe mit robem Sletiefornament , nämliib Sanbmerf ober ^ierfiguren
*) .(llcmm in SB. SJib- IV (1881), S. 241 ff.; VII (1884), S. 112. Älcmm üermutef,
bie ®urfl fei.'üon Äonrab ». SBeiffenftein'S^egenfelb um 1267 erbüiit morbciu
^egenfclb.
429
(Äbicr unb fiöttJc, bcc in ben ©c^ttjanj bci^t). 3)er S^orbogcn ift balbninb,
bic Setbung ungcgliebcrt. ?lnt ®cin5lbc finb in romanijc^em ©tit gemalt bie @Dan'
gclicnl^mbole, restauriert. 9ln ben 5^ömpferSimSen ein erhabener ^rieS üou ocr»
flo(|tenen unb ornamentierten ®ogenbänbem. 5)ad obere ©eft^oB be§ ^urmg ift
oon ^0(5 fonftruiert unb oerfc^alt, oc^tedig, mit
auf ber ©übfeitc unter bem ®ac^gefim§ noc^ jteei oon ben urfprüngli(^en fd^malcn
Sflunbbogcnfefter^en. 3)ic anberen ^enfter finb fpötgotifc^. ®ag portal, romanif^,
Srgtnftlb. Coang. $fairtir(4c. (tinjet^dten im lurmi^or.
ift mobem. ®ie SBänbe finb au^en unb innen oerpubt %Itar, ®a^ftu^l, liegenb.
Äanjel in einfad^en ©pätrenaiffanceformen, braun mit ©olb. ©nlrament8nif(^e, ein*
gefaxt oon jmei Älebfäut^en, ^oc^gotif^. älteS ^lltarlrujifif. ©rabmal eine« ^aben
0. ®egcnfelb, 17. Sa^r^unbert. 3)e3gl. für 3BBU^elm o. ®egenfe(b, f 1551; 3^ten»
fd^itb fc^lt. ©loden: mittlere mit Snfe^rift ber ©oangeliftennamen unb ber So^reg»
jo^I 1446 unb SReliefbilb, ©briftuä am Äreuj jmifd^en SKaria unb Sobannc«; fleine:
biefelben 97amen, 1465, SRelief: ©briftuS im9Beinberg(?); gro^e: 1788. — (?lbb.©. 425
bi« 429.)
430
^agftfrci'J. Cberamt ©münb.
2)cr Dermcintlic^c ®urgtoall bei bcr QJurg^olbe (@.338; @.312)
erfc^cint na^ bcn llntcriu^ungen, bie ^err aJZojor @teincr im ?luftrag beg Äonferöa*
tord gemalt ^at, atd natürlid^e $errutfc^ung.
5>urCattgen mit "^ßanau un6 ^immerßacß.
2)er ©emeinbcbcjirt liegt auf ber ^)oc|cbcne nörbli^ oom 9icm8t§al, bie mit
i^ren Sßalbbauem^äiiferu ben ß^arnfler beS SBelj^einier 2BaIb§ ^at.
3n ®ur langen ift
eine ÄapcIIe jum ^l. 9ln*
toniug, Dom 1744,
unbebcutcnb.
3n eine
fot^. ÄQpelle (»Äird^e“)
@t. 9J?aricn mit alter SBall*
fa^rt, gilial Don 3in^*ner*
bad^; feit 1425 bejeugt mit
5^0planei, bem Älofter ©ottciS*
jell gehörig, ba^er |e^t ber
@taat bie 9)aiiloft ^at. ®a8
Jlirc^lein, Ijübfclj gelegen in
bem flcinen grünen ^riebbof.
ma(bt noch einen burtbauS
altertümlicben ©inbnnf. @8
ift ein @anbfteinbau be8
15. 3ab’^bunbert8, nab »er*
manbt bemjenigen ber (eo.)
5lircbe ju @^)rnitba(b; ein»
febiffig mit $urm(bor, burdb»
au8 fladbgeberft. 2)a8 @^iff
jeigt an ber SBeftfeite eine
einfache ©pi^bogenpforte
nnb recbt8 unb linl8 bnoon ^iWei boebgerüefte, fibmale ©pi^bogenfcnftcrcben. 9ln ber
Siibfeite eine Pforte mit fpätgotifeber ©lieberung unb jloei ©pi^bogenfenfter, bereu
^üHiuig fehlt; an ber fRorbfeite ein folcbe8. 3m 2Sinlel, loo füblicb bie ©afriftei
angebaut ift, geljt febräg bur^ bie 2Rauer eine Siidbtöffnung. 3)er ©bor bat an ber
©übfeite ein ©pi^bogenfenfter, bem bie Füllung fehlt, unb an ber Dftfeite ein brei»
teilige8, gerabgeftürjteS gcaft^r. SBeiter oben bat ber Xurm nur einzelne oieredige
^iebtf (barten. @infa^e8 ^pramibenba^ mit 3ic9^i^<^^ang. 9lu8ftattung: ein paar
Sarorfaltöre,- unbebeutenb unb Derborben. 9lm ©boraltar ba8 ©nabenbilb, eine bacb*
gotifebe ^ieta in ^olj, Raffung übermalt. 5?ircbenbönfe mit aufgeleimten fiaubfög»
Ornamenten, ©pütrenaiffance. ®ie größere ©lode bat eine 3nfcbrift in fpötgotifeben
SD7inu8feln (got marin hilf >in8 unb bin lieb8 finb u8 aller not). 9luf ber fleinereu
ftebt: bartbolome vieberer üon mi(n)blbeim go8 mich 1651. Äelcb ©pütrenaiffance,
mit 9lug8burger Sefcbniijcicben. — (9lbb. ©. 430 unb 431.)
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Turlongen mit S^anau unb ^inimerbact).
431
®er fogcn. fianbgroben lief uon ^fjanmi bi« jum ?(nfong ber Älingc, bie
fi^ öftlic^ öon 3*ninierba(^ l)injiebt (D9t ®.). Über i^onaii gc^t ein alter SBeg,
von ber ^poc^ftra^c abjtoeigenb, nnc^ iRorben über <Spraitbac^ unb fiintbal.
l^anau. Watienfaptne.
3immerbQd^: 2)ie lotf). 'ißfarrür^e jum f)l. ßpriatu« ift ein ncuromani»
f^er ®QU Don SScpfer au« bem Safjre 1851. ®ie enthält eine alte ißicta oon .^olj.
®ie gtofee ©lode ift öon Sern^. Sad)mann in .^eilbronn gcgoffcn 1494 (Umft^rift, mit
bem Äreujtitulu«). 2)ic Heinere oon ®art^. IRieberer au« SDHnbelljeim 1651 (Umfc^rift,
0?l.*S8.). 2)a« ^rac^tftürf ber Äirc^e ift ein filbcroergolbeter Äelc^ au« bem 13. 3a^r»
f)unbert, ton romanift^er ©runbform, mit runbem unb großem Änauf, aber
432
Sagftfrci#. Cberamt @münb.
^öggittgen mit <^orn.
©öggingcn:
Stapelte („Äirc^c") jum \)L
S'JifolQuS. giliat oon Scinjctl;
fpötgotif^, aud bcr jrocUen
|)Qlfte beg 15. Sa^r^unbcrtg,
noc^ im alten S^arafter erhalten.
Sinje^iffig, mit Surmd^or. 3m
©c^iff fladjgcbecft; im ®^or ein
9?e^getoöI6, befjen alte 58e*
maiung mit flammen über*
tüncht ift. SBenige nnb ein*
fac^c ©pi^bogenfenfter; nur am
2;urmc^or nörbtic^ einc4 mit
fc^önem 9J?a&lüer!. 35er 3!urm,
jtDeiftoefig, ^at ein ißpromiben«
ba(^ mit ^oc^aitar
im iRofüfoftil. ©pötgotifc^e
^oljfiguren: ©t. ®eit, SflifolauS
unb SJhitter ?tnna fclbbritt.
©rofee ©locfe öon maister
Hans zu Esslingen 1551 ; ver-
bum doroini etc. — etemum.
kleinere : ßnangeüftennnmcn in
frü^gotifd^en SWajuäfcln.
@ine SSiertelftunbe tocftlic^
uon ©öggingen ftanb auf einem
Sergoorfpning gegen baS c»”« ®urg, non ber noc^ ©raben unb
SBall oor^nnbeit finb. ©ie fc^neiben einen breiedigen öurgplab an ber ©pi^e ber
Sergjunge ab. 0rt§abel im 14. So^r^unbert.
$orn: ©d^lofe ber ©rnfen ü. ®eroIbingen. 1748 erbaut uon bem
ö. ©c^luarjac^ an ©teile einer Surg, bic im 14. Sa^r^unbert ben .^erren b. Ä^el*
fingen gehörte. 3)ic Sage ift anmutig, auf einer einem ^om jmifd^en
ben 2!^äld§en ber Sein unb beg fjeberba^«. 35er Surgplab ift burc^ einen ©raben
abgefd^nitten; ber ®or^of war eS ebenfalls. SKan betritt biefen burc^ einen ^^or*
Bimmei&ac^. (jum Zeit mobtrn).
beloriert im ©efd^mad bet grü^gotif, mit SRanfen nebft Slöttern unb Slumen ä jour,
weld^e bie einjelnen gelber — ac^t am gu& — überfpinnen. 9leftauriert; ßuppa
mobem; ©tanbring unb ©d^riftbnnbcr bc^gl. (Slbb. ©. 432.) 35er 5?et(^ ift no(^
nic^t lange bicr.
'35ic alte Jlirc^e, romnnif^, foll me^rfac^ an bie ©miinber So^annegfirt^e
erinnert f)aben. ©teine unb
®ilbwerle baüon finb an einem
^auS ju 35urlangen cingemanert.
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^erlifofen.
433
toeg, bcr Iinf3 Don einem JRunbtunn, rei^tS üon ber üorfpringeuben ©(^iofefopetle
eingefaßt ift. ?rn ben ftöfet fübli^ ber ©c^Io|garten, beffen 3Kauer an ber
@übede einen ißaniHon trägt. Über eine ^rüde (ommt man oud bem iBor^of in
ben ©c^lofeboff i» bem frei baS icÖiQc fte^t, ein breiftocfiger Sau in ein»
fachen Slofofofonnen, mit einem Salfon in ber SJZittc ber ^offaffabc. ©c^Iofe^of
unb ©d^Ioßgarten finb aufgemauerte ^erraffen. — (?lb6. ®. 433. 434.)
Die fatb- ©c^^oft^apcI^c <St. SWarien, 1758 erbaut, ^at ein ^albac^tecfigeg
©börlein unb einen böisemen Dad^reiter. Snnere fRofofobeforation mit @tu(f unb
^re^len, am ^oc^altar ein Ölbilb ber 2Raria, im Driumpljbogen jtoei fteineme ©tanb^
bitber. Steuere SUberfenfter. ?tn ben SSänben einige ©rabbenfmälet (ber gamilie
^o^enfelb) au§ bem 18. 3a^rbunbert
^erCtßofen.
3n bcr fatf). Äird^e jum t)I. 9(Iban, bic im ncuromanifd^en ©til 1835 Pon
SCßepfcr erbaut ift, finb einige ältere Äunftmcrfe: ^Utarbilb, 18. Sabr^unbert, au8 ber
$aulu>, Sentmälti aut IBüittembers. dagfttrdi. 28
434
3aflftfrei5. Oberamt ©münb.
6(^[oft ^orn von ۟brn.
3cf)Io6 ^orn. Uängenfc^nitt oom ZborgebAube mit ber ftaptSt.
©münber ©tabtfiri^c; fupferöergolbet , 1775, au8 ®otteSäcH; ^oljgcft^niltcr
(S^riftug am Strcuj, qu3 bcr ©münbcr ©pitalfirc^c. (£liic @Iocfc au§ bem 17.
Rimbert, Don SBoIfrot^ in 97örblingen gcgoffen; unb eine oon 1765.
S?a pelle jum Äerler ßprifti, nnbcbeutenb, aber jd^ön gelegen pinter jtoei alten
ßinben, füblic^ öon bem ®orf.
.^eubac^ mit 'Jioi'enftein unb 3)u(b-
435
Sine !3iertelftuiibe nom ^orf ftanb auf einem {(einen (Borfpnmg gegen baS Scbie^lbnl ein
(BurgftaK, oon bem @raben unb Sali unb jTeUergeroöIbc erhalten fmb.
ben Seilern IBurghol} unb ^uffenhoftn ftehen unbebeutenbe fiapellen. 13ci
IBurgholi foUen im 17. ^(ahrhunbert noch Spuren einer 9urg gemejen fein. Xie ältefte f^orm beS
Crtönameng ift übrigen^ IBurgolbe^; unb Ort^abel ift nicht bezeugt.
{»tubac^. SBanbrnalctd im ebemalioen Sc^Io6.
^eußaeß mit '^ofenflctn un6 '^uc^.
^^eubach: !c!anbftAbtchen, prachtuoU gelegen am f^u^ bed DiofeufteinS, <5cheue(berg§ unb
auberer iflerge, bie in IBuchenhochmalb eingehüllt unb mit f^eljen gefrönt n»b.
^lö "Sorf gehörte ^^euba^ mit ber 18urg Stofenftein jur ^errfchaft Sauterburg, bie im
12. 3ahrhiinbert einem pfaljgräflichen ©efchlecht (oon Gillingen V), im 13. unb 14. ben ^aefen oon
Sellftein gehörte. Um 1350 fam fie junöchft a(4 i^lanbichaft an Sürttemberg, ba4 fie im 15. ^ahr*
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436
3oflftfrci#. Obcraml ®münb.
^unbert felbft toieber oerpfAnbete an bie Jerxen o. SBtUipart, 1579 aber juräcffaufte. ^eubacb,
nac^ bem ft^i auch ein abeltgeiS @e{4lled^t nannte, ^ei|t 1431 ein 9)tarft, 1430 eine Stabt. 9U*
iDflrttemberg unterhielt hier ein Oberamt. ^(te ßifenerjgrube.
^ie Kirche jum hi* Ulri^ roar SRuttertirdhe oon tBargau. ^ai Patronat gehörte }ur 4'<errf^aft
IRofenftein bi4 1342, ba eö an baS ftlofter Jtönigöbronn iam. (Si beftanb eine t^ähtneife bei ber
ißfarrfirche , eine ^fratapelle unb eine iBernharb§tapeQe (ipohi oon flönig4bronn gegrünbet). $ie
SReformotion i[t unter roärttembergijdhem ^ntcf oon ber f)err)(haft SBeüroart eingeführt loorben.
3)ic ÜKauent ber Slird^e, ihrc3 ^Jumtcä unb unb bcS SRat^aujeg mit
i^ren mächtigen Quabcrblörfcn ge^cn uielleic^t nodh >u bic feiten bet ^fnljgrafcn
^Orubac^. (tDang. Stabtfirc^e.
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unb ber ftnufifd^en Slönige jurürf. 5In bie Herren üon SBeßluart erinnern mant^e
5?eiifmälec au3 ber ©pätgotif unb ber SJenaiffmice. llnb niS aitmürttembergiid^eS
i^anbftäbtc^en giebt fic^ uoc^ ber Ort mit feinen SJiirger^ unb Söauernböufern ;
jene tei(3 im Sknoiffance», tei(§ im 9?otofoc^Qrafter einfac^ftcr Hrt; bieje jum ^cil
noc^ mit fie^mfad^rner! in bcu 3Bänben. Slltertiimfic^e 25?o^ntjäufer mit Täferungen
unb gefäßigeu Treppengelänbcru giebt eg noc^ muntre in ber Sdlftabt. 3)cr ®nrten
hinter ber ^(pothefc (1754) h^t feine altertümliche Einlage beloahrt. Tag alte Ober*
amtggebäube aug bem 17. Sahrhunbert ift fe^t ^farrhaug; bie 5lmtgf(^reiberei öom
3ahre 1661 jeht umgebaut alg ©^ulhaug. ?ln ber Hirchmühle ift nur noch ein
3Söttmnrth'f(her 33appenftcin (uon 1608) alt.
$eubaci() mit 9)ojenftein unb i8uc(|.
437
2)te ^Itftabt toar ummauert unb bte 9)7auer mit einem gebedten Umlauf nec*
fe^en (1703 erneuert). 2)er 3“9 ®raben§ ift in manchen ©treden nod^ erfenn»
bar. Urfpriinglic^ foH nur ein ©tabtt^or üor^anben gemefcn fein, beim D^fen;
bod^ ift bie ©tabt ja non einem uralten ^erfe^rdmeg, ber ©e^rgaffe, burc^^ogen.
2)ag 9tat^au§ ^at non unten herauf noc^ 93udelmauem. 3)ie 3a^regja^t
1581 bejci^net nur einen Umbou, non bem bie ^Qt^hJ^cf^gef^offe ftammen. 5)ag
Snnere ^at no^ mand^eä §UtertümIid^e: Äü^e unb ^an^boben, getäfelte ©tubcn mit
3a^nfc^nittgefimfen. 92od^ mirb bod 9ti^tfd^mert gezeigt unb ber Xif(^, auf bem ed
aufrecht angef^raubt mürbe; oud^
eine ^alSgeige. 9Iu§en mar ein
pranget.
^ai ©^Io§ liegt an ber
fRorbfeite beS ©täbt(|enS, fc^on
auf anfteigenbem ©oben, fo ba§
eg einen freien Überblid gemÖ^rt.
®g mar in bie ©tabtmauer ein»
bezogen. 2)ag ©ebäube ftammt
nom So^re 1524, mie über ber
3!^ür ein ©tein mit bem SBapben
®eorgg 0. SBöIlmart^ angiebt.
9Ba^rf^einIic§ ift eg ein umgebauteg
^Ibelg^aug aug bem S07ittelalter,
ber ©ib ber Herren non $eubac^
(1292). ®eorg n. SSbümart^ ^atte
ben alten ^farrbof bajugelauft.
SBofjl an beffen ©teile fte^t bag
e^emalg jum ©d^lo^ gehörige
fogen. Sang^aug (1550), bag aui^
noc^ altertümlid^en ßinbau ^at.
2)ag ©c^Io& felbft, in ben oberen
©todmerfen Slicgelbau non Sieben»
bolj, ift im 19. Sa^r^unbert äu&er=
lic^ no^ me^r alg innerlich beg
^errf(^aftlid§en beraubt morben; bie ^o^en genfter nermauert, bie 35eden
nieberer gelegt, ©in 2:rebbenturm ift obgcbrod^cn morben. 3m 3nnem finbet man noc§
ftattli(^e 3:rebbengelänber mit gebre^ten 2)odcn, @änge mit ©teinfliefen, nertäferten
SBänben unb 5 ^ümcrlleibungen ; im smeiten ©tod eine gefd^ni^te ©äule unb ein
intereffanteg 3>>^i«cr, beffen' nertäfelte SBänbe in S^iarofeuromanier mit grüner 6rbc
bemalt finb. ®ie SWalereien, teilg figürlich — 3J?uttergottcg , G^riftop^orug u. a.,
au4 ^umoriftifc^c 2:iergeftaften — , teilg 9Ian!enornament, a^men fjlac^f^nibcrei nac^
unb ftammen aug ber 3^*1 1525. (?lbb. ©. 435.)
• 5)er 5D?arftbrunnen ^at einen »^*1 SBapbenfd^ilbern, Slönigg»
bronncr ßifengufe nom 3a^re 1771.
S)ie enang. ^farrlird^e liegt auf einer Ileinen Plattform, bie alg flir^*
OcubaA. «atiiftei bei roana. itiicbt.
438
^agftfrei«. Cberamt ®münb.
^of mit ftadcr unb f)c»bct SKoucr umgeben mar. 2)ie 9J?auer ^atte einen gebcrften
SBe^rgang. ?ln ber ©übfeite ftonb ein runber 3;urm, ber fogen. S)iebäturm. 9tn
bec ©übofterfe ber nod) f)eute oor^nnbene X^orturm, S3Iod^auS genonnt toegen
feiner (Sefänguiffe. Über bem ^^^or fte^t bie 1473. 3In einer ©c^iejj»
fc^arte weiter oben ftet)t eine unie^bore Snfe^rift unb ein ©teinme^äcic^en in einem
©c^ilb. ?iuf einem ©teilt im ®iebel bnö SKappen unb ber 97ame ber Jerg v. Wel-
wart. 2)ie ^^ore finb fpifjbogig. 5)er ^Jurm mog älter fein, al§ bie
nngiebt.
'2)ic 5lirc^c felbft War eine romanifd^e ^fcilerbafUifa, beren 3^urm frei pinter
ber SlpfiS beS fub(id)en ©eitenfd^iffe^ ftanb. 35iefe 97ebenapfi3 ift al§ 9?ifd)e in ber
l;eutigen ©nlriftei erl)alten. 2)er ^urm fteljt noc^, bie jluei unteren ©efei^offe finb
urfprunglicl^. 2)q§ nörbUdje ©eitenfd^iff ift bei einer Erweiterung bed ©d^iffe nad)
bem breifjigjnljrigen ^'ieg üerfi^Wunbcn. 2)ie Sudelfteine in ber 9lorbWanb flammen
Wüpl öon einer abgebrochenen SSehrmauer. 5)ie lebten 3iefte beS ©übfdhiffä, brei
^Irfaben oon breiten Pfeilern unb Sflunbbögen unb ctlidje Heine SRunbbogenfenfter
in ber UmfaffungSWanb fowie im Sichtgaben finb erft 1895 bei einer 9leftauration
befeitigt Worben. 2)iefe Safilila War oermutUch eine ©d)Wefter ber ©müiiber
hanni^fapelle.
3n ber erften .^älfle be§ 13. ^ahrhunbertg mog bo8 Oftenbe be§ ©übfehiffS
ju jener Sl a p e 1 1 e erweitert worben fein, bie heute aU ©nfriftei bient (9lfrafapelle ?).
©ic füllt ben Sinfel j^Wifdjeu ©djiff unb ^urm annähernb au§ (hoch blieb ein
Heiner 9iaum jwifchen 2^urm unb SVapeüe). Ein ochtediger Pfeiler mit Jlapitell*
wulft ftü^t in ber dritte beg 9tnume8 bie oier fpipbogigen Slreusgewölbe , bie burd^
©urteil getrennt finb, aber ber Siippen entbehren. ®ie ©urtbogen finb ungegliebert,
am gufj etWaä oerbidt. 3ln ben SBänben flehen fie auf Slonfotcn oon Wulftförmiger,
bem iiapitell beS 3)Httclpfeiter§ entfprechenber ©eftalt. ©(^lufjfteine fehlen. iJ'ie
formen erinnern einigermaßen an ben Übergang^ftil ber Eifterjienfcrbauten. Xk
tiefe Sage ber (yewölbanfönge giebt bem 9laum etWa§ Dom Sh^rafter einer Strppta.
5)ie gefoppeften ^eufter finb mobern. Sei ber Slcftauration finb SSanbmolereien be§
Übergang^ftilS , 5?reuä, SZarin, Säume, 5um Sorfchein getommen, bie
nicht erhalten werben tonnten. 2)ie frühgotifchen SZalereien, bie man fieht, finb eine
$Hachbilbung ber alten, hoch ni^t fehr treu. S)er Soben ift belegt mit fchönen goti*
fdhen ^honffiefen au« bem Eh^r. (^bb. ©. 437.)
§lm SJeftenbe be« SliebenfehiffS war gleichfall« eine gotifdje 5Ba pelle äuge*
baut, unb jwar au« ber 3eit um (3ohre«5ahl) 1530. 2)ie Pforte, bie jept in ber
SJanb ber Jlirche felbft ftept, foU Don biefer Äapelle flammen.
®er Eh*^^ ebt Einbau in fpätgotifchen SahrcSjahl 1441
ftanb on einem ©ewölbeanfänger. ®em breiten Duerfdhnittuerhöltni« entfprid)t ber
Weite, niebrige Triumphbogen. Ter Epor patte ©ewölbbieuftc unb ^anfänger, aiu^
©trebepfeiler außen. Ta« ©ewölbe war bei einem Sranb — währeub be« breißig*
jährigen Ärieg« — ciugeftürjt. Sept ift ein ©cheingewölbe in 9labip»Äonftruftion
eingejogen, bie alten ©ewölbanfäpe würben Weggefpipt. Tie fchönen großen Epor-
fenfter, fieben an ber 3‘>P^» breiteilig, ba« StaßWert nodp opne f^ifcpblafen, bie
inneren ©eWänbe einmal gefeplt. 9ln ber ©übfeite eine pubfepe, Keine Pforte, jept
.f)eiibac() mit Stoienftein uiib %u(b-
439
ocrmonert. ?(u8 bcrfclben niag aud^ ba§ obere Oef^oft beä ®to(fcnturm8 mit
ben uermauerten, einft jc^ön gcgliebertcn ©c^atlfcn[tcrn ftammen.
?hi(^ im Schiff erfc^eint bic ehemalige Sofilifa ber ©tauferjeit jc^t — imd^
ben 9lcftQurntionen, bie fie um 1530, um 1650 uub beionberg im 19. 3a^r^uiibcrt,
1857, 1895 f., 1898 f. erfahren ^at — qI8 eine fpötgotifd^c ©oalfir^c. iJccfe unb
genfter finb mobem. (3tbb. 436.)
91 u 3 [t Q 1 1 u n g : 3m S^or eine ©aframcutSnifc^e mit @fcl§rü(feu uub ß^riftuS-
topf. 3m 5!riumpI)bogen , hinter bem ?lltar ein gefc^ni^te^ fflilb bc^ Olefreujigtcn,
<0tu6a(^. tfDang. €tabttir(j^r. Otalcrei an bei Smbott.
9lenaiffQuce. 3m ©(^iff bie Staujet unb bie ©mporen, beibe geftiftet oou ©ebaftion
0. SSöffwnrt^ (f 1662), beforiert mit SJtalereien. ?ln einem Pfeiler ber loeftlic^en
Smpore foll übrigens bie 3abreSja^I 1507 geftonben fein. ?Tn ber ®riiftung ber
©mpore finb 3KaIereien in Ceimforben auS ber ätfitte beS 17. 3u^r^unbertS ; ©^riftuS
unb S)aoib unb Drp^uS (§tbb. ©. 439), ein ©tiief 3;ppoIogie, baS ^ier überraf(^enb
mirft, unb bie 3lpoftel unb ißrop^eten. ?ln ber S^torbloonb ^(ingt eine grofee ^olj»
tofel mit jmölf Silbern anS bem Seiben ß^rifti, mittelmäßige Clmnlerei oon einem
fpäten S^tac^folger ©cßäufelcinS (mit ber 3a()reöäaßl 1615 oerfe^en; 1899 reftauriert
oon $aaga). @in SIltQrfcßrein mit ®emälben, ber als Suc^erfc^rant benu^t mürbe,
ift ganj üerborben. ©ne fleine ^oljftatue beS l)L lUric^, fpätgotifeß, im Sl)or auf*
geftettt, ift unbebeutenb.
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440
3aflflfrei^. Cberomt ©münb.
3ur SHrd^e gehören rinige f^önc (SilDcrgcfnfee: ber Äranfenfelc^ , urfprüngtic^
pcofon, öom ®nbe be§ 16. Sa^r^unbertä mit SKarfc (?) imb ©tcmliel (?), ^oftien»
bü(^)e öon 1688, ^ufgcfc^irr öon 1715.
® Io den; ®ie gro|e ift ein HKeiftertocrl öon Valentin Sllgaicr in Ulm 1603,
rcicb oer^iert, mit eoongcliftenbitbcm, Cmamenten unb ©d^rift. ®ie mittlere ift 1789
oon 97eubert in fiubtoigSburg gegoffen. 2)ie britte of)ne ©c|rift, ftommt i^rer fd^tanfen
gorm nod^ oug bem 14. Sa^r^unbert.
SuTgruinc Roftnfliin.
Slufgenommen von St. Stod).
Sotenbentmäler: @(biff neben mehreren ©rabplatten non ©eiftlicben au(b eine
{ol^e mit bem iSilbe einer iBifebof^mü^e unb ber 1^, nermutlicb einem ^bt non ©(!•
mangen, ^Ibre^t auS bem ©efcblecbt ber ^aefen, jugebörig. $ie ilirebe biente nach ber ©egen*
reformation ©münbä al8 öegrflbniS für iproteftanten, benen in ©münb ba? SöegräbniS nerroeigert
mürbe. ©rufiuS (II, 417) nennt jolcbe. ©rbntt^n finb no^ niete ©rabfteine mit Slßappen unb
3nfcbriften; fo non ©eorg tReinbort n. SEöUroartb, t 1569, ÜRnrgaretbe t))ropbolin, f 1668, 3ob-
ajletib. ®ef)erer, f 1662, Sobann n. SBefen, f 1715, biefe innen unb non einer grau Jerjago,
ÄaufmonnS grau ju ©münb, f 1593, au^en. Slufeen, an ber 8afriftei, ftebt au^ bie gubeiferne
©ebenftafel bei tPfarrerJ Ofterbingcr, f 1747. gu ben ©rübern gehören ferner bie Jotenfdfiilbe
non ©. 9t. n. SööUroartb, .^)einri^ n. Ütottenburg, 7 1583, eineö Diitter« n. 9BöHroartb'9lobenftein,
^eubo(^ mit IHoitnßein unb SBiub.
441
i 1619, unb anbere mit ben 9iamen: ^annS u. Söimmen, f 1828, jpannS nom |>otb o. $)obcn>
oltinflen, f 1860, Sdüroortb, flobenftein, S^örler, ©(broobSberg, (Sgfllinflen; bie Scbilbe idmtli^
qu8 bem 16. 3£>br^wnbert. 3)oju gebört ou(b bie Sififtung (.^»elm, ^antij^ unb fjabnc) be§ 4>erm
D. SBefen, ba§ Ctbilb beS ?Pfarrerä Dfterbinger unb bie bölieme, gemalte Sterbtafel einet ^farr»
familie (SBagner), um 1598. 3« ber Safriftei eine ©ebenftafel mit bem ©ilb be§ ©farrerä 3örg
Äeppelmann, ber nebft feiner fjamitie in ber Rirdbe fniet (nor 1680). — ©gl. 2ub, ^»eubttdb unb
b. siofenftein 1867.
Surg Slofcnftein: ®ie mittelalterliche fBurg liegt auf ber äu^erften füb*
toeftlidhe« ©pi^e bcS fRofenfteinS (ober fRoffenftein), beffen ^o^flädhe fdhon in ooc-
gejehithtfi^er 3^*^ fBoIfäburg biente (©. 335 ff.). 3®ci ©räben gehören ju
ber mittelalterli^en 83urg. 3)er äußere (©. 338) fchneibet bie fßorburg famt bem
Sörmfcl)cii öom Öergrüden ab, ber innere bie ®urg. Seibe ©räben finb in ben
5el4 gebrochen, mie auch 3J?auern ber 93urg auf bem fjelägrunb fte^en unb bie
9Jäume jitm ^eil in ben gemadhfenen ©teilt cingefchnitten finb. ^ier finb offenbar
bie Saufteine 3ur 58urg gebrochen toorben. 5)er @runb))Ian ber ©urganlagc ift nicht
mehr fuhcr ju erfennen. $luf bem 2ärmfel8 füll eine SCSarte geftanben fein; ©puren
finb feine oorhonben. S?on ber 93rüde finb ©eleife im f^täboben übrig
geblieben. Wiuh baS Sfuflager ber toill man in ©eftalt Bon stoei brei»
edigen ©teiublöden erfennen. 3)er föurghof mar an ber Slngripfeitc eingefaßt oon
einer ftarfen SRauer. dahinter finb 5?cttergen)öfbe unb ©runbmauem eineS ^aufeS.
2)a« ^auptgeböube, ba§ ©teinhouS, ftanb au^en am fRonb ber f^Ifenfrone, beten
©Bänbe turmhoch fenfred^t abfaHen. ®ie 2Sanb gegen SSeften h«! üier gro^e Bier»
edige ^enfterbffnungen, bie bur^ einen fßfeiler geteilt finb, unb mit ©teinfipen feitlich
an ben 9?ifchenlBänben. 2)ie eigentlichen genftereinfaffungen fehlen, ©inen ©^lufe
au3 ben formen auf bie ©ntftehunggjeit geftatten biefe 9?efte um fo ioeniger, alä
fte groj3enteil8 neu aufgefept finb. 9Ran toürbe auf bie ©pötgotif raten, ©ine
fteilungSmauer geht quer burch baS ^auS. Sin ber IRorbfeite biegt bie UmfaffungS*
toanb im Borberen IRaum turmortig au8. 3n ber tiefer liegenbcn füböftlichcn ©de
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442
^ Oberamt ömiiiib.
bcg ®urg^ofeg ift eine Heine Srunnengrube. SRörblic^ banon ging eine SluSfatt*
Pforte, beren ©^njette mit ben ?tngeln erholten ift, burd^ bie SJfauer unb ein ^fob
pinab in ben ®roben, b. p. junöt^ft in ben SKauerjminger, ber am Surg*
(^tögrlaftac in ber itapeae in Suc^.
felfen angelegt war. 3)ag ©emäuer ber ©üboftecfe ift fc^wäc^er unb fc^Ie^ter alö
bag übrige.
®in ^Ritter üon iRofcnftein ift 1283 genannt. 2)ie ®urg !am nac^malg über
bie Öttinger ®rafen an bie 3Sirtenberger unb oou biefen (1413) an bie SSeHwnrt.
3)iefe oerlegten 1524 i^ren 3Bopnfip piuab in^ ©tabt)d)lo§. 3m Sauernfrieg foll
bie Surg 9tofenftein 5erftört worben fein. 3“ SrufiuS’ 3eiten War fie fd^on oerlaffen.
(?lbb. ©. 440. 441.)
Iggingen, lautern.
443
^eutc fü^rt eine — nur ju elegante — Gifenbrüefe öon ber SBoIbtuiefe hinüber
jum ®urgfelfen.
teuren ^at eine enang. $lapelle ol^ne gefd^ic^tlid^en ober lünftlerifd^en
ß^orafter.
®ie eoang. 51 Q pelle in 93u^ ift fpötgotifc^, 1519 erbaut, aber je^t mobemU
fiert. ©ie enthält einen ^lÜQcIaltar au8 ber 3^*1 1520, ^rii^renaifjnnce ber
Ulmer ©c^ule, im Sau öl)nli(^ bem ©c^affner»SlItar ju SBafferalfingen. 3m ©darein
bemalte ©^uibbilber: 9JZaria mit bem Öeid^nam ß^rifti, 5lat^arina, SolobuS. 9luf
ben klügeln, gemalt, au^en ber englifc^e @ru§, innen bie ^eiligen SBenjel unb Sar»
bara. ?luf ben feftfte^enben Slenbflügeln : ©t. Sld^atiug unb Siod^uS. Än ber ^re»
beUa, aud^ gemalt, bie 14 9lot^elfer. 2)cr ©(^rein fc^liebt oben im Slunbbogen unb
trägt einen nieberen 9luffab öon Der»
ft^lungenen SBimpergen unb Meinem ^ujifir
in ber SWitte. Ü)er ?luffap ift gut erhalten.
Die Dafein finb übermalt. (?lbb. ©. 442.)
Söflinflen.
3n ber neuromanifd^en, oon Söcpfcr
1856 ff. erbauten 5^irc^e 5um 1)1. 9Kartin
ift ein fpätgotifc^eS ©(^uigtoerl: SKaria
mit bem fieic^nam @l)rifti. ©lode oon 1653
mit Snfd^rift (D9l.^®.).
Da§ ©^lofe ber Herren o. UdEiugen,
auf ben ©c^loböcfem füblic^ oon 39giugeu,
ift fpurlog oerfd^tounben.
3m SBeiler Srainlofen fte^t eine
Kapelle jum ^l. Ulric^, anfd^einenb aud
ber Saroefjeit, mit 9lpfiS unb Dad^reiter;
1829 renoüiert.
3n ©d^ön^arbt eine Äapelle
5Um ^l. Sßcnbelin, unbebeutenb.
SeiitjcO. 8ir(^.
Oapprn oom 0ia6ma( Slubolft o. fBefterftcttcn.
<^autern.
IHeijenb gelegen 5U f^üßen beä fRofenftein, am 3lu3gang beS D^alg, beffen
Hinteren ?lbf(^lub bie Sauterburg Irönt. ©in lebhafter Serle^r ging in olter 3^it
bort hinauf, au3 bem fRem^t^al nad^ ipeiben^eim.
Die ^farrtir^e ©t. SRarien fte§t auf einem ^ügel inmitten beä Dorfs,
00m ummauerten ^rieb^of umgeben, ©ic ift an ©teile einer mittelalterlichen Äird^e
1783 öom ©münber ©pital erbaut in einfachem SRofofoftil. Der Durm, mit einer
toelfchen .^aube bcbcdlt, fte^t an ber SSeftfeite; er ift in ben jtoei unteren ©tod«
»erfen gotifch. 3n feinem freujgemölbten ©rbgefchofe, baS eine Sor^atle bilbet, finb
jtoei ©(^lufefteine eingemauert, ©rofee ©lode oon Sern^. fiad^eumann 1512 (ofannn
l)eiS ich u. f. ».); mittlere oon ^ran^ Suiefenmaifter 1433: bie Heine, o^ne ©chrift,
ift ber gorm nach bie ältefte. Die inneren SBänbe beS ©d^iffS fiub burd^ pnifche
^ilafter gegliebert, bie Dede mit ©tichlappen gewölbt unb mit fJreSfen gefchmüdh
444
SoflfftreiS. Cbcromt ©münb.
(Ärcujigung im ^^or). ®rei Altäre mit ölgemalten Slöttern. Äonjel. S^orgeftu^l.
5huäifij ou3 ber 9?enaiffancejeit. Drgel 1789.
®ie ^Pfarrei ift 1367 bejeugt. DrtSabel 1353. ^er 6i^ ift roo^l im S)orf fclbft ju judben.
Ser ©oge na^ ftanb boS 6cbIo& ber ^txttn oon fiautem auf bem ipf eif erSberg, einem
nörbli(ben äuSlöufer be§ 9Kittelbcrg§. Sort ift ein fRaum oon ca. 40 m Sur^meffer bureb einen
3 m tiefen ©raben abgetrennt, ©runbmauern finb feine $u finben. ?Iu(b ein 3Seg führt nicht
hinauf, jfeller finbet auch hier
eine fleine SloIfSburg. Sie fog.
@^an}e, am Ütbbang beS fRojen*
ftein4 , unterhalb ber ^öhle
Scheuer, ift mohl eine natürliche
^«errutjebung.
Ser ©ürgleSbübl am
iPfaffenberg, fjunbort non ©fel4*
hufeifen, ift ein an ben ^ügel>
ranb anfto^enbeS Srapej non
SBall unb ©raben. (irrtümlich
febon auf S. 3 mit aufgeführt.)
cÄetngeir.
Äath. ^farrfird^e
©t. ©eorg. S^urmt^or ur*
iprünglid§ im Übcrganggftil,
mit fpi^em (Jhorbogen unb
eben fold^cn ölcnbbögcn an
ben brei anberen ©eiten; auf
ein fRippentreujgetoöIbe be»
regnet, je^t mit einem jpöt»
gotif^en 9?e^genjöibe beberft.
I)ie oberen ©toctroerfe beS
Cftturmö finb abgetragen.
(Jin ©lodenturm oon brei
mit borifd^en ^iloftem ge=
faxten ©tocEtoerfen fte^t an
ber 97orbfeite beg ©chiff§
unb ift mit i^m (1783) auf»
geführt. S)ie grobe ©lode
ift oon 83. fiadhenmann 1492 gegoffen (ohanna hei^ id^ u. f. m.); bie fleinere toohl
oon bemfelben; Umfdhrift: hilf • h^lißcr • f • jeboltig . unb . h^ilger . f . jiHacter . unb
heilger . f . loolfgang . 1492. ®aö ©dhiff ift auben oerpupt, an ber Sßeftfeite mit
einem borifchen ©öulenportal gefdhmücft; innen mit jonif^eii ^ilaftem, ouf benen
©tidhfappen anfe^en. ?lm ©piegel ber ®edfe ein grobeg gregfobilb, SD7ariä §immel=
fahrt, ^odhaltar im 3opfftiI- ^m Triumphbogen ein guteg Ärujifijr. ?lm ©ingong
beg ©h°^^ citt ©rabbenfmnl in ©anbftein, mit SSappen, für 9tubotf o. 3Sefterffetten
oom 8Utenberg, f 1504, unb fRofine, geb. 83eterin, f 1512. (8lbb. ©. 443.) ©rab»
benfmal beg ^reiherm ffarl ©ht^ifiop^) ö. Song, f 1819, ©anbftein, ©mpire.
€<^Iog SdnjtO. Qlrunbrib.
SttnteQ.
445
H 1 1 h
* • t f
I I j I I I H — |-
■4—1 — y-
6(^Iog Scingefl. Cuerfi^nitt.
#r
Sc^tog StingcQ. Vnpc^t oon Qßen.
3)a8 ber frei^crrlic^en ^omilic ö. Song gehörig feit 1640 co., ftc^t
Quf bem ®runb einer etttoangif^en Se^enÄburg. I)er Unterftod ift alt, ein ©tein»
I
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446 Cberamt ©münb.
^ou§; bicjttjci oberen i'tnb jüngere^ Sliegelrocrf. 5)cr ?tu«fc^u§ an ber ©üboftfeitc ift
burc^ ^öljcrnc ^foften unterftii^t, bic eine ©aleric tragen. Sn ber ©übfeite fpringt
ein runber ©c^nedenturm üor. Sn« ber ^Ringmauer fpringt gegen ©üben ein ^a(6*
runber ^urm üor; unb an ^wei, urfprünglit^ bret ©den ein üierediget 'Xumi; mit
originellen breifac^en ©^iebfei^arten. 2)er ©raben ift jugefc^üttet. S)ie Surg fperrtc
ba« fieint^al mit ber ©traße üon Omünb in«
Äo^ert^ai — (S66. ©. 444—446.)
©oang. ^fnrrfirdbe ©t. iRifoIau«.
(Sbor mit nörbti^ angebautem 5!urm, on*
geblic3| üon 1470 (DS. wa^rfd^cinlicb
Don 1524). S)a« romanifc^e ©d^iff ift 1902
abgebrochen unb burch einen 92eubau üon
S)olmetfd^ erfe^t toorben. 3)o8 ©on^e toat
fet)r altertümlich unb üon hohent malerifchem
9iei^. 2)a« ©dhiff war au« ©udelquabem
auf geführt, glei^toie ber alte Xurm be«
©chloffc«, an ber SBcftfeitc gan^ ohne Öffnung.
Sn ber ©übfeite war eine fRunbbogenpforte.
S)er fbibe ©horbogen fafe auf romanifchen
Äämpferfimfen. 3)cr 6hor h^^t ein höbf<h^
97ebgewö(be, beffen Stippen in ber SBanb
ücriaufen; im ©chtufeftein ein Sttianjwappen
($anfen ü. Ziemer). iWa^werffenfter. Äeinc
©trebepfeiler. ®a« ©tbgcfchofe bc« 5;urm«,
a(« ©alriftei benü^t, h^^t ein hübfehe« Stippen»
nebgewölb mit ©teinmcbjcichen (^blemm, SS.
SS. u. SS., 234) im ©chtu^ftein. ""5)ic
alte 5^an5el war in Üiarodformen au«geführt.
3m Sitar würbe ein ©Io« gefunben unb
eine SSIeiplatte mit 3nf^rift 1524 . sub .
protectione . bansen . demers . ibidem . bar . vogt . plebanus . in ickingen.
3)a« ©chlof}, ©igentum be« ©rnfen ü. SSeroIbingen, ift eine alte ftmififdhe SSurg
an ber ^odhftrafee, ©tammburg ber SlcichSfämmercr ü. S5ßein«berg. 3n Urfunben
be« 14. 3ahrhunbert« ber „Xurm“ ju Öinbach genannt; re^bergif(^e« , nadhmal«
limburgifche« unb württembcrgifche« Sehen. SBoIfram ü. Sinbach 1404. 3m 16. 3nh’^*
hunbert faßen hiec bie 2>iemer, Wel^e 1535 ba« ©ut teilten. S)amat« foH ein neue«
©chlöfechcn (woI)I im ®orf?) erbout worben fein. 1577 würbe ber ^urm ober
„fteineme ©tod“ an« Älofter Sorch, b. h- Q« SBürttemberg üerfauft, unb bann ber
Sanbhofmeifter ©. ü. Sapmingen mit ber .^errf^oft belehnt. 1543. al« ^on« ®icmer
mit ©münb in ^ht>e lag, war ba« ©chloß noch wehrhaft unb Wiberftanb ben ©täbtern.
2)a« ©dhlob liegt auf ber freien ^ochflä^c, am ©teilranb einer SBolbfchlucht.
®ie brei jugiinglichcn ©eiten finb ober Waren urfprünglich biird) einen breiten ©raben
S(^(o6 SeinaeQ. SinatC^eittn.
(Cinfaffung bet €4ne<fenpforte. 6<b<et(4ort(
ber Siingmouer.)
Sinbac().
447
Vf-L
€c((o6 fiinbacf). Sogrplati.
Dcrteibigt. hinter bicfcm läuft an bcr Dftfeitc no^ eine SRouer mit unb einem
runben SBe^rturm. S)er Unterftotf be^ ölten ©d^Ioffeg, b. t. ber alte ^urm, jeigt
möc^tige Duaberblöcfe mit öiufeln o^nc IRanbf^Iag. 3ätnen ein Shrcuäno^tgemölbc,
nnterftii^t non einet ©äule. 3)er obere Sau ^at einfad^c ©böttfnaiffanceformen,
gefobpcite IRec^tedfenfter mit ©teinf^jroffen. ^n ber S^lorbtoeftfeite ein ©rfer mit oer*
gierten ©orfelfimfcn auf ftei»
nemem Unterbau. Sin bet
IRorbfeite ein großer runber
^Ire^jpcnturm (über bem @in»
gang bag SEßappen o. öerol*
hingen); on bet ©äule oben
ftef)t 1583. Sin ber ©übfeite
ein runbeg 3^ür meinen (1624).
3 m erften Dbcrgefc^ob böt ber
nodb altertümlicben
rafter, obmobl alle^ |)oIjn)erf
übertunebt ift. 3m gtoeiten finb
©turfbeefen aii3 bem 1 8. 3abr='
bunbert, unb bie ebemald fog.
©appenftube. 2)o3 Sieben»
gebäube legt fid) mit brei
klügeln um bad ©cblog, an
bcr Siorboftede eS berübrenb. [ 1 1 1 i l ■ i ■ < j 1 1
S)er fcbmalc nörblicb^ 5^ügel 0-^/0
enthält unten ^ferbeftällc, S(^Io6 Sinbai^. Orunbrin b*8 ctflen C6crflff(ftof5rd.
•4?»u5>JMno -ftioquja gojqjs
448
^^agftfreiS. Oberamt @mänb.
oben 5^ammem unb einen
©ang, ber auf ©tü^en
^inau^gebaut ift. ^n ber
SRorbloeftecfe flet)t ein
maffiöet Sau mit Staffel*
giebeln. 3a^reg5a^Iin«
fc^rift 1588 (D9l.«S.)-
3)cr SBeftflügcl ^at oben
oerjierte ®ip§becfen; an
einer 2:ür fte^t 1701.
®er füblid^e ieit beS
loeiten ©d^Io^^of^ , in
ben baä S^or oon Dften
^ereinfü^rt, loor ioobt
e^ematg burd^ einen ©ra*
bcn oon ber Surg ge*
trennt unb fetbft an jmci
anberen ©eiten burt^ einen
©raben oon’bem ebenen
©clänbe abgcfd^nitten. —
(SIbb. ©. 447—449.)
^öggCingen.
Sielleic^t eine ur*
alteSiebelung. hierüber*
fc^reitet bie ©aljftra^e
bcn Slemdbad^ unb un*
fern trcujt fie bie ^oc^*
ftrafec. Serf c^icbcnc ©rup»
pen oon ©rab^ügeln
liegen auf ber 972arfung
(©. 339), unb ein großer
^ügel bicfcr 9lrt — locnn
el nid^t blo^ ein Surg«
ftaH ift — liegt im 35orf
felbft, fübüc^ bei ber
Äir^e. ?Iuf i^m ftanb
loo^i bie Surg, in ber
bie Studien D. SWedflingen
gcfcffcn unb bie 1367
oon SBirtcnberg angclauft
war. ScnfeitS beg ^ot)(*
weg«, wcftli^, fd^lo^ fid^
Wo^I ber Sor^of an.
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^obenrtc^bcrg. flirrf)r. Ctnnrrtft.
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!U<ut^langen Ober« unb Untecbettriiigtn.
449
Die lat^. jum ^I. ^etru8 liegt etwas er^ö^t nm 9ianb beS
Dorfes. Der S^orturm ift im Srbgef^ob romanifd^, fla^ gebeeft, mit runbem Drium^^*
bogen unb einem fRunbbogenfenfter (neben einem fpi^bogigen). Die gWei oberen ©tod*
werfe finb gotifc^, Dom Sa^re 1442. Damals Wnrbe bic Äirc^e erneuert. Dann
wieber 1618, burc^ Äafpar ®ogt oon ©miinb. (S\vii Snfd^rifttafeln in ber 3Beft»
wanb.) Das je^ige ©d^iff ift 1840 erbaut. Die öaulaft ^at feit 1449 baS ©pital
ju @münb. 9(uf einem 9?ebenaltar fte^t ein fpätgotifc^eS ©c^ni^werf, fßiela. Drei
|)oIjfiguren, SKuttergotteS , Dnufer, ®ifc^of, auS ber f^rifb^offapetle in Sffingen;
15. 3af)r^unbert. Sine 9J?onftranj im 33arorfftiI ift burc^ originelle Äom^jofition
ausgezeichnet ; baS Dften>
forium ift cingefe^t in bie
©ruft einer 9J?abonna,
bie mit auSgebreiteten
Sfrmen als ©ruftbilb in
JRelief fc^ön bargeftettt
ift. ©rofjc ©lode oon
©ernl;. 2achenmannl512
(ofanna ich i** 1* '^•)-
Das ^farrhöuS
ift ein ftattlid^er brei«
ftodiger ©teinbau mit oer*
jiertem portal oon 1760.
'^ut^Cangen.
Die fath. ^farr^
firche ©t.®eorg, 1847 ff.
erbaut, enthält einige alte
©chni^bilber: ©t. ©eorg
ju 9lo§, 5D?arin mit bem
fieichnam ®h>^ifli, ©t. Katharina, ©rofee ©lode oon 1470 mit llmfihrift ber
©oangeüftennamen; Heinere oon Sal. ^(Igaier in lllm, 1602, reich tJcrziert, „ju
gotteS lob unb ehr braucht man mich"; auS ber abgebrochenen 97ifolauS“
fapeHe, bie gro^, fchr alt unb ganj auS Cuabern erbaut geWefen fein foHi ©ie
War gilial oon Sggingen biS 1783.
?ln ber fogen. ©urghalbe, einem ©ergoorfprung über bem SBalbauer Dhölchen,
weftlich beim Dorf, ift feine ©pur oon einer ©urg. ?lu(h oon einem ortSanföffigen
9fittergefchlccht ift feine Siunbe.
^Bcr« un6 'gCnferBettringen.
Dberbettringen: Äath- ^farrfirche ©t. (SpriacuS, oom ©münber ©pital
1813 ff. erbaut; enthält brei grofee ©arodaltäre auS ber ©münber ©tabtfirdhe mit
©emälben: J^reujerfinbung, 14 S^othelfer, ©t. ßaurentiuS; am ipnuptaltar auch einige
gotif^e ©chnißbilber gleidher ^erfunft : ©t. ?lnnn felbbritt unb Katharina, unb enblich
einen ilelch oon 1674, eben borther. ?lm Durm ift ein fleineS gotif^eS Dabernofel
$auIuB, SenCmSIer auB fflürttemberg. dosfCCrelB. 29
450
^agftlreiS. Oberamt ©rnünb.
ciitgctnoucrt. S)ie grolc ©lode tft öon ^antlion ©^blet 5U ©ßtingen 1504 ge*
goffen, Umfd^rift: ibesns pro nobis factus est . ihesus pro nobis mortaus est.
2)ic alte SEirt^e fott 1487 neu l^ergeftettt toorbcn fein.
Äapclle ©t. 9iifoIauS, im 2)orf, bwfoniert |)oc^gotifd|er ®au, um 1300
entftanben, 1742 rcnooicrt. ©d^iff unb ißolpgond^örd^en flod^gebedt. kleine ©pi$»
bogenfenftet ol^ne ^S^eilung.
Unterbcttriiigen: 5?ot^.
pelle ^ur pl. Dttilia, f^ilial
öon Oberbettringen, früher ^farr*
firepe, fog.J^oljfird^c(1358). SSor=
maU SaQfa^rtöpeiligtum (%blag
1457). 3)ie Äopette pat eine an*
mutige Sage über toalbigem
pong, bem ißfarrborf Unterbett*
ringen gegenüber, unb ift no(^ non
griebpofSmauem umgeben. 3)er
^urm mag in ben Umfaffungd*
mauern beb (Srbgefc^offeb, bab ben
^Itarraum bilbet, auf romanifd^e
3eit 5urU(fge^en. ^er (S^orbogen
ift aber fpi^ig unb bab ©etuölbe
ift ein ^od^gotifd^eb, fpipbogig, mit
fd^malcn, cinfad^ gclcplten 8?ippen
unb ©d|(ubftein, an bem bab $lnt*
lip Sprifti auf bem ©d^mei^tuc^
aubgebaucn ift, unb @ddonfo(en
mit SKabfen. 35icfe ettoab älter,
meil breiter alb bie Slippen. S)ab
©d^iff ift 1767 erbaut, aber neuer*
bingb in romanif^em ©til um*
gebaut morben. (£b entpält einige
fpätgotifebe Ultarftatuetten uon
halber Sebenbgrbpe: ÜRaria, Sar»
bara, Slatparina, Seonporb. 3)ie
Heinere ©lode trägt in gotifeber
3)?ajubfelf(brift bie 2iomen ber
3Karia unb ber Gunngeliften ; bie
größere in 3D7innbteln folgetibe Umfdbrift; in fant luy . mary . matpeub , unb in fant
ottilia er gob mitb pantlion fibler oon efflingen im XV punbert unb grnop . far.
©or bem Gingang ftept alb Dpferftod eine romanifd^e 3ü>fr9fÖMle, bie öcrmutlicb
oom 5:urm, aub einer ©dballöffnung beb abgetragenen ©lodengefeboffeb, ftanunt.
3m ®orf Oberbettringen fofe in einem „2^urm" ober ©teinpaub ein ritterlicpeb
©efd^led^t, nacbmalb ber ©münber ^mtboogt. 5ln feiner ©teile ftept bie Sfirebe.
®ie red^bergif^e S3urg ©etringen ftanb am fogen. SUofterfturj, einem ©or*
16$.Z
4.
* €(^Io6 SHnba^. Cinjtl^rUcit.
1—8. SibittfibttTU. 4. SSule in ber Btoften 6<bne«te. 6. Zrägtt btt
trteiä. 6. SabreBtabl in bn groben C^ttfe. 7. ^Ig(. in ber tieinen.
8. 6uinmetie{(bm am unteren Xeil bc4 $auptgebSube«. 9. genfler
oom oberen Xeil belfelben.
Oberböbingen.
451
fprung über bem dtemSt^at. ^aQ
unb ©rabcn finb ju finbcn. Sodann
ö. Sflct^berg nonntc um 1340
ö. öettringeu. 3)ie Surg fott im
©täbtefricg jcrftört worben fein.
?luf bcr ^lur ®ügllng, öft»
oon Oberbettringen, War eine
oierectige iBerft^onjung, je^t fpurloä
»erfd^tounben. ©n 9?cgcnbogcn»
f^üffelc^cn ift ^ier gefunben worben
unb oieie alte eid^ene ^fö^Ie.
^BerßöBittgen.
®o. ^farrlird^e ©t. 9Ki^aeI,
Dormalö oon ^rieb^ofmoueni umgeben,
in burgartiger Sage über bem ?Ib^ang
bed Mo^bad^t^ald. ©ie ijt erbaut
aU romanifd^e 5^a)}elle, 3!oc^ter ber
Äird^e 311 ^eubac^. ®er ?Utarraum
War uriprUngIic| im @rbgefc^o§ bed
XurmS; ber Triumphbogen ift runb,
noch romanifch. Tie nbrbUch bem
Turm ongebaute ©alriftei h®^
Tonnengewölbe. Taö Grbgefiho^ beS
Turmd hat jept famt bem öftlich an-
gebauten fpötgotif^en 6hae ein 9?eh*
gewölbe, bief übertüncht. ?luf bem
©chlufeftein beg ®horS ift i>er ©3»
enget 3)2ichael mit ©chWert unb ^age
abgebitbet. Tie Shorfenfter haben
hübfehe f^üttungen mit ^ifdhblafen.
Tü3 ©chiff, ftachgebeeft, hat neuere
©tichbogenfenfter. Ter gebrungene
Turm trägt über einem romanifchen
©im^ einen ®iebel unb einen fur3en
achtfeitigen ^elm.
9tltcr fetchförmiger Taufftein.
Snt 33oben GJrabptatten au« bem
16. Sahrhunbert. ?In ber 9Rüdwanb
im Turm fteht ein fchöne« @rab*
benfmal be« ^on« SBoIf o. SSeU
Wart 3U Unterbebingen, f 1558,
©anbfteinptatte mit ©tanbbilb in
.^oihretief, auf einem Söloen ftehenb.
Cberböbingen. Qtiabbentmal beS Ootii iBolf 0. Qclroart
ju Unttrbebingrn. f
452
3ügftfrei§. Cbcramt ©tnünb.
9Im ©c^tocrt SScrgolbitng. 3n bet ©oWftei ein paar ^öljemc, gemalte ©eben!*
tafeln au§ bem 17. Sn^r^unbert 3m Surm ©puren mittelalterlicher SSanbmalerei.
{toI)(nrni^6rtQ. flirc^e.
©lode üon ®cmh. Sachenmann 1495 mit Umfehrift: ofanna hei^ u. f. to.;
Heinere, öltere mit Soangeliftennamen in SKinu^feln.
Pfarrhaus au« bem 17. 3ahrh»»i>ert. fReihengröber.
SRtd^berg.
453
3m 9BcUec 3inimern eine ÄapcHe mit ^übft^em 9liegelwerf. ©c^on im
14. 3o^r^unbert ftanb ^icr eine JlopeHe, bic jur Pfarrei Sggingen gehörte. Sin
®auern^au8 auf bem ^ud^dberg foH ein e^emalige^ ©c^Iö^c^en fein.
fRei^engräber.
■^ccßßerg.
5?at^. ^farrlird^e ©t. SWaria, auf bem fogen. Äir(^berg, bem $aupt beS
fRet^berg«. Srbaut 1686—88 alä SSatlfabrföfapelle jur fd^önen SRaria, üon ®raf
Sero Sem^arb o. iRed^berg. ®ie ältere 5lapeIIe, aud^ oon einem ^errn D. 9letb»
berg 1488 erbaut, tourbe bamalg jur
Slaplanei umgebaut — bag je^ige
^farr^aug — unb ber ?:urm abgetragen,
fRo^ früher (1424) ftanb bort eine
bbl^eme 5^opetlc. 2>aS SRarienbilb, baS
bie SBallfa^rt Oeranlapt bo&fn foH, ift
noch Oorbanben.
2)ie je^ige SHr(^e ift ein einfe^iffige^
Jheuj mit lur5en Ouerarmen unb län-
gerem, abgelebtem Gbor, bet auBen brei-
feitig, innen runb fdbtiebt. 3m SBinlel
jmifeben Querarm unb nörb*
Ii(b ber 3:urm, füblidb ift bic jmei»
gefdboffige ©atriftei angebaut. 2)erQucr»
f^nitt ift fcblanf. 2>ic ©tirntoönbe laufen
in Solutengiebel au?. 5)ic 3SanbflÖdben
au^en finb geglicbert bureb eine borif^c
^ilafterorbnung. ^obe fRunbbogenienfter.
2)ic portale fröftig eingefaßt mit ©äulen
unb gebrodbenen Sogcngiebcln. ^3lm
Sbor außen gegen Dften eine ^üfeße mit
9Raricnftatue. S)er 3!urm, nadb einem
Sßetterbranb 1775 im oberen 2!eil er*
neuert, ganj au? Quabent mit ©tein*
fuppcl, im obent (^efdboß an ben @(fcn
abgefdbrägt. 3m 3nncrn 3;onnen* unb Sfreujgcmölbe mit berben ©tucfoerjierungen,
bie ftcb audb auf Elitäre unb Äanjel erftredfen, Saubgetoinbe mit giguren oon
Sngeln u. a. ?ln ber Sfanäclbrüftung fi^en bie oier Sonngeliften in frei fidb löfenben
Figuren. ?luf bem |)auptaltar ftebt ba? ©nabenbilb, ein bodbgotifebe? , gefaßte?
©ebnibtoerf ber 2Ruttergotte?, fi^enb. 3lm erften 97ebenaltar ba? fteinerne ©tanbbilb
be? Sernbarb, üom Semf)arbu?berg bießergebra^t. ©cßönc Scießt» unb 5firdben*
ftüble, baroef. Siet ©loden oom 3abre 1775. (?lßb. ©. 452 unb Sidbtbrud.)
©^on auf einer 9lbbilbung be? Serg? oom 3aßre 1679 (DSl.*S.) ift ber SBcg
oon ber ©dbloßbrüde jum Äircbberg mit ©tationen befebt, toie beute toieber.
®icfe ganje Heine S?allfabrt?ftätte, .S^irebe, ^farrbau?, SD?e?nerbütte unb f^ricb-
bof, in ber cinfamen $öbc, too ber fiinbenbaum miibfelig fein Jiafein behauptet
.0oi>cntcd)6erg (Sirc^btTg) oon Stia6botf aut.
454
:$)|Oßftfrei?. Cbcramt ©münb.
ift ooll eigenartiger ©timnmng, traulich in aller Sßerlaffen^eit, aU toäre @ott ^ier
nä^er, fo im ©türm uiib ®onner mie im ©onnenfe^ein.
©iirg ^o^enred^Berg, auf bem meftfic^cn. tiefer aU ber Jtird§6erg fiegen*
ben Söudtel; eine ber fc^önften Burgruinen ©d^toaBcnS. ßigentum ber gräflichen
gamilie t». Bechberg. 3m Borhof no^ bewohnt. (?lbb. ©. 454—461.)
3)a8 ©ef^Ic^t ber 4>crren o. IRe^berß, cblen aKiniftcralen ber Staufer unb fDtarfcbäüe be«
$ersoflt«m§ ©ebroaben, ift 1179 erftmat« ßenannt; bie SSurg 1355. S)ie SBurß ift im SWittelalter
nie bejrounflen roorben; au^ im Sauernfrieß nerf^ont ßeblieben. 1554 bot fee ficb ber mürttem»
Wuinc ^o^cnrcc^brig oon Cften.
berßifcfien 9Itannf(baft be§ ^mt4 Seboniborf, bie unter SBilb. u. 3anomib auf bem üircbberß (aßerte,
erßeben. Sie blieb bamal4 unnerfebrt. Srufm^ befebreibt fie im aüßemcinen al§ febr feft. ©abel«
fofer jfiblt bie SCBappcn — ber Slbnen Ulricb§ »• JReebberß (f 1572) — auf, bie in be8 3unfbern
Stube ßemalt waren, unb nerjeiebnet bie ^nfebriften in ber StblofefapeHe. 1599 9?on. 25 würbe
bie löurß abermals bureb württemberßif^e Diannfcbaft, einiße Rimbert, überfallen. Sie fprenßten
ba§ äußere 2bor auf unb branßen in ben ©raben ein. überßab ber $oßt bie tiefte. 3nt
3abt 1648 branßen bie f^anjofen, bie in Sebornborf laßen, bureb einen liftißen Überfall in ba$
Scblob unb richteten e4 furchtbar ju, fo bab e4 fortan für bie ^errfebaft unbewohnbar war. Wonach
würbe ein 2urm abßebrocben unb bie ilöenbeltrcppe baraud nach Schloß 3U^>^ai^en oerfebt. ©ine
9lbbilbunß beS ®erß4 oom 3abr 1679 ift erhalten (r?L»!ö.). 1786 wirb ber Sitar ber Scblob»
fapelle aufßeboben. 1865 6 jünbet ein Slibftrabl unb jerftört ben Cberbau ber ®urß.
1896 ff. SuSbefferunß ber SHuine, mit ju reichlicher Snwcnbunß oon ©entent. 5)a§ ®ilb ber oer«
wabrloften SHuine (Sbb. S. 454) war nicht nur malerifcber mit bem üppißen flleib ber Reifen»
9te(!^berg.
455
ftrdu^er unb SBalbbAume, fonberit auc() oerft&nblicber unb ftimmungdoodec.*) Sen alten 3uftanb
bei^ @<b(offe2 geben geometrifcbe 9lufnabmen, bie ba3 gröflic^c IBauamt in Sonjborf bennt^rt, unb
unter mehreren ^nfubten namentlich eine Cithographie non Sl^dlffle. 93ef(hreibungen finb norhanben
aus ben fahren 1806 (roiebergegeben bei ©4>ön, ®l. beS (Schm. ?L*5B. V, ©. 9), 1820 (SRinf im
8(hn)äb. Safcbenbucb) unb 1823 (@uft Schmab, Sie ^). SaS gräfliche ^Irchio ift für bie 3)lonu<
mentalgefchi(hte ber IBurg no^ nicht auSgenüht
@S mirb ein Shürgeftell befchrieben, baS bie SBappen Heinrichs u. 9techberg (f 1438) trug.
SaS 2&anbbilb eines ^unbeS mit $rief am ^alSbanb foll ft^ auf eine hiftorif^e ^nelbote, non
einem ^unb Ulrichs o. Siedhberg (f 1496), bejogen hoben. d)lit biefem ^errn h^ogt auch bie
©eifterfage ber ®urg com „fllopferle" jufammen.
^ian hot früher angenommen, fchon bie Diömer hätten ben ISurgfelfen befe^t gehabt; im
!Burggraben follen öfters römifche dRilnsen gefunben morben fein, ©in 9)lauerecf non einigen
6urg ^o^enrcc^bcis. Saeeplan.
Cuabern eines angeblich ortSfremben €teinS (itiefelfanbftein) , baS für am nörbli^en ^ang
unter ber Surg fleht, mürbe für bie Slömer in ^nfpruch genommen.
®ic Surg fte^t auf einer gel^fuppe beS meinen 3ura, bie fich länglid^ gegen
SBeften ftrecft. ®ie geläinänbe pnb Kinftlid^ nbgefdhrofft ober mit 9J?auertoerf um* .
montelt unb unterfongen. ®er ©attel, ber ben S3urgfel3 öftUd| mit bem Sergrüdcn
üerbinbet, ift, fünftti^ oertieft, ber oorbere QuergroBen. Sine ^o^e unb lange <Stein»
Brücte fi'i^rt je^t hinüber, beren ®ögen loeithin fi^tbor finb ; ein S3ilb loie üon einer
italienifchen 93ergfefte. ®ie SSorburg, bie fidh an bie ho^geführte äußere f^utter*
mouer beS jloeiten ©rnbenS anfchliefet, ift noch ringg umgeben Oon einer SDlantel*
mouer, mit QCflfn bie ©rüde. Sie enthielt eine Sögermohnung mit Sieben«
*) »gl. C. «Piper in ®l. b. ©chm. «.<». XII (1900), ©. 31.
■giiqunaii) '8iiq(}MiU44o^ Bitia
456
SagftfreiS. Oberomt ®niünb.
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-or-
ll.ii.iitt'''’'*'"'
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iRccfcberg.
457
gcbäuben, bie [i(i^ on bic 3)?ouer anjc^Iic^cn. 3ni äSinfel, ben bic SSorburg an ber
9?orblDe[tc(Ie nnt ber ©rabenmauer bilbct, fpringt ein §albtunn öor, üon meitcm ®urd^=
mcffer unb mäd^tiger 3)7auer[tärfe , hinten offen (fe^t mit einer Srettertoonb ge»
fd^Ioffen); ein ©efc^ü^turm beä 15. 3al)rtiunbert§, mit großen «Scharten (Slbb.©.461,H),
für .f)atenbü(^fen beftimmt. Unter bem ipof unb ben .^iiufcm ber 58orburg fteden
oerfdjüttete Äafcmntten, jmci ^albfugclgeloölbe; ba« eine Oom ^of auä jugünglid^;
baS nnberc Don an^cn, Dom 5toeiten ©raben, in ben e§ mit einer ^|Jforte unb einigeji
genfterluten fid^ öffnet.
2)er innere ©roben fe^t fic^ atä ^tt^inger ringg um ben Surgfelfcn fort Än
ber Dftfeite ift er au3 bem ^elS gebrochen unb mit 3)Zaucrmert gefüttert ; fonft gegen
t t f 1 I I I 7 Vff>
Würg ©o^cntec^bttg. ©runbtiö be* oberen ®todmerf«.
au^en burc^ eine 307auer mit ®d^iegf(^arten unb Dorfbringenben türmen abgef(^loffen.
0d^on an ber 9?orboftfeite toirb, toeit ba§ Öufjere ©elönbe fteil abfäfft, bie aufjere
gutternmuer jur bod^aufge^enben Setjrmancr; bort ftef)t ein ©tüd Don einem 9)?auer»
türm. Stn ben übrigen ©eiten finb bic Jürmc mcift Derfallen. ©iner ift on ber ©üb»
feite ju ertennen; in ber 9^öf)c eine Slu^fallbforte. ?tud^ tiefer unten toaren am ©üb=
abtjang noc^ SJormevfe. ®iefc unteren unb äußeren 2:ei(e ber 58urg finb bei ben
©r^altunggarbeiten nidjt berüdfic^tigt morben.
2)er ®urgfe(g felber ift auf aUen ©eiten fturmfrei. ©einer Oberfläche, bie
ungefähr bic ^orm eine« ©ügeleifenä h"^ ^cr ©^jiße gegen SBeften, folgt bie
fRingmancr in ©eftalt eines unregelmäßigen ®ictedS. ©ine ®enne, ein fRunbengang,
ift an ihrem ^uße ringsum auf bem ^elSrnnb übrig, auSgebaut ju einem 3ü>inger
mit Sruftluehr, bie gegen Often an ber ©übfeite 5U größerer §öhe auffteigt unb bort
einen ^föehrgang mit Dorgefragten ©ußlöchern trägt.
?IIIe SSehvmauem unb bie UmfaffungSmauern ber ©ebäube finb ouS bem roft»
gelben Sraunjura-Sonbftein aufgeführt, ber in ber ©egenb gebräuchlid; ift. 9hir
einige ^ti^ifdhcnioänbe jüngerer Surggebäube beftehen auS Surafalffteincn.
-;4}u^juno Bana
458
3aflftfrei§. Cberomt ©münb
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9le(|)berg.
459
53on jbcr SSorburg
jur Surg jü^rt'einc jtocitc
S3rücfc an baö ber
®iirg, ba« an bie ©üb»
oftedc ber Mingmauet an»
gelernt ift. Som 3:^or
auf ben mittleren 93rüden»
Pfeiler mar einft eine
gallbrüde gef erlagen. 3)q8
2^orbnu8, einem älteren
9)?ouertl)or norgebaut, im
15. 3o^rbunbert, fteigt
tunnartig nuä bem ® raben
auf. Überber fpi^bogigen
©infa^rt, bie nod§ mit
glügeln oerfcbliebbar ift,
fiept man bie ©^lipe unb
^ölje für bie ©cplnung»
ballen, an benen bie
briiefe ping. Daneben
unb bnrüber toie barunter
©cpie&f^arten öon ber
auffattenben ©röfee unb
ber einpeitlicpen ^orm,
toie fie nn allen qu§ bem
1 5. Saprpunbert ftammen*
ben Deilen biefer 93urg
mieberlcprt (9lbb. ©.
461, H). Sieben bem
Dpot ift ein ^förtdpen
für gu^gänger, einft mit
eigener ^aUbrüde au§=>
geftattet. Unter bem Dpor*
roeg ift eine Stafemotte,
jugängli(p über eine ge*
tounbene Dreppe im nörb»
liepen ^nbau. ^ier unten
finb nu^ ein paar SBerliefe
mit 9lii3fcpnitten in ben
Dpüren, jum ipineinrei*
dpen ber 9laprung für
bie ©efnngenen. Da^
unterfte ©elab tuar Dom
©raben aud jugänglicp.
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Quxß ^oI)ent(d)6eTs. fiängtnf^nitt buref) ben Sübflü0e(
460
Sflflfthrciä. Cberamt ©ntünb.
®crabe ^iuQuS au§i her X|or^aße fü^rt ein frü^gotifd^eS ^^or, baS alte Srück»t|or
ber öurg. 5titd§ nod) red^tg ^inaiiS fü^rt ein in ben 3^®ingcr. 83on rtid«
njörtS fd^Iiefet an ba3 2;^or cinerfeits bie 9iingmauer an, anbererjeitg bic 3*®ingcr*
mauer mit bem 5E3e^rgang, ber ^icr mit einer 2:rept)e anfteigt unb olS öefrönung
mit 3innen* unb SMid^fenfd^arten ba§ 5:^or^aug umläuft. !3)ag je^iße ^ac^ beS
ift ein 9Jotbet)eIf.
3m 3bJingcr ge^t e§, gegen SBSeften toeiter anfteigenb, ju bem eigentlid^en
iöurgtijor. 3“^ JWcc^ten ^at man bie ^o^e, alte 9iingmauer mit ©ocfel ^©c^räg«
fim§) unb öucfelfteinen. ®arin in ÜKannät)ö^e uier fenfred^te ©c^li^e unb ^b^er eine
5Rci^c Don tief au^gefd^rägten 9iunbbogenfenftern (9Ib6. ©. 461, G). ©ie finb eng
aneinanber gereift, fünf in einer Cinie unb tuieber brei in einer böseren ; unb einjeln,
am öftlic^en @nbe, no^ ein romanifc^cS 5)ot)petfenfter mit jierlid^em ^^eilungSpfeiler
(m. ©. 461, F).
• 3u*^ hinten ergebt fid^ bie 3'oingennauer mit bem SBe^rgang, gegen SBeflcn
iiberge^enb in eine ebenerbige Srufüoe^r, bie ben 3'uinger rings umgab. SSorl^r.
aber ift fie untcrbrod^cn burd^ ein merfmürbigeg SSerl, einen ^albrunb öorfpringenben
®efc^ü§turm. (Sr ift in bie gel^toanb bes unteren 3>oingerg eingebettet unb fe^r
ftarf gemauert. 3>oci Stafemattgefd^offe enthalten je brei 9?ifd§en mit ©c^arten ber
befannten gönn, 2)er obere 2^cil ift nad; bunten offen; nad^ au^en aber, in ber
.^ö^c beg umlaufenbeit Söe^rgangg, mit ber (Sinrid^tiing oerfe^cn, bie ben öurgen»
forfdjer befonber§ intereffieren mag al§ eine ©clten^cit auf beutfd^em öoben: ben
lüZad^icouliä, beiitfd^ fügen, ©ufelöd^ern. 3n einer oorgelragtcn 93an! ber Srufttoebr
finb fie auSgef^iart, il)rer 18 im Umfang be§ ^nrm§, geeignet 5ur gebedten 53e*
obad^tung beg SJiauerfu^eä ; and) jur 91bmel^r burdb SSürfe ober ®üffc. §Inci^ am
SBe^rgang ber 3iwingermauer ^aben fie fid), loie eS fdjeint, nad^ beiben ©eiten fort»
gefegt.
3)ie Herren ti. fRed^bcrg ^aben, mie e8 fdjeint, im 15. 3al)r^unbert für ben
^eftnng^bau oorjiigli^c ibräfte gefunben; aud^ bie 9iuine ^o^en»©d^ramberg im
©djluarjmalb ift ein IBetoeiS bafür.
58on bem fRunbenloeg abjweigenb fü^rt ber Surgmeg in einem einfpringenben
SSinfel ber 9iingmauer burd^ ein romanifc^e^ fRunbbogentpor, ba§ urfpriinglid^ in
ben ®nrgpof felbft münbctc. 9Jad^triiglidl) ift bort äloift^en 5lüei ©teinpäufem ein
innere^ 3^por erbaut unb fo ein neuer SSpr^of angelegt toorben. S)aä alte 2;l)or,
innen mit flad)em Sogen abgefc^Ioffen, jeigt nod^ bic Sorri^tung jnm Scnammcln,
in ©eftalt oon Sbe^em unb f^älsen in ben Pfeilern.
3n bem breiedigen $bf(|en pinter biefem ^por ^at man jur fRed^ten ein ©tein*
bau§ mit romauifc^cn ©teinmefjmarfen (Su^ftaben) nnb Scrfepäeic^en (römifc^en 3if*
fern) unb mit einem ^|or (fept ^ellcrtpor). Sor fid) l)at man beim Gintritt in ben
Sorpof ein anbere§, jüngeres ©teinpauS, in beffen Grbgefc^o^ ©d^ic^fd^arten Proben.
Ginc fpforte füfirt auc^ pier in einen (nod^ peute benii^baren) ft'eüer.
3mmer anfteigenb, finb mir im inneren Snrgpof angelangt, Gr ift uieredig,
nad) Dften geftredt unb oerpöltniSmä|ig geräumig. Sielleidjt ftanb in ipm ber Serg»
frieb; meint ber Xurm, ber um 1660 abgebrod^en mürbe, toirllid^ ein fold^cr .(oaupt*
tnrm mar. (3)ie SJenbcltreppe, bie nad^ ©d^Iof) .3Heraid)en überfiil)rt mürbe, möchte
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3le4>berß.
461
Sutfl ^o^tiutt^bcTfl. ®tna«lb*lten OenUer unb «chatten).
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462
!^agftfrei^. Oberamt @niflnb.
c^cr auf einen S^repfjenturm fc^Iie^en taffen.) 3n biefem $of ifl aud^ ber
brunnen, beffen au^gemauerter ©d^a^t auf 20 ' 2^iefe SBaffer galten foH. 35er ^of
ift im ©üben begrenzt non einem fd^malen romanifd^en 9Bot)nbau, bem mutmaBtic^en
^olag fnmt ben Äemenaten unb ber Äapelle, fotote ben ^ferbeftällen. 9In ber Dft*
feite beg ^of3 fte^t eine 9J?auer mit brei früt)gotif^en Pforten (bie mittlere erneuert).
S(^(o6 Kamiberg. 2agct>Ian. SrunbriB beb 4>aubt8<^&^ubee im oberen (Befc^ofe.
^ier ftanb, mit brei ©eiten auf bie ^Ringmauer aufgefe^t, in neuerer ba2 ^au^t*
geböube beä ©c^toffe^, ein ^oljbau; urfpriinglid^ ino^t bie ^atte. 35ie 2?orbfeite
beS ®urgf)of3 mar anföngtit^ burc^ bie fRingmauer felbft begrenzt. ©pÖter tourbe
aucB ^ier ein fc^maler ^lüget in ^oljfoi^merf angebaut. 9tn ber SBeftfeite beä |)ofeä
ftet)t, nod^ 5iemlid^ ^oc^, ein ©tein^au§ nuS bem fpäteren SKitteloIter, in ben oberen
®ef^offen oieUeic^t jünger atS im unteren ^^eif. ift fünfedfig, mcil in bie Sfiing»
mnuer eingebaut. 3)ie ©d^ieBfc^artenniic^en im ©rbgefc^oB, gegen ben breieefigen ^of,
finb oon eigentümlid)er gorm. ®egen ben Surgtjof ^at ba« (Srbgefi^oB eine ©pip*
bogenpforte, bie auä bem 14. 3a^r()iinbert ^errü^ren mag. 35a^ erfte Dbergefd^oB
SRe^betfl.
463
^Qt gegen iRorben ^pöt»
gottj^e, bteredige iX)oppeI<
fenftet mit Podien @nt^
laftunggbögen. 3)a§ stuelte
Oberge)(^o6 ^atte »er*
mutlic^ nad^ aden Seiten
genper. (I)ie SSeftwonb
ip teilloeife Qbgeftürjt.)
?(uc§ bie Dberge|d|offe
^aben Pforten gegen
Dpen, gegen ben Surg-
^ot; pe führten auf ben
Se^rgangberSftingmauer,
ber ben SübPügel mit
bem Sßepbau neebanb
unb in ben ^erbinbungd«
pügel jtoifc^en 5Bep» unb
Dpbau. ißermuttid^ lief
ber SBe^rgong, teil« frei»
(iegenb teil« bur^ bie
an bie ^lingmauer an»
gebauten Käufer, ring«
um bie ®urg.
3)er Oppügel ent»
^ielt, mie gefagt, öermut»
li(^ bie grofee ^atte, 35iir»
ni^; barunter einen Leiter
mit mäd^tigem 3!onnen»
gewölbe. 3n ber Oft=
roanb öffnet fi^ ein ^fört-
c^en — innen gotifd^,
nufeen romanif(^ ($lbb.
©. 461, E) — gegen
au§en, wo oermutlic^ eine
Stiege l)inabfü^rte in ben
3toinger. (?lu(| im nörb»
lid^en 3^9 l>cr SRingmauet
ip eine fol^e Pforte ju
bemerlen.) ®ie oberen
Stocfmerle biefe« ^o^en
SBo^n^aufe« waren oon
^oljfad^werf.
®er fd^male Süb»
ffügel erfebeint am alter»
€(^Io6 {Ram&bero.
iifinstnfd^nitt bur(^ brn Curg^of. Duerfdjnitt burc^ bab Strin^ouS.
4Ö4
Cbcramt ©münb.
tümlici^ften. 3^^ unterft bcr gctoölbte ^elfenfettcr, beffen i« ber ©üblpeflecfe be^
Oftbauö log. ®ie itcllertreppe am SSeftenbe fd^eiiit nac^träglid^ burc^g ©etoölbc ge*
brocken, darüber ein SRaum, ber auc§ nod^ unter ber Oberfläche bc8 SurghofS lag unb
gegen ben Surgmeg hinnuS jene üicr nach innen auSgej^rögten SDZauerfchli^c hnt» öer=
muttich ber ^ferbeftatt, mit ^h^^^^n an betben (Snben. Uber biejem ein gflebräicntotiond*
raum, ^ier )inb j[enc acht 9?unbbogenfcnftcr, bie fich nur nach nn^cn ertociteni, alfo
jur 33eleuchtung tuenig tauglidj, ober nötigenfattä jum ©d)ub. 2)ie brei öftlichen Hegen
höher, ohne crfichtlichen ®runb. ©ie greifen fogor in bie ööhenHnie bcr SaUcnlöchcr
ein, lueld^e eine 3n>i)chenbedc anseigen. Unb bann noch weiter gegen Often bad öer*
jierte 3)obpeIfenfter, in einem 9{aum, bcr burch swei ®efd)offe reid^te. 3'nei 2Banb*
Pfeiler, bereu 9(njähe an berfelben 2Banb ftehen, pötten Wohl Ouerbögen 5U tragen.
§ier war oiellei^t bie alte Öiirgfapelle mit wcftlidher @mporc. Später War bie Surg»
fapellc an ber S^orbwcftccle biefeä ©ebäubeö um ein ©todroert höher. 3hr ©hörchen,
mit jWei ©eiten gefdhloffen, war auf ba« 'Jhor hinauägebaut. Sn ber ©üboftcefe be&
®urghof8 war an biefen eine ^Innentreppe oon ^f)olj angebaut, bie biö sum
jweiten CbcrgcfchoB beg Oftflügel§ aufftieg.
Seim gfiunbgang um bie ®urg, entlang bem oberen 3wingcr, fleht man an
ber alten 9?ingmauer auch an bcr Seft» unb 9iorbfeite intereffante (Sinselheiten :
Pforten, (Srlcranfäfjc, genfterocrbachungcn.
■^eicBcnßacß mit "g^amss-ßerc^.
5)ie fatl). '4^farrfir(he in 9ieichenbach ift ein fpätgotifdjcr iöau, im Snneren
oersopft. Sinfehiffig, mit abgefeptem, breifeitig gefchloffcnem Ci^or, einfachen ©pi|*
bogenfenftern ; auf bem fahlen 2BeftgiebeI ein ^Tachreiter. 9iingdum bie Äird^hof*
mauer. Snnen fKofoto»©tuccaturen unb *§Utäre. 9ln ber (Smporc ©tationäbllber,
an ber 9?orbmanb ein ^ujlfif. 3wei Heine fteinerne ®rabbcnfmäler oon Pfarrern,
1730, 1782. 3)ie gro^e ©lode hat frühgotifd)c SD^ajibMelinfchrift, iRamen ber (Süan*
geliften. 2)ic mittlere ift nur mit 5ireusen oerslert. 2:ie Heine mit ber SJfajuöfel*
infdjrift: 0 rex glorie etc. — pace ift nmgegoffen.
2)a§ ©chloB Siamgberg (Eigentum bcS ©rafen o. 9?cchbcrg) Hegt auf einem
füblichen Slusläufer beg 9iehgcbirg§, über bem Sauterthal unb ®urg*
plo|t ift burd) einen tiefen, aber ungefütterten Ouergraben Viom 53ergrüden abge*
fehnitten, breiedig, üon einer 9üngmaner umfaßt, bic an ber 9?orbWeftede in einer
jüngeren Grtociterung baS 2^1)«?’^ enthält. ®ie 9)?auer ift unten noch wit SudcH
fteinen üerfleibet. 3ln ber SBeftfeite gegen ben ©raben ift ein 3winger üorgclcgt,
9ln ber Oftfeitc eine tiefere ^lerroffe, auf ber ein SBirtfdhaftögcbäube ftcht. 3)a§
©djlo^gebäubc nimmt bie ©übede beS ©urgbering^ ein. ift ein einfache!^, brei*
ftödigeö ©teinhauS mit ©taffelgiebeln unb oleredlgcn ^5)oppelfenftcrn, nnfdjcinenb au^
bem 16. Sahrhunbert. !T<aS Sntereffantefte ift ber 5?eller, ber wohl nodj nu§ bem
13. Sahrhunbert ftammt, eine §aHe mit neun 9iippcnfreusgen)ölben auf oler a^t-
edtgen ffJfeilcrn; auch ber ^cllerhal§ forgfältig eingenjölbt. 9lm ©dhlufjftein eine
feltfame ©crjierung, bielleicht ein jgappenscichen. @in ©ergfrieb würbe 1830 ab»
gebrochen. — (?lbb. ©. 462—465.)
9{ei(f)enba(^ mit 9tam4berg.
465
SSot bet öriitfe fte^t im ^ricb^of, ctiooS cr^ö^t, oon SBeinlaub unb 9lofen
lunranft, bie ©^loBfobctle ©t. ÜJZargarct^cu, mit gotifd^cn formen onS bet 3^it
ber ^oc^renaiffoncc, namentlich an ben genftent. 9luf bem Sficnaiffancegicbet bet
SSkftfeite fi^t ein ©lodcntürmchen. Über ber ift eine fteineme SSSappentatel
(ü. Subenhofen u. a.). 3nnen ein SRofofoaitar mit ©emölbe ©t. SDIartin. ©obelfofer
fah in ber 5labeIIe eine ?Reihe oon SBonbgemätben , öilbniffe au« ber re^bergiiehen
gamilie beg 15. unb 16. Sahrhunbert« (©c^ön in ?(rchio f. chriftl. Äunft 1893).
3)ie Surg befaft feinen eigenen |>errf^aft§beäitf; fic gehörte immer 5ur .^errfchaft
Sfiechberg. 1328 ift 5tonrab o. SRechberg ju SRam^berg gefeffen. Sine ©chlofefa^jette
$au(uV, XentmAIer aiiB Qüittembcrs. SagfltteiS. SO
466
3aöftfrci§. Cberamt ©münb.
ift 1407 bejciigt. Unter ü. 9tcd^bcrg tonr bo§ ©d^Iößd^cn eine
»ertrieBener ^räbifonteii. Um 1560 !am eö biird^ eine ©rbto^ter an bie ;|)erren
n. ®uBen^ofen, eifrige ÄatBoIifen. ©ie ^aben bie fe^ige S^obctte crboiit.
§prait6ac^.
Äat^. ^farrtird^e ©t. SIafiu§ 1863 ff. 3)ie grofec ©locfe, angeblich au^
fliofter ©otteSäcH, ift 1770 umgegoffen non 3. ®. Söfd^ in Srailä^eim mit (freier?)
SBieber^olung ber alten Sitfc^rift; fie lautet: ofanno ^eif id) . in bem nal)men jcfu
(^rift Icut ic^ [urfbrünglit^ too^l: in unfer frauen e^re leut ic^] . bem^arbt lac^mann
gog mid^ . 1426 [für: 1496].
3ujeite öon 9t. SBeingarttjen,
iiouingcn 1705.
@ü. ^farrfir^e, frütjer
fjrieb^offobettc jum ^I. ÜJZic^ael,
niclleic^t juDor fc^on eine^farr*
fir(^e unb SKutter ber S?ir(^c
öon 3in^nterbaci^ (1360), nac^=
mal# ^[ioc^ter berfctben (1420).
3)a# JUrd^Iein war bi# 1902
noc^ in altertümlid^em 3uftanb,
jebt umgebaut, ©bätgotif^er
Duoberbau , einfdjiffig , mit
^urmd^or. 3a^rjablinf(^riften
1489 (nörbl. Pforte be# ©c^iff#)
unb 1490 (am ©eWöIbe bc#
6bor#; nebft ©teinme^5ci^en,
Älemm, SB. 93. u. ®., fjig. 149).
®er 3:imn(^or tjot ein SRibpen*
nc^gewölbe; be#gleic^en bie
©afriftci (am ©d^tu^ftein baSfetbc 3fit^en Wie im 6t)or). 2)ie genfter im @t;or finb
öiertcilig, mit bübft^em SRafewerf im öogenfcib. ®o# ©c^iff patte ^Weiteitige f^enfter,
eine pübfcp mit ©tabwerf eingefaßte Pforte gegen ©üben. ©atrament#gepäu# mit
gla^bilb be# ©dpweißtu(p# Sprifli. ©rabftein eine# gmünbifepen SSogt#, ßpriftopp
0. SBotf#tpnI, genannt ©teinpäufer, f 1584. ffirdppofmauer mit brei Pforten.
©pemalifleä Scplöb^cn ber .^jerren u. .f'orfbeim (um 1530), jpöter flmünbi|^e§ ^tmtpauS.
1540 tauft ©münb non 3öoIf o. 'Jlc^berß ben töurgftall uub 2utm ju ©praitbaep. (ftlauS,
9®. 9)jb. 1902, ©. 5 9lnm.)
9luf ber 9)latlunfl ber 2eilflemeiiibe 4''crligbo|en, eine SBiertelftunbe nörbli^ non Spanau ift
ein 93urggraben. ©ine 93ergnafe ift bunp ©raben unb 9®all abgefepnitten, unb banon roieber
burep einen ©raben bie äußerfte abfallenbe Spi^e.
9lörbti(b non iBorbertint^at }og quer über ben .^öpenrüden ein Canbgraben, bie ©renje
iioif^en gmünbifebem unb limpurgijcbem ©ebiet.
^tra^bevf.
©0 genannt nad^ einer Srömerftraße; bn# Dorf gepörte oon jeper jur üBurg
9led)berg. Die ']ßfarrei ift Oon ber Soreper Äirepe abge^Weigt.
Stra^borf.
4G7
Äat^. ^farrürd^e jum ^l. ß^riofuS. unb frei gelegen im ^rieb^of,
beffen 2)7auer eine alte ©pi^bogenpforte §at. fRomnnifd^er ©au, einfd^iffig, mit ^urm*
^or; 1477 ff., nad^ einem ©tanb, in fpätgotif(^em ©Hl umgebout unb burc^ 9lnbau
eines S^orS erweitert (Über ber SBeftpforte ftc^t 1478.) 3m SCurm ein fe^r
gefprengteS 24)nnengcmölbe, o^ne 5?aml)fcrfimfe. ®er XriumiJ^bogen, tiefer angefe^t,
ift fpi^bogig, gnnj ungegliebert ®aS ©(^iff, flod^geberft, ^at an ber SGSeftwanb nod^
€trafcbotf. ffatb- $farttitc^(.
ein romanifd^eS 9iunbbogenfenfter^en, neugotifd^e ^nfter. 5)er 6^or, breifeitig ge*
fd^loffen, ift gewölbt unb mit ©trebe^feilern befe^t. 2)aS ©ewölbe, ne^förmig mit
feinen, an ben Scf)nittpunlten uorftogenben 9?ippen, ^eigt bie f^onnen beS ®ewöIbeS
in ber 5lreu5firc^e ju ®münb. ?lm ©c^Iufeftein baS rec^bergif^e SßJappen. ®ie jwei»
teiligen 5^nfter ^aben 5umeift nod^ bie alten SÖJafewerle. Der Dnrm, oben inS 9ld^terf
umgefe^t, mit Rialen an ben 9tbf(^rägungen, jweiteiligen DJiafeWerlfenftern an ben oier
^»auvtfeiten unb gebrungenem 3cltbad^ oon trefflid) über ber (S^or*
^aube auf. Die ®ruppe erinnert an altwürttembergifc^e Dorflirc^en. (?lbb. ©. 467.)
©alrifteipforte 1569.
468
Obcramt iSmüiib.
StraBboif. Itatl). $farrtir(^e.
Q}(a6&cntmnl beS Ulrich ». Wtc^berg.
9ütgoti)c^er 3!auf|tcin.
©piitgotifc^c bemalte $oIj=
figuren üon ©t. 9?lfoIau§ unb
einem oiiberen 93i[c^of (am
ß^orbogen). (Sin )c^öncr Sruci»
fiju^ Don J^o(^renaif[ance,
unb ein jmeiter, fleinerer auä
älterer 3eit. (SJrabbenlmal beg
lUrid^ ü. Sled^berg, f 1572, unb
ber 9lnafta[ia, geb. ö. SSöttwart,
t 1596, ©anbftein, unbemalt,
ein SKeiflermerl (?lbb. ©, 468).
3löci (SJrabfteinc oon ^^ßwen
aud ben ^äujem 9ted^berg unb
SBöHroart, Dom Slnfang beS
16. Sab^^unbert« , banbtoertg*
mä^ig ; ÜJ?otroncnfiguren in
Saörelicf. ©rabplatte mit ein»
geri^ter bocbgotiftb^r grauen-
geftalt. Scidbtftüble mit
eingelegtem Ornament 1740,
1741. ©lorfe mit ©bibbogcn«
frieg unb Umfdbrift in goti[(^en
3)?inudfeln: ju gotteS lob unb
ebr gebor icb, criftof glocEengic|'cr
5U norinberg go^ mi^.
?ln ber ©trage nach ®münb
ftebt eine i^apelte jur bl. 2)rei>
faltigfeit, 1718 f. auä Seitriigen
oon ®ürgem erbaut, ©runbrig
oierpafefbrmig. genfterumrife
aug lauter Öogeulinien 5ufam*
mengefegt, ©pätgotifcbcsi gc»
l^nigteä SDhittergotteSbilb.
^farrbauS bei ber Jtir^e
foU au^ jcbon 1477 erbaut fein.
ebemalige @<tilbb(ben ber
Herren n. JHecbbcrg ift ein jroci*
ftoctigeS 8teinbau4, mit einem auf<
gefegten @ej(bob unb (Siebet oon
Stieflcliocrf ; Uienaifjance bcS 16. 3abr»
bunbertS. 93om Ä^Iobflraben Siefle.
JRecbberß erioarb 1469 bie abetiße
®ebaufunfl eine# ^)errn o. Uffenlo^.
1275 ift ein Diittcr o. Strabborf ur*
(unblicb genannt.
Si&ferrot^. Unterböbingen.
469
“^dferrot^.
2) q3 ganje 2ßalbborf mit feinen altertümlit^en Sauern^nufem , im Seint^al
lüo^l gebettet, ift ein Sb^II. ®ic Jfird^e jur 5tfra, bie im Ortsnamen fortlebt,
»or 3Witte4)iinft eine« anfebnlid^en ©))rengelä, Eigentum beä S?Iofterg fiord^, oon
3Bürttcmberg reformiert.
3) ic eo. ^f orrlird^e, im er^ö^ten unb ummauerten f^rieb^of ftc^enb, ift oon
unoerftänbigen ^änben um i^r alteS ®e^)räge gebracht toorben. 55er ©au ift 1491
errichtet (Sabr^abf über ber ©übpforte). S)er 5!urm, toobl oon einem romanifc^en
©QU fte^t jloifcben “«b ©bor; er ift jmeiftoefig, mit mächtigem
3eltba(^. 55er ©bor, breifeitig gefcbloffen, ein fdböneg 9?ippenne^geto5Ibe unb
<K.
— I — I — I — f — I — I — I — I — I
0 » _ /O -m-
QtUer in brn 9trgen. itatb- ^fatrlirc^e.
©treben. 55q8 ©^iff b^t e*oe 5!äfelberfe mit fOZalereien im ©pätrenaiffanccgefcbmacf.
^ie ^enfter, namentlich im ©b^^r» finb mit gifebblofenma^wert oerjicrt.
5^QbemafeIni)dbe. ©otifeber Srucifijng. (Sborgeftübl mit jebn eingeritten §alb»
figuren oon ^ro4)bcten auf ben tannerien 9iü(fbrettern ; febr fpät gotifcb, aber meifter=
baft. 55ie ©cmalung im 17. 3abrbunbert erneuert. $tucb bie Ärbnung beä 5)orfat§
ift gut beforiert. ©rabftein ehteS 9iitter8 (0. SBafenberba^ ?) 1604. ©lotfe mit
frübgotifeber 5)?njug!elinfcbrift (Soangeliftennamen) unb anbere mit Sabre^jabl 1468
unb ©oangeliftemmmen in SJZinu^feln.
■glnterßößingen.
Über baS römifebe Äaftett auf bem ©ürgle f. ©. 341. ?llcmannifcbe 9icibcngräber.
Äatb. Stirebe ©t. Sofef^b 1837 ff. ©efebnitte ©tatuetten: ©t. Dttilia, bo^*
gotifcb. ©t. 97ifoIaii§, lUricb, älZaria mit bem Seiebnam Sbnfti, fpätgotifeb. Süter»
tümlidbe ©lode oon flraffer ^onn, ohne ©ebrift. 3^cite Oon S. Sfieubert in fiubwigg*
bürg 1780. 55ritte oon 1784: St. Michael ora pro nobis.
@ine enang. ©artboIomöuStir^e , im !D{itte(aItei t^Hialfapelle non Oberböbingen , ift 1813
abgebrodben morben.
470
Oiaflftfrci?. Cberamt ©rnünb.
Xa§ ^^facr^aii#, ein ftattlic^er Steinbau mit }niei t^Iügeln unb iBoIutengiebeln, im Spät*
renaiiianceftil, ift ein ehemaliges Über ber iPforte baS Söappen be§ SJornftiftS CQ*
mangen. 9törbli^ baoon ein großer ehemaliger (^uchtfaften mit 9tunbbogenfriejen an ber einen
@iebel)eite. S(hlo| unb 3ubehör mitjamt ber abgebrochenen
Äirche loaren non einer DJtauer mit jmei feften Jhoren umjchloijen.
Conradns de Bebingen 1120. Um 1320 flonrab ju
Sicbingen unb ^iichelftein. ^icje Slitter oon ®cbingcn finb
ÜBappcngenofjcn berer doji Schechingen unb oon Ül'efterftetten.
XaS j^nucnftijt St. Stephan ju SlugSburg ift 1695 Sefiher
beS SchlöfichenS unb errichtet eine lath- Schlofefapeüe. SJaS
'Jomfapitel ßllroangen fam burch Uaiif in ben Sefih-
■25aC6flcttcn.
SSalbftettcn, aiidj ‘üSalftctten iinb SBaüftettcn gc*
fdjriebcn, ift ein altredjbergifd^e^ ®orf, ju ber 9?urg
SSalbftetten gel)örig. 1G99 an ba? Stift (Süiuangen
üertanft, ncrbficb cl biefcm bi§ 1803. 3“ Äird^e,
|-*-H 1 1 1 1—1 1 1 1 1
0 } fo m
XBcilrt in bm Sergen, itati). Sfarrtirc^e.
bie bcm Sigtuin Äonftanj jugctcitt war, pfarrte bic ®urg 9?ec^berg felbft. — 5)a§
®orf liegt ^alb ocrftedt in einem ftiHen 5^al, wo fächerförmig mehrere Schluchten
lü,- jufammenlaitfen, 311 AiiRen fahlhöuptiger ®erge: ^ornberg, ©tuifen, ÜRechberg.
K ®ie fatt). '^f nrrtirdhe St. Sorenj fte^t burgartig auf einem fteilen SSorpgel.
Sie ift ein romanifd)cr Cuaberbau, hoch grünblich erneuert im Slnfang beS 19. 3ahv=
hunbert^. 5)er '^Ittiurnum im Xurm ift mit einer ^ängefuppel überwölbt. ®egen
Dften ein romanifdicö <^enfter, fonft nur Schlipe. ?ln ber SBeftfeite beg 3lurmö ift
bem 5bir^enboben ba^ alte Sihu^gefimg be§ Schiffbad^ö ju fehcn. I)cr Södel
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SDalbftetten.
471
am unb $urm ift mit einer ©c^rögc abgebetft. 2)o8 ^auptgefim« jeigt eine
§o^lfe^tc. SRomanifd^c ©teinme^jeid^en. 9In ber ©übfeitc bc^ ©d^iffS eine wer*
mauerte romanif(|c Slunbbogenpfortc* o^ne ©nebcrmig. S?er Siurm enbigt mit öier
©icbetn unb einem ^o^en 3)a§ ift flad^gebedt, mit JRotofofrcSfen
beforicrt. 5tttäre au§ bem 19. So^r^unbcrt; an einem j^inb in einem ©taSfc^ranf
bie ©cbeine beg SKärttjrerg SleftuS au^geftellt. (Sin mittelmö&igeg Ölbilb, SEBelt^
gerieft, in Smpirera^men. ©eftü^l au8 bem 18. So^röunbert. Sine frü^gotifd^c
(SUoefe o^nc ©d^rift; eine ^od^gotifd)e mit 3J?aj[u§feIfd^rift; o rex glorie criste veni
cum pace, unb eine fpätgotifc^e mit ben (Suangeliftennamen in 3)?inu^lelfd^rift unb
ffieiltr in bcii bergen. Aat^. ^faittirdie.
ber ^a^rcS^a^t 1459. 3tuBcu an ber Sird^e fielen einige ©rabfteine im (Smpireftil
unb ein ©d^micbeifenfreuä non 1813. ?luf bem ^rieb^of au&er^alb be§ I)orfeS eine
St a pelle, tuorin ein fpätgotifd^eS ©djnipbilb ber SKuttergotte« ; einige ©d^mieb*
eifenfreuje.
3m $orf ein ebemalifleS te^berfliiebeä 6d)Iöbd)cu, ju Stnfang beS 17. 3<ibrb‘mberfö er-
baut, 1634 ^erftört unb bann notbürftig roieber berfleriebtet a(4 ?lmtbau4; je^t im ^^rioatbefib»
unbebeutenb.
!8on ber ®urg 2ÜaIb[l eiten, bie auf bem oorgefebobenen .^tügel 6icbbö(jlc, öftlicb nom
^orf, ftanb, ftnb SÖall unb ©roben fubtbar, ©runbmaueni oorbanben. 2)ie ®urg mürbe 1449 non
ben ©münbern jerftört.
2;ie ^feilbalbe bei ©münb ift ein im 18. Sabrbnnbert non ber gamilie 6tabl, bie
banon ihren ?Ibe(4tite( fährt, angelegtes fianbbauS unb >gut.
472
Saflftftei«. Cbcramt ©tnünb.
i0ei Jl^aiuuDeUer fmb Spuren »on jroei Surgen, auf bem jogen. JHccbbergfe unb bem
Serg ©ranegg.
3n iÖeil.erftoffeI fle^t eine Hape Ile be« 1755 erbout, mit S)a(breiter, innen
bübjeb beforiert mit Stuccatur unb »»b mit ?lltargcmölbcn unb Statuetten.
Sine Äapelle im Sbriftentbal, unbebeutenb.
Reifer in öen "gSergen.
©Inc impofante ,S?ettc öon Sergen umgiebt ben grünen ^I)alfeffcl. 3)a8 Sorf
ift jtDifd^en SoumgrubVen gar maletifd^ nerftreut. luor im 9)?ittelaltcr größten*
teils rec|bergifc^, nad^mals gmünbifc^. S)ie Pfarrei ift alt, 1358 üon Sic^berg Der-
fauft, 1413 bem ©münber ©pital cinuerleibt.
®ie fntb- jum bl- SD7icbaeI liegt auf einem Sorbügel, bem fo*
genannten ileffelberg, umgeben üon ber ^riebbofmaner. 9?omanifcber Sau, ganj über*
einftimmenb mit ber 'Segenfelber 51irdje (©. 428). Ungeteiltes, furjeS Sdbiff mit
flacher 2)ecfe (im 18. Sabrbnnbcrt gegen SBeften öerlöngert) unb mäd^tiger Cftturm
über bem ^lltarraum. §lm S^iff gegen ©üben eine feböne romonifebe Pforte unb
noch ein einjigeS öermauerteS, febr fcljmaleS IRunbbogenfenftcrdben. S)ie '^^forte ift
üon SBürfeltnauffäuIen eingefaßt, baS Sogenfelb üon einem Sßulft. ®ie SBürfel*
fnäufe mit ©d}murfbänbern eingefaßt. ®a(hfimS farnieSförmig. ©bürbogen runb,
mit Slämpferfimfen. ®er ^lltarronm ift eingemölbt, mit einem bo^bM'g^n IRunb*
bogengeroölbe auf ©dfäulen, ©ebilbbögen unb ungeglieberten S^reujgnrten, febr maffig
unb altertümlicb. S)ie ©dföulen b‘^l’rn attifdbe Safen ohne ©dblätter unb
2Bürfelfnänfe nebft ©cfimSüerfröbfungen. S)ie 3BnrfeUnäufe finb nur gan3 einfach
üerjiert mit eingegrobenen ^erlenfcbnüren.
3m 2riumübl>ogcn bängt ein gutgefd)nit?eS oltgotifcbeS Sltujifif, HItnre im 3ü^)fftil;
am ^auptaltnr JDlgemälbe beS ©ngelftur^eS. Unbebeutenber Ölberg. Kleine ©lode üon
frübgotifdjer f^onn, ohne ©d^rift; gröficre üon Sorg Kaftner 311 Ulm 1522, mit ©iefeer*
infebrift (311 ©bf<^” ©üangeliften) in gotifeben SZinuSfcIn. (?lbb. ©. 469 — 473.)
Sin auäflcbel)ntcr Sutßftall ift im ^orfc jctbft, ouf bem jogen. 3Bört. 5){an findet
50lüucr)puren ; im fogen. Sebtobgarten einen oerjebütteten Keller; bO'S Siicger’jcbe mit nor*
jpringenben ty<ub«®erfgeid)offcn unb hoben, an ben ^Jedfen nertäfelten 3i”^»»iern, foll ein 2eil be§
Sdlloffe^ fein. SBcr einft in ber Surg gefeffen, ift unbefannt.
3u .^ertlin^rocilcr fafj ein 2lbel^gefcble(t)t, angeblich in bem .fpau« be# Säuern ©eiger.
Sine Slingburg mit tiefen ©räben liegt auf bem f^figelrücfcn meftlidi oon Söeiler, an ber
fogen. Surghalbe, oberhalb ber Steinbacherhöfe. 2)ie rceftlicbe Spifje bes Sotjprung« ift aufeer«
bem burch einen ©raben abgefd)nitten.
3lm ©iengerhof, nörblich »ou ÜSeiler, ift ein Setgooriprung mit ©röben unb lünftlichen
Söfd)ungen oerfchanst, bic fogen. Surg. hinter tiefem Duergrabeu liegt ein gcftrccftcr, fchmaler
Surftel, bem ftch an ber entgegengefehten abfaUenben Seite ein fleinercr anfchlie^t. 3^er obfallenbe
©rat ift mehrfach oon ÜRaoinS burchfdininen. 5)er 9lame be§ ^ügel§ unb ber ©urg mar Stuben*
berg. ®er 4>of heipt fo na^ einem 3nh®bcr, ber ihn 1461 oon lRed)berg oerliehen befain.
.t>euen ». Stubenberg fmb im 14. Sahrhunbert bejeugt. (Klemm in 23. ©fl). VII (1884), S. 112.)
^tn5tngcu.
Katb. fßfarrfitdje 311 bem bl- ^ebaftion unb SioebuS, 1692—96. Siegt
etmaS erhöbt am ©nbc bcS ®orfS im ummauerten ^-riebbof. ©dbiff flacbgebcdt mit
Slenborlnben , einfachen Sogenfenftern. ©l}or breifeitig gefd)loffen, find} gemölbt.
Si^olbingen.
473
3lui}cn öcrpu^t, innen ftucfiert. 2)cr 3!nnn bilbet »eftlic^ eine SJor^aUe, inirb oben
ac^tedig unb f^Iie^t mit einem 3wiebelbac^. ©ine ÄapeUe ber Siot^elfer ift
jüblid^ an ben ©^or angebaut.
©in grofeee mertüoKeö ^Htargemälbe, ©fjriftuS am ibreiij, auS bem 17. 3a^r*
bnnbert, italieni[(^, ift nur no^
in einer Slobie öorbanben ; baö
Original meggegeben aU ipono»
rar für ben Äopiften. 2)er
®arocfra^men alt. ?ln ber
Crgetembore finb jmei alte Öl*
gemölbe auf ^olj, S^riftu^ am
.^reu5 unb t)l. fjamilie, in italieni*
ft^er SOtanier, 17. Sa^r^unbert,
unb ein alted Ärujifij. $oIj*
figuren ber Änna unb ber
3)7aria mit bem Seic^nam S^rifti.
{^uß einer gotif(^en SKonftranj
mit ©raoierungen , fiipferoer*
golbet. ©lode oon 1430 mit
9)?inn${e(inf(^rift: hilf maria
amen; größere öon 1G02:
Sant Sebastiane ora pro nobis.
C^n ber 9?ot^elferfapeUe finb
nm mobemen 5lltar ein paar
origineÜeipotjfiguren aufgefteüt,
St. SBenbelin unb ^atrij, unb
S3ruftbilber ber 14 9iot^eIfer;
um 1692. 9tu§ berfelben 3^*1
ba4 'Jlltarblatt, St. ^Intoniuö
unb bag 5intepenbium, ÜKa*
bonna. Ölberg mit mittelmäßi*
gen J^iguren, Spötrenaiffance.
$ie uriprünflli^c ftird)c joll an auberer Stelle (im Äolb’i(beu ©orten) geftonben fein. S^ie
Pfarrei ift olt.
^0^ gräflich re(bbergifcf)e Scblop. füblicb oor bem 2otf, ift ein gro|e§ fctilicbe^, brei*
ftodigeS 6teinbau'$. Über bem ©ingang bo^ UDoppen non IBubenbofen; im bob^n ©b<^n jinei ge*
fdbnibte ©i(benfäulen. ^n feiner Stelle ftonb im 3Hittelalter eine tBnrg ber Dtitter n. S. (1307).
■gCiggoCdingert.
5)tt4 ®orf liegt unb fd)bn am Steilranb eineS oom Stuifen oorgeftredten
®ergrüden4. Seine blauten Sauern^önfer l)eben fic^ oom tiefen ©rün pra^tooKer 97u6*
banmgruppen ab. 3)ie tatb. ^farrfirebe jum §1. 3ol)anne3 b, %. fte^t mitten im 2)orf,
bic^t an ber Strafe, im erl)öbten Äircbbof, 511 bem eine Staffel emporfü^rt. 3)er “Surm,
beffen tonnengctoölbteä ©rbgefdjo^ ben §lltarranm bilbete unb je^t al^ Safriftei
bient, ift im unteren $eil romanifd); oom britten ©efc^o^ an barod, adjtedig mit
SBeiler in ben lOecQeii. ftatb- $iair(ir(bt. 6übvfortr.
474
3a(jftfrei4. Obcramt @münb.
nicberer ^au6e unb einem ©lorfentiinnc^cn auf bem ©d^eitel. 3)n8 laut Sn»
l'c^rift, 1615 üon Äai'p. 93ern^. n. 9?ec^beTg erlueitert unb emeuert. 1776 ift es
obermaU ertneitert unb burc^ ein boppelte§ ^enfteripftem entfteHt luorben. Snnen
flnd^e ®e(fen mit ©tic^fnppen. SRofofoaltäre, ge)c§ni^te ©tü^Ie. ßinige fteinerne
Gpitap^ien; bc§ Sau^errn 5^. i>. Stec^berg 1616, eineg ^farrerg 1693, unb eineg
anberen 1757. ©rofee ®locEe mit ©pi^bogenfrieg unb SWinugfelinfc^rift ber ^on»
geliftennomen 1479; fleine mit oltgoliidjer SD7q jugfelinfc^rift beg ©ngelgrufeeg ; mittlere
öon ©ottlieb Äorn ju Ulm 1737. SSeftlid^ üor bem Crt eine SKarienlapelle, 1765
erbaut, unbebeutenb. 2)ie Pfarrei i|t alt, fonftan5if(^ mie SSinjingen, mit bem fic 3U»
fammenpngt. ®ag ^fgrr^aug ift ein e^emaligeg ©ci^lö^^en, mit einem @rfer an
ber ©de; aug bem 16. Sa^r^unbert.
(ümünb. mtaibtib ln ber ^mgottSru^taprdr.
^aQ »Olt 6üben.
®beramt IfaD.
9^atur ^at bod bÄüifc^e Sanb mit reid^en S^a^rung^queQen iinb mit
feinen fRcijcn für bie 3)Zen)(^en ouggeftottet 5(uf ben meiten gläc^en ber ßetten»
fo^Ic, in ber fog. ^äflifc^cn @bcnc unb im fRofengarten bic frud^tbaren 3(cfcrfelber;
unb auf bem ffeupergürtef an ber Sübmar! gegen ©c^moben grofee SEBÖIber. 3m
5loc|ert^aI aber ber „©0I5* unb ©egen^queß" unb baS ©teinfaljlnger, bng i^n fättigt.
Sluf ben Oorgefd^obenen §ö^en lueite fRunbf^nu. 3n bem engen SD?ufd§elfal!t^at ber
Sü^Ier unb ben ©eitenfc|lu^ten fd^öne öilber freier, milber 9Zatur.
®od^ mie ein gefc^Iiffener ©belftein oerbanft bieä alte ilulturlanb feine ^bd^ften
©c^bn^eiten ber ÜRenfe^en^anb. 5)eutli^er al^ fonft finb in ber öaffer ßanbfd^aft
bie ©^)uren ber @efd^ic|te, ein bebeutungSooHe^ ^atinH)feft im Sud^e ber fRatur.
2Ber uom hochgelegenen Bahnhof hinausfehaut über bie ©tabt unb thalaufmärtS nadh
Sim^urg, Äomburg unb bem Sinforn, fieht in eine ©jenerie hinein, bie ihresgleichen
fucht. ^eute noch, öieleS hi^>^ jerftört mürbe, ift eS ein ®ilb aUfrnnfif^en SebenS,
fo reich bie ©chmefterftabt an ber Zauber, fRothenburg. §luf engem fRaum finb
hier bie ®enfmäler auS brei Sahrtaufenben unb anS ben oerfchiebenften ©tufen unb
Steifen beutfdher Äultur äufammengebröngt.
$tuf bem Ginfom oorgefdhichtli^e ©puren beS ßRenfchen unb bie fRuine einer
3SattfahrtSfirdhe auS ber i>er ©egenreformation , bie oon SBürjburg aus auf
Äomburg ihren ©tühpunft fanb. 3luf Jlomburg baS SRitterftift, baS mit feinen
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476
3aßftfrei». Cberamt
unüeri'c^rtcn 3Bcl)rcn unb bcn brci romonifd^en SKünftertünnen in bic ©cgcntoart
^ercinrogt toie ein SKontfalüatfd^. ©eltene Äunfttterfe birgt eS feit ber
S^omburg ein S5enebi!tinerflofter unb eine Surg beg Ultromontonigmug int Äamfif
mit bem ßaifertum mar. 5luf bem 97eben^ügel fte^t in unöeränbertem (S^araltcr
ble ©äulenbofilifa beg grauenflofterg. S)ie Überlieferung, noc^ toeiter gurüeCreid^enb
alg bie ®enlmäler ber Slunft, erjä^lt, boß biefe Äomburg guöor ein ©c|Io§ mäd^tiger
Orafen geloefen, eine ber älteften ^Ritterburgen. 3n grauer Sl?or5eit hjor eg üieHeid§t
fc^on ein feltifd^er ^errenfi^.
?Iuf Dbcriimburg mieber eine öorgefd^id^tlid^e 58oIfgburg; unb barin eingebaut
bie mittelalterliche 93urg, bag ©tommfchlo^ ber fReid^gerbfchenfen. ®on hier brohte
ber ©tobt .^att lange 3cit ber Scrluft ihrer Freiheiten. 9Bie bie brci ungleichen
^Oall noc^ Werian (aufeenommen oon Seon^. fitrn co. 164Ü).
iRadhboni auf bem engen jRaum einanber im SBSeg mnren, ficht mon heute nodh an
bcn Xhorbqutcn unb Srinncrunggtafeln jmifdhen ©tcinbnch, Untcriimpurg unb ^aH.
S)ic ©tabt hatte fogar über 100 3ahre lang ihr Xhor gegen Unterlimpurg sugemouert
9ReinethaIben, fott ber Slönig ©igigmunb entfehieben haben, mögen meine lieben
©öhne ju §att alle ihre 3^orc sumnuem unb mit Seitem über ihre 3Raucm fteigen.
5)icfe ©tabt, mie ift fie no^ fo altfrönfifch , fo malerifc^ unb heintatlidh troh
allen SSerfchönerungen beg 19. Sahrhunbertg ! 5n engem 3!halfeffet> ber üon ber
Dktur nicht jur ©tabt beftimmt ift, baut fie fich in ©tufen auf; mit bohen Ufermauem
unb ^ierroffen, fteilen, engen ©affen, hohen ©icbeln unb behäbigen ^opfbädhern. ?lug
bem ©cminfcl ber ^öfc ragm ftol^e Rirdhtürme im ©til ber ©taufenjeit, ein gemaltigeg
gotifcheg ©teinhaug unb ein elegantcg IRathaug im Söarotfftil. S)cr ift belebt
burch grüne 3Böhrben, alte ©rüden, Stühlen, 3Sehre; unb babei ber benlroürbigc
^alplap. ©on ben ^Ringmauern mit ihren türmen unb ©otlmerlen fteht menigfteng
nodh fo oiel, bab man fich oon bem ©erfchhjunbenen eine ©orftcllung ma^en fann.
477
Um bie (Sigcnart' bic)e8
©tabtbilbcä oolt ju genießen,
mu§ man feine SSergangen^eit
leimen, wie fic in ben öerfc^ic»
benen ß^ronifen anfd^aulic^
gefc^ilbcrt ift. 2SeId^ eine ^unb»
grübe für bie 5!iilturgefc^ici^te!
©d^on oor ^unbert Sohren ^nt
ein ©o^n ber ©tabt, 3^-
©röter, mit großem ßrfotg fie
au«5ubeuten begonnen. ®a ift
bie ©aline unb bog gloBloefen,
bie 3Jhinje, bag ritterliche Jlnrnpf«
geeicht, ber ©efchtechterabel unb
bag ©eiftli^»
feit; ein öarfü^erltofter , eine
Sühanniterfommenbe, bie big ing
19. Sahrhunbert Beftnnb, ein
alteg, reicheg .^ofpital. 2Sie
merttoürbig bie 3unft ber ©ieber,
eigenartig in ©prache, 3;ra^t
unb ©itte; ihr Srunnenfeft, ber
fog. ©ieberghof, mit SBaffen*
fpiel unb ©ingreigen ; ihre
SBachgtafeln unb 9tunenmäler
beim lioljfauf. Unb loag für
intereffante ßpifoben h^t
höttifche ©efchichte, oon ber
^ohenftaufenjeit big in bie
©egentoart; bie patter ©efte
jur 3cit Äönig ilonrabg, bie
3toietrachten in ber ©tabt, bie
Äbömpfe gegen durften unb
^Raubritter, Srenj unb bie Sief or»
mation,^aHg?fnteUam 53auern*
frieg unb fchmalfalbifchen Krieg,
feine ©^irffale im 2)rei§ig»
jährigen Krieg. 2Bag für ©eenen
fich abgefpielt halben in biefer
intereffanten ©cenerie ! ®ie
Sinjüge beutfiher Kaifet unb
Könige oon ben ©taufem big
auf Karl V. unb SRajimilian II. ;
ber g^lbherren, ^h*^*PP ®on
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{tall, 6tabtanfi(^t nac^ Otaun unb
478
Soßfiftei#. Cbcramt ^>al(.
Reffen, .t>Q5felb, ^urciinc, Sörangcl. 3)et 9}eic^«tag unter Äönig §einric^ VI.
1190; unb toieber bie ^iirftciitage ber proteftanttfc|cn Union 1609 imb 1610. S)te
^uf^üge ber ©eifticr im 14. Sa^r^unbert imb ber ‘^iu^jug ber 5Unbcr im 3a§r 1449,
bie jum ^I. S0?id|QcI in bie 9^ormanbic pilgerten mit 0(^uImeifter unb ©fcl; graufige
Scenen loic bie mittelalterlichen ^inridhtungen , bie Subenoecfolgungen, bie ^ejen*
proben, ’baä fog. .^ejenbab ber baprifchen Sotbntemociber an ber« ^enfer^briiefe (1644),
große Überfchrnemmungen unb ^euerSbrünfte (1376, 1680, 1728). Unb fa[t mie ein
©tücfchen nu^ bab im „©traubentrieg", ber -^ehbe eines Äarren«
iuhrmannS gegen &qII (1514 — 17) bie ©tabt abermals ein ‘Ihor sumauem lieb.
Unb boch waren bie ©ieber fonft eine tapfere Sompagnie. S)ie patter fclbft
hatten oon jeher an heiteren ©djwänfen unb ati feltfamcn Ääujen eine befonberc
greube. 9JZit braftifchem .^umor f(^ilbert ber ©hronift .^crolt als Slngcn5euge, Wie
bie rebellifdhen ^Bauern bei ©ottwoHsh'aufen oor ben Äanonenfehüffen bet ©täbter
umfielen. ?lber auch bie höWifch^*^ dauern ho^^^n öor» unb nachher in manchem
Jlriege il;ren Eliann geftcllt. Obwohl bie Herren Don ^all fich trefflich burch 3^rinl
gelber jn oerteibigen Wußten, fo banften ©tabt unb 2anb buch ihren @^uß 3umeift
ben ©tabtmauern unb ber Sanbheg, bie beibe nidjt umfonft errichtet unb erhalten
Worben finb.
®on ben fianborten berichten bie (Shroniften auS bem EKitteloIter faft nidhtS
anbereS alS 3)?orb. unb Elranb, bie baS Sahrhunbert ber großen ©täbtefriege erfüllt
haben. UmftÖnblich Derjeichnen fic aber bie abeligen ßJefchlechter, ihre Söappen unb
ihre ©iße. S3on leßteren lourben im UmfreiS beS heutigen DberamtS .^aH — ab*
gefchen Don ben 9Zachbarbc3ir!en, bie am olthällifdhen 2onb teilhaben — mehr
ols ein halbes .^nnbert gesohlt, .^eute ift im ganjen Sesirl nur noch ®belfih-
95on ber frieblichen ^hllturarbeit unsöhliger ®efchlc(htcr finb bie alten SSege, bie gelb»
marfen unb 2)örfcr mit ihren Etamen unb bie Äirdhen mit ihren .^leiligentiteln 3euQniS.
EluSgescichnet bur^ anmutige STf^einung unb gefchidjtlidjc 2)enfWürbigleit ift
!Beriberg^©töcfenburg. SBellberg, bnS ©täbtdjen mit bem ©chlofj auf fteilem ®or«
fprung, eine 23ergfefte auS bem 15. unb .16. ^ahrhunbert; ©tödenburg ber $ügel
gegenüber mit ber alten ERartinSfirche. 'X>aS ift bie alte meroWingifche ©tod«
heimer iöurg unb bie Eltutterfir^e beS ganzen ERauladhgauS, b. h- beS größten 2;eilS
Don württembergifch graulen, ©in 5Urd)gang über ben ®ühlerfteg unb ben ©toffel»
weg, ben alte ©albbciume befchatten, mub aHein fchon ©onntngSfreube fein.
Sn ben Dörfern ^ir 5)nuemhöfc auS ben ©ölbncrhöufern heraus ;
ftattliche ©ehöfte, bie ungeteilt forterben. Über ben ^auStüren finbet man oft 5)cnf«
fprüche. 3m SSohnsimmet ift ein ©retterDcrfchlag für bie EluSbinger aufgefchlagen,
baS fog. ©aoenötle. ©in tßpifcheS ©ölbnerhauS Dom Sahr 1794 3U Unter afpach
ift aufgenommen in bem ÜtafelWert 2)aS beutfdjc S3auernhauS, EBürttemberg Etr. 6.
EiorgefchidhtlicheS. Obwohl bie Roller ©hronilen bie ©ntbednng beS
©olbrunnenS in baS 9. ober 10. Sahrhunbert feßen, ift bod) wieberholt mit Der»
fchicbenen ardhöologifchen ©tünben ein Dorgefd)idjtlid)eS Ellter ber Roller ©alj»
gewinming behauptet worben. ©S ift hingewiefen tuorben auf ben Ortsnamen, ber
leltifd) fei; hoch ber lann als ®eseichnung bcS Betriebs mit biefem oudj in fpöterer
3eit bem Ort gegeben Worben fein. ©S ift weiter hingewiefen worben auf bic Dor»
479
$aU.
^ad. Stabtolan mit btn Sefeftigungtn.
CHng«). uon 3R. Sacb-
gcfd^ic^tltc^cn SBcgfpuren, bie in jufommcnloufen. 2)iefe ÜBn^rnc^mung fd^cint
ober ber S^ac^prüfung nic^t ftanbju^alten (f. unten), ©c^liefelic^ ^at man birefte
©puren üorgefc^ic^tli^er ©atjgeminnung am Ort, auf ber ^öpe pinter ber 9iuine
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480
Sagftfreid. Oberamt ^all.
ÖimButg, finbeit lootten in ©eftaU oon gebrannten Steinen (SettcnfoBlenftein, ber am
Drt üorfommt). 5)ieje Steine foßen inic bie ^^BonftüdCe ber lot^ringifd^en fogcn.
SBriquetagen jum SSerbampfen ber Sofe gebient ^o6en,*) S)icfer ^unb ift fc^r un*
jid^er. 3“ Sßiebern^att om Sfod^er (0?t. Miijeläau) mag f(^on jur §attitatt5cit
eine Sotqueßc auägeBeutcl worben fein; bort, auf ©rieebad^er aJZarfung, ift ein auS»
gcbe^ntel Seicfienfelb, beffcn Seftattungen oon ber J^aßfiatt^eit über bie Sa=^6ne*
f)ertobc bi§ in^ 3)?ittetalter burd^gct)en. 2)ie ©egcnb oon $aß fc^cint erft im 3J?itteI=
alter ftÖrfer Befiebelt worben jn fein; unb ^aß fclBft ift eine? bet jüngften Dörfer
Cberlimburg. Uagtplan bet Dotgef(bi<bUicben unb mittelalteiiidben Surg-
Xufgenommen oon Sftojor ). S. Steiner.
gewefcn. Selbft bie Sfloc^rid^t oon bem SaljBrunnen, an bem ba§ Äloftcr geud^t»
Wangen um« 3a^r 1000 Anteil ü)irb mit größerer SSoBrfdBcinlidBteit auf
IJliebem» ol« auf DBcrn-.^üß Bezogen.**) SSermutlicB ift Bi« in bie Äarolingerjeit
bie ^aßer Solqueße oom Äo^erpuB bcbccft gewefcn. SBeber ber SoljPub, um ben
bie ^crmiinburcn mit ben fümpften C^acit, ?[nnal. 13, 57) ift Bier ju fu^en,
no(B bie umftrittenen Sal^queßen an ber ©ren^c jWifdBen Alamannen unb S3ur«
gunbem (Slmmian. ßJZarceßin. 28, 5).
@ine SBallburg erften Ütang« ift bie S im bürg, roorin bie mittelalterliibe Surg ber
StBenfeii oon 2. erbaut mor ber J£)of Oberlimburg). 3)ur^ eine ÄUnge ift eine SBergjunge
*) Sögt. S<blij/ ®i” oorgefcBi^tl. 3Baü bei ScBm. 4>all in; 9lad)ricBten über heutige Htter*
tum«funbc 1902, 3. 4; mit oon ?l. SBob-
•*) Süriefe 2Öigo§ oon ^utBlroangen , no(B Steitbete, SöiSt. Augsburg in, S. 341 ff., bei
Sojfert, 2Ö. UMB- 1881, ®. 281 ; SöeUer, 2B. »|B. 1894, ©. 89, «nm. 2).
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481
•»
4)aü.
gebilbet mit SteilabfoD an iroei Seiten, beten eine aufeerbem bureb ben bi^t an ibtem ^u^e flie^enben
Äoebet geberft ift. 5>iefe§ 3)reied ift an bet iöafiS but(b SÜall unb ©raben abgejebniften unb bie Spifte
noch einmal bureb ben mitlelalterli<ben Öurggraben. 3« «inet @inbu<btung bet Sübfeite tommt bet
Äiirgroeg oom Ibal unb Süotf herauf ; al§ natürlicber JRooin febt günftig jut ißerteibigung. 6ine ^iilbe
ift am 5brbcnbe beS äubeten ©rabenl. ®cr ©raben, febarf unb regelmäßig angelegt, ift an ber
Soble 4 m, oben 8 m breit, na<b norn 2 m tief. ?tn ißn fcbließt fub innen eine ©ärme (®ortctraffc)
Don 8 ra Söreite unb fobann ber Söall, ber im fübli<ben 2eil uoeb moblerbalteu ift, im nörblicben ganj
abgetragen. @r bal «in« ^Jaftö oon 16 m, eine S^eitelbreile non 2,5 m unb ebenfooicl J^öbc über
ber 3Mrme. 5)ie ^läebf bem ^of ift tiefer gelegt, roobl um @rbe jut ©rböbung beä 2Batl4
5U geminnen. 9ln ben abfallcnbcn Seiten bc§ ®urgplabe§ fmb feine SBaüfpuren. ("ilbb. S. 480.)
$iie ©rbroerfe am StreifleSbcr g (SKarfung 5DJi^elfelb unb ©otltooll^bflw)««) » bic banf
ihrer uetborgenen Öage im tiefen 3öalb fo febr bie Söißbegicrbe reijen unb bie anregen,
fmb teil# eher in# Sfrübmittelalter ju feben, teil# in oorgef(bi<btli<bfi 3*if- Streifle#berg, 4 km
roeftlieb non JpaU, ift ein ®orpoften
ber 31'albenburger ®erge, am Sin-
gang be# ®ibertbal#. (5r beberrfebt
bie Straße .f)all~3)iainbarbt unb
oueb bie alte Steige nach ©naben-
tbal. 5)ie .^änge, feßl biebt beroalbet,
ftnb fteil. ®on ber ft^elförmigen
Cberfläcbe ift bie fübroeftlicbe ^älftc
bureb einen 2Baü unb ©raben ab*
gefebnitten. 5)er ISall ift bei einer
®aß# Don 6—8 m nießt ganj 1 m
hoch. ®or ihm liegt eine 8—5 m
breite ®ärme. ®er ©raben ift
4—6 m breit unb 1 m tief. S5et
öftlicbe <t)ang jeigt bi# 25 m oor unb
ebeniooiel hinter bem ©raben einen
©rabeneinfebnitt, ber bann umbiegt
unb al8 jeießter .fiobltneg ben ^)aug binaßjiebt- ■£)ier liegt eine fölenge non Steinen. ?luf ber
■potbßäcbe fmb jroei 4'>üli’en. 2)ie# mag eine oorgeicbicbtlidbe gfießburg fein. (3lbb. S. 483.)
Iföeiter oftnorböftlieb, auf einer ®ergsunge, bie gegen 9lorboften in bie ©bene norfpringt unb
abfftUt, fmb übereinanber j i» e i U m m a ll u n g e n angelegt. 3)ie obere bat gegen Süben Steilabfall ;
bie untere bat ring#um nur fanftc ^önge. ®ei beiben ift bie ©rbe au# ben ©röben nach außen ge>
roorfen, ba« ift gegen ben Smerf eine SBebranlogc. ®ci ber oberen fmb um eine annäbernb reeßtedige
glöcbe (non 30 x 10 m) jroei ©räben gejogen, ber innere 3—6 m breit unb 1—2 m tief, ber äußere,
2—3 m entfernt, 3 m breit unb bi# iu 1 m tief. ®ie untere jeigt jmei geftredte fjlätbfn, bie Heinere
(17 X 8 m) innen, bie größere (32 x 8 m) außen an ber 'Jlorbfpiße, um 1 m höher al# bie b”<tere;
jebe oon einem ©raben umfaßt unb beibe jujammen mieber bureb S^ei ©räben, uon unregelmäßigem
3ug, bie an ber 3iorbjpiße ineinanber laufen. S)ort ift bie Einlage geftört bureb einen quer oorDber*
jiebenben 33eg, bem an ber 9Jorbroeft)eite bc# HBcrt# ein ca. 40 m langer ©raben oorgelegt ift. ^^ie
©räben fmb 2—6 m breit unb 0,5— 1,2 m tief. 3)aß ber äußerfte auf eine Strede bi# ju 35 m unter*
broeßen ift, fann oon fpätcren Kulturarbeiten ßerrüßren. Sroei parallele SWauern (4 m lang, 1,3 m
ooneinanber entfernt), im fJJorbroerf, ftanimen rooßl oon einer äöalbßütte. 3>®*f«b«« 'ßnen foHen
früher einige Stufen in eine ©rube geführt haben. — 3n beiben fog. SlingmäUen (bem oberen unb
unteren) ßat ber biftorii(ßc Skrein 1900 graben (affen, oßne leitenbe fjunbe ju ma^en. Sie erinnern
an früßmittelaltcrlicße ißallburgen, erfeßeinen aber ni<ßt reeßt (rieg#mäßig. (?lbb. S. 482.)
©ine mittelalterliche ®urg SlDiefenftein ftanb in biefer ©egenb.*) 9luf bem Streifleöberg
(offen bie Roller ©ßroniften ein ^eibenfcßloß geftanben fein.
*) Slngeblicß ouf ben löiefen gegenüber ben fog. iRingmäUen, auf ber anberen Seite be# ®acß#;
naeß anberer Eingabe ober oben beim fog. 2anjp(aß. lEBiefenftein mar ber Siß ber «t'erren oon .tieimbacß.
%aulu&, ZenrntfilCT aut fBüTttemOerg. dagflfKiS. 31
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482
Sagftfreiä. Dbcramt ^)oII.
1 > «f|Ui • 41 «
^^wlr3r>g*:rT:^g3c^J.
(R V i »|Mi »
VBaOburgm am 6trdfle96erg bei ^a((.
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483
€>aß-
3m Sartroalb, om
Oftronb bet „@roM
6bcne" ift jmijcben jroct beii
,^ang ^inabfü^renben
loegen burd) einen unb
©raben eine Sc^anje an»
gelegt, n>o^l |um @({)n^ beS
2Öege>5. Sie fapt nic^t ganj
6 ?lr. 3)cr ©rabcn ift 5 m
breit unb 2 in tief, ber 9Baü,
unten 5 m breit , fdUt nad)
Rillten 1 m tief ab unb ift
27 m lang. S)ic Stelle roar
nermutlid) eine mittelalter»
lic^e Söarte.
©rnb^ügel füllen
bei SWic^elfelb oor^anben
fein ober gettjefen fein.
3n bie finb
beim ßonfernatorium ein*
getragen: ?lnf SWarfung
SU^ofen: im ©uc^^olj
1 großer, im öfeböfj @r*
Inc^ 6 (3 grofee unb 3
Heine, 2 geöffnet).
bie 9J?arfung ©rofe*
^Ittmerfpann l)at 9lntcil
an biefer ©nippe, bie mit
ber großen Siebelung
oon 5lird}berg n. b. Soit
jufammenpangt.
© i n j e l f u n b c :
35er angeblich prÖI)ifto»
rifc^c ©c^erbenfiinb nu«
^aü felbft (föerjeid^n. b.
©ammf. b. piftor. SJcccing
G II ©. 19) ift gan^ nn*
fidper. ©in gef^liffene«
Steinbeil (Stuttgart M)
ift am ©infom gefunben
toorben, ©in '-öron^e*
fdpmert bei ©ailenfircpen
(ebenba). ©in ^^ronjelelt,
gefunben 1897 bei ber
9luine ber Surg Öiclriet
(•ttttll M). ©in öronje*
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StinsniaU unb SSaDbutgen auf unb bei bem StTeiflebbeTg.
484
Cbcramt ^all.
bold^ im Ginforntoalb 6ci ber 3;cutelgfan5ci. öiciriet, an einem mid^tigen Sudler»
Übergang gelegen, ift nielleic^t nuc^ eine nütgefd§ic|tlid)c Surgonlage. 9?egenbogen»
fd^üffeldjen bei ®aug§l)auicn (^nnbberid^te a. ©djiuaben XII) unb SU^ofen (gb. I).
9Htc Stcajien: 2)ic .^obcftrajje, bie auf ber 3Baüerjc^eibc sroif^eii Äoc^er unb 3ajt
Dom 9h(fart{)al biä in bie Slcuperberge löuft (S. 230), fling ohne 3roeif«l bureb ben norböftli^en
2eU unfercS ®ejir!*, ift aber nur noch unb ^HeinaHinerfpann erhalten. 3)er
bällij(be üanbturm bei ^erlebacb beincift mobl, bafj fie au^ im !DlitteIolter no^ bem 3)erfcbr non
.pall nach 3lorben unb ^lorbrocften biente, ^cr ?Jnfcb(ub non ging über ihöffelbacb mit
Übergang über bie Sübter. (Sin anberet ^ö^roeg, non norgef(bi^tUcbem Slltcr, ber ^alineg, au^
„Äoblcnftrabe" genannt, bet auf ben ßimpurger ®ergen nom (ginforn gegen Süben iiebt (S. 191)
übet Äoeber unb 9ietn3 unb übet ba§ lUbueb (S. 391) jur 2^onau. Sine Sortfebung gegen 3iorb*
ineften gebt nom Sinforn bi>ntb nach ©teinbaebr öftücb norbei an ©rofifomburg ; eine anbere ging
ohne 3>feifel übet bie Sbene norboftinürt? jur ^obenftrabc.
Gin SJüturroeg fommt non .^leilbvonn (2öartberg) über bie ileuperböben gegen töubenorbie
unb gebt non ba auf ber 2Öafjer)^cibe äroif^en 5Wot unb ®iber§ über ©ittenbarbt unb f^ronlfnberg
nach 3Utborf (C9i. ©ailborf), roo ein alter ßotberübergang mit tiefen, fteilen .^oblrocgen naebgeroiejen
ift. ^ie iRömer höben an ibrem 2ime§ auf biejen ©trabenjug feine Sfürffubt genommen; er ift
affo jünger. — biefen .^»öbeuraeg münbet bei ®ubenorbi§ einer, ber non 3iorbroeftcn b^rfommt
auf bet Söaffetjcbeibe jjoifdben Srettacb unb Obrn; unb ein iroeitci-, ber bie 9Bafferf(bcibc jrcifeben
Obrn unb ®iber§ benübt (Sailo^— 9?euenfircben— Öanbturm).
Über bie SBalbcnburgcr 3)eige nom ©treitbof unb ©olbbocb fommt ouS ber Cbringer ©egenb
ein fRanbroeg über ben Äreujftein unb jum 5ub be« ©treifte«berg« , mo bie 3®äIIe finb. ®eim
Rreujftcin ift ein 9Ibftieg nach Untermünfbeim. Dort auch eine ©ebanje am 3lbftieg nach übrigS«
baufen. Gine „ölte ©trafie" non fRinnen nach .^all gebt but^ ben Söartroalb in mebteren .^obl»
megen biimb nach GottmoUdbaufen.
3Ute Jlo^erübcrgange unb Ü«b bei Steinbacb, ©elbingen, 9)lünfbeim, Gn#=
fingen unb ©eiSlingen.
9(llcmaiinifd^»fränfifd)e Slci^cngräbet finb bis jc^t nur Bei
9JZid^cIfc(b gefunben morben.
ältefte ©iebelungen gelten: (^ei^lingen, GnBlingen, Srebingen im flo^ertbaf, SÖiünfbeim,
©ontbeim unb löcftbeim (marcha 788) am ftoeber unb Storfbeim (Störfenburg-Stodbeimer
mit Dböfbcim «n ber ©übler, ©ei ber frünfiftben ©aueintciUing tnor bem ajlaulacbgau bo8 ©übler»
tbal, bem jfoebergau bad Aocbertbal ju9<^i(b<(ben inorben.
Urpfarreien finb ©t. ÜRartin ju ©tötfenburg unb ©t. 3)lartin ju ©)eftbeim; nieflei^t
and) ©t. ©li(bael ju ©liebeffclb unb Jpabfelben. Gin febr großer ©prengel gehörte urfprüngli^
aueb jur Slirrf)e non SRünfbeim, bereu Ditelbeiliger ©t. ftilian übrigens auf eine ©tiftung bcS
äöürjburger ©ifd)ofS binj«»»eif«n jebeint. Der .f)eilige ©rictiuS in GnSlingen nieift glcicbfallS noch
auf bie 3Jferonjingerjeit. Der OrtSuome SRünfbeim jeigt niellcicbt eine uralte mömbifebe Grünbung
an. Der CrtSnamc Sbüngentbal eine Dingftätte; (Srobaltborf , Alahdorp gilt als eine ©tötte
beibnijeber (SotteSnerebrung.
Gin ßanbgraben, auch >f>ede (.^cg) genonnt, umjog ba§ ganje b«ö'f4)c Gebiet mit 3lu§*
nabme ber na<bmittelalterli(beu 3*"»ö(bSgebicte. Gr reichte febon 1.352 bi§ SeofelS (021. ©era»
bronn), mar aber 1503 noch nicht ganj abgef^loffeu. Der ©raben mar bepüanjt mit ©tangenbolj,
bie fflege maren biircb ©ebranfeu unb f^aUtbore gefperrt, bie 2anbftraben auch bureb Dürme mit
SBötbtern unb Doppelbafen. ©olcbe fianbtürme ftanben bei ^örlebacb, ©raebbaeb, 2eomeiler,
©anjenbad); erbalten ift allein ber erftgenannte. 3m einem Umlauf oon 7 Sabren mürbe bie
§ecfe neu gebegt oon ©auern im f^ronbienft. ©rabenreiter führten bie 2lufjicbt. GS gibt auS»
fübrlicbc ©efebreibungen beS ©rabenjugS auS ben 3abrea 15&1/ 1586 unb 1639.
485
^"barC mit ^ßerlimpurg.
luirb eritmalg genannt im ©tiftung^brici beö ©tiflS erringen 1037 oU
Villa Halle. Sifc^of öcb^arb öon Siegen^burg, einem fränfifc|en ^etrengc)d;Ied;t
biefer ÖJegcnb entiproffen , uerlei^t bie eine |>älfte beä ^orf§ an ben ®rofen non
ibomburg alö ^öogt beg ©tiftS Düringen, 5 §öfe aber, tüobl bie anbere ^älfte,
jebenft er bem ©tift felbft. 3)ic ÜWarfung non §011, urf^riinglidb auf baS redete
5tod;erufer be)d)ränlt, ift Uein unb, h)ie bie ^arocbialnerböltniffe anjeigen, berank*
gefdbnitten au^ benen oon ©teinba^, ©elbingen, ©ottmoDl^b^^ufen unb SBeftbeim.
2)ie ftöbtifebe (Sntmidlung batiert toobl non ber ©inmeibung ber 2}iid}aet§tircbe im
Sabre 1 156, mobei ber ®i)d)of non ©iirgburg (ald §erjog in j^ranlen) einen üJiorft
ftiftete, nermutlid) eben erft bem 3)orf ein 9)iarftredjt nerlieb- ?ln ben ÜJiarft fcblo^
ficb bie iKunje an (1208 erlnäbnt). ©tabtbefeftigung ift 1264 bezeugt, eine ©rüde
1228. ®ie ©ieben öürgen fiub ©teinbäufer ber ©efdble^ter, bie ©ieben5abl mag
berrübren non ber urfi)rünglid)en 3<^b^ ©dböffen. ©pätcr inurbe ber ftabton»
föffigeji ^Jlbeligen eine große ©b*^oniften unb ©teuerlifteu nennen über
150 ©efcblecbt^namcn. 3m iiauf be^ 14. Sabrbunbertä ermarb bie ©tobt bie micb-
tigften 9ied)te unb öefißungen nom SReicb- X^en Stern be§ Crte^ §all bilbete urfbrüng«
lid) mobl ein ^ronbof, ber non ben ©rafen an ba§ Stiofter Sfomburg fam, bann ber
9)ticbaelSfir^e meidben mufete. Filter als bie aWi^aelS!ir(be loor, wie bie Übcrliefe»
ning inei^ unb auch ber ^itel anjeigt, bie ©t. 3otobSlird)c, offenbar, niie anbere
Safobstireben in fronten, eine ©tiftung ber ©rafen non Siomburg. ©t. 3)Jicbael
inurbe non ber ÜBürgerfebaft (ab incolis) geftiftet mit S3eibilfe ber Slbtci Slomburg,
bie bis jum ©d^Iu^ beS iDiittelalterS ?ßotron blieb unb bie Stirne mit ihren ©in-
fünften ficb einnerleiben liefe, unbefebabet beS ^arod)ialnerbanbS mit ©teinbadb.
2)ie ©elbinger S?orftabt mit ihrer Stabetle jum f)i. 3obofuS gehörte mie QkU
hingen jut Pfarrei ©rlacb. ©t. Slatbarinen mit ber gleichnamigen Sorftabt mar 3'iliale
ber Söeftbeimer Äbirthe, bie bem SHofter 9Jfurrbarbt gehörte. 2)er fog. SScilcr gehörte
jur ^.pfarrei ©ottroüllsh^^**^”- .ST'omturhof beS SohanniterorbenS
mit SohanniSfabelle. 2!aS ^£orf Unterlimburg fam erft 1541 mit ber ÜHurg an bie
©tobt unb mar immer offen. ®ie Stirefee jum h^- Urbon mar 1283 non ben
©^enfen auS bem ^farmerbanb mit ©teinbach befreit morben.
©ine 5Sorftabt fiangenfelb, bie äur §errf(haft Simburg gehörte unb bicht nor
bem nach benannten oberen ©tobt lag, fott non ben §allecn um 1375
für immer 5erftört morben fein. 97ahebei, an einer ©teile, bie ben jit Jh^I führenben
©chiebmeg beherrf^te unb in ber glurfarte noch *i23»r0" benannt ift, ftanb mohl
eine ®urg, nielleidht bie limburgifchc ^oUftötte ®reftenfelS,*) bie 1441 non ben
§allern befeitigt mürbe. Sin ©teile ber ©bitalmühle foll normalS eine SEafferburg
ber .§erren non ®ottmollShau|en geftanben fein. 5)ie SKün^e fam 1396, bie ©aline
1397 in ben löefiß ber ©tobt. 5>ie 3D7ünjbrägung bauerte bis 1545. ©in §ouS in
ber ©elbinger Ü8orftabt heifet noch bie SJfünje, 1494 mar übrigens bie SJUinje im
neuerbauten JKnthaiiS. i8on ben baulichen Slrbeitcn, bie im Saufe ber Sahi^h^^ttberte
•) 9iach ber überlicferuna roäre ein Steinhaus am ?luSßaii0 beS SchiebroeflS in ber 2im*
purger (Saffe (Sir. 13) baS ehemaliße Schtöfechen unb SeUhtmS fflrcftenielS.
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486 ü^iagfffrei#. Cbcramt ^>aU.
am ^pal gcirfja^en, gibt eg einge^cnbe Scridjte, aud^ eine 9Ibbilbung (©tidj no(^
&. 3). 3wciffcl 1716).
'Bie ©aljquelle flob urjprüiifllic^ offen ong einem ffaltfclfen am ffodicrnfer. Sie mürbe
bann in einem eichenen Raffen gefabt. SBegen ber ttberj^roemmungen nom Hod)cr imb bann
roegen ber SebroeUnng bcäjelbcn bureb ba§ 3)reimüblenroebr mufete fie immer tiefer gefaxt roerben,
jebt 36 5uji tief. Um bem Cfinbringcn roilber SBaffer ju roebren, mürbe ber förunnen 1306 um«
fangen mit einem hoben aebteebtigen Raffen oon .ftoU. sieben (? ober in?) bieiem mürbe ein
Heineg Stnblein eingejebt, an? bem bic Sofe — 6—9 6imer in ber fDHnute — bureb 5 Albern
in ben Raffen flog. 1496 muhte bet Raffen roegen ber ftetigen Senfung ber Duelle erneuert
metben, bureb ben Stobtbaumeiffer ^efer Öoeforn. 1521 mar ber ®ebalt ber Sole roicber burd)
milbc SBaffer febr oerringert; fte mürben burdb Ranälc in ben Rodler abgeleitet unb für bie Sole
ein Stböpfroerf erftellt. ©eil ber Stabtboumeifter .^ong ^iubenbut nid)t jureebttam, mürbe ein
iöoumeiftcr au§ iöaiiern berufen. 1541 erjeböpjte 3Jleifter Ibojna^ Stoli »lit 5ßumpen bie Duelle
unb tagte fie in eine neue ^ürunnenftube. SMgbcr ftanb bet ötunnen offen, nur mit einem 'Sacb
bebedt. 1575 mürbe er mit Srettermdnbcn umf(bloffen ui\b mit 2 2nren uermabrt. 3Jacb manchen
j. 2. loftipieligen 'Jlugbefferungen, bei benen 1580 ein ßrailgbeimer 2ecbnifer, @1. Scbelbantmer,
1603 ber Stuttgarter Rrejmaier, unb fpäter ber Ulmer S. iBncbmüller beteiligt maren, mürbe 1716
über bem Sörunnenfaffen ein neuer ^oljfcbuppen erriebtet mit 8 Säulen; an ben beiben Uang*
feiten maren ©nlgen aufgeftcllt jum Schöpfen bet Sole. 1728 oerbranntc er mit ben .^alhäujern,
b. i. ben ^oljfcbuppen, in benen bie 111 Siebpfannen ftanben. Scfaöpfmerf mürbe 1753 oon
iöernbntb bureb ein Xructmert erfegt ; bajn mürbe ein Ranal bureb ben Untermöbr gegraben. 1789
mürbe ba8 erfte ©rabierbaug erbout burd) !Hofd)er; bie ©rabierbäufer ftanben im 2bol unterhalb
bet Stabt unb am üiipperg. ©in ©etlgfanal unb Sammelteicb für bic Sole gehörten boju.
1835 mirb oon Stoef bic neue grohe Saline auf ben Spitalmiefen im 2bal erbaut, beten Sofe
aus bem Bohrloch oon ©ilhelmSglüd bergeleitct ift. 3:er alte ^albrunnen ift feit 1840 ummauert
unb jugebedt; er bient nur noch bem Solbab.
ürc^lic^e Sieben I)at aud) nod; beit 3f’^^örimgen, bie im 17. unb 18. Sabr«
Rimbert burd) ©raube, im 19. Sn^r^unbert burd; ©IcicihSü^^'S^^'t “itb ©etüinnfudjt
^crbcigefiii^rt mürben, eine iniljonierenbc güüc öon Xenfmälern f)interlnffen. ?lb=
gegangen finb: ein ^r^iüS'^^aüerflofler mit Rirc^c, eine R'laufc non ©egl;arben unb
eine non ©egl)inen in ber ©labt, eine ^raucnflaufe mit RapcHc in lluterlimpurg,
eine große SSattfa^rtglnpettc in ber Sdiußiiai^goffe, jmei Rapeltcn auf bem Rird)t)of
non ®t. 9JZid)ael, bic eine auf bem Stamer (camarium) mit 2 ^j.^frünben, bie anbere,
bic Familiengruft ber F^lbner, fogar mit 4 foldhcn, eine .RnpeHe im 'pfleghof beg
.Sllofterg Sc^öuthaf, eine R'apclle ^um 1)1. 3obofug in ber ©clbingcr ©orftobt, eine
jum 1)1. 9?ifolaug beim 2eprofenl)aug an ber @trafjc nnc^ ©elbingcn, eine nor bem
Sangcnfelber 2:^or.
©?it bem !ird)(id)en öeben l)ing 5ufammcn bag bem bic 5lapcHe nicmalg
fel)ltc, unb bag ®i)mnafiiim (1578), l)cute noc^ befielen beibe. !J)ie SReformation, nor*
bereitet burd) bie 5lblöfung ber fremben ©atronotg* unb augmörtigen ©arod)iaIrcd)te
am ?luggang beg Üllittclaltcrg Unirbe 1522—34 nad^einonber in ben ncrfd)iebenen
.S\irc|cn unb ÄiapcIIen, äuleßt 1541 in llnterlimpurg bnrd)gcführt ; aber of)ne ©Uber-
ftürmerei. Unter ben firc§Iid)en Runftfe^äßen beg fÜUttelalterg in $att ^at bag
19. Sö^r^unbert [d)limmcr gekauft alg bie SReformation unb ber 3)rcifeigjährige ihieg.
i>on hefonbereu ©reigniffeu ber häUifchen ©ef^ichtc fommen für bie biefeS öueheS
ootnchmlid) bie 3«dtörungen in ©etracht, bie burdh bie ©lementc angcrichtet mürben. 1376 ier*
ftörte ein ötanb faft bic gaujc 3Utftabt mitfamt bem Slrchio ber Stabt. 1680 mürben über 100
Sirfte in ber ©elbinger Sorftabt oom Feuer oerjehrt, unb ber grohe Stabtbranb am 31. 3uli 1728
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uer^eerte bte norbrocftU^e größere ber ?Ut|labt mit bem JHot^auS, bcm Sarfü^erfiofter unb
Spitol unb 294 .^äujern o^nc bie 3(^euern.
5ür bie ftulturflef(^i(^tc fommt bie — freili(ö 3roeifcl erreoenbe — Überlie{enm(j in Se»
trocf)t, ba^ bie „crfte 3»»«trad|t" in ber Stabt, jmijt^en ^trijiern unb ^Plebejern, burc^ eine 5ßct»
orbnung beS SRat‘3 erregt roorben fei, ber bie fteUermfc in ben ©üfffit abjc^affen ober bod) i^r
Übermaß, foroic bie 'JluSlabung ber ©efc^offe einfdirftnfen roollte (1261); unb bie gefieberte, ba^
eä bis 1624 in ber Stobt Strobbäcber gab.
?lu(b als Seftung bat einige« erlebt. ®ie (Ebconiften miffen ooii einer Belagerung,
bie im 13. Sabtbuubert ein Bif^of ooit ffiürjburg über bie Stabt oerbäugt habe (?). Seine SButf^
mafebinen feien auf bem ©olgenbcrg geftanben. 9(m 13. Sept. 1639 mürbe bie Stabt oon ben
ftaiferlicben unter Buttler beronnt unb erobert; 1629 im 3uni oon ben Bopern unter ©apling
blorfiert unb befe^t; fpöter mürbe fie nod) einmal oon ben Baperii unter Sporf bureb einen liftigen
Überfall eingenommen.
3)ie ©lanjjeiten ^tallS ftnb bie Staufenjeit, bie 3«ü ber Stübtebünbniffc unb «Iricge unb
bie 9leformation«ieit. fRad)bcr war -tJall jiemli(b ifoliert unb ba« bürgerliche öcben unbeftreitbnr
oerfumpft. 5)ie (^inmobnerjabt betrug im 3abre 1782 nur 5210, ba§ ©ebiet umfabte 20875
Seelen im 3abrc 1808- 2)cr Übergang an SBürttemberg broebte bie ©rlöfung oon einer febmeren
Scbulbenlaft, eröffnete aber auch bie 3frf*örung oieler Baubenfmölcr, befonber« roebrbafter unb
fir^lidter ; auch bie ^uflöfung ber 'Jiüftlammer, oon beren Qnbalt ©räter einige fllocbri^ten gibt.
Sine ipeimat ber .^imft unb be§ 5fiinftgelDerDe§ in bcm @rabe mie (ymünb
über gnr Ulm ift ^all mobt nie gemefen. S§ mar bie ©tabt ber ©aljfieber nnb
ber 3)iarft für bie Sanbmirtfd)aft ber böüifcben Sbene; aufferbem bliibtc bie
macberei, unb im 17. unb 18. 3abrbunbert bie Töpferei, au(b ö1§ Slunftgemerbe
(S. ©dbauffele in SB. SSjb- 1881). ?iur mäbrenb be§ ii^auä unb ber ?luS)d§mncfung
ber SD7i^ael8fircbe im Icptcn 3abrb»»bert beg 3)UttcIaIterd erf^eint ipall aU eine
il'unftftabt Hon ®cbentung, bie niub nach au^märtä föautecbnifcr, iöilbbauer unb
füZalcr ober bereu SBcrfc entfenbet.
S§ gab natürlich aueb fpöter bie .Slunftgemerbe, bie fief) bem fSaugemerbe an=
fcbliepcn: Silbbauer unb Silbfcbniper, 9)?alcr unb (ä^laSmalcr. S§ fcblte niebt an
(^olbft^mieben, Slanncngie^ecn, Ubrmad)crn unb Slunftfi^loffcrn. iöilbmcbcrci in §att
ift 1610 be,^eugt. 9?ambafte §aücr SU’mftler finb bie UMIbbaner ©imon ©cblör im
16. unb Seonbarb .ft'cni im 17. 3abrbunbcrt. 97ur burd) einen Srrtum ift 9)?arfu§
^Iftfalf oon öafl, ber um 1590 alg 3)?alcr tätig mar, in bie Slunftgefd)idbte ein»
gegangen nU äWonogrammift M. A. ber ^rüb= unb ,f)ocbrenaiffancc5eit.
Roller Baum elfter; Bevtbolb, ohne 3weifel ein Steinmeb, nennt fiel) inf^riftlicb am
ÜÖcftportal ber BlicbaelSfircbe um 1150. Biellcicbt ift er nicht nur ber Bilbbaucr, fonbern auch
ber Baumeiftcr geroefen. (Sin 50lciftcr ftonrab oon 9iürnbcrg erfebeint 1430-— 38, möglicbenoeife
auch febon früher al« Steinmeb in 5>aUer Steuerliften. *) Bielleicbt ift er ber erftc Baiimeiftcr beS
gotifeben -ttallenf^iffS. 'Jlilolou« (Sfeler oon ?lljep mar 1438—42 hier als Balicr ober als ÜJieifter
thätig ; ohne 3weifel on St. Blidjael. ©S ift bet Baumeifter ber ©eorgSfireben $u fflörbliugen unb
®infelSbühl, fpöter auch ®ombaumcifter ju fÖtainj. ©in Bteifter Sfonrab beenbigt 1525 ben Bau
ber BiicbaclSlirdie am ©hat (^»etoltS ©hronil). 3n ben Steuerbüchern erfebeint er febon 1510 olS
Rircbenmeifter (Äolb, 3Bürtt. ©efebicbtSetuellen I, S. 137, ?lnm.). .^nnS Biunj(?) oon Öhringen
nennt fieb auf bet Snlcbrifttafel om Bwlaerturm ju |)all als ©rbauer um 1515. SJieiftcr üeon«
harb f?romm (fyrum) oon ^aU mar 1568 beim ^)üttentag $u Strahburg. 3ötg Burthart ift bet
erfte unS befannte Baumeifter ber 'Jienaiffance in .^afl. ^ mor Stabt)ocr!meifter in §all unb
bat bie jmei oberen Stodroerle beS fÖliebelStir^enturmeS 1573 errichtet unb roohrfebeinlieh bie Bau»
*) ©ütige IDiitteilung oon ;pcrrii Brof. Dr. Jlolb in $all.
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Suflfffreii?. Cberamt .^laK.
tterfe bc§ ^ropflS ^Jeuftcttcr in Rombiirg auSgefübrt. Sein ©rabftein mit feinem OReifterjeitben
ift erbalten. Sll§ Stcinmebmeiftec roerbcn genannt: Seit DDJartin 1594; Sifol. Setjpofb f 1620;
.'£)QnÄ 'JJtorib, Grbmier ber ftircbe ju örmuiSbocb 1601—14; Sernbarb fireb§ ou§ SBeilberftabt,
SBerfmeiffer in .^alt 1610, 1 1626. % S- Sieper, Slrcbit- Hai. Snev. nennt fi^ al8 3ci^iner auf ber
ßeftocbencn Stabtanfid)! na(b bcm Sranb non 1728. 3- %x. 3lofe, ©oumeifter unb Sturfator ju
bat Slö»« jum S<bloftbau in S<bmiebelfelb (1789) bintcrlaffen. 2>ie 2ßerlmeifter be§ Satban§bnu§
511 ^all (1730 —85) finb: ©berb- (Jriebv. ^eimbfcb non Stuttgart unb 3(ob- ©eorg Srnolb pon
^aü, ber Salier b'«H 3>«tb-
?118 3'”'”‘®'f^*”®Hter roirfen am Ulmcr SRünftcrbou .^lan« non $a[l 1463—80 (fltemm
S. 77) unb 3örg pon ^all. öebterer bat ben SJacbftubl be8 S<biffe§ aufgcricbtet (Älemm S. 73).
Seter fiarforn, ber al8 Stabtipcrfmcifter ben Subleubau ju ^aH 1496 leitete, foU auch ben $adi*
ftubl ber ÜJiicbaelSfir^c aufgerltbtet hüben. Seine Sacbfolger ftnb: §an8 3ubenbut 1522 unb
Sieifter 2boman Stolj 1539 f, 55iefcr joll au<b am 2urm pon
St. Slicbacl tbAtig gcipejcn fein.
Silbbauer unb Silbfcbnibcr: gro^e JTrujifiy
(febt am ^ocbaltar) ber 2RitbeI§firdbe ift gefcbnibt pon Slicbel (jvbarbt
pon lllm 1494 (^nfcbrift; Slicrj, ßb^iftl- Äunftbl. 1863). Über
5Di. 6rbarbt8 fonftigc ibötigleit pgl. 8lemm, SB. S. u. S. ©inen
3)ilettanten au8 bcm Baller Sbel, SÖielcbior Senft, genannt ber
%Ile }u ÜWüntbeiin, neunen bie ©bfoniften ol8 „berrlttben Äünftler",
Silbfcbniber non 'JlUartafeln um 1512. 3)ieifter ^)an8 pon .£iall
meißelt 1513 für ffirebberg SSappen. @iuer ber beften ÜReifler ber
Öocbrenaiffance in Sebrooben unb Uranien, Simon Scblör pon
Caubenbaebf büt 1553—98 nacbipci8bar in ^all gcroobnt. Seine
öebre b«t cc, niie e8 fdbeint, bei 3ofef Stbmib Pon llratb bureb*
gemacht, ber (in Stöcfenburg) bei .t)all, für bie Herren p. Sellberg
befebüftigt mar. ®in Sobn SdblörS ift in Stuttgart fein SDiitorbeitcr.
L^bürb Sarg auS ©münb, geb. 1544 (pgl. S. 363), arbeitet mit
Stblör JU Stuttgart, porber ift er für Jlomburg unb Jlocberftetten
befeböftigt gemefeu; naebber ju SBürjburg an ben UnipcrfUdtSbau'
rcetfen. Slafpar Hölbet pon ,^aü feboflt 1575 am 'Iborbau ju
ßomburg. (Sin 3- 3?- ift ber Urbeber be§ ©räterf^en SenImalS
pon 1562 an St. Ilatbarincn. ©in Silbfcbniber SJortin f^iebridb
ift 1612 ju ^)aU oerftorben. griebricb ©rob (©raxO non ^all, bort
naebroeiSbar 1602—14, bat 1611 ba8 S^enfmal beS Sebenfeu Sllbrecbt
JU ©ailborf angefangen, aber fpäter e8 unoollenbet oerlaffen. 1614 arbeitet er in äl'ürjburg neben
Slicbael Hern. 3afob Sejolb (SejeO oon ^aU, 1619—42 nacbmeiSbar, pollenbet ba8 oben genannte
Sienlmal ju ©ailborf jufammen mit Sbilipp jToIb pon Cbringen 1620/21. 'Jlllein liefert er
©robmäler, bie mit feinen SaiÜalen bejeiebnet ftnb, für bie .^toller Sirdjböfe. Beonbarb Hern,
9)ii(bael8 b. Sobn non 3af<^if>'bcrg, geb. 1588, lebt pon 1620 an in ^all al8 Silbbauer unb
©Ifenbeinfcbnibcr, unb ftirbt bttfeibft 1662. §r bat bi« befonber8 Hleinfunftroerfe in ©Ifenbein,
4»otj, Steebftein gefebaffen für ben Hunftmarft, pon ibm ift auch bie f^öne Stobtonfubt in ÜJJerian§
Hupfermert gejeiebnet. (Sgl. SSinttcrlin in ber ?ll(g. ^Jeutfcl). Siogr.; .Hlemm, 3B. S. u. S., Holb
in b. J&ift. Serein8 f. roürtt. ^ranfen, 91. 1894.) ©in Sibüler 2. Hern8 ift per»
mutlicb 3- Si- iiornung, 1673—1700 in ^oU naebroeiSbar nl8 Silbbauer unb ©Ifenbeinfcbniber.
g. 3. j^epfinger febafft jmifcbeu 1709 unb 1725 ©rabbenfmäler. ©benfo Sifol. SRitter, fpfiter
^tofbilbbauer ju Hircbberg. ?lm 'JtatbauS al8 Stuffntor 3ab» Sioj. Söcfbl» mürtlemb. .^tofbilb*
bauer; ©m. Sigbini «ab 2om. ©ononi, unb neben ihnen bie Malier ©eorg ®anib 2acforn unb
3- ©. 3r. 3oft. 2acforn bat eine 9lnjabl oon ©rabbcnlmölern au8 ber 3«it oon 1734—62 bintcr*
laffen. 3n ber jroeiten ^tülfte bc8 18. 3abtb«ai'f'^(* ftnb 3» ©•/ 3- 6* unb 3- 3- 3oft bie Silb*
bauer ber ^^aller ©rabbenfmäler; neben ihnen 3- 5- ©10? ««* 1775. Slueb ber Saumcifter be8
!Äatbaufc8, ©. 4)cint »on Stuttgart bat ein (^rabbcnlmal in §all geliefert, fomie fpfltcr bie
jungen ©röften Sonneefer unb Sdjeffaucr.
^aa. ®ftem. Sorföfierftoftcr.
tSappen Pom OtrabbenCmat
UItl^9 0. ©oilentir^en, t l-tW'
489
i)aü.
3KaIer: Slofee Flamen pnb: ^)an§ ©fofer 1468; iParl^iot. 5Rot 1484 ; 9J?art. ^elblinß 1486.
S9on l'. 6rana(^ b. beft^t ba4 @<rm. 9Iationa(mu{eiim ju ^ürnbrrg ein @emAlbe, baS au$
einer fallet flirc^e ftammen joH. ipeter SBölfcr, ber no(^) 1602 norfonimt, ^at 1586 ba« ®ilb be?
SaumeifterS am ©eroölbc ber ÜJli^elSfir^e erneuert (3nf(^)ri{t). 3ofob ^)ofmann, nielleic^t S^lörS
®c()roieflerfo]^n, ®taler ju .t)all, wirb 1603 non bort ouSfleroiefen. ©emftlbe non il^m finb in .i|iaU.
{kiIL ®t. SRic^acIStir^e. S^or.
Xf)omaS Sc^meiler (f 1602), ein jhüppel o^ne ^rm, mar a(§ ßun[tfd)reiber berül^mt, au(^ al4
97liniaturma(er t^ätig. ÜRarfuS ^)tfa(f non fiat 1592 bie neue Orgel ber Warienfirc^e }u 9teut<
lingen bemalt unb nergolbet. (@rabmann in ber f^eflfcfirift }ur ^eier ber Sieber^erfteOung ber
3)lnrienfir(^e ju 91. 1902.) ©enannt merben als 9)ialer ju 1587—1603 9leinroalb ©itterer;
1598—1621 Micron. JRapolb (SReppolb); 1633 3af. ©itfiroenb auS OtegenSburg; ^»anS Schreier
1596—1676 (Stabtbilb non 1643 im ^alamt); 3. 1655 ©o^n ®eorg ^oib
1693. 9luf ben ^niniaturbilbniffen ber OlatS^erren, bie im Otat^auS gefammclt ftnb, nennen fi(^
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490 3a(jftfrei§. Cberamt ^all.
als SWüter: ©lorfer jroif^en 1651 unb 1710; S. 3)lepet 1743; ?(. ©ger, „Hofmaler" auS
SDlurr^arbt, jroifc^en 1746 unb 1779; 9lnbr. ©berlein 1778; 3ol^. ©^riftof öeii'djlag 1645 bis
1712 malt fflilbnifie (Stuttgart M. V. A.). 3m neuen JRat^auS roaren alS 5DtaIer bej^iöftigt:
3- 2K. 5Ro)^er, non bem am^ ba^ ©ecfenfreSfo in ber ©pitalfircbe l^emi^rt ; Sioio IHetti non ßub«
roigSburg 1736 ff.; 3« ©• unb 5r. Sdjreiet non ^aH. 3- 2Ö- Äleemann malt 1771
bie jroei Ofenf^irme im IHatsjaal.
Sonftige Äunftbanbroerfer: 5)ct §afner SSolfg. 3llbr. ©epet nerfertigt 1679 ein
irbeneS Seroice, baS ber IRat ber flaiferin oerefirt. 3o^. 2or. ^naf, gormfcfineiber, ift geboren ju
^>all 1737, geftorben in ®erlin 1802.
Xitct^en unb j^apeUen famt ^löftern unb j^pitälern.
1. ©t. Salob toar bie ältefte ober ÄopeHe ber ©tobt, ber Ü6erliefe>
rung imc^ fc^on uot ber (Sfrünbuiig beg 5^om6iirger iHofterS öerbunben mit einem
®enebiftinerf(ofter, bann im ®efi^ ber Templer (?). SBa^rl'd^einlic^ luar fie oU
^ilialfopelle öon ©teinbad^ im 11. Sabr^unbert geftiftet uon ben (5Jrofen r»om 5tom=
bürg, bie qu^ fonft ben 9tpofte( SoIobuS b. 91. 3um ^otron i^rcr 0rt8fircben toöblten.
1236 mürbe fie üon ber 9lbtei S^omburg grnnjigfaner SJiinoriten cingernumt, bie
hier ein iHofter grünbeten. (9Ö. U. 93. III., 5?olb, 93arfüberfIofter in unb feine
©efd^iebte, 2Ö. gr. 9?. g. IV, 1882; ©melin 460 ff.)
illofter beftnnb bis jur 5Keformation 1524. 9(uS feiner inneren ©ef^iebte •
ift benfmürbig bie 93ejicbnng ju ber ®emegung ber „Äle^er Don $ntt" 1244 ff. 3n
ber SleformationS^eit biente eS einige Sobre a(S Sateinfcbule. 1534 aber mürbe ber
größte 3!cil beS SllofterS nbgebrodben jnr 93ergrö^crnng beS oberen unb unteren
3)?nrftpIabeS unb Anlage ber SfiatbnuSftaffel. ®ie Raufer fRr. 47. 48 ftommen in
ben ©runbmauern mabrfd)einlicb noef; uom SHofter (2)orment unb fKefeftorium) b^r;
9ir. 47 ift 1561 neu oufgebaut (Sufebrift). 2)ie Sürdje ftanb an ©teile beS baldigen
491
ÖqU.
3iat^aufe§, mit bem 6^or no^ in beii jc^igen 9WarftpIn§ ^ineinrngenb. ©üblid^
fic^ bec Äreusgang unb bet Äirdj^ot mit bem 5lamet an, ber Ifig smifd^en
^all. St 9}2i(4ael>tiT(^e. lOIid in brn (£()or.
bem Äapitel unb bem 5?om)ent^auS. 9(uc^ ein ©arten gehörte jum Ülofter, bo:^ eine
SRingmauet umfc^lüB. 2)iefe .f)öte mürben teil« abgegraben, teitö nufgefc^üttet. 2)er
(Sbor mürbe 1534 abgebrod^en unb 1591 auc^ noc^ ein Seit bed ©djiff« (SB. ©e*
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492
3agft(reiS. Oberamt .'pall
1 - ■' •,
I
I .
4all. St. 9H(^ae(8tir(^r. <6Ii(t burci) ben S^or inb Sci)iff.
l'd^id^tgqu. I ©. 40, 141 ; VI <B. 268, 370 ff.)* ben Stbbilbungen, bic in ©tobt
bilbern ju finbcn finb, toar cg eine romnnifc^c ®afitifa mit langem ©d^iff unb meit
493
voll.
audlabenben S^rcu^armen unb einem i^ierungdturm , nieUeid^t ä^nli(^ ber ^gibten»
firc^e beS 1102 gegrüiibeten 9ionnentIofter8 §u Älelnlomburg (f. u.). ©teine üon
^II. st. 9}i(^aeI•filc^^ Bcftl. Zuimoor^aDt mit Stanbbilb brt Crjtngell Slic^atL
bet SafobSfirc^e, barunter ©tüdfe öon JKunbbogenfriejen, tiermauert in ber Ufer»
mauer beö Sfoi^erS beim Sanbgeric^t. 3'®^' ®r ab ft ei ne öom Sarfü^etürd^^of finb
eingemauert an ber füblid^en ^at^auöftaffel. S)er eine jeigt eine Snfd^rift in 9TOinu2»
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494
SagftfreiS. Dbcromt ^taH.
fein: anno domini m.cccc.XIX [1419] starb Ulrich vö gailenkirch am fritag
noch saut franciscentag , unb ba§ 3SQ))pen mit bcm (?I6b. ©. 488). 25cr
anbere ^at nur eine 3njdjrift in 3Jfinu8feIn: anno domini mcccc X [1410] obiit
heinricus alt in die sancti
in octava sti stefani.
2. ®t. ÜJfic^ael;
I. ei). ©tQbtpfnrrfir(|c.
S)cr ^itel^cilige foll auc^
l'onft mit ©alincn in 58er=
binbung [tebcn. 2)ic ©rünbe
jur ©rünbung einer jtoeiten
Äirc^e ober ifopeKe neben
©t. Snfob [inb nic^t meljr
erfic^tlid). SRac^ ber @in=>
luei^ungdurlunbe non 1156
(2S. U.) ging fie non ber
iöürgerfd^aft au^, bie §Ibtei
Sfombiirg Ijatte aber ba§
^atronat, unb bie Stirere non
©teinbadj ^nrod^iotred^le.
3)ie Sage ber Äird^e i|t
^ernorragenb, ouf einem ®or»
iprung, ber alS ummauerte
^erraffe auSgebaut i[t. 3)ie
heutige ©eftalt be# ftirdh»
f)of§ mit ben ©tühmauem
rührt au« bem 19. 3ahr»
hunbert; früher mar er gröber,
bie ©affen an ber 9?orb«
unb ©übfeite fchmälcr. (1589
unb 1842 ertneitert laut
Snfehriften.) 9ln ber 3Seft»
feite erhob fich im SOJittel»
alter ber Äirthhof mit hoher
©tü^mauer unb jtnei feit*
^on. st. »lic^aewtitdie. Bon ben glüBcln brt ^oc^attort. li^en ©toffelu Über bem
SKarftpIah. ©ine Sinbe
fdhmüdte ben ^la§ not ber
Sfir(he. Slnbere ftanben hinter ihr auf einem ißlah, ben öftlidh bie ©tabtmauer begrenzte ;
bort mar eine ®cri(ht«ftätte. 1507 mürbe erftmal« bie runb norfpringenbe grobe
5Hr(henftaffel erbaut. 2)ie h<^utige mit ihren 54 ©tufen ftammt auch
19. SSahrhunbert. ©« mar beabfid^tigt , fie 5U3ufchütten unb al« JRafen nn^ulegen;
Äönig SaSilhelm I. rettete ba« SBahrjcichen ber ©tabt. 3n ber füblidien ^uttermauer
be« Äir^hofö ift eine 93runnennifdhe au«gefpart. 9ln ber ©üboftede ift ba« alte ©pm*
^all. @t. Wic^ael.
495
nafiolgcbäube beinahe an ben (S^or angebout (1578 unb 1764). Sine greUegung
ift ni^t jii njünfd^cn. §luf bem Äir^^of ftnnbcn biS 1492 unb 1509 bie jtuei
Äopetten, bie beg Slarnetg unb bie ber ^ötniHe gelbner. 3)ie ©teile ber gcibner»
fo^ette toar au ber 9iorb*
toeftede beg 5Bir^^ofg über
bem SOZarltpIa^. ?ln ber
Oj'tfeite loar in ber 5Hrc^r
Ijofmauer eine Pforte.
'3)ie 1156 getnei^te
Stirere, nlg SÖZünfter (mo-
nasterium) bejcic^net, mar
o^ne eine [tattlic^e
®afilila, o^ne Cuerfd^iff,
mie eg f^eint; mit einem
2Bcftturm, ber alg 3?or^nIIe
biente unb uoc^ erhalten ift.
((Srg.’Htl. %. 41.) ©eine
formen meifen auf bie fflaus
f)ütte oon Homburg unb bie
©Collie non SSürjburg. ®er
®ertf)ott, ber fid) infc^riftlid^
niu portal in ber Xurm^alle
nennt, ift o^ne ßüJcifd ber
Öilb^auer beg '^ortalg, öiel»
leicht auc^ ber 5Jaumciftcr
beg ©anjen. 31tle öier ©eiten
beg ©tbgcfc^offcg finb fü^n
genug burc^brod^en oon 3:or»
bögen. ^3)er meftlic^e mu^te
1535 unterfangen unb an
ben Pfeilern uerftärft, in ber
fiie^töffnung öerengt merben.
®ie SKittelföuIc, bie ben
©Reitel beg fd^meren Ätrenj»
gurtgemölbeg unterftü^t unb
alg eine ©öule mit Voluten»
lapiteOen unb ^iimpferauf«
fä^eu gebilbet ift, jeigt gegen*
über ben Sünbel oon oier SBürfelfniiufcn, bie in ben SBinfeln fte^en, eine fortgcfc^rittene
©ntmicflung an unb ift mitfamt bem ^Ireu^gurtengemölbe faum beufbar um bie 3)2itte beg
12. 3nl)rl)unbertg, mii^ oielme^r alg na^träglic^e ®erftörfung aufgefafet loerbeu. 2)ag
93ogcnfelb beg Snucnportalg unb bag Wapitell beg 9J?itte4)feiterg finb fe^r reid) oerjiert
mit Jlac^oruamenten , burc^meg ^almetten unb ©t^lingbänbcm oerfc^iebener f^onn.
*J)ag 3:i;mpanon jeigt in ber 9)?itte ein Sreuj iind^ ?lrt ber iUortragelreuje. (Sin
^all. 6t. SUc^aelStin^e. Von ben ttlügeln bc8 fioc^altai«.
496
3aflftfrei§. Oberamt ^oU.
fteinerneS «Stonbbilb beg
cngelg ift um 1300 am
SWittelpfeiler aufgcftcUt toor»
bell. 1539 nac^ SSoHenbung
be'? 6^or§ mit feinem l^o^en
2)ad) eri)ö^te man ben ^urm.
59Zeifter 2Ijoman fe^te an
©teile beg uermutUc^ maffi*
oen |ielmg einen gac^merf*
auffa^ non 5mei ac^tedigen
©todluerfen mit fc^Ianfem
3eltbad^. 1573 Umrbe biefer
ga^njerfauffa^ erfefjt bur^
ben heutigen maffiuen, ber
aus jloei ad^tedigen ©tod*
toerfen in gotifierenbeii 9?e»
naiffanceformen Befielt imb
über einem ftran^ mit fd^mieb=
eifeniem ©itter (1718) ein
gefd^hieifteS Äupferbad^ mit
ßaterntürmc^en trägt. Sorg
®urfl)art loar ber Saumeifter
(Snfe^rift im 2urm).
3m Sa^r 1427 nmrbe
no(^ ?Ibbru(^ DeS©t^iffS ber
romanif^enSafilifaber97eu*
bau beS gotifd^en fallen*
fc^iffS begonnen (Snfd^rift
am ©c^nedentürmc^en ber
SEBeftfeite).
1456 murbe baS ©c^iff
eingemölbt (SaljeeSja^l mit
SKeifterjeit^en bei einer ®au^
meifterfigur, aufgemalt am
©elDÖlbe, im lebten 3o(^
bcS ©übfe^iffS bei ber 2Seft=<
loanb, 1586 erneuert oon
P. V. — äJZaler ^^cter
®ölfer?). 33ei ber ^igur
fte^t M. H. S)aS 33Zeifter*
5eicl)en (97r. 28) ift ma^r»
fd^einlid^ bnS beS älteren
S^itoIauS (Sfeler. (5llemm
2B. 1885, ©. 191.)
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$all. 8t. !D]i(I)ac(.
497
2)ic brci (Schiffe bcr ^aße finb g(cid) breit, bic JHunbpfeilcr Dcr^ältni^mä^ig bünn.
3<icr einfache Seitciipforten oujicr ber oltcii romaniid)en ^aiibtbfortc. breiteilige
^enfter. S)ie ^feileriodel adjtfeitig, bie^edplatteiiber.^ämpferfinifeebenfaß«. 5)ie<Sd^eib-
bügen barüber no^ gcfteljt. ?(n beii 5Sänben fteben bie ©etüölbefü^e ouf <Spi^*
^aQ. 6t. Sli^aeKtir^r. Stitai bet Sippe.
lonfoten. Gine Sd^eitelöffnimg ift iimiränjt t^on einer prac^tnoßen ^rone a\ii $ängemaB>
inerf; ^ier |‘oß nii ßb>^i|ti ober SJZarin f>immeltQ^rt eine ^igur oufgejogen toorben fein.
§ln ber SBeftfeitc au^en fie^t man beiberfeitS oom 3^unn SSerja^nungen öon
fiouferquabem, beftimmt für ben 5lnbau eineö fotoffnten Turmes an ©teße beS alten.
ÜKeifter i^onrab oon 92ürnberg, in Jgtaß nac^loeiSbor 1430 — 1438, barf
alä Ceiter, oießeic^t gar al^ <2^öpfer be^ Sau8 betrad)tet werben. 3ft eS jtonrab
$auIuS, Xentmölei aus SBÜittcmbeio. ^agfitTeiS. 32
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^aU. 6t. SRlc^aeKtitc^e. $crbcQa bet mit bet tluteieftuns bet Ijl. Qteiflet.
498
3afl[tfrci§. Cberamt .^üU.
9?ori^cr oott 9tcgcn«burg,
ober ßonrab öcinjelmaim
öon U(m? 9ÜS fein 9?ac^*
fofger cri'c^eint 1438—1442,
6alb unter bem Sa(ter§» bolb
unter bcni SDJeifterStitel,
S^ifoloug 6) der. S)ie
funftgefc^ii^tli^e ©tellung
beg Schiffs ift flar. fte^t
in ber 9?eibc ber jd^tuäbifc^»
fränfii'c^en ^oHenlir^cn l)iu*
ter ©miinb, neben 9?örb»
lingcn unb oor 2)infefgbü^I.
3ni erften ?od) beei
©c^iff‘5 ift ber ^“Po^cn
um oier Stufen erhöbt, über
benen ficb ber SEreusnltar
unb 5U)ci nu ben Sdjilb*
mauern ber Seitenfi^iffe
aufgerii^tete 9?ebenaltnre er*
t)obeu. 2»er IS b ^ t liegt
abermals um oier Stufen
böber, um 1,50 m böb^r
baä ü8orberfd)iff, bag fclbft
mieber böb^i^ ^*^9^
Jurmoorbatic. 3)er @e*
mölbefcbcitel ober liegt im
6bur fogar um 7,G in böb<^>^
qIö im Sd)iff. 3u berSÜngS*
ad)fe mcidbt bet Sbor erbeb*
lid) t*om Sd)iff ab. 3m
SOiittelf^iff fc^t er bic ©reite
bc^ Sdbiffö fort, in ben
Seiteufebiffeu ift er fcbmäler,
obloobl bic llmfoffung^*
mauern bi^ in bic S^uebt
ber Strebepfeiler b'>iouä*
gefeboben finb jur (SJemin*
nung oon ÄapcÜennifcbcn.
®ic Crtpfciler unb bic
Scbilbmauer be^ nörbli^en
Seitenfebiff^ — an ber Siib*
feite bilbet bie ongebaute
Sofriftei ein Sföiberlager —
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4>afl. St. ÜHirfiacl.
499
finb Derftärft burd) ungeftaltc StrcbemauerpfeUcr, bic baS ®eu)ölbc burdbbringen.
!Scr 6bi>r ift iiod^ länger imb — njic gejagt — no(^ lueit ^ö^er n(ä ba8
feine Sänlennrfaben noc^ lociter, jeine fyenfterfläc^en breiter, feine ©elnölbe no(^ 3ier=
(id^er gegtiebert ol^ bie be^ (5i;orS. 2)cr innere 6I;or fdjiiefjt mit brei 0eiten, bet
Umgang nnb JEapellenfranj mit fnttfen. 2>er Umgang um baS innere ^olpgon ift
iiifammengefe^t au3 einem trapezförmigen 3o<^ nnb fed)S breierfigen ^albjoc^en.
3n 9?örblingen fommen auf brei innere ^olpgonfeiten nur noc^ brei äufjere, in ®münb
4>an. st. 9Hd)atI«fiic^t. Zafelgemälbe, (finsus bc« Stalferb ^rcacliue mit bcm l)t. Krtuj.
unb 9?ürnberg ©t. Corenj fieben. SWit ®münb unb 9?ürnberg ©t. Sorenj Ijat §all
uor 9?ürnberg ©t. ©ebalb unb Diorblirtgen unb 3)infel^bü^l ben Slapeüenfranj üorau^.
®augef(^id)tli(^ flel)t ber patter 6f)or am ©d)lub ber gaiijen 9i'eibe. Qi fonn auf»
fallen, bafe bie 3^^^^ ^reipfeiler — 10 im ©djiff unb 12 im 6l)or — überein*
ftimmt mit ber ©efamtjabl 3u 9JörbIingen unb 3^infel8bu^I; bic bcrfelben ©c^ule,
ber (Sfcler, gröfftenteild angeboren. |»ocb unb genug ift bicfe ^alle,
ungehemmt fd)meift ber 33(i(f nad) allen ©eiten burcb bic ©änlcnallce. ?lber bic
©äulcn, bie ohne SJerfüngung auffcbieBcn, erftbeincn übermäßig fdjlanl, beängftigenb
bünn. ü'ie ändere Grfcbeinung, bei allen .^attcnfirtben minber günftig, ift bicf bf*
fonberS ungefcblad)t, aber ^araftcriftifcb für ba§ ganze ©tabtbilb, burcb bo3 ricfige,
Uorn mit einem GHcbcl unb itrüppelmolm abgcfcbloffenc S)a(^ bcS 6bor^, baä felbft
ben übcrböbtfn 5;urm in ©cbatten fteUt. 3*®^* ©eitenpforten finb öorbonben. I)ic
500 Cbcramt ^)aD.
^oc^iüänbc ^oben in jebem ©cttjölbfclb einfad^c öicrteiligc fjenfter, bie ÄopeUcn gc*
foppelte üierteiligc. ®le ©cwölbefüfec ru^en an bcn SBänben auf brcitad^en ©äulcn:-
bünbeln. 2)ag Slibbenneb bcg oberen ©etoölbeä folgt fcc^g oerfc^icbenen ©^ftemen ;
barunter eineä mit gemnnbenen JRei^ungen. 2)ic ©eloblbe ber Kapellen finb j. Z.
niefjt me^r jur SSoHenbung gefommen.
©üblid§ am ß^oranfang ift bie Safriftei in bcn SBinfel eingebaut, jmeiftodEig
mit innerer SScnbeltreppe, nur oom S^or au8 /iugänglic^. Srbnuunggjcit 1505
(3nfc^rift innen). ?Iu§cn an ber SBeftfeitc ber ©afriftei ein großes ©teinme^jeid^en, ocr-
mutlid^ beg Sanmeiftcrä (9?r. 29).
®er ®au bcS ß^orS ift 1495 bc»
gönnen (3nfci^rift an ber ©afriftei).
flZac^ SBibmann« ©broni! mürbe
bamalg erft ber alte (romanifebe)
®bor abgebrochen. 2)a8 erfte 3och
bed (£boc8 folgt übrigen^ noch bem
©bftem beg ©d^iffg. 1525 ift
nach Eingabe ber jeitgenöffifdben
Sbroniften ^erolt unb SSibmonn
ber (Ebor ooUcnbct morben, aber
nodb ohne bie ©emölbc; unb gmar
bur^ einen 3Kcifter Äonrob,
ber f(hon 1510 al§ Jtir^enmeifter
üorfommt. (ißgl. @rg.«21tla3 3!.42.)
Silbbduerci am ®au»
merf: ®a§ Sogenfelb ber 5E5cft=
Pforte ift nach au^cn oerjiert mit
glacboniamcntcn, beren 9JZitte ein
Ocr^ierteS Äreuj einnimmt Slm
öünbclpfeiler in ber Slurmoorbatle
fiept ba§ ©tanbbilb be^ ©r^cngclg
9Ki(hacl aU iDraepentöter, öon
©tein, bie ^Oigcl oon 5hipfcrblcdb , um 1300; üiclleidbt auä ber ©tiftäbaubutte oon
SBimpfen. 2)ie ^\^üt mar gefaxt mit ®olb unb färben. 3lm fübbftlicben Scfpfciler
bc3 (Sporg ift auf rcidp au8gebilbeter Äonfote unb unter entfpreepenbem Snlbadpin
mieberum bie ^igur be« pI. SKidpael in ^odprelief gebilbet um 1525. 2)cr (Srjengcl,
im XppuS eines S)iatonS ber realiftifcp auf gefaxt, pält in ber linfcn ^anb bie
©celcnmagc, mit ber regten fdpmingt er baS ©dpmert. 3n ber einen SBagfcpalc
erfepeint in ÄinbSgeflalt eine SWenfdpenfcelc; bie anbere fu^en ^cufclcpcn pinabju^iepen.
gigur unb Ornament beuten ftitiftifdp auf biefefbe SSerfftatt, bie ben gifdpbrunnen
unb ißrangcr (f. unten) gefepaffen pat ®ie ©cplupfteine im ©epiff unb ßpor finb
j. Z. mit Silbmcrf gefepmüdt: ©t 9J?itpaeI, SBappen ber ©tabt unb bcS fReiepS.
SBanbmalcrcicn: Sin mepreren Pfeifern bcS ©epiffS finb ®ilber in 9^adp=
apmung oon ^^eppiepen auS bem 15. 3aprpunbert, 1900 aufgeberft; pt gamilic
(3ofcpp !odpt bcn ®rei), (EpriftuS am 5heuä mit SRaria unb SopanneS, SpriftuS alS
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^all. 6t. 3)iid)ae[.
501
<Sc§mer5eiigmonn ober Fronleichnam mit 5toci ^eiligen, 51ntoniug ber ©inficblcr, ein
hl. ®i)choi. §ln ber Dftloanb beS nörblidhen ©citenfehiffä ein 3!eppichbalbadhin,
gehalten oon ßngelchen, al^ gemalte 9?ücfmanb eineS (nicht mehr oorhanbenen) SlltarS ;
mit ?lufichrift ad lau. et glo. s. trinit., um 1530. 9ln ber nörblichen ^odhtoanb
beg ßhorö bie gemalte Umrohmung ber Drgel, bie oormalg h*fr hing, au8 ber 3«^
um 1575; 2)aoib unb SwBal al§ SWufifanten.'*') 3m innem ®ogenfelb ber SBeftpforte
mürbe ein ©emölbe 1848 aufgebedt (SKauch, ?l6hnnblung); 97ähereg ift nicht an»
gegeben, nicht einmal ber ©egenftanb. 9lm ©emölb im lepten (me^tl.) 3och be3
füblichen ©eitenf^iffe« i[t bie FiQur eine« Saumeifter« in ber Fracht be« 15. 3ahr»
hunbert« gemalt, 1586 übermalt oon einem
P. V. (f. oben ©. 496).
@la«malerci: 3nt mittleren ©hör*
fenfter finb bie 9lefte gemalter Fünfter au«
bem 15. unb 16. Sahrhunbert jufammen»
geftellt: ©iinbenfall, SJiaria mit bem fiinb,
©eibelung 3efu, 3)omenfrönung, Sheuj*
traguug, ©hriftn^ nm 5heu5, älti^ael al«
©rachenbeäminger unb jugleich al« ©eelen»
möger, berfelbe noch einmol in anberer
©eftalt, SWorio unterm Shreuj, fiula« ber
(Soangelift, Katharina, ^apft ©regor, ein
®ifchof, ein 3)oftor. 3n Shortapellen ;
©tifter unb ©tifterin je mit SBappen, erfte
^ölfte 15.3cthrhunbert, ©t. Snlob 16.3ahr»
hunbert, ^oppenteile mit ©an« in IBlau;
be«gl. mit ©c^man in ©elb, beibe Slnfang
16. Sahrhunbert. 3nnftfcheiben. ©ine
Äabinettfcheibe 1639 (f. unten).
?lltarmerle: i^ochaltar, ur»
fprünglidh Äreujaltar (?lbb. ©. 494 f. unb
itl. ©rg.): SBanbelfchrein auf alter SKenfo: Um 1460 gefchni^t unb gefaxt, 1860
reftauriert oon Samberti in ©tuttgart 3)er ©dhrein ift nach olömif^er ?lrt gefüllt mit
©chnihmerl in figurenreichen 5?ompofitionen Meinen HRa^ftab«, bie hier ohne 9lahmen
aneinanberfto^en ; linf« bie Äreujtragung ; mitten, höh^r oufragenb, bie Äreujigung;
recht« bie 5heuäabnahme ; Dom jebe«mal eine ©nippe, beren SWittelpunlt SWoria i^
unb bei ber Äreujtrngung ouch Ißeronifa. 35ie SGSirfung ber ©ilber ift beeinträdhtigt
burch bie mobeme S^eubemalung in ferneren Ölfarben, mit oiel 2)unlelblau neben
©olb. ?luf ben ®oppelflügeln finb innen oier ©jenen: Ecice homo, ^ilati ^önbe»
mafchung, ©hrifti Sluferftehung unb ;^öllenfahrt gemalt, au^en bie oier Äirchenoöter.
?ln ben Meinen oberen FlÜQcltt innen bie ©eftalten ber 5Urche unb ber ©pnagoge.
?ln ber ©orberfeite ber ^rebeHo, bie einen ©d)ranf mit einem Slirchen in ber SKittc
barftellt, finb in ©pipbogenfteMungen gemalt: mitten ©priftu« mit bem ?lbenbmahl«*
*) (Sine Crgel rourbe 1488 non einem 9Jleifter 2homo4 aufgefteUt; ein Stüdpofitio 1592
oon bem blinben Stuttgarter Slonrab 6^ott.
^aH. 6t. VU(^aeUtii(be- Zaufftein. Vnfic^t.
502
5oflflfrei8. Cbcramt
fcl(|, lintö bie ^eiligen SKic^oel, 3o^anneä b. ©corg, ^etniS; rechts bie ©ijmbole
ber üicr ©üQngcüen. StCfe ©cmälbc finb nie()r ober nicnigcr übermalt. Sie ^tilget»
bilber erinnern in ben 3^i;pen an ©ierf ®outS. Xa§ gefd^ni^te Crnamcut am
@^rcin ift neu.
hinter bem ^oc^altar ergebt fid^ baS gro^c 5lruäifij, urfprünglit^ mo^I im
©Torbogen oufge^ängt, über bem ^cujaltar. ®ic Semalung 1860 ouggebeffert non
2Sclfefd|ebet in .^all. ?lm ©aum be§ Üenbentu^S fte^t in golbenen iBud^ftaben am
©d^tufe ber ©ieben SBorte MICHEL ERHARDT 1494 (^. SKerj, (S^riftl. Jhinftbl.
1863). 5)aS SBerf gehört, mic üon biefem Ulmer SWeifter erften 9iange3 ju ermarten,
ju ben üorjügli(^ften feiner 3dt unb 91rt. 5DaS ftorpug ift über 2 m ^od^.
5lltarfd^rein beg SD^Id^acl
in ber ©afriftei, um 1520. ©djreln
mit ^albriinbcm ?lbf(§Iub, ©efpreng
erhalten. 5ni ©c^rciit ©tatuette beg t)L
ÜKic^ael in golbener 9iüftung, bag ©c^toert
über ben ®rac^en f^mingenb, ben er unter
feine gufee tritt, ^lügel innen gefd^ni^t
unb gefaxt: linlg oben: 3)arfteIIung ber
93arm^erjlg!eit gegen 9Inne unb fieibenbe,
unten ber reid^c SDiann unb ber arme 2n=
jarug; red^tg oben bag ^eltgerid|t, unten
bie ^ötte. ?tu^en auf ben ^(ügcln unb
ben SSorftöfecn gemalt, oerborben: linfg
mönnlictje, red^tg loeibli^c ^eilige in hielten
Raufen, l)anbmerfgmäBigc ?lrbcit,
^o-eftu j'oofm. bäHifd^. 5m ©efpreng fte^t eine
^all. St. Slid^aelSliic^e. laufilein. Seunbrig. ©tatUCttC Oon S^riftug alg ©(^mer=
jengmann. ©ine ^rcbella, bie nic^t
ju biefem ©^rein gehört, jeigt in
^pi^relicf, ftarf unterfd^nitten, bag erfte 9(benbma^I, fel)r gut gefi^ni^t, mit §ln=
le^nung an Sflicmcnfd^neiberg Äunft; altgefafet. Um 1510 (?(bb. ©. 496).
9Utarfc^rein ber ^I. ©ippe, je^t auf ber 9Kenfa ber mittelften 6^or=
fopeUe aufgefteüt. Um 1520, pKifd^. 5m ©c^rein gefd^ni^tc ©nippe ber bl* <3ippc,
^ocbrelief, ftarl unterfebnitten ; altbemalt, oor graoiertem ©olbgrunb. S>ag Sbriftfinb
fehlt, bie ©rgönjungen an ben Figuren mie bag erneuerte oben finb noch
unbcmalt. ®er linfe ^lügel (mit S)arfteUung beg bl. ©infieblcrg $aulug) fehlt. ?lnf
bem rechten innere 9Kalerei erholten: ©t. 9lntoniug, holbnadtt, oer»
fu^t Oon 2:eufeln; oben gemalteg Dmoment, 9?adhahmung oon ©chniptoerf. ^re»
bcUa gemalt (Siüdfeite?): ©chtoeißtuch mit 5lntlih geho^i^” öon jloei ©ngetn.
9lltarf(hrein mit ber ^luggicfeung beg hl. ©eifteg. III. ©hoJ-lobcHo
oon ©üben. ?lug ber ehemaligen ©(huppach^ßapelle. 3n Öulj gefdhniht, um 1520.
fJieugefafet um 1750 in 9?achahmung oon Stlabaftcr mit ©olbfäumen unb oon buntem
3Karmor. SJertooUeg Scnfmal oltfränlifdher 93ilbfchniherei. 5m ©dhrein SJelieftnfel :
^uggiefeung beg hl- ©eifteg, SWaria inmitten ber 9lpofteI. 9lm gefchnipten Crna»
.^»nU. et. ÜJtic^ael.
503
ment juoberft üiele unbemolte Srgönjungcii. 25er §hiffn^ mo^ler^alten unb [e^r reij*
öofl, mit gigürc^en ^üiferftcljenber ftoffiert. 9(uf bem jejjt feftfte^enben glügel innen
JHelicfbilbcr: ßb^ifti Sinjng in Serufalem, ©rfd^eimmg öor ben (Slfen (25^oma^’ Un»
glauben), G^rifti Himmelfahrt, 25ob ber ÜJJaria. ?(uf bem einen au|en
gemalt bic gubluafchung (Säger, Äiinfibl. 1829, ©. 371). ?ln ber ^rebetta eine
25ofel in ftärlerem fRclief: hl- ^Ibenbmahl, mit
3abn§, fehr lebhaft belocgt. Dbcn erneuertet
Ornamentf(^niön)erI Don SBeinlaiib.
3lltarf(^rein ber brei hl- löifchöfe,
1521, hälli)^- V. ShortopeUe (non ©üben an
gewählt). 3m ©chrein brei ©tatuetten non
®i)chöfen, mitlelmüBig gefchni^t, altgefafet.
©tnbe u. bgl. ergänzt. ocrgolbet
mit graoiertem Srofatmufter.
©chreint erneuert, ^lügel innen: oltgcfa^te
fRelieffiguren bet hl- 97ifolaut unb hl- S'tt“
fieblert Dnufriut, auf Äonfolcn fteheiib, auf»
gelegt. teilroeife oergolbet, mit
Srofntgraoierung. llnterfchrift in grührenaif«
fancemajutfeln: SANT NICOLEIS. SANT
TEONOFERUS. ^lufecnfeiten gemalte Figuren
oon S. ERASMUS unb S. BONIFACIUS
unb 9^enaiffanceornament. ^^rebeUa gemalt:
25ie nier Kirchenlehrer, hinlct^ einer örüftung,
batiert 1521, feingrnoierlcr ©olbgrunb. 2)ic
ÖJemälbe ftehen an Kunftloert über ben ©tatuetten.
91 ltnr) chrein bet hl- SSolfgang,
Kotmat unb 2)amian. @nbe 15. 3ahr*
hunbertt. II. ©horfapelle oon ©üben. 3m
©chrein oltgefafetc Hol^ftatuetten ber brei ge»
nannten Heiligen, mittelmäßig, fjlügel gemalt.
3nnen: 25er hl- SBolfgang fdhiägt einen Cuell
aut bem Reifen; unb toirft bat Seil (Kirchen*
grünbung). Seibemal h^l er einen Slnaben
alt Segleiter. ©olbgninb mit feinen fRanfenmuftern in fRelief. ?lußen: Serfünbigung.
©chloa^e 9I?aIereien oon 1509 (Säger), HnHer ©djule.
9lltar ber hl- brei Könige, 25riptpchon auf ber 9lItarmenfo ber I. 6h®e»
fapelle oon ©üben, ©^toar^geftridjen mit Sergolbungen unb farbigen ^igürchen
in gla(hrelief. Um 1525. llnbebeutenb, aber beloratio. SRitteltafel: ?lnbctung ber
brei SBeifen. 3n ber linfen 6de fniet alt ©tifter ein latholifcher ©eiftlicher mit
^riefterhjappen unb ben Snitialen K K babei. llnterf^rift (nachträglich ?) EvSA IX
PUER EST NOBIS ufio. 1585. 25arunter bie Figuren bet Sohannet @0., Sifchof
©ratmut (?), ©tepl;anut (?). 9luf ben ^lügeln U)ieber Sohannet ©o., 9lnbreat, betritt,
^auliit. 9lußen: gemalte ©injelfigürd)en oon Heiligen unb bie Snfe^rift: ALTARE
OaO. 6t. Vlic^atldtirc^e. ftanjtl.
504
3aflftlrei§. Cberamt .^oU.
TRIUM REGUM. 9(uf|cj(j: 5)iei Sinicttcn mit ^atbfigur (^otteg, SDiaria unb Sngel
ber SScrtünbigimg: PATER DE CELSIS DEVS MISERERE NOBIS. EXOR-
DIUAI NOSTRE REDEMPTIONIS. ©ocfet: EI QUI NON OPERATÜR
CREDENTI AUTEM IN EUM QUI lUSTIFICAT IMPIUM REPUTATUR
FIDES EIDS AD lUSTITIAM. 2)aS Jriptljrfion fd^cint fitrj Dor ber Slcformation
gcftiftct, tiad^^ct bnrc^ neue 3nid)riften im euangelifd^en Sinn abnpticrt.*)
Äleineg ,^oI jtafelgemnlbe in nitcr Umrnf)mnng, migeWid^ fritier mit glügcln,
ntfo Xriptpe^on. Um 1490. S)a§ ©cmälbe ftcKt üor: ben Ginjiig beg Staiferg
.^eradiug mit bem Ijl. 5hcuj in 3crufalem; mittelmäßige Sllcinmalerd. 5)ie Umrö^=
mung gefd^nipt nnb alt öcrgolbct, ergänzt opne 18crgo(bung; Stlcinarc^itehiir
mit üJnubmerf.
^ ober na! el türm d^en Pon Sanbftein, nn einen Q^porp^eiler migefc^t, erjd^eint
aber alg nltcrcg SSerl, aug ber 3dt nm 1440 (31bb. S. 500 unb 31tlag ©rg.). 3(m
2!aberuafel felbft, unter bem C^ittertürc^en ift in einem Sd)ilb ein 3ci<^fu Qngebradjt,
bag aber eljer einer .^"^augmarfe beg Stifterg gleicp fiept alg einem Steinmepjeiepen.
2>ie ^igürepen finb nad; alten Spuren um 1860 neu in @olb unb färben gefaßt,
@g finb am ^aberualcl felbft Pier Statuetten pon fproppeten, bie burep ipren fRealig-^
mug an ©lötcrg f^iguren beg ÜJ?ofegbrunncng 311 S)iion erinnern, mit 9!amengüber»
fepriften unb SprudiroÜen (Ecclosiasticus ; cibavit illum dominus pane vitae;
David : pluit illis manna ad mauducandum ; Salomon : angelorura esca nutrivisti
populum tuum; Jesaias: vere tu et deus absconditus deus israel). 3m 2^iirm»
epeu übet bem ^abeinalel ftepen frei Pier Statuetten ber 5^ircpenleprer mit Spruep«'
rollen: raanducate experti [3lmbrofiug] ; impossibile est etc. [^ieronpmug] ; coeli
manna etc. [©regoriug]; panem istum quem sumimus [31uguftimig]. ?ln ben
fßfeilern beg S3albncping unten alg Stonfolbilber bie ©pmbole ber Pier ©Pangelien
mit Spruepbänbem: 9J?orhig: sumite hoc est corpus meum; Sßattpäug: beati qui
esuriunt et sitiunt iustitiam; Sopanncg: ego sum panis viUe; 2u!ag: accipite
et edite corpus meum. ipnen, am SKittelpfciler, bag 2amm ©otteg. 91n
ben .f?onföldjen unter ben ©pangelienfpmbolen Pier meiblicpe 93üften (Sibpllen?) unb
unter bem Samm ein mönnlicpcr Äopf (3opanncg b. 5:äufet?). |)bper an ben
fßfeilcrd)cn beg Salbadjing fünf Heine ©ngelgbübcr, aiicp mit SprucproHcn.
'Sauffufe Pon Sanbftein, fpntgotifcp Pom 3upr 1405 laut 3nf^rift, bie bie
bnmaligen ißorgefeßten beg Roller 3opnnniterpaufeg nennt, aber niept fidjer Icgbar ift.
Stammt aug St. 3opann (31bb, S. 501 f.).
Spätgotif^e 5tan3el famt ^!reppe Pon Sanbftein, um 1490, an einen fßfeilcr
beg Sdjiffg angebaut. ®ie fünf Statuetten an ber iörüftung finb mobent (Pon
ßinbenberger). SdpaHbedel Pon 1835. ©igenartig ift bag unregelmäf3ige ^ifcpblafen«
maßloerf ber burepbrodjenen Füllung an Srüftung unb ©elänber.**) (31bb. S. 503.)
^eiligeg ©rab, in einer 9tifd)e an ber Sübloanb beg Sdjiffg innen. 3n
ber 9?üdlpanb ber 9iifdje ein Perglafteg gotifepeg ^enfter, beffen Säben geöffnet
*) 'Jln Stellt biefeg Slltarg, 00c bem Spor, mürbe 1778 ein Dlololo«3Utür aufgefteHt, ber
im 19. 3abrbwubcrt serftört mürbe.
•♦) 3ia(b Silßer (HunftbL 1829) mar „ber Stoef ber Stanjeltreppe" ßcj^mücft mit einer
„S<bni^arbeit" [?], 2)tatia mit bem ^efugfinb.
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^al(. 0t. ^Mc^ad.
505
tucrben fomtten. S?on Stein ift bic Xumba mit üoffrunbcm 6^riftn§Iei6 auf bcr
oberen unb üier ^alberl^nbenen Äriegcrgeftotten nn ber oorberen
üoörunben Stmibbilbern oon 3o[e))b unb iWifobenm^ an ben fc^malcn Seiten; §rü§<=
renaiiiance um 1510; neu, mit Ölfarbe geflric^en, um 18G0. ®on §0(3, aud^ neu*
gefaßt, finb bie fialbfiguren ber brei fKarien unb bed ®o. 3obonneS auf ber 5:umba,
biefe oltertümlic^er al8 bie Steinbitbwerlc, nod^ me^r fpötgotifdj. Über bem itorb«
bogen ber iWifc^e jmci gemolte SBabpenfc^ilbe oon einer 9?eftouration im 3a^rc 1702
^errüßrenb. 5)ie ilJif^enmänbe toaren biS jur Sieftauration mit ^u^gemälben
^aO. 6t- 9li(4aelllit4e. Cibeig IMS.
gefc§mü(ft 2)ie Slif^c ift mie ein 9lltatfc§rein oerfd^Iicßbar mit jmei unglci^ großen
^lügeln, bic innen mit pacßgefcßni^tem unb bemaltem ®ilblocrf, außen mit ©cmölben
bcbcrft finb. 5)ic Slclieftafeln, neu in ^urbcn unb SKetall gefaßt, jeigen in fe^r leb»
ßaften aber bcrben Äomljofitioncn bic Slreujigung 3cfu unb bic Slreujabna^mc. !Die
äußeren SWalcreien finb 1702 lunftlog erneuert. 3)ic oier ^albßgurcn fte^en ben
f^igurcn bc8 ®robeg in St. 5lat^arinen (). unten) nal)e. (Slbb. @rg. 5ltl.)
Dlberg: SanbftcingruplJC mit tcilloeifer Raffung in SKetaH unb färben;
unter einem Slippengemölb, baS smifcßen ein Strebepfeilcrpaar ber Slorbfcite außen
eingebaut ift. ß^riftug unb bic brei 3ünger finb ooQrunb auSgeßaucne, überlebend»
große Statuen oon mittlerem SBcrt; oorsüglicß ift bcr Äopf bed 3o^onned. 3)ic
j^äfeßer ßinten am 3uun ald Heine fRelicfgeftalten. 3)ic öanbf^aft gemalt (öfterd
erneuert). 3ln ben brei Sißlußfteincn bed ©eloölbed finb bic SKuttergotted unb ber
S(ßilb unb ^clm bcr gamilie Senft oon Sußlburg angebra^t; on ber Stirntoanb
bic 3aßredjnl;l 1506. 9lm ©emonb bed 3alobud finb ^ierbueßftaben (^rößrcnaiffance»
506
Cberamt ^aK.
ffliojuSfcIii), bic beu <Spriid) ergeben: anior vincit omiiia. ©c^miebeifengitter,
17. Sa^rbunbert (3lbb. ©. 505).
^qQ. €t. Siic^arKtirc^e. S^OTgtR&^f.
Gborgeftübl in mit ornamentalen ©cbnibercien iinb Einlagen, 1.534
(infdbr.); 1900 reftnnriert. 3m JfrieS ber Stüdfeite moraüfebe 3n)cbruten oon naiocr
?(n^mabl unb ^orm, meift 23ibclfpriid)e (3lbb. <S. 506).
3n ber ©alriftei 'TBanboertäfelung oon 1606 mit biblifcben 3n)cbriften
nnb Crnamenten in aufgelegter Sanbfngnrbeit; nnb jmei gro^e eingeloffenc SSanb*
Digitlzeü üy Google
('taü. St. !Dli4ia((.
507
f(^räufe, beten cit^enc ^Ifjürflügel mit Meinen ornomentolen ^oijeinlogen unb mit
pra^tnoHen öer^innten Sel'c^Ingen gefd^mürft finb, ?(ngeI6änbem non oerid^iebener
«aa. 6t Wici^acIitiT^e. «egttK^ 1516.
^orm, '2(^iüflel| drüben unb ©riffen. 2)ie ^oljeinfagen unb Sefd^Iägc ergeben Der*
ic^iebene unb SWonogromme; ANNO DOMINI 1500 . 1508 .
508
^aflftfrciS. Obcramt §all.
IHS . MARIA . FO[?] . WM[?]; audj baS ®llb cinc§ S^otcntopfg u. a. (Sin fleincrcr
5Banb)c§ranf, für bie ©cfö^e, [)ot eine @ife«61ed)tf)ür mit jicrlic^ aufgefef^ten
bemaiten SBap^enfdjilben unb ©ürud^bnnbern, 1508. ®ie ^Ijür bet ©afriftei ift au^
otte, fpätgotifc^e ^djlofferarbeit. ^olägcfdjui^tcg ^.^ortrogefreuj, barod, 17.
Rimbert. Clgemölbc: 9(uferftnnbencr ßl^tiftuä; 1714 nnb ^amilie gleic^=
5eitig. ®ec gan5e 9?aiim mit ber reichen altertiimlid^en 5(u^ftattung ift öon ungetoöl)n*
lidjem ©timmung§rei3.
©toefen: ®ropc: ©pfttflotifcbc 'Ddnu§fclin{cbrift; pro populo catholico luaria virgo inter-
pelle; 9lcliefbilbdt)eit, Setfünbigung, Ütcnaifiaiice. 9kcb .t>cro{tS Übrouil ift bie grobe ©lorfe 1539
gegoficu unb 29 jebrcer. i^tHbflOtiicbe Ü)Jniu§felinj(brift: ANNO DOMINI MCC.
NONAGESIMO NüNO [1290]. 5^rifte glait, j^ton!, 13.— 14. 3«brb>mbert. ©ieberglocfe : ©pöt*
gotij(be 3JHnu»te(n: sanctus dominus deus. 16. Subrbunbert. 9trme|ünberglocfe : (^bflotifdic
SOtajuSfeln, AVE MARIA ufm. ©ine feebfte, glatte ©lode gehört ber fdilanlen, fcfili^ten fjorm
nach iuin älteren ©eläut.
Äircbengefäb«: ©ilberoergolbete ilclcbe: a. jpätgoti)d) [1516]. 2)er 5ub olä Se^§blatt
gebilbet, mit ©raoierungen au ber Cberpäcbe: SJlaria mit bem ©briflföib; bie brei bl- Könige,
opiernb; ein b. ®i}<bof mit Stab unb Sebmert; ber ©rjengel Uticboel mit ber Seelenroagc. ®ar*
unter Umidirift in ^b*'-Henaiffance*a)?aiu§fein : DOMINE NON SECVNDVM PECCATA NOSTRA
FACIAS NOBIS NEQVE SECVNDVM INIQVITATES NOSTRAS RETRIBVAS NOBIS. Knauf
getrieben; über ibm Sdjrift: IHESVS, unter ibm: MARIA. (9lbb. 507), b. fpätgotifd); fecb§*
blättriger [yub auf einem mit erhabenen fRofetten nersierten Stanbring. Über bem Knauf ftebt in
fpätgotifeben 2)iinu4feln: got hilf; unten: mit willen, c. fpätgotifd); fcöböblättriger §ub; bie
Knäufe be3 9lobu8 mit Stofen befebt; bie bajmifeben liegenbeu Spangen grauiert mit SJtabroerl.
d. fpätgotifd), Cberflädie beö fe^öblättrigen gu^cS graoiert mit IDtabmerf ; Knauf roie bei c. e. fpät«
gotifcb, flein (jebt Krantenfelcb), Knauf roie bei c. unb d. Silberne oergolbete ipatcnen; eine mit
Roller Stempel unb IDtarfe GF. Silberne 9lbenbmabl'§funnen : a.— d. cergolbet unb grooiert, 1667,
Stempel non 4>all, 9Rarfe ®lumenftrau& (?) in« Sebilb, e. ^e«gl. 1773, Stempel, Sebilb
mit tÖlumenftraub, IR F. f. ^eSgl. 1779 4)oll CR. g. h. grob, uergolbet, liamm auf bem 5:cdel,
9lug§burger Stempel, PS; um 1700. i. uergolbet unb bejeiebnet ED. k. llcin, ?lug§burg, IDtarfe
unbeutlid). Silberne £)oftienbüd)fen : a. uon 1769, Roller Stempel, 9)tarle L HB. b. non 1796,
.^■»aller Stempel, SÖtarfe F L R. c. mit i'tallcr Stempel unb 'JJlarle G F. d. mit Malier Stempel
unb unbeutlicber Utarfe: im Sd)ilb 3 roagreebte gefeblängelte fjiguren.
3(nfd)riften: 9lm SüBeftportal, in romonifeben IRaiuSfeln; BERTHOLT. 9lm 2reppen«
türnuben ber 3Beftfeite , in fpätgotifeben SJtinuSfeln : anno . domini . m . cccc . XXVII . iuchoata
est preses basilica . ad edificandnm . de novo . feria tercia p'xia post . festnm . sei . iacobi . ap’Ii .
9ln ber Safriftei, in fpätgotifeben IDlinu^leln mit einjelnen Snitiol«3)taiuäteln : Anno . dm. M. cccc .
Ixxxxv . [1495] an dem nechsten dinstag . vor S. Gregorientag . in der vasten . ist gelegt worden .
der erste stayn an diesem chore.
3m 9ld)ted bei lurm«: in fWenaiffance-Ültajusfeln: DO MAN ZALT 1573 IST DIESER
THURNEN VON NEUEM IN DIE ACHT ECKEN ERBAWET . WAREN DES RATS BAUHERN
CASPAR BUSCHLER . JÖRG SEIFERHELD . JÖRG BURCKHARDT * HIES DER MEISTER.
5)ei * fein Steinmebieicben ('Jlbb. 9lr. 30).
9ln ber 9lltar«5Dlenfa ber mittelften ©borlnpelle, in frübgotifdien 5ötaju§feln: DISE. CAPELLE .
IST GEWIHET . 1 . SÄT . ERASM . E . VND . I, SANT MARGARTE . VND WART GEBA WEN .
VÖ . DER ERBERN . FRA WEN G VTE . DER VELDNERIN . DO . MAN . ZELTE . VON CRISTES
GEBVRT . MCCCXXXXIIII . AN . SANT . MICHELS TAGE. Stein ftommt bemnaeb an§
ber obgebroebenen Kapelle ber fjelbner (f. o.).
“Senfmäler in ber Kirebe: 3m ©b^r, an ber 9Jorbfeite roeftlieb beginnenb:
5Mlbni8 ber fDlagbaleim u. 3cugumer Klofter, geb. ©onböfferin, 1794, Dlgemälbe (non ^etfeb?).
3n ber I. Kapelle (2ürballe): Sterbbenfmal beö ^rebigerS 3)eijfd)log, um 1720; §olj .
II. Kapelle: ^öljerne ©terbtafcl beä ^ier. ijirebigerä, f 1667; be^gl. bcS SRat»bettn ^ao.
$all. €t. Wicf)ae(.
509
Snieiffcl, t 1666; beÄflf. bc8 ®onböffer, i 1676. 3;ieif brei roobl oiiS einer SöerfftaU.
Sterbtafel beS 3- W. Sonböffer, ^rebiger«, | 1716. 3'P'itbe» ber II. unb HI. Äapeüe: grope«
Li*
A W
Hfl.
^oQ. €t. Vlic^arllfirc^. Oicabbenlmäler, innen, Worbfeite. I. unb 2. ftapene.
©rabbeitlnial be§ 3. gr- 53onböffer, t 1778, in buntem fUlarinor mit ©ipSfiflureH/ flafrtjiftifcb ;
gemeinfame? 3nfle«bipcrf non Xanneder unb Scbeffaiier (Elften ber fiarl#j(bu(e). ffleröffentliebt
510
3;agftfrei§. Cbcroint
iii flupftrffid) Don öallep 1781 (?lbb. 509). III. ftapcUe: ©robbcnfnial be§ 'SlöbtmelfterS 3ob.
^lamberger, t 1615, unb jcincr ©aftin; ^Uabofter; ^orträtfiflureii pollrunb; im Hufia^ ^odj*
rclief ber 2ouje ßbrifti/ oUcflOrii^eä SÖoppcn; im Stil SOI. ftcrnä. ^-»öljcrne gemalte
©cbenftafel beS '4JrebigerS ©. ®. SiMbcl, t 1707, ^lulfafe fef)lt. — ^c?gl. be8 ^NfarrerS 3. Dieib,
t 1710, au« berjelben Serlftatt rcie bie uorige. ^e«gl. ob«e Snjtbfift» >nit ®oti»gemftIbe eine«
©^epaar« bei ber ilreujigimg ©bi^ifti, um 1630.
^aO. 3t. SRic^aelttirt^e. lottimuftiflelmns nac^
tUobofKncUtf oon Scon^. Rnrn.
3ioij(beu bet III. unb IV. Jtapelle: ^ruuloolle« ©rabbenlmal be« Stäbtmeifter« 3. >yr.
Son^öffer, f 1770, ÜJiarmorfturf mit Ölbilbui« uub Statuetten (?lbb. ©rg.*?Itl.),
IV. Itapelle: 2otenf(biIb uon 2bom. Sanroalb, 1 1603. SJronjetajel für 'IBoIfg. flafp. Son*
roalb, StAbtmeifter, t 1734; mit SBappeu unb S^rift auf einer Draperie. Job. Jac. Schmid iu
Nürnberg fecit.
^öljerne ©ebenitafel (Jriptptben) für 2^oma8 S^meifer, | 1602, mit SÖUbniS bc8 arm»
lofen nunftfcbreiber« , bej. I. H; uub ©rabfcbrift pon feiner eigenen ^tanb. ©ingelaffen in einen
Steinra^uien CBanbfcbranf) au« bem 15. 3(ibrbunbert, mit Steinme^jeicben. kleine ©ebenitafel
für ein nerfrüppelte« 5rauenjimmer, 17. 3abrb»t’bert.
^all. 6t. 'JJtid)Qcl.
511
2Dappfiii(()eil)e ber 2W. äqI(). o. otcrnfelb 16.%. 9(uf ber 9Ulürnienia ein oorjüfllid)c3
9lalübofterteUcf ber 'Jlnferfte^uiifl ber 2oten narf> 6jed)iel4 ©eftcbt; aufflcnialt: J. Leonh. Kern
fecit (9lbb. 510). 6iiiflelaf|en in ein $enfmal für 6br- Stcllmag, Stöbtmeifter, f 1707.
3unfd)en ber IV. unb V. Äopeüe: 'Tenfinal für 3. 2. SoiuDülb, elcibtineifter, t 1778,
fDlmmorftjuf mit ißergol'
bnng, ibealen i^ignren nnb
ölgemalien 5)i(bniffen.
V. llüpdle: .2>öl*
jerne gemalte Sterbtafel
für 9lnbr. 'Jreitler, 1 1669.
©ebenttafel für bie
Stifter jnm ©pmnnftnm,
mit pielcn 92appen.
3n)if(ben ber V.
unb VI. iTapeüe: Senf*
mal für 3. 2or. SreA^ler,
Stübtmeifter, f 1725,
Stndmarmor, mit olle*
gorifcben giguren,ißntten,
ölbilbniS, Scbrifttafel,
SÖnppen.
VI. «apelle: ©e*
malte ©ebenftafel für
San. Scbmalcalber, Dr.
jur., 7 1636.
SBnppentafel für
bie Stifter 511m JHeicben
9llmofen nnb pon Schüler*
ftipenbien, 17. 3»^^'
bunbert, mit 9Mlbern
('IBerfe ber S^larmberiig*
feit), ©ebenftafel für
9ßeter f^imfiaber, 1 16^7,
unb fleinere für 9lfro
f^irnbaberin, 1 1633, mit
Stammbäumen.
VII. Hapelle: ©e*
benftafel für ben ^rebiger
^orrimoniuiS , t 16.36;
be?gl. für 3- ßreter,
9ßrebiger, j 16.35; CI«
bilbniS bed 3- iir- 5)ep*
fcblag, ^rebiger, f 1766,
in reichem oergolbetem
Sfahmen; beSgl. non 3«
Smei ©ngelgeftnlten.
VIII. ftopelle: 3 gemalte ©laSfcheiben, 15. 3«hthunbert, Stifterpaar unb iBappen.
malte ©ebenftafelu für 9)erftorbene, 17. 3«h>^hunbert.
9lm Pfeiler auhen hängt ein ©pitapbinm für J^r. % SBibel , ^irebiger , t 1691 , mit
bilbni# nnb gefchnihten Figuren unb 9Bappen.
IX. jlapelle : f^lügeltafel jum ©ebächtniä ber Stifter für baS 9Baifenbau8, 17. 3<th<^hunbert.
©ebenftafel eines Äönig auS Sillingen, 17. 3ahr^unbert, mit biblif^en Silb^en. 9lm
©ro^eS Senfmol für ©. S. 9frnolb, t 1746, .t>olj unb Stud mit 2 Clbilbniffen.
^aD. St 92ic^ad<tirc^e. Ocabbcntmäler, au6m, Korbivefttife.
Seiferbelb, Srebiger, t 1726, ClbilbniS in gefchnihtem IHabmen mit
2 ge*
CI*
512
3oflftfrei'$. Cberamt ^all.
X. flopcUc: 3^cnfmal für Sorcnj d. ^enfluiner Älofter, f 1761, fJIItaraufbüu mit 2 ®cuien
utib DlbüfcniS. '3)e8flt. für ®altf)a» ÜJiofer, f 1602, unb t 1610» 3llabaftcr, iPotiobilb bcr
gamitie unb ©cniuSfifluren ; manieriert, ^cntftein für eine lUmofenftiftung oon 1494, (jefe^t 1591
(3nfcf)rift), and bem ehemaligen <5chüf)e(han§. Über bem innen: Dlbilbni4 non IQl.
^atl. St. SOücbaelMiic^e. (Hrabbentmäter, äugen. Süb(citc.
Sciferhelb, f 1798, in gejehnihtem 'Jiahmeu mit 2(n)cf)i^ift nnb SBappen. Über ber 2hür }ur Safriftei
hingt ein 5)enfmal für % %x. öonhöffer, Ifjrebiger, f 1785, ^loli mit figürlicher Schniherei, ner»
golbet, unb ÖlbilbniS, Sopfftil; linf4 neben bcr Ihür fleht ein groheä Senfmal für 3Ä. fjr. ^lafpel
non ipfannenburg, t 1790, 3Banbobeli8f ufro. non ®ip§marmor unb .^olj, flaffisiftifch.
Sie Senfmäler, Sotenfehilbe, fjahnen unb onbere Senlinürbigfeiten , bie fich im Schiff be*
fanben, mürben im 19. 2iahrhunbert hioau^gefchafft unb nernichtet. Sie ganje jfirche mu^ ein
§ttU. St. ÜJMc^acI.
513
roa^re? 5Dtujcum ^ftUii'c^cr (Sejc^icftte flciocjen |ein. 2)o8 flir^enrcgiffec uon 1819 jftl< tiod} 240
2)en(m{Uer in ber Hir^c. Sictjt finb im Schiff nur no(^) 4, oKc auf .^olj flcmalt: für Slcronifa
Sc^ult^er, t 1590, mit ©ilb bcr S^erflftruiig ß^rifti; fDlclcfiior Söenfler, f 1602, mit 9lbra^amS
Cpfcr; ^einr. Sern, ^rcb., 1 1716, 50ilbni8; 9lol&- Sfleibner, 35efan, 1 1606, i5flmUien'S3otiübUbm§
mit 3obanne4 6o. unb SBolfgang. S. töüfdjler, f 1570 (unooUft.). 3. Steliroog, t 1679.
2)cntmöterau^en. 91 orb feite, non Oft nac^ Seften (9lu4ma^l):
©rabplatte für Äonr. [jEreutroeinj b. fl., t 1438, 5 SSappen. ©rabptatte be§ 91atf(brciberS
.peinr. Söinfelbofcr auS ©gingen, f 1485, mit ^ortratfigur in i^a^relief, 2 SBappen. 3. % Scbrog*
müUer, f 1703. ©rabplatte für ,t>an§ unb iöart^ol. ®üjc^Ier, bcibe 1494 f, 1 UÖappen. ©rab*
platte be4 Stübtmeifter4 3* 5Ji. .^artmaun, f 1744, bejcirbnet: @. ^!. Üadorn. 3* SBibel,
I 1702. 3- 2* ®re({)§ler, Stöbtineiftcr, 1 1712, bej. fyrepönger. ©rabplatte mit 5 äöappen unb
3nj«brift: michel senft der alt, | 1471. ©rabplatte non vridrich schlez, 5 'JBappen. ©eben!»
ftein für ©ertraub Sogelmennin , f 1563, mit Iportrülfigur unb 4 Sappen, ©rabplatte für siz
schnowasaer, f 1409, 1 Sappen. 3> '-ß- Stäbtmeifter, 1 1711. ©afp. t 1565,
Don Scblor. ©. ©ber^art, f 1516, ('^Ibb. 511.)
Seft feite: *Sentftein für 3of- ®ogelmann, f 1568, ^orträtfigur mit fja^ne, norjüglic^.
@. fy. itllin^ig, ^faaer, 1 1645, mit aDegorijc^em fjlat^relief. Seb. ©urt^arbt, f 1653. 0r. ^jör^
mann, f 1642, bejro. 1. B., allegorifcbe fyigur. ®enl|tcin für Solfg. Saninalb, f 1581, renooiert
1770 non ©üntter (injd)r.); 3 Sappen.
Sübfeite: ©on 0. nach S. : 3- ©. Stabtmanu, Stäbtmeifter, f 1670, Sappen: ©ulten.
iJao. Stabtmann, | 1631, Sappen, ©br* Stellinag, t 1625, Sappen, beij. F. F. ^enf*
ftein für ©. ©b- ©onböffer, ©rebiger, f 1676, ©orträtfigur, ber Unterlörper bebecft non ber Scbrift*
tafel. flbnlitb bie folgenben ©rebigcrbenffteine: für 3* 'Seibner, fl606 ; 3t>fcf Slobtmann, fl676;
3. ©oob, t 1632 ; 3. S. Seibner, f 1669 ; 3. ©. Sibcl , t 1710; 3. fyr. ©onböffer, f 1783,
bej. 3- ©• unb einer ohne Flamen unb $atum, 17. 3ubtbunbert. ^ier. Slopffer, f 1666,
Sappen; 3- Seefrieb, IHei^SfebultbeiS, f 1636. S. ©. ©oiiböffer, ©atsfonjulent, f 1775.
©rabplatte einet grau, flnf. 16. 3ubtbuubert§, Sappen: ©gen unb 3 anbere. ©rabplatte
für ©olfart ©gen, t 1499, 2 Sappen, ^enlftein für flnt. .'^ofmaifter, f 1531, Safcl gebalten
non ©litten, mit lateinijdier, griecbijiber unb bebräijcber 3nj(brift; smijcben ben ^in fleineS
glacbbilb : ©ottoater nimmt bie Seele au4 bem i^ei^nam ; intereffante grübrenaiffance. (flbb. 512.)
Xenlftein für Äatb. ©brerin, | 1560, ©orträtfigur, 10 Sappen. 5)enfftein für flgatba
3<bencjin, 1 1559, ©orträtfigur. ^Cenfftein für bie Sitme be§ fReformator^ 3<>b* ©rens, mit ©rab*
fcbrift Don bem Sobne. Diefe 3 grauengtabmäler mobl non einer unb berfelbeu .^lanb.
©rabfteiu für gr. ©. Sibel, t 1754, mit S^rift; gefertigt non ©. S). Sadorn. O. gr.
©epfiblag, f 1766, bcj. Ö. 6. ©üntbcr. 3* ©• ©epftblag, '5)cfan, t 1717. 3- 2. Seifcrbelb,
©reb., 7 1725, bej. 3- ®- ©robftein für ©arb. Seitftein, f 1581, ©rofilfigur in ©elicf.
©rabftein für lleonb. geuibter, Stäbtmeifter, f 1561; Sappen, ©ieltb. Secjel, Stäbtmeifter,
15 . . (?) ; gigur. Steiner ©rabftein eine? .^lerrn non ©euenftein mit 3obr«äiäbt 1329 ; bo<b ei«'
gemauert. *)
9lur ein tleinerer Jeil bet 'SJenlmätet ift oon Anfang an an ben Sircbcnmauern anfgeftellt
ober auigebängt; bie ©rabplatten lagen urfprünglid) auf ben ©räbern fetbft. Sie flammen au?
ber Sircbe unb ben abgebrocbencn Sapellen ober auch non freiliegenben ©räbern bc? Sircbbof?.
Sonftige?: goffilcr ©lammutjabn in »ergolbeter Scbmiebeifenfaffung aufgebängt oor ber
mittelften ©burfupellc, ol§ nermeintlitb«^ ^otn eine? ©inborn? ; baber bie jmei ©inbornfiguren an
ber gaffung. 9iüd» einet übertüncbten , bei .fiaufer a. a. O. S. 72 miebergegebenen gnf^rift ge»
funben 1605 im ©üblertbal bei |>obenftatt. — 3» ber Safriftci eine üulberbibel, gebrudt 1599 bei
Öor. Säuberlid), Sittenberg, in Otiginaleinbonb non gepreßtem unb bemaltem ßeber mit ©ilbni?
Sutber? unb gubre-^iubt 1569. Stiftung?eintrag non 1648. -- ©iferne ©Henma^e, um 2urm.
•) ©alb na^ bem Stabtbranb i. 3- 1383 machte baS in ^aH anfäfpge ©efcbled)t bcr SRitter
non fReuenftein eine bebcutenbe Stiftung für bie ©rbauung eine? langen SRfinfter? an bcr ©jarr«
firebe (3äger, Sunftbl. j. ©iorgcnbl. 1829, S. 361).
Paulus, 3!enfmälct au8 ©ürttembna. aoflftttei*-
33
ri'cirtuu i»0U.
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K vilw 'f« Wttc» vom tO, vVtbibuuMt rtb. ^»oUtatfKwmAlb«: '>bünnt» auf
«‘"«n 'i'W’nrtr .IKillu* «tmhrt.
't vv-t. «\\tD»\vumt. U, f\v «'trtbtV'farrlirAe. für bat Stabltcil Urfi
bob wlsbouV WcUOU't \vs\b\<vl)v'u\lui) XH'« bot (Nwibcrmi iv Sknbcim. Urban um
' U'^tromünltdk lAOö
'^iial iHin ’Scnbaia, uBtcr
b<« '^trt*nat bcr 'Ähn ?Scu*
bcrbi eia pleb*a*}
Katb^rin^ I.'rr::
rorv^lL:>itS»c 5ferici>fj
^'rJ. i;jU^ vSrtKiix xztaJL
X. C'Ä^ «. l±4. Xai ic
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^oll. St. iJot^orinen. 515
^all. €t. Aat^arinentiif^e. 0tunbii6 unb S()0rann4t (öltet .SuRonb).
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516
3aflft(rei§. Cbcraint
{tan. st. Aat^axinenlin^c. Sinael^eitrn Dom Xurm.
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^all. €t. i^at^arinen.
517
,^all — ift bis auf baS 2)ad)gefd§o^ erholten. ®r ift im ©runbrife oblong, bie
brcileien Seiten, gegen Cften unb SSeften, finb im Srbgefc^o^ mit jwei Spi^bögen
geöffnet. 5)ie fc^möleren Seiten tooren urfbriinglid) beibe Oerftörft unb enneitert
burc^ tonnenförmig übertoölbte 97ifd^cn. Über 2)ac^ finb bie Sreitfeiten f)albiert bur^
Sifenen ; bie gelber im unteren ©ef^ofe mit einem 3fiunbbogenfrieS abgefc^Ioffen. ?tc^t
gefoppelte Sc^aUöffnungen. I)ie ^^eilungSfÖuIc^en, beren einige nm Schüft oc^tedig, finb
teils mit p^nntafti)(|cn ®löttertelc^en teils einfad^er in teltonifdjen formen abgebedt.
^aU. (st. ttat^arinentirc^c. unb Sqnagoae. lüemälbt ber obeten glügelc^tn be« HItaTfebrein».
5)er l)0(|gotif(^e S^or oon 1343 ift o^nc Streben eingetoblbt auf ®imftab*
rippen mit einfo^en Äbonfolen, am Sd^lufeftein (£^riftuSfopf. 3m Gtjorfd^lufe brei
jmeiteiligc *Jon fpätgotifc^er ®ilbung beS Stob* unb SDkfjmertS. Sin ber
Sübfeite um 1460 ein größeres breiteiligeS mit ben formen oon ber SJZic^aeliSfird^e.
SOSit bem S^or tont bie tonuengemölbte Safriftei gebaut.
©laSmalerei: 10 Silber auS ber 1343, jebt feit 1900 im füblic^en
IS^orfenfter jufammengeftetlt, mit einigen mobernen tafeln, üon oan 5!reef, SKünc^en;
friil)er im norboftlidjen (Jljorfenfter (ogl. SilberatloS, Snnb III). Sie flammen an*
fc^einenb auS 5loei oerfd^iebenen eine 9iei^e umfaßt 8 Silber, bie auf
blauem, in Dianfenmuftern bamaSjiertcm ©runb in gelb getönten bodjgotifc^en Slrlnben
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«lojJB »jq 0II»q>iÄ J^iiuujuiao^jOB 49 •U«')
518
3aflftfrei4. Cberamt
ftel)cn unb feitlid; üon blauroten ®änbcm
mit fiiliennmilcr eingefaßt ftnb. 2)ie)c
umfaßt 6 Figuren oon 5!ugenben,
bie fiegreid^ baS Softer niebertreten, je
burd^ ein ©prud^bonb mit 9?amen be=
5ei^net. 3)aäu lommni 2 ^eiligen»
geftalten: 3)orot^en unb SWargoreta. 55ie
Qubere ©nippe umfaßt nur noc^ 2 Silber:
®t. Stot^arina uor ben ©ete^rten Hon
9(Icjanbritt unb bo3 fJ^^STfwer, beibe in
9J?cbaitton8 auf getoürfeltem ©runb.
3)ie 51irc^e patte brei ?iltarpfrün«
ben : jn U. I. ^rau, ben pl. 3®öIfboten
unb ©t. ©rpart. Som (Sporaltar ift
ber ©dp rein erpalten, ein oerpättnis*
mäfeig früpeä SBcrt (um 1460); 1858
burd) ©roß unb 1900 bur^ ©. ©^mibt
reftauriert, ftar! übermalt. 2)er geöffnete
©dprein fteüt ba^ Seiben unb bie Sr=>
pöpung beS (SrlöferS bar. 9luf bem liiifen
S)oppclfUigeI gemalt auf ©olbgrunb:
Ginjug in Serufatem unb Serrat; im
©^rein gefepnipt unb gefaßt in ©olb unb
garbe: S)ornenfrbnung, Slreujtrngung,
51reu5igung, ?(uferftepuug; auf bem re^*
teil ^lüget: ^immelfaprt (Sprifti unb 5(u3»
gießung bcS pl. ©eiftc^. ?(uf ben geöffneten
glügclcpcn beö pöpereu aKittelftüd^ bet(
©dprein« : 3)ie Stirdje unb bie ©pnagogc
in grauengeftalt. 5)ie ?lltarftaffel jeigt
gemalt bie Sruftbilber oon ßpriftu«
al« Salvator mundi, mitten, auf bem
Xpüreper, 5toifdpcn ben ^eiligen fflZario,
Äatparina, Sorboro, Situ«, (SraSmu«,
©ebaftian. 35ic Sruftbilber finb oon
erpabenen ©pißbögeu eingefaßt; ber
©runb blau. 5)ie fünf ©nippen im
©eprein finb je au« einem ©tüd ge»
f^nißt, figurenreiepe bemegte Slompo=-
fitionen llcincn Wafeftab«; oergolbct, nur
bie gleif^teile bemalt. Worunter gül*
lungen oon fein bur^broipcnem 9J?aß»
wert; oben Salbadpine mit feinem ©itter^
tocrl unb ein grie« mit burdpbrodpenem
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4'tatl. 8t. flat^arinen.
519
SKa^tuerf. ®ic Äleinarc^lteftur öuf bcm ©c^rein ift inobern; bcr alle SlriijifijuS
Dorjügli^ gejc^ni^t. ©cfc^Ioffcn jeigt ber ©c^rein auf bunfcliarbigcm (^runb gemalt
bic ^eiligen SJi'aria mit bem S^rifttinb, SJat^ariua, 3ol)onne^ b. %. unb Soljaniieg @t).;
bic Oberi^iirc^en : Barbara unb 3J?agbaIena. ?luf bet Siiicfieite finb am ©^rcin bie
©cjt^i^te oon ber c^emcit ©d^lange 9J?o[e unb an ber ©taffel 3luei ©ngel mit
4>an. St. ftat^acinentirc^t. Wufnfle^iino, gric^niott Siuppe im 9lUat|i^itin.
üciben§toer!3cugen grau in grau gemalt. X'aä S03erf flammt offenbar au§ berfelben
SGBerlftalt loic baS fRicbener 9lltärd^en in ©tuttgart (M. V. A.).
®in ^oljgejc^ni^tc« 5lrujifir oou lünftlerifc^em SBert, 1900 neu bemalt, ^ängt
im 61)orbogen.
^1. @rab oon 1470 (infdjr. an ber 2!umba, nebft 'Ißabpen: 3 halfen, belegt
mit 1 fc^rcitenben gefrönten iiöloen unb ©igla S. K. V.). 5!umba öon ©tein mit
jtoei ^alberbaben angearbeiteten Figuren fdjtafenber Srieger an ber 33orbermanb.
ü^eic^nam 61|rifti unb ©tatuetten oon C^Eofebl) unb Ülfifobemuö in ^olj gefd^ni^t;
^albfiguren oon So^anneö unb ben brei 9)farien be^gleidjen. 3)ie ^oljfiguren be=
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520
3agfttrei§. Cberanit iioD.
malt (1846 ne» bemalt mit Ölfarben). ?ln ben 9?ifc^entT>äubeu tnaren jmei @ngel
mit fRaucbfÖffern unb Sferjen gemalt. 3e^t finb fie mit einem grofjen, grellen ^evpi(^»
mufter überzogen. ®ie Figuren finb mo^I in berfelbcn SSerfftatt gef^affen mie baS
bl. ®rab non <St. aWid}ael.
Ölberg, früher au^en an ber ©otriftei, je^t in einem bö^c^^cn ®ebäu§
(1851) im Sbor. ©tatuetten non ©briftnä unb ben brei ^tpoftcln, 1851 neu — mit
Ölfarben — bemolt. ©igentiimlicbe, maljcnförrnige i^opftb^cn mit fpibiQcn 9?afcn,
^an. «t. iiatijaTinentirdir. flberg.
mürrifdjem 91udbrud. 93on anberer ^anb alg bie Grablegung bifcfelbft, aber au8
berfelben 3cit-
©teineme ©tatuctte ber bl. S^atbarina, bemalt, 14. Sabcb^i^^^rt; früher
außen an einer @cfe ber ©afriftei aufgeftellt.
^olägef^nißte Gruppe ber 9JZuttergotteg mit bem Slinb, fißenb, fpätgotifcb
um 1450, bemalt (neu), frönfifcb. ©tanb früher auf einem §lltar im ©d^iff.
^anbtaberiiafel, um 1420 mit jcbmacb erhabenem Ißecontfabilb tm (Siebel^^en unb
5mei oon (Fngel^cn gefialtenen äöappen beä iHeich^ unb ber Stabt, ^racbtoolle^ unterf^atfteS
tJaubmerf am Socfet. 3)a5 Steinroerf mar farbig gefabt, baS ©itterlhürdhcn uergolbet (erneuert).
2 n u f ft e i n , fpötgotifch um 1450. 3« ben Spifjbogennifrhen ber 13 Seilen gemalte Süruft»
bilber »on Ghriftus! unb ben jmölf Soteii, übermalt. ')lm IHanb ftchen bie Flamen ber 2orgeflellten
cingehauen. .t'öljcrner, bemalter 2ecfel, Spütrenaiffance.
.^all. 3t. {{at^arinen.
521
^11. 6t. ^at^arinentirc^e. ^oQ. 6L ffat^aiinentirc^e.
6totuftte bcr i}l- ftat^orina. ffianbtabenialtl.
ftanjel Don 1694 (3iijt^|riit am 2JecfeO, 1900 bc8 unb ber Ireppe beraubt unb ucr»
je^t. mit Scbnibroerl, teüpergolbct. ^In ber ^kflftung 4 Statuetten ber @pangeliftcn.
Sc^taUbedel 2 uon ß^riftuS [jc^jt bcjeitigt] unb 3t. üat^arina. öibeliprut^inf^iriften. 2 Stifter»
mappen.
^ItarbrüftungSgitter, S<bmiebeijen mit ^Mättern unb fHojetten, tciloergolbet mit
Scfiattierung in Qlroiijefarbe. 1799. J PT. M MT.
522
3afl]tfrci^. Cberamt 4>all,
^oll. 6t. Stat^otinenliTCl^e. 609. Qeic^tftu^I.
I
i
3 n> e i { i b / )0fi- fp&tgotifcb um 1470, mit
Stücfmanb unb burcbbrocbener ihdmmg, bie Seitenmänbe
ebenfaQ4 mit 8tab> unb üna^mecf fenfterartio bur^brocben,
bie ÜBangen geicbmücft mit erhabenem ^anfengefcbling
(9Ibbi(bung).
3roei Heine ^oljtafelgemölbe, einft beim Opfer*
ftocf aufgebAngt, mit ^arftellung be^ ^ImojengebenS unb
Unterfcbrift : 1540.
!iiicbt mehr fi^tbar: 1 SBanbgemötbe; ä^orberei*
tung ber nceujigung, um 1450, 1894 aufgebedt unb teil*
roeife übermalt, 1900 uerbant. ^(quareUtopie in ber Safriftei;
iOefcbreibung bei ^ier) a. a. O.
Itircbengefä^e: ftranfenfelcb , Silber nergolbet,
i$u^ rabiat gebiufelt, 6uppa graniert mit iputten, trafen
unb IRanfen. 3u)4)nit iu 9tenaiffance>^iajugfeln ; boc pocu-
Inm novQiu testamentum est in meo sanguine . bibite ex
boc omnes. ^uf ber ba.^u gehörigen ^oftienbücbfe ftebt:
verbum caro factum est. 1578. ^»allcr Stempel. fDiarfe:
3 ^irfcbbörner (?). 5)iejelbeu an ber '^latene beS ÄeI4)4.
ftelcb, Silber »ergolbet famt ^»oftienteUer ; Unterer mit @ra*
nierungen oerjiett unb batiert 1701. kleiner Äelcb nom
Anfang 18. 3<>bcbunbert4, filbernergolbete J^oftienbficbje mit
Stempel G. Heinr. Wacker, um 1800. Silberne SBein*
fannen: a. mit graoiertem 0anbelmert unb ^eiluergolbung
1738, Stempel uon ?lug4burg CO* 5Diorfe F. b. 2e§gl. 1742,
Stempel oon fJiümberg, 3J?arfe non 3- 3- (roeiblicbe
3igut). c. ®e?gl. 1741, Stempel unb Diarfe roie bei b.
d. 2;e§gl. 1744, 31ug*b. Stempel, PH.
3 @ loden, alle gleidbmöbig ge')iert mit ^'taller
ilBappen unb 3>M4ri)t SOLI DEO GLORIA, 169 . . SSor*
tragefreu) boUoef^uibL 13. 3uh<^^tmbert.
5)enfmäler, innen: ÖlbilbniS oon 3- 3- ®«i'
~ f^lag, I 1752, ^Munrer ®. fl. ®ölb, 1 1745, 3- ®ötj(b*
mann, 1 1740, iPfarrer ®. Xötfcbmann, 1 1786. Sterb*
benfmäler, oon .^olj, mit biblijcben ©eimSlben, au8 bem 3ubr 1600, für 3lbr. (Sifenmenger , mit
2öeibna(bt4bilb ; 1664, für Q» 3Jf SDlangelt, mit ®rablegung; 1605, mit Sif^jug ipelri.
?luben: ©rabf^rift an ber ßborroanb: Anno . DNI . M . CCC . LXXVIII . 0’ KATfilNA .
DE . GERSTETE . DÖICA . OCVLI . ET . EODEM . ANNO . FIA . QNTA . P . OIM . SCORV .
0’ . IHOS . FILP . EI . ET . FERIA . TERCTA . P . [ELISABET . 0’ . IHS . MARIT . EI . CO .
^all. 8t. jtat^arineii.
523
^aO. 6t. Uibanttirc^e i.Untrrlimpurg). Onnenanfic^t.
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524
Cbcramt §qü.
PATER . IHIS.] ?hiffö|uiig nia^t mu bei beni oo . Scbroicrigfeit (ogl. dafpart, SB. 5^.10, 208;
fllcmm, 511'. S.'ib. 1885, 197; Äolb, SBibmann @. 211 Sinnt.). lOHS nnb IBS ift anfiulöjen in
lOHANNES. Seeluft ber 3n|(brift fel^lt je^t.
{>all. St Uibanilird^c. 9Iltaifc^rcin.
Olrabftein bcr Hatlj. Giienniann, f 1572, mit 5HcIic|, 'Bortifttfigur. TeSßl. ber ©op^ie ©röter,
fleb. 3)üi(f)lcr, mit SBnppen, non SJcjolb. Tc^ßl. cinc3 Sd)nltcr, t 1619, mub non töesolb.
TcSfll. 2). Sl. iKöblcr, f 1709, pon 5. 2t- ^yrepfingcr. Xcsgl. 3. 5£. iüöurlen, 1 1788, pon Sl. fflittcr.
®. flern, SJfnrrcr in forenjimmern, tl731. ©rabinicbriften jür i^fnrrcr 5Dli(b. ©röter, tl572,
Sabina ©röter, f 158.5, Biieb- ©röter, j 1590.
$aU. St. Urban.
525
4. ©t. Urban in bcr SSorftabt Untcrlimburg, cu. ^iUalfird^e öon ©t. ü)?ic^QcI.
1283 taufest ©c^enf SSJnltljcr bie gt^cUjeit bcr Änpcße ju Untcrlimpnrg non
Äomburg (nnb bcr Pfarrei ©tcinbac^) ein; feitbcni, bi§ 1808 ift fie ^farrfirc^e;
lüirb non ^qII (1542) reformiert nnb fpÖtcr bem Ärei^fontingent nl§ @arnifon§firdjc
eingcräuint ; non 'SMirttemberg bem
cnangclif^cn ©otteSbienft bc^
@brcninna(ibcnforp§ 51t 5tombnrg.
Sine Grncucrung fnnb 1698 ftnlt.
(Smporen inurbcn 1614 nnb 1765
eingebaut. Urfprünglic^ einfe^iffige
itapeUe mit ebenfo breitem unb
langem, breifeitig ge)rf)Ioffenem
(i^or, an beffen 97orbfeite ber
Xurm, nrfprünglic^ jugteie^ ©afri»
ftei, ftet)t; ber Sf)or geiuölbt mit
einem Äreuj» unb einem fec^§»
teiligen Sterngetnölb, jroeite J^älfte
IS.Sa^r^nnbertö. ©päter erroeitert,
an ber 37orbfeite auf ber ganzen
fiiinge be§ ©(^iffS um bie öreite
beg ^nrm^, an bcr ©ubfeite burc^
?lnbau einer Äapette nor bem
d^or; fo mürbe 5Raum gemonnen
für älnei 97cbcnaltare. Urfprüng*
Ii(^ ift no<^ bie romanifdjc ?lrc^i»
teftur beS Jurm'ä! in feinem maffinen
2;eil, bem um 1698 eine ® loden«
ftubc mit ^elmbad) mifgefc^t mürbe.
Uripriingtid) finb auc^ am dl)or
bie Sifenen unb ©imfe. Cb bie
gotifc^en Sl)orfenfter gleid)cn Ur*
fprungS finb mie biefe romanifi^e
ÜKauerglicbernng, ift frnglid); im«
mer^in gehören il)rc l;odjgotifc^en
formen noc^ iu3 13. 3al)r^unbert. «>011. st. utban«ntdjt. fBonbtabfmorei.
('Jlnberc finb fpätgotif^ neränbert.)
5)ic Sifenen finb non fogenannten diamanten cingcfänmt. ®a^ erfte ©efirn^ bed
$unu§ ^at in bcr 5?cl)lc roUenfbrmige Äonföld^cn. 5)ic ^^cilungefäuld^en ber ©d^aU«
Öffnungen ^aben Söürfelfniiufe non fd^ncibiger dleganj (5(tl. drg., %. 42). ®a8
©emölbe im dljor ift ni^t me^r baS urfprlmglid)e ober urfprünglic^ bcobfic^tigte ;
bod)gotifd)e 9?ippen, bie aber immerhin auc^ nod) bem 13. Sabr^unbert angel)örcn,
fteben auf berben frü()gotifdbcn ii^onfolen, bereu gleichen in bcr Äirdbc 5U Xbüngenthal
(091. $ott) norfommen. 5)ic 9Keftpforte mit ihren ©tabnerfchneibungen im ©dheitel
ftammt aul bcr üJZitte be§ 15. SahrhunbertS ; fo auch einige fjcnfterfiillungcn am
526
3aflftfrei§. Dbcramt
©d^iff iinb bie <2eitenfabcHe bcr ©übfeitc gct)öit luo^l biejer Soiijcit nn,
bic burc^ bo§ 9lIllanjnjQppcn £impurg=2;ierfteiii im 3:prt)ogeu bcg (Skiffs bejcidjnet
mirb a(ä bic be3 @d)cnfen griebric^ V. (geb. 1445, gcft. 1474). ?In brei öon bcn
Dier S?onfo(en bc3
(5Jcmö(6c§ ber ffapeffc
finb SBoppenfc^ilbe
cri)Qltcn : Sobcu»
©pon^cini, 93inftingcn,
©lanfcnbcrg: ?ibncn
bcr (Sufaniie u. ^ier*
ftcin. ?(m öjtlic^en
ec^Iußftcin bcS ß^orä
ift baö £amm ©ottc^
a»gge()Qucn ; ber «or=
bere i[t leer. 5lm
©c^lu^ftein bcr ©eiten»
fapeße ba§ Simpurger
5Soppen iinb brei
Stöpfc in einem 9?icr»
pQjj. Slitf ben ©0^1»
bänfen jmeier ßpor»
fenftcr liegen ein £öh)C
unb ein öermut»
Ii(^ Vertreter bcr Sie»
mente ßrbeunb 3Baffer.
5>ieQlteÄirc^^ofmaucr
ift erliolten ; bag ®an3C
gibt nad) £agc nnb
Umgebung ein an»
jic^enbeä, cd^t länb»
lic^eS S^ilb.
Snncte ift ^eut bag
cinjige unberidjrte 58eU
fpiel cineg altbaflijcbcn
®ottegl)OH jeg , ebenjo
l'c^ötibar im lünj't»
lerifc^cn ©inne aiö im
fulturge)c^id^tlic^en.
SDZödjte bem Sfir^tein
jebe SBicbcr^erfteÜung erfpart bleiben, bie mit bem 5t(ten aii[räumt, um ju uer)d)önern !
9lugftattung: ©djrein auf bem ß^ornltar, um 1450, nod^ unberüt)rt
im 2Be[entIi^en. ®ic 5^ügel (ein ^nar große unb ein ißaar Keine, obere) feplen;
fic maren mit ©emälbcn au^geftattet, beren no^ ®rüneiicn, 3D?ou^, 5Bangen gebenfen.
®cr ©c^rcin I;at noc§ Breitformat, oben mit ert)öl)tem SDUttclteil, ber mit Rinnen
{»aU. 6t. Urbanetiic^e. Sebenltafet fär £ubn>. 'Otriin, t mt‘2.
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^all. 8t. Urban.
527
bcfrönt t[t unb ein fd)öne8 bemaltet Ärujifij: trögt, 3m Sd^rein fielen unter einer
burc^brod^enen Äleinor^iteftur mit .f)nngebögen brei ©rupfen non ficinen giguren:
tS^rifti ©eburt, mitten; ?lnbetung ber SSßeifen, rec^t« öom Skfe^oner; Sefebneibung,
lint^. Uber ber ©eburt erfd^eint im Dberteit bie ^olbfigur ©ottöater^. 3?ie ^igür»
eben [inb jumeift oergolbet, bie ^leijcbteite bemalt; unb fteben öor einem gemufterten
©olbgrunb. Sergolbet ift Qiieb bie Äleinordbiteftur im ©ebrein unb baS burcbbrod)ene
ÜWafetoerf unterhalb. Sin ben ;^öngebögen bö”0C” SBappenf^ilbe, mie eS [cbeint
bief eiben Slbnenroappen mie am ©elnölbe ber ©eitenfapeöe. 5)ie ©taffel [teilt einen
nieberen ©dbrein bar, in bem meiblicbe 33ruftbilber non |)ciligen ftanben; auf ben
Slügeln unb fe[t[tebenben 3^eilen ber Söorbertoanb ift ÜKalerei: ©briftuö unb bie
3n)ölfboten in S3ruitbilbem (Slbb. ©. 524). Unter ben ©ebreinen biefer beftimmten
©ttttung, bie toir öon öatt unb Umgegenb fennen, erfebeint ber ju ©t. SBatbarinen
^alL €t. UrbanSfiTC^e. Smpoitnfäulen.
als ber altertümlidbfte, ber biw ju Urban ift ber beftcrbnltene. ®r ift mabr-
fdbeinlidb audb geftiftet uon griebri^ l). fiimpurg unb ©ufanna ö. Sierftein. Slefte
eineg 5 weiten SlltarfcbreinS, beiberfeitig bemalte tafeln finb in ber ©taatg-
fammlung üaterlönbifdber Slltertümer in ©tuttgart, 9lüdfWanb unb ^lügel einer
ißrebetta unb jwei Dberflügeldben ; bntiert 1491, ulmifd^. Über bem ©botaUar ftebl
ein Ärujifij, bemalt, um 1500.
^tauffufe, ©anbftein, jwblffeitig, fpötgotifdb, um 14.50, öbnlicb ber aug
©t. 3obann ju $all, bie je^t in ber ©tabtKrcbc 5U ßrailgbeim ftebt. Sin ben Seiten»
felbem finb bie ^toölfboten gemalt, 18. 3abrbunbert, öielleitbt auf älterer ©runblage.
©teinerneg Sßanbtabernafel, um 1450, mit Silbmerf ; ^Judb ber SSeronifa
unb jWei räudbentbe ©ngel, Sllteg ©ittertbüreben (Slbb. ©. 525).
3n ber ©afriftei ein alter Sluggufiftein. darüber eingemauert ein ©btiftuglopf,
frlibgotifeb. Sllteg 2!bürbefcbläg.
Äanjel üon ©anbftein, ®rüftung bur^brodben mit 95?o^toer!, on ben üier
©dien iJaubfonfolen, für ©tanbbilber; ©toct alg 93ünbel üon nier ©öufeben gebilbet.
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(an. st So^aitn. (Srunbri6 mit beigcaeic^nettn Smfttcn.
528
3aflftheii?. Cberamt ^>aü.
S()orgcftü^I, iiod)
in ^üd^gotifc^cn einfachen
gönnen. 5m in
bet 9?orbioanb 9?i|c^e
eineä Ölbergg. iönjn ge*
bört ioobl bie [c^öne
fnieenbe gignr, bie bn*
neben nuf einer Sieben*
Ionb!onfoIe antgejteUt i)t;
oieilei^t ein Stifter, erftc
^nlfte 15. 5af)r()unbertg.
‘?cnfniÄler:5nncn:
©rabftein für ©eorg Sd)ipal>,
1 1579, mit Söappcn. 5)e§fll.
für ^crm. Jöüjcblcr, 7 1591,
mit iporträtfiflur (iyotiorelief),
Stil Sem Scblöt^. Se^gl.
für @ufrof. ^üf(f)Ierin, 1 1580,
mit ^orträtfiflur , glad)bill>
oon Dom. 3)c^8t. für 5- -t*-
31curlin, f 1608, mit Slinb§>
figur. 5)e«ßl. für ^Ign. ÜJto«
lerin, geb. Senfftin, t 1630,
lEÖ. S!e?Ql. für 9lnna ÜJiaria
non ßrailebcim, 7 1631:, 2ö.
Steinerne ©ebcnftofel für
ftunig. DOn Jegernnu, 7 1621.
SJeSgl. mit SotioOHelief einer
fRitterfomilie um 1600; Si'op«
pen; Schrift mileferlicb. Vöt«
jerne ©ebenftofel ber 3^arb.
Söerlin, geb. Sebenjin, f 1578,
nergolbet unb bemalt, mit
Sarftellung bei fog. ©naben*
ftuhll, ^Jortrötfiguren unb
Söappen (?lbb. S. 526).
21 u neu: ©rabftein
für 5oh- €>ertlein, 7 1567.
®elgl. für ^^farrer .^iefeel,
t 1738, mit ä^appen unb
©enien. 3)e8gl. für 5* 2-
©ifenmenger, 7 1688. ©rab«
platte für llolfbart pon i^on*
hart, t 1407, 09. 5^c«gl.
für Otolfbart uon ^onbart,
t 1448, OB. 2)elgl. für @.
3fr. OBibel, 7 1689, non %
2li. ^iornung. 2luf bem che*
maligen griebbof ©rabbent*
mal einel Scbiöer, ©mpirc.
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^all. 8t. :^o^onn.
529
Unter ber !Xurniftiege : @rabplatte mit '-lOappen
unb Umic^rift: ANNO DOM . M . CCC. LXV . . . .
5. S^emoligc 5ltr^e <§t. So»
^ann unb So^anniter^of.
1228 mürbe baiS 8pital }uni ^(. So^anneS
burc^ bie Stiftung eines ^Bürgers erneuert OIB.
U. 734); bie erfte Stiftung ift unbefannt. 1249
na^m ber So^anniterorben eS in SDermaitung.
1288 ift bie ^)of(opeIle erbaut. 1317 (bejm. 1323)
gebt baS Spital mieber in ftdbtifcbe iBermaltung
über unb roirb neriegt auf bie Stelle recbtS beS
flotberS, am Sa^, mo eS bfute noch ftebt. 3m
3obanniterbof aber roirb 1385—1404 bie Äapeüe
erroeitert unb 1404 neu geroeibt. S<bon 1298
bat fie 8 ^illtdre. Sie gehörte in bie ißfarrei @ott>
rooüSbaufen. 1539 roirb fie nom IRat gejcbloffen
unb bann bem enangelijcben ©ottelbienft über»
geben, alS ißfarrtircbe für bie Sforftabt Steiler,
^ie ftommenbe beftanb bis 1505, übrigens feit
bem 17. 3flbr^l>inbert mit bem Sib in ^Iffaltracb-
^ie n ircbe rourbe 1812 gejcbloffen ; 1816 profaniert
unb 1846 als Siurnbaüe eingerichtet.
(iBauer in 2Biyr. IX, 14 ff., 76 ff., 365 ff.
©melin S. 452 ff. Äolb, ^»erolt S. 46 f. ?lnm.)
3^aS SInniuerfar erbalten im Senfftenbucb
(banbfcbriftl.).
^aO. st. Sfo^ann. Schnitt.
©infd^iffig, mit fur5cm, brcifeitig gc»
fd^loffenem unb langem Sm
SBinfcI f üblich am ß^oran[^Iu§ fte^t ein
©lodentürmc^en eingebaut, ba§ ac^tedCig
au§ ben !Däd§em aufftcigt unb bis jum
Shtauf bcS ^elmS maffio auS .^aufteinen
gebaut ift. S^or unb 3!urm finb fpätgotif^,
um 1400 erbaut. 55aS 8c^iff ift älter, aber um bie genannte umgebaut. Dieben
groben jtoeU unb breiteiligen genftem mit fbätgotifc^em IDlabluerl (5. %. 1699
erneuert, toic aud^ am 6^or) fic^t man f leine ©d^li^fenfter unb an ber Dlorbfeitc
ein romanifd^cS portal, biefe oermauert. ®er 6^or ift mit öiniftabrippen eingeUJÖlbt,
ohne ©trebcn; am ©cblubftein ©otteSlamm. unb reijOoll ift baS ®lorfen»
türmd)en angcorbnet unb burt^gebilbet. ®ie jmei lepten ©eitcnfenfter gegen SBeftcn
haben feitlic^e ©i^bänfe in ber Dlif^e. ®egen SÖeflen öffnet fi^ ein SWaffttjerffenfter.
Dtn einem Salfenlragftcin ein ©dhilb mit SBerljeicheu, fpätgotifch.
3Son ber alten DluSftattung ift lläglich wenig erhalten: S)aS Söanbtabernafel,
fpätgotifdh um 1400, mit pradhtüollem fiaubfrieS, jtoei wappenhnltenben ©ngelchcn
unb ©(hroeibtuch ber SSeronifa. öon Sohanniterrittem , bie als
©tifter fniecnb neben bem Xabernalel bargeftellt Waren, finb je^t weggenommen
(©amml. bcS ^ift. SSereinS). S3on einem hl- ®rob ift nur bie Dlifd^e mit fpätgotifdher
Umrahmung übrig. ^übfdheS fleineS ÖJrabbenfmal in ©tein für ben ©^offner
$aulus, SenCmdlet au8 Quittembeig. 3agft(id8.
530
Oberamt ^qU.
©d^toeiib, t 1594, mit ^orträtfigur in .^ot^relief, nac^ <Sd§Iör« ?lrt. ?ln ber <Bof)U
bonl eine« genfler« im ©d^iff fte^t cingc^oucn: SEM SCHLÖR V. LAVTERBACH
BILDHAVER 1555.
Slbgebrocbene 2öa Ilf a^rtStopelle jur 1^. 3Raria in ber S^u ppacbflofie.
Sin Stelle einer ^tanSfapelle nom Slnfong beS 14. 3a^rbunbert8 int ^of ber ^^milie Unmu|,
1464—1467 erbaut, 1802 profaniert, 1812 abgebro^en jur ©rroeiterung ber ©affe. Sie ^otte
8 9lItAre. ©rigolten ift bie fnblicfie Umfaffiing8>
roonb im unteren Jeil. 9>ergl. ben 9luffafe
in SB^r. VIII (1869), S. 321, mit ?lbbilbnng
nadb Aufnahme oon 1812. ^ie Slapelle mar
102 S^u^ lang, 35 breit nnb 48,5 bo(b; mie
e$ f4ieint, einfcbiffig, bur^anS gemölbt mit Strebe»
Pfeilern, breiteiligen fDia^merlfenftern nnb jdtlan*
fern 2urm fiibli(b am 6()or ; ber adjtedige 2urm«
beim eingcbecft mit grfinglaftertcn
©loden feblten. 5)ie Jorinen benen non St. SKicbael
entiprecbenb; unb ba4 ©an^e Abnlicb ber jlircbe
}n Diieben bei 4>aD. Über ber unteren Airebentbür
mar eine 3njd>rift: Anno Domi MCCCCLXVII
do ward angefaiigen zu bawen dy Capel an Mon-
tag nach Oculi. 2ie ftapelle boOe „oil feböner
XafeU" O^terolt), btc ein .^terr non 5l§bad>, ge»
nannt HRüller (t 1549) geftiftet ballte- ©in 9lltar,
ba§ ^fingftfeft n. a. barftellenb, ift oiellei^t
roieberjuerfennen in bem Schrein ber 9)lidbel4lird)e.
Über ber ftanjel mar ein ©börlein, }ugdngli(b
non ber Safriftei über eine Jöcnbeltreppe unb
unmittelbar au4 bem anftobenben $ürgerbau4 ber
0. fUlünfbeim, jebigen ©aftbof jum ?lbler.
»3. @0. ©pitalHr^c j. ^I. @eift.
1317 ober 1323 morb oon ber Stabt baS
SicebenbnuS am Sa^ rechts be§ Äoeberä
gegrünbet. ®ie JtapcIIc befam ben 5!itel
nac^ bem @eift, ein ^Itar aber nac^
Sobanne« b. %. Sie baOe julcpt oier
fßfrünben: ju St. 3obann, Ottilia, U. l.
^rau nnb öeonbarb. 2)er blutige 3)au
ift na^ bem großen Stabtbranb 1731 biä
1738 errichtet unb auägefcbmncEt; unb jmar,
toie man fiebt, oon benfelben Äünftleni mie ba^ SHatbau^. 3BieberbcrgcftcIlt 1903.
Saalraum mit fladber ©ipgbccfe, bob^« 9lunbbogcn- unb fteinen 9?unbfcnftem. ®erüft*
empöre an jmei Seiten, ©anblanjel mit figürlichen 5. %. oergolbeten (bronzierten)
Stuffnturen, fßetruS unb fßnulu«, (Sngel u. bgl. 2)aoor bet ^ifchaltar mit förüftung«»
gitter in Schmiebeifen. 5US Sluffab ein guteS Ölgemälbe, ?(benbmabl, in gefchnibtem
IRnbmeu unb barauf ein ^^rujifij. 2)a3 2)edenfre«fo, bej. 3. 9)i. 9iofcber, ftellt ben
§immel oor mit ben Seligen auö ber ®ibel unb ber Slirchengefd)id)tc, einfchließlid)
ber 9?eformatoren, in perfpettioif^er 9lnorbnung über einer SäulenbaEe, bie mit
4>oII. 3o^annitcrtit(f)e.
531
SWufifanlen ftafficrt i)t. 3n 8 9Kebaißon8 finb ©ngel, ?lpoficl unb Soangeliftcii
bargcftcttt. äußere ^^ürgerid^tc an ber Dfii’eile.
Son ber Sc^önt^olerftapelle iamt bem anftofeenbcn Slfibtt^or (inneren ©elbinfler
21&or) ift eine ^Ibbilbung überliefert (obflebnicft bei ©erman, «Malier Gbronif S. 33). Sie beftanb
fcbon 1296 (?lblQHbrief). 1362 rourbe ftc mit reichen Stifinnflen begabt non ben Senft unb 5)acben«
ftein. Sie blieb bem fatbolifcben ^»au^flOtteSbienft, bis bie Stabt 1718 ben ganjen S^dnlbaler
.^)of anfaufte. majftDer IBau
hielt 1728 ben groben ®ranb
üon ber ©elbinger lüorftobt ab.
1808 rourbe ber 4">of famt ber
ÄapeDe auf ®efehl ber roürttem«
bergiftben IRegierung abgebro^en.
Dtacb überlieferten ^(bbilbungen
batte fte fpätgotifcbe (formen
gleich bem @bor ber fDtidbetStir^e.
BefeftigungBUjertie.
3n einer Urfunbc oon 1264
roirb baS^obanniterfpital bejeicb'
net: extra mnros civitatis
(2Ö. U. 1743) ; bamalS roar alfo
minbeftenS bie ^Itftabt ummauert,
bie roeftlicb bis anS ftocberufer
reichte. Sie boH^ Sbore;
üangenfelber*, baS ®rücfen*,
üimpurgcr unb ©elbinger Ibor.
1431 rourbe baS Simpurger ^b^r
nermauert unb blieb fo bis 1543.
“Safür rourbe 1431 baS öangen*
felber Zbo*^ bei ber fDMcbelSfircbe
erneuert. 35er llocbertbabSerfebr
rourbe über ben ®erg geleitet,
über ben Scbüttroeg oom fHofen*
bübl biiu>b juc ^atfteige. 1515
rourbe oor bem Diofenbübl ein
iroeiteS äupereS fiangenfelber
Üboi^ erbaut; ber Überlieferung
nach, um baS bi^t am inneren Übor ftebenbe timpurgij^e unfcbüblicb }u machen. 1543
rourbe baS Cimpurger Jbor roieber geöffnet (^nfchrift in ber ©artenmauer an ber Strapc) unb wer«
ftörlt burch einen jroeiten, aubcrbatb ber alten ©rabenbrücfe erbauten 3^borturm. 1831 fiiib beibe
abgebrochen roorben (5Diauerinfchrift). .fteroltS nicht gan) beutlichen 'Angaben rourbe 1534 auch
bie Schütt abgegrabeu unb an ihrem ©nbe eine Schilbmauer mit einem ^b(»^ errichtet. 35aS innere
GrailSheimer Jhor rourbe 1826 abgebro^ien, roie fchon früher jroei oorgef^obene 2ürme an ber
SraitSbeimer Strafe, ©löcfteS' unb fttöhleStbor genannt. ®iS 1856 roar ein Diammbalfen (Stiirm>
bocf, 2Rauerbrecher) non 1441 oorbanben, ber am inneren 3bor unter ber ü'eh gehangen batte. 3)aS
äußere Sangenfetber 3bor ift noch fifl noQftönbig erhalten; ein Surm, an ber ^ubenfeite mit ben
USappen beS 'JteichS unb ber Stabt gefchmücft, unb ein baoortiegenbeS ^horbauS mit ®tattform
unb 6r!er unb mit Schlihen für bie Schroungruten ber 3u0brücfe, auch eine Seitenpfortc mit ‘JluS*
tritt nach bem ©raben. Sn einem 2urm auf bem SRofenbübl, bem fog. 5Reuen ober ®ürgerturm.
^aU. Spital vPofanfictit mit ber ftircbe.
532
Sogftfrei^. Oberamt
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^,1
1^^
{N>a. 6pitaltir4e. %Itai unb ffanjcl.
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$all. !Befe)tigung$iDer!e.
(Daren 1350 bie !^uben gefangen gefegt unb oerbrannt, ber ^urm bann roieber^ergeftellt roorben
C^erolt 3. 144; SEBibmann S. 82). Pforten in ber Äingmaner ber ?llt|labt roaren: baS 6i(btbor
nnb ba4 Snlfertbor. I'a« 6ic^it^or itar am ^üieblturm , an ber ^lorbroefterfe ber ?Ütflabt. 5)a4
Sulfert^or, bur^ einen 2urm, ben noc^ erhaltenen 3nlferturm mit Doriiegenbem 1horhan4
gebedft, führte and ^^affer unb baneben auf einen 3teg }um Untertuörth. 6in 9(r(hiDgeiDö(be nnb
ein tBIoctgefAngnid ftnb im Surme erhalten. X)ie ^ebachung ift nach bem 93ranb uerdnbert roorben.
5)er Snlferfteg (?lbb. S. 534) ift 1579 nnb roohl auch fpäter noch einmal erneuert. 3>rei 2hüren
gingen aufterbem Dom ^a( ind ftreie burch bie ÜRauer. (Sin ging beim ßecfenhof auf
ben Steinernen Steg, ber, 1516 erbaut, über
ben fDiühlgraben unb ben Untermörth führt. 6d
tuurbe 1813 abgebrochen. "ler fchöne, figurierte
ZBappenftein ift erhalten (Samml. bed htftor.
SJereind). 9luf bem ^Ifeütr bed 3'rüc(^end mar
eine '.Behaufung turniartig aufgebaut.
^ie (^ahrbrüefe über ben jto^er. St.
3 0 h a n n d r. genannt ober, fpäter, ^ e n f e r d«
brücte, mürbe im 5(riegdfaU (1525) mit @efchüh
befeht. Sie trug au^ eine tBehaufung.
1444 mürbe ber @raben.beim Sangenfeiber
ühor, b. i. permutlich ber fog. jtnrse @raben
an ber 9iorboftfront, gefüttert unb bie ^ruftmehr
gebaut (SBibmann). 1534 bie 3n(ingermauer am
j?ocher, beim ßichthor, ton ber i^enterdbrüde bid
}um tBoQmerf am ^iebdturm erbaut oon ben
Steinen bed obgebrochenen '4iarfüher(Iofterd
(^)erolt S. 44; iEBibm. 372). Slöie ed fcheint,
lief bie Sübfeite ber ^ütftabtmauer urfprünglich
meiter innen, fo bah bie Schuftergaffe unb mahr>
fcheinli^ aud) ber Biofenbühf auherhalb maren.
^ie Stabtmauern in ber ^Itftabt mie ben
SBorftäbten maren 20— .30' hod) unb 4—6' bid;
teiid mit Cuabern pon ^iufchelfalf oerfleibet, teild
mit nieingemäuer ; mit überbedtem äBehrgang,
bie Seh genannt, nnb mit Stürmen oerfchiebener
ttorm unb 23ichhäufern befeht. S3or ber 9ting>
mauer lief ein 3>uiuger in ber iöreite non 20'
unb bapor ein ©raben Pon 20—25' liefe. Sie
innere fSuttermauer mar, mie gemöhnlich, ing(eid)
bie 3u)ingermauer, mit einer ^ruftmehr unb audi
mieber mit Sürmen. “jlm Diofenbühl unb
ßiirien ©raben ift bie befchriebene Ummallung erhalten (^bb. S. 533) ; nur ber ©raben ift überall
jugefdiüttet. ?lld eine ?lrt Pon Surg mürbe 1509 (ober 1504) bid 1527 ber fog. 9leue 3) au
errichtet ald 3tughaud («'.9üd)fenhaud'') unb |^u<htlaften.
Sad 3)rüdenthor ift längft abgebrochen. 3)om inneren ©elbinger ^h<u^ (uu^ Stätt* ober
4)alIbetger*2hor genannt), bad 1807 abgebrochen mürbe, ift 3lbbilbung überliefert. 3ln ber 3lorb'
meftede ber 3lltftabt fteht noch ber runbe fogenannte Siebdturm. Sabei ehemald ein 33oQmer{.
31n ber 9lorboftfront hinter bem flur}en ©raben fteht ber 9)lalef i^turm (ober ftapeHenturm),
an ber Siüdfeite offen, nur mit 3kettern oerfchalt. 3lm Slofenbühl ftehen auf ber Diingmauer ein
SDichhuud unb i^mei in ben ©raben porgefchobene , auch ^<u 3>uiuger fperrenbe pieredige Sürme
mit ©uherlern (ber eine holl’ abgebrochen).
3luch bie Sorfmühle mar befeftigt; an ber Schleufe ftanb ein runber Surm.
Um bie fDiitte bed 14. ^uh^^hunbertd mürben, ben 6hi^uni(en nach, bie beiben 3)orftäbte
ummauert. Soch meifi ^erolt pon ber ©elbinger 3)orftabt, fte fei noch }u IDlenfchcngebenfen offen
^alL Sangenftlbet Zor, £ct unb 3>oinser,
Süc^fcn^aul.
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534
!^agftfreiS. Cberamt ^')aU.
^all. iBefeftigung^ioerle.
535
geroefcn. Soc bem ©elbinger 2^or ber ^(Itftabt erftredt ftc^ t^alabroörtS, ber Sanbftra^e entlang«
bie @elbinger 9}or)tabt; nörblicb abgei(^(of)en bur^ bad äußere @e(binger ^^or, baS 1807 ab'
gebrochen imtrbe. ^n ber
äÖeftfront führt beim £t.
^ofenturni ein S^höclein burch
ben 3roinger an« glufeufer
ben brei fDIühfen unb bem
(Srfenbab. 3)er 3 o f e n t n r m,
ber noch ficht/ h^^i ben !)2amen
non einer angebanten Slapelle
h- 3obofu«, bie 1379 er»
neuert mar unb 1680 burch
Sranb jerftört mürbe. 5er
gadunerfauffah ftammt au«
ber 3cii nach 1680. ?ln bet
Oftfront jog r«<h ber Sange
©taben hin, ber 1532— 38 ge*
füttert (au«gemauert) mürbe.
;pinter ihm ftanben brei nach
hinten offene 2ürmc. 9ln
feinem Sübenbe ging ba«
jtelfet«thürlein auf bie Zettel»
fteige, jum ©aigenberg (1844
abgebrochen ; ein 3Qappen»
ftein banon mit 3ahre«iah(
1545 in ber ©artenmauer
©rabenftrahe 1). ©in abge»
runbeter Saftionturm fprang
an ber Süboftede nor. ©t«
halten ftnb anher bem 3nfcn»
turin ber lehtgeimnnte ©cf»
türm, bet norbmeftliche, rimbe
©ctturm unb ber untere 5ei(
eine« hnlbrunben gront»
türme« an ber UBeftfront.
5aoor am Shihlgraben ftanb
ba« fogenannte 5reimühlen>
bollmerf, non bem ber untere
Seil noch fleht.
5ie Sorftabt linlS
bc« ffocher«, ju St. Äa tha-
rinen, famt bem Sohanniter»
meiler, hatte jmei Strahen»
thore: ba« 2Beilerthor gegen
9Iorben, ©ottrooU«haufen ju,
unb ba« Sliebener gegen Sü»
ben, Dor bem fuh mehrere
Steigen abimeigten; auher*
bem ein ©artenthor, ba« fog.
^eimbacher 5hor, ba« in bie gleichnamige ßlinge münbete. 5iefe« ^hörlein mürbe 1514 im fog.
Straufienfrieg oermouert. 5o« SRiebener 2hw ^arb erft 1490 an feine Stelle oerlegt; oorhec
mar ba« Sübthor meiter oben am Ihalhang, an ber Sübmeftecfe ber Sorftabt, roo bie Sange unb
bie 3oUhüttengafje jufammenlaufen, unb hich goUhüttenthor. ^In feine Stelle trat ein ©efchühturm,
^n. Uaeepfan bet 6tabtbefeftigung am 8tofmbfiI)t, mit bem ttraUf^eimet Xbor unb bem 9fid)fenbaub.
536
Sagi'tfrci«. Oberamt ^)aU.
ber ncuerbinflS jofl. 45 utoer turnt unb ber ©iienba^nbamm. 5^er ^liulncrtiirm (?tbb. S. 538)
trägt eine ^njcbriit: anno dm. MCCCCLXXXX [1490] am montag nach dem palmtag ward
gelegt der erste stein an disem thum. 'Jobei ein Stein mit SBerfjeidjen CiUr. 31) unb Sei*
[cbrift: hans münz [?] von oringen 1490. '2ln anberet Stelle ftebt (nach iiauler) bie 3a^re§*
1515, bie ftd) mol^l nur auf eine ^bänberung ober SiebertierfteUung beließt. Jet Jurm
entbält ie^t bie 'JUtertümerfammlung be§ .^iftor. '-Vereins (f. unten). 'U^eiter gegen 3?orben, im
©arten be4 ©aftbof4 3^)^ ©ifenbabu, ftebt noch ein Sionbel non ber SBeftjront.
^aU. €og. 3>vinger mit fiangenftlbei Z^oi.
Ja4 1490 angefangene iloHroerl umftblob bie ®ergfeite ber ®orftabt, unb jroar mürben ein
@robe§ unb ein Slleineä öoümerl unterftbieben : feneä mor bei St. flatbarinen, biefeS am SDeiler.
Offenbor finb beibe nur 5)lerftar!ungen mit Dlücffubt auf grobes f^eucrgefdjüb. 1526 begann man
ben ©raben am kleinen iöoUmert bis }um SBeilertbor su füttern unb bie bauen.
1528 ftürjte ein Stücf ber ^uttermauer bei St. Äatbarinen roäbrenb beS SauenS ein, meil man
bie ?lngoben beS ÄirdienmeifterS nicht befolgte. JaS SCßeilertbor (im 14. 3abrbunbert ^euber»
tbor genannt) mürbe 1579 in Stein auSgebaut ; urfprünglid) mar ber 2urm an ber SRüdfeite offen
ober nur mit S)rettern oerfcbalt. 2urm unb 2bovbo«>* Pnb erbalten; an lebterem auch noch bie
Scblibe für bie Scbmungrutcn ber 3u0l>rücfe. llorn om 2urm baS reicbSftäbtifcbe Joppelroappen.
SBeftlicb Dom Jborbo“'* fpringt ein ^albturm oor (bie iborfiflflci non 1526?). ?luf ibm unb
einem 2eil beS IborbaufeS fibt ein malerifdier Üliegelbau, beS Sbormans Stube. Jer ©raben ift
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^aQ. iBefeftigung^nierfe.
537
!(uge{(f)ütlet. ^er 9)kuerabf(^nitt oom Sßeilert^or bi$ jum jTocber ift jieinlicb lool^l erhalten. @in
JRunbturm nimmt bie ^iorboftede ein, am Äocberujer. 6r trögt einen Cberbaii in malerii^em
SRiegelmevl ('?lbb. im @rg.*3lt(a§), entiprecbenb bem am SSeilert^or.
iBon 8t. ßat^arinen fü^rt über ben linlen 5To(berarm sum Untermört^ ber iRote Steg,
ber 1579 na<b einem ^oc^roaffer unb 1790 Onfcbr.) erneuert mürbe. SJlan betritt i^n burcb baS
^boc eines fieinen ^urmeS auS bem 16. !^abrbunbert mit (^acbmertauffab.
1824 mürbe baS SRiebener Jbor (5lbb. ©errnan 8. 103) abgebrochen ; 1872 ber ©raben non
ba bis }um ^uloerturm eingefüllt unb als Stabtgarten angelegt, ©in Surm muhte ber ©iienbabn
meinen. Itor bem Söeilertbor mürbe ber ©raben nnb bie ®aRei eingeebnet; ber ?lbbrucb beS
^qH. Qoopcntoftl oom Steinemtn Steg. Sammlung bc8 ^{ftOTÜc^cn SSeieinB.
Jborturw«* mürbe nor nicht langer Seit nwr mit 3Knhe nerhinbert (bur^ t Äonr. Schauffele, ben
flonieroator beS ^)iftor. 3)ereinS). 2)er Saulturm, b. i. ber runbliche norbroeftliche ©efturm, mürbe
1880 abgebro^en. Smif^en ihm nnb bem ehemaligen ^eimba^er ^or fteht no4) ooQftönbig ein
jogenannter S^alenturm, hinten offen, norn runb.
Seit bem 16. Sahrhunbert roaren eS, mie bie alten Stabtanfid)ten unb »plöne jeigen,
27 Sürme an ben Stabtmauern, ohne bie SBichhöufer. Snterefjant ift bie Stnrmorbnung non 1525
unb ber IDericht über bie proniforifchen IBerftörfungen ber Stabtbefeftigung im IBauernfrieg, bie
^eroltS ©hronit überliefert hnt.
3)ie ^»alfteige, b. i. junödhft bie rechtjeitige Jhnlftrohe focheraufmörtS bis Steinba^t, früher
bie einjige J^erbinbung mit Steinbach unb Äomburg, ift bem 5lerg unb SBaffer abgemonnen mit
hohen Stühmauern unb ©emölben. 9ln ber ©renje gegen baS ©ebiet non jlomburg mürbe nach
bem Slnfauf ber ßimpurg ein Keiner Strahenthorturm errichtet, bem flomburg einen ähnlichen
entgegenfehte (f. bei Steinbach). 3)lit bem im 18. Söhehunbert erneuerten Oberbau ift ber hnHifchc
lurm ein 3bpU non großem molerij^em SReij. 3)urch bie Spitalgafje lief bis inS 19. Sahrhunbert
offen ber $ach, genannt bie Sdtuppa^.
538
5aoftfrei§. Dbcramt
.(laU. 609. 9uIoeTtunn. Sitfic^t oon 6üben. Q)iunbri6.
Säufer.
Ü)q8 9lrc^itefturbilb ber <Stabt f)at nod^ boS altreid^gftäbtifc^c ©cprSgc.
SWittclaltcrüd^en 6^ara!tcr f)at oonic^müd^ bcr Stabttcll fiibllc§ üon ber 9J?ic^cl8!irc§e,
{>al(. »aficnbilb am »ofenbübl
9)a4 3^4nui*8 tBtpfxr.
bcr ooni ©tabtbraub 1728 uerfd^ont blieb: enge ©affen itnb toinfelige |)bfc, ^o|e ©iebel*
Käufer, jum ^^eit biirgartigc ©tein^öufer. S)er 3Jcft ber ^Utftabt 5eigt ein jiemlic^ ein*
^all. Käufer.
539
au? ber Saroctjcit, bie natürlich aiid^ in bcn übrigen ©tnbttcilcn Der»
treten ijt, mit bc^ngfic^ einfachen ^afjaben unb bübfd^ Derjierten X^üren. S)ic ©elbinger,
fiimpurger unb <St. ilnt()arinen=SSoritnbt jeigen ein ©emifcb Don aßen ©tilpcriobeu
[eit bem 9J?itteIa(ter mit InubHci^em ©infc^Iag, beionber? Diele, jum 3;eil Dorjüglic^e
^oljfac^merfbauten. 2)ic
ber ©elbinger 58orftabt
l'inb meift nac^ bem
®ranb Don 1680 er»
richtet, SRamentlid) bie
obere unb untere Herren»
gaffe unb bie ^farrgaffc
geben mittelalterliche
©affeubilbcr, bie ÜJiarlt»
ftra^e fol^e au? ber
^erüden» unb
®er 3Karftplnb, anftei»
genb unb burch ^lerraffen
unb kreppen gcgliebert,
ift linf? unb re(^t? Dom
IRathau? unb Don ber
2Wichel?firche eingefofet
mit altertümlich ftatt*
liehen löitrgcrhnufern,
bie trefflich jufammeu»
paffen, obroohl fic au?
Dier Dcrf(^iebenen Sahr»
hunberten flammen. 9ln
ber SBeftfeite neben bem
fRathau? lauter ge»
fchloeiftc ©iebelfaffaben;
an ber IRorbfeitc 5:rauf»
faffaben, meift mit 3Wan»
fnrbenböchern ; au ber
©übfeite ältere gach»
lDerf?giebelhäufer, leiber
neuerbing? Derblenbet.
5n ber 9lingmauet
unb Ufermauer am SD?ühl*
graben, nörblich Dom ©teiuernen ©leg, fieht mau iiod) ein paar 9lunbbogeufenfter,
9iefte einer romanifchen ^au?faffabe. SJon einem geloppeltcn Sanfter berfelben
ift bie ?:eiluug?fäule mit SSürfelfuauf erhalten (in ber ©amndung be? öiftorifchen
herein?, ^att). |)aufer? IKermutung loar h«fr bie ^eljaufung ber löeg»
horben. 2iie Äanteu biefe? alten ©teinhaufe? (fRr. 191) finb Don Ißudelquabcm
eingefaßt.
^all. Untere ^erreneone.
540
!^agftfrei'$. Cberamt $all.
3)ic [og. Äe den bürg in bcr unteren ^errengofi'e (9?r. 166. 167) ift eine ber
alten ©icben Bürgen, ein turmartige§ ®teinl)ou4 mit ©dbudeln. @inbau ber öicr
©todmerfe, ^cnfterburc^brüc^e unb ^od^merfaufi'a^ eines fünften ©todmerls finb
jünger, 17. unb 18. Saljrbunbert. 5)ie ©teinloonb ift an bcr 5!^alfeitc bis 311m
SlranjgefimS 18,5 m unb 1,2 m bid. ®er juge^brige ^of unten am Äo^erufer
ift als ^lab crl)alten.
^aU. Site ^du(et on bet SNauergaflc.
©in äbnlic^eS ©teiu^aiiS, gleid^fnüs ju ben ©iebeu Bürgen 5äl)Ienb, angeblich
als „©ieberSburg", fte^t in bcr ^aalgaffe (97r. 207); im oberen 5:eil 1728 ab=
gebrannt. ®ie UmfaffungSmauem, je^t noc^ gegen 11 m ^od) unb gegen 1 m bid,
^nben innen no^ 5ltagfteiuc üon ben früberen ©todmerten. SSermutlidb ift bicS baS
„gemalt ©teinbuS an ber Subenfcbul" (bem je^igen ©cblatbtbauS), baS eine Urfunbe
üon 1356 nennt. 33Jabrf^einIicb gehörte baju nueb baS öftlicb angebautc §auS
(Raufer, ^att ©.90). ®ieS ift oielleitbt ber oon ^erolt fo genannte Surtönrt
©berbarbS».^of „unter bem fHatbaufc", fo genannt nach einem 3™cig bcr
milie 0. ©IterSbofcn.
^all. .päiijer.
541
Tie übrigeit fünf oon ben Sieben i^ürgen Hiib grünblicb neräubert ober ganj oerfcbrounben.
■iln ber Stelle be« ^aufeS 'Jlr. 520 in ber bleuen ©affe bei ber ißrüde ftanb ber fog. S u I m e i ft e r ä«
turni. 6r brannte 1728 ab; übrig ftnb bie ©rnnbmanern. ^n ber Tiefe oon 2 m nnterm Q3oben
rourbe ein alter ©ftricb entbedt nm 1870.
Ter ®ctler*4)of, ancb 91onnenbof genannt, an ber Sllofterftrabe (51r. 6) s«iflt beide
nichts mehr non einem tnrmartigen SteinbanS. Ter Tnrm faint einem ^lorbanS foQ 1718 ein*
gefallen fein. Tide SJlanem nnb ein alter Heller ftnb oorbanben. Ter .^'tof biente nacbmalS einem
Honoent oon i?teguinen als IBebanfung nnb foU nach ben dbeonifen einmal (1363) bie bl- '-Brigitta
auf ber fRomreife beherbergt buben.
^alL Käufer am SRaift, Itnri bom 9<attiaui.
Ter f$elbner'.v>of, auch ^ilabturm genannt, ftanb in ber Sebuppa^gaffe , loo febt
bie Hunsfebe ^Brauerei ftebt. 1728 nerbrannte er. TaS Stodgemäuer mürbe 1834 noUenbS
abgebrochen. ©S mar Hleinmauermerf mie bie IDlanern beS IQerler • C'iofS auch, ohne !Budcl*
quabern an ben ©den.
?ln ber Stelle beS ?lbefcbcn 4>aufeS am ^Jarft (9lr. 7) beim fyifcbbronnen ftanb bis 1728
ein „Turm", ber famt 3wbebflr 1496 an bie u. Dtinberbacb nnb 1499 an bie ©gen oerfauft mntbe.
‘-Bis 1538 biente er als Trinfftube ber ©efcblecbter ($erolt S. 142).
(Über bie Sieben ^Bürgen nergleicbe ^)auber in SÖirtcmbergif^ Sfranfen 1863; nnb -t».
tBauer, ebenba.)
^IS gotifebeS ^auS bentlicb getennieidinet ift fRr. 55 in ber oberen ^errengaffe burd)
}mei non ben 'lliappen, bie an ben Hragfteinen beS erften ©efeboffeS anSgebanen ftnb: non @i(g
Senft 1494 nnb IDlargarete non SHnberbacb (^bb. S. 54.3). 3ifci bürgerliche SSappen anS bem
18. 3ab<^biinbert bejei^nen einen Umban.
^Im 4liiiterbanS beS ©aftbofS snm 'Jlitter ift eine Steintafel oon beS ehemaligen ^obunniter*
HommenturbofS, nielleicbt noch am urfprünglicben Crte, eingemauert; fie jeigt baS ©u}*
542
3og[tfrei'?. Cberamt ^aÜ.
bcrgfcfje SÖappen unb eine Qnfctirift*) in ipäigotifcben 3Äinu§IeIn, roorin ficb ber flommentur
Sfriebri^) oon @n}bcrg als iBan^errn nennt 1502. ^a?felbe üßappen ift ou(^ auf ber ^orbieite
beS @ebäube§ iu jeben. 9ta(b ^aiijer (a. a. O. €. 95) foK baS @aftbauS sutn Slitter auf ben
©ninbmauern einer Äelter erbnut fein (1820), bocb ober au(b bie 1694 clngeri^tetc .t)au8*
fnpelle beS ÄoinenturbofS enthalten. ?(n ber flirebe ®t. Johann (f. oben S. 529) ftnb ner>
mouerte Senfteröffnungen , loelAe erfennen Inffen, bnji bn§ JhrnnfenbauS ber Sobnnniter (non
1228) roeftli^ an bie Aapelle angebaut roar; uermutli^ ftanb ber Itranfenfaal mit ber .^apeOe
^all. Käufer am iRortt, bom Slat^aut (Cberamt, c^m. 9argeiftu6c).
in unmittelbarer Serbinbung. 3t*>^ flommenbe gehörte ein lÖirtfcfaoftjhof. ®a§ 3«>honniterhüu§
hatte bi§ 1661 9lii)lre^t.
(fine ©pihbogenthür bejeiehnet baS Steinhaus beim Steinernen Steg, rethtS neben bem bcS
WnlerS ^affner, als ein gotifcheS. 2!a8ielbc gilt oon einem ^aufe in ber unteren ^errengaffe, ber
jteefenburg gegenüber. @S märe möglich, nach ben mittelalterlichen Stciierliften unb Urlunben bie
"') Anuo dni MDII [1502] hat der erwilrdig und gestreng herr Friderich von Entzperg
ritterbruder vnd Comeuthor des hans zu Schwäbischen hall Saut Johanns ordens dise behawsnng
von newcni angefangen von seinem bruder seligem nemlich Cunrads vö entzperg zum erbe
vnd aigem gnt geschenket. (^aufser S. 95.)
4'»aU. .i’^ftuler,
543
'Oon. 6cnften-^u*. Sappen beS Saubeirn unb (einer 5iau.
4alt. Väcbfenbaui. ^Ueteb iTcnflerfQrtem.
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544
3agftfrci§. Cberomt ;£)oU.
5öertfter mand)cr alten J£)äuier unb 4)öfe für beftimmte 3«'*«« i» ermitteln ; aber ber öefift b«»* oft
geroecbfelt non einer tyamilie }ur anberen.
Tad b»bc ^cuiS am @nbe ber Unterlinipnrger ^Anferieit gegen Steinbad) foQ [rüber Sib
ber (impurgifeben Scbnltbeipen gemefen fein. ift ein gotijdieS 6teinbau§ an$ bem 14. 3ob>^*
bnnbert mit ebenfo altem t^acbmerfauffab al^ jmeiteS Dbergefebop nnb abgercalmtem @iebel. üln
ber Sübfeite eine Spibbogenpforte. Cftjeite in ben $erg eingefebnitten.
1a§ ehemalige Spital, febt ©aftbauä jum Sebmanen (Unterlimpurgerftr. 102), ift ein
cinftöd iger , maffiner 53au aiiä ber 3®ü »•”* fDlalerifcber Treppenaufgang oor ber fiird)e.
Über ber Spibbogenpforte eine Steintafel mit ÜBappen non Simpurg nnb 3nfd)cift in febönen f^rüb*
renaiffance > ^Diaiudfeln : Ao Dmni
MCCCCLXXV circomcisione dnmi
obiitVenerabilia etGenerosns dominns
Wilhelmns Dominus in Limpurg,
Sacr. iroper. pincema, Coloniens. Barn»
bergens. Herbipolitan. eccles. canoni-
cus et fundator huins hospitalis, euius
anima in s. pace reqoiescat. Amen,
(^tauber S. 108.) Ta8 Spital inurbc
non 9S)ilbelm n. Simpurg 1450 geftiftet
„3ut ?lrmenrube", 1562 non ben
Sdienfen nach Cberfontbeim oerlegt.
Tüer fogenannte 9lene 53 an
mürbe al« 53ücbfenbau8 (3eugbau4)
nnb Äorn|pei(ber 1505 bi4 1527 ober
1533 erbaut (ngl. ^erolt« ßbronit ed.
jtolb S. 142. 248, 5l3ibmann4 @b>^onil
ed. Holb S. 116. 369 nnb Aolb4 5ln>
merfungen baju). 1510 mürbe ber
53au eine 3eitlang eingeftellt megen
ber fogenannten britten 3n)ietrad)t ber
löilrgerfcbaft unb Stäbtmeifter53üicbler4
ijali. Tie 3obl lö27 ftebt auf einer
Steintafel nebft ben non Jütten ge>
baltenen TL^appen bc4 9iei(b4 unb ber
Stabt auben an ber norböftlicben @iebel*
feite, ^erolt bemerft, bab ber 53an
1527 „nil fcblecbter bann erftmal an*
geben" auSgebaut morben fei, „mic
bann ba4 funbament mit pfeilern an*
^on. «üfe^ut-eou«. 8>««i <iofpfotten, U07, i.m jeiflt uff melcbe man oben Trnib unb
unten ba^ gefebüb bot". berTbot
Hnb einige IKiuibpfeiler ber groben
^alle, bie ba§ Stbgefebob einnimmt, non Stein, mit (Semölbanfängen ; fonft ftnb bie Stüben be4
©cbällS non Gidbenbolj. 5tucb an ben ^enftern ift ein 'löccbiet be« Suftem§ sn merten : bie älteren
zeigen ben fpätgotif^en 53orbangbogen (5lbb. S. 548). 5lu^ bie Strebepfeifer an ber nörblicben
üangfeitc laffen erfennen, bab ba« ßrbgefebob cingemölbt merben folitc.
Ter ©aftbof inm 51 bl er (5)iarltplab 3lr. 11) ift urfprünglid) roobl ber .pof ber Unmaben
non 5Utenbaiifen gemefen (14. 3ob>^^-)- Ubifl^ $an4 ift um 1550 non ben n. 5)tün{beim er*
baut. 3br IBoppen ftebt auben in ber ScbnppaAgaffe an einer 5[3forte be4 §intergebäube4 neben
ben lebten Steften ber ebemaligen Scbnppacbfir^e, ber urjprünglirben .panSlapcUe biefer abligcn
53ebaujnng. Ta§ 53orbergebäubc gibt fub bureb feinen 6rfer noeb al4 ein urfprflnglicb gotifebeÄ
aii4 bem 16. ^abrbunberf jn erfennen. TuS ^anS ift um 1730 unb tnieber im 19. Sabrbunbert
uingebaut morben. (iinige 3>ni>o«r hoben berbe Teftenftudaturen mit 3ieicbSablern.
^ad. ^flrger^äufer.
545
bcm llnfang bei$ 16.
^unbertS f^eint baS t)orma(S
®üf4l(erf4ie ;£)au8 am !D2arIt
(9lr. 12) }u ftammen, in bem Haifer
Äarl V. 1541 unb 1546 a(4 @aft
beS StdbtmeiftecS ^erm. Q)üf(!bler
geroobnt l^at. Über bec ^oftbflr be4
3)orberl^aufe8 ift aber eine
gotiicbe ®lAtterma4fe, uubim 2. @to((
ein paar Heine Spi^bogenfenfiter mit
Siamantboffen. ^ofpforten
zeigen $erm. IBüfcblerg
1507 unb 1508. @8 ift ein mafftner
@teinbau mit @eitengfebe(n. $a8
.^oftbor an ber S^uppatb mit
feinen t8ucfe(quabern gehört an»
fcbeinenb nodb bem 18. Sabrbunbert
an. @ni fteben ^oUfAuten non
ber fcbt oerbauten $alle. Studt«
beden au8 ber tBarod)eit. @ine rnittei»
alterli^e tBranbmauer , bie ben
ißorftöjsen beö alten tffad^toertbaufeö
folgte, ift jtoifcben 9ir. 11 unb 12
erbalten.
SDoblerbaltene Iß a t r i } i e r>
bAuferanöberfRenaiffancejeit
finb auch bie ütacbbarbAufer 91r. 9
unb 11 in ber oberen ^errengaffe.
91r. 9 bdt bie @infabrt jum $of im
groben f^lur, in ben auch eine ge»
loölbte Kammer unb in ber ^ofede
ein Sreppenturm eingebaut ift.
hinten im J£>of, in ben ®erg ein*
gefcbnitten, bie Scheuer; linl8 ein
fcbmaler Stallbau. 3n ben Ober*
gefcboffen Valerien an ber .t>offeite
beö Ißorberbaufed unb beS 9leben*
bauje8. ^ie faalartige ^rioatftube
ift im 2. Obergefdiob. ^a8 Sor*
berbauA febrt ber Strabe eine
Jraufe ju. (?lbb.)
^aS Siebenbaus S2r. 11 b<it
oielleicbt früher ju bem oorigen ge*
hört. Sin einem ffopfbanb be8 Unter*
ftodS ftebt bie 3<>b)^e8}abl 1508.
l)ai ^aui b^l t’orn einen groben
tylur mit ©infabrt, babinter einen
ebenfo groben Lagerraum. 3m
1. Obergefcbob nad) oom einen Saal,
gegen ben .^of oon Sir. 9 ben (?rn,
baneben bie ftü^e; im 2. Ober*
gefcbob Stuben unb 51ammern. ^er
untere 6rn b^t eine Sretterbede,
^a((. 50oppefbaut in brc Oberen ^crrenoafle (9tr. 9 u. 11).
9tunbiiite oon biei 9e((^ogen.
Ilaulu«, Dentmfilei ou9 narttemberg. 3agfthelb.
35
~r
546
3oflftfreiS. Oberamt ^>aü.
bittu mit Sternen bemalt ; ber obere eine flefelberte ; ber untere Soal bot eine Soblenbede. 3)aS
obere ßdjimmer gleicbfadd; mäbrenb ba8 bittere 3intiner eine Studbecte mit berben IBarod«
rabmengliebern unb IDlufcbeln aufioeift, barin in Öl gemalt baS Sßappen be$ Senator^ (Sngelbarbt,
ber 1688 ba$ ^auS umgebaut bdt-
Slm ©itterfenfter be^ä ©rbgejcboffeS
[tebt bie ^ob’^e^jabl lö97. %n ben
auben ift eine IDtalerei :
2 iputten mit Sinnbitbern ber 93er-
gdnglidbfeit (Vanitas vanitatom),
um 1688. 5Recbt§ neben bem ^)au8
ift bie ©infabrt su einem lleinen,
Don !debenräumen umgebenem ^of.
Sie ift übermölbt unb trägt eine
9lltane. 2)eren tSrüftung oon burcb«
brocbenen Steinplatten jeigt 93efcbläg'
mufter nebft IRoIIroerl im ©eidjmad
ber Seit »w 1580, am iPfeiler ben
9ieid)SabIer unb eine Snfcbnft be§
©ngelbarbt oon 1688. 5)n8 Jbt>r ber
©infabrt }eigt bie 3Abee$$abI 1578.
Unter bem SReicb^abler: Flures judi-
ces qnam artifices.
2iie reife Xeut|(b*9lenaiffonce
oertritt aud) ba^ !£oppeIbaug neben
bem SHatbauS, 9lr. 5, baS oon ©eorg
IRubolf IBMbmann unb feiner j^rau
geb. S(b»oertin 1561 erbout ift
(2Bappen u. Snfdbr.). 35a8 iportal
cntfpridit ftiliftifd) ben portalen oon
93altb- sbolff am ^ienenfteiner Scblob-
dahinter ein ©b^n mit Säule unb
einer 95ßenbeltreppe an ber Seite,
^ie iroei oorberen ©iebel Hnb mit
tyoluten unb ObeIi?len oerjiert.
2)ie Diüdjeite ber ganjen ^läufer-
gruppe, bie an ber Stelle be§ oor«
maligen jUofterS ftebt, ift noch im>
mer malerifdb genug.
9lr. 7 in ber unteren Herren»
gaffe bot großen fjlur mit
4)oIjfäulen in töalufter« unb oier*
fantiger fjorm.
.poI|fad>merlbauten.
91od) gotifdi: ©aftbauä jum Stern
in Unterlimpurg mit gotifi^n
Sretterbeden in ber SEöirtSftube.
©egenüber, bei ber ftird>e, 5?r. 53,
4>aii. lijüteinianung bf» (Bibmonnfcben ^oufe», Worftpiao. bejonbcr§ malerifcb- Unterlimpurger
©affe 9lr. 60: ba« alte ScbulbauS,
urjpriingli^ flelter, 16. 3abr*
bunbert. CO ©benba Ülr. 64, fübroeftlid) am flirdienplab, angeblich baä ehemalige S^Iöbd)««
Schauenburg, roobl auä bem 16. 3flbrb'*nbert. ©benba 3Jr. 13, angeblich ba8 oon ben ©broniften
genannte SodbauS, 93reftenfel# : Steinbttiig mit 5öth**xri<tuffah, oertünd)t.
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^aü. Sürfler^äujet.
547
3m .^interl^Qu^ b«^ ^lonnen^of'? (5l(o|'terftr. 9Jr. 9) ift eine So^lenbecfe fpöfflotiicficr ?lrt
erl^alten (bei Schreiner ftioclenberger).
^at^metfSfliebell^Änjcr mit fteinerncm 8tocf: fllofterfJra^e 2 (6(üuSnifeer§ 4>au«), er*
baut 1592 (Sa^linicbtift), iJoHöbe neu oerHeibet 1888. ('?Ute ?lnpc()t auf einem ber oerbecfteu
SBanbbilber im 9tatbau8.) ©benba 9tr. 10 (Dr. ^ürrS ^iau§), erbaut 1611 (3a^Iin)(brift am
Äellert^or), flcj^icft reftauriert 1906. Jlir^ßaffc 9Jr. 7 (Hnf« be« ftocbers) bat Oberbau in ^Ofbmert
mit jroei (§rfern an ben ßrfen ber öftli<ben ©iebelfront. 9lm Rcllertbor ftcbt 1554 30t.
“Die Stabtmübie, früher ®orfmflbfe genannt, jeigt an ber Slbür bie 1570;
barübcr Spuren uon ber !t!eb, bem 'iBebrgang ber Stabtmauer. ?im 5)amm im Äodber, gegen
Söeftcn, ftanb früher ein Heiner fHunbturm (nach älteren StabtbUbern).
fogenannte gärÖer^auS ©efbinger ©affe 9?r. 47: 0eiuc§ .f>oIjfQd)ttjerf=
auf ftelnentem ©tod (?ltl. S. II). ©rbaut 1605 (3nfrf)rift an einem ®rüftung^=
tiegel im jmeiten ©efd^ofe. 2)abei bie 9?amen ber S3auf)erren ALBRECHT FRANCK .
HANS GRETER). S)ie anbere Sa^reßjnfof 1686, bie am älpciten unb britten ©e»
fd^of} fteht, be^eic^net eine 'föieber^erftettung naci^ bem 33ranb im 3a^re 1680, ber
bag oberfte ©efd)o^ jerftört I)Qtte. S)er ©ntnbri^ enthielt im ©rbgefc^o^ eine 2)iele
nnb baneben, an ber ©tra^e, eine ©efd^öft^ftiibe; an ber .^of feite bie S^reppe unb
eine Äammer. 3n ben Obergefd^offen je eine ©tube unb baneben eine 5f:ammer noni
^eraug, bahinter ben ©rn famt ber Xtepbe i»nb ber 5lüd^e, bie nur al§ ein fKcr*
f(^lag mit ^foftenmönben eingebaut ift, unb eine Sfammer. 3!)ie untere SSo^nftube
^at eine 3^afefbcde mit 3a^nfc^*^dtgeftmä. 5I)a3 3)ad^gef^o| t)at nad^ üom eine
große Sobenlule mit ^fuf^ug. 2)ic fjaffabe jeigt im ©rbgcfd;ofe ein $Hunbbogentf)or
mit ©ißnifd^en in ben Pfeilern. 2)ie SSanb ber ©tube ift nad^ ber ganjen ©reite
in eine breifad^e g^nftergrufjpe aufgelöft. Sin ©teinfimg f^Iießt bog Srbgefc^o^
ab. S)ie beiben Dbergefd^offe in f^ad^mert laben menig au§. ®ie ganje f^Iöd^e über
ben ©rüftungen mar in genfter aufgelöft: brei fpaare jmifd^en oier ^foften. 3)ag
5)ac| lehrt ber ©tra§e eine 3:raufe ju. ?lm 2?adherlcr ift bie ©obenlule non jmei
unöergfaften ©udfenfterehen eingefaßt. 2)ic ^oljteile ber fyaffaöe finb oerjiert mit
3immermanngfchni^ereien, meift eingeftodhenen glof^ori^ontenten geometrifdjcr unb
^jflanjtidher 9?atur, bie Sdftönber finb al2 ©äulchen hrrau^gearbeitet, bie ©riiftungg»
riegel nadh unten obgerunbet unb at6 Raumer! behanbelt. 2)ic ?lu^Iabung ber ^eoftcr»
rahmen ift an ben ^foften burd; ilonfolen unb SKagfen marfiert. ^)ie ©rüftungen
finb in mannigfachen 3D7uftern mit gclreujten ^öljem gefüllt, bie Slreujungen jum
2:eil mit gebrehten itnöpfen befeßt. (9lbb. im ?ltln§ ©. II. ©gl. Slid, Äobeme
^lrd)itefturen 7. 25. 26. 38. 3^^^^ in üDenfmolpflege 1906, I, ©. 6 f. mit ©runbriß
unb ?lnfichten. SßSieberherfteHung burch 3cÖcr»1'armftabt ftcl)t beoor.)
3n bet ©elbinger ©affe, an ben 3i>ienturm angebaut, ein 2öohnhau§ mit fteinernem Stoef,
einem ®ohngcjd)ob unb 9l»ifiugerfer oon äh«li^ behanbelt roie ba§ ^ürbethauS.
3oDhüttengaffe Olr. 6 ift ein ©iebelbau non ^ochtnetf über fteinernem Stoef, beffen 'Jtunb*
bogenthor mit jroei bürgerlichen SBappen au4 bem 17. 3ahrhunbert gefchmüeft ift. Über ber §alle
(bem 3Iut) ift no^ ein ^olbgefchob mit quabratifeben ^enftern. darüber ba3 ^auptgefchob-
Unterlimpurger Strabe 9Jr. 7, früher SlmtSgericht, ift ein nertümhter ^öthroertbau mit
fteinernem Stoef unb Sefturm oom 3ab’^c 1575 (3ohreäjahl am 2urm). 2hüt ber 3<it um
17:K), mit SBappen ber gamilie ®etlin o. 9BäIber«hub. ©ine hübfehe IHenaiffancethür mit ge*
fchnihten SBappenfchilbern auf ben fjlügeln jeigt ba# oertünchte f^achroerfhau^ Olr. 24 an ber
Unterlimpurger Strapc.
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548
S^agflfreiC Cbcramt ^oK.
17. 5)0? ftäbtifc^e IßagbouS ift no(b bern ®ronb ber ©efbinger Sot»
ftobt 1680 oon neuem erbaut (©ebcnftofeOi i>örin eiuflcmauert ein 6tein mit ber 3obre?jabI 1565,
roo^l non berfelben Souftelle. ©elbingcr ©offe 9lr. 25 (^>au§ bc8 floutmannS ®opft) ift laut 3n»
f(brift 1705 an Stelle eine? 1680 obgebrannten .^aufe? erbaut non 3. 9B. ©Jigelbarbt unb tfhrau
?I. 3JI., geb. $cjetin. (2ia8 ift berfelbe Sauberr roie bei 9ir. 11 in bet oberen ^jcrrengaffe. ?tud>
on einer Scheuer in ber Slenbftatt [9ir. 254] roar eine lateinifcbe Souinf^irift uon ihm 1696 an»
gebracht.) Sinfa^e Stucfbecfen. S)ic ebemolige Hecfenburg, 9ir. 8 in bet unteren ^)errengaffe,
ift 1688 (Sablinfcbrift an einer ^auStbür) umgebaut, bejiebung?roeife burcb einen 9lu|bau erroeitcrt
loorbcn. 5)abet bie b^b^n Saatfenfter im oberften Stocf. Hlofterftrabe 9lr. 8, bejeicbnet mit bürget»
liebem Sßappcu au? bem 18. Sobrbunbert: im unteren 6rn eine Salfenbecfe mit Unterjug unb
Säule ; feitlicb eingebaut ein .tialbgejcbob, bo§ jebt ol? IBerlftatt bient, unb in einer hinteren 6<fc
bie 2reppe. 3”^ oberen ®ru roieber eine Säule unb ein Siegelboben.
§oI$facbiocrfbäuferau8bem 16.— 18. 3nbrbunbcrt: 3nber9lltftabt: 5)fanr»
gaffe 9lr. 12, übertüuebt. ßbenba 9lt. 16. Srücfenbof 9lr. 2, 17. Snbrhunbert, tlein unb einfach,
aber altertümli^ unb malerifdb. Öfllicbe -t^äufcrjeil am fRojenbübl (fRilcffeiten !). IBerjcbiebene
^intergebäube sroifdben 9)iarltplab unb Scbuppacb.
3n ber ©elbinger S3or ftobt: ©elbinger ©affe 9ir. 75 (Scheuer), ebenba ba? fogenanntc
IDiünjbnu? unb beffen fübliche? 9lebcnbau§.
^tinter bem SSagbau? ein großer S^iuppen (9ir. 9) mit ©iebellouben, Einfang 19. 3äbc'
bunbert?. ©elbinger ©affe 9ir. 99: ^)ou?portal in ©idbenbolj uon 1688, ganj ähnlich bem an»
©änöberg (f. unten), mit öolufterbalbfäulen unb SJoluten barüber. 5)ie fogenannten 55reimübleii
bilben noch immer eine malerifcbe ^äufergruppe, obioobl ba? .^olifachtoerf oertüncht ift. ©efebnihte
3enftererler an bem einen ^aufe la^en auf ein reichere? >]immern)erf bc§ 17. 3nbrbnnbert8 f^ilicfecn.
5)aneben erbebt ftch ein grofic? ©rabierbau? au8 bem 18. 3äb’^bnnbert , ba8 einsige, ba8 noch
erhalten ift, mit burchfichtigen .^oljtachmerfioänben unb franiöfifchcm 55ach.
3n bet 9)orftabt St. iTatbarinen, Sangeftrafte 9lr. 27, Sorberfeite oertüncht. 3«
©locfcngaffe malerif^e .^täufergruppen. 3n ber 93rübergaffe eine fReibe Keiner fffu^ioerfbäufer,
malerifcbe ©nippe oon ber Siücffeite gefeben. Sogenonnte .'pittenf^euer @c(e ber .t)eimbocher unl>
iöainbtgaffe (9lr. 23). Scheuer CJlr. 16) in ber fieimbocber ©affe (feht Stuttgarter Strafe ge-
nannt). 3'” fiinboch: bie Sägmübte; ba§ Sohnbau? unb oerfchiebenc grofee Schuppen, einer
batiert 1652. 9lm @än?berg 9lr. 2 ift ein .^ou8portal oon Sichcnbolj erhalten, mit gebauchten
4ialbfäulen al8 Ginfaffung unb Soluten als llrönung; bejeichnet G. Z. 1682 unb (in einem Schilb)
J. I). 'JWauerftrofje 12, am Unten Jtocherufer, .^oUfochroerfbauS auS bem 16.— 17. S^bi^bunbert,
in jioei Stocfioerfen, mit oorfpringenbem 9Balmbach, boS 3rachmerf ocrjiert butch gefchmeiftc ßreuj«
böljer, gefchnihte Stänber unb fJüHungen mit fladjen .palbrofetten. Urfprünglicb roobl ähnlich
burchgebilbet roie boS ^toUfachroerf am ^ütberhauS, aber oerborben. Slbgebrochcn : ^ouS jur
©Ionen Gute, Gcfe bet Songen-- unb 3<>Ubüttengaffe , gachroertbau. Slbbilbung erhalten in 9luf»
nähme oon !Reif.
2)a§ fRat^QuS (Srg.-M. ii. §Ibb. im 'Sejt @. 549 f.).
$as ältefte fRatbauS ftanb, noch Eingabe ber Gbroniften (2Öibmann S. 93) an bet Stelle
beS nachmoligen ÄornbaufeS, unten am ©raSmartt. 3m 16- 3flbrb“>'i>*tl fpre^en fte oon einem
alten fRatbauS, am ^afenmarft, unb einem neuen, rocftlich baoon unb tiefer, am 3ul>e«martt ge*
legenen, baS 1494 erbaut toar. 55iefeS enthielt unten baS „itobbauS" (©efchühf^uppen ? Stoib ju
SÖMbmann S. 90). 3m neuen IRatbauS routbe 1494 auch bie 9Jluniroerlftatt eingerichtet. 2»a*
neben, roobl an ber Stelle beS be«Ugen Gburf^en ^taufeS ftanb bet Slanileibau, um 1400 ein-
gerichtet. Sie alle gingen im Stabtbranb im 3ob’^£ 1728 unter. 9lach bem ©raub rourbe als
©auplah für baS IRatbauS bie Stelle beS ehemaligen ©arfühcrtlofterS geroäblt.
5tm 31. ^luguft 1730 befd^loß ber 9lat beu 97eubau. ®aumciftcr für
ben 2Öieberauf6au ber ©tabt tour bem fRat öom .^^erjog Don SBürttemberg ber
gortcr ©Jertmeifter ©teinhauer Gbcrl). ^riebr. .f)eim(bfc^) äugefd^idtt morben. 3hm,
jufammen mit bem .^aUer ©Jerfmeifter 3oh. Ofeurg §Irnolb lourbe auch ber
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^aU. 9iat^aii$.
549
Siat^auSncubau üBcrtrogen. ?(m 31. 1731 tourbe ber ©runbftein gelegt. Sm
97ooember 1733 toar baS ©ebäube fertig bis 311m ®qc^. ?(nt 18. 3uni 1735 tourbe
ba4 neue fRatbonä feierlich eingetocibt. 3m 3uni 1736 tnurbe bie ®ourecbnung ab=-
gefebtoffen mit 55055 ©ulbeii (ohne bie ©emälbc). ®er SBerfftein fom oiiS bem
©anbftcinbru(b bei @(tcr§bofcn. @. 2). So dorn unb 3. ^r. 3oo§, beibe oon
^11. 9<at^aue. 6etteiiioanb im ifcftfoal.
0«). vrn ^ttring.
550
:^agttfrei§. Cbccanit ^all.
$qH, lieferten bic Silb^mier arbeiten ; bet lüürttemberflifd^e ^ofbilb^auer 3. 2K, ißbrf^I
(®ödef, au8 Samern) bic ©tudarbeitcn. ^)ic ®ip§figuren bet 2Bci§^cit unb ber ®e=
re^tigfeit finb öon
@mnn. ^ig^ini unb
5!om. ®aüoni in
Subloiggburg. 2)ie
fi^miebeifeme 2umi»
fuppel üon bem SBerf*
febmieb SooS in
Äönig^bronn. Die
Dt)ür» unb genfter=
gitter, ©^löffer unb
33efcblägc öon 9J?.
Subinger in ^aH. Die
©emälbe in ben @älen
bc3 ^nuptgefeboffeg,
1736 in ?luftrag ge»
geben, finb öon ßh)io
liRetti , njürttembergi»
feiern ipofmalcr in
SubloigSburg. Sine
Steife tueiterer fliamen
oon patter ^nnb«
tnerfern finb in ben
noch üorbanbcneii
SBnure^nungen (im
?ir(bio ju ^att) unb
9latgproto!oücn ent»
halten. (3lu^bei®er-
man, SBürtt. f^ranfen,
97. IX, S. 61 ff.)
Der '^auplaj^
fäHt fo ftar! ab, bafe
bic hintere ^affabc um
ein ©toctroerf tiefer
fteht alö bie oorbere.
9ln ein quergcbchntcg
IßorbcrhauS ftü^t ein
fdhmälercd^interhand.
{lalL Siat^aul. (Rittert^ür, Don St^Ioffet tSubingcr in {iqQ 1735. Da§ ^OtbcthaU^ ift in
allen ©torfmerfen brci=
geteilt, im SJZittelteil fi^toach auggebogen. Da8 Hinterhaus ift im ilcHergefchob quer*
geteilt butch eine ©cheibemaucr unb ganj eingcmblbt, in ben oberen ©tocfmerleu aber
ber Dicfe nadj breigeteilt burch s^t’ci 3tyi!thfnH)änbe. Der SKittclrnum beS SSorber»
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^all. SRat^auä.
551
^aufeg enthält im @rbge)d§o| bic Sor^alle mit btci Pforten. 2)er SOiittelrauni beS
^iiitcrgcbäubcg ift XtelJpen^aug ; im ©rbgcfd^o^ uiib ^pauptgcfc^o^ liegt I)ier ber Srn
unb QU ber SiürftuQiib bie breiarmige SSorbcrgebäube enthält im ^aupt»
gcjd^üp bic $RepräfcntQtion§rnume: einen ©aal mit brei öalfont^üren unb ^tuei Heinere
©die. 3m ^intcr(;aii3 iinb bic Äaniteien unb SJegiftraturen, im getoölbten Äetterge)c^oft
i)inten i;inau§ gegen baS 5!^q( ift ba§ §lr(^io oorgefe^en. 3n bie SSinfei am ?Infab
be^ ^inter^aufc§ finb 9?unbtürmd^en eingelegt, bic 5JJcbentreppen enthalten, ©citfam
ift bie 31norbnung beS 2)ac^cä auf bem ^interbauS. parallel 5ur Xiefenac^fc ftc^en
5lüei SUanforbenfattclbdc^cr; unb an ber JRürfmanb quer ein SKonfarbenpuItbad^, baä
gegen innen auf einer f^^tftertoanb nil)t. TiaS fRegcnluoffer fließt fomit jum 2:eil nac^
innen, in ben fiie^t^of. Den ber 2)a^ftocf einfc^ließt, unb mu^ burc§ ben ®ac^ftocf
l)inauSgeleitct merben. S)ic f^enftcr ber ^)acb5immcr liegen in tiefen 9?ifc^en, fc^röge
Sßnnbe finb öermieben. 2)aä SKorbergebäube l)at im 3)a(^gefcl§ofe einen mit
©iebeln norn unb hinten unb bemgemöfe ein Ircu^förmige» SWanfarbemoolmbad^. ?lu8
beffen Gierung ergebt fic^ ein gewimmerter 2:urm mit Sateme unb ©itterfuppel, in bem
Ul)r unb ©lodfe untergebrad^t finb. 2111c nier ^Qffflbcn finb in ^auftein auggefü^rt;
nur bie 2)ad^Qufbauten jeigeji ^u^fläc^en 5tnif(^en ben ©lieberungen. ®ic ©eiten»
faffaben finb gequabert mit ßagcrfugenlinicn. 3)ie ®ac^er finb mit cingebeett,
nur ba§ ^^nimu^cn mit ©c^iefer, fjür bie Sorberfaffabe moren fünf ©tatuen öor»
gelegen; unb jmar für bie (SdEpfeiler ber ®ad^baluftrabc unb beg SDac^giebel« unb
für ben ©d^eitcl bicfc8 ©icbel^ (21nfid^t auf einem 1902 entbedten SBanbgemälbc
im 9?at^aug; f. unten). Über bem 9J?ittelfcnfter be3 ©icbel^ prangte in ©tuef au^»
geführt ein SSappenabler (big 1802). 21uf ber ©aluftrabe ber bem (Srbgefc^of; üor»
gelegten ^Jerraffe ftanben fteinerne SSafen. ®ine 'ipilofterorbnung gliebert bie ganje
^affabe in brei Xeilc; alg Unterteilung flehen glatte ßifenen wtoifd^en ben f^enftern
ber ©citenteile.
3n ben ©eitenfaffabni ift bag ^inter^aug aufg entf^icbenfte öom SSorber»
^Qug abgefc^t; jeber 3^eil ^at fein eigeneg ©pftem, bag ^interboug natürlid^ bog
einfa^ere. ®ic)cg gel)t ouc^ burc^ bie 3flü(ffaffabe, beren (Sden abgerunbet finb.
®ie SSor^alle ^at ein Änppengemölbe mit einfachen JRa^menftuccaturen. ®ag
^^reppen^aug unb bic beiben Xreppenflure ^aben flad^c (SJipgbeden mit linearen ©tud*
öerwierungen ; nur im 5::reppen^nug finb figürliche ©tuccaturen — bie üier 3ahreg»
weiten — an ber ®ede angebracht. 9ln ben 9iüdloänben ber Vorhalle ftehen in
9iifct)cn bic wtnei bronwierten ©ipgfiguren bet ©crcchtigfeit unb Söahrheit. ®ic ^^reppe
hat fteinerne Saluftraben mit 23afen auf ben ^feilem. 2)ie ?l;ürgeftetle finb ge=
füllig profiliert.
3)ic brei ^mnlwimmer hfiben eine 2)eloration oon Silbern, bie in Dl auf Sein*
manb gemalt unb an ben 2)edcn unb SBönben auggefpannt finb wüJifchen ©tud»
rahmen. 2)ie ©tudrahmen finb mit naturaliftifchen Saubwloeigen unb ein paar figür»
liehen aiZcbaitlong gcfchmüdt unb teilloeife bronjicrt.
21uch bic fonftige 21ugftattung ift lünftlerifch, bic ^arlcttböben, gcfchnihten ®ünle,
eifenien Öfen, gemalten Dfenfchirmc, bie ^hüf' 2llle oier Öfen
tragen bic 3ahregwahl 1734, bie Söappcn ber Steichgftabt unb ein Slcliefbilb beg
©laubcng, bie w'®ci .^auptfaal finb getrönt mit je einer loeiblichcn ©tatuette.
552
^aßftfreiä. Cbcramt ^all.
ScIIona ujib ^ay. Sluf bcn Dfenfd^innm [inb bag Opfer unb 9)Zoje§ am
brennenben ®ufd^ gcmatt uon 3. 3SJ. Älcentann qu§ §all 1771. 2)ie eigentli^cn
öilb^auer unb bie ©tuccotoren famcii üon fiubtoig^burg. 2)ort, im ©d^lo^, fmb aud^
©tanbbilber öon ^ig^ini unb ®aöonl; bort auc^, g. S. in ber {atf)oIifd|en S^opettc,
äpnlid^c ©tucfbctorationen luic ^ier, im ©tilc ßunilliöS. SBebcr .^eimbfd^ noc§ ?irnoIb
finb fonft Qug ®Qumcrfcn befannt. J)ng ^IreppenpauS unb aud^ bie 35ad^anlagc
beä t^inter^aufeS erinncni an ba§ 5Reuc ilorpS be 2ogi^ ^u ßubmiggburg. ^bcr
freilid^ finb bie ©inselformen ^um 3!eil eigenartig, man barf fagen: toinUiriic^cr al§
in fiubtoiggburg.
5)ie Dlflcmfilbe »on 2iuio Dietli fmb fiflflrbdbe ^leforotionen olleflorif^en unb l^iftorii^en
3n^alt«. 2)05 Programm, boS nermutli^l oon gelehrter ©eite berröb^t, ift nii^t überliefert unb
ber l>er Silber barum niebt in allen teilen ftdfier. *) 2)ie ©emölbe rourben 1903 reftauriert
non ®. ©(bniib in ^all.
5m groben ©aal febilbert baä S^ccfengeindlbe (?ltl. ©uppl. 2.) ben ©ieg be§ ©briftentumS.
2ie dbriftli^ie IRcligion in ©eftalt ber SDlinema umgeben oon ben gciftlid)en unb fittli^en 2ugenbeu :
©laube, fiiebe, Hoffnung, ©erecbligleit, ©tarlmut, ftlugbeit, SJldbigung unb Sanftmut, benen fi^
bie griebenSgöttin jugefellt, tbronen oben auf Sollen; unten roerben ooin ©rjengel fDtiebael bie
bämonifdben Söcbte geftürjt. 2ie 2after ©uperbia, öufuria, 3ra, Snoibia, ©ula, Sloaritia finb
recht« unb linfS baoon oerteilt. 2a« 2ecfengemfilbe ift bejeiebnet: 2iuio fRetti.
Sier oergolbete ©tudbilber in ben ©den, non SöH» ftellen bie bcit»nifcben Seltberrfcbcr
fRebufabnejar, 6i)ru«, meyanber, ©iifar oor in Serbinbung mit ben 2ierfpmbolen ber Seltreicbe
(2aniel 7). 2ie Sanbgemülbe f^ilbern baS Söngftc ©eriebt unb fteben oorbilblicbe ©efebiebten
au« bem ?llten 2eftament. 3lbrabam« Opfer, galob« Dtingtampf mit bem ©ngel, 3ofepb unb feine
Srüber in ligvpten, ginbung 3Rofe, ©imfon mit bem Üöroen, 2aoib unb ^onatban (Supraporte
mit flniefiguren), ©imei« 3lbbitte oor ®aoib (Supraporte), ©olomon« Urteil.
©übli^e« Stebenjimmer. 2ede: gn einem IHunbbau fiben 8 ^)elben; SlcbiHe«, Sutrollu«,
.^eltor, ^neaS, ©öfar, Sompeju«, ©cipio 3lfricanu« b. g., gabiu« ©unctator; olfo ©rieten,
2rojanet unb SRömer, al« fJtacblommen ber 2rojaner. 3 Sanbgemälbe: linea« auf ber gluckt
au« 2roja, 3)tarcu« ©urtiu« fpringt in ben 3lbgrujib, 3Jtuciu« ©eftoolo büH bie ^)anb in« geuet.
über ben 2urm: 4)erfule« mit bem ^töDenbunb, 3lleyanber mit bem gorbifeben Unoten.
3lörbli(be« 9lebenjimmer. 2ede: 2ie Segnungen be« Staat«, bargeftellt bur^ eine roeib=
liebe ©eftalt ber Ülepublif mit Staat«(affe (Nervus Republicae alentes alo) unb ©aljpfannen, babei
eine bämonifebe grauengeftalt (vana est sine viribus ira) unb anbere ©enien. 3 Sanbgemälbe:
3lbunbantia (?) am büu«licben ^erb, männlicber ©eniu« be« fianbbau«, meiblicbe Serlörperung
ber Soufunft. 3™®* Supraporten: Seiblicbe ©eftalt mit einem ©eniu«, auf beffen ©priubbonb
ftebt: Nemo otiosus! Sännlicbe ©eftalt mit ©eniu«: nemini sua mnnera claudit.
ßioio 3lnbrea 3letti, geb. 1693 in ßaino, Sobn eine« Soumeifter«, ber 1714 in ßubmig«*
bürg ftarb, 9Jeffe be« Saumeifter« grifoni, unb Sruber ber Saumeiftcr tfkolo unb Ceopolb unb
be« fflilbbauer« 2onalo, mürbe 1732 mürttembergifeber Hofmaler, mar 1743 au(b lurpfäljifcbcr
Hofmaler unb ftarb 1751 in ÖubmigSburg. greSfen oon ibm fmb im ßubmigSburger Scblofe er*
halten. @r febeint ber oencsianifeben Schule anjugebören. Seine ftunft ift nirtuo«, rein beforatio;
ihm fehlt bie ©obe ber ©b<irfllt<riftil nöUig (Salluff a. a. O.). Unter ben ßeinmanbbilbern an
ben Sdnben be« fübl. ^tebenjimmer« fanb man 1903 IRöteljfijjen, bie auf ben Sub gejeiebnet moren,
mie e« fdbeint ol« groben ; barunter intereffante alte 3lnftcbten oon §all, ßimpurg, Äomburg unb
SeUberg; auch eine Strabenanficbt au« ßubroigäburg. ben üllten 'rühren fte oon g. 9)i.
IRofcber in 4'^all b^)^* Uopien fmb angefertigt morben oon ©. Sebmibt.
Unter @la§ unb Dtabmen bünfll em« Sammlung oon fOliniaturbilbniffen famt Sappen ber
9lat«berren au« bem 17. unb 18 gabrbmibert.
*) Sgl. Seper, Sefebreibung be« fRatbau«faal§. 2. 9lufl. .^atl 1862. Salluff, 2ic Dtatbau«*
fäle in S^m. ^all, Sürtt. gronlen, 91. g. IX, S. 15 ff., mit 9lacbtrag oon Äolb.
DigKized byGoogla
^aU. Sürger^Aufer.
553
{ogenannte ßocn^au'8, als »^^tfc^ranne erbaut nach bem groben $ranb, in ein«
facbem !Barodfti(, ift ie^t im 6rbgef(bob, einer $alle mit ^oIjjAuIen, als Spri^enf^uppen benfibt ;
im Cbergefcbob finb Aanjleien eingebaut für bie StaatSanmattjcbaft.
^er cbemalige a r ft a II ber IRei^Sftabt, beffen Obergefcbob als IRüftfammer biente, gleich«
falls ein einfacher ®arodbau auS ber 3«it nach bem Stabtbranb, ift jeht umgebaut für bie
beS SanbgerichtS. 1803 mar eS roürttembergifche ßaferne, fpAter itreiSgefängniS.
^ie ehemalige IBürgerftube, jeht CberamtSgebAube, fDiarftpIah, ift 1728 }u oorlAufigem
&:fah beS abgebrannten fRathaufeS erbaut, an Stelle ber alten bürgerlichen Srinlftube. TaS innere
OaU. Slinncntbpf, CVctbinger Oofle 25. Bafftripeiet, Borttplap 10.
ift im 19. 3(ih<^^nnbert umgebaut toorben. 2)ie f^ffabe )iert ben !DiarftpIah burch ihren gefchmeiften
@iebel, ihr ^Ihürportol unb bie f^eitreppe mit ber IBaluftrabe.
^aS alte ©pmnafium, nörblich am @hor ber fDiichaelSfirche , ift 1764 erbaut an Stelle
eines ^oljbauS oou 1578 (^nfchrift am Ißortal, hrbräifch, lateinifch unb beutfch abgebrudt bei
Raufer o. a. 0.).
$atri}ierhAufer auS ber 3rit nach bem großen Stabtbranb: Schuppach«
gaffe fRr. 1, erbaut 1730. ^er Cberbau burch rine Ißilafterorbnung gegliebert. ^übfcher IRegen«
rinnenteffel in Urnenform oom @nbe beS 18. 3uhrhunbertS.
Um Schmeinemarlt baS ehemalige @afthauS jur &aube, feht IBanlhauS; umgebaut, er«
halten ein gefchmactooU oersierteS ^auSportol mit UBappen unb Sdauinfchrift oon 1732 (babei eine
mittelalterliche ISranbmauer mit IBudelfteinen. @in Ahnli^eS ll^ortal, mit llQappen, am fehigen
IßfarrhauS an ber Unterlimpurger Strafe, desgleichen am ^auS ber Schmenbfchen IBuchbruderei
in ber ^aalftrahe). @ine ganje ^n^ahl Ähnlicher portale lA^t ft^ auf benfelben 3Reifter jurüd«
führen, anbere, mit fyiguren oon ©enien, auf einen anberen (Cadorn, 3oh).
das Seiferhelbfche ^auS (oormals ftomburger ^of), Alofterftrahe 9h. 8, hot eine
fchöne SingangSthür in ^rührololo. 3m Saal beS 1. ObergefchoffeS eine Studbede mit figürli^en
554
Sagfthrei^. Oberamt ^aQ.
Steliefbifbern (Sonne oon ^Butten umtanjt, bie oicr ^abreSjeiten als grauen), unb eine Ofen*
räcfmanb oon @u|ei)en 1734. Saal beS 2. StodS eine entfpre^enbe Stiufbede mit ^luftitia unb
^lütten unb ben oier (Elementen.
.^aO. Cfen im flon^afferfc^en ^aufe, ftlofttrftx. 7.
IBom ebemaligen fRonnenbof, früher iBerlerbof (illofterftrabe 3ir. 7) ift baS ISorberbauS
um 1740 Don bcr gamilie Sonböffer, bereu ICBappen bie .t>auStbür fdimücft, ffattliib im Snnern
umgebaut morben. @in Saal im 2. Obergefcbob bot ölgemalte ^edengemälbe , bie Sioio fRettiS
|)anb ju oerraten fcbeinen, eingefaßt oon neugetönten unb ium Seil oergolbeten Ornamentftuccaturen,
meift IBanbelmerl. S)ai(u eine jüngere l!Ba(b§tapete mit @binoiferien unb Satteaufienen. S)ie
IBürger^äufer.
555
@ipdbede beS unteren @rnS
l^at einfa^e @tu(fra^men unb
fc^öne jtonfolen. @ine Cfen>
nifc^e mit Stucfoersierungen
im t(a{fisiftif4)en 3ti( beS
18.3a^r^unbert§ unb Empire«
Cfen. (?lbb. S. 554.)
■ja« @cf^au§ (9lr. 4)
an ber jübn>eft(i(ben @cte be4
3)tar(tp(abe4 eine febr
ungünftige, aber glücflicb auS>
genügte @runbf(ä(be (@runb>
riffe 6. 555). 3n feiner ftufee»
ren @rfcbeinung pa^t e$ fub
mit bem gefcbmeiften (Siebet,
beffen tBoIuten auS @icbenbo(}
gej^nitten ftnb , nortrcfflicb
an ba§ filtere fRebenbauS an.
.pier au(b ein fcbfineS portal
mit SBappen. 3Ja8 Unter*
gefcbo^, an ber Rfergfeite im
iSoben ftecfenb, entbfitt uer*
fcbiebene 58orrat8rfiume, bar*
über ein .^albgefcbofi mit
SBobnrfiumen, unb eine ^iele
mit ©aterie (?lbb. S. 656).
^n ben oberen Stoctmerlen
alte Sturfbeden unb Cfen*
nif^en.
@dbau$ an ber
(Sde ber 3Jeuen Strafee unb
be§ !IRarttp(abe$ ift fiuberticb
uerfinbert, bat aber im Innern
noch ba$ behäbige !Ireppen*
bau4 unb in uerfcbiebenen
fRfiumcn Stuccaturen au8 ber
3eit bed fHatbauSbau4 : im
3aa( beS 1. 6tod4 an ber
^ede eine Schäferin unb in
ben ©den bie oier 3abre4*
}eiten a(4 pulten, in ber ^obt*
fehle einen 3agbfrie^. Tönung
unb tOergolbungen erneuert.
^n einer lQ)anb bie äBappen
ber tJamilien 2ßibel unb Sei*
f erbelb, oon einem ^utto gebal*
ten. 2lm anfto^enben Scbtaf*
limmer leigt bie Sede ^mor
auf einem ^iaubenroagen.
^aS ^auS 9ir. 9 am flRarftpIab ift non Stfibtmeifter ^recbfet 1730 erbaut, ^n feiner
Stelle ftanb oormatS bie ^rinfftube beS ?lbeI8, ein alter patri}ifcber Stabtbof. Scböned ^au$<
portal mit 'iBappen unb sroei auf bem @iebet gelagerten ffirauengeftatten (?lbb. S- 557) unb forg*
ffiltig auSgebilbete ißarterrefenfter mit ©eremfen (©ittern). :?im Innern geräumiger fjlur mit oer*
tnnt=
«all.
«auf am Staittptat (9tr. 4).
(Prunbiifle Don brel
556
3flGftfrei§. Dbcromt ^iqU
^all. $atrijinl)Qu« (Vtaittplab 4). Sen, ^nntnanfii^t unb Schnitt.
DIgitlzeü by Google
.^all. ^ürger^äujer.
557
}ierten ©ipSbeden unb @du(en. @in !• ^at eine idlioere iTaffettenbede oon
$o4; ein anbered on bet ©ipdbede ^edfen (^finflftfeft unb 4 anbere bib(ijd)e ©ejd)id)ten) unb
@tudfiguren ber uier ^a^reSteiten. 3m 2. 6tod niiebec eine ^olifaffettenbede. ClbUber im i8e>
fi^e ber goniilie 3opp«^be: Slatfdireiber Dietrich 1630, ftonfiftorialrat SBibcl 18. Sa^r^unbert.
SJiarftpIoft 9lr. 10, an bad uorige ftofeenb, ift oon bem IRat^d^errn ©tier erbaut Onfdjrift:
Was Gottes Zorn durch Feuersglut verzehrt 1728 Hat seine reiche Lieb aufs Nene mir be-
schert 1732. ©d>öne ob«
mo^t }um Seil nerdnberte
3ra)fcibe (?lbb. ©. 558),
nod) an bad alte 6orpd
be iloflid bed fiubroigd«
burger ©d)(o[fed an«
(lingenb, nermutlidi non
einem ber ?lrd(iteften bed
iüatliauied entworfen, ^ad
6rbgefd)o^ in .^auftein
gequabert , burc^ bad
portal geteilt in brei ?lb«
id)nitte, benen in ben jmei
Dbergefdioffen eine burc^«
laufenbe Ißilafterorbnung
entfpridlt. Über bem por-
tal ein !Bal!on, bie oberen
Stodroerle in ißub unb
Stud, getragen non imei
Setamonen unb bem ald
jtaruatibenbüfte audgebil«
beten ©<f)luMtei» bed ipor*
tald. S/Ud fdimiebeijerne
^alfongitter fünger. Sie
feitlicben tjenfter bed
.pauptgefd)o|fed ^aben
?tufjäfee mit lüften; bie
5enfterbrüftungen finb
mit ^uttenfbpfdien befc^t.
Über bem Sraufgeftmd ift
nac^ fDta^gabe einer alten
91n)ldit bed IDiarltplabed
(im iHat^aud) eine IBalu«
ftrabe ju ergdnjen. 3n
ber mitte ein Sac^erler.
9ln ben Seiten }mei pban«
taftif^e SBafferf peier (?lbb.
6. 558). 3ni Snneren
einige Studbeden mit figürlichen IReliefd.
Ser alte ft e den türm hot in feinem jüngeren Obergefchoh unb bem IBorberhaud an ber
unteren ^errengaffe eine reiche lludftattung aud bem 18. 3oh>^hunbert : Studbeden mit feinem
!8anbe(merf unb figürlichem Sielief unb mit ©emdlben al fresco; naturbraune Shüren. ^n ber
unteren ^errengaffe hot ber ftedenhof jmei fchöne portale im f^rührolofoftil mit SBappen bed
StObtmeifterd Sanmalb. (Sin dhnliched etmad ällered, am ))iebenhoud.
ftlaffijidmud bed 19. 3ohrhnnbertd; Sßachthoud am Säumarlt 1811; 9lted
Solbab unb ^Ited Schiehhoud 1828; Saline 1835; Sanbedgefängnid 1847 u. a. '45auten uon Stod;
©afthof j. fHitter.
.^n. {»auet^üi on 9tt. 22.’> (SRarttpIal 9) beim gifebbrunnen.
558
3ogftfretS. Cberamt ^)a[l.
1
1
K!
a
a
1
□
a
i
□
d.-
6aQ. ^aut am 92oittp(a(> (9tr. 10) 1T38. (Sac^brüfiuns ergönat.)
Berft^icbencs.
^ne ehemalige
Synagoge enthält ba?
'iBaKer jcbe ^au§ in Unter»
limpnrg. 6« ftnb jinei
Stuben im ^acbftod, mit
bemalten ®rettern)änben.
3nfcbrift in ^cbräij(f)en
3iu(bfloben : ®ie beibe
gnäbige 4>errin ftettmein»
[ter fampt bocbebel mn»
jcbngftrat 5499" (1739).
'SKe'Ulalereien finb interej*
iant, orientalijcbe ^eppi^>
muftcr non e^noürbigem
9Uter mit SUilbcrn non
2ieren in Siingen: (Slef'ant
mit bem Jh:ieg§turm,
Gule, ?lbler u{n>. im nai«
Den Sarbengejcbmacf ber
2Bi§mutmalecei.
2)ie ie^ige Sp«
nagoge in ber oberen
^errengaffe ^at alten,
filbernen 2boro|c^mu(f
nnb einen 2()oraf(brnnl
mit bunter ÜJtalerci im
(£l)oroftcr bet SBanb*
malereien ber ^etftube
}u Unterlimpnrg.
S)er 5rieb^o| ber
3§raeliten i[t auf Stein*
bacber 3)tar{ung, angelegt
ju Slnfang beS 19. 3abr*
bunbertS. enthält
einige öltere ©rabfteine
in ©mpirefotmen.
2)et 5 r i e b b of ift
1509 angelegt bei ber
fiapelle }um bl- '!)iilolau4
unb bem SiecbenbauS am
Si'eg nach ©elbingen.
(Qlon ben jtircbböfen mar
ber bei St. DJIidbael ben
Stättmeiftern , ipfarrern
unb iprebigern, früher ben
Stitterbürtigen unb ben
DteicbSfcbuttbeifien , oor*
behalten ; bie non St.
ßatbarinen, St. Johann,
St. Urban blieben al§
559
^aO.
©emeinbefrieb^öfe im ©ebraucb bi§ in« 19. SQ^rbunbert.) 3)ie alte Äapelle jum 9?ifoIau8
1309 bezeugt, 1389 erroeitert, mürbe 1566 erneuert, 1835 aber abgebro(ben ; eine neue ^fneb^of«
fapelle 1842 f. erbaut oon Stod. 1870 mürbe ber neue Sfriebbof jenfeit« ber Strafe angelegt.
3m alten 3r»«bbof ftebt ein grobe« fteinerne« ®ilb oon am flreuj, batiert 1566, 3n
beiben ^riebböfen ftnb alte ©rabbenfmäler au« bem 16.— 18. 3abrbunbert an ben 9)iauern auf*
geftellt, micbtig für bie Ort«gefcbicbte burcb ihre ^aten unb Bappen, audt funftgeicbi(btlid> burcb
ihre SKelieffiguren unb Sdimudi’ormen; leiber nicht oor bem Serberben gejcbübt. 3mei fcböne
®enfm(Uer auf bem neuen griebfiof, für 3<>b- 35ao. Stellmag, Spotbefer, 1 1734, unb 3ob- Saltb.
SBibel, t 1762, ftnb figniert oon ©. 2). Saclorn. ©in 2:enlnial auf bem alten fyriebbof, für
3ol. (Jriebr. Dlittmann, gorftmeifter , f 1797, oon 3. 2). 3ob (fllemm, 9S. llfb. 1885, S. 198).
©artenbäu«<benunb©dr>
t e n. ^n ber ©ottmoll«böufer @teige ;
unten eine« mit ber 3abre«iabl 1617,
renooiert 1890. Steinerner Stocf,
Cbergefcbob in oerjiertem gacbmerf,
gebecfte ^ubentreppe ; 3ic9cUettbacb.
Über ben 5*aften' Dberlicbtgitter mit
gebrebten 4>oIibocIen. 3m unteren
Stocf gegen ben ©arten binau« fllapp*
täben. SBeiter oben ein« oon 1590.
2)ie 2bür be« fteinernen Unterftod«
oerfcblicbt bie ©artentreppe. 3mei
Cbergefd)offe oon f^acbmerf, mitäuberer
Stiege. !nocb meiter oben ein« oon
1549, bem oorigen äbnlid)/ nur einftödig
im Cberbau. ^nbere, ring« um bie
Stabt, au« bem 18. unb 19. 3abf‘
bunbert, mit franjöftfcbem ober ein«
facbem SBalmbacb. ©in ©arten au«
bem 18. 3abrbu«bert, mit fteinerner
Sonnenuhr, fe^t in malerij^er Üppigfeit
oermacbfen, neben bem früheren llmt«'
gericbt an ber Unterlimpurger Strabe.
„Clpmp" beibt ein ©arten mit ©arten*
bau« auf ber fog. 9urg, mit ©arten*
portal oon 1810 unb 6 ©artenftatuetten
au« bem 18. 3abeb- (1764 u. fpäter).
Srunnen: 9Hcbt mehr erhalten ift ber ®runnen auf bem IDlilcbmarft, ben „ber alte
ffir^cnmeifter" gemacht batte unb ber 1516 erneuert mürbe (^erolt ed. itolb S. 190). SBobl aber
ber ®runnen auf bem f^ifdimarft, jebigen )Ularltptab, aucb bübfcber ®runnen unb 3if^brun;ien
genannt, gefcbaffen 1509, neuangeftricben 1586, burdigreifenb erneuert 1620, 2)er Söafferfaften ift an
bie guttermauer einer 2erraffe angelebnt, beren plante ber ®ranger einnimmt. 2)fc brei lRöb«n
finb in bie IRadben breier ®eftien eingefebt: be« Üömen, ben Simfon bejmingt, be« 2Jrocben, ben
St. fUlicbael mit ber Sanjc burcbbobrt, unb be« üünbmurm«, ben St. ©eorg mit bem Scbmert
erlegt. 2)iefe brei ©ruppen fmb in Hochrelief ou«gefübrt, }um 2eit oon ber ®)anb gelüft; fte
fteben auf jfonjolen unb ftnb oon reichen ®albacbinen überbedt. Sie finb bei einer IReftauration
überarbeitet — namentlid) bie ®eftien — oerraten aber bocb nod) eine beftimmte ®ilbbauerbanb,
bie mir auch fonft in Hall mieberfinben , namentlid) an bem St. fDficbael, ber auben am ©bor
oon St. IDiicbael bargeftellt ift. 2)ie Üllauerflüchen baimifdien finb mit ®lenbmerf oon ®foften unb
®ögen belebt unb mit ben ®)appen ber lKeicb«ftabt gefcbmüdt, bie oon einem ®utto .unb einem
©ngelcben gehalten merben. 2)er fd)miebeiferne ©itterauffab ift oon 1620, ber gubeiferne ffaften
oon 1760. 2^er ®ranger, früher an ber ftircbbafmauer angebracht, mürbe jugleicb mit bem
^all. Oaitcnbaut an bei CBottmoaipSufer Steige.
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560
:^agftfrci^. Oberamt ^all.
^Brunnen aufgeftedt. ^te rei(b auägebübete $iale oon «Stein, an ber bie ^aldfetten befeftigt ftnb,
ift 1903 erneuert morben. (^Ibb.) ^ie anberen alten fiaftenbrunnen pnb befeitigt.
(^ne fteinerne IBrunnenfäuIe mit ^uffa^ in Urnenform, oon einem abgebro^enen
Äaftenbrunnen , ift je^t im fogenannten Stobtgarten oufgefteüt. Sie ift bejeicbnet 3. fj*
.^[all] 1749, unb einer 3Rarfe (9?r. 31).
® n fcböner, gotif(f)er, teibcr ni^t mehr oollftönbiger ® i I b ft 0 cf , batiert 1430, ift fe^t aubcn
am ^uloerturm aufgeftedt. (Ilbb, S. 561.) (?lbg. Steinfreuje am Stäbttbor unb am Unterlimpurger
Äircbbof, f. $eroIt S. 158 u. 2Öibm. S. 88.) — ?lm Steinernen Steg erinnert eine Steintafel mit 3n»
fcbrift an bie Überf^memmung oom
3abre 1570 (leyt bei Raufer a. a. 0.,
6. 50). 2ln ber ^uttcrmauer linfS
beim 3lnfang ber Unterlimpurger
Strafe ift eine grobe Steintafel ein-
gemauert mit ben äBoppen beS 9fei(b4
unb ber Stabt, unb ber Snf^rift:
@emainer nu^ t^at mich oor jarn
oermauren. Serfelb mich fe^t micber>
um lieb öffnen. ?lnno 5Jomini 1543
b. 31. ZaQ fulii. Sie flammt oom
abgebroebenen Iborturm. Sine loci*
tere 3»f<brift» bereu Icyt bei ^»oufer
a. a. D. S. 11, lourbe 1831 bin»
Jiiflefügt.
Brüden: ®ie fogenannte
4)enfer§brü(fe, fo genannt nach
bem .^au4 be§ ^)enfer§, fpfiter SBöcb*
terS für ben Sdieiterjod, ba§ fic
trug, auch St. 3obnnn4brücfe, ift bi4
beute bie einzige f^abrbrücfe, bie in
ber Stabt über ben 5lub führt.
Sine ®rüde ift 1228 enoöbnt. 1343
oerlöngert ber ßaifer ben ber Stabt
jur ?lu§befferung ber 33rüde be-
roidigten 3<>d. 1502 befommt bie
Sörüde fteinernen Oberbau. 5)iefer
ift 1589 erbreitert unb erneuert loor»
ben. (^über bnUe fie auf beiben
Seiten richtige SBebrgönge unb über
ben ipfeilerfporen erferförmige ?lu4*
tritte am @ebioeg.
^aiL gifc^bxunnen mit Sranaer. Steinerne Steg oon
, ber ^lltftabt }um Untermört ift 1516
erbaut, ^er Singangöturm ift ab>
gebrochen, ebenfo ba4 ^äuöchen, baS früher auf bem erften ißfeiler fa^. ^er meftliche S!eil ber
^rüde ift erneuert. IBon bist gebt feitmärtg auf gemauertem ^amm mit Steinbrüftungen ein
2Beg |ur Stabtmüble, bie jum ^eil auf bem überioölbtcn IDiüblgraben , einem ^rm be4 ftoeberS,
ftebt. Sie Steinbrüftungen be4 alten tBrüdenfochiS hoben no^ baS tBanlett.
Sie beiben malerifchen, gebedten Stege, ber !Kote unb ber Sülferfteg, gehören in ihrem
heutigen tBeftanb beibe erft bem 18. 3ob<^hunbert an, fehen aber altertümlich au8. Ser dlote Steg
ift batiert 1790; ber Sülferfteg ift nach bem tSranb oon 1727 toieber erftedt.
Sine molerijche gebedte f^ahrbrüde ift am IKipperg, unterhalb ber Stabt, 1835 oon
Stod erbaut.
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561
«)aU.
^ntertümerjammhing beS ^iftorij^en
S^creind für ^ürttembergifc^ j^ranfen, im $u(oer*
türm. Äatalofl (»oii ft. Stf)auffelc) flebrudt 1897.
^nbe aii9 @rabbüfleln bei ^Ulbaufcn,
.^'tol^ebad), ftirebberg, ftün^el'^ait, fDiiftlau, 'JMebern«
ball. Slömifebe? auS ^agftbaufen, 'JDtainbarbt,
Cbrinflen. Offtrburfen (Jiiftbriflftcin, (iapricorn),
Sinbrinoeii uiib fHutfarbt^büuferbof bei Sinbringen.
9leibengrdberfiinbe aiiS !6urlcSiDag unb
^ngerSbeim bei 6rail^bcim. 9iomaiiij(be i^eufter«
jdule oom .^^affnerj(ben ^aufe. Steinerne« SBanb«
tabernalel an« ber ftirebe non ^Inbaufen a. b.
3<übler. ^totioftatuelte eine« 3)eutfcborben«ritter«
.t>arf(b nom ^abernalcl ber ^obanniterlapeUe (um
1900); Seblubfteine au« ber S<buppa(bfapelie.
^rabfteine au« ^all (bo^gotifeber mit Sbciftn«'
bilb nom 5ri*bbof bei St. fWifoIai) nnb Unter*
münlbeim (ftnnegunb 'Iöal«brun, geb. n. Stetten).
iQotiDreliel eine« i))atri}ier« ^alberger. 7eUe ab*
getragener fDlonuinentalbrunnen. ^appenfteinc
uon Sboren unb .^ünfern }u ftombnrg,
Sicinbacb, Utellberg; barnnter ber nom 2,bor be«
Steinernen Steg« (S. 533, 'flbb. S. 5.37), 1509,
mit 3ob unb l!anb«(ne<bt al« Scbilbbaltern unb
jmei 2iebe«gefd)i(bten : Sufanna (nach UrS ®raf)
unb ^tpramu« nnb ^bi^be. ^o^bilbroerfe au«
ftireben oon tpall (2 ^Jnlmejel ogl. .^»eroit 166,
ftriuifif unb @rabcbri|'tu« au« St. 3lifolau«),
'Jlltenmflnfter, ftünjel«au, 3)lid)elfelb, Untermünl*
beim, Unterlimpurg. Sp&tgotijcbe, bemalte 9)retter*
berfe unb nügelbejcblagene 2bür au« ber ftirebe
Don 'Dlittelfijcbacb. .t>öUerne, gefebnibte unb bemalte
2otentafeln au« ftireben, 3>ortragefreuje. ipoli*
mobell eine« freinfifeben ®auernbaufe«. .t>öljenier,
bemalter ftronleuebter au« bem .f^taller iHatban«.
©efebnibte f^apbbben unb ftaftlaget. Schlitten*
lüften, iveuerjpribe. Cfenfüfie,.2>erbjeballe, Pfannen*
träger nnb ßienbalter. 2bonfiguren eine« 3larren
uon ber aöafjerlunft im 2ullaner Seblojigarten.
Cfetilaebeln nnb (formen su jolcbcn. 'öobenflieBen,
ftrüge u. a. .'pafnerarbeiten. 6rail«beimer unb
S(breibei'"«r Steingut. tRcliguiengla« au« 5)licbel»
felb. ibemalte Sebnap«bubel au« ber ßrlaeber
©la«büfte. 3*®*' ftabineftjebeiben au« ber fta*
tbannenlirebe. ftain^cljanbubr au« St. ülliebael.
Sebmicbeijerne ©rabfreuje. ftireben* unb ftüeben*
jinn. 3»>‘flßc^öte. aBirt«jebilbe. gunbe uon ber
2imburg.
3m .^anlamt luerben 6rinnerung«ftüele
uon ber Sieberiunft aufbemabrt: Silberner ^ofal
mit 2eiluergolbung im tlaififtftijcben Stil; Baller
Stempel unb 'iJlarfe G C F L (Ceube?). 3luf bem
Vall. ittilbfloef. ‘Xm $ulOtrtutm atifflelirflt.
91a<b 3<i<bnung oon ^^rbtle, um 1850
Paulus, Denfmdler and fflüittembers. ^asftCTcie.
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Sfaflftfrci?. Oberamt ^all
^edel baS giflürcben eine# Sieber# iroifcben ©iinern. 3m Tedel flraoiert nerfdliebeue Flamen
unb bie 1791. ^m IBau^; „®emainen ^aal# SBol^tfa^rt. ^urcb ba# ^aa( Wagajin
«
^all. Sc^uppa(f)ttT(^c (abgebToi^cn).
9}a4 Sit^ograp^if Don 1869. 3»
beförbert." Sudelpofal, Silber ocrgolbct, 16. 3ö^t^M»bert, mit Dlorfe 3Jionogramm 6 B, lieber»
geftiftet non ber an# @mben ftammenben {vamilie n. 3cngumer Itlofter 1801, beren UDappen in
bem non einem Änoppenfignrdjen gehaltenen Sdlilb auf bem 3)ecfel graoicrt ift. — Seibene
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4>on.
roeife unb grün guergeftreift, SAaft 1785, Spifee 1692. — .^oljffftbe mit ^)auSmorten („3Jiäüer"
genannt) neric^iebencr Sieber, non ber Sc^eiterflö^erei. — 5ZSat^§tafeIbu(^( mit 6 lafeln, 1796. —
Silberne^ ^ruftj^ilb eines Trommlers ber Sieberfompagnie, 1765.
^Ite ^n fiepten unb $Idne ber Stabt ^aü:
1. Stid) nad) @. Hufnagel 1578 in bem Stabteroerf non Sraim unb f)ogenberg. — 2. Sti^
na^ 2eon^. Hern in SDlerian, Topographia Sueviae 164.S. — 3. Oemälbe non 3. Sdireper im
^alamt 1643; neroielfÄltigt natb Äopie oon ^aaf 1868. — 4. ®ranbbilb oon 1680, Stic^. —
5. Stid) pon ?l. 9iunjer nad) 3- ÜJteper 1728, nad) bem ®ranb. — 6. ^lan ber Stobt unb
^Diarfung pon 1710 im Stabtare^in. — 7. ^nfid)t in Sagittarina' Hist. Halens 1747, gcft. pon
3. ©. ßeopolb unb 3* SBerner.
^all. XtT .^albrunnen um 1716.
!lu< OtTtnanS C^ronit. 6H4 oon 3. a aHontalfgre, nat( A. X. 3<o«iffc(. 3** ®-
•iparjclle §of Dberlimpiirfl: JRiiine ber ©urg fiimpurg (^lan @.566).
2;ie mittelalterlichen IDtauerjüge fiiib 1905 luieber aufgebedt roorben pom ^iftorii^en Serein
burcb Iprof. Dr. Schleifen, Stabtbaumeiftcr lüJünjenmaier unb ®aurat a. 'S. 5Ruff. (3)gl. 9)urgmart,
1906, 3. 5. 9Udtter beS Schmab. 91lbuereinS 1905, 7. SBürtt. 91. 3- 1906.)
ßimburg ober »berg ift offenbar ber ölte 'Jiame beS 0rtS. 91ach ber 5)urg nannte fidi —
nod)n)eiSli(h feit 1230 — ein 3*®e'0 1*®^ S^enfen non Sllingenberg a. 9)inin unb oon fRöttingen
a. b. Zauber, ber fuh }uuor p. Schupf, bem Sorf im ^^aubergrunb genannt hntte. SBahrfcheinlich
ift bie 9)urg ßimpurg pon ihnen erbaut, }u 9lnfang beS 13. 3öhrhi*nt'frtS ; unb jroar auf eigenem, oon
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^Vgftfrei^. Oberamt 4»all.
ben Gbetberren o. ®iclriet ererbtem ®runb
unb typben. (®of)ert, SBürtt. Sßjb. 1888,
S. 58 ff., 128 ff.)
1230 ift bie Surg erftmoB genannt.
1280 ein SteinbauS unter ibr. Sonft bört man
nichts Don ibr bi'5 jmn i^erfauf an tpall 1541.
Scbenf @raämu3 »erlauft um 45700 ©ulben
al4 freiem Eigentum baS ganje Schloß mit
jroei $<beuern unb einer 3»egflbütte, »erfcbie*
bencn @ütern unb ©erccbtjamen, unb nament*
lieb bem 2)orfe Untcr«2impurg. 5Reid)§leben
ronreii nur: bie bobe ©eriebtäbarfeit , 3bU<»
©eleit#anteile unb Söilbbann (C?l®. S. 178 f.).
.f^erolb (?lu4gabe »on Äolb, S. 145. 261) be»
richtet „1541 bot man ju limpurg bic maucr
am fcbloft gegen ber ebene abbro^en, roelcbe
ein roolt fallen; ben rechten grunb gefuebt unb
ein anbere ufferbamen; ben b*>f gepfleftert,
barinnen ein galtprun (©ülgenbr., 3>cö'
brunnen) ift, roeicber bureb ben Reifen 73
flaftcr tief gebaiven, ift bem Äoeben gleich, »oie
mon fagt; im alten fraiocnjimmcr ben fteinen
erler abbroeben, bann fteb bie mauer bafelbft
jerriffen; unb ba« fcblob mit fpeib unb ftein
»erjmidt unb »erroorfen." ©S fei bamal*
jebon „ein alt, ierriffen, grunbloS 6cblof}"
gemefen (S. 260). 1575 faben ficb bie Malier
boeb genötigt, baS Scblob abjubreeben (C3l!H.).
feilte noch ift bemerfen, bab fie ben .^auptturm unb ben ^urm im ©raben mit $ul»er jprengen
muhten. tSi^ 1904 mar faft nichts mehr »on ber iöurg ju feben. ®urcb 3ofoü ftitb nian auf ben
Stumpf be§ JöergfriebÄ. 3ebt finb bic noch übrigen ^Jllauerjüge nicht nur freigelcgt, fonbem auch
teilmeife erhöbt, einige '^ögen neu aufgefübrt, einige f^enfterpfoften mieber cingefebt (an beliebiger
Stelle), bie ©emölbe, ©cmöcber unb $öfe aui^geräumt.
^aU. Statt. II)or.
91ä4 einer 3ei4nung von 9<eif. Su< Oermand C^ronit. 3u S. 688
2)ie SiirgftcHe, eine öbbenjiingenipi^e öon felfiger Sejt^affenbeit (9)?ufc^elfa(f),
bic üicllei^t f^on ber norgefc^ic^tlic^en SSattburg (). oben 480 f.) al« 9lebuit
gebient Ijat, liegt ctloa 80 m über
bem Jl'od)er unb ift an jmei Seiten
üon Statur feft, uermöge Steil»
abfaQd beS S!od)crtbalranbS unb
einer ftlingc; nn ber britten burd)
einen (Proben nbgefc^niticn. 2)cr
3«gang mar an ber Cftfeite, unb
jmar nm füblid^en ®ube beö @rn»
benä, ber burc^ eine Jbormnuer
unb jmei 'Jiinuc gefperrt mar.
2)Drt miinbctc ber bei ber Ur»
bmi^firc^e beginnenbe Surgmeg in
ben (Srabcii. 2)icg ift oiclleid)!
- . /f- c (Clmtenfcitc) mit «c^öntliolct ftaprllr.
bnÖ <'OnOCri oon l;>4.'l (epcrolt, ytadf einer 3<<4<mna oen Sleit. Bu* 9erman< (E^ronil. 3“ S- Ml-
Cberlintpurg.
565
{kiU. Siitbener
9ia:b (inrr 3<i<bnung oon Sitif. Hu4 Otrman« S^ronit.
Seite 145, 13 ff.). Uber ben
3roinger ging fobonn ber Surg»
weg Weiter, an ber ©iibfeite bet
inneren Surgmauer eingefaßt oon
einem äitfteren SKouerjug unb ge*
fperrt oon mehreren 3:^oren.
[inb in biefem ?lbic^nitt nic^t Weniger
als fünf X^ore gefunben worben,
bamnter ein boppetteS. Xic meisten
^nferfteine mit i^ren 3)re^japfen*
lö^ern waren nod^ an i^rem €rt.
Sin breiter 3toinger liegt an ber
Cftfeite unb 9f?orboftecfe ber Surg,
tiefer al^ ber innere 33urgbof; ein
^weiter an ber 'ffieflecfe. 'iüieUeic^t
lief ein fc^maler 3roinger jwifc^en
beiben an ber SRorboftfront I)in.
2)er S^etgfrieb ftanb nir^t beim
^()or, fonbern nät)cr ber 9?orboft*
eefe gegenüber ber .^oc^ebene, aifo
in ber 9JZittc ber 9(ngrifföfront. (fr
War teilweife in ben ^alaa ein»
gebaut, ber mit ber fßorboftede
übet bie glud^t beS ^ala^ unb ber fRingmauer ooifpringt. ®effen (frbge)d)o^ War
eine jweifc^iffige gewölbte .f>afle mit jwei Pfeilern, ocrmutlic^ ber ÜRannfe^aftsraum,
bie 3)iniij. 9fu(^ ba? erfte Cbergefc^oß War anft^einenb gewölbt mit 9iunbpfeilem
uon Sadftein au§ jüngerer 3«i(- 3n i)em Keinen 9iaum, ber bie fRorbofteefe ber
^Ringmauer einnimmt. Wirb
wegen gewiffer 5unbftücfe —
oon fpötgotifd^em iD^a^Werf
— bie Sfopelle oermufet.
3wifcben il^m unb bem ^alali
ift ein bßll»*Jüerirbif^cr
fRaum, ber fid) al§ gewölbter
®ang gegen ©übweften bi§
jum ebemaligen inneren
'^urgl)of fortfe^t. (fin fpi^*
winlliger ÜRauerförper oor
ber SSeftede be‘5 i8ergfrieböi
ift oielleii^t ein ^eil oon
bem gefprengten Cberbau
beöfelben. Vln bie fRorboft«
s«..l ™„ u.t..,in,vu„. i"*'
9ta4 elntm alten ^oljf^nitt. 8uo (Semant S^ronif. 5teIIerge)UÖlbe. llbet
566
Snoftfrei^, Obcramt ^oll.
bem nörblid^cn fc^cint beii 3lbfaHfunben noc^ bic iHic^e geiocfcn ju fetit, @iit Heller
tourbc auc^ im iiörblic^ üor ber 93urg entbcdt, mu^te ober jugefc^üttet
ttetbcn. ^ier, nn ber S^orboflerfe ber ®urg, ftonb üermutlic^ ein 3wi«9crtucm. 35cr
runbe 3^>^i^9ccturm an ber ©übo|'tedEe ift ou§gegroben unb jum toiebcr auf*
gemauert ttjorben; olg örunueiiturm faim er ni(^t be^eic^net inerben, bo bet ©c^ac^t
in geringer 'Xiefe uon einem oeriperrt toirb. ^er tiefe ®runnen, ben ^crolt
iBurgruinr Uimpurg.
Oninbrift na4 btn Ausgrabungen nom 1906 unb 1906.
ol3 im öutg^of befinblic§ erroö^nt, ift noc§ nid^t aufgefunben; im inneren ^of
tonn er ni(^t geluefen fein. 35ie ©Uber ber Surg Simpurg in ben Roller G^tonifen
finb meift mittfürlid^ ge^eic^net; treuer ift bie Stnfic^t ber ®urg unb beS Dorfe§,
bie fid§ qI8 Srud^ftücf eincS ^poljfc^nitt^?, nermutli^ einer ?infic^t ber ©tobt ^oH,
auS bem Einfang beä 16. So^r^nnbertS ermatten ^ot (©ommlung ©d^miffele in
^ott. «bb. ©. 565).
®ie gefunbenen Strd^itefturbrud^ftücfe bezeugen, bo^ bie ®urg ju 2lnfang beg
13. 3a(;r^unbettö erbaut hmrbe, mit Ö^nlic^en ©c^muefformen bcS Übergangftil^,
loie fie auc^ an ber Urban§fird§e in Unterlimpurg üortommen. ttnbcre gönnen
beuten auf bic ©pätgotit, Einfang unb SOiitte be« 15. Sa^rbunbertS ; toieber anbere
auf bic 5rüi)renaiffance beS 16. ber erften fperiobe finb c§
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Öemcinbe ?lrnäbor}. iöibcrSfelb. S3iibeiiorbi3.
567
•namcntUc§ ^fofteu u. a. ^eile woii gef o Welten ^cnftem be^ ^qIo§, mit ÄerB=*
fc^nittuer^icrungen an ben ifantcn. iJlu§ bcr jmeiten: ein limBurgijdjcr SSaWcnftcin
mit einem Sngcl al§ ©c^ilbt)atter , öon einer ^^forte, ä^nlid) Wm am Seftportnl
ber Untcrlim^urgcr 5f'ird)c; iDZnfemerfteile non ^enftem; nicllcid^t aße^ non
einer ®nrgfapelle. 9lu^ ber britten : Steile einer Saluftrabe niig 'Xerracotta,
nnf(^einenb nom oberen ©todtnerl be3 ?ßala§.
^cmexnbe Jlvitsborf.
iHndertäbronn, Seiler mit abgegangencr S3urg bcr Herren non Sad^enftcin ju
!I)öttingen (1427).
'^x6erofeC6.
^'ifauborf, im ioßen. Stofengarfen, an ber ®iber; mit SRittcrgut, ba§ loitflc ber ^ontilie
D. 'JJlorftein gebörte. SormalS limpurgijd), feit bem 16. ^io^rbunbert gröfjtenteil« bällifcl). ®ie
Äircl)e $ur bl- IDiargareta mar eine Jocbter non ber ju llöeftbeim bi§ IJföO, '3t(S Stifter roirb ein
4>err o. 3leuenftcin um 1350 genannt; 1406 mürbe bie neue 'llforrtircbe eingerocibt. (Oberamt§»
befebreibung S. 183.) 'Jim 2urm ftanb bie 3abre§sabl 1457 (?), an ber .pauptpforte 1470. '31b*
gegangene« ©robrnal eine« $farrer«finbe« uon 1555 ('JUt. b. Stonfero.). ßJatron mar Sflofter
SJtnrrbarbt, na^ ber IReformalion ber .pcrjog non SBürttembcrg gemeinjcbaftlicb mit ^''all. ?lb*
gegangen: eine 91urg (1415 „Ulurggraben") ; eine ftapelle $ur bl. 9lgatba mit öniberbau«, in
ber (^elbmarf, gegen ©ittenbarbt ju.
S)ic eoangelifd)e ^farrlirc^e liegt im erböbten uub ummauerten nor*
maligen ©ie i[t unter teilloeifer Seibcbaltung eineä mittelalterlicben Oft»
turmS 1868 neu gebaut non ipflügcr. ©efcbni^tc^ ^lltarfreuj, S^jätrofofo. ©dböner
lebensgroßer SfrujifijuS, mobem. (Sloden; a. ave maria grac. anno domini
MCCCCXXXIX [1439]; magister conradus gnoezhamer me fusit. SDfinuSlclicbrift.
©loden olS Kretin ungSjeicben. b. ihesus nacareuns rex iudeorum. bernhart
lachaman gos mich dhi 1491. c. ANNO 1700. |)atler SaW^n.
Seiler ^agenbaeb (;pogenbucb) ; OrtSabcl im 13. 3al)rbunbert. 3hJpis
^aUer f^amilic ©dbultbeiß. ®urgfteHe unbefannt.
Seiler @tarfbol5bad) (©tarfelSb., nach einem ^erfonennamen); §lbgegangen
eine 2)urg ber .f)erren n. (1386). löurgftellc unbefannt.
^uBenorßis.
ipfaaborf auf bem 'JKainbarbter aöalb. (Xer CrtSname Urbei« (ommt auch im (Slfab uor.)
35a« ®orf mar limpurgijcb, fpätcr gröbtenteil« bäUlfd)- Äirtblicb 5ilial uon SJticbelfelb bi« 1866.
3Ibgegangen: ^erjogcnmftleu unb fDiillbrunnen (1270).
®ie enangcli)d)e .^irebe, oormalS 5?apelle jur bi* SJfargarcta, gotif^, 1903
gut reftauriert. Sinfebiffig. mit gctoölbtem 2!urmcbor. 2)aS ßborgetoölbe l)ot ^freu5=>
rippen ebne Äonfolen; am ©(^lußftein bie 3abreSjabt 1485 unb ein Scrfjeidben
(9ir. 31). Sn jeber @citc ein fcbmalcS ©pipbogenfenfter. S)atüber noch ein ge*
inölbter 9faum. fRippenfreujgeroölbe ohne ©dblußftein unb Äonfolen. 9ln brei ©eiten
je eine ificbtfcbartc (fenfredbter ©dblib* nach innen auSgefebrögt). ?tiu^ baS britte ©tod»
568
3aflitfrciÄ. C-bcramt
hierf ()attc urfpritnglid^ nur ©d)artcn. 3)a^ niertc ift ^ai^iuerf. Öfingöfattclboc^ mit
ilrüpvcimalm an bet Oftjcitc. 3)q^ ©ci^iff jcigt on ber ©übfeitc jlnci tleinc genfter non
Trii^gotifd;cr gorm, fpittbogig, ungeteilt. 5nt SSeftgiebel eine 'St^lüfielfc^arte. 9((tar-
ic^rein mit '^nlblebenSgro^cn §o4fignren: 9)iaria mit Alinb, SBenbetin, Barbara;
an ben ^tügeln innen ^Iad;bilbtoetf : fieonbarb unb Katharina; auBcn gemalt: SWaria
mit 5linb unb Sarbara; fcjtftebenbe ^interflügcl : Äatbarina unb SBenbelin. '^re*
beda: ßbi^ftuiS unb bie ?(poftcI, iöruftbilber auf ®olbgrunb, mit feinen 9?mden in
9ietief gemuftert, aber blau ongcflrid;en. 9iüdfeite bes ©ebreing : 3Bappen non ^all.
2)ag gau5e ?ütarmerf 1888 überfebmiert. 1900 f. nadb 9}?öglid)feit tnieberf)crgeftcat
non ©ebrnib. 5UtarJrujifij 1680.
Äanjetbedcl 1597.
SBirtebauä jur Traube: 2:bür=
unb Jvc»ftcrrabmcn in öarodform;
Sobanniterroappen. ?tm Äreujmeg,
öftli^ nor bem 5)orf, ein @teinfrcu,\
mit eingegrabenem Silb einer 9tjt ouf
ber fRüdfeitc; unb ein ©renjftein mit
bem '^^appen non SBürttemberg unb
SDZonogramm HB. (Württemberg
batte in 23. ein ^om»
menbe ^aü befafi feit 1424 (^üter
unb .^obeit? rechte bicr )
^CtersßofeiT.
S5orf auf bet joflcn. Sdi>Ii(bt, ber
^oebebene reebtS bei 5tod)er8. ©tammfi^
eine! ^tbellgetcblctb^? (1210), baS inl .tialler
^trijiat eintrat unb unter neritbiebenen
©ejcbleditSnatnen — ßberborb, ^bdipp-
ilonrttb — üietnertmeigt n>ar; 1516 au§’
ßeftorben. SBappen eine Sebnedenbcicbjet.
S!al ©<blöbcben mav bann im Söefib ber
.^laüer J^aniUe 'itaget, bie ftcb ». ©ttcribofen nannte. Äirebenfitial pon Gielbingcn, früber ton
©eillinflen unb Untermünfbeim ; mit Stapelte jur bl- 3)taflbalena.
2>ie enangelifebe giUaIfird)e ift 1769 neu aufgebaut, einfad) unb fcbmudlo^.
Der runbe Gborbogen niclteicbt noch romanifcb- 3ni ®bor ein neuereg Ärcu^gemölbe
obne fRippen. (Sin Dachreiter alg (^locfenturm. 2l(tarfd)irm oon 1683 mit funft»
lofem Ölbilb beg erften 3tbenbmoblg.
iSd)lof3, Sigentum beg Grafen u. Wefterbolt (^tbb. S. 568 f.). 3m 17. big
18. Sabrbunbert alg Suftfd)(öfjcbcn erbaut oon .^atler 'ißatrijiern, eine pbantafiifdje
fleinc Wafferburg im ©ef^mad jener 3eit, öbniid) bem Wafferfcblöpcben beim Dbeuget*
bab D9I. Weingberg, bem 0dbIögd)cn ju Duffau C2(. ftafi u. a. 3m ©rabenring
ber alten Wafferburg erbebt fid) ber von Sdiftunggmauern eingefafjtc @d)topbof alg
eine üicredige Derraffe mit baftionnrtigen gejinnten ^lltancn an ben (Sefen. Darauf
©n^Iiiiflcn.
569
baS ©d^Iöfe^en, big on bic üorbere ©c^malfeitc bcr 2!errof|e öorfvringenb mit einem
SJorbau. 2)er Sßorbau enthält in ber SWitte bie ^^orI)aHe, bie man oon ber ©rüde
Qug betritt, rec§tg unb linfg ^mci ©tuben mit ©c^ie^febarten. ®nrüber eine Plattform
mit jmei ^aüittong. 2)ag .fiauptgebäube ba* Obergefeboffe, ein franjöi'ifcbeg
20almbacb, öier 2)acbtürmcben an ben ©den. Sieben bem portal au^en finb 5mei
^niianjmappen eingemauert, ©ngelbarb»©eiferbelb 1719 unb ©ngelbarb » ©onböffer
Sltert^ofen.
92a4 einer oU«n 3ei<4nung im 9«fi( bcA Oraftn o. fflrftet^olt.
1744. 3m ©dblob mirb ein ^otenfdbilb aufbemabrt, ber aug ber 5lir^e ju 9Röt»
tingen 091. 97eregbeim ftammt unb an einen 51a|par ©dbenl ü. ©dbenfenftem (1504)
erinnert.
^ndCtngen.
^farrborf im flocbcrtbal. $ie .^)crren o. ©nSlinflen (1261—15.34) bitten eine Surfl nm
rc(t)tcn Äodjert^albanfl, bem ^^orf fleßenfiber, unb eine onbere mi{ ber linten Seite, Gf^entbül ,ui
(fierolt, ®. 77. 81; SBibmann, S. 72 ff.). lUr^licb mar früher gilial oon 3Jtün!^eim, mit
JlapcQe }um ^(. ©rictiud unb beu 14 9totbeIfem, unb Jtaplanei feit 1405. 9teformation non ^aQ
au8. Über bie „3 feltfamen ^eilißeu", ©fintier, ®iftor unb Cuirin, unb ihre 'Jllabafterfiguren,
ofli. 'iSibmann, S. 226. 9lbfl. Clberfl, on ber Äirebbofmauer.
(Snmig. ^farrfirt^e, einfebiffig mit 5urm über bem ©bor, gotifib ; Xriumpb*
bogen no(b romanifdb- ®ng JHippenfreu^gemölbe im (Sbor unb ein stoeiteiligeg ©pip»
bogenfenfter ebenba weifen auf bag 14. 3abrbunbert. ©teinerneg SSanbtabernafel,
bübfcb, bo^Qoüftb* ®loden: a. osaiia u. f. w. bemhart lachaman u. f. W. 1508:
b. ©oangeliftennamen in 9)ZinugfeIn b. 15. 3abrl).; c. Soli Deo u. f. W. 1723 91tej.
unb 97icoI. 9lrnolb 1723, 9Jeliefbilb Sheujigungggruppe, 1 SBappen. 9lbg.: Äanjel
oon ©teilt 1577 mit Stoppen unb Snitialen (5onr. ©üfd)Ierg. SBanbgemöIbe.
Söeiler ©oiSborf (1078 ©iffenborf, oon bem 9Jlaun§namen ©ifelbrecbt). Crtäabel (1078);
©urgftelle unbetonnt. iöeiler Sibönenberg. 9tbgegongene 3)urg im Siböferbolj, auf ber öftlicb
gegen ©ei«tingen unb ben Äoiber bin obfollenben 3iingc ber ©oi^borfer 4>öbe. .^onä oon Sd).
570
SaßftfreiS. Cbetamt
um 1395. Um 1600 (iBUbmann, S. 70) fa^ man noc^ bie ©räben, biiUen ic^r tief, uub ben
„'-öucf [§ügel) ber Söcbaufung", unb uicle 3)tauerftcine aber tein ©cmäucr mehr crbalteu; er fanb,
bab bie Söurg nid;t grob gemeieii fei. 2)a§ ©appen beret ». S(b- ift unbcfannt.
OntiCcnßirc^en mit ^ottiDotlöBaufen.
1266 ©eitcnfir^c, ooii einem 3Jionn§namcn. 5f)forrborf auf ber ^öbe Unf§ beS flodierö
unb am ber ©albenburger Söcrgc. früher limpurgifcb, bann böü'i^- Ätrcbenfob bobenlobif^),
früher gcmeinfcbajtli^) mit Öimpurg. CrtSabef, uon bem bie Raiter ©ejtbletbter ber fyclbner, Stetten
mit bem ^ifcb, ©cier, fiteincons abftammcn. ©appen: mit einem fjifcb belegter blauer Schräg*
halfen in rotem i^elb. ^clm5tcr ein roter ^eibenbut mit fcbwarsem fjeberbujdb ('Jlbb. S. 488). ©4
rcaren jroei 3)urgen: bie obere über ben ©einbergen, loor bie Stammburg; bie untere, im 3)orf,
mar eine ©afferburg.
?llte ipfarrei; Hircbe jur bl- ©aria, Jocbter non ©ünfbeim.
5)ie eüaitg. ^farrfirc^c ficht einer SBieberherfteüung (ober einem Umbau) ent*
gegen. ®er ^urm, bcffen @rbgef^o§ ben bilbet, ift f^tötromanifcf) mit goti>
fd)en ©fcmenten. fRi^fjcnfreujgemöIb mit einer tieinen 9lo)ette auf ber Slrcujung unb
©ctfäulen ohne ©(^ilbbögen. ®ie ©Öiilen höben frühgotifchc öafiö (SQ3ulft mit @dt=
hoffen, bariibcr unoermittelt ein flacher SBulft) unb ShtofpcnfabitcIIe, oon bencn ba^
mcftlichc unb ba$ öftliche ^aar je einem unb bemfelben iDZobcII entffjrcdh^ö. ©pi^iger
©horbogen mit ungeglicberter fieibung auf flnchprofiliertcn Äämpfcrfimfen (fRunbftab,
SSulft unb ®ecfplnttc). 3n ber Oftroanb ein romanifchcS 5Runbbogenfenfter„ in ber
©iibtonnb ein gotifcheä in fRed^tectform. SDic nörblich angebaute ©atriftei ift tonnen*
gemölbt. Über, ber ©afrifteithür im @h°*^ fi^ht 1474. ©chiff gotifch. 5tn ber ©üb*
feite ein paar ©pi^bogenfcnfler, beren TOafemer! au^^gebrochett ift; unb ein ©pi^-
bogenthor. ©teincnieö SBnnbtabemafel, fpätgotifdj; nltc ^Htarmenfa. Sütarouffa^,
. 17. 3fohrhunbcrt, mit ©emätben: ©rfteä ?tbenbmahl, Eccehomo, otg örunn .
bee Sehend; boriiber ^aitfe ^ufföÖ ei« gefdhnihter ftrujififud. Jaufflein I
1738. ?lufeen an ber ^rche, ©robmal eined '^?farrerd SBofdh, t 1827, mit ®eniud
in JRelief. ©loden Oon 1496 (?), 1513 (95. Sochenmann) unb ca. 1700. Shürbefchtög.
©eilcr ©ottmoldböuf eu. ®er Crt4name oom 3Jiann§namcu ©otmalt. ©inft Sib ber
©ülben oon ©. (1270 bejeugt, 1481 au-ägeftorbeu), beren ©oppen ein golbener ©anndfopf in
Sebroari^ unb ^elmjier ein ©annärumpf mar. 9tocb ber Überlieferung ftanb bie Stammburg an
ber Stelle ber üirebe, bie fte geftiftet unb mitjamt ber l^farrei 1229 bem Sobanniterfpital ju
4)oü gejcbenlt haben. 2)ie ipfarrci umjapte audb ben Sobanniterroeiler $n 4*011. ®ie Üirebe jum
bl. ©eorg mar bi§ 1812 mit St. SSobann in 4*oll oercinigt. 'Jtacb ber Dberamt^bejebreibung ift
fie 1385 eingemeibt.
©Dang. Slir^e, ^ilial oon ©ailcnfirchen, fpätgotifch, mit ©hoo im 2iurm, um»
geben oon bem burgartig ummauerten, erhöhten 5l'irchhof, ehemaligen ^riebhof. 9iach
ber Dberamtdbefchreibuug toar noch 1847 „bad innere mit f^rcdfomalereicn bebedt,
metdbe 1689 renooiert mürben", unb enthielt brei Elitäre mit altbeutfchen SDialereien
unb ©dhnihtoerfen. 93orhnnben ift nur noch eine ^ßrebella mit un>hl erhaltenem @e*
mölbe: Sh^Mlö^ ^mb bie ^mölf 9lpofteI in 93ritftbilbern. ©teinerned SBanbtabemalel,
fpätgotifch, 14. — 15. Sahrhunbert. ^öl^enter S^ouftifd), 1691, mit gemolten ?lpofteI»
bilbem. 3n ber ©ofriftei eine Sretterbede mit gemalten Sianfen in ber §lrt ber
fvrührenniffance. ®lodc oon 1509 (93. Sachenmann) umgegoffen, 2 alte ohne @^rift.
I
i
Digltized byGoo^e
@r(ac^.
571
(frlac^. (£d. Sirene. iSnfic^t.
Xufgenommen von 9ieU, I^D.
Dlgilizeü by Google
572
^agftfrei». Dberamt §aU.
ttWtoCingen am ^ocßer.
^forrborf im Üocberl^ial, an ber ©inmünbiuiö ber ©übler. ?Utc ©eleit'^ftation (1347) nnb
Örcnjort be4 limpiirflticben 2Öilbbann§ (1241). Stammfib ftaufiirf)er tüiinifterittlcn (1215), bereu
©urfl auf bem öeroenberfl iroijcbeii ben beibcn ^üjfeit flanb. Um 16(X) job man nur noch menige
Spuren bauon (©Mbm., ®. 70 f.). SBappen unbefannt. Sa§ S5orf lunbmal# bälHitb- Äircbenfilial
non ©iünfbeim bi§ juc JHcformation^seit. Sine Slapelle $u (S. ift 1383 bejeußt (O'Jl©.), eine Slaplanei
1446. (£ine grübrneHc jum bl- ©eit imtrbc 1470 non ber ©emeinbe fleftiftet. ©nbe 18. 3abrb-
mnrbe bie Hircbe nerßröbert. 'J{a<b ber Oberamt4beicbreibunß roaren noch 1847 „Überbleibjcl einer
alten StapeUe an ber Hirebbofmouer fubtbar". ^Ibßegnnflcn ift eine Ortf(baft ©tnnbacb (©runbbn^),
nermutlicb im ©üblertbal.
(Sonng. i^ir^e, reijooü gelegen im ummauerten ^of, beffen non
umfponnen unb üon einer Sinbe befd)nttet ift. ®ie .Stirrf)e, fc^eint urf))rünglid§, ba
fic nod^ afg ÄnpeHe biente, ber (Sngtinger unb ber (SJcIbingcr Slird)e ä()nlid^ getoefen
ju fein. 3)er @()or ift im 2^urm, fein (SJctuölbc au§gebrod)en. ß()orbogen runb, mit
.Slömpferfimg an ber breiten Seibung. ©d^iff 1788 (jum 'Jcil auf gotifd)em ©odel)
erbaut; mit gotifd)er SSeftpforte. 9Utar, .)lonjeI unb Orgel finb übereinanber auf*
gebaut; anfprud)^Iofc§ ?(Itarbilb unb Struäifijr; ^lltnrgitter, fRofofo. 2)?oberne (Sloden.
^cCßtngcit mit ^rCacß.
©elbingcn, ©fnrrborf am So^er. früher flirebenfilial non ©rlacb, aber mit bem
©farrfib hier. 2;ie Slapelle jum bl- ^(»banneS jamt floplanei 1842 oon ben ©Iter^bofen geftiftet.
'Jlbgegangene ©urg 3teuenburg bet ©lter#bafcu auf bem 9teuberg.
2)ie Äirc^e, jc^t Oon innen unb aupen oertiind)t, fott bur(^ einen 9leubau er»
fept merben. Sin^eitlid^er Sau in t)od)gotifd^en fjormen. St)or im ^iurm, geloötbt
mit Sheujrippen o^ne i^onfolen, glattem ©c^tufjftein. 9(n ber Oftfeite ein ftreng»
gotifd^e^ 5meiteUige§ genfter. @infad)eg ©Sanbtabemafel. ©ef^ni^teg ?tltargitter unb
©ttarauffa^ mit ©cmälben (?(uferftel)ung (I^rifti, Eccehorao, ©utcr .^irte). ©eböne
.Öoljfigur einer ftpenben iDiuttergotteg, 14. Sabr^unbert, übertünd)t (!). §ln ber 2Bcft»
iSmpore Sriiftung aug auSgefägten Soblcn, 16. — 17. ®Ioden: a. (5oan*
geliftennamen, um 1350; b. Steph. Bruncler & Job. Arnold, Soli Deo gloria.
SBappen unb Sletieffru^ifif.
9(n ber ©traffe nacb Untermünfbeim ein goti)d)cr Silbftocf oon ©anbftein,
mit ©icbclgeböug, baran ein primitioc^ ^odbrelicf, S?reu5 mit 9)iaria
unb Sobonneö. 9lm ©tod in llmriffeu eingegraben: Sloteufopf unb ©ebein, Jammer
unb
SBciler ©rlad): ©oang. f^ilialfird)e, früber '4^farrfird)e ^um bb Äreuj, ftom*
burger ^.fiatronatö. ^ie Slird)e ift gotifdb auf rümauifd)er ©runbloge; nodb umgeben
oon ^riebbofmauern unb oon ©räbern, Slird)bofpforte 1517; in ber älJauer ©^ieß*
fdbarten. ®ie Slirebe ift flein, einfd)iffig, mit (Sboroorlage unb 5Ipfi§ unb fjurm
nörblidb am (Sbor. Serpupter Srud)fteinbnu mit Duaberfaffung. 2)ic ?(pfi§ b^t in
ber 9)?ittc ein 5loeiteiIige§ ^enfter, tiod) in ftrcnggotifd)cu gönnen. 2)er oorbere Sboc-
bogen ift fpipig, ba§ ©eroölbe be^ (Sborä gotifd), mit Sfrcujrippen unb 9lofetten»
fd)lu^ftein. 91n ber ©iibfeite ein 5toeiteiIigc§ bodjgotif^el genfter. 5)cr 2urm, ben
man oom (Sbor au3 bureb eine ©pi^bogenpforte betritt, bot »»len ein Öcing^tonnen»
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0ro^ltbocf mit Soreiueiiiimmcrn.
573
gciDÖIbc (jiir ©Qfri)tei bcftimmt). 3n ben oberen Stocfwerfeti nur Sd^li^fenftcr.
^at eine atte ^lad^bccfc mit |)än9en>erf. ?(n ber 9?orb)cite einige id^male ^enfter.
9(11 ber Sübfeite ein fotdieS, ^oc^getegt, nnb ein größere«, jmeiteiligcg, ()oc^gotifd)er
5orm; unb 5mci Pforten, eine gotifc^e mit (Stob* nnb itc^tcnbrofil am ÖJcloänbc,
unb eine runbbogige, bic mabrfc^einlit^ ber Slenaifianccjeit nnge()ört. — SRomanije^er
Xonfftein in “ipofaltorm, ()o^l, überarbeitet. 2Wen)a eineä SeitenaltarS. 3n ber 9(p[i^
fpätgoti)d^c ^rcSfomalerei, nod) nid^t aufgebedt.
©eftell mit 93lumen unb üPlatttoerf. ®rei ®Iodcn,
mit öaDer Sßappen unb 9(nf)c^ritt: SOLI DEO
GLORIA, eine batiert 1G60. 3m 5wfe^>oben
beö Sc^iff^ (Grabplatte eineä (Sei)tlic^en. lö-Sa^rf).
9(uücn an ber Stird^enroanb (Grabftcin eincg
coang. ^foncr^, (£nbe 16. Sa^r^. 3n ber 5Iirt^=-
l)ofmauer ein altertümliche^ Steinbilb (9lbb.),
anfeheinenb ^rägerfigur eineö SKanncöi, ber bie
^länbc auf bie Äniec ftü^t.
'i)2a(b übibmaim (^tolb, 8. 66) bnben fteb Herren
D. Slterdbofcn auch von ßrlacb genannt; bemnacb mar
auch hier ein ?(bel$fib.
^ro^aftöorf mit ^^orett^en^immern.
^farrborf ©robaltborf: CrtSname munb>
artlid) Clborf; am 9tblenbacb; 9lb(eitimg non alah,
Heiligtum?
iöci ben älteren ©rroabnungen beS Crt'änamcn^
jebeint }roeijelbaft, ob biejeS 9Utborf (@rob* n. jtlein-9(.,
trüber au(b $)üb(er>9ntborf genannt) gemeint ift ; ober bad
anbere (@rob* nnb Alein>91.) am Aoeber, C9(. (Gailborf.
848 taujebt (Graf Sigebarb non bem ^bt non f^ulba (Güter
in Mnlachgowe in villa vocabulo Alahdorj) ein ; auber*
bem )oI(be 'iöeftbeim unb 9iot im 5to(bengau. ('.IBürtt.
Urt. ®anb I, S. 135, ngl. 8. 411.) li^ieS ift fitber
unfer ?Utborf.
1091 taufeben bic 3hreien ©ebrüber SBinitber unb
3ii(bijo be 9Utbor| non bem Söifcbof non 5li)ürjburg Sebnten
in ben villae Altorf et Altorf gegen ©üter ein. 2lic
meiter genannten 3^bntorte liegen bjm. tagen im Cberaint^beürl ©ailborf (beibe Uotendorf,
Winiceuwilare, Saneweiles, Drefenwilare,), bie ©üter in ben Cberamt^bciirfen (5rail§beim (Trienes-
bach) unb .^)aU (Stevenesbach), ^ic '.Drüber übergeben bie eingetaufebten 3fbnlf'i an bie 'Jteliquien
be? bi* iBartbolomäu? in ber Slapeile 511 9Utorf, bie fie fefbft erbaut baben unb bic ber QMjibof
9lbaIbero (t 1091) geineibt bat (SSürtt. Urf. 5Jianb I, 8. 399 f.).
'Jiefclben beiben iJ'rüber überlaffen all ibr (Eigentum in ambabus villis Aldorf et .\ltorf
unb ba}ii bie IDillen Wincemvilare unb zemo Sanueles bem Iji* ^ütolau? }u Homburg ('iÖürtt.
Urt. I, 8. 398 f.). 'Ü'ibmann (.Holb, 8. 73) meib, bab ber 8ib ber Herren non 51. auf bem fog.
Stammreebt, einer .^leibe jinijeben 5(ltborf, (liorensenOßimmern unb ©aug?baiifen geroejen fei; bie
53urg ftanb bemnacb mobl auf bem fogenannten Hirdibübl. ©ine SBitine be? (Gejcblecbt? bat bieje
51llmanb ben genannten brei (Gemeinben gejebentt. ^erjelbc ©bi^anift tneib au? Urlunbcn, bab bie
^Ifarrei ©robaltbovf non ben .t»crren n. 51. geftiftet ift (ebenba). 3ft bie im 11. 3abrb- erbaute
Äanjclfanbuhr auf fchmiebcifcrncm
(filach. ilonfoirisur, in brr
itirrfibofniauer.
574
Cberamt ^all.
5öart]^olomau§fapeHe an bcr Stelle ber beutigcu ^fon’tirc^c ju jucken ober auf bem Ätidibü^l?
■Sen flircbfa^ batten nacbnial^ bie o. @n§linfleH'?lltborf. 3fnt 15. unb 16. :^abrbunbcrt tommt
baS 5)orf an .^all, banptfäcblicf) oon ben ii>cüber0. ipar eS nau Stödenburg, bei
beffcn Rirtbc ein Jeil oon ?l. blieb, auch nocbbem nach ber jReformation eine eoang. ipfarrei @ro^*
ultborf errichtet nmr. — ?lbg. Stcfcn§btt<b. 5Öiünifunb; 2B. ^r. 91 fj. VII.
3)ie cöong. Äird)c ift 1835 erbaut ulö Ouerfaal an bem alten 54trm; ber
fJurm, e^cmal« ß^^orturm, romaiilfc^, öerpubt, ^at ein gefd^weifteS S)ac^ auä bem
18. Sa^r^unbcrt. ©teinerne^ SKaubtabernatel, einfocb fbÖtgotifc^, runbbogig. „@in
altes, bas ^l. Slbenbma^l DorftellenbeS 9ütargemälbe“, baS nad^ bet 0beramtS=
befc^relbnng „nic^t o^ne SBcrt" mar, ift nic^t me^r toorbanben. ©ilberne 3lbenb»
mabtSgefäffe mit Snfcbriften oon 1650. 5ln einen ffSfarret SSerner erinnert ein
böIäerncS ®pital)bium oom 3abr 1657, mit gemaltem SSotiobilbniS. OJlocten: groftc
17. Sabrbunbert, Heine 1732.
^farrmeilerSorenäenjirnmern.
.^ftUifcl) feit bem 16. Sahrb-l boS t}jfarrpatronat 1550 erroorben non Gb. ». öemmingen $u
53nrg. 9lbg. 5Regenbere§roilcv 1085.
Smang. ^farrtiri^e, 1840 erbaut an ©teile einer 5?apetle jum bl- SaurentiuS
oon 1410. 9lm ^Surrn ift eine ©teintafcl mit folgcnber 3nfcbrift: ANO CHRISTI
1564 HABEN DIE EHR VESTEN STETMAISTER VND FIRSICHTIGEN
HERREN BAVMEISTER MELCHOR WEZEL VND CONRAD FVCHS
DISEN TVRN DVRCH MELCHÜR GRINENBACH STEINMETZ ERBAVEN
VND AVFGERICHT. EIN FESTER TVRN IST GOTTES WORT DER
GRECHT LAVFT DREIN VND IST SEIN HORT. lAKOB WEBER
PFARRER. Slcbtccf unb S)ndb Oon 1840. 3)Httlcre 6(5Iocfe oon 3ob. @rnft fiöfcb
1660 gegoffen, grofee oon S. 9lrnouIb 1681. SUufjcn an ber Stirebe 5mei örabfteine
mit 3Rofofooer5ierungen, für bie Pfarrer "Jegtor, f 1786 unb Saumann, f 1776.
©pätgotifdber 9lltar|cl)rein mit ©tatuetten ber |). Sorenj, Seit unb Sßolfgang, jc^t
in ©tuttgart, ©taatsfamml. oaterl. Hltert. (M. III, X. 39.) ^rebella mit ©emälbc
(©brtfbt^ unb bie 3tttÖlfc, Sruftbilber) unb 9luffab (J^ruäifij mit SJ^aria unb 3obanneS)
ebenba. 2)ie ^liigel fehlen.
ÄcfftmtBaf.
3m 11.— 13. 3aheb«n5ert Sib eines ?lbel§gef^Ic(ht§, roahrfcheinlich fDtinifterialen bcr ©rafen
p. ftomburg.JRofhenbnrg (t>. 9llberli, S. 311), mit ©inbornSrnmpf im 'IBappen. ®er Surgf ih oer«
mutlicb auf einem „freiftehenben , baS S)orf beherrf^enben Ijügel" (O^t.-Sefebr. .5aU), bie Cbrig«
feit geteilt sroifchen Jlomburg unb .'pall. ilirdblicl) biS jur iKeformation fjilial non Steinbaefa, mit
ilopelle j. bl- 9)tüttbäuS (1365). JKeformation non ^)all cingefübrt, ©egenreformation non ilomburg.
(Soang. Stirebe, gilial oon Xbüngentl)al. fRomanifd), mit gotifdben unb jüngeren
'^Ibänberungen. S3oblcrbalten ift ber romanifdjc 2;urmd)or, mit Xonnengemölbe, runbem
(SingangSbogen unb ilftmpferfimfen an beffen Seibung, einem 9iunbbogenfenfter in
ber Dftmonb. T^aS ©dbtff b‘H fdjöne Ouabermauent, feiugefügt, bie Cuabern 511m
^eil gcbucfclt. ®er Oberteil beS Turins, gleidifattS auS feinem Ouabermerl, bat
gotifebe Älecblattfenftcrc^en. 1701 ftebt an einem oergröfierten ^enfter bcr ©übfeite
beS ©dbiffS.
^U^ofen. Snicil^elfelb.
575
^öljcrncg 5bii5ifij um 1700, am ?IUar. 2)ec 91Itarid^rein uerfauft an einen
?ntertumSl)änbIer (!). ©loden oon 1G06 (?) SOLI DEO GLORIA, S23a|)pcn öon
^aH; @u§ oon lOHANN MARTIN DILITZ. 2)er Äird^^of ift oon ^o^cn 5uder=>
mauern eingefaßt.
©aft^auS jur flrone, einfa^et 9?ofofobau mit 3'ücrd^f^od unb franjöfifd^em
l)ac^. 3n einem ^in^nier be3 erften Dbcrgefd^offeö ®ecfenfreöfo : ?lbra^am8 ©aft»
freunbj^oft, ©tucfmcbaiHong ber üier Sa^reäjeiten unb ftudierte Ofennif^c mit SBa^jpen
bed iBau^erm.
^Cö^ofen.
1216 UUe§booen. Urfprünfllicb jur ©raficbaft glüflflau gebörig. CrtSabel (1216 [?], 1307).
1330 Don ben .^tobenlobe |ur Stabt gemacbt. 1398 an bie Stäbte oerpfänbet, 1562 an ^all Der>
tauft, itircblicb non Scnbfiebet abgejroeigt, ßircbe }. bb
^letioneüa, 1380 bem Ülofter ©olbbacb einoerleibt, oon
1532 an reforniiect oon $all. 3m Stäbtctrieg 1449
oerbrannt oon Snarfgraf 9((biUe4, na(b b^rtem Sßiber*
ftanb ber Bürger, bie Heb iulebt noch im Airebbof oer>
teibigten. 1586 loiirbe bie llircbe umgebaut.
©nggebauteS ©töbte^en, in ber
©bene, rcd)t3 ber ®iU)Ier, an ber alten ©tra^e
^all-^railebeim unb ^aIt>Äircbberg=>9Iotbenburg.
Slefte ber ©tabtmauer fnmt ©raben. patter
türm, 1609, mit ©nttelbacb unb ^reppengiebeln.
2)ie 'Bnnbe ber ®m:(^fabrt burdb SBIenbnifdben
gegliebert, gewölbt in ber 3:onne mit ©ti^fappen.
?ln ber ^fu^enfront eine ®oppcIi^nrte; jwei
SDJaSten, SöWe unb Sungfrau; SBappen oon
,^att. Sluf bem ©iebel eine .^albrofette unb ein
Cbeliöf. (9(bb.)
©oang. ©tabtfirdbe, 1830 erbaut, mit
Beibehaltung bc§ alten gotijeben Oftturmö, 1902
renooiert. ©loden: a. 1681; b. oon
[fRoffenbart] oon 9Iürnberg, ©otteS SBort . . .
felig; c. mittelatterlicb, mit ©oongeliftennamcn.
?tbgebro(bcn: drailSbeimer Jb»r mit 2urm; eine ftapcllc (1822), bie neben bet Slirebe
in bem burgartig ummauerten Slirebbof ftanb; ein Schöpfbrunnen mit äöoppen ber Stäbte $all,
^iutelöbübl, Stotbeuburg 1528. 3c^ftört ; ein @rabftein oon einer ©röfin oon f^ügelau, mit Flamen
unb Ugappen, auf bem jtirebbof au4gegraben. — ^bgegangen auf ber ÜJtarlung : eine Ortf^aft @r(acb.
^tc^eCfefö.
Seit 1521 böQifcbf oorber tomburgifeb unb limpurgijeb. OrtSabelige 1213 bie^ in4 15. 3<ib>^'
bunbert (o. ?llberti, S. 507). Rircbe j. bl-50ticboel (ober ültargareta ?) oon Äomburg SSürjburg über«
laffeii. Steformation oon .^aü au8. 2'ominifonernonncnllofter 1289, oerlegt noeb^aü? 'Ä. U. 3799.
^farrborf an ber Biber, am 9lugtritt au8 ben SBalbenburger Bergen in ben
Bofengarten.
576
Saaftfrci«. Cbcramt §all.
(Sömig. ^forrfirc^c: 3t od^ nom ^rieM)of umgeben, beffen 9D7auer oon 93udet»
fteinen ©^ie^)d)arten iinb 5Reftc einc‘5 'iföetjrgangiä jeigt fomt einem 3ftunbbogcnU)or ;
bie 5tirc£)e nrfpriingtid) romanifc^, me^vfaci^ neränbert, 5ule0t 1889 renoüiert. 9iad^
Dften gerichtet. 2:urm, ripbcnfreujgewölbt mit ^oltjgontonfolen unb eigen»
tiimlid^em <Sd^lu^ftein (napfartig, mit einem in ber 3Jiittc). St)orbogen rimb,
ot)ne iMmpfer. Xonnengcmölbtc <Safriftei. ^öl5eme Smporenbrnftung au§ bem
16. Sapr^unbert, butd)brod)cn in ber ^orm üersierter (5fl<^wcr!fcnfterbrüftimgen, mit
gefd)mciften nnb nofcnbefclUen Shcn3bänbcni. ^an^cl mit gemalten Füllungen (uicr
S'üangetiftcn), <Spätrenaiffnnce. 9Snn einem 9lltarfd^rcin um 1500 finb 7
fi guten übrig: 9J?aria mit bem itinb, bie Ijl. brei .Könige (biefe nier jufammen
eine ®ruppe bilbenb), ^etru§ unb ^aulng, (SbriftuS am Streuj (auf ber löübnc).
(Sin gräpere§ ilrujifij ift öerborben, 3n ber S?ird)e bangen shjei bötjeme gemalte
(Spitapbien: für gr, 3. ®d, ©afttuirt f 1620 (®emölbe: ©eeftumi unb ÜButito*
familienbilb); unb für ^r. SD?. Äücbncr, .^eiligenpfleger f 1621 (^orabel öon ben
9lrbeitern im Seinberg). Diomanifdjer 2aufftein, jept in .f)all (M.).
©loden: grof^e oon 1457, mit ©oangeliftennamen in 9JZinusfel)dbrift unb !ren3»
förmigen Slrennnngöjeidien.
9ln ber ftircbbofnuiucr fteben einige benfmürbige ©r ab ft ei ne: a. ©ine§ 3unfer^
nu§ bem §lnfang beö 16. 3abrbiinbert§, mit 5*9«^ in Sielief, Stofcnlranj in ^änben,
Sappenfd)ilb ju giifien. b. ©in mürttembcrgifdier Bodocnonlter f 1620. c. 2)no.
Söcbner, Bollüerioalter 1 1662. (i. ^f. St. 91. ©lafer f 1808, ©cfd)id)tfd)rciber oon ^all.
e. ^f. 3. S. 2. ©lafer, ©obn beä oorigen, f 1821. 3m 2)orf ein ebemalige§ Saffer»
fcblo^ ber fetten 0. Ü)L, bann b‘iüiftbci' ^atrijicr, febon 1623 in önuernbänben.
9ln ber ^ofmauer ein Stapenfopf mit aufgefperrtem 31^anl aU ©dbic&f (barte, 1578. —
3)ie ^anptbnrg auf einem f^ügel an ber iöiber mitten im 3)orf ift längft abgegangen
(©melin, ©. 324).
'^jJarj eilen:
Seiler ^ e i m b a cb (^oinb.) : abg. ö u r g , aud) jum Siejenftein genannt, ber .^erren ». Ip.,
bie im 13.— 16. Sabrbw'ibert lebten, niclleitbt ©tamniüeriimnbte ber ©tblej.*) löon ber ©nrg »er*
inerten bie Malier 6bro«ifte« «od» ©löben unb 2llauern, bie fpäter jum leurerfibot gebraiubt nmrben.
3ügerbau§ yanbturm, 1816 erbaut an Stelle eine§ bäüiffbe« fianbturmä, an ber
Strobe natb ÜJtainbarbt.
Seiler ollen ft ein: abg. Safierburg ber Sejdien, bann ber o. 3)torftein. ifiurg-
bügel unb Wraben noch ücbtbar.
Seiler 31 e u n t i r di e n : 1277 erroübnt- 1428 jerftört oon ben ^lornetf. ©oang. 51 i r cb l c i n
}. bl- 3obann(4 b. fjilial oon 31ubenorbi8, oorinol§ ipfarrfirdje, oon ben 3obanniteru ju ^all
gegrünbet. Stillos; cinjdbiffig mit quabratiftbem 6bor (urjnrüngli* 2urm<borV), buvebaui fladi»
geberft ; ßborbogen riinb , ohne Sldmpfcr ; bie 5en)tcr oicredig ; ^Jatbreiter auf bem Cftgiebel be§
Sd>iff4: Sänbe innen unb aufeen getüntbt. Slruüfir oon |ioU» V* 2ebeii8grööe, fpätgotiftb- —
3lm .(Ireujioeg beim fyriebbof ein Steintreuj (SübnfrcuO, jerbrocb«n. 3lbgeg.: 3lmtbauS auf bem
^lab, ber „.Itanjlei" be'bt (03l.'®efdir.), unb (Sinftebelei SReicbarbSnell mit Sallfabrt^Iapelle u. l. fyr.
in ber S^uppadbtlinge, im 18. ^ab^bmibert jerfaüen. 3lbg. '-Burg Dieifenftein (Sibm. S. 147).
*) 3ii^t ju oenoecbfeln mit ben o. .t>eimberg (abg. ©nrg bei Unter-^eimbatb, 091. SeinS*
berg), bie ebenfalls in ^all eingebürgert jooren (^. 5)aner in S. 5r. VII, 178 ff., VIII, 394 ff-
Sebneiber in S. 9)ib- 188.% S. 281. S. m. VI, .379, 424. o. 9Uberti S. 292).
Crtac^). JRieben.
577
^rfacß.
1236 Cvcnlol^. ^farrborf, am reellen iHanb bc§ iloc^iert^al^, über SkaunSbac^; früher be<
feftiflt mit 9Ib)(^nitt'2BaU unb ©raben al5 ©reiijburfl. 1469 jerftört dou ben OJoieii*
berßijcbcn. 1695 ßrofter 3kanb. lUle Pfarrei 5. bl- Äilian, uormal« SkrtboIomäuS. ?lucb ber
fttrebbof mar befeftißt mit 4 türmen. Sieformation bureb bie .^aQer 1540.
©0. ipfarrfircbc: S(biff 1705, mit Ölbilb be§ 3lbciibmabl3 unb 2auf)tänbcr am ?Utar<
gitter. 2urm au ber ©übjeite, früher ©bor, roinaniftb, mit ©börlein (?lpfi#>©rfer) ; im britteii Stod
4 Scballfenfter , fletoppelt, mit
Uberfanßbogen;‘Ieihinß${&ul(beu
erfebt burd) moberne ^^feiler.
^Itc Heine ©locfc. — ^)übjcbe
4>ol5fa(broerfbÄuier; boruutet ba#
ber Seberin oon 0., erbaut 1833,
mit ©ebenflafel.
'^teöen.
^farrborf im JHofeuflorten,
au ber 93iber. SBeiuSberßijtbe?
Sebeu ber Herren o. 2u(Iau;
bann, feit bem 15. unb 16. 3abr»
bunbert, bem Spital ju ^all
geböriß. ?lbg. : S cb I ö b I e i n
an ber Stelle be4 ifJforrbaujc4 ;
im 16. 2lub)^biinbert oon ber
Familie Seuft u. Sulburg be«
roobnt; 1618 au bie Stabt oer«
(au|t. ftircblicb Jur Pfarrei 2Beft«
beim gebörig (bi§ 1845), nach
ber Oieformation teilmeije uou
^all au§ oerjorgt. 1435 beiviUigt
ber 5öifd)of ben S5au einer neuen
HapeUe. 14:18 roirb uom 5{on}il
}u %afe( ber 9iat }u ^tall a(3
Patron unb 33aubcrr beftätigt.
1466 genehmigt ber ‘l^efan $u
OBürsburg, bab ftatt beS bül'
fernen OlaueS über bem ^(tar
ein fteinerner ®ogen errichtet
roerbe (0?l.»5öefcbr.). 1469 ftiftet
©übrig 0. fDiüntbeint ein emigeS
2icbt oor bem ^bernafcl. ^er
l^unb eine# irbenen ftreujeS mit '4)artifel foO bie OÖallfabrt oeranlabt buben (1371, nach anberer
Eingabe 1456). ©4 waren 2 ßaplaneien bei ber flirebe (im jebigen ScbulbauS).
33auinj(briften: am Schiff, bei ber füblicben Scitenpforte : ano dm. M°CCCCUXXXVI.® (14.36)
sab’o . post . viti . posit’. est . lapis p’in’ . . .{{) OJeben ber füblicben ipforte jum ©bor; 1482. —
2)ie iöaufteine foUen ganj in ber OJftbc gebrochen morben fein.
fiitcrotur: ?l. i'orent, 5)enfmale be« 'JJiittelalterg i. b. Rönigr. 'IBürtt., 1867, II, S. 179 ff.
fDierj, Spaziergang bnreh bie oornebmften Rircbcn, ©oang. Rircbenblatt 1845, S. 280 ff.
Crlac^. (tu. ttirtbe. ttnfic^t.
©Düng, ^farrfirc^e (?(t(ag 93. III), im oberen 'lell be§ ®orf8 auf einer
[teilen 9ln^ö^c über ber 93iber, beren ^^bol ^ier tief unb eng im S07ufd)elfalt ein»
%au(u», Sentmäler au* fflättlrmbttg. ^aeflftriS. 37
578
3üflftfrei^. Cbcratnt
gei'c^nittcn ift. 3)cr Äirdj^of üotmaU luc^r^aft, mit t)i)^er JHingmaiicr, non bcr au
bcr Cft-<Sübfcite ber 5tird)c an)et)nlid)e Riefte fielen, iinb gegen Seften unter*
mauert. 5)a§ ift 1436 bi§ etma 1465 erbaut; bcr ßljor um 1482 errid^tet,
uuüottcnbet geblieben int ©cmölbe. Sdjiff flac^gebcdt mit aufge^ängter öalfcnbecfe;
o^ne Streben. 3)cr (S^or mit fünfjeitigem ißülijgon ift auf ein flJc0gemöIbe angelegt;
mit Strebepfeilern au^en unb SSanbfäuIen innen. ®ie Strebepfeiler fattelförmig
abgebedft, mit ©icbelfnöufcn. unb
breiteilige J^uftei^ ntit mcc^felnbern fKaß*
merf, gefehlten ©emönben unb Stabfreu»
jungen im Scheitel; aüeS bem S^iff uon
St. f0?id^ncl ju ^aH cntjprec|enb. 5llte
33erglafung mit runben Scheiben in 93lci»
faffung. 3;urm nörblic^ am S^oranfang;
in jmei ®cfd)offen gemölbt, alä Snlriftci
unb fparamentenfammer mit ticinen Sßiered»
fenftem, mit runbüortretcnbem SScnbcI^
treppengebÖuS an ber SSeftfeite; baS britte
Stodmerf ©locfcnftubc mit jmeiteiligen
Spi^bogenfenftern, beren 93bgen mit SWaß*
merf gefüttt finb. darüber ein ipprnmi»
bcnbac^ mit 3if9<^fbecfung. 3)ag Sd^iff
üon SKauerfteinen mit Söerffteinfaffung ;
SBeftgicbel, S^or unb 2^urm oon Cua»
bern. Sef)r fd)ön finb bie ©eluölbe im
Xurm : in ber Safriftei ein fl?e^ mit
figuriertem Sc^lu^ftein, altbemalt; im 3“*
gang glei^faHg ein Ilcineg ©emölbe mit
folc^em S^lufeftein; unb im Oberraum
ein 9Rippenheujgeh)ölbe mit ebenfold^em.
Dag ©ilb im Sc^lu^ftein ift allemal ba8
5lntli^ S^rifli auf bem Düd^lein bcr
3Scronifa. 3leic| auggebilbet ift bag Siib*
portal beg S^iffg. Dag 58ogenfclb über bem blättergefc^mücftcn Sturj jebt
offen, oerglaft. Daneben in ber 9luBcntoanb eine Snfd^rifttafel mit unbel^olfcnem
fReliefbilb: bag ^l. ilrcuj (in fjorm beg biflorifd^en irbenen Streujd^eng) Oon jloei
fd^mebenben Sngeln gehalten. Die grofee SEeftpfortc ift einfach gehalten. SReidb
bagegen roieber bie Sübpforte beg ß^org, mit ®orbac^ unb ©cmänbfäuld^en, bie
mit il)ren Scc^crlapitcUcn noc^ an bie ^od)gotif erinnern. ?ln jloei Äonfolen jtoei
cinanber Ö^nlid^e Silbbauerjcic^en (fUr. 33. 34), beren eineg am Dobemafcl
(f. unten) micberfel)rt. 9ln ben ©den beg Sd^iffg oicr SEÖafferfpeier in Dier»
geftalt, jum Deil ftarf bcfd)äbigt. 9luBerbcm ftanben aufeen am Schiff unb
Durm im ganjen je^n Silbfäulen oon ^eiligen. Daoon nur eine cinjige erhalten.
St. 9lntouiug bcr ©infieblcr, mit bem Sc^mein. 93on ben übrigen Äonfolcn unb
IBalbac^ine.
8iieben. ttcffonfole an bn
DIgltizeü by Google
iWiebcn.
579
9(ugftnttiiiig: 5n <3tcin: 5tUarmciiia, SBanblabctnofcI nuf ^albfiiulc, um
1440; unb ©ebiliemiifc^e im 61;or. SD^enfn bc§ rcditcn Scitcnoltnrd unb 'iaiif=
ft ein im Schiff. Ül^cnfo, ^nöabo imb 'J3anbfrf)iänfc in bcr <Snfriftci. 5(m ^abcr*
uafel fcljtt jc^t bic ihünung, ber ^liiffa^ bcd ScbranfS; ebeiifo bag ®itter um bcn
^uB. ?lufgang uon linf^ mit brci Stufen, eine Stufe rcc^t^ beftimmt al^ 5biiebanf.
®rabmal, in
gorm einer 5Kotiü=>
tnfel, üon Sanbftein,
für 9iuboIf 61)riftopI)
Senft ü. Suljlburg,
t 1577 qU fponifdjer
.^ttuptmonn in ben
9iicbertanben, begrn»
ben ju ?lntorf; mit
fnieenber Porträt»
figur in ipm^relicf;
nielleic^t uon Sem
Sc^lör. (91bb.)
3n .^olj: @ro*
§er Sd)rein beö
ß^oraltnrg 1510,
öcrmutli^ Ilüttifdi,
aber in 9?ürnberger
9(rt. 1869 5um 2:cil
reftauriert. ^rebettn:
innen; uier 93ruft=>
bilber ber Äirdjen-
üäter, in alter ^af*
fung mit @olb, SU»
ber unb färben auf
Seinluanbübcräug unb
Slreibegrunb. fjingel :
innen : gemalt , auf
©olbgrunb , ®ruft*
bilber ber oier 6oan»
ff. r X V - 9iiebrn. SD. Kon ben gläflcln bcr KrcbcIIa am £>ocfialtoT.
geliften famt bcn )i)in»
bolifd^cn Si^efen; au»
ften: ÜJZariä erfter 2:empelgang (babei, an bcr kreppe angebunben, ein ?lffe); unb
SWariä 5?erlünbigung. 3m Schrein: Statuen, altgefafet: SlZaria mit bem ilinb, alS
^limmellifönigin , jmei (Sngeld^en l)altcn fc^toebenb über il)rem Raupte eine ürone,
5ioei hiicen 31t ihren ^üfeen, Santen fpielcnb; ^etruS unb ^aulng; über bcn Statuen
brei Salbachine uon uergolbctem Slft» unb ^olnimerf. ©olbgrunb alö ©amaftteppich
gemuftert. 3nnenfeiten IReliefbilbcr in alter Raffung: ®erlünbigung, ßhrifti
©eburt, 9lnbetung bcr 1)1. brei Äönige, SWariö Krönung, ^lupenfciten gemalt: ^cim»
580
5aflftfrei#. Cberaait .^1011.
fuc^ung, Sarftettung im 3:empcl, no^ ^ig^pten, Xob ®?atiä. geftftcljcnbe
©citcntafcln : gemalt: ©t. 3icit, Sarbarn Oeorg, iM^arina.
9lü(ffcite beö ©d)rcing: .f>aUer Söappen, gemalt. Äit ber ^rebetta: ©^mcife-
tuc^ mit bem Slntli^ Sbrifti, öon jtoei ®iigeln gehalten, ^tufia^: ^oljfigureii, alt*
gefaßt: 9)Zaria mit bem Seic^nam G^rifti auf beu Jhiieen, Äatbarina, ©arbara; unter
©albac^iueu; iu ber
f|5i)ramibe be§ mitt*
lereu fte^t eine ©ta»
tuette beö auferftan^
beiien G^riftu^. (?Ibb.
©. 579 f. u. ?ttl.
©uppt, %. 47.)
SHeiuer 9( 1 1 a r»
fc^reiu beg rec^=
teil ©eite ualtar^
im©d)iff: 3m©^rein
©tatuetten: 6f)riftu§
al^ ©d^merjen^mann,
©ebaftian , ©enebitt.
^lügel, innen: alt*
gefaxte glai^relief»
bilber: Äattjarinn unb
3)orot^ea. Äuften :
(5§riftusi als SOiann
ber ©c^merjeu; 9J?a*
ria als 9J?utter ber
©c^mer^en. fRürf*
tafefn : ^etruS mit
beu 5?etten; ©ebaftian.
©taffel : gemalt : ©ier»
jebn 9?ot^elfer; ©er*
mäl)lung ber ^(. tta-
tl)arina ö. ©iena.
?luffaß: ©tatuetten
Mieben. tfD. Sitcbe. Sion bcn iHügcln brt ftoc^altorS. />/••.
Don (ipriitop^oruS,
SnurentiuS , ^apft
©regor. ipäßifc^, um 1520. (9lbb. ©. 581.)
^er fteine 0(^reiu oom linten Scitcnaltar ('litt. III 39) ift jc^t in Stuttgart (M. V.A).
3m Schrein unter fdiönen ^albacbinen brei Dtelieftafcln, ot)ne arcbiteftonijcbe Trennung uonein«
anber, uon (infS narb re^t$ : iBennäblung IDtariä, Sbrifti @eburt nebft '^Inbetung ber Wirten ; ?ln*
betung ber SBeijen. Slügel: innen, gemalt: 'JJtariä erftcr 2empelgang: 'Jarftellung ßbrifti im
Scmpel; uubrn : Ütiarict '.l'crfünbigung. ITleinc ^bürdien be$ böbei^en ÜJIittelteilS bei Schrein^: innen :
2)iariö Ärönung; ouben: Jtalbarina, '.Darbara. Um 1460; bcrjelben Öattung angebörig wie bie
Sdjreine iu St. ilatbarinen unb St. Urban unb ber öocbaltarfcbrein in St. Wicbael ju i>oll.
ältere 3'ef(breibungen (Sorent, n. n. C.. S. 191; 'JJters, a. a. C.) miffen uon einer ba5ugebörigcn
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SRiebcn.
581
Siitben. Cu. ilircf)r. 9<ebeiialtar l.'>20.
'I'rebella mit ^»ocbrelicj.bcS erften Slbenbmo^lS iinb glüflelu, auf benen beiberfeit« je jroei
grauen barßeftellt feien ; unb oon einer roeiteren iiMlbtafel, „unter ber ©taffel", barfteUenb bad
Iteronfabüb. 3m Stuttflarter 'JlltertnmSmufeum ift nur eine 3telieftafel be^ Stbenbrnal^l« nor^anben,
bic mit bem befd)riebenen S^rein au§ ber SRiebener ftire^e abgeliefert mürbe, aber feine Spur non
^lüfleln jeiflt. Sie ftammt au§ bem ?lnfang be* 16. (’Jibb.) ?lu(^ bie lafel mit
bem ifleronifabilb ift oerfd)o[(en.
582
l^aoftfcei^. Cberaint ^all.
ß a n i e I ii n b ft a II s e I b e d e I , in ^eutjc^reiiainaiice be^ 17. ^a^r^imbert^; an ber ^rüftung
orbent(i($e !Dialetei, S-ignren non $auhi§ imb uiec @nangcliften : auf beni Sc^aübedel Statuetten
non 6f)riftu5 unb Jftufer ^ofianneiS; ®tbetipru(^inf(^riften. 2lu§ St. 3<>bonn in «iiaü. Orgel bc«gl.
QHocfcn; [(eine mit fDiinn^feljcbrift : ave raaria uim. nlricus me fusit anno domini
MCCCCXXXV [14351. — 91m löeg nacb ^all ein Steinfreui.
fßar5CÜen;
23eilcr Sanjenbad): abg. Sd^Iofe, 1584 abgebrannt nnb nid)t inicber aufgebaut. 1382
marb eine Scitlo^fapclle it* ^1. 9iotburg geftiftet, bie aiu^ iiid)t me^r beftc^t. Über ein SBa^rjeic^en
am Sc^loft f. ©melin S. 308. 9lbg. ftnpelle i. I^l. ^ol^anneS. 9lbg. auf ber fDlarfung ein ^ällifc^er
Öanbtnrm an ber Strafe nac^ »yranfenberg, fDlurr^arbt uiib ©ailborf; unb ein fyorft^an# ber
.^allcr 3obaimiterfommenbc. — Cb bie n. S. genannten öcrren einen eigenen Stamm bilbeten, ift
iroeifelbait (o. 91Ibcrti, S- 670). 2^ie 5)urg mar im mcdifelnben iöefift io^lreidjer ^ällift^er @efc^le<btcr.
Ollcben. So. fliidie. Sinfctmna brS ()1. KbrnbrnablS. orf(f)nibte {tofitafd (etuttgart, St. 6. D. H.).
^»teittßacß mit ^ro^= unb ^CctnfiomPurg mi6 jSinßor«.
© t c i n 6 a d).
^.Marrborf im ftod)ert^nl, am gufjc bc3 ftomberg^; 1156 Steininac. ®c^ört non je^er
ju ftomburg, ül3 bcffcn öurgineilcr ei inol)l gcgrünbet ift, um bie 9Bcnbe be4 ^afirtaufenbä.
9llte iPfarr* unb ftapitcIMirdie 5. ^1. ?;o()anne4 b. 2., 2)iutter non St. 'DJit^acl ju .t>aQ, bem
ftloftcr ftomburg 1286 einncrleibt. fUJnrftrecbt , inabrfc^cinlicb non St. 'Ägibien ^er (1265). 2er
fyleden mar feit bem 16. ^o^t'^uubert befeftigt. Crt4abel, fdion im 12. i^a^r^unbert nacfi ^all
nerjogen. ©egenrcformation f. 2iöjefanar(bin 1902.
Stad). 'i|5f nrrf iicl^e j. I)(. 3o^aunc§ b. in iimmaucrtfiu .fiof auf fteilcm
^el^rüdcn 3U)i)c^cn StiK^cr unb 28a|'(^bad), bei ber SDÜinbung. ^om ronianifd^cn
©au [lebt nod) ber 2^urm, ^iigteid) ©bor. fonit tonnengeiuölbten ©eitcnraumen uub
runber übnlicb ber Einlage uou 3t. .Slatbarinen ju .^atl; querlänglicb, im
(Srbgeid)ojj lonueiigeipölbt auf vier 9iunbbögcn unb jmei ©?eftpfei(erii ; ber 5^urm
außen oer^iert mit Üifeuen uub 9Junbbogenfric)en auf 3pi^lragfteind)en. 9(dbtedmaucr,
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Steinbad).
583
^loljfQd^rocrf mit Sö(cd)i)erfleibuu9 ; lucl)d)c .^aiibc. 3n bic 9(pfig ift ein ^od)gotiic^e5
Jcnfter cingcbrodjen, jluciteilig mit SD^afemcrf auS 5lreiicn imb JHuiibftäbcn ; 13. So^r»
Ijunbert. <Sd§iff oon 1717. SUr^fjofportal gleic^foß^ (3flt)tinfd)r.). daneben ein
grofteS 5?rujifij au§ Sanbjtein, ät)nlid^ bem auf bem griebt)of (). unten). 3n ber
^or^olle ^otengebenfftein für 61. 9)^
^5gg, aJZoIt^eierritter f 173(5. 3n ber
Jbirc^c ein fleined fpätgotifc^eS
bilbmerf: So^onne^ unb bie grauen
unterm Sfreu^. Äirc^enfe^ap: 1 ftelc^
nu^ bem 18. Safir^unbert, Sarod, mit
©Oppen ö. ipolp. (Siborium, ©onnen»
monftronj.
©pnogoge am ^^or nac^ .'pnll,
einfacher 9Ka|fioboii üon 1809 mit©u^n=«
bougfenftern ; ober bofilifol in»
folge ipmmetrifdbcr ?tnorbming ber Sieben»
räume, mit ©iebelobeliöfeii.
ÜHot» unb ©d)ulbQUö, old Äon*
üertitenbofpitol moffio nug ^ouftein er*
baut in einfachem iönrodftil 173(5. 3u»
fdjrift unb ©Oppen beg 'ißropfteS
0. ®utteuberg. ©oppen u. Oftein unb
ü. ^firt. (Sinbou, urfpriinglicb mit oielen
3cttcn, üeränbert.
iUiebrere ®eamtenböufer ou3 bem
16., 17. unb 18. Sobrbuiibert, mie bog
i^orftomt (uormol^ ©pnbifatgb^*“^)-
(Sdboug bei ber ISriide fteiuerneö SJiutter»
gottegbilb, 16. 3oI)rbunbert (?), in 9ii)dje.
?lbg.: ?ln ber Srüde 9?epomutftotue,
geftiftet oon ®efou u. ßrtbol um 1760.
91n ben ©tragen noch ipoU,
5?omburg, ^effentol, 9Wi^eIbo(b ftebeu
fleiue 3;bortürme, bie teil^ im 16. 3flbr*
bunbert unter ^ropft 97euftetter, tei(§
im 18. erbaut fiub. ?tm ©roßfom»
burger 2:urm ftebt 1580, am 3D7icbeI»
bacber baä ©appen beö ®cfau§
u. (Suttenberg, um 1710. ?tm |)auö
neben jenem (9ir. 100) gefebnibte ^b»r»
um 1720.' Rotier 5^b^r 1722. ©pital, 1(3. u. 18. Sabrbunbert, mit (Sicbeltümuben.
9iu ber fog. Silberftcige, bem Jujjfteig nad) (Srofifomburg , ftebeu 6 ©teiiu
bilbfäulen, 'Einfang 18. Sabrbuubertg : 3obanne§ Go., ein Gugel, ©t. iiubloig,
3atobu§ b. Sofepb mit Sefuijfijib, iüiaria ; fie fiub am ©odcl bejeidpiet mit ben
<
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584
3aflftfrei§. CbcranU ^aK,
SBappen bec Stifter, ß^or^ctrcn ö. ^o^cnccf, ti. Sidingen, u. Jütten, o. @rtal.
leidet ^Irbeitcn öon % üqii her CiUücra, SBürjburg. ein Silbftod mit
fiinftlofer SOfalerei.
?(m SBcg nac^ Jtleinfomburg ein fc^Öner, großer iöilbftod oon Stein in gorm
einer SÖule mit iöitbtafel oben, mie fie bei SBürjburg öfter oortommen. (?(bb. S. 585.)
l5er fot^. ^riebbof ift 1725 ongeiegt, mit SKouer unb S)arin eine
bübf^e Äopette, ^ußbau mit ^ilafierarfoben au&en am ©borpolpgon, 5Rai^bUbung
beg l)t. @rabeg; ®Iodenttirm<^en afö ®acb=>
reiter, mit acht toSfanif^en Säui^en.
Steinernes Ärujifij, berb, aber n>irfungS=
Dott, ?(nfang 18. Sobr^unbert, mit jloei
Heineren Figuren oon 9Karia unb So»
bnnneS. $ol5gefdbni|}tc Heine ^ietagruppe,
ebenfalls barodf.
Sdblofe ©rofefomburg.
©cfcbicbtäquellen: SJlainjer Urtunbe
oom Sabre 1090, 2ö. U. I, S. 286. Äomburfler
ScbcnfunggbHcb (b. i. eine Sammlung oon Ur*
funben unb UrfunbcnauSjüflcn au§ ber 3«it oon
1085-1160). 23. U. I, e. 391 ff.
Historia de constractoribae hnius loci,
um 1340 oerfabt, ^aubfebrift im StaatSardbio
(ocreiniflt mit bem Scbenlung^bucb), berouSgeg.
oon t>oIber'6gger in M. G. SS. XV 2, S. 1028 ff.,
abgebrueft bei ©o^ert a. a. C.
Michael de Leone , De origine Novi
monasterii Herbipolensis et monaeterii in
Kamberg, 1343, abgebr. in ©öbmer, Fon-
tes I, 451 ff.
^!aju ©ofjert, 3ur dltcftcn @efcbi(bte bc3
Ätofter§ ftomburg, Sf^r., 2t. 5- lU (1888) unb
(Smelin, ^)äü. ©ejebidbte 1896, S. 375 f. 2Bciferc
fiitteratur f. $et)b, ©ibliogropbic iur mfirtt.
©ejdbitbte II, S. 70. ®aju na^iulragen:
DbernmtJbefcbrcibuno ^aD 1847.
2Bürttemberg. Sranfen, Sb. I, .^eft 3 (limpurgifdber ©robftein). Sb. 5, C>eft 2, 8. 404 ff.
(Ärontcu^ter). Gbenba S. 414 ff. (©rabbentmdlec). Sb. 6, ^eft 1 (SebentenfapeOe). Sb. 6,
^>cft 3 (©rabfteine in ber SebenfenfapeUe). 2tr^io bc§ biftor- ScreinS oon Unterfranfen XLIV
(1902), S. 219 ff. (Roniburg unb ©ropft 2{euftcttcr).
ßorent, ^enfmotc bcS 3)titlc(alter4 in SSürtteinb. II (1867), ©. 218 ff.
Slnjeiger be5 ®erman. fWufeuinS ju 2lnrnberg 1872 (ältefte 2Bappcngrobfteine).
3c. Staper [bamalÄ jlaplan j^u )^omburg| im 2lc(bio für (briftt. ffunft 1896 (Hircbenfcbab),
1897 (2Uforb )um Aircbcnban), 1898 (2lntepenbium, fRefte oon Stalereien in ß., unb Jhonleucbter),
1899 (3taei intereffante romanifebe ©ebditbe in JT., bie romanif^e StartinSfapeUe ober S^enle»
tupcUe in ft.), 1900 (Silbbaucr unb 21auincifter in ft.), 1901 (Sejtbreibung ber StiftSfirebe). 2;er*
felbe im 'J^iöjefanottbio oon Scbnwben 1904, 3 (Sernrnnblung be§ Scnebitlinerflofter^ in ein abeligeS
ßborbcrrcnftifl) ; 1905, 8 Sob. 2^bil- ^)cinr. Sreib- 'mb Srtbat, 5)cfan j. ftomb.); 1906, 10
(Sob- C>einr. o. Cftein, Xclan in ftomb.).
jT. '• -'s
-
ffombuTg. Statue an Oer Silberfteige.
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@ro^fomburg.
585
9)lüüer, ©eicb- beS JRitterftift« fl., 23ürtt. 3<>btl>ücber 1901. Terjelbe, ®ie ©robbcnfnmle
in fl. ßbenba 1897 ni. ?lbb. SJerjelbe , 5)ie 3nbabet ber ßborberrenpfrünben u. j. ro. 6benba
1904. $en'.: Schloß ©robfomburg Oü^rcr) 1894 ; 2. 3J. o. 3-
flolb^ 3lu^gabe Don JÖMbmonnS Malier ßbronif, Sßürll. ®e|4>i^t4q«. VI (1904), S. 152 ff.
(Sine ältere ?lu8gabc ber ftomburger Gbronif oon JQJibmann (roo^rf^einlicb non Sebönbut um 1855
in .'poU) fommt nur megen beS ^Inbong«, Sefebreibung ber SJlonumente in ®etracbt.
5)ie ^>auptquellen für bie bUtorifebe 2opograpbie unb flunflftotiftif oon flomburg fmb:
29ibmann4 6b<^oiitl oon ^oU unb @. lÖ)ader§ (€bo>^t>ilQ)^4 ju fl. 1675) Index remm memora-
Steinbad). QctfAuIe bei ftleintomburg.
biliam monasterii Comborgensis, ^anbjebr. ber Sanbe^^bibliotbef Stuttgart, Cod. hist. 516.
bie 3abre4re(bnungen be4 Stifts fl. oon 1556/70, im fl. StoatSarebio, unb bie neueren 3iauaften
beS fl. flameralamtS ^all. flurje in IDlüUer, Scblob flomburg.
'Ä 1 1 e ?l n f i (b t e n unb l ä n e : ^)ro)peft auf einem ^ulbigungSblatt, um 1650, $olj)^ nitt
(eingellebt in 23ader§ (5bronil, StaatSarebio), gejeiebnet oon S. E., gefebnitten oon I. S. (9lbb.) —
^lan oon 1816, i. 3'ef. b. 3Kilitärintenbantur. (iJlbb.)
©ef^i(btli(beS: ^lacb ber Überlieferung beS ^aufeS bnt ein ©raf Diicbarb (I, oom
floeber«, OKurr- unb IDlulacbgou, um 990), ben ®erg flabenberg oom Sijcbof (ßiutolb) oon
Ilugeburg erlauft, oermutlicb, um bie Söurg ju erbauen. 1037 erf^eint im Cbringer Stiftungsbrief
Burchardns (I) comes de Kamburc.
l5(^(o6 ftombutQ um
586
!^agftfceid. Dberaint ^all.
2;ic Stiftmifl beS ®enebiftiiierfIofter§ — Ißcrroanblung bcr 5öurfl in ein fol^e»,
imc^ bcm Sorbilb non 53aiis nm 5Diain — fällt in bie ^a^re 1075—1081. 55er eiflentlidje Stifter
ift Öraf ®urf^arb (II), ber ^(nftifter 5)ifcf)of ?lbnlbero non UBürjburfl, ein (VÜ^rer ber
päpftlic()en Ißartei. 55a^ and) ^bt IID il ^ e l m non
^irfau beteiligt mar, ift in bcn .^'»irjauer Cuellen be«
sengt; roann unb inic, ift unflar. IBurf^arbiS ®rüber
6niebärb (II), natbniald IBifcbof pon Sürsburg,
IRugger (IV), ber n>al)rfd^einlicl) sn IBielriet fafi, unb
^einricb (II) su IHotenburg bäben ficb, roie e§ f^eint,
als ^Inbänger beS JlönigS ungern unb s^gernb in bie
2atfo(be ber Stiftung gefügt; unb in bem l^ergleicb, bem
Slloinser löertrag (ber 1090 bcfiegelt ober erneuert, ober
früher, um 1086 unter 3)iit»Dirfuug beä ©rsbifcbof^
USesilo abgefcbloffen ift), antifaiferlicbe Strömungen
obsurocbren gcfucbt, inbem fie ba« Rlofter bem ©rsftift
non IDlains unterftcllten , ftatt bem 55iösefanbif<bof oon
SBürsburg ober bem Ifiapft unmittelbar, (iöoffert o. a. 0.)
?ll^ S*®citer Stifter geroiffermoben erfcbeint 2öig*
nanb, Bürger sn IDlains unb Xienftmann be^ @rsbtf(bof#.
(Sr sAblte sn beu 3)ertrautcn ber ^irfauer, sog Hd) ober
bann — roie (^eba, bie ©emablin be? ©rafen ;£)eiuricb —
Pon 4~^irfau snrücf sngnnften jlombnrgS.
©ine IBlütcseit bnttc ba§ .Qlofter unter ?lbt ^ a r t«
ipig (roabrfdieinlicb 1103—1139), ber alä britter Stifter
gefeiert luirb. Sie loirb äuberlicb bescicbnet burd) ben
löefucb Äönig flourab§ III. an Söeibnadlten 1140/41.
^tortroig fcbeint auch bei ber ©rünbung be^ grauenllofter^
ober ber Ipropftei s- bl- ^IgibiuS auf bem kleinen Stom*
berg ber treibenbe ©eift gemefen sn fein.
1216 löft ber ^4^p)t ba§ 3)erbältniS ${ombnrg§ sn
IDlains sngnnften 2Bürsbnrg§. 5Rid)t piel fpäter erlangt
ber ')lbt ein päpftlicbeS 'Ilblabpripilegium für ipfingft*
mittroocb , eine ©innabmequelle ancb für IBausmede.
(©melin S. 427.)
?lUmäblicb febeiut im 12.— 13. Sabrbunbert and)
ber auregenbe '.i^erfebr unb ^erfonalauStaufcb mit au§'
ipärtigen 9lbteien mie Üorfcb, f^ulba, auch mit .^irfau,
aufgebört su buben. !)lAber ftanb jlomburg natürlicb
immer ben Abteien ©llroangen, ^lurrbarbt unb l^ortb.
55ie Scbirmpogtei ging nach bcm ?lu§fterben
ber jlomburg-lHotbcnburger ©rafen über auf bie pon
Staufen, bann an bie S^enlen oon ßimpurg. 3>oMfb«n‘
bineiu lonr fie längere 3til l>ci ber Stabt $aH unb oor-
übergebenb bei ben pon ^obenlobe; snle^t nad) bem ?lu4<
fterben ber Sebenfen bei SBürsburg. 55ie bob« ©eriebt^«
barfeit bol Homburg nie erlangt; tvobl aber, unbeftimmt,
mann, eine beftbränfte ?Irt pou jR c i 4 S u n m i 1 1 e l«
bar feit. 1.500 toirb al§ 9ieid)'Sftanb bem fränfifeben
iircil sngeteilt. Stift oermag aber f(bon 1521 unb
1540 feine Selbftäubigfeit iöürsburg gegenüber nicht mehr nufreebt s« erbalten nnb perlicrt bie
SReicbSunmittelbarfcit eubgültig 1587.
^ie '2lbtei befab minbeftcnli 4 ipropfteicn: s« Jlleinfombnrg St. IMgibicu; sn ©ebfattel
bei Diotbenbnrg o. b. Zauber, mabricbeinlicb au§ 2)ermäcbtni§ bC'? ©rafen .'öeinricb : Stein (Äoeber«
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<5d)lofe ©rofefombiirfl.
587
ftti«) bei Snflcifitiflcn, Äircbe j. Siartin mit ©ülern, ßeftiitet 1080 non einer 6bei|rou 3)?e^t«
bilb, an ftomburfl flejdjenft 1099, in eine ^ropftei oenoanbelt 1146; 'llupbaum (feilte ^Iflcnbcrg)
an ber unteren 3aflft, St. Sgibien, 1136 fleftiftet ron bcn .^tcrren non 9lu^baum, an Stelle i^rer
Stammburg. Stein unb illu^baum gehörten mabrjcbeinlicb 5unäc^)t ju Ifleinfomburg (©melin,
^äll. ®e)cbi(bte, S. 408); oielleicl)t auc^ ©ebjattel. Stein unb 'Jtu^bnum mußten im 15. unb
16. 3«^r^u«bert uerfauft roerben. 91uc^ St. in unb .^»ol^cnbcrg (031. ©Uro.) roaren
oielleicbt ur{prünglicb lomburgijcbe
Um bie 9)iitte be8 18. ^n^r^nnberfS beginnt ber roirtfcbaitlicbe 32iebergnng ber 3lbtei, bcn
auch bie ßinoetleibung ber iPatronatSpfarrcien , b. b- ib’^er ßinlünfte, nicht aufjubalten permag.
1318 müfieu bie SOlönchc in anbcren JTlöftern untergebracbt mcrbcn, um $ur S4)ulbcntilgjing ÜJJittel
ju eri'paren. ©rft 1323 ocrfammelt fich ber Honoent roiebcr. ^er innere SSerfaü jeigt ftch aber 1334
grell borin, boft ber 31bt iloUmocht einbolt, um mibcrfpenftige 3)lönche em$ujangcn. 1343 mirb
burth eine bijchöfliche Sifitation^fommiffion, ber £upolb pon SJebenburg unb SKichael nom Öömen
angcbörcn, eine fllofterorbuung feftgejeht, bie nomcntlicb bie roirtfcbaftlichen l^erböltniffc regelt.
9lbt ©rnfrib Pon iücllfaerg (1402—21) finbet roiebcr aJiittcl ju einigen SBieberberitellung^*
bauten. 2)ocb jcbon 1426 roirb roieber gelingt über SJiangel am 3lötigften.
1446/47 ift ba§ Jllofter im Slircbenbonn roegen ÜJlifeacbtung ber OrbenSregel, ober roegen
3lblel)nung ber OrbenSreform.
3lbt Sepfrieb pom flob fiel) baju bfr» bie Umroanblung be8 ftloftcrä in ein obclige8
ßborberrenftift $u betreiben ; bie pöpftliche 3)oUjug8urtunbe ift batiert Pom 5. 3)cjember 1488. 2)on
jebt ab ipohnten bie ©horhecren — 10, jpätcr 8 an lömtlich ritterbürtig — in eigenem .^au§*
halt non ihren ^Jfrünben. 3lu ber Spifte itanb ein ^itopit, ber ou8 bem SBürsburger 2)om(apilel ju
roAhl«n 'nnr »nb meift in ÜBüriburg repbierte; unb in (einer SJertretung ein Stefan, bem ein Scholafter,
ftantor unb ftufto« jur Seite ftanben. 3)ic fir^lichen (Munitionen übten ßhfvpilare au8, bereu e8
bi? jju 12 roaren. Seitbem erscheint ber ©ijehof non SBürjburg al§ BanbeSherr im StiftSgebict.
Ser iHeformation blieb ba? Stift perf^loffen, nicht aber ba? ®ebiet unb bie ^Jatronot?«
Pfarreien, non benen mehrere an ^)aü oerlauft rourben. 3m 3)auernlrieg blieb e§, oielleicht roegeu
feiner belannten 3lrmut, ungefihäbigt. 3lach ber 9ieformotion unb ©egenreformation erfcheint S?om>
bürg roie eine frembe 5?olonie im .t^allcrlanb.
31(8 nierter Stifter roirb ber ijSropft ©raSmuS 3icuftcttcr non Schbnfelb, gen.
Stürmer (1551—94), gefeiert, ein bebeutenber 3)lonn, ber sroeimol, ju SSür^burg — unb jroar
gegen 3uliu8 Gchtcr oon 'Uiefpelbrunn — unb ju s8amberg in bie 3Mfchof8roahl laut. @r hat ju
ftomburg niel gebaut unb oerfthönert; auch eine 3lrt non 3llabemie geftiftet, bie Stift§bibIiothel
roefentlich bereichert unb für fich felbft eine ^unftfammluug angelegt.
Unter feinem fRachfolger üubroig 3obel oon ©icbelftabt fe^t, auf 3Mfchof 3uliu8’ iSetreiben,
bie ©egenreformation ein, namentlich in Steinbo^.
1631 lommen bie Schroeben nach Homburg, ©uftao 3lbolf ocrleiht ba8 Stift 16.32 an ben
Oberften 3)ernharb S^affaliplp oon fDhulabell, ber eoangclifchen ©otteSbienft eingeführt unb bie
gutgläubigen auäroeift. Ser Stift8fchah, noch tiUroangen geflü^tet, fällt bort bcn Schroeben Specr>
rcuter? in bie ifpänbe. (Soefer.) Ülach ber Sförblinger Schladht lehren bie ßhoroilare unb fpäter
bie Stift?h«n:en jurüd. Sie ©egenreformation roirb namentlich oon ben Sclancn o. Oftein, o. ©utlcn*
berg unb p. ©rthal eifrig unb Iröftig roeiter betrieben mit .^ilfe oon SBüc^burg.
iöei ber Sölularifatiou gehörten ium Stift etroa? über .3700 Seelen. 3«' -^frbft l802 rourbe
ba§ Stift non Sürttemberg befeht unb aufgehoben, ber Hirchenfehoh nach 2ubinig8burg überführt
unb eingefchmoUen jur Sedung oon HriegSfchulben ; bie Stiftslirche junä^ft gefchloffen, boch nadb
einigen IDlonaten roiebcr bem latholiiehen ©otte8bicn)t übergeben. 6in roürttembergif^e? ?lmt Hont'
bürg beftanb nur bis 1805. 1807 f. biente boS ^lop als IRefjbenj beS ^Dtinjen 3^aul. 1817
rourbe baS ©hreninooUbenlorpS hiei^ eingefeht; neuerbingS au^ baS Bonbrochrtommanbo, bie
.Haplonei Steinba^ unb eine eoangelif^e Schule hierher oerlcgt.
SaS SSappen bcS Stifts, ein Söroenlopf mit einem Sparren im 3)lau(, ift roahrfcheinlich
baSjenige ber .^erren o. Sulj, baS irrtümlich, loeil eS auf einem alten ©rabftein in ber Schenlen*
lopclle oorlommt. für baS ber ©rafen oon .Homburg gehalten rourbe. ((Mörfl Harl o, Jpohenlohe«
SBalbcnburg in SB. VI, 467 ff., o. Sltberti S. 417.)
o88
^aflftfreiS. Oberamt ^oU.
3uv 5öau* u nb Slunftöci'cbicbte; SJoii ber ©«rQ ber ©rafen finb feinerlei .^o<bbau
refte ftbrifl (ober fi^tbar), mo(|( aber oiellcirfit 2iefbaurefte : bie SSurflterrafie unb ber iöurflmeg.
^Eie ©rünbuiiflSleflenbe erjäblt, bie 2)urg (et bei ber Ummanblutifl in ein Jtloficr geicbleift roorben
(destruxit). ^ebcnfall« ftanunt bie roinaniicbe Saflobe be§ brüten üborS erft auS bem 12.
bunbert. ®ie ^urgfapelle ber Öegenbe ift fpöter nicht mehr nachmei^bar ; fie joD unter bem
ipätcren Jitel be§ bl- 3)artbolomdu§ (nacbmatö 3)Jarien) fortbeftanben haben; eä (önntc aber auch
bie Jhorlapelle j. hl- 3Jlichacl ober bic hl- ©rharb ihre Stelle bejeichnen.
5lach ber alten ÄIoftcrüberHcicrung märe bicSdofterfirche (monasterium) gcroeiht 1088, 21.2!ej.
burch ®ifchof 9lbaIbero oon SBflriburg, bem ©rlöjer u. b. Sei. 51iaria unb ?)lifolau^. 2)ie :5ahre§«
angabe mo^t Sebwierigfeit, ba ?lbalbero 1085 uertrieben mürbe. 'Eoch beginnt ia ouch bet abenb*
lönbijche ÄultuS be-5 hl- ^lifolauS erft 1087 mit ber 5.ran§lation nach '-öari. Später (ISMbmann) ift e?
feftc Überlieferung, bafs ba§ Äloftcr, nämlich ba«; ÜJhinfter, *roic e^ noch ftehet", famt ben 8 türmen
(auf 10 Sllen ^öhe), Schlafhau«, Spcifefaal unb iTreujgang innerhalb 12 fahren noch »on ©taf
'^urfharbt erbaut roorben fei. Sif^of ©mcharb foU einen üliefenfelch geftiftet haben (n. 2)lich. a öeone).
9lbt ^artroig« Stiftungen ium Schmuef bc« ÜJlünfterS fcheinen oorauSjufehen, bah biefe«
in ber .^ouptfaAe — ohne bie Jürme — fertig geroorben roor. 'Jiach ben (Shronifen hätte er
auch bie Itlofteranlage erroeitert (burch ©artenanlagen) unb mit 'ülauern umfangen, unb )u Stein»
bach eine fteinerne Hocherbrüefe erbaut (i. 5- 1111). f«inc Stiftung ift ber Stronleuchter in«
fcbriftlich erroiefen. 5)n«felbe roar bet fjall bei einem golbenen Slltarfreuj, ba« nicht mehr cor«
hanben ift. (Schematifche ^Ibbilbung bei SBacter a. a. O.) 6« roar „einet eilen ha^» flff finget
breit, mit uiel cingefahten ebelgefteinen gcfchmücfet, barunter ber fürnehmfte in ber mitte ein grauer
pramahu (Cliama, ©ienmufchcl; Äamee) in ber gröjie einer fungen henne« ei; bie bilbnu« eine«
mohren« angefiAt unb bruft habenb" OBMbmann, a. a. 0. S. 172). 2)er 6h‘‘o«ifl SBibmann felbft
rourbe 1530 mit bem Iffteuj, um e« ju uerfaufen, auf ben llug«burger SRei^«tag gefebidt unb ging,
al« ihm bort ffatt ber erroarteten lOtX) P. nur 100 geboten rourben, noch SBütiburg an bie .flanslci.
2:er Sifchof roar geneigt, e« ju erroetben, rourbe aber burch ?$lu^ beS Stifter« abgefdjredt. 9luf
ber SRudfeite ftonb nämlich «gefchmelst , mit blauer färb unb großen laleinifchen 58u^ftaben";
Auri gemni.'irum speciale decus variarnm / Somat maic^tas, quod pia collegit aege.staa / Sndor
et Herdwici ; placeat dive genetrici. / Hoc servet et rodi» Nicolaus tutor plebis, / Anferat ut
si quis studiis illectus iniquis, / Poena marescat, qae sine tine quiescat. /
2a« flreui fiel aber 1682 in ©Uroängen, roohin e« gePiichlet roorben war, bem fchroebif^cn
ffommanbanten Speerreuter in bie .f|)änbe, fom nach .^iamburg (SBader) unb ift feitbem uerfchoUcn.
— 9(1« Stiftungen .fjartroig« galten auch bic beiben oergolbeten 9lltarDorfähe in ©roh- unb fllein«
lomburg. (2er erftere erhalten.) 2ic 9lltartafel ju fileinfomburg roar fleiner al« bie anbere; fie
jeigte ebenfalls bie Silber oon 5hrif(»§ al8 'iöeltrichter unb ben 12 9lpofteln, aber nur „eingcflochen",
nicht „auSgetrieben". SÖibmann foh ft« «och; joh* ift fie längft oerfchoüen.
.^»artroig« 9lachfolger 9Ibülbert foü ein 4)ofpital mit Jdapelle |. hl- CSroalb aufeerhalb ber
Litauern errichtet hoben; tlläherc« ift nicht befannt.
Um 1160 lieferte ein .ftomburger fDJönch 9laron Orgeln für ben 2om $u ßonftanj unb ba«
fDlünfter ju '()eler«hnufcn.
Um 1180 rourben bie ©ebeine ber Stifter ®urfharb, Heinrich, SBignanb, C^'ortroig auS*
gegraben unb in einem gemeinfamen Steinfarg in ber 9Jiünfter(irchc unter bem Kronleuchter bei«
gejeht. 2ie ucrjicrte 2edpla(te biefeS Steinfarg« ober biejer ©ruft ift noch oorhanben.
Gotfridns magister operis erscheint 1251 $u 3lngclfingen unter onberen Komburger
monachi ol« 3euge in einer Urfunbe (9B. U. 4, S. 279). 9)ermutli^ haben roir in ihm ben
iÖoumeifter ber Ofttürme be« fDJünfter« unb ber fe^Sedigen Jhorlapelle ju Komburg.
9lbt .^einrich (u. Scheffau, um 1250) „hät renooieren laffen bie copeUen b. v. Marice, faciens
testudinem et roagmim mumm cum coqnina snper pomerium ao. 1812" {9lbt«oerjeichni« bei
'Beiprecht u. Schenfenftein, Kolb, Bibinann« ©hv-« ©- 177. 2ic 3(ahffäßnflflbc macht S^roierig(eit).
Unter 9lbl ©hr^nHeb I (o. 58ellberg, 1-102—21) „höben bic non .^tohenftein gebauet unb
geftiftet ihrem bruber iur lieb, ber ein mfinch ju 6. gcroefen. St. ÜJKchael« cappeHen bafelbften,
mit ben sroeien auSgehouen fteinern tttrnen, bie ob bem inuern tor ftehen; foU ein obeonterfaiung
fein St. fDlichael« münftcr« uf bem '-öerg ©arganoS" (Bibmann). 9?och anberer ÖeSart roar c« nur
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@ro^tomburg.
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eine Söieberberftellutifl unb 3)ieHftiftuiifl {Slolb, 33ibmoitn§ 6^r., S. 180 f.). berjelben Quelle
bat ?lbt ©brtnfrieb auch „bie ftainc bilber beim jafrainentbauö, neben an ber Seiten, renooieren
lüffen"- ®a^ [teinerne 5)enfmal be§ bl- 9iiIolau§ iff uon ibm gcftiftet 1417.
?lbt ©otlfrieb (o. Stetten, 1419—50) „bat ba§ (ällmanger geinacb gebauen unb bie faiiet*
ftuben auf laffen rieten" a. d. 1438 ('Bibmann).
9lbt ©brenfrieb II (u. Slellberg, 1460—73) „bauete bie cappel ob bem beinbau^ ju 6.,
alba er in einem fteinern farg begruben liegt". „!öon ibme ift ba§ geroetb in bie obere capel in
Unter grauen firtben, jo in ber ebr ber 14 notbelfer geroeibet, gebaut. (Sr bat nueb bu4 (aifer*
gema<b, roie e4 ob gemelter ». Stetten ongefangen, uolbrocbt unb auigebaut anno 1452." „gtem
a. d. 1468 am bl- 33artbolomei abenb bat biejer abt 6. mit Söeroilligung öif^bof fRubotfS u. Steren«
berg $ur Bürjburg ben fteinern farg ju 6., barinnen ber ftifter gebeine befcbloffen liegen, geöffnet
unb barinnen gefunben ber ftifter gebeine in breien untertaten (gdebern) äbcrjrocr^ geteilt, in
breien preufebin lebernen föden (Säden non preubifcb ober fömijdb 2eber), febeS bejonber mit 3
bleien 2afeln liegenb. ®arin roie nacbfolgt in Öatein gef^rieben". golgen in beutf(ber Spröde bie
'Hamen unb 2obeötage. ?(lleä rourbe roieber an feinen Ort gebracht famt einer roeiteren Beilafel,
roelcbe ben ®ericbt über bie Öffnung enthielt (Bibmann). ?lm fleinen 33i(arienbau ift fein Bappen.
?lbt 3lnbrea§ (n. Jriftöbaufen , 1473—84) „bat bie geroelb machen laffen uf feiner feiten,
ba er begraben liegt beim ferner"; olfo ba§ nörblicbc Seitenfdbiffgeroölb beö SHünfter^.
35em oertriebenen ?lbt ^ilbcbranb (o. 6rail§beim, 1484—85) ift noch feinem 2ob non feinem
Heffen, bem (Sborberrn Beipreebt ». Sebenfenftein 1486 ein feböneS 55en(mal mit Stanbbilb in
ber Äircbe, an ber Sübfeite be? ßbarS errichtet roorben (Bibmann, nach Beipredbt n. S^enfenftein).
5Jer lebte §lbt unb erfte ^tropft, Sepfrieb uom Jpolb (1488—1504), joU bie l^ropftei,
einen Srunnen (nach Büller ben [eingegangenen] uor bem Bambolböbau) unb bie IKingmauer
Dor bem Stift, foroie bie Bebrt (Behrgang) gebaut bejtu. roieberbergeftellt haben (Bibmann). 6in
gnoentar feine« ^auSrat« uom gahr 1498 ift erhalten (abgebrudt B. gr. VI, S. 93). Sein
Bappen mit ber 3labre«jabl 1494 ift an ber töurgmouer beim (Singang.
2)efan .'peinrich o. Uölen (1518—19) „bat gemacht bie anbern feiten im langmflufter,
ba« fein fchroager ber (Sai«berger ufrichten unb geroölben lic^; foft 170 fl. @r bat audh fand
3lnna ufgeriebt".
^!elan 3örg o. 2ruppach (1519) „hat ba« ftublin unb camer in ber alten ^btei laffen
maAen, auch beSgleichen bie mittelftuben neben ber großen .^offtuben" (Bibmann).
1520 lauft ba« Stift bem Sborberren ». Söibroangen fein uon ihm 1490 erbaute« ^)au«
„fenfeit« ber Grharb«fapelle jundchft bem Barftall" ab um 160 fl.
Tefan ßitel Jreutroein (1535—86) „bat bie mauer nom f^lafbau« bi« jur abtei ge*
macht unb roieber ufrichten laffen" (Bibmann); auch bie baufällige BarienfapcUe unb bie ebenfo
befchaffene roeftlicbe .^tälfte be« ftreujgang« roieberbergeftellt (Büller, nach Elften be« Staat«archio«) ;
nach Bader« ßbronif auch einen baufälligen 2eil be« 5)ormitorium«.
ißropft 6ta«mu« Heuft etter (1551— 94) feheint bem ganjen Stift einen neuen baulichen
(Sbaralter aufgeprägt ju haben. 2>er ©bronift (Sboroifar 'Bader um 1680 bejeugt eS (S. 116):
Intueus nainque teinplum, aras, moenia, turres, bibliotheoam . . et plura his similia intus et
foris aediticia . . in .singiilis strenue laborasse Neustetterum reperio , ut altemm uon verear
dicere fnndatorem. (Sbenjo f^on Bibmonn ober ein gortfeper uon ihm: „roann et ben ftift an
allen orten roiberum erneuert, crftli^ bie firchen renooieren laffen, folgenb« ein neue ringmaucr
mit tiirnen ring« um bo« ftift gefürt, ein neue« $)au« bei bem tor, ba bet fteinbruch ift gebaut
unb oier fteinen torbäu«lin famt ben 'IHouren um bie gärten." SHüller (Schlop Jl. S. 38) beutet
biefe Unteren Eingaben auf ba« noch oorbonbene jroeite 5bor ju Slontburg unb bie oier 2bore oon
Steinbach- ?lnbcre ©ebäube be« Stift« finb mit 9leuftetter« Bappen bejeichnet: bie üJcicbael«*
fapelle, bie er fi^ al« ^au«fapelle cinriebtete; bie 6rbarb«fapelle, beten ?(u«malung er 1562 auf*
frifchen unb erroeitern lieh; bie ißropftei, bie er umbauen lieh al« Bohnung für brei ßhorberren;
bie alte Dechanei; ferner ber fog. Bambolb«bau, 1563, unb ber ?lbel«mann«bau, 1562, eben*
fall« ßbarberrenroobnungen. ^en ?lbelmann«bau lieh er 1568 f. burch 3Heifter BoU au« Jtonftanj
mit goffabenmaleteicH fchmuden (fDiüllet, Schloh .(t. S. 8). ?luch bie fiirche batte er au«malen
laffen (picturaque sacram condecorare donium), roie ba« (Spigramm auf ben 1570 roicberber*
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590
SlttflftlreiS. Cberamt
gefleUten Äronleucbter (j. unten) angibt , nnb (nach Socfer) ebenfo bcn Sreusflang (totnmqne ani-
bituiu devotis iniaginibns condecoravit). (Jnblicb ift auch fein 'lotenbcnfmol üon ibm 1570 er*
rictitet (i. unten). 3n ber ©robi^rift — bic inobl er jelbft netfofst böt — wirb non feinen bauten
au3bvücf(i(b bernorgeboben bie 'Jiinginttuer mit bcn 10 2ürnien.
3)ie ilnuftbaubmerter, bic er in Homburg befebditigte, febeinen nieift .'polier geroefen iju fein :
;’\örg lönrfbort (Itellerportol ber ißropftei, nmbrfcbcinlitb) ; Sim. 6cblör (S(blebr, ©lieber),
ber auf fiomburger Stift^gebiet feinen ?llobofler aiub für bie Stnttgorter ?lrbeitcn groben liefe
(3lr{b. f- (briftl. Hunft 1900, S. 107). SBappen be§ ')lbclmann»bau§ 1571 ('Bhiller, Homb. 8. 8).
Hofpor Hölbel, ber (noch 3)lüller 8. 3 boS Sappen innen om sroeiten 2bor 1575 gearbeitet bat;
1586/87 wirb ber 3)ilbbauer ©rbarb 3) arg, bamal^ in 8tuttgort, »om ftombnrgcr 8pnbiluS
beim «t»erjog ocrflagt megen einc$ für ©iebftätt beftimmten (Spitapbinm» »on Sllabofter, ba§ er
Irob empfangenem SDorfebufe nicht geliefert habe (ebenba). ©eorg -tiofacfer »on |)ttll bat
1563/64 ba§ Soppen am Sombolb§bau gcmeifeclt {3)iüller 8. 9 ')lnm.).
S^elan ßubroig 3abel »on ©iebclftabt erriebtet 1614—19 ben IBibliotbeffaal am
loeftlicben Hrciugang nnb ftotlet bie löibliotbef roeiter au? (1830 abgebroeben). SJon ber SSücberei
gibt ©röter Dlotij ('i'ragur VIII, 1812, 8. 224 ff.). 1616 »ermaebt ber Sobanniterlommentbur
». 2fcbubi, ber in Homburg begraben mirb, ber Stiftgtirebe casnlam nigram holosericam cum
imagine a. Joanni.s Bapt.
Unter ^efantffauft ». Strom ber g (1637— 7.3) mürbe 1650 ein neuer iPeter» nnb ipaulS*
altar errichtet, unter bem 3lorbturm be? Üliünftcr?, jugleitb al? ©robbcnfmal für bic Familie
». ®ltcr§bofen. 2)er ?luffab ba»on ift erhalten, nur au onbret Stelle. 1669 mürben 7 Slltöre
neugetoeibt: 1. St. 3?itolau? im oberen 6bor» baju ftiftet 1672 ein ^err ». JHofenbacb eine 2ofcl
mit 'Jorftellung »on ©bfifti ©eburt; 2. ^illtar ber fcbmerien?reicbcn SJlaria unb be§ bl* €tepba«
uug, audi fRofenfranjaltor ber 1662 geftifteten Öruberfebaft, ^luffab mit ©einülbe ber Hrcujabnabme,
geftiftet »on SJetan ». Stromberg, 1717 erneuert mit Söulen unb Statuen ; 3. 3lltar be? bl- Hrewjeg
unb ber 14 Ülotbclfer, ftanb bi§ 1664 mitten im Schiff; ba? ©emölbe ©eifeelung (Sbrifti, geftiftet
»on bem (^borberrn ^ob. .^»artm. ». 'Jtofenbacb 1662 ; 4. Sebaftiangaltar, geftiftet »on Sebaftian
Scbmegler; ber auch ein 9)larienbilb (f. unten) geftiftet bat; 5. St. iöenebiftgaltar, um 1716 ab*
gefebafft; 6. 3lltar beä bl- Zapfte? ©tegor, um 1716 abgefebofft; 1672 mürbe ein ^Utarauffafe
baraufgeftellt, ben ber 'Stefan für ben ?lltar ber ÜJiicbaelgcapell batte machen laffen; 7) '2llfar ber
bl. Urfula, bei ber Satriftei; um 1716 abgefebofft.
2iefan ». Stromberg bat 1658 ben Seftebor eingeben unb bcn Cftcbor in§ Schiff »erlöngern
(offen. ®er Hreujaltor {nadimal? iPeter= unb ißaul§«')lltar) mürbe 1664 »erfebt. 5Jer S^rein beg
Sorienoltorg, ber »ormalg im unteren ©bor geftanben batte, mar febon 1659 in ben oberen meg*
geftellt morben. ©r jeigte bie Anbetung ber Seifen unb an ben Seiten bic ^I. 9litolaug unb
33enebilt ; mie eg febeint, ein fpätgotifebeg ^oljf^nibroetf. IJlucb bog Stiftergrab mürbe 1669 megen
ber ®er(öngcrung beg ©bar» »erlegt unb mit ibm ber .Hronleucbter.
®og ölte Seinbaug famt ber borauf ftebenben Hopellc an ber 9lorbfeite beg Sünfterg
mürbe 1664 abgebrochen, um einer neuen Söorballe ‘|Mab $u moeben. ®ie ©ebeine mürben in ben
Seftturm beg Sünfterg »erbracht.
Unter biefem '3Je(an roirfle im Stift ber ©bor»ifar ©erbarb Sadfer nicht nur alg ©bronift
(1666—74), fonbern auch alg pietöt» unb ocrftönbnig»ollcr 2)enfmalpfleger , mie eg leiber beim
grofeen ftirebenbau 1707 ff. feinen mehr gob. Saefer febeint bie ©inriebtung ber ^ofepbgfapelle be*
mirft }u haben, 1672.
3)c(an 3 ob- Heinrich ». Oft ein (1674—95) löfet 1673 einen prächtigen ?luffab auf ben
Star ber bl* ^aaa ftellen, an Stelle eineg folchen, ben Der 2)efan Heinrich ». Hölen geftiftet batte.
3)iefer Iflltar ftanb unter bem Sübturm. 3lcu gemeibt mürben in feiner ?lmtgjeit 1683 ?lug. 27
mieber 7 ?Utärc ; St. Slofepb, St. Joachim unb St. .t>elena in ber ^ofephglapelle. St. Sartin in ber
Sartingfopelle, St. 3obannig 2)apt. unb ©»ang. in ber gleich betitelten Jfapelle, St. Jbaatag in
ber Hrppta beg Sünfterg, St. Sichael in ber gleichnamigen Hapelle. 2>ie ^afepbgfapelle ift 1674
eingerichtet morben, mie auch bie 3nf^rift am ^auptaltar angibt.
'3>elan Silb. Ulr. ». ©uttenberg (1695 — 1736) erbaut »on 1707 (Xefret »om 19. 9lo».,
SüUer, Sürtt. ^oferb. 1901, I, S. 31, ?lnm. 7) big 1715 (Seihe am 15. Sept.) bie neue Stift?»
S(^Iü^ Orofefomburg.
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fircbf. 'iJer Übec)(b(ag unb ?I(fovb jum tßeubau nom 1706 i[t erhalten in bet 6teinbad|)ev
^tarrrcflilttütur (initgeteiU t»on (y. 'llJai^er im ?lrdiii> f. d^riftl. Stunft 1897). ®er Unternehmet
bet iütaurerorbeit mar 3l8“aj Schwier 511 äSürjburfl, ber tSipierarbeiten ; ßhviltoph unb Stans |>arbt*)
cbenbaielbft, ber 3immerinann§arbeiten ; So|eph ©rciping,*) Stobtsimmermann cbenbajdbft. Siojepl)
©üholfer, Jlupfetjchmieb ju SBürsburg, liefert 56 fnpferne Rnftufc, bic ber SDlaler 9lnton StnoU
bafelbft nergolbet. Sebreiwermeifter 4>erm. (scfmoim unb Söilbbouer 5)alth. Cfferbauer liefern bo§
ßhotfleftühl mit ben ^Uabaftereinlogen (Slrcbio f. chtiftl. Äunft 19(X), ©. 109, nach ^Uen bc§ Sü*'
^Ircbinä, 2nbmifl§bnrfl). ®ie Crgcl mar f^on fiir bic alle Itir^c 1697 beftellt (laut 'Jlffotb, mit*
geteilt ?lr(hin 19(K), S, 108) bei ijioffniann, ungenannten SBohnort^, um 400 p. Sie mürbe
bann ohne 3*ueifel in ber neuen Slirebe aufgcftellt. '5)ie oorbanbeuc Orgel ift bejeiebnet mit ben
ÜÖappen Sürftbifebofä ». ®nttenberg, be§ ipropfts d. Stabion unb bcS 2!e(anS ». ©uttenberg.
Söeitere bi«Pflc Sammternebmungen beä 3)efan8 0. ©uttenberg pnb: bie gropc 3«butjcfaeuet
mit llellec, nörblicb unterhalb be§ Stift§, unb bie ilJcue 'Seebanei, beren ®au aber auch oon feinen
'llacbfolgern nicht jur 3)olienbung gebracht mürbe. ®er iSaumeifter mar (ihtipoph 9)icblcr oon
2lmorbacb (Äoftenooranfcblag übet 4761 fl., ')lr(hiü f. cbriftl. Äunft 1900, S- 109).
Xefan ». ©rthal (1736—71) hui 2 9lltaranffäbf fu ber Stiftblirebe aufftelleu laffeu unb
ben 'Deter§altttr mit feinem SBoppen bejeidbuet; 5;cfan t>. ©reiffentlau (1771—1802) bie oltc
(Regiftratur, fehl Äaplanei, 1772. @r hut ba§ ©ebäube oermutlicb nur erneuert, bn febon 9lcu|tctter
hier „3lni ScblafhauS“ einen )Reubau anfügte (StiftSrechnung oon 1560 f., SJtflUer, Sebtofj .(t. S. 37).
'Jiacb ber Sftfularifation mürben 1808 junäcbft uon ben ©ebftuben anherhalb ber JRingmauer
bie entbehclidben uerfauft, meift auf ülbbrucb (Oberfnecbt4mohnung, ®anb« ober fReithauS, hintere
^offebeuer, SprihenbauS). 1830 mürbe bie 'DJarienfapeOc famt ber Söibliothcf, ^leileu ber alten
?lbtei, be8 Üfefeltoriuni8 unb ber Äücbe, unb bem meftli^en STreusgang abgebrochen, mit aücbcm
bie SBeftfeite beS 'J)iünfter§, gegen .t>ull |u, freigclcgt.
Über ben ehemaligen Silberfebab be« Stifte geben namentlich bie ?(ufscicbnungcn 'Jliif«
fibluh, bie bei ber Sdlularifation ?lnbr. SSeber gemacht bat ; basu ba# StiftungSbueb unb ißrftfenv
buch ber StiftSfirchc, fehl in ber iPfarrregiftratur ju Steinbacb ('lltcbio f. dbriftl. Äunft 1896) ; unb
bic „Soloietung be§ Uireben« unb ^edbanei'Silber^ roegen preupifeben 6infall§" (®iöjefanar6io
1903, S. 115). 1803 mürbe ber Silberf^ub nach öubroigsburg abgcliefert unb eingefcbmoljcn.
Sr enthielt 21 fUberne »ergolbcte llelcbe, baninter mar ber mit ifjcrlnuitter eingelegte unb mit Sbel*
fteinen befepte, ben 1763 ^arbinal 0. .^utteu gcicbenft hatte. ÜRepfänneben unb Heller oon gleicher
Saffon maren oom Stift angefebafft. Äelcbe mit üöffel unb ißatene, teils oon reinem ©olb, teils
oon oergolbetem Silber rooren geftiftet oon ben Stefanen Jmebfeh 0. ^öfingen (t 1651), Sauft
0. Stromberg 1666, 0. Oftein 1674, oon einem Soh- 1670, oon einem Söflrsburgcr Shor*
oifar Sauer 1739. S»*” ffierinäcbtniS beS ®efanS 0. ^öpngen gehörten auch sroei ?lmpuflen,
Sorporale, löurfa unb Ißclum mit Stiefereien. ein 'JDiiffale mit fclbernen S^lieheu (SBaefer).
Sin maifio filberner ?lltorauffab für ben .^ocbaltar mar 1765 aufgcftellt roorben. Sr hatte
11 555 p. gefoftet unb mar mit tarnen unb Sil'appen cineS ßapitularS ©rafen 0. Oftein olS .^aupt<
ftifterS bejeiebnet. ?US Slerfertiger ift anjunchmen 3gn. ®auer ju ?lugSburg, ber 1765 ein Opert
eingereiebt hat. Sin plberneS Sabcrnalel mar 33ermäcbtniS oon Sr* J^arl 0. Oftein (f 1719) im
2öcrt oon 400 p. Sin 'DiuttergotteSbilb „oon beftem ©olb" mog 42 ißfunb. Sin plberneS 'Rifo*
lauSbilb, 72 ^pinb febroer, mar ©efcbenl beS Stiftsherrn ©rafen 0. Oftein, 1767. plbcrne
®ruftbilber ber hl- 'Barbara unb Urfula, 1765 geftiftet oom ©rafen oon Oftein. Sechs plbcrne
ficuchter, feber 75 ipfunb febmer. 3*^1 Heinere ju 15 ipfunb. (5)efan 0. Oftein, f 1695, hatte
6 grope unb 4 Heine Silberlcu^ter, barunter jroei ÜBonblcudbter unb ein plbcrbefchlagencS ftrujipj
ber StiftSfirebe oerinacbt.) Sin plbcrner ßronlcucbter, 36 ^funb fd)mer. ®rei plbcrne SRaucbfftpcr.
“Drei plbcrne .^ängeampeln ju 15 ipfunb, jroci geftiftet oon Sr- Ä. 0. Oftein, um 600 p., bie britte
oon ^efan o. ©uttenberg. (Sine 'Rmpcl hatte auch ^«tan Sauft 0. Stromberg 1673 geftiftet für
•) ^lieber maper, Äunftgefebiebte ber Stabt SBirjburg 1864 lennt einen Stuefator ÜRatth-
^larbt in IJSürjburg um biefe 3eft*
592
3agftfrei§. Oberamt .^aü.
ben 5ütar ber j(bmer\en'Srei(bcn 2)laria.) ©inc „golbenc" unb eine ftlberne 2)ionftranj, non ’^Sefaii
t). (Srtbal 1755 gefliftet. Sieben lllbernc „Saoov". (6in bewte «oeb norbanbene^ ift nergolbet
unb mit bem SBoppen n. ©uttenberg bejeiebnet.) 6in fUberne§ Ärenj, 51 ^funb jebroer; ein«?
non ^‘iebembolj mit Silberbefdblag im ©eroiebt non 8 ^funb; ein fottbe? iu 10 $fnnb (borunter
uielleicbt bo§ oom 5:efan n. Oftein geftiftete, j. oben), gin fitberner SBeibfefiet. Stu^erbem
12 3«”iner Silber^, roobl profane§ ©eröt.
?In Ornaten roaren bei ber Säfularifation oorbanben 14. ginen rotgeblumten mit gol*
benen unb feibenen fyrönfen b^ii« $efan n. ©rtbal 1736 geftiftet; einen oon ©olbftoff 1764 ber
Rufto4 p. Siefingen. 3ii>ei geftiefte Soppen be4 5)efan0 ». grtbol aus bem 3obr 1764 oon gbor*
fäbnlein ftnb notb oorbanben. gbenjo ber rote Ornat o. grtbolS. 3:aS ältefte Söert ber 3JabeImarerei
aus Äomburg märe feneS geftidte 2)tittelftfld etneS romanifeben ')(ntepenbiumS, mit ©briftw^anttib, baS
^eibeloff 1806 geicicbnet unb in feiner Cmamenti! obgebilbet unb bcfcbricben bat («peft 19, "Jaf. 1,
fjig. 3). ^efet ift eS oerfeboUen. Xer ^obanniterfommentbur gb^iftopb o- 2f(bubi ju .<palt batte 1616
bem Stift uermaebt eine casula nigra holoserica ciun iraagine b. Joannis Bapt. (Sader). Xefan
0. Oftein ftbenfte einen meinen unb einen gelben Ornat, genannt ber meibe unb ber gelbe 3)lobr.
5)tit 9hidficbt ouf bie biftorifebe Xopograpbie ftnb noch folgenbe 9to(bri(bten nadjjutragen :
'Jiacb bem ölten 58erjeid)uiS ber ^Inniocrfarien finb bie 'Jlbte teils im Äreiijgang, teils in
ber 3'artbolomäuSfapelle ober Diarienfnpelle, teils aber und) auben auf bem flirebbof (nörbli(b unb
öftlicb beim 6bor beS fUlünfterS) begruben roorben. ?!n ber SobanniStapelle : gifinger fyelbner
(t 1401). ginige oueb im Slapitelfaal ('DiartinSfapeüe) unb manebe Späteren, wie au^ bie ju Jßom«
bürg begrobenen Ipropfte unb Xefane, im SBünfter unb beffen Ärnpta. Slbt gbrenfrieb II o. 3>€U*
berg, 1 1473, mürbe beigefebt in einem Steinfarg in ber oon ibm erbauten .ßapellc auf bem ftarner
(fflibmann ed. itolb, S. 181). ?lnbere ftonben „im gü’itbabi bei ber roeiten 2üt" (Sibm.).
Xie ftapelle St. 3lnna mar unter bem f üblichen gborturm, bie ber^l. ißeter unbipaul
unter bem nörblicben im 'JDiünfter. St. XbomaS’ SlapcUe mar bie ßrppta unter bem liebten
gbof/ Cftcbov. gin Oratorium mar febr mabrfcbeinlicb and) im Seftturm, oielleicbt fogar ihrer jiDci
übereinonber. Xic Üopelle St, 3(oba nniS löapt. unb goang. mar am fireujgang, beim
gingong, uielleicbt an ber 3iorbmcftfeite beS BiünfterS, neben bem 3lbelmannSbau. Sie mürbe
not bem 3leubau ber StiftSfirebe abgebroeben. Ungenannt ift ber Xitel bet Äapellc über bem
itarner, bie gleichfalls an ber 'Jlorbfeite beS BlünfterS ftanb. St. fDiartinS UapeÜc ift ber alte
Äapitelfaal. St. SöartbolomöuS b«eb «ach SaderS ii'ermutung utfprünglicb bie Slapelle U. L
grau an ber Seftfeite beS flrcujgangS (abgebrochen 1829). gin oberes ©elab berfelbcn mar
fiapeüe ber 14 3iotbelfer. St. 'BiicbacIS Uapclle ift bie oui bem ibof alten Dtingmaucr
errichtete; St. grbarbä oermutlicb bie auf bem Xnr^gang $um ehemaligen 0rcbbof, bereu feebS'
edige ©eftalt an geroiffe ^ßfalifapellen ober Söurgfapellcn erinnert. Unbefnnnt ift ber nrfprünglicbc
Xitel bet ^ofephSfapelle , bie fo feit 1672 beiHtJ aber febon oon Scbenl griebrid) V (1474) als
IBegrflbniSfapcUe geftiftet unb erbaut (in bie alte gnftoria eingebaut) ift. ffiielleicbt mar bieS bie
Sla pelle V hl- 3obocuS (St. 3®^)/ bereu 9kme überliefert ift. 3luf}erbcm mirb eine ftatba»
rinenlapelle genannt. St. OSmalb h««h baS alte filofterfpital, nach feiner flapelle (f. oben).
3lbgegangene ©rabmAler oon reicherer gorm ober befonberer 3)ebeutung nach SSnder:
bie Xumba ber Stifter im ghof/ ich* oerfenft im Schiff» oon bet er eine fchematifchc 3lbbilbung gibt;
bie Xumba beS ^btS gbrenfrieb II in ber Äapclle ouf bem ifarner; bie Söanbgrabmnlet mit
Stanbbilbern für 3lbt ^ilbebtanb (f 1480), biefeS erridjtet oon bem 9leRen Scipreebt o. Scheiden*
ftein (t 1550) ; für guebar. o. gronhofen , Xelan (f 1534) ; gitel Xrcutmein , Xelan (f 1536) ;
©etnanb o. Scbmalbacb, Xefan (t 1550); 3llbrecbt u. S^enfenftein, Olittcr (f 1524). Ilm Saum
ber iTafel beS 3lbtS ^ilbebranb ftanben bie SBorte AMOR VIXCIT OMNIA, mie om Siantel eines
bet 3lpoftel Dom ölberg bei St. 'JDiidiael ju ^all. gür ben ilommcnthuv u- Xfebubi (t 1616) mar
ein ericgegoffeneS gpitaphium unb auherbem eine ebenfolcbe ©rabplatte oorbanben. gine höljerne
©ebenftafel mit ©emälbe für ben SpnbiluS gr. Di, ©ottharb o. CtterSfircbcn (t 1583) mit gamilie.
Xotenfebilbe für bie iHittcr 'Beter oom feolb (t 1503) unb 3llbrecbt o. Scbenfenflein (f 1524).
SBader bilbet einen ©rabftein ob, ben er außerhalb beS ÄirebhofS gefunben hatte unb abfchleifen
lieft, um ihn als Xed« ober Xrittplatte beS JlofephSaltavS |u oermenben ; et jeigte 'USoppenfebilb unb
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Schloß (^roHfoniburg.
593
5>elm unb ©rabfcbriit für ©djiifcipalfcr (f 1354). ^liinrfcr bat olle ©robbciitmälcr mit
ihren ^nf^riften nub 2i)oppen oufgejeicbnet, bie bis 1675 im gonjen Stift oorbonben moren.
S)ad ©roßf omburg liegt auf einem ^iigcl, bcr foft ifoliert ouS einem
X^nlfeji'el nm redeten 5loc^eriifcr aiiffteigt, ba mo ber öon Silben ^erfommenb,
fic^ ipeftmärtö menbet. SSon .ftall gefeben fi^eint 5lom6nrg ba§ 2f)ßl 3» fdbliejien unb
mirb überragt nom ©inlorn. 2)ie ?lbbnnge beö ÄombergS oberhalb ber Käufer oon
Steinbadb finb mit Dbftbäumen bemachfen; an ber Dftfeitc führt oom Sattel, burd) ben
ber ®erg mit ber Hochebene jujammenhcingt, eine Sinbenallee 311m Schloß. Sine ältere,
fteilere ^ahrftrafee gel)t an ber 9lorbfeite, am 5riid)tfaften torbci, oon Steinbad) herauf.
9luf berfelben 2!erraffe mie ber ^ru^tfaften liegt auch ^er griebhof ber Sntmlibcn
Q)ro6(om6uTQ. Sübofionti(t)t mit €t. ^eibirn.
unb ftanben früher oerfi^iebene Sliihgebäube. 9ln ber Sübfeite beg 53erg« geht Oom
®orf ein gufefifob, bie fog. ©ilberfteig, herauf- ®ie ©arten beS Stift? maren früher
ummauert, ^ropft $lleuftetter hatte biefe SDZauern aufführen laffen, famt 4 ^^h^ren, beren
5mei in ©eftnlt oon ^Jürmchen auf ber Wnficht be? Stift? Don ca. 1650 3U fehen finb.
5)cr 5ru(htfoften, ein maffiDer breiftöcfigcr ©itbelbou mit ?lufjuglu{e, ift erbaut oon
bem ^eton u. ©uttenberg. Über bem IRunbbogentbor ift fein äÖoppen neben bem beS Stifts, mit
3nfchrift ('Home unb 2itel) unb 3ahteSiof)l 1705.
3^ie löercinigung non Sthlofj unb Stift, früher 23urg unb Äloftcr, iiifammen mit ber feltenen
Sage ift eS, roaS jtomburg feinen einbrucfSuolien 6havofter gibt unb an 'baS ritterliche !^bealbilb
ber ©rolsburg erinnert, ^oh '^auroerfe auS ad|t 2(ahrhunberten iufammenroirfen , romanifdie
'JJhlnftertürme , Schure, llopellen unb jllofterbaurefte , äßohnbauten vom ^luSgang beS 'JJtittelalterS
unb aus ber Otenaiffance^eit, f^eftungSmerfe beS 16. ^ahrhunbertS, ein IBarodmünfter unb ein Stüd
uon einem ^aroctpalaft neben Heineren ^ehaufungen auS bem 18. ^ahrhuubert, baS gibt ein
reiches, aber mohlgefchloffeneS ©efamtbilb. 5)ie hohe Ringmauer umfofit baS ©anje mie ein monu*
mentaler Socfel. darüber ragen bie Staffelgiebel beS 16. :^ahrhunbertS, bie äSalmbä^er beS 17.
$auIuS, Xentmäler aut Uüittemberg. 3agfttrcit. 3ä
594
2;aflittrei8. Cbecnmt ^»all.
unb bie franjörij(()cii gebrod^enen S^äcbev be§ 18. 3abrl^unbert§. ^injelnc ^cUoerpii^te ^töufcr ^cben
fi(b rtu§ bet 3)inffe ber grauen SlJauern, ba3 SAiefetbad) be§ DJhlnfter# über bie 3«fl«Jbäd)er ber
5turien. Unb überall bajiuiic^en !Xürme unb ^ürni(ben mit fpt^cn 'i^äcbern.
3?ie SHtngmaner jamt ben noripringenben türmen, beberften SRonbellen, rühren pon ^'ropft
91euftetter. Diingei um bie tjefte läuft auf ber Dlnuer ein überbacbter lS?e^rgang ; an ber 3>igong§»
feite, öftlicb, ift nod) eine äußere fiinie norgelegt. ®er SBebrgang ^at eine folibe $ad|fonftruftioit
unb 3nnenbrüftuug mit gebnud)ten ^foften unb mit .^»olmen, ganj in ®id()enboIj. ®ie Dtingmauer
felbft nmfcblie^t aber eigentlid) einen 3>®*n0«r, ber in brei ?lbf(bnitte serlfgt, bie bösere 2)urg-
terraffe famt einem an ber fUorbfeite tiefer anfto^enben lllorbof umfcfiliebt. 5Jic obere, oon Sökft
(BrogtombuTB. Ocbteang bei 3»in0eT>.
na<b Oft geftredte Plattform ftö^t mit ihrer @übtoeftede an bie 3n)ingermauer an; bort ftebt ein
9lunbturm, roie auch an ber 5lorbmeftede be8 3>®inger§, roSbrfnb an ber norgefdjobenen ®reiecf*
fpibe be§ roeftli^en 3n>ingerS ein rierediger 2urm porfpringt. ?ln ber inneren Sinie gegen Süben,
Dor ber fjfuttermauer ber oberen ipiattform, ftebenlebenfall^ jroei runbe lürme, niofil noch ou§
bem 15. 3ob’^bi»'bert , bereu einer mit ber alten jlnftorie sufammenbängt. Sn ber inneren Sinie
gegen 9iorben, por ber Stübntaner bed unteren $ofe0, ift notb ein 'Jiunbtnrm erbalten an ber
alten ^efanei. S5ie äußere fUiauer ber ©übfront bät ein ftarfeä SHonbell in 3’orm eine§ boli^ninben
2urm«. Sn ber @ingang§« unb Sngriff§feite, gegen Dften, ftanben jroei runbe ßdtürme ; ber grope
norböftli^ ift bi^ auf einen fDlauerreft abgebroiben. Sn ben füböftlicben fcblob ficb eine ben IBilberfteig
fperrenbe ib^'^mauer an. 3)ie Söacbtftube baoon ift in ber äußeren 3roingermauer erbalten.
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Sd)lo^ @ro^fombur0.
595
3n ber S^inflermauer Iprinflt ein fleiner Äimbturm oor, in bem baS l&oppcn bc'S tropft#
oom ^)olfe einflemoucrt ift. Gin entjpre^enber Intm fte^t an ber !)iorboftede be# inneren ^»»infler#.
5öiellei(^t ift biefe ijront mitjomt J^or barin fd)on non ifjropft nom erbaut, non 9}cuftelter nur
umgebaut, ^ie jhagbögen ber Stirmoanb über bem jcbeincn bafür )u fprecben. iUor ber
^mingermauer mit bem Se^rgang liegt bicr nocf) ein äußerer fcbmaler 3n)inger, bcffen SJtaucr an
bie beiben groben Gdtürme anj^liebt unb ein SSort^or einfcbliebt. ^ie ÜJiaucr bot Scblüffel*
unb !DtauIf(borten, lefttere non ber J^orm eine^ liegenben 9l(bter§. 9lm 2urm ift neben bem 9lmt§*
9ro6(om6ui0. ffle^TQang am Z^or.
Wappen beS ißropfts oom $olb eine objcöne Spottfigur eingemauert, ein faucrnber 9)iann in
‘Jiarrenfappe mit entblöbtem Hinterteil; an ber ßonjole eine loeiblicbe tJMfte unb bie ^obi^^so^l
MCCCCLXXXXim [1494].
5)aS erfte Ibor ift — loenigftenS im gegenipärtigcn 3>‘ftonb — nicht rocbrboft, eine
fcbmiebeiferne @ittertbär au8 ber 93aro(f)eit, n>ie fie an Scblobgärten unb •böfen übli^ roaren.
Seine Pfeiler ftnb mit fteinernen tUajen gejcbmücft, in benen Stobrtolben unb Stofen ftecfen, bie
SQappen^eicben beS SefanS o. (Suttenberg (um 1710); ben tBogen eine ©ruppe oon aOegorifcben
(Figuren — f^ülle unb Störte — mit bem StiftSroappen.
93or bem ^boi^ ft^bt bie ehemalige Oberoogtei, jehige. Üoinmanbantur, ein IBau oom
Gnbe beS 18. ^ahrhunbertS (angeblich on ber Stelle eines folgten auS SteuftetterS 3cit)/ maffio,
gepult, mit fran}öftfchem ^ach unb gefchmiebeten f$cnftergittern.
Hinter bem ©itterthor hot man einen beiberfeitS oon Litauern mit Schiehfchorten eingefaßten
^hormeg ju burchfchreiten bis }um imeiten^hor, bem alten 3wingerthorbau, ber eine gemölbte
Durchfahrt hot. Der GingangSbogen ift loie bie Seitenpförtchen }u ben lOorjroingern eingefaßt
oon Diamantbucfelquabern. Über bem ühor fteßt bie ^ohr^johl 1560 am SlmtSroappen 9leu«
ftetterS gemeißelt oon Äafp. ftölbelS; an ber Storboftecfe bie SahrSjahl 1572. 9lm hinteren
SluSgang bie Soßr^sohl 1575. 9ln ber 93)anb barüber Stefte oon f^offobenmalcrei , jroei JRunb*
596
3ttflftfreiS. Cberanit
bilber mit fiflureiireicben, mofil biblii(beu Sicueu in 2anbj(baft nnb oben ber 2öel^rflQmj. Dieben
bem Ü^ovioeg ließt bic Döoebtitube. ^öjc^en l^inter biejem ?bor, an brei Seiten oon einem
ifi^ebrßanß uinjoßen, als I^oryoinger, ift an^erorbentlic^ malerijcb auf aQen Seiten. IBor ficb
bat man ben cbnoürbißen romanijeben Üborbau mit feiner ©alerie iinb feinem ^urmpaar; }ur
Sinfen bie ©iebelfaffabc ber oon Dieuftetter nnißebauten ^ropftei mit Staffclßiebel , ßeloppeltcn .
Steinfrenjfenftern unb ptäcbtißem iiellerportal. (£in Scbmibboßcn ift oom outeten 2borbau an
bie (Sde ber ißropftei binübcrßefprciißt. 3ur 'Jiecblcn eine Ülnfcblubmauer nach bem inneren 2-bor*
bau, oueb mit äSebr*
flaiifl. ®ur(b bie Pforten
an beiben Seiten fiebt
man binanS in bie
ünberen
ihren SBebrßöngen.
Dk ijiropftei,
na^ flomburger 5luf«
jeiebnnngen febon oom
erften tropft oom .^)olb
erbaut, fteüt bureb’
ans in ben fyormen oon
DienftetterS 3e«t
fie üu einer breifadten
Aurie umbauen lieb- Din
ber hinteren ©iebelfeilc
fteht auf bem ^cUerhalS
ein ®ovbau oon er 1er*
ähnliebet ^orm. 2;a§
2!a(b ift bnreb Staffel*
giebel unb Dlufjugerfer
belebt. 3;er ®au ift mit
jmei Stodmerfen an bie
alte Jlirchhof* ober ®urg-
terraffe angelehnt ; nur
baS brüte fteht hinten
frei. 3)ie 22änbe finb
maffiD oon Sanbftein,
mit Cuaberfaffung. 'il^ie
Steinmebicidjen am oor*
beren ^teQerportal, baS
DlenftetterS Säappen unb
bie 3abtSiabl 1575 trägt,
werben auf bie ^ütte
3örg SfurtharbtS oon
jpall bezogen. ^aS S^ortal ift umrahmt oon Ifiilaftern mit i^oftamenten unb einem DIrdtitrao, ber
ben Dlnffab mit ben beiben großen SBappen trägt, ^ie S.Mlafter fmb am Schaft belegt mit ^rabeSfen
in Slrt oon 2anbjägarbeiten; ber SricS mit iülattioerl in glacbrclief, bie 3>®itlel >nit auSgefebnittenem
nnb gerolltem llartufcbenornament, ber Dluffab eingefaßt oon burebbroebenem iBcfcblägomament.
T:aS gan^e UÖerl ift liebeooH burebgeorbeitet. (Dlbb. Dltl. Sl. II.) 3m ßtbgefchofe eine ^alle mit
febroerem ßicbengcbölf auf Säulen; oerbaut.
T)cr 5!^ort)nu (D(6b., ugl. 9ftl. II) ftef)t o^ne an ber ©teße bcS alten
53urgtI)or^, ift aber augenfc^einlic^ erft nad) ber ©tiftung beS Älofter? erbaut, aßer»
bings in ben J^ormen eineg S3urgtl)org , loie eS einer ©rafenpfolj luohl anftünbe.
2)ag frül)ronianif^c 2hor ber 5öurg toar luohl nur ein aj^auerthor, ber 5tl)oriüeg
iBioBIomburg. ZttotOuifl. Slngt^t.
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Sc^lop ©roüfoniburfl.
597
» flnnficrt üon 9)?aucrn, aber unbcbecft, fo bofj bcr ^inb öou oben befc^offcn luerben
t foinitc. iHoj'tcrt^or ^at einen gcinölbten 3:()orn)cg, auf bcm bie cbcmolige SlapcIIc
‘ S- 3D7id)ncl 5ln ber inneren ^borinnnb fte^t bie Saf^rgjaf)! 1588 nebft
I 51ieuftetter§ SÖappen. ©ie jeigcn an, baj} biefer ^^ropft ben fjinteren be§ ^§or*
iDcg^ erneuern Iief3. 3)ic ätoel ©urtbögen im ^lionoeg mit ihren ®e)im§fonfolen
iinb nod) romanifch. ®ie JtobeUe erfdjeint jmar ben Jycnftereinfaflungen und) aU
ein Sau ber Sarodjeit, ift aber uiel iilter, luie beim [chun 1325 eine 3)ZichacIä.'
fapette über bem S^h^^r bezeugt ift. (S8 fdheint, bafj ber ^ho^lucg mit feinem ©e*
mötbe im 13. 3ahrt)unbert üertiingert imirbe. S)aä runbbogige 5^onncngcluölbc hat
magrechten ©dheitet unb ift in brei 9tbfchnitte ^erlegt burch ©urtbögen, bie auf itrag^
fimfen (pleKeicht iirfprünglich ^UafterJapitäten) ftehen. S)ie Sarfenmauevn finb ft^räg
geböfcht. (JHiffe u. ©injelheiten n. Slufn. u. SD'iaudj in 3.)
®ie äuffere ^affabe mit bem Duergong unb ben beiben ^Jürmdhen f prang ur»
fpri’inglich über bie 9iingmauer por. ©ie ift Pon 2ifenen eingefaßt unb einem Sogeiu
frie§ mit ben 4?irfauifdhen ©pi^fonföldhen, ben feitlidh neben ben fiifenen jlpci ©tred*
föiddhen unterftühen. 5)ic ©trectfäulchen hoben fteile attifd)e Safen üh^^ ©dbpffen
unb üben SJiirfelfnäufe, Über bem 3Runbbogenfrieä läuft ein ©urtfimg mit ©djach*
brettmufter an ber ©i^räge. ^ev ^ho*^^’ogcn felbft ift Pun oben eingefofjt burch
5toei fchmälere Sifenen, bie f^räg ftehen unb fomit ein Xrape^felb einfaffen, ba§ ein
f^re^fogemälbe enthielt (1845 luar noch erlennen, bafj eS ben thronenben
Smifchen 5toei tnieenben .fieillgen auf blauem ©runb barfteffte in 9)?äanber*©lnfaffung).
■Jiie Cifenen ftehen auf fieoparbenföpfen. 2)ie inneren ^afen ber Sifenm finb mit
©chai^brettpcrtiefungen , bie ©timflächen mit einer 2SeClen» unb Slattranfc Per^iert.
!5)er Duergang hot porn eine SrüftungSmauer unb barauf eine ?lrfabe Pon
8 bie ba§ ^nltbach beS ©ang§ trägt. 5In ben planten ift bie ©alerie
äugänglich burch 2 feitlidhe SRunbbogeiipforten, bie chemaB toohl auf ben SOSehrgang
ber 9tingmaner münbeten, unb oon hinten her burch bie ^ürmihen, loelchc hinter bem
©ang ftehen unb in ihrem erften ©tocftperl geloölbte S)urchläffe bilben. ©ie finb
in ber oorberen fyludht peibunben bnrd) bie ©timloanb ber iiobclle, bie aber nicht
mit ben Xiirmen im Serbanb 511 ftehen fcheint, S)ie Dbergefchoffe ber (untereinonber
gleidhen) ^ümid)en finb nach brei unb Pier ©eiten Pon BtoiHing^fenftern mit ©äulihen
biirchbrochen. Slenbnifdhen finb oben eingefaßt pon kleinbogenreihen. !l)ic
©önldjen hoben glatte, fteile nttifchc Safen, .^algring unb SBürfelfnauf mit ab>
gefegten unb gefäumteu ©djilbem. ©ineö ber hinteren ©äulchen ift (in ber 9i'e»
naiffonce^eit?) in baroefer ^orm (Safe mit 4 ©cfblättern) erneuert (?).
2!ie 511 ichaelSf apelle hat ein Jonncnflcnjolbc unb (flcflen Cflen) ein SHmibboflenfenftev
voinaniidjer ?ht; baju fteite ©iebel flotij^er 3lrl. 3)ie 5«nft«/ noch mit riinben, bleiflefabtcn
Sdieibcn »erfllait, haben jteinerne @infaf)unfl in Profilen bet Sorodseit. inneren finb
Spuren ornamentaler Üllalerei in Utenaiffancciormen, muh J&cilißenfiflHreu, roic St. lllichael, auf
ttonjolen; roohl au§ 5leuftettcrb 3cit. mar ju Stift«jeiten bie .^auefapellc be§ 2!etan§.
Seim 5lH§tritt au« bcm ^horroefl hat man jur Sinlen bie hohe Stühmauer be« ehemnliflen
Üirchhof«, mit bem jech^ectiflen ronmnijehen ®au, ber unten alS Ihor jum Slufgmtfl auf ben S^irch»
hof, oben ol« JlapeUe geftaltct ift. 3n ber (Srfe beim 5lnjchlufi bet 'jJlauct an biejen 2horbau
fleht unten im Slorhof mic oben auf bem ßirdihof je ein fiaufbrunnen mit fteinernem Stodf unb
eifernem .Mafien, bejeiehnet mit bem SBappen be« 2:efan« 0. ©ultenberg (um 1710), ßötoen al«
• Schilbholtcr. 3n ber Stühmauer ift auch ein baroefer Sömenfopf, ^lu'Jgufi jur (Sntmdfferung
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598
^agftfrcil. Oberamt ^aU.
ber 2!erraf|e. 3ur SKe^ten ^at man bie alte ^efanei, aul^ jmet leiten beftebenb, beren norberer,
an ba§ romanij<be ^bor an{cblie|enb , non ^cuftetter erbaut ift; {ein Sappen mit ber
sabl 1573 {tcbt an ber ©nbroeftecte. !Ter roeftlicbe, etroa§ jurürtjprinflcnbe 2eit ift 1637 angebaut
laut 3at)r#jabl. iüeibeS finb fcbr einfache Söaumerfc. 5;a§ norbere ganj mafflo mit .^aufteinfaffung
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(Sro6tombutg. 6tift<(ird)c unb ^TOpftri. 11nrt4t.
unb Staffelgiebel; ba^ hintere im O'bergefchob nur ^oljfachmerf , nerblenbet. ^ie alte Getane!
enthielt bie ITapitelftube unb einen anberen Saat unb fteht mit einem Slurm ber Siingmauer in
5?crbinbung. 3m lurmgemach ein höbfcbe^ Sterngemölbe.
^ie n e n e '!£! e [ a n e i ift ^n unuoltenbcter IBaroctbau, bem bie alte ^elanci nollcnbS meichen
fotite, ma^ aber bis }ur Sätularifation nicht mehr jur '^luSführung tarn, ^en 'Anfang machte
Detail 0. Qfuttenberg um 1715. 9tiellcicf)t fchivebte ihm ber Snn uor, baS ganje Stift einheitli6
©ro^tombiirg.
599
t
»
r
I
untjubauen in ber ?lrt non ®an$, ©bracb, Sc^öntal uiin. 68 ift ein maffiDcr einflorfifler San
mit Stonjarbenbod) ; bic iüianerfiacben jroifrfien bcn äi'etffteineinfafjnnflcn ftnb onf Serpub berechnet.
?ln ein Stittelrifalit |u brei (j^nftcraebien , mit Soßenfenftern unb Srontßiebeln norn unb hinten
leflt ficb ein linfer Slügel mit najenflejcbmücftem Sortat unb niereefigen ^enftern; unb auben an
ber ginnte fteht ein ^anillon, beffen obere 5«nfter mit Serbaebungen nnb ben auSgebanenen
Stappen ber bamaligen jtapitulare geicbmücft fmb. ^er rechte ^(ügei |eb(t. l^n ben 3i^<^Qi^be(n
beiberjeit8 ift ein ^)o^telief mieberbolt: brei fRitIcr, bie Stifter, mit bem StiftSroappen. 3m 3nneren
eine feböne kreppe mit gefebnibten Srüftnngen non 6i(benbol). Unb im oberen ^orribor 9 tafeln
mit 245 auf Seinroanb gemalten Stappen aller 'Übte, Sröpfte» 5)efane unb ßborberren. 3m ^nupt*
gefeboji ift ein Saal. Serfebicbene 3immer bnben JHefte altertümlicher 'JluSftattung im ©efebmaef
be8 18. 3nbr^nnbertS unb be8
©mpire. 3m Saal eine ftuefierte
Xecte; im 3immcr baneben (loefl»
lieb) gemalte Supraporten, alte,
gemalte Ifkipiertapeten mit 3n*
bianerbilbern.
3ln ber 9lorbioeftecfe be«
grenjt ben unteren Stift^bof eine
fcbmalc einftöcfige Äurie, ber fo*
genannte S)ambolbSbau,
erbaut oon flleuftetter. Sein
Sappen mit ber 3<>bi^diabl
1563 unb bem 3ei«ben ©. .(lof»
ader8 ift an ber .^•»offeite. 3«
bem anftobenben 2!urm b^it ein
©ema^ eine Stuefbeefe non
febmeren Saroefformen mit
iDlufcbeln unb ftartufeben.
?ln ber Seftfeitc fcbliept
ben unteren .^of ber Äleine
Sifarienbau, auch nur ein*
ftodig unb fcbmal, eigentlich nur
ein ^boi^d^bäube mit Durchfahrt
ium meftlicben 3minger unb
3ugang 5U ben Kellern, bie
hinter ber meftlicben Stübmauer
ber Hlofterterraffe liegen. Über
bem Dborbogen ift ba§ Sappen
D. Sellberg auSgemeibelt , baS auf 3lbt ©rnfrieb II. um 1470 ju bejieben ift. 3m Sobngefebo^
ift eine Stube mit feböner gotifeber .Soblcnbecfe. Die enggelegten Drambalten finb an ber
Unterfeite gefebnibt unb bunt bemalt, mit auSgegrünbetem Saubmert unb ben 'Sappen be8 9ieicb8,
beS ÄlofterS, be8 Sebinnberm fjriebricb V. o. yimpnrg nnb feiner 3lbnen unb be8 3lbt§. (?lbb.
S. III D 44.) Der San fcblie&t fnblicb an bie 9lbtei an.
Der ^lufgang sum ummauerten llircbbof ging bureb ben feeb^eefigen romanifeben Sau, ber
in fpäteren StiftSjeiten al8 Grebin biente unb fo auch genannt mürbe, im 16. aber als Uapellc.
Da an ber '2lltarmanb unter anberen ^eiligen auch ©rbarb gemalt ift, nermutet man bi^i^ bie in
mittelalterlicben Quellen (jtlofterorbnung oon 1324) genannte ©rbarbSlapelle (Soffert, a. a. 0.
S. 40). Der Dureblab b«t ein Sonnengemölbe mit einem ©urtbogen in ber Sitte. Da ber
Scheitel beS ©emölbeS magre(bt läuft, möchte man annebmen, bab ber Durcblab urfprünglicb eine
iNainpe enthielt nnb bie kreppe }ur 2!erraffe erft hinter bem ^borbau begann. Daju ftimmt ber
Socfel, ber auben am SeebSeef unb innen im Übormeg borijontal oerläuft, bort im 'Serg, hier in
ber Dreppe ficb oerlierenb. ^ber bie Slenbnifcben unb Sifenen ber äuberen Sänbe laufen an ben
brei hinteren Seiten beS SeebScefS nicht bis jnni Socfel beräb, fonbern feben böbfr ob. Der ur*
(BioBtombiirg. Sog. lauffapelle, flnfiibt »on Söben.
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GOO
3aflftfrei3. Cberaiiit >'pall.
fprünglictic Si'Otn'fl ber SRildjcItc ift nic^t leicht ju refonftruicren (bie jeljige lyreitrcppe i'aint
ber burcb bie iBrüftung beS UmgaitgS gebrochenen Ibür ftnb 9iad)träge einer jpAteren 3<iG
ber be$ jtirchenban§). Uriprünglich betrat man ben Umgang bur(^ ^mei uierecfige Ibüröffnungen,
bereu Sintaffung mit Sterbleiften (Xiamantichnitt) nersiert ift. @ie fihen linfj unb rechte oberhalb
be« IborbogenS, nnb über bicfem ift ein Sroillingäfenftcr mit roagrechten Slürjen. SBermntlicb
lagen bie S^günge, Xreppen }u ben beiben Xhnren, auf ben IBactenmauern ber großen Xreppe,
bie uom Xurcblah |ur lerraffe beS ftirchhofeS anfticg. Xa$ @emölbe be§ ^Ihormeg^ hnt unter
ber Xünche eine mittelalterliche, mohl ber 6rbauungSieit angehörige IBemalung mit roten nnb
gelben SRauten, bie mit meinen abroechfelnb eine Slrt non perfpeltiDifchem ilÜürfetmufter geben.
@in ^urtfimS unter bem Umgang be$ oberen Stocfmert'S ift ni^t oorhanben, ber ^ogen*
frieS unter bem Xachanfah jchlieht an bie Sifcnen nnb juglei^ an bie f^nfterarfatur an. 6'ä finb
(HroBfomburQ. €t. Srl)arbetapenr. OnnctcV.
fech?teilige ?lrfaben, mit Söürfellnaufföul^en, bie auf ber ®rüftnng ftchen, unb ftämpfcrauffähcn.
Xie Säulchen haben attifche ®afen mit Gcfboffen nnb roeichprofilierten ipfühlcn, ^lalSringe. Xie
(Scfbofjen ftnb an ben Sünlchcn ber Slorbfcite al5 JTöpfe au§gebilbet. Xie ©chilber ber ilöürfelfnäufe
finb mit eingegrabenen Uinien gefäumt. Xie fiifenen ftnb an ben f^afen mit ilerbfchnitten oer^iert.
Uber ba-5 ifiultbach be§ Umgang'? erhebt ftch ein fech'?ieitigej niebereS ,t)ochn)erf, ein üichtgaben mit
einem lleinen JHunbbogcnfenfter an jeber ©eite. Xie .t>ochnjiSnbe finb ganj glatt, ohne Sölenben, Sifenen
inib 5rie§; auch ein XachfimS fehlt fo roie am Umgang. Xo§ Xach hat offenbar nicht mehr bie
alte fyorm; biefe ift aU flache? 3eltbach ohne ^eiftenbruch ju benfen. Xie fech?ecfige ßapefle ift
eingemölbt. 6ine 'Diittelfüule unb Aonfolen in ben ($cfen tragen bie @urtbögen von fech? brei>
ecfigen @emölblappen, bie an bie 2'Janb mit einem lei? gefpi^ten IBogen ohne ©chilbgurt an*
fchneiben. 9luch bie IHippen futb im ©pihbogen geführt. 3hr profil ift im fphörifchen Xreiecf
umriffen. ?lm fyuji haben fie einen Einlauf uon oierccfigem Cuerfchnitt. Xie Uonfolen Hnb ein*
fach, an ben ©eitenfantcn im Sogen abgefaft. Xie ©clnle ift an?gefprochen frühgotifch: fe^?*
feitiger ©ocfel, meichgeformte Safi? mit au?qnellenben Sfnhlen unb eleganten ßcfblöltern ; un«
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@ro^toinburQ.
601
aio6tom6urfl. Qrftfaffabe bet unb fiteujeane. nnfldit.
602
Siogilfrcii?. Cberamt
oerjünfller Schaft; j^JanfeS JTelc^fapitcü mit einfachem Überflang oom iHunb* jum
Sed)§c(f; ba§ sölnfhoect f(act), f«ft nur QuSgegrünbet, unb »on fouDentioneüer ^ci^niing roma*
nij^en ©ejcbmacf«. ift ni^t au§gef(biofien , baj? ba§ ©croölbe crft mic^tröglicb , um bic 5Dtittc
be<5 18. 3a^r^unbert5, eingebaut ift, jaint ber €<iuie. 3« bemfelben Umbau gehört »iellei^t auch
bie Süule im gerabgeftürjlen f^enfter an ber iRücfieite be§ Umgang^; fte ^at ein flelc^fapiteH mit
anlicgenben (Sdblöttern unb mit fugelorligen ©dtioiuten, aljo eine fjorm ber ÜbergangSl’tiiperiobe,
nerioanbt mit bcm )og. ßnoipenfapitell ber franjopjc^cn ^rö^flotif.
©egen ben unteren .^of ^inauS fpringt au§ ber fDkuctfin^e ein f(f)öne§ romaniicbc§ Cötticn*
brujtbitb (2!ßappeutier ?) »or, bcffen Socfelplattc burtb bie 5örüftung§mauer iurürfgreift unb im
Umgang einen Jritt bilbet. 6§ ift nielteicbt für eine anbere Stelle gearbeitet (al§ Säulemmterfa^).
®ic ÄapcUe erinnert burc^ i^re Ißotngonform an geroiffe nieberr^ctnifcbe Ütleitibauroerfe.
®ielleicl)t bebeutet aber bieje fjorm l&ier bie ©vinnerung an eine alte 'SurgtapeKe, bie ouf bem
inneren Jbor ber ©rafenpfalj ftanb. ('Jlbb. ^tl. II 2. 47. 51.)
9ln einigen Öeibungen ber ?lrfoben beS Umgangs bemerft man Spuren mittelalterlicher
SBanbmalerei, Figuren non ritterlichen Söuglingen, rcobl .^eiligen, anfchcinenb ou8 bem 13. 3^^^'
bunbert, frubgotif^, auf ben blobcti — mit Äoltinaficr gencbten — Stein gemalt.
2!ie Äapelle felbft ift unter Sleuftctter 1562 (3ablinjcbrift) auSgemalt morben. Siiefe 9)lalc*
reien auf ijiub mürben 1900 aufgebecft unb aufgefrijd)t (aucb ergänjt unb übermalt). S;er fcch^*
ecfige 9taum ift geiftreicb bebanbelt als ein offener ^^aoillon. ?lm Soctel eine ®rüftung. 2!araui
.^ernten non 9ltlanten, melcbe bic ßonjolen bc§ ©emölbeS ju tragen fcbeinen. $aS ©emölbc über»
fponnen mit lci(hten ©roteSfen. 3« ben 2ßanbfelbern auf Ißrcbellen ftebenb ©nippen non |)eiligen>
gcftallen. ?ln ber ?lltarmanb finb eS bie löij^öfc ©rbart, Jfilian, DUfolauS, ©ra§mu§; unb ju
ihren (yüficn bie äs)appen be§ iprobftS Sticbor, beS *3)cfan8 B^bel, beS Stifts unb !)leufteltcr&.
3ln ben übrigen SBünben je ein ^JJaar ©oangeliften unb '4>ropbetcn unb $lpoftcl (®aniel, 3obtwnc8
b. 2., IpetruS unb ifiauluS), beren 2ra(bt sum 2eil feltfam gemifebt ift mit ber 3)lobe beS 16.
3abrbunbertS. 2/ic fjenfter fiub eingefaßt mit gemalten Steinrabmen (3lbb.).
(Sine cijerne 2 b ö tunftooUem Scblob ouS bcm 17. ober 18. 3flbtbunbert uermabrt
ben ebcmaligen 9lrcbinraum. 'Äbnli^ funftreicben tßerjeblufe bat bie eiferne 2ür cineS 2Banb>
i^ranfS beim 9lltnr.
!T:en Öftlirfjen S^eil ber oberen !2erraffe nimmt ber ehemalige Ä'lrci^bt^f
griebt)of mit ber (Stiftöfird^e ein, ben loeftlic^en ba$ cbcmalige S?lofter, beffen
mcftli^er Flügel Qbgcbrocf)en ift (feit 1830). ?fuf bem Stirdjbof, nn ber 9iorb*
feite, loo 1660 bafüt eine SSorboüe ber Stirdfe erbaut mürbe, ftnnb oorrnal^
ein 5?arner (carnarium, 33einf)au§) mit oberer .Slof)cEc, erbnut oon 3lbt ©ntfrieb II.
um 1460; uub am norböftli^en (Singnng 311m .Streusgaug bie 5ta)teUc ber beiben
3of)anue§. 2)ie Unterbauten be§ ffiorbflügeB oom JUofter reichen ^inab in ben
unteren ,^of.
2:ie Stiftgtirdje 3. 9?itotau§ (?ltIaS, 58. 2 u. 3). 5Bon einem roma-
nifdjen SOiünftcr finb erl)alten bie brei stürme unb bie llmfaffung be^ fübUd)cn
ftreujnrmg biä ju einer gemiffen ,t>öf)c. 9llte ffiad^ric^ten , aud) ein 58itb, unb ber
9lfforb für ben SJeubmi geben 9lnbaltgbuntte 311 einer ibealen Siefonftruftion bcö
@an3cn. 3m 9Eforb ift gefagt, bie 3}?auer gegen 92orben uub bie alten 5|?fcifcr
uub .^oc^maueru be§ SKittelfd^iffö foUen abgebrochen, bie 3)iauer gegen ©üben aber
uub ber ruube (Jbor foEen nur crt)öl)t, ^eufter burchgebrod)ett unb 2Banb))feiler ein*
gefefjt merbeu. ®ie .^öhe bc§ alten ©citenfehiffs gibt ein 5f5ilafter am fübli^eu
,ttreu3nnn (Oftfeite, Gde bei ber .Euftcrei) an, bie ElZittelfchiff^ eine
©pur oom alten 5)Qd)anfdjlufi im heutigen 2)achrnum.
DigltizeO by<
@ro^foniburfl.
603
0ro6fomburs- StifUtiid)«. SnntreS. 6Iid in bcn Q^or.
»unr eine ^feilcrbafilifa, nja^ric^cinli^ mit fladjcn ^oljbccfcn — benn um
1480 unb 1520 tmirbcn erft bie ©citcnjc^iftc cingcmölbt — jmei G^üren, tocftlic^cm
Cucri'c^ift unb öftü^er 5tri)pta, jmei öftlic^cn S^ortürmen unb einem tueftlid^en Uor»
ß04
Cbevamt
fpriiigcnbcn 2urm of)iie äußeren @ingnng. 3)er SBcftc^or, 5. 9?ifoIau8 betitelt, roar
ber größere unb uorne^niere, loa^rfi^emllcf) eingefaßt uon ^wei 9?ebend)öreji. 3n i^ni
ftanb ber ?lltar 5. 9Zifolau§, üor i^m in ber SSicrung bc§ Äreu^frfjiff^ ber öanptaltar
unb bnüor bic 3^um6a bet ©tifter, über i^r Ijing ber Sironleud^tcr. 5lJet Dftdjor luar
betitelt nad) bcni 9J?aricnaItar, nuc^ ber Iid)tc 6l)or genannt ini ©egenfa^ ju bem
büftcren SBeftdjor; ^icr tnurben bie 9J?nrienfcftc gefeiert. Unter i^m tuar eine bößen-
förmige ii'rßpta, bereu 3u9Ö»ge öerniutli^ öftti(i^ l)intcr ben Xürmen lagen unb burd)
bie Jurmfapellen ju etreid^cn »naren. Sn ber Shrßpta n>ar ein 9lltar bc§ ^l. 5^l)omo0
(unb bet bl- ®lifabetl)) unb ein l;eilige^ ®rnb r>on uralter Einlage (SBader). 9Sor
bem Cftd^or ftanb ber .^heujaltnr mitten in ber 5tird)e. Elitäre ftanben in
ben meftlid)en 9iebencbören (@t. (Gregor unb <St. llrfula), jmei in ben Slreujarmen
(@t. 93cnebift unb ©t. Sebaftian), jmei an ober in ben Cfttürmen (<$t. 9lnna unb
<St. ^eter unb "ipanl). — 1659 ttuirbe ber 3öeftdbor aufgegeben unb oeränbert; 1706
bie Ärppta unter bem Cftcbor 5ugcfcbüttct. 2)ie blutigen Elitäre ftammen au^ bem
18. Sabrbunbert (um 1716 unb 1765). 2)ie ältere Slirebe batte 2 5:abernnfel.
2)ie 35oppelcboranlage batte in 9Kurrbarbt, (Sdluangen ober an ©t. Surfarb
511 SBür^burg ein 58orbilb. ifl aueb nid)t aii^gefdjlüffen , ba^ ber ©egenebor
urfprünglicb, nor ®rünbung beg ^raucnflofter^ ©t. flgibien auf bem S^lcinen 5lüm»
berg, für 9?onnen beftimmt mar.
2:er Söefttur m Tjat non unten beiauf äinci tonnciiflonölbte IHftume übereinonbcc, ein Steller»
gejebob (fpöter ol§ camarium benübO, uriprünglicl) niellcicbt Ätpptn, harüber einen IHaum mit
großem fjenfter gegen äöeften, nnfebeinenb ein Oratorium. 3n roel<ber inneren 5?crbinbung er mit
hem 'Ißeftcbor ftanb, ift beut« nifbt mehr ju erfeben. SßieUeiebt gehörte et gar niebt ber urjprünglicbcn
Einlage an (inie j. 5). aueb ber ßborturm an her Stift«fir(be $u Oberftenfelb). ffiielleicbt luar bie
obere Üutmfapelle ?Utarraum einer Sionnenempore, ber untere bcSgleitben für eine Slrnpta. SJiefe
Einlage möte aber febon früh, nacb 3lufbebung beö Srauenfonoent^ nerönbert roorben, fo bap ber
6bor ju ebener ©rbe lag. So fab ib« in« 17. Sabrb«<nt>c«^t ber 6bfö«««ft Söarfer (f. oben S. 588).
^et ä9eftturm, im ©runbrib ein menig in bie 23reite gezogen (6 m breit, 40,67 m boeb),
gibt ficb loenigftenS bem Itufbau nacb alö bet ültcftc bet Jürme ju erfennen bureb feine einfaebe
©lieberung. iRnnbbogenfriefe mit Spifefonfölcben nacb .^»irfauer ?lrt (tnie am 2bo«^bau b«fr);
Senfterfünlcbcn mit einfachen, gefäumteu SBürfcltnäufeu nnb glatten StömpferauffÄbfn : an ben
(teilen Olafen boeb f^on ßefboffen (im 3. Stoct an§gemcd)felt mit robeu Stlöben). Über bem
hoppelten ©efim« beS 4. Stoefö, bem alten 'üaibfim^, beginnt ein anbereS, reicbereö Spftem,
entfpreebenb bem be§ nötblicben Cflturm«; biefe4 Stocfroerl mit bem .^)dm ift fpöter aufgefept,
furj not bem ?lu8bau ber Oftlflrme. ^ier finb bie Söärfelfnftufe inm 2eil mit ÜHcliefornament
non lyiättern nnb IDönbern nberjogen; bic flöncpfetleibnngen befeßt mit ©ilbmerf, frabenbaften
2)la8(cn; bie 'IPanbblenben tiefer unb bie Schrägen ber SJifenen loic ber f^ie§bögen gefäumt mit
fogenannten diamanten; bo4 .fpauptgefimS übet einem Si^liacfbanb gemuftert mit einem au8
33ogenbanb unb Sßälterfturi jnfammengefebten fVrieS. ®ier abgeplattete ©iebel mit febtägen
2Jreiecf flächen bajroifcbcn führen über in ein aebteefigeS ©efims, auf bem bic febon im ©eift
ber ©otif fdjlanfgcformte Steinpnromibe be§ ^elm? erbebt. 55ie trapeiförmigen ©iebelfläcben
fmb non fteigenben 5«^ie8bögen cingefabt unb bnrebbroeben mit je einem ^'^iUing^fenfter. 9luf
ber 4'elwfpibc «i» Steinheui. @3 ift im oberen leil biefelbe (^ormenfpracbe »nie am 5lorbturm
hier nnb am Hßeflturm non St. 'JJiicbael jn ^all, audb am fflblicben ßborturm ber Stiftölir^e ju
©Dmangen.
3m 2. Cbergefcboß ftnb IReftc non ornamentalen Ißubmalercien, offenbor iu ber 'Iteloration
gehörig, bie 'llenftetter ber alten Stiflöfircbe gab.
5)ie Oft türme finb im ©rnnbrib etinaö in bie Sänge gejogen, and) C m breit im Shirdb*
fcbnilt, 3.3,5 m hoch, olfo erheblich nieberer ol3 ber SBeftturm. 3ht 'Mnöbau mog febon in bn?
8(^(o{{ @roj)fomburg.
G05
18. ^a^cbunbcrt failen. ^ie S^erniijcbuno oon Spi^bögen mit 9iunbbögeii, bie Sularnen an bcii
Xtelmen imb bejonber# bie fleteblten Spifeboflenfenfter am 3. Stört be5 Sfibturmä jebcn bie fran*
(ürogfomburB- Stiftttirc^r SnnrreA. 9lit( stgtn fBeften.
»öpicbe 5rübflotif ooraii!?, jo roie bcr lurm ber ^obanneSfircbe ju @münb unb bie G^ortürmc
bee ‘JomS ju 9[öürjburfl.
^Sie ifloflenfrieie flefäumt mit ^^iamanten unb (jefüllt mit iBIflttern, bie burcb ©ogenbänber
unten mitcinanber jum )yric§ ucrbunben finb, ©efimiSfrieie im ober ber oer*
606
3agftfrci#. Cberaml ^>all.
boppcit unb Denuecbfelt unb oben mit einem ^iamantenbanb gejäumt ift, ober $)ogenbänber mit
^almetten ober fiilienfnäufen oben. '2(n ben 8im§j^rägen ebenjolebe ^änber ober 9teiben ftebenber
Blätter. 55ie SBürfelfnftnfe plnftiicb betoriert mit Silätlcrn, SHanfen unb flejäumten ®önbern, oueb
mit ftnojpen unb Soluten in ^tnle^nunfl an§ foiintbil'dbe Äopiteli unb bejonberS on baS ßnofpen»
fopifell bet franjönicben ^übootif.
3n bie Äanten eine« Jurmgei^joficS fmb Stredi'öul^en eingelaüen, bereit Schaft an Stelle
ber Plante befe^t ift mit aufrechten, eingerollten Jtnäufen. ^uf ben @cffchrägen am f^uh be« ^elrne«
Qtrofitombuig. StlftStixc^e. Studatur bet Sieiungltuppel.
unb auf ben ftnAufen ber Sufarnen liegen ober fthen phantaftif^e f^figüt^chen , 9)tännlein, Sömen,
Sphinje. ®ie ßrbgefthoffe ber Dfttürme ftnb tonnengeroölbt ; fie bienten oermutlich al« 6h*>r*
lapeQen, Ülebenaltarftätten , unb al« Durchgänge iu ben Eingängen ber Urppta, bie in ben Seien
jniifchen Shor unb Sürmen j^u uermuten fmb (mie j. 33. am HJlünfter ju Uimburg a. b. ^arbt).
3hr 91u«bau — mie auch ber S3au bet fech«ecfigen Dhorfapelle — fann fügli^ bem 1251
bejeugten, bisher unbefannten magister operis ©otfrib (S. 588) jugefchtieben roerben.
S3eim fReubau be« ÜJtünfterS, 1706—15, mürben allem nach bie ®runbmauern ber Um*
faffungSmänbe beibehalten, on ber Süb* unb Cftfeite mohl bie UmfaffungSroänbe felbft, bie Oft*
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€c^Io^ @roßfoinburg.
607
türme mürben nmiimntelt, aber )o, ba^ bie allen ©licberunflen noch ju je^en finb; an i^rer Oft*
feite mürben IL'enbeltreppen in recbtecfifler Umjafiung angelegt, bie iitr ^a^büfine führen, '^r
(s^ör mürbe, na^ ?luffüUung ber Slrppta, tiefer gelegt, in bie jmei lebten ^otlje ber ©eitenfcbiffe
(Sinporen eingebant, beren gcmölbtc Unterrünme, mit f^üUmänben nnb ®la§ obgefcf)loffen , atd
Safriftci unb iJJaramentenfammcr bienen, ^wifc^en il^nen ift ber 6^or mit ben ('^orftül^len ein*
gerichtet. 2:aS erfte ij'foch non SÖeften ift nerbaut burch bie Orgelempore. ©Icichinäftige ®olu>
ftrnben 5iehen fich an ben ©mporen unb oor bem 6bor hin; nur ift bie bei ©horl, bie Kommunion«
baut, oon 3Uabaftcr. ^en ^ieubou uertrift ein ®arocf, bal jebcnfalll auf SBürjburger ^crfunft
jneift. *3)ie Teilung unb iJüliung ber fVenftcr mit Ärcilbögen im ®ogcnfelb ift eine (Erinnerung
an bie bortige Unioerntötltirche. ?Ul Urheber ber ©ntmürfe ift ©rei|ing anjufchen. SeinerfeitS
feheint bal Äomburger fDtünftcr mit feiner |)allenanlagc ben ®oumeiftcr ber ?lbteifirche m Schön*
thal a. b. 5öflft angeregt ju hob*»- ©eine nächften iöermanbten in SBürjburg fmb bol 9leue
fDUinfter unb bie oon ©reifiing umgebaute i^'Cterlfirchc in Uöürjburg. @r. leitet non ber iHenaiffance
ber 3uliulbautcn unb bem italicnifchen ®arocf ipetrinil über jum beutfeben SÖüriburger Saroef unb
ift ber fünftlerifche ?lhnherr Sö. 5leumannl (©urlitt, 3Bürjburg 6. 25).
55ie romonifthen Sürme fteefen jeht faft bil jum .^elm im hohen 3)ach bei .^oHenfchiffl; bo^)
ift bie Silhouette menigftenl non Offen unb non SDeften nicht ungünftig. !Dec Süeftgiebel ift no^
über bie ^achflä^e hinaufgeführt.
9luf bem Oftenbe bei fyirfti fleht ein nergolbetel Schmiebeijenfreuj mit ÜJiorienmonogramm
in Strahlen unb iBlumen.
"T^er Schmuef ber 5 aff oben befchröntt fich auf Sodcl* unb SachfimI, Sifenen mit ‘-l^ilnftem
famt '^oftamenten unb 3lufföhe» nnb bie Umrahmungen ber 2hüren unb ^enftcr.
■Jol .^jaupt portal ift an ber "Jlorbfeite, in ber Mitte, ein imeitel an ber Sübfeite beim
Ouerfchiff. ?In ber Cftfeitc finb imei Pforten iu ben IJBcnbeltreppen , Jürmen, (Emporen unb
Safrifteien. 3ln ber SSeftfeite imei sum alten Jtlofter. ^ie imei ^orlole ftnb non Säulen ein*
gefoht, bie einen 3lrd}itran unb nerfröpften 93ogengiebel tragen. ?luf ben ®ögen fihen allegorifche
fyiguren; in ben ©iebelfelbern finb bie 3öappen, hier bei SürftbifchofI , bort bei IJJropftel, aul*
gemeißelt, ^e »Jen ft er hnben eine gegliebcrte ©infoffung mit Ohren unb barüber ein ©eftml
mit gebogener SSerbachung; fEenfier* nnb Silerbachunglbögen mit löilbhauerarbeit , Malten unb
©iiirlanben, gefchmüeft. ©reifiingl 5öilbhüucr in SBüriburg mar ^afob n. b. Hunera ; fo mohl ouch
hier (©urlitt a. a. O. S. 25).
‘Sie imifchen ben Ußerfftcingliebcrn fmb nerpufet unb heU getün^t. 2:al Sinn er e
ftellt fich bar all eine gemölbte .^allenfir^c mit Pfeilern unb reichem Sieliefbefor in ©ipl. S)ie
Kapitelle unb 3lufföhe ber iPfeilcr finb aber in Stein gemeißelt unb nur übertüncht. (Sie fmb be*
ieichnet mit ben Mappen ber bamaligen Rapitulare.) H?on Stud finb bie SJeriierungen ber ©urten
an ben flachen flreuigeroölben , ber SBterunglfuppel nnb ber 93ogenimicfel ber (Emporen. ?ln
ber Äuppel finbr in ben 3roidrln öie oier ©oangeliften plaftifd» bargeftellt unb am Scheitel ein
Oieigen non (Engeltnaben mit Ceibenlroerfieugen ; aufierbem flartufchenornament iu Mufchel* unb
Ohrformen. ?lll fEflüunfle« ber ijelber hier unb an ben ©urten fchöne unterf^nittenc '?lfonthul*
raufen, ißalmenmebcl u. bergl. 3)ie ©rfinbung ift etmal milb, bie Slulführung berb.
1 1 0 r ro e r f c.
1) ?(ltaroorfah (frontale) bei ehemoligen .pauptoltarl , feht mieber am ^auptaltar,
früher eine SeiHonfl om fübUchen fliebenaltar. .^olitafel (1,88 X 0*78 m) oerlleibet mit per*
golbetem Äupferblech, gefchmüeft mit getriebenen fyiguren unb ®eifchriflen, nieliierten Umfehriften,
iEiligranplätfehen, ©belfteinen unb omamentolen mahrfcheinlich rheinifche 'Jlrbeit unb
Stiftung oon 9lbt ^lertmig. ipublijiert bei löoifferle, 2)enfm. ber löouf. am 5lieberrhein, Jaf. 27 f.,
■^eyt S. 13 f. ; unb bei ßaib u. Schmarj, Stubien über bie ©ejehichte bei chriftlidhen 'illtarl, 1857,
^af. V. ^efchrieben non fE* .1i. 'Maper im Vlrchit) für chriftL Stunft, 1898. ^Photographien oon
Öorent, pon Sinner, oon ber Münchener Ululftellung 551. 97 unb oon Äratt. 55emalter ©iplabguh
oon ilreiher in ber Stoatlfammlung oaterlänbifcher 5lltertümer unb im Üanbelgemerbemufeum
Stuttgart, (danach lof. 41, b. III bei 5ltlal. 9lbb. n. b. Original S. (508.)
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OcoBlombuxg. Froiitalo anroam.
9(ufnabm( na<b bcm Original.
608
^agflfrci#. Cbcranit -ttall.
©iniflc iyiligran»
plättcbcn ■ finb erjefet
bur^ fleftanjteÄiipfer*
plAUcben. ^ic Schrift
ift teilnjciic ergänjt:
aufgenialt auf neuem
®Iech. ÜJlitlel*
ftücf nimmt ein fpi^*
onaler Siahmenf mit
Smaüornamenten unb
cbelfteinbefefjlen 5iH*
granpldtt^cn ein, ber
bic ©loric (fofl. iüian»
borla) bavftellt. Viuf
ber inneren Schräg*
fläche ber üünnborla
fleht in i.niellierten
®u^ftoben eine Um*
f^rift. «hr er*
fcheint bie getriebene
fjigur be§ ftehenben
6hriftu§ al« iJehrer§
ber 2Belt, 45 cm hoch ;
mit ftreujnimbuSlaiiS
ornamentierten Gmoil*
Plättchen unb ^iligron*
Plättchen, bie mit
ßbelfteinen nnb^erlen
befcht finb ober waren.
6hriftu§ ift noch faft
bartlos gebilbet, er
hält in ber linfen
J£)anb bnS !öuch beS
SebenS unb erhebt bie
rechte im SRebegeftuS,
ganj offen. 3« beii
Sroicfeln neben ber
DJionborlü erfcheinen
getrieben im ®ruft*
bilb bie breifach go*
flügelten Spmbole ber
nier ßoangelien. 3Jie
übrigen f^ilächen ber
2afel finb bnr^ Seiften,
mit (Smail unb ebel»
fteinbefehten filigro»
nierten Blättchen ouf
ben S^hnittpunften,
eingeteilt in 4 mal
.3 ho(hIängliche gelber,
in benen bie ftehenben
©cftalten ber ?lpoftel,
ca. 80 cm hoch, nebfl
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QlioBtombuig.
$au(uS, Xtnrmdlei auS SiirtttmbtTS.
StiftSfitcbe. SItat brr %nna.
Oagftfrejt.
30
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610
3üöftfret3. Cberamt 4)oD.
beigcj^riebenen 9iamen getrieben
erjcbeinen. ^te ^poftcl galten eine
©d)riftroUe ober ein ®u(b ; pe fteben
auf (^npfcbemefn; S^riftu# auf einem
ffugelfeginent. ®ie Sbelfteine, bie
auf ben SereinigungSftellen ber
ßmailftreifen jroifcben fffiligran fi^en
foUen, fehlen febt. llBibmann
fpri^t non „topafion , annicbolis,
cbriftaden, ainmetbiften". 3n ben
@(fen ber f^UigranpIättcben fa^en
Werfen, monon noch eUicbe norbanben
finb. 91n ber S^rägfidcbe be^ 9ian*
bc8 jiebt ficb iroifcbcn ben perlen*
befehlen 3filigranplätt(ben , inelcbe
ben ^nfab ber fenfrecbten Steilung#*
ftdbe begleiten, eine Umfcbrift in
oertieften unb fcbroarj gefüllten Su(b*
ftaben bin- ^ie Umfcbrift nm ba§
6briftu$bilb, auf ber inneren Schräge
ber IDlanborla, lautet nach ^uflöfnng
ber !i?igaturen:
AD . SOLIVM . CELI . DVM .
FORMAM . TRANSFERO . SERVI
[ALPHA . VOCATVS . E(T) 0 .
SVJPERIS . TERBESTRIA .
IVNGO . 2;ie Umfcbrift*) be§
!Kabmen8 auf ber inneren Schräge:
HI . SVA . SPE . VITAE .
LIQVERVNT . OMNIA . SEQV(E)
SECTANTES . XPI(STI) . FAC-
TIS . PRECEPTA . MAGISTRI
PRO . QVO . MACTATI . VI-
VVNT . SINE . FINE . BEATI
Q(V)I . RESERANT . DIGNIS .
CAELVM . CLAVDVNTQVE .
MALIGNISET.CV(M).
DISTRICTO . RESIDE-
BVNT . IVDICE . XP-
(ISTÜ) [CVM . MVN-
DVM .] DIGNE . RE-
DIENS . EXAMINAT .
IGNE . 55ie 5'ucbftaben
A E M T V lomtnen in
fapitaler unb in uncialer fjorm
nebeneinanber oor. 5)ie fiigaturen
iinb bief eiben inie auf bem Ilron*
Icucbter; auch bie tBucbftaben gleich
loie bort geformt, nur etina*
*) “Sie ecfig eingellammer*
tcn SBorte fehlen bei 50oif)er6e;
biefe 2eile finb erneuert.
(Jlrofttombuig. StiftMintje. SltciB^ofenfdirr Sitar.
Diglllzeü üy Googl
3ro^foniburg.
611
Vltatflügd aue Homburg. ^3lu6cn{eite.
(Stuttgart, Staatifammlung oatcrl. {((trrtümer.)
\
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612
Cbcramt v^oU.
roeiiiger frei unb jdinnuigDoU, rocgen bcr iiiüfjjameren tec^nif. — 2)ie Gmailflrcifen, bie ber Urheber
ber 2afel offenbar int Vorrat ^atte, folgen 5 oerftbiebenen fDluftcrn, 2 baoon toccbfcln am 5limbu^
6brifli, an bcr fDianborla unb an bcr roagretbten lliittelleifte ab, 3 anbere an ben jcnfrecblcii
ÜcilungSleiften. ftnb Sorbürenmufter bpsontinifeber ^ertunft, leilS rein gcomelrijdj loie ©eflecbte,
toclcbc ftrenje nnb JRauten in abgetreppten Sinien bilben, unb firei^oerbinbungen, teil^ an 9)iuftcr
aus ber ’iMlflnienioelt anllingenb: eine fReibe oon Sternrofetten, eine oon iöierbifittern ober Slreuscn,
mit ^reiblattcnbungen, eine oon ;^erjblöttern mit i^nlmettenjüUung. 5)ie färben finb meife, febroars,
gelb, tüifisblau, azurblau, jmaragbgrün, eijenrot; fömtlicb ooneinanber getrennt bnreb ©olbfteße.
^ie filigronbejebten lölecbftreifen ber äußeren Dtabmenflö^c , bie noch SoifjerSeS 3«i«bn«r
1816 gefeben bal» fehlen febt.
2er moberne ßboraltar, an bem baS romanifebe frontale ongebraebt ift, ftammt oom
3abr 1715. (§r batte bis sur Sätularifation ein filbcrneS frontale mit ©arftcUung beS ©otteS*
lamineS jroif<ben ßbemben (f. oben S* 589). 2a§ Üabernalel ift moberne ?trbeit oon Stauben*
maicr, Süffen, 1893. 2er 'Hltarbalbacbin mit oier Sdulen oon Sludinarmor, fünf oergolbeten
.^oUfiguren oon fölario, SlilolauS, Senebift, ^obanneS b. 2. unb 3ofepb, unb einer ©nippe ber
bl. 2reifnltigfeit in ben ©olfen ftammt aus ber 3«it bcS ilirebenneubauS unb ift bejeiebnet mit
bem Sappen beS 5ürftbifd)ofS o. ©reiffenflau. Gngelfiguren, ^berabSbüften, lüaubgeroinbe, fyriubt*
unb anbere ©ebönge fcbmücfen ben ?lufbau. ?ll§ Stbranfe biefeS ?lltarS bient bie flommunion»
banf am 6bt*«ingang, eine feböne iBaluftrobc oon Sllabafter.
2) Sbor ftnb am Slrcbenitifdb Siefte oon 2 oerf^iebenen Stären jufammengefteüt : unten
ein Steinrelief ber armen Seelen im fjegfeuer mit fürbittenben .^eiligen unb ber 2rcifaltigteit,
16. Sb- Über ber 2ifcbplattc ber cbemnlige 'Äuffab cincS ^eter* unb ipaulSaltorS (ber am
nörblicben 2tirm ftanb), mit 'JltübafterreliefS : ©rablegung ©brifti al* .^tauptbilb unb ^tetri 4ler»
fiub, auf bem Saffer ju loanbeln, unb feine Jlreujigung als fDiebaillonS im ©iebeloiiffab, loobr*
fcbeinlicb fJlrbeit oon 2. ilern in ^all. 2aS ^lliionsioappen o. (SlterSbofen unb o. fRinberboeb unb
bie Saftbrift bejeugen, bnb biefer ?lltarauffab geftiftet mar oon 3?eit 5lagel o. ©ItcrSbofen, ju»
gleitb als Stcrbbcntmal für ibn unb fein ©cftbleebt, 1650. @ine iugebörige Sllabüftcrfigur be§
?lpoftelS ^etruS ftebt febt in ber Safriftei; Figuren oon ÜRario unb i^auluS finb loeggctommen.
(2ie Stifterinf^rift abgebrurft im 5li(bio f. (briftl. Jfunft 1901, S. 79.) ('Jlbb.)
2er nörblicbe Seitenaltar (am 6nbc beS Scitenftbip, bei bcr i^üramententammer),
1717 geroeibt, bat eine Shitfroanb mit gemaltem tBilb, oier Süulen unb barflber eine ©nippe oon
©ngcln mit 2cibenStoerljeugen , auf Sollen gelagert; unten 2 .^»oljfiguren non bl- Iffraucn, bie
eine mit einem Salbenfrug, bie anbere mit einem töueb, barauf eine 2raubc liegt; 3Raria 'JRagbo*
lena unb ibr altteftamcntlicbeS Urbilb 2lbigail (1. Sam. 25). ?lm fRetabulum jroei ^teiligenbüften
unb jinci ^uttenfiguren. 2aS Clbilb, eine Äreusabnobme ober Ipieta, ftammt oon bem früberen
hier geftanbenen 'Hltor ber fcbmerjenSrcicben fülario unb ift laut Signatur gemalt oon CSmalb
CngberS (ju Sürjburg) 1662, natb oan 2i)d. 2iefer roie bie brei anberen Seiten* unb kleben*
altdre bat eine ®alu)trobe oon .^olj.
2er jüblidje Seitenaltar, auch 1717 geroeibt, cntfpriibt im 'Jlufbau ganj bem nörblicben.
2ic Statuen (teilen bie ?lpoitelfiirften IjJctruS unb ^touluS oor; baS ölgemalte SMütt ßbriftuS an ber
'JRarterfäule , eS ift 1662 geftiftet (nach Sarfer); gemalt oon C^ioalb OngberS. ^m Sabernafel,
einem febönen IRofofofcbnibrocrt mit (Sngelfiguren, ift baS Sappen bcS 2cfanS o. ©rtbal angebraebt.
2er 'Jlltar bcr bl- 'Jlnna, im fübli^en iflreusarm, ift 1716 geroeibt, ber ?luffab aber
erft um 1765 nuSgefübrt; ein Stonbbolbacbin mit Söulen unb ocrlröpftcn ©efimfen unb 3)lumen»
oafen im 'Jiololoftil. 2aran in fHeliefbarj|eUnng bie bl- ?lnna, gen 4'^immel fefaroebenb, jroifeben
ben Stanbbilbern ber bl- Statbarina oon ^llcyanbrien unb Urfula, im ')luffob baS ')luge ©otteS.
(Jngel, 'ilmoretten unb ßbwubSföpfcbcn ftnb über ben ganjen Sonbaufbau oerteilt. (‘Jlbb.)
2er 'licbennltar j. bl- Slepomut im nörblitben ilreujarm entfpriebt im Slufbau bem
oorigen, ift aber im oberen 2cil ohne 'Jlürfroanb, ba er bier i^enftcr überfebneibet. 2ie 4>oupt»
fignr in IRelief ftellt ben bl- ^lepomuf oor, bie Seitenfiguren St. iöarbara unb 2bella. ?lm
töalbacbin boS Sappen beS Stifters, ÄapitularS o. Siefingen 1767.
Sömtlicbe 9lltorroerfe ftnb oorjüglicb erhalten, loicbtige 2cnfmftler bcS Sürjburger Spät«
barorf unb SRofolo. 3n ibrem töilberfcbmucf lebt bie ©rinncrung fort an aufgebobene 3lltörc jii
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• @d)(o^ @ro{t(onibur0.
613
tUtorflüecI aut ftomburg. Snnrnftite:
(Stuttgatt, Staattfammlung oatcil. Vlteitümri.)
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616
SiaflftfreiS. Obcramt
Verleibe, Jlarl'3 b. ®r. '4ifoUfopeUc unb i^re ftunfti'c^iä^e (o. 3.)/ S. 115 fl., mit 3lbb. au§
bem porigen.
iSerg(eid)e auch : $er)ig, $er grofle Slableucbter im ^ome su ^ilbeS^eim, 3eifl^nfl f- Ariftt.
Jtunfl 1902, 6. 14 ff.
iPbotograp^ien oon öorent (Xcnfmole be§ 5DlitteloIter4 i. b. figr. Söürttemberg, 1867) ; oon
©inner, Tübingen (©^rcäbiitbe ^enfmale). SloOftänbige Xetailaufnobme pon SB. ßratt, flarl4<
ru^e i. 9).
@ip§abgüfle pon .^erbtle um 18.50 in ber Samml. beS bifl* S)erein§ }u ^aU unb im
BaubeSgetPerbemuieum Stuttgart.
^aubjeitbnungen (Sfijjen pou 6. ^»erbtie im 3)enfmftlerarcbip be§ 2anbe§fonferpatorium§ :
bie auSgefü^rten 2luf<
nabme)ei^nungen^erbt>
le4 ipurben an jlanoni*
fu§ Dr. granj 9)ocf in
Slawen perfauft.
Xer Äronleucbter
ift — laut 3ni4>rifl —
geftiftet pon bem 9lbt
^crtroig, aljo por 1140,
pielleicbt aber bocb erit
na^ beflen 2ob auf>
gebäugt roorben. ®r
bing urjprünglicb im
(Sbor beä bl. Siüolau»,
aljo im meftlicben ^aupt*
cbor, jpäter im Scbifl,be4
alten, bann beS neuen
'DlünfterS, über bem
@rab ^ ber Stifter. 5)a*
jroifebenbinein aber, —
mie angenommen mirb,
feit bem ®auernfrieg —
befeitigt, nach ber Crt?-
fage fogar nergraben,
war er non 5)efan Sleu*
ftetter im 3abr 1570
roieberbergefteUt unb
roegen be§ 'Jioft# mit Ölfarbe augeftrieben morben. Slacb ber Säfularifation be4 Stifts mürbe er
ber Silberauflagen beraubt unb bureb Scbrotfcbüfje befebäbigt. 1848, am 6bnflobenb fiel er bcwi>
unb mürbe nun unter Öcitung pon Gb. .^erbtle, bamalS 3eicbf”Iebrer in f^br forgjam roieber-
bergeftellt unb pon bem Slnftricb befreit; auch aufgenommen in fDlafl, ®ilb unb ^bbrüefen.
■Jer Stronj beftebt auS einer eifernen Slrmatur, bie mit Äupferblecb oerfleibet ift. Sie
Slrmatur ift jufammengefebt auS jmei Sieifen im Surebmeffer oon runb 5 m, bie an einem
funftpollen ®cftell non Sragftangen unb an einer jlette hängen. Sie jlette läuft auf bem Sacb*
hoben über eine Diolle }um Sluf« unb Slbminben. (Sreimal im 3nb<^/ in ber @b>nftmette, am
Siloefterabenb unb in ber Ofternaebt merben bie flerjen angejünbet.) Sie oier ö>aupttragftongen
geben auS oon einer groflen tupferoergolbeten jtugel, barunter finb fle non einer (leinen jtuppel,
einem triebterförmigen jlupferblecbmantel, umbüllt, in ber baS ®ruftbilb beS erböbten 6bniftuS
bargeftellt ift, in brauner 2inearjeiAnung (auSgefpart in ber ®ergolbung) nebft ®eifcbrift: A. Q.
g)ro6(omDuT8. 9t<eDo in bei Huppet beS Otebänge pom Hionleucbtei.
EGO SVM . LVX. MVXDI.
Sie Sragftangen flnb beje^t mit je fünf (leineren nergolbeten Äugeln. ®on ber mittleren
berfelben geben jebeSmal jmei Seitenftangen auS, bie auch mit }mei Äugeln befebt ftnb. 3nt
©runbrifl bilben bie 2ragftangen eine regelmäßige Sigur mit jmei Äreuien. Ser Slnfaß ber 2rag*
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■ ©ro^fomburg.
617
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(üto&fomtmiQ. «tiftifircbe. Som ÜTonleuc^ter.
0(i(i4net oon C. ^rbtlr.
618
3afl1thrci§. Cbcramt ^ttU.
ftangen am Jtrait) i[t na(b au^en oerbccft burc^ jmölf erhabene S^eibeu. $ieje — genauer ihre
Armatur in ©eftalt eineiS unterlegten ©ijenringd unb jroölf eingelegte ^ürmcben foroie ein 3n>ifcben*
ftreif non jlupferblecb nerbinben bie smei !Iragringe beS Jhranje:^ miteinanber. Surd) bie jmei
Tragringe ift er jeufrecbt in fünf Streifen jerlegt, ju benen nocf) ein oberer Saum mit ben
Jlersenteüeru binitutommt ; roagredtt bnrcb bie Stürme in 5mö(f Abteilungen. Seine .^öbe ohne ben
Sadenfaum ift 88 cm; mit biefem unb ben jfer}enbornen 48 cm. ^ie !C&nge eine§ 51ran}abf(bnitt9
non 2!urm iju ^urm ift etma4 über 1 m. 2!)ie jlupferblecbftilcfe ftnb }ufammengenietet (ie^t aller«
bing4 j. Z. nur mit 3)rabt s«fö«nntengebeftet). 5Jer Stanb ber fterjeu auf bem Soicnfau"' »o"
ffupferblecb, ohne eifernc Armatur, ift uon Anfang an nicht febr feft.
^er mittlere unb bie }mei öu^eren oergolbeten ftupferftreifen fmb burcbbro^en, fo ba^
fDiebaillonS mit f^ällfigurcn bariu fteben bleiben, ^ie IQertleibung ber beiben Tragringe jeigt au^en
SrogtombuTB. StifMCin^e. i^om ftronleuc^tcr.
bie Umfdbrift, innen ein Dlaufenoruamcnt, jene buufel auf ©olbgrunb, biefe golbeu auf buullem
©runb, bcibe4 bcrßcftfUt burch auSgejparte SeuerDergoIbung. TaS beim AuSjfigen fteben gebliebene
Crnament ift im oberen >inb unteren ,vüUung§ftreifen flach, Hur mit l^unjen ua^graoiert in linearer
3nnen}eid)nung ; im mittleren aber erhaben mobelliert, unb jmar uon hinten h^^/ burch Treiben
unb 3)rücfen, oiclleicht mit ^»ilfc uon ÜKobcln (Stansen). Auch bie bur#rocheneu ber
Ärönung haben — foroeit fie alt finb — eine grouierte, lineare 3|nnenieichnuug. @4 ftnb ^l«
mrtten, abioechfclnb mit fogenannten Silien unb burch ein untere^ ^ogenbanb miteinanber uer«
buiiben. Auf ben erftcren ftnb bie jlTerjenteller augenietet.
Zit 3njchrift befiehl au4 uermifchten ftapital* unb Unciatbuchftaben, mit uiclcn Abffir«
jungen unb Slerbinbungen. 3c uier tSerje flehen iiuijcheu jiuei Stürmern. Qi ftnb meift fo«
genonnte leoninijchc ®erje, 4''fpainetfr ntit innerem IHcimpaar; uermutlich uon Abt .^tertroig felbft
uerfaht. 2er 2eyt lautet, nach bem Original, mit Söeglaffung ber Abfürjungen oom 8. S3er4 an :
SEMP(ER) . ÜT . AD . GELDS . NIS(ÜS) . EXTENDAT . ANHELOS . HAC . OPE . VIR-
TUT(ÜM) . P(RO) SPEXIT . IT(ER) . SIBI . TÜT(UM) . VIRIBUS . HAS . SCANDENS . TOTIS .
HERTWIG(ÜS) . AD . ARGES . ISTÜD . PRECLARO . QUI . FECIT . OP(ÜS) . NIC0L.A.0 . QUO .
PATRE . MAGNORU(M) . SIBI . P(RAE)MIA . DANTE . LABOR(ÜM) . GAUDEAT . I(N) .
CELIS . SERVI . MERCEDE . FIDELIS . ARTE . METALLOR(UM) . VIS(ÜS) . DUM .
PASCI(TÜR) . HOR(ÜM) . QUERERE . QUIS . CURET . QUID . OPUS . SIBI . TALE .
S(^(o^ @ro^(omburg.
61 i)
» FIGURET . TURRIBÜS . ET . MURIS . FUNDATAE . NON . RUITÜRIS . MYSTICE .
I ECCLESIE . STRÜCTURAM . CIRCULUS . ISTE . ARGENTO . FERRO . CONFECTÜS .
. ET . ERE . SUB . AURO . MONSTRAT . APOSTOLICUM . TURRIS . BIS . SENA . SENA-
TUM . PER . TOTIDEM . METAS . SUA . PANDIT . IMAGO . PROPHETAS . QUI . PACIS .
t VERE . FUNDAMINA . PRIMA . DEDERE . URBE . SALUTARI . PLEBIS . DIGNA .
I COEDIFICARI . ORDINE . FRATERNO . COLLUCET . ET . IGNT . SUPERNO . SIGNAT .
, OPUS . FIDEI . NITOR . AUREUS ILLITUS . ERI . TVNUIT . ARGENTUM . VERBI .
Z9pu< ». b. Zgpuft e.
SioMomburg. fiatcincn am ftionlcui^ter.
CUMULARE . TALENTUM . DURITIES . FERRI . COMMENDAT . VIM . PATIENDI.
IGNIS . AD . ARDOREM . SERVARE . VIDETUR . AMOREM . CARDINE . SUPREME .
TENDENTIS . IN . ALTA . CATENE . SPES . DESIGNATUR . QUA . VIRTUS . QUAEQUE .
LEVATUR ET . FRATRUM . PETIT . HOC . QÜICUMQUE . THEATRUM . SE . FABRICE .
TALI . MERITURUS . CONFABRICARL
^ie obere unb untere $orte umfaßt in febem jlraniftücf 12, im ganzen aljo 144
SJtebaillonS , fünffingrige Blatter, ^ic Blätter ftitb untercinanber oerbunben burdb bie Stiele, bie
paarmeiS am unteren Saum beroorlprießen ; unb bie iioifcfien ben 9iingen finb gefüllt burcb
Reinere Q)(ätt(ben. ^ie S^icbxung ber ^Blätter mit i^ren Umfc^Iägen lue^felt innerhalb beS gleief»*
förmigen fDlufterö, fo ba^ alle inbioibuell erfc^einen, unb ift au^erbem in beiben IBorten ein
wenig oerfc^ieben. „^aö ift ein ÜKeic^tum ber ^^antafte, eine Rraft unb ein S<bmung ber fiinien,
eine Einfalt unb 91atürlicbleit ber l^ormgebung, bie eine wahrhaft geniale ^anb perröt" (^. Sllerji).
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620
Cberomt ^all.
3n bcr mittleren löorte jinb bie OIlebnillonA etroaS größer, nur ju it!)n in einem
jtranjftüd oereinigt nnb merben non einer bnrc^lauienben UBellenrante gebilbet. ^n ben ÜJ^ebaiHon?
lueclifeln ^Blätter, ä^nlid) benen ber jmei äußeren iBorbüren, mit figürlichen Silhouetten. 9lur ein 2ei(
ber erhabenen (qeftanjten) Füllungen ift na^grooiert, anbere finb nicht non oorn überarbeitet. Sn
ben i^igürchen non Vieren nnb SJIenjdben , bie hi^>^ gleichfam bur^ bie Stanfen f^Ifipfen, erfreut
immer aufiJ neue „bie natürliche ober phantaftifche, immer aber höchft charafteriftif^e, naine unb
gemüiüolle ©Übung. ©'S ift ein allgemeines ©ehagen, ein gemütooller ^>umor unb bis jum tappen*
ben ©ogelfu^ hinab ein Saturg^ühl, in einzelnen @eftalten aud) ein auSgebilbeter (^ormenfinn,
burchgängig eine SnfpruchSlofigfeit unb eine unermübliche @eftaltungSluft, bie unfere mit gan^
anbrer Sfoft genährten mobernen lülenf^en im 3nnerften ergöfet unb erfrifcht" (©Jerj). ©ian fifht
oerjehiebene Sögel: @nnS, Stord), ßranich, einen Sogei, ber fich felbft in ben Sdiinanj beipt;
ollcrlei Sierfühlcr: ^unbe, Sdhioeine, ©ichhorn, ©emfen, ©Ören, Sötnen, i. 2. 3<>flt)ftüde; bann einige
fabelhafte SroitJerflcfchöpfc ilalenber (2ierfreiS) unb bem ©eftiarium (ShbfiologuS) : 2inb*
rourm mit behelmtem Sienfehentopf , ©apliSf,
.ttunbSfopfmenfd) unb mehrere ©entauren mit
©feil unb ©ogen, and) ^umoriftifdieS: einen
lautenfpielenben ^nfen, ein $ahn unb ein Sffe
homblafenb, ein Slonftrum, h^ll’ Slenjch halb
Schrocin, baS bie ©auemleier fpielt; enblich 3agb>
ftüde unb jtampffeenen: 3äger su ©ferb unb }u
Jyuh, non ihrem ©Mlb j. Z. burch einen ©lätter»
ring getrennt, .^ornblafer unb Solbmenfchen ;
ihieger ^u guh unb Sitter ju Soft, bie iuni
3ioeifampf (2ioft) gegeneinanber anfprengen.
2ie Crnamente auf ber Südfeite ber
beiben ^nfehriftreife, Sonfen mit Füllungen uon
©lattmerl unb ^igürchen, golben auf bem Itupfer*
grunb, finb groftenteilS serftört ober überftrichen.
©lan fteht hi<r Sbler u. a. Sögel, f^ifefapaare,
©ibechfen, sufommengeroüte Schlangen, brachen,
auch ©apricorne — halb ©od, halb fvifd) ober
Seepferbdjen — fummetrifeb gepaart.
2)ie Scheiben in ber ©litte ber ßranj*
ftüde, 32 cm iin 2)nrchmeffer haltenb, finb fogar an ber fchmalen Sunbung mit Crnamenten,
golben auf bunflem ßupfergrunb ober umgelehrt, überzogen, unb yoar an jeber Scheibe mieber
anberS, mit Äreuj*, Sid^ad* unb ©lattmuftern. 2)ie Sorberfläd)e hat einen erhabenen, 4 cm
breiten Sanb mit ©luttranfen, bunlel auf golbenem ©runb. 2)er innere, nertiefte, gleid)fallS 4 cm
breite Sing mar ehemals mit Silberblech belegt, auf bem ohne 3rocifel j^nfeftriften, bie Samen ber
in ben ©lebaillonbüfteu Targeftellten ftanben; fte finb feftt fämtlid) leer. 2)ie ©ruftbilber, fämtlich
non Dorn genommen, {eigen ©länner in antifer Fracht, meift bärtig, mit Schriftrollen in ^Anbeu
unb Simben um bie Häupter, olfo biblifche 4>eilige, Spoftel ober ©ropheten. 3>af> tragen fönig«
licheS ©iabem, jroei priefterliche ©litra; baS finb ©ropheten. 2ie ^nfehrift fpricht mie auch bie
biblifd)e ©runbftelle (Spof. 21) non Spofteln. Siclleidjt fenb non Spofteln unb ©ropheten je fechS
bargeftellt, pars pro toto.
2)ie jmölf 2ürme non nergolbetem Äupferblech , bie ben ftranj unterbredjen — fo jroar,
baft bie ©ifenreifen burchlaufen — finb in breierlei f^orm gebaut unb abmechfelnb nerteilt. 3n ber
Serjierung unb teilmeife in ben ©laften ftnb fte inbinibnell nerfchieben; mohl nnabfichtlich , in«
folge ber freien Ausführung non §anb.
Sier 2ürme finb runb, mit einem 2urd)meffer non 28,5 cm an ber ©obenfläche unb einer
©efamthöhe non 92 cm. ®aS ^auptgefchoft ift burch »ier öifenen eingeteilt. Sorn unb hinten —
nach bem ©littelpunft beS SeifeS fchauenb — fteht je eine .^teiligenfignr in getriebenem Selief
unter einem 2hürbogen, ber non Silberftreifen eingefaftt mar. 2ie Sebenfeiten finb mit Ornament
gefüllt: ein fteigenber ©lattranlenfrieS in burchbroeftener unb herauSgetriebener Arbeit, eingefaftt
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@<^Io| @ro^fomburg.
621
Otiofilomburg. Stifttfiidie. Satcrnenboben (Unttifidit)
Dom ftronltiu^tet.
Don jroei flranierten Seitcnftreifen. ^a8 ficine 9)iufter bebt ft(b glatl, oon Xielfticblinicn begrenjt,
au§ bem mit einflejcblaflencn fünften aufgeraubten @runb. ^utb eittifle 3nnenieid)nunfl ift bem
^DJufter in Jicffticb flegebcn. 6in nieberer Cberftod bebt ficb ou8 fllott oerflolbeter Äuppelroölbung,
mib mtf beffen $(attform ftebt rin
balufterartiger ?lufjab mit balbfugel*
lörmiflem ?lb]'^lu&. '^ie 5lö(ben be8
Cbergrfcboffeä finb neben bem SHunb*
bogenfenfterrben an jeber Seite mit
graoiertem JRanlenornament gefüllt.
'iTie llnterfläcbe be§ lBoben8 ift an
febem ^^ürmcben roieber ein roenig
anber8 gemuftert in burcbbrocbencr
■ilrbeit unb au8gefparter 3?ergoIbnng,
ineinanbergejcbobencn unb uerflocbtenen
flreifen unb Siereden mit 3>’^’<rfeU
füUungen oon ^Blättern, Oianlen, 2ier>
figuren, namentlich ®ögeln oerjcbie»
bener fKrt, unb ^unben, auch 2öioen,
^ntbern, ©reifen.
^ ie übrigen 2ürme finb in brei
@ef(bofjcn aufgebaut, enbigen aber
auch mit einem runblicben Hnopf unb
in gleicher .^iöbe mie bie runben Siürm«
eben. Itjer baoon Hnb mehr breit al8 tief. $o8 ^auptgefebob b^t an feber Seite eine ©r!er*
?lpfi8, bie oorbere unb b«ntere mit 2büröffnung, in ber eine getriebene fjigur ftebt. 3)a8 obere
Stodroerf jeigt oorn unb b>>*ten ein burebbroebeneS fRunbfenfter mit getriebenem öruftbilb eine«
ßngcl« ober ^eiligen; bie Sroidel gefüllt mit graoierten Kanlen. 3)a8 oberfte auf allen Seiten
ein Webaillon mit IBlattfüllung in
burebbroebener unb graoierter Arbeit.
Sümtlicbe ‘Jücber ftnb nach oerfebie*
benen IDlotioen gemuftert mit au8<
gefparter IBergolbung.
‘Sie britte Jorm ber Jürmcb.en
jeigt unten einen runben jlörper,
eingeftellt in ein oierfeitige« @ebäu8
mit ©dfftulen. 5ln ber ißorber* unb
ber SHüdjeite je ein 2bor mit einer
5igur barin; an ben ^lebenfeiten
burcbbro(bene8Slattranfenornament.
3)arüber oier offene ©iebel mit
burebbroebenen ftämmen unb ba<
hinter ein runbe« Obergefebob mit
runben ©dtürmeben. ?ln ber ®orbcr'
unb ber .^interfeitc b^t c8 je eine
genfteröffnung, in ber bie :£)olbfigur
eine« ©ngelS ober ^eiligen erfebeint ;
an ben 9lebenfeiten jierlicbe
Hng8fenfter. üluf ber flachen fluppclmölbung ftebt nod) ein niebere«, taternartige« Stodmerf mit
flachem Söalmbacb unb burcbbrod)enen SSänben. Huch hier an ben anbein lürmen finb
bie ’Sacb* unb SSanbflücbcn , foioeit üc nicht burebbroeben finb, mit roecbfelnbem Ornament in
©raoierung ober au8gefparter IBergolbung überjogen. 2)ie Öobenflöcben ebenfo oerjiert, mie e«
bei ber erften ©nippe befebrieben ift. — Ta ©ebanfe, bab bie Ornamente für geroöbnlicb, menn
ber i*eucbter boebgeiogen, oon niemanb gefeben roerben, bat ben ^eifter unb feine ©efeQen in
OlrofttombuTS. StiftttitC^f. fiatrrnenbobtn (Unterricht)
uom ftionleuchttr.
1
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622
Dbcraiiit .V)all.
ihrem frommen fjlei^e nicht geftört. '3ln ^ßuren fmb 412 geiühlt morben. 5Me Ornamente unb
ornamentalen fjigiirchen, bie fi^ mieberholen, ftellen offenbar ben Vorrat einet SEÖerfftatt ober
einer rheinifd}en ©olbf^miebebrüberfchaft — bar.
Sinige löemertungen, oorjüglich ilonographifdier ?lrt, bebürfen noch bie Figuren unb ^alb*
figurcn an ben Jflrmen. @8 fmb oor allem intereflante Äoftümfiguren ; unb 5roar auS oerfchie*
bencn 3<>taltern, ber ©pötantife, bem bpjantinifchen f^ruhmittelolter unb bem 3fitalter bet fircuj*
jfige. fHömifche ?t:^i(ofophen mit ber ©chriftrolle unb altchriftliche t^auengeftalten mit ifalm*
iiocigen ober Oblation^büdhfen auf oerhüHten .^änben, bnjantinif^e .fpofbeamte, beutfche Sifchöfe,
Jlrieger in fpötantiler ober bp^antinifchcr jRüftung — mit ©chuppenpanjer, ©pecr unb ©chmcrt,
unb folche in altbeutfcher fRittcrtracht, mit ßettenpan,\cr unb ^elmfappe, Sangfchilb, ©chmcrt; unb
Jahne ober ©peer. Glicht alle haben ben 9limbu3, aber ohne 3*t>eifel finb e§ lauter 4)eilige, bie
in ben 2horen ftehcn. ?luch bie ©ngcl oben in ben können ftnb nicht alle geflügelt (bie Iriegerifch
gemappneten Hab tcil4 geflügelt, teill ungcflügelt)- Ginigc oon ihnen finb friebli^ bargeftcUt, al§
himmlijche ^ojbeamte mit Slreujapfel unb ©tab. l8on ben unlriegerifchen .^eiligen halten manche
ein fleineS Äreuj in ber .fjianb; einer trägt auf ben oerhüllten |)änbcn ein 2amm (5lbelV). ^in»
fichtlid) ihrer Sterteilung lä^t fuh mohl feine Orbnung nachmcifen; nur bah bie Jraiien auf bie
iHüdfeite oetmiefen ju fein fcheinen. ‘Die fpmbolifch'beforatioc 3bec bc§ ©anjen roirb fchon burch
bie Snf^hrift bargelegt. ift ba« Bleue 3fcrufalem, oon bem bie Blpotalppfe (ftop. 21) fpri^t,
bie obere ITirche ber llir^enlchrc. ®ic Blpofalppfe gibt ba§ S)ilb einer ummauerten ©tabt mit
jmölf 2oren, brei nach fcber ^)immel4richtung, aOerbing? einer oicrccfigen ©tobt; erbaut au4 ©olb,
^tcrlen unb ßbclfteinen. Bluf ben Jhoren flehen ©ngel, an ben 2horen bie Blamen ber jroölf
©tämme 3^rael§ unb an ben jroölf Blbfchnitten ber Bllauer bie Blamen ber Blpoftcl. ^ie ©ngel
fönnen al» B)lauerroächtcr aufgefaht roerben im ©ebanfen an 3*f- 52, 6. SBahrfchcinlich foQen
hier an unferem Kronleuchter in ben ^)albfiguren oon ©ngeln unb Kriegern oerfchiebene Orb»
nungen ber himmlif^cn .^ecrfcharen ju erfennen fein. 5)ie ^eiligen, bie unter ben jroölf Jhoren
ftehcn, bie Semohner ber h'romlifchen ©tabt, p»b ebenfalls na^ oerfchicbenen ©tänben bejeichnet,
wie ftc in ben üitaneien aufgeführt roerben: BJlärtprer, Sltefenncr, ©nthaltfame, Kirchenlehrer, ge»
rechte Blichter, Jungfrauen, SSitroen ufro.
'J^iefe Bluffaffung wirb bur^auS beftätigt in ben Bluäführungen ber Siturgifer, .^onoriii^
0. Blutun, ©icarbu§ u. (^remona, ^uranbuS o. Dlcnbc (ogl. ©auer, ©pmbolif bc§ Kirchengebäube^,
1902, ©. 184); unb in ben bei ßahicr a. a. O. jufammengeftellten Epigrammen oon Kronleuchtern
ju ©pcier, Köln, 4>ilbe§heiin mtb Blachen. Ein ©ah bei Sicarbu§: — (Mitralis lib. I, cap. 12) —
Snpremus circnlus est Deus, qui omnia continet et coinprehendit — roirb genau iOuftriert
burch ba§ Ehriftu§bilb in ber Kuppel be§ ©eftäng^ (ähnlich am Blachener Kronleuchter).
'i!cr Komburger Kronleuchter ift unter ben erhaltenen — jroci im ®om ju ^)ilbe4hciro,
einer im S)om ju Blasen — rocitou§ ber beftcrhaltcnc. Bin ©röhe fleht er bem großen ^ilbe5-
heimer, on BJracht bem Blachener nach. jeheint er fich jroifchen ben großen .f)ilbe§hEiroer
unb ben Bladjener cinjureihen. 3)er .^ilbeShcimer hat noch bie ^uf bem Kranj, ber
Blachener h“t nicht mehr bie einfache .Kreisform, bie oom Kerjenreif beS B^laftfaalS übernommen
fein mag. Bluffallenb ift aber bie gro^e Übercinftimmung jroifchen allen breien — ber Keine
.'pilbeSheimcr (ommt faum in 'betracht — bie fich auf bie iöilbung ber Jürmc unb ber Kerjen*
haltet, auf bie 3ierroufter unb bie Jcchnif erftreeft unb eine gemeinfamc ^erfunft anjunehmen
jioingt. ^^a ber Blachener Kronleuchter in Bladjen felbft entftanben ift, fo ift baä Bliebcrrhcinlanb
als UrfprungSort für alle anjunehmen. Bluffallenb bleibt auch bann bie Übereiuftimmung, weil
ber Komburger Kronleuchter hoch faft um ein B)lcnfchennltcr früher gemacht fein muh «l* her
Blachener, ben Kaifer Jriebrich II. geftiftet hät. (Xer grohe ^ilbeSheimer Kronleuchter ift nicht
batiert, bie Überlieferung baoon unbrauchbar.) — BBunbern mag man fich barüber, bah an
feinem ber belaimten BBeifpiele bie 2ürme als Saternen benü^t würben, wobei mit bunter Ser»
glofung auch bie Sbelfteine ber biblif^en ®orlagc hätte angebciitet roerben fönnen.
Kirnen fchah unb B)ara mente: oergl. J. K. BJiauer [bomalS Kaplan ju Komburg],
^et Kirchenfehah ber ©tiftSfirchc K., Blrchio für chriftl. Kunft 1896.
3io ei Kelche: ohne jnfehr. u. Sappen ber eine noch baroef ber onbere im floffijiftifchem Sopfftü-
3(^lo{) @ro^{omburg.
623
1. Sonnenmonftran}, SilberteU uergolbet mit 6b^onofti^ 1774, Arbeit oon 3>
'•Bauer, '2(ug4burg; iBejcbau unb Starte. 91u§ St. @ilgen.
3tmpeln: 5)ie flirc^K in StiftSjeitcn 2 Gimpeln oon Silber ober oerftlbertem ßupfer;
eine t»on 1673 oor bem 2abcrnofeI beS .^auptaltarö ; eine oon 1672 oor bcm 'Jlofenfronialtar,
gefliftet oon S5efan o. Stromberg (lÖader). Sorbanben ift feine mehr.
6in äüoabo, Silber oergolbet, mit Söappen bc« l!efan4 o. ©uttenberg.
©in paar 9Utarleud)ter oon IBronje. 3)rei Süb«/ bie in graoierte Schube anSlaufen,
basroiidien burebbrocbene» Santen* unb ®Iattiocrt; runber flnauf mit burcbbrocbenem Crnameut
berjelben 91rt, oben unb unten eingefaßt oon einer Serljcbnur (ganj äbnlicb ben an einem IBronje*
leucbter ber Staatdjammlung oaterlänbiicber Altertümer Stuttgart); au Schaft unb unten an ber
9io6(omburg. StiftSfirdir. ^loei Sltarleuc^tct. Vron^e.
IMcbtfcbale ftarf erhabenes Saubioert, $öbe bis }um Sanb ber Sicbtfcbttl«^ 21,5 cm. 9^eibe finb neu*
oergolbet; auch ber f^ub joU an bem einen Stüd neu fein. 91bb. S. 623, auch bei 9)o(t, ^er
5?ronleu(bter ju Aa^en, irig. 18 (.^ol}jcbnitt).
S a r a m e n t e : ©in ©afel oon gefeborenem grünem Sammet mit ©ranatapfelmufter, 15. 3ab>^*
bunbert. ©in ©afel oon ©olbbrotat mit blouem ©runb. ©in Crnot, rofenrot mit bunten IBlumen,
an ben Seoitenröden baS 5Sappen beS ^etanS o. ©rtbal. ©in Ornat, loeib, mit bunten ®lumen,
ebinefifcber Seibenftoff. Am Saucbmantel eine ftlberne Scblie^e, Sotofo. ^ie ©afel fehlt, ©in
blauer Ornat ; ein febmarjer, ein grünli^-ioeibcr. ©borfübndien mit bem UBappen o. ©rtbal.
UnterlebenSgrobe ^albfigur eines ^eiligen, auS .^'tol} gefebnibt, oergolbet unb bemalt, Spätbarod.
3n ber Satriftei büngt auch ein ÖlbilbniS beS ^etanS f^auft o. Stromberg, unb in
ber ?[t*fcf§fapclle (f. unten) ein 9)ilb ber Äreujigung mit Staria, 3obö»ne4, Öorenj, Siagba*
lena unb Italbarina unb 3nf(^i^ifl aStetifeben l^nbaltS; auf .^>015 gemalt, 17. 3obcb»nbert.
624
:3a8ftfrei3. Cberomt ^aü.
©loden: tßou frül^creu neun ©loden (Iffloder) ftnb noc^ ac^t übrifl: 3m jüblicbc»
Sborturm; a. grofee mit 3»i^riflcn: ofonna id), in unfer ftüuen er Icut bern^arb
lacbaman go« mich 1521 (ipötgot. IDJinuSfel) ; INRI (iWenaiffance'lßaiuffel) ; 2öan e§ roart nie
jo not^, 4>err S. Siicolae un« berot (ebenjo).
b. mittlere: Ad perpetuam memoriam me fecit Leonhardns Löw; landate Denm in
cymbalis bene sonantibus. a'o 1630.
c. Heinere: bedjtolb me^lang ju I)eilpronn go§ mi(^. 1582.
3m nörblidjen 2urm: d. mit 1630;
e. glatt, nad)mitte(alterlic^ ;
f. batiert 1582;
g. Heine S^lagglode oben im J)elm. 3« ©otteS Dlamen. 3obann Seonbarb ßöj^ 1740
Don 'Uior4patb nod) ©omburg in§ Stift. löaSrelief. ßbrifi»^ am Rreuj mit 9}{aria unb3<>banne^;
3Bappen u. ©rttjal mit Umfebrift: 3obonn ipbiüpp ^einritb non nnb ju ©rtbal, $ecanu5 6om«
burg 1740.
3m ÜBeftturm böngt bie größte ©lode be§ ©eldutS, ton 1772, mit 2Bappen beS '3)elan§
t. ©reiffenflan.
i£ie Ubr im 9lorbturm ift ton IDlelcbior 5)ofer in ©llroangen 1735 (3nfc6rift); fte btt ein
3iffcrblatt on ber 3lorbfeite biefcS 2urm4, be^eiebnet mit bem Wappen bc§ iPropftS
unb 5^efan4 ton 1786, ein blinbeS an ber Sfibfeitc beS SübturmS.
©rabbenlmäler in ber ffirebe:
2]om ©rab ber Stifter ift je^t fiebtbar eine mit bem ®obenbelag bünbig liegenbe
idtmale Steinplatte mit romonifebem — ftarf abgetretenem — Ornament, darunter ift eine ©ruft
mit jed)4 Stufen, in bem ein tierediger Steinfarg ftebt (3Jlüller, Stblob R., S. 171). ©r ift 1570
erneuert. Sein Ort ift burtb bie im f^ubboben liegenbe romanif(b ornamentierte Steinplatte be»
jeiebnet. Seine ?lufjenttänbe finb — nach einer fibematifcben ^tanbjHsie bei SBader — mit tRunb«
bogcnftellungen teriiert; unb tragen folgenbe ?luff<briften : am Södel bie Flamen ber Stifter unb
ber fieben S^ugenben. Ülm 5)edel: HIC FüxNDATORUM SUNT, 0 NICOLAE TÜORUM, OSSA
RESERVATA, PRECE REGNA REPRENDE BEATA/HERES IPSORüM FACTüS; TÜA
LAUS ET EORUM/EDE RESULTABIT, DUM MUNDI MACHINA STABIT./ TEMPORE
MULTORUM QUOD COGNITIO SIT EORUM/ CELLE SEPULCRORUM SUNT NOMINA
SCULPTA VIRORUM/HENRICH WIGANDUS BURCHARD ET ABBAS VENERANDUS.
5lm Södel ftebt and) bie 3<ibr§iabi 1079 mit bem gleiebjcitigen 93eifab RENOVATIJM ANNO 1570.
SBanbgrübmal für '-örigitta n. löellberg, ©attin ®alentin« p. löerlicbingen ju
'Sörjbodb, üon ?llabafter unb Sanbftein, errichtet 1.592 pon bem Sobn ©eorg ipbilipp 33. 1829
bierberoerfebt au4 ber IDlarienfapelle ; reftauriert 1895 non Scbiuenjer, ©plingen. SBanbftatuen ber
'Blatronc im Trauermantel, fnieenb por bem Slnuifty, unb ibreS Sobneä, ber geinappnet auf einen«
SBolf fniet. Vorüber ein ?lrd)itrap, getragen pon jroei frei lorintbifcben Sftulen. Oben eine loeiblicbe
ivigur unb bie s»»ei ^»auptroappen. 3»t Srieä Jtnb an ben ipilaftem bintfr ben Säulen 82 Hbnen*
moppen. 9lm febräg ouÄlabenben 33oftament bie iüiappen be§ TenlmalftifterS unb feiner ©attin ; unb
jipei Scbrifttafeln, gebalten Pon ©ngelputten (?lbb., Tepte unb SÖappen bei fülüHcr a. a. £<, S. 225).
Söanbgrabmal be§ ifJropftS ©raSmu« 31 e u ft etter (1551— 94) Sanbftein erriebtet 1570.
;Keftauriert unb angeftricben burd) S^roeiuer 1895. .t^ocbrcliefr i« 2- unterfebnitten, iporträtfigur
bcÄ 'Bräloten fnienb am 53etputt mit ßrujifip; eine 3lrfabe al4 .pintergrunb ; jjpci fpilafiet» be*
bangt mit fecb§ 3lbnenmoppen nnb ein 3lrcbitroo mit jroei jolcben al4 ©infaffung. ©iebelaiiffab
mit Scbrifttafel unb brei allegorijcben Statuetten, (Pooon jroei erneuert). 3lm Södel eine jroeite 3«*
fd»rifttafel unb barunter ein jebön profiliertes ^u^gefimS, nach 3lrt italicnijcber Trüben, mit ßöroen«
Hauen an ben Rauten. ')lm fyub unb an ben Stylobaten ber TMlafter treten einjelne ÜJlaSlen auf
Rartujeben Por. 3lm ®etpult unb am f^ieS feines ')trabeSlcnornament in jartcni glacbrclief (auS»
gegrünbet). 3nfcbrifHeptc unb 2öoppen j. b. fDlüüer. IBielleicbt ein 2öerl oon ©rb. 93arg. (3lbb.)
Tancben an bet Sonb eine fteinernc 3nidiritHafel mit ©pigramm 3ieuftettcrS : X tot posui
tarres etc. Tept bei llhlUer o. o. 0. u. IDlayer a. a. O.
i5d)(o| @roß(omburg.
625
9in bic SBeftfeite ber Äird^c fegt bnä
ehemalige oft er mit Äreu^^of unb jloei
no^ öot^anbencii ^lügcln beg Slreusgong^,
bem itörblit^en unb füblidjen, 2>er SScftflügel
mürbe 1829 abgebrochen; ber öftliche fönnte
1706 abgebrochen morben fein. SBenn cinDft*
Pügel oorhanben mar, muß er jmifchen bem
SBeftturm unb bem SBeftchor ber S3afilifa,
oiellcid^t unter bem SSeflchor, burchgelnufen
fein. f(^eint aber, aB ob ein öftlicher
f^Iügel gar ni^t oorhanben gemefen märe; bei
'ifirojeffionen ging man burch bie 5?ir^e, fonft
über ben ipof ober burch meftlichen OJong.
®er oornchmfte fRanm be^ eigentlichen ftlofterg,
ber 5?apitelf aal, lag, mie üblich, ber
Cftfeite beg ftreujhof^, hier füblid^ neben ber
iffirche. ift bie fogenannte 8chenfenfapelle,
auch 372artinefapelle genannt. Vermutlich h^^Oe
er an ber Stelle ber nai^maligen Sofeph^lapfHc
eine ?lltarftätte in f^orm einer 3lpfig. Später,
im 14. ober 15. Sahrhunbert, mürbe an feiner
Cftfeite bie Jluftoria angebaut ; unb an biefe unter 9>?euftetter ein runber 3:urm ; beim S?a*
pitelfaal unbÄüfterei fto^en an bie alte 9iingmauer mie ber ganje Sübflügel bed Äloftcrg.
Sßeftlich fchlicßt fich au ben Mapitelfaal baä fogenannte S^lafhauS ber
3D?önchc; oom Äapitelfaal getrennt burch Seitenarm beö 5heu5gang8. S)ie Ver»
menbung ber ebenerbigen 9Jäume be^ Schlafhaufeg aU SBohnung ber SWomhe läfet
fich nur erraten. ©rbgefchoß ift mie ba§ Dbergefchofe in formen beä 18. 3ahr*
hunbertg erbaut ju lleinen 2öohnungen, 511 StiftSjeiten oon Shoroifarien bemohnt,
baher ber Vau ®roßerVilaricnbau genannt mürbe. ®er urfprüngliche S^laf»
%aulu*. ScnfmälCT aus SBürttembrrg. ^agRItciS. 40
0ro6tom6uig. ^rabbraftnal bei
92cuftetter.
Über baS iJ^otio' unb ©rabbentmal ber t^amilie !)laflel o. Slter^bofen {. oben beim
Slltar be'S t>l- ^^ettuS unb ^auIuS (S. 608). 3nf(^riftteyt f. lllüUer, ©robbenfmole in ß.
(Srabplatte bc8 5) et an« o. 6rtal, f 1770, im 6^or. Ohne ßunftform. 3nfcbrift. 2eyt
bei 5. 3}iaper im ^Irctiio 1901, S- 80.
©rabplatte be« 5)elan« 0. ©uttenberg ebenbn, ebenjo.
?lunen am 35kflturm, an ber 9lorbrcefte(fe fte^t in ©efichtSbö^e eingemeibelt eine ©rabiebrift
für 5erg Steible in lateinifcben fDlafuSfeln: HIE . LIGT . DIS . STIFTS. GETREWER . POTT
DIE . EWIG . RUH . DIE GEB IHM GOTT . SEIN FLEIS IHM HAT DAS LEBEN KUERTZT
DRÜMB . HIER . INS . GRAB . DER . TOD . IHN .
STUERTZT . EIN . M . DC . XXXX . VND . V .
MAN . ZEHLT . DA . HIER . ICH . NAMB . MEIN .
RUH. Ifo; ftatt: ba icb b>er meine Dlub’ ermäb(t).
'äibfl. ©rabbentmal eine« JHittmeifter« 3. 91.
0. ßöioenftein 1 1645, mit f. ©rabfebrift : 5rif(b, fröb«
li(b unb aud) ritterlicb mein Seben blieben im
Stieb, iUiit ©Ott, in SBebr unb SBaffen ^in id) reb'
li^ entjcblafen (SDader).
626
^agftfrciS. Cberaint ^oU.
faol bet Sßönd^c lag toie überott im Obcrgef^o^. 58on biefem fül)tte oljne 3'®eifel
eine 3!re))pe beim J^apitcljoat 511m ©bot be^ SÖiüufteriS. 2)ie 2;büren im (£rbge[(^oB,
' am ^hreujgang jeigen (mie bie be^ fogenannten '?llteu SSifarienbaug im 92orbf(ügeI)
formen fpötefter ®otiI, au§ bcr beS Gelang ©itel ^reutmein (1535). 9Bic e^
jdbeint, fe^te bet ©übflügel beS Ätioftcrg fort bi§ jum SBeftronb bcr ißlattform.
Se^t ftebt in bcr ®übmcfte<fe bie ebemalige JKegiftratur, b<^utc ÄapIan§bQ«^f ei»
©QU be^ lebten @tift^befan§ au8 bem 3<ibr 1772 (angebti^ fcbon 9?euftettcr^).
Über bet S^bür ift ba§ 3Sappeii beS 3)efang 0. ©rciffenflau. 2)ag ©rbgefdboö b»t
jmei Släume mit je Oicr i^reujnabtgctoölben auf ©urtbögcn unb einem 9KitteIpfeiler.
?tn bet SKeftfcite be^ StreujbofS ftanb bie alte aJZarienlapelle. ©ie ge^
börte, toic e§ frf)cint, jur erften Slnlage be§ 5?Iofter^, oieKeicbt alä -JJacbfoIgerin Der
©nrgfapcHe jum bt- ©artbolomäu^, bie in bcr ©tiftungSlegenbc eine 9iottc fpicit.
^ier mar auch bie Süd) er ei be§ Äiofterä, urfpriinglitib oieHeicbt im Obergefciboö
ber ÄQpctte, mic ju 4'>irf»» im ifSeterfgfloftcr. 2)ie ^'apette biente mobl befonberS
bem ?lbt al§ Dratorium; benn beffen SBobnung mar an ber 97orbmeftecfe be§ Älofteräi.
3)ag Sibliotbcfgcbäiibc mürbe oon 9?cuftetterg 9?acbfoIger erbaut ober umgebaut,
1829 abgebrodbeu.
2>ie Äapelle ift im ©ninbrifj überliefert; cinfdbifftg mit eingejogenem Sbor»
üiered unb recbtedig ummantelter 9(pfiö; aifo nbnlidb mic an ber flgibientirdbe ju
Slleinfomburg. Um 1250 mürbe fic mieberbergefteHt unb cingemölbt 3» ®tift3*
feiten befanb ficb über ber 2JZaricn!apeHe eine S^apette bet 14 9iot^clfer.
il)ie Sermenbung ber fpöter ^icr an ber 2Scft)eite errichteten, nod) oorhanbenen
©ebäube aU Äoftlialterci beä ©tiftg, befonberö für bie Sifare, fpricht bafür,
ba^ bcr 5Utdbc gegenüber, auch ^i^ Älofterfüche mar; hoch ift für biefe auch
bie Sage im 37orbflügeI ni^t au^geid)Ioffen.
§ln ber 9lorbmeftecfe bet iHaufut ftcl)t bie ehemalige ?lbtei, ein Sau ou«
gotifdb^>^ ^eriobe, fomeit man h^»tc f^h^» f»»»- meftlich an bie 9lbtci an»
ftoßenbe ©ebäube ift, mie bie S^ofthalterei , jünger, mohl aug bem 17. 3ahrh»»i>ctt.
SBeftlich lehnt fich an bie -?lbtci ber fogenannte 9llte Silarienbau ber
©tiftgjcit, ein Sau 0011 alter Orünbung, ber im (Srbgcfdhoü einen ©aal mit größerer
5lugbehnung gegen ©üben bilbete, oermutlid) einen ©peifefaal, 9icfcItorium ; im
18. Sahrljunbert alg Äomöbienfaal benüßt (SRülter). ®ic 5^hi»^ i»' Grbgefchofe,
oorn an bcr 97orbfront, geigt formen fpätefter Oiotif, aug ber 3<^it Gelang
@itel 5!reutmcin (1535) unb beg (Ehorh^t^m o."©d)malbach (1540).
3m oberen Srn oor ber Slbtei finb an bie SBanb gemalt bie SSappen famt
bcigcfchriebcnen Flamen oon 12 Prälaten unb Äapitularen, bem ©tift unb bem Sifchof
3. ^h- 'J* ©dhünborn mit ben 3ahreggahlen 1722 unb 1723.
2)er obere (^n ber 9lbtei h»t ^i»^ Sretterbede mit 2)ed(eiften
unb gefdhuißtcm 9)Zajimerf an ben Srettenben.
3m ehemaligen 9?cfeftorium , im ©rbgefcho^ beg eilten Sifarienbaitg , finb an
ben SBönben f^-enftcreinfaffungen unb 'ifJilaftcr gemalt, aug 9ieuftetterg 3^*^-
Seben bem ©aal liegt gegen SKeften nod) ein Ücincrer 9iaum, ber fd)on gum
97orbflügel gehört. ^)onn folgt ein fchmalcr ©urdjgnng mit anfteigenbem Tonnen»
gelüölbe, bcr alte (Eingang gur .Sllaufur. 5Dian betritt ißn oon außen über eine f^rei*
@($Io^ @roMomburQ.
627
treppe. 2)ancben noc^ ein gangartiger 5Raum o^ne ^lu^gang nad^ bem Äreuj^of.
^er weftüc^e 9teft be^ 9?orbfIiigeIg ift 1571 üon 9^?cuftctter jur ihiric umgcbaut n>orbcn,
?Ibctmannäbau genannt jur ber ©ölularifation. @r btit infolge feiner Sage
an ber Siirgterroffe 5toei Äetter übereinanber. 3n einer alten SJottj biefe Äuric
gelegen auf ber alten 5?apcIIe. ®amit ift o^ne 3*oeifeI bte So^anniäfapette gemeint, bie
nac^ anberen Eingaben pier neben ber flird^e unb oor bem ^lrcuJgang lag. 5)ie Um»
faffung^roanb biefeS ^eujbof rübrt offenbar noc^ üom alten illoftcr«
gebäube ^cr; fie jeigt eine 93crfleibung mit fictnen Cuaberfteinen üon Öaeffteinformat;
unb über bem ^ultbadb be^ SheujgnngS oermauerte fRunbbögen oon romantfe^en ^en*
ftern. 3)ag urfprünglic^e ^ultbac^ beS ÄreujgangS muß jepr flacp getoefen fein; ba«
peutige oerbedt ben unteren Xeil biefer genftcr. 3Jermutung8loeife fann man ben 9?orb
flügel aU bie epemnlige SBopnung ber 9ioüiäen betrachten; naep bem 9?ncfgangc beS
ÄlofterlebenS fönnte ein ^auptraum be8 @rbgefdpoffe§ al§ S^apelle gemeipt loorben fein,
^m bftl. ÄeUerportal ftept bie Sapregjapl 1571; bicfelbe auf ber fepönen oon ©cplör
gemadpten SSüappentafel an ber S^orbfeite. S)er ?lbelmann^bau jeigt am ?iußern oer=
pältni^mäßig oiclc SHefte ber gaffabenmalerei, bie ipm tropft 97euftetter burep
SKeifter Siofl au8 5fonftanj um 1568 angebeipen ließ ; namcntlidp llmrapmungen ber
fünfter, ^pnlidpe ©puren finben fiep am ?llten SSifarienbau unb an ber tropftet
3Ba8 oom Äreujgang übrig ift, fleHt fiep alä ben älteften ^iaureft bc^ ganjen
©tift« bar: jmei fla^gebecfte ®änge mit je fünf, urfprünglidp feepS fRunbbogen*
Öffnungen einfadpfter Urt, einer ebenfolepen fßforte in ber ÜJZitte jeber ?lrtabe unb
Siücftonnben oon Äleinquabermcrf (unter SSerpup). ^ie breiten, nieberen Sogen*
Öffnungen paben feinerlei ©lieberung; nur eine Srüftung in 3J?auerftärle. 3n ber
nörbliepen ÜJüdftoanb ift am S)urcpgang eine altertümlicpc ifjforte erpalten mit ©turj*
bloef, beffen obere ©eite giebelförmig jugefepnitten ift. ®er ©übflügel ift jept über*
baut, bie Cbertoanb ift aber als jüngeres ©emäuer 3U erlennen; urfprünglidp toar
auep auf biefer ©eite baS Cbcrgefdpoß niept über ben ®nng oorgejogen.
Seibe ®öngc jeigen ©puren oon ber ?luSmalung unter fUeuftetter; unb jmar
erfennt man im füblicpen biblifepe ©efepiepten (Saffion unb ^Ipofalppfe ßprifti); ein
Sruepftüdf mit einem ©egelfepiff; babei Dmament auS 5ReuftetterS 3^il- ®ei bem
(Singaiig 5ur ©^enfenfapellc ein SBappcnpelm (§. X. 5DZaper, a. a. D.).
®er Äapitelfaal gepört mit bem unteren Xporbau jufammen ju ben älteften,
fieper nodp bem früpen 12. Saprpunbert angepörigen Saubenhnälern beS ©tifts. 3n
feine S^orbofteefe fpringt bie ©übmeftecEe oom Ouerfepiff beS ölten 3D?ünfterS perein.
^n feiner Söeftfcite ift burep eine ?(r!abentoonb ein Sorraum abgefepnitten, beffen
tjußboben um oier ©tufen pöper liegt als ber beS JiapitelfaalS. ®ie ©dpeibeloanb
ift bur^Orodpen mit einer fRunbbogenpforte in ber SJZitte unb fieben f^enfterbögen
im fübli^en ?lbfepnitt. 5)er nörblidpe ?lb)epnitt ift burtp bie SBanb beS Saroef«
münfterS unb beren SBcnbeltreppe oerfürjt; er loar aber oon Einfang an oerfdpieben
oom füblicpen. ®in ^feilerepen unterbridpt pier bie SReipe ber 3'öcr9föulfii; qI^
pfoften einer SogenfteHung , loel^e bie g^luept ber fRücfroanb beS ilreujgangS fort*
fept. 3*^^* Sögen oon ungleidper ©pannloeite rupen in bet iDi'itte auf einer ©äule.
3toi)^cn ipr unb ber SrüftungSmanb lönnte ein 3u9Qng ober Treppenaufgang jur
.Mirepe gelegen fein. Ter Sogen, ber oon ber ©äule naep ber SSeflmanb beS Sor*
«28
Cbevamt 4>oü.
raumä gcfprcngt ift — ©ingangdboge» üom J^reuigong jum SBorrount beg 5^apitcl=
faolä — fc^cint nid)t me()t urfprünglic^; eg ift ein gcbriicfter Sogen, ber nja^r-
j(^einn^ no(^ Sefeitigung einer 3roift^enfäule, a(g 6rfn^ für jloei engere Siunbbögen
aufgefü^n tourbe. 3tud) bie ^enfter ber <Sübnjanb, im Sorroum unb im S^opitel*
foal, finb oeränbert,
boc^ nod^ runbbogig.
®ie «Söulc^en
ber 3lrfttbentoanb
ben ottifc^e Safig
ot)ne Gdboffcn, unb
SGBiirfelfnauf mit ge»
fäumten <S^iIbern
über feinem ^olgring.
3)ie ^lämpferQufjäbe
^aben oben an ber
9luglabunggf(^räge
eine Querleifte üon
runbem Ducrfc^nitt.
3)ie große ©öiile ^nt
rof) geformte @d»
hoffen: ißlint^e unb
Safig finb oug einem
©tüd. Änauf ä^n»
lic^ ben
c^en; bie ©c^rÖge ber
®edplatteim2Sürfe(»
mufter nuggeferbt,
ebenfo mie an ber
entfprec^enben ijJfci*
leroorlage in ber ?(r=
fabenwanb.
5)ie 2)ede beg
Äapitelfaalg,feitl770
«roSfomburg. €t 3oicpi,«aperu. (nac^aRai;er),inro^er
SBeife abgeftüßtburd^
Unterjüge unb Stiften, ift oielfeic^t noc^ urfpriinglic^, aber fc^fed^t erhalten unb oielfac^
ergönjt. 2)ie Salfen, 4 mit ÜJialerei, baben feitlic^e 97uten, in bie Sretter eingefpünbet
finb, fo ba^ fie mit ben Unterflögen ber Salten bünbig liegen. 3)ie ganje 5^öd|e toor
bemalt in färben ; man erfcnnt fDZöanber unb anbere Crnamente, Umrahmungen oon
SWebaittong ; an einer ©teKe auch ben 9ieft einer Snfdhrift CVN . . in romanifd)en ©chrift»
jeidien. (Sin Kenner Komburgg oermutet übrigeng, bie bemolten S)edenbalfen ftammen
aug ber alten 9J?ünfterlird;e unb aug ber (5- 3Kapcr).
Ter ?Utar be^ bl- 3)tartlit ftaub an ber Cftioanb an ber jcbiflcu Stelle bc‘3 ©rabmalS poii
'ßropff p. -f^otb: er war 1669 fleweifjt unb würbe 1840 aujgeboben.
Scijlo^ ©roHtomburg.
629
3lonianii(bǤ 2c jepult uon Stein, 12. S- 631. iltl. II, Z. 51; 22. 5r. VI),
2lut ber 23rüjtimg }iuif(^en 2)orrauin iinb jlapelle liegen niet Keine roinanijc^e Kapitelle
nnb eine ®aji8 oou Sanbftein au8 bem 13. ^abr^unbert, bie non einer j^cnlterarlatnr,
galerie ober einem Q^urm ^errül^ren, etma non ber IDIarienlapelle, bie um bie 2)iitte be§ 13. ^a^r*
bunbertd eingeroölbt nmrbe. 2)iit ber @inmölbnng lönnte eine Sr^ö^nng ber Umfa[jung>!'mauern
nerbunben gemejen jein in @efta(t einer ^ac^golerie. ^ie Jlapilelle ^ie (^runbjorm beb
2Sürjelfnonj5, finb ober überjogen mit IRanfenornoment, morin Figuren — 2)ögel, 2ön>cn, 3)racbcn,
3JZenj(ben — cingcflodjten finb. 5)ie 2)afi^ b“! ßdbofjen, bie al# Äöpje, fierijebe nnb mcnjebli^e
an^gebilbet finb.
@in böljerned, j^mu(floje§ ^u^treu}, ba^ an ber 22anb befejtigt ijt, mürbe gejtijtet von
?efan v. 6rtba(.
jDicÄnpcIIe 5um ^I. 3ojepb «ft 1672 luicbergeiucif)! loorben; i^r frü[)crcr
^itcl ipor oiellcidbt ©t. Sobotuä. ®r*
baut, b. b, in bie alte Äuftoric ein*
gebaut, i]t fie uon bem ©cbeufen
^riebridb V. (1473) uub feiner öJattin
©ufnuua. ©rneuert non ®efau b. ©trom*
berg 1664 (Snfe^rift uub 2Sappen am
2)ie ©tanbbilber beS ©tifterpaarö
fteben innen an ber ßroift^entoanb, linf^
nnb rechts bon ber unter gotijeben
93alba«^inen, bon ©tein. 5)er fRitter
nngeloappnet, eine 9)inpe (uon
auf bem ^aupt, bie ^änbe gefaltet, auf
einem Söloen ftebenb. 2)ie ^ran, in
5! rauermantel , 23?impel nnb SBeibel,
ebenf all? betenb , auf einem ^unbe
ftepenb. C?lbb. ©. 634.)
®a? ©eiublbe, jmei Sod^e mit
Slreu5nal)tgen)ölben , ift bielleic^t erft
unter I)elan b. Cftein eingejogen wor*
ben. 2>ie Sfiorbmnnb rnnb», bie
©übloanb fpipbogige ®Ienbnif^en.
2ln fladjen Clnergnrtbogen in ber
SRitte ber 5^apcHe finb an ber ©tirnfeite bie 5Sappen be? ©tifterpaar? nnb je breicr
?lbnen an?gemei&elt, fiimpurg, mit ;^ol)enIol)e, 353ein?berg, ^enneberg, nnb ^ierftein
mit ®lantenberg, ®nben, ®inftingen ; nnb jloar fo, bafe bie jtoei .^auptmappen nebft
ihren .Reimen nnb einem @ngcl al? ©cbilbl)alter in ber 2Rittc böl)er aufragen nnb unten
in bie ®ogenöffnnng brreinl)öngen. @in 6f)'^iftu?fopf, ber bariiber eingemanert ift,
frfjeint früher unten an ber Sogenteibnng im ©Reitel 5loifchen biefen beiben SBappen*
fd)ilbern feinen ^lap gehabt 5U hoben; unb ®rnchftcUen laffen oermuten, ba^ ein
^ängebogenlranj unter bem ®ogen hi»Iiff* ^In ben ©eitenpfeilent finb jmei ie^t
leere 9?ifchen unb fiaubfonfolen für ©tatuetten unb jmei bünne U«ten eine
©tufe unb eine hö^eme Saluftrabe au? bem 18. Sohrhunbert. (2(bb.)
Wro6tom6urg. 6(fienrentap(Ile. Sie jtvei ältcften
Orabfteine (ftonrab D. Sulj unb ein 9lieb bet
9ef(^le4tS b. Wünt^eim). 13.
630
3aßftfrei§. Cberamt ^qU.
2;er ^auptaltar bcr 5?apelle enthält ein gute« Ölßemälbe: ©t. 3ofep^ mit bem ftnaben
3eju§, oon „OSroalb Ongl^crS 1674", im 5Ruben§«StU. 1895 rcftouricrt oon 4)6riticr. @ine anbcre
3nj(!^rijt bejie!^t fic^) auf bie Stiftung be3 ?Utar? burd) 3)efon non Cftein 1674 (2ejt bei 3KüUer,
Schloß fl.)* ®i« Stufcnplattc nor bem Elitär ift ein e^emoliger (Srabftcin für ^einrid^ Scbneemaffer
1351 (no^ UÜader, fte^e oben S. 590). <t)inter bem Hltar ift ein iu ein« geroölbten
{leinen ©ruft. 5Jor i^m reebtS unb linfä ®ie flapeUc bnt jmei^lcbenoltäre
jum bl- Sloocbim unb ber bi* Helena, bie jebt oetlaffen finb. Jüfelbilb, ©bnftnS am flreu< ujro.
mit aSfetifdier 3nfdlrift; ohne flunftmert, 17. 3lQbtbnnbert. 2labrtag§taiel für ben ijiropft non
St. ^gibien, flonr. n. ^)erboIjbeini, t 1424, nur mit Schrift, um 1525.
Oäioalb CngberS onS 'JJiccbeln (geb. 1628) bnt ßiS Hofmaler in SBürjburg 1660 — 1706
gelebt. SBerle non ibm finb’auber in flombiirg auch in Sdbßntbal; 6Uioangen (eine» febt in ber
fatb. flirebe ju ßannftott) unb namentlicb ju iüürjburg im S)om unb im Stift ^aug. 3Jergl.
CberamtSbefcbreibung non flünjel«au S. 777, be§gl. non ßannftatt S. 472 5iiebermaper, flunft*
gefebiebte ber Stabt SBürjburg S. 361. Stamminger, 23üriburg§ flunftleben im 18. 3abrb., Grebin
bc? cbriftlicben 3Jerein8 für Unterfranfen, 5öanb 35, S. 214).
3m norberen Jeil ber flopelle an ber Sübfeite ift ber ©ingang in einem 5Rebenraum unb
barin eine Jalltbür jum unteren ©efebop be8 2urm§.
©rabbenfmfiler in ber Scbenlenfapcllc famt ihren 9iebenräumen:
a. 58 or balle: ©bemalige ©rabbeef platte mit eingegrabener 3ei«^>t^ung: ftreuj unb ^elm unb
Scbilb berer n. Sebeffaeb unb 2obeSbatum a. b. 3. 1333. (3lbb. b. 3JlüHer.)
desgleichen ber SlbelbeibiS n. ^obenftein f 1347 mit abgetretenem flachem Dielief: jroei
grauen Inieenb unter bem dueb b. bl* iöeronifa, überragt non einem gotifdben Salbadiin; unten
jroei SBappenfebilbe (Sebeffaeb, .t)obenftcin). 3)lajuSfeln. ('3lbb. bei 3fiüller.)
desgleichen mit flreuj unb jroei 'IBappenfcbilben (0. flünjelSau, n. .^»opfacb), Silber abgetreten.
Umfebrift A. DOMINI.../.. NI DE KVN{Z)ELS (flünjelSau); 18. 3abcb* (55e8gl.) der Stein
ift trapejförmig, unten febmäler.
desgleichen Ulri^S 0. ©nSlingen (f 1427) mit gropem IßJappen unb Umfebrift. (deSgl.)
deSglei^en bcr fflernbrub n. ©febenau, ©attin llöolterS 0. flünjelSau f 1334. Umf^rift in
fUlajuSleln unb jroei 58)appen mit Seifebriften: KVNZELSAV. ESCHENAV. (abgetreten). (deSgl.)
©rabftein beS ©bornifarS 5Pf«?f« t 1619 mit j. %. unleferlirfjer 3nftbrift* bei Saefer
unb bei Ü)iüllcr.)
©rabbectplattc mit eingegrabener llmrifijeiibnung eines länglichen, unten jugefpibten SebilbeS
mit bem 5fiJappen n. Sdbeffad), angeblich non bem 9lbt ^leinricb n. Sdb. f um 1257; au8 ber
aJinrienfapeUe ('ffiaefer). C2lbb.) Sgl. 2ß. fjr. 5, 414; 6, 467 ff. ?lnj. f. fl. b. dtfeb. Sorj. 1872, 181.
©rabplattc mit SlafuSfelinfcbrift V KALEND. NOVEMB. OBIIT CVNEADVS DE SVLCE
unb Iffiappcnf^ilb ber $»erren n. Sulj 0. b. 3oflft* 1869 unnerrüdt auf bem ©rab b«« im
Sorraum be8 flapitclfoalS; anfebeinenb früh au8 bem 18. 3nbrbut>b«tl* (?lbb.) 2itt. roie bei
ber Sorigen.
^)älfte einer ©rabplalte mit 3)laju8felinfcbrift: ... NHVSEN; angeblich non bem 9lbt
Äonrab n. Ulnbaufen (a. b. Sübler) f 1278 (5lBacfer); nom flird)bof bi«rb«6cl>tfltbl*
©rabftein be8 ©boruifarS üHaifer | 1550 (Jejt bei Sffiaefer unb bei SOhlUcr).
^albe ©rabplatte bcr .t^ebrcig 0. flünjelSau (t 1336, nach IBJacfer) ; mit 5Helief einer fnieenben
3rau unb Umf^rift.
©rabftein beS flroaten Sräoaratitfebi (fo) f 1629 (erfeboffen non einem flameraben, nach
5IÖac{er) 3nf(btift-
©rabftein mit flreuj unb 3nfcbrift: für füiaria Starg. ?lbclmann, ^rau be§ S^öntbaler
flanjlerS SlafmS 91. ju ^teilbronn f 1692 unb Sebroägerin be8 flomburger SnnbifuS 3t>b* S«*
91., flreuj unb Schrift (2eyt bei SlüUer).
©robplatte einer 3rau mit iylacbreliefbilbniS in ganjer Sigur, fnieenb am ©etpult. Um*
febrift: . . . kuntzelsaw mona . .; um 1400.
©rabplatte ber demut n. Deimberg, fiaiiii, f 1365 (dejt bei 'ißaefer); mit Spuren non
einer fnieenben §igur, jroei SSappen (.^eimberg unb fRinberbacb), Umfebrift, SÖfafuStel, nergangen.
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@d)lo^ @ro|fomburg.
631
6. 2ln berSc^enfenlapenejcIbft: 6übn>anb: @rabbe<fplatte t)rriebricbd n. o. Sim>
burfl t 1333, SBappen o. ß., 3)ioiu«feIinf^rift befcbäbiflt (?lbb. u. Üejt bei 3JiüIIer). ?lm 5Ranb:
hie ligen dj fraan von lympurg (^aju^fel, 2e]rt ergänjt nach 6<bönbut).
55e«fllet(ben @eora^ I. o. Öimpurfl 1 1475. ffiappen o. 2., ®ci)cbrift: erectns parietet dextra.
0Toftfpmbutg. 6d)en(entapellc. Wotnanifchtr Ücftpult unb 0rabben(mäIct bes $copfU oon ^Polb unb bc9
Sibcntni 0eot0 1.
dergleichen ber Snargarete o. Röhenberg, @attin @eocg4 I. d. 2., t 1475; mit SBappen
n. .t^obenberg unb oiec ^bnen (nach URüQer: .^'tobenberg, Stä^ünS, Sierftein, ßömenberg). @egen*
ftüd sum Dorigen.
Cftinanb: 2int4 oom Eingang yir !^0)epb4(apeUe : ÜBanbbenfmal für @eorg I. o. 2.,
8,06x1,68 m; mit ÜBanbftatue in iBorberHcbt, gerüftet, auf einem 2öiuen ftebenb, überbecft non einem
632
Cberamt ^all.
gotijc^en !3albad)in; 10 SBoppen. ittcc^te ^anb ii. a. Heine Seite ergänzt non Scbroenjer. Um*
jdjrift in lateinijtben 'JDiajudfetn (3ierfcbrift ber 5rü^rcnaifjance) : anno domini MCCCCLXXV
gordiani obiit nobilis et generosns dominns georgins dominus in limburg sacri romani imperii
heres pincerna coins anima in sancta pace reliquiescat feliciter. amen. Limburg de sanguine
ducum Francorum et Suevorum. ('Jlbb.)
SBanbbenfniol beS lebten ?tbt^ unb erffen ißropftS Seifrieb nom ^)ol^ t 1504. 3Mlbni4 in
ganzer @efta(t non norn nl§ ^tifcbenbocbrelief mit SRunfen unb fDMtra al§ Arönung. 'iln ben @den
uier ©appen. S/Ujiniftben Umfcbrift.
eben bejonbere unter 3'nnen*
frani. Soriüfllicbe töilb^Querurbeit,
nieltei^t — tro^ }eitlicbcn 'Sbftanb? nnb
)tiloej(bi<^tlic^en Unterf(^iebv — au8 ber*
felben ©ertftutt mie ba§ norige. ?Ut*
bemalt. CS)ie aufgematte 3nf(bi^iit unter
bein linfen ?lrm: Elias Lebn 1581 ift
non einem t^efn^er eingefri^ett.) S)ie
^njebriften fmb in beutjeben (gotifdben)
Uliiniitffeln mit 3niti<itinaiu$feln au§*
gefübrt nnb lauten beibe faft gteicb-
Seffe bei fDiüUer. CJlbb.)
©anbbenfmat für 6ra$mu4 I.
n. y. 1 1.5.53. Solenbofer Stein, einem
f leinen Slltaranffab übnli^, mit .^toeb’
relief ber fyamilie in 9tnbad)t nor bem
(Sefreusigten , eingefaßt non ynei ^}i*
laftern, bie einen ©iebel tragen. 3«
ben ^ilafterfüllungcn feinet iMfttter*
Ornament ber fyrübrenaiffance. 3?ier
©appen an ben ^ilaftern in ihren
Hioftamenten. Slm Sorfel 3njcbriit in
beutjeber Jyraftur (Sept bei ©üller).
?lnid)einenb 9lrbeit non üop .t)ering
i^n @icbftäbt (nergt. bie '21bbilbungen
feiner ©erfe bei ©aber, Sop gering,
1904). (9lbb.)
Grabplatte ber f^eiin ©aria
jrrans. n. Dftein | 1692. 3lnf(brift in
fDlebaillon mit Emblemen unb nier ©ap*
pejt: Oftein, Äippenbeim, Sanb§berg.
Grabplatte be3 '2lbt§ Grn*
frieb I. n. üfellberg f 1421, llmftbrift
in ©inuSfeln. S)rei ©appen: üBellberg, ^obenftein, ibebenburg.
Grabplatte ilonrabä n. Dlinberbacb t 1446. Gin ©appen. ^nfebrift nach ©oder
bei DJiüller.
fllorbjnnnb: ©anbbenfmal be§ Sebenfen Slonrab II. n. 2. 1 1376. S'orträtfigur in .'poeb*
relief, geinappnct, auf einem 2ömen ftebenb; unter ber linfen .panb i^tnei ^appenfcbilbe, Simpurg
unb ©ein§berg. Umfd)rift in ©afnSfeln, ohne ^abr^jabl. ('31M>.)
©onbbenlmal be§ Stbfnfen fyriebricb III. n. 2. 1 1414 unb feiner Gattin Glifabetb n. $oben*
lobe t 1445, au§gefnbrt um 1445. f^ladtrelief ; Slortrdtfiguren be§ Gbepaar?, fnieenb unter bem
non einem Gngel gebaltenen ^eronifatueb , umfaHt non einer gotifeben ^Irfabe, }u trüben bie
©appen non 2impurg unb ©ein§berg. .^obenlobe unb ^enneberg. Umfebrift in ©innSfeln:
ao dl 1414 obiit fridericus pincerna de limpurg. a. d. 1445 obiit elisabeth de hofiloe nxor
eins. (?lbb.)
aro{ilom6urs. Sc^rnrenrapetlc. Oiiobbenfmai beS €(^en(cn
SrabmuS o. tHmpurg. f
@ro^tomburg.
633
2öanbgrabbenlmal be^ @^en(en 'Silbrecbt d. S. f 1374, ^ortiätfigur eiiteS gerüfteten, auf
einem ‘Aachen fte^enben 9Utter§ mit {einem 3Bappenj(bi(b unb Umjcbrift in !Uiaiu4(eln: ANO DI
MCCCLXXim .... MARCI EVANGELISTE OBIIT ALBERTVS MILES PINCERNA DE
LIITBURG. Scheint auS berjelben SBerfftatt mie baS ^enfmal beS Scbenfen
itonrab II. @in ^änbchen ift am Sianbe abgebilbet. (Ubb.)
®rabftein be$ Schenfen Ulbert o. Ü. f 1449, IBilbni^geftalt in flachem fHelief, in geiftlicher
Fracht mit Such. Än ben 6cfen oier SBappen (Ü., Hohenlohe, SBein^berg, ^enneberg). Umjchrift
in 9Iiinu4!e(n : anno domini MCCCCXL VIIII die decima mensis maii obiit venerabilis ac gene-
rosus dominns albertus baro de Limpnrg decretornm doctor moguntinns et wirzburgensis canonicns.
OroitombuTg. Scbcntenlaptde. CbTabftcine Sonrabs II., iliiebricbl III. famt (Klifabttb b. ^obenlobe unb
Wbrecbtl oon iHmpurg.
©rabplatte ber 5lnna t>. Sobron, ®attin beS S^enfen ©ra^mud, flSäB, mit einem Söappen, 3n*
{chrift in lateinifchen Suchftaben. @rabp(atte be# Sdienfen ©ra^muS, mit ^nfchrift unb einem Skippen.
3n ber 3ofeph4fapeIle: ©rabplattc beS Schcnlen griebrich V. non 2., früher auf bem
®rabc nor bem ^Itar, {eht an ber 28anb aufgefteilt ; mit acht 'Jlhnenroappen : 2impurg, S)ein§berg,
STirchberg, Tübingen; ^lohenlohe, .2>enneberg, {Jlaffau, 2euchtcnberg. 5n{chri|t in ÜJiinu4teIn: anno
domini m. ccxc. Ixx 4 starb der edel and wolgeboren streng Herr friderich herr zn limpnrg
des hyligen Rychs Erb scbcck Semper frey. Am tag nach bartolme. Got Gnad im.
2)er ©rnbftein ber ^au liegt noch nor bem 3Utar; bic 3»f<htift ift aber nöüig abgetreten
(leyt bei Söacfer).
Xie Jtüfterei enthält im ©rbgcfchofi neben ber 3o{e|#fapeUe einen jeht geroölbten {Raum,
bie SSintcr jalriftei, mit nierteiligcm, fpdlgotifchem fjenfter gegen Cften (bie jtnei mittleren
i'^lber uiereefig, bie beiben jeitlichen niebriger unb im 'Jiunbbogen überbeeft). Salfenbecfe noA im
^iebenraiim.
634
SagftfreiS. Cberamt ^all.
©üblich öou bcr ftirc^e. hinter bcm 6^or, fte^t nod^ eine Äiiric, bcr fogcnanntc
Stcifc^ad^bau, b^ute Sßo^nung bcS Sejirfgfommanbcur?. 35a§ ^auö fte^t über
bcm 3'oinger, jlüii^cu bcr Slir^cnterraffc unb bcr Siingmaucr; cd bat barum im
0to6tom6urg. S^enfcnlaprlle. 0ra6bentinäler ($ricl>ri<^( V. bon Simburg unb
€ufanitaB b. Xitrftein.
Uiitcrbou eine 5)urrf)fat)rt. ^u^fläi^cii 5toi)dbcn 33krf|*tcinbnnbern , SSalmbacb. 3tn
bcr 9iorbo)tccfe tritt ein Sö?ufcbclfalffcld nud bcr ^erraffenmauer beraud. ®ort ftc^t
bad ^aud niicb juni ^eil über einem fofemattenartigen gcmölbtcn 9laum and älterer
Seit, an ben ficb öftlid), an bcr @(fe bei bcr ^ropftei, noch ein Äettcr o^nc Überbau
anfcblicgt.
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Ältinfomburg.
f)35
■ißarjcnc Äteinfomburg.
5liub St. @il gen Olflen) genannt. Ouellcn unböitteratuv f. bei ßoinburg, ?tuber*
bem : Sänften bc§ SCßürtt. ?Utettum8Derein'? II. (1869) ^)eft 1 S. 30 ff. : '^Jauluä b. 3- über ba&
rtirdbengebäube. — 'Jer Äirdbenjcbinucf XIV (1863) S. 79 ff.; Übet bie JReftauration ber Strebe.
(.t>. 3)terj). 5)ie SSonbgemälbe in ÄIein*6omburg. ^all 1887. — ?lrcbin für grifft, flnnft 1885:
5. X. 3)la9er über bie löanbgemölbe ; 1902: 2)er}elbc über bie ©ejebitbte be§ CrtS. iDboto*
grapbien non 2orent C35enfmalc be§ 2JlittelaIter4 in iffifirltemberg) ; unb oon ijj. Sinner, 2übingen.
'Hbbilbn ngen f. ©roblombnrg: .2>oljf^nitt um 1650 unb ?(ltarbilb non St. ®Ugen, um 1717.
ßbi^onil; 3tacb ben Romburger ©bronifen be3 16. 5(abrbunbert4 (SBeipt. o. Sebenfenftein
unb SBibmann) mürbe im 3obr 1108 St. ©ilgen gegrünbet, unb imar als f^rauenflofter ®ene»
biltiner OrbenS. Öraf .^»einricb oon iRotbenburg babc baju roie |u bem 53ou ber brei Romburger
'Ulünfterlürme bie 3)Jittel gegeben; 21'iganb aber bol>f bie Sottenbung ermögli^t. 5)ie
©attinnen 4>einri(bS unb ll'iganbS, ©röfin ©eba unb fytau 'Ilbclbeib, feien felbft in baS grauen«
flofter eingetreten unb bafelbft begraben morben : aubetbem 3)etba 0. i'obenbaufen. sieben anberen
Rlofterfraucn unb S<bmeftem mirb auch eine „^btiffin" Sophia genannt, ncrmutli^l nach einem
alten (Romburger?) 'lielrolog. Sibmonn allein berichtet auberbene oon einer ißriorin ?lgne§ auS^
i})ariS, bie baS Köfterlicbe 2eben iu St. ©ilgen erftlicb gepRanjt bflbe. (£r oerroeift auf ein er|»
gegoffeneS Sigill mitSBoppen : iroei „IRübrftbaufeln" in einem Sebilb unb ber Umfdhrift S . AGNETIS .
DE . PARIS . PRIORIS . S . EGIDI, baS 1518 beim ©raben eines RellcrS im ©arten oon St.
©ilgen gefunben morben fei unb fub noch im ®enb beS ßborberrn Scipr. 0. Stbenlenftein befinbe.
©in fol^eS SBappenfiegel ift nicht benlbar oor bem 13. ^abrbunbert. ^ie IBejugnabme auf bie
brei DRünftertürme oon Romburg läbt iÜ)ibmannS Nachrichten über St. 03ilgen auch nicht nlS be'
fonberS juoerlüffig erfcheinen. 3n feiner Utfunbe ift aber ein (yrauenllofter ju St. ©ilgen bejeugt.
Sluch bie ältefte Romburger ©bronif, bie Historia de constructoribus huins loci, bie auS ber
erften .^»älfte beS 14. ^abrbunbettS ftammt (®offert a. a- 0. S. 9), meif? nichts oon einem ^fh^auen*
flofter, mobl aber oon einer cella s. Aegidii in loco qui minns Eamberg vocabatnr, angefangen
i. 3- 1108 oon ©taf Heinrich.
3n ber Schuhbulle 3lnnoren|’ -IV. 0. 5' 12-lo niirb unter ben ©eühungen bcS RlofterS Rom»
bürg auch genannt eine ecclesia s. Egidii de Kamberg cnm pertinentiis snie ('iBürtt. Urf.
IV. S. 181). $iefe 5öc$eichnung Idbt faum ein Nonnenflofter oermnten.
5öenn 1149 ein prepositus NamenS ©ebbarb als Romburger 3«ngc oorfommt in ber
bifchöflichen SeftötigungSurfunbe übet bie Bereinigung ber Rirche ju Stein (Rocherftein) mit bem
Rlofter Romburg (SBürtt. Urf. II. S. 53), fo fann auch an einen Bropft oon Stein gebacht metben.
©in prepositus s. Egidii ift aber 1283 in einer Romburger Utfunbe bejeugt (31'ürtt. Urf.
VIII. S. 410); 1345 ein praepositus seu capellanus coenobii 3. Egidii in rainori Camberg
(Nrehio f. ^riftl. R. 1902 Sp. 47) ; 1355 unb 1357 Bfopft Nubolf oon St. ©ilgen (3Bürtt. 3abrbb.
1901 I. S. 17). 1362 mirb eine Steuer angefeht, bie ber Bropft non St. ©ilgen bem oon Stein
fübtlich entrichten foU (2Ö. Jr. III. [1853] S. 63. Btopft lann freili^ auch ber Beichtoater eines
NonnenflofterS beiden. 2;er lefete befanntc Bropft oon St. 'Xgibien ift Ronr. oon ^erboljbeim 1 1424,
an ben eine 3abrtogStafel in ber SlofepbSfapelle ju Romburg erinnert (g. X. Blüpet, Nrchio f. chriftl.
R. 1902 S. 47). Spöter, 1673 mar St. 'Ägibien ein Spital ober BftünbbauS für arme flauen.
Nach bem Ratalog ber äbte, ber auf alten Nefrologien ober Nnnioerfarien beruht, mürben
bie 4lbte ©üntber (um 1108) unb Ronrab I. (um 1216) bei St. ^[gibien begraben.
©in oielbefuchter Blarft fchlob ftch an bie Rirchmeib ju St. ©ilgen an (1265 beftdtigt oon
fiimpurg. 9Bürtt. Urf. VI. S. 188).
^!aS f^rauenflofter fönnte alfo nur menige ^abrjtbnte beftanben haben, bis St. ©ilgen
in eine fomburgifche Bropftei oerroanbelt mürbe. 3)a bie Rlofterfraiien , beten Flamen überliefert
finb, auch als 3nfaffen eines 5)oppelflofterS Romburg gebacht merben fönnen, mie j. B. 3*oiefalten,
auch «ine ^irfauer ©rünbung, urfptünglich eines mor, fo bleibt alS BemeiS urfunblicher 9lrt für
ben einftigen Beftanb eines ^rauenfloftcrS ju St. ©ilgen eigentlich nur baS im 16. Sabrbunbert
gefunbene Sigill übrig, beffen fiegenbe BMbmann allein überliefert bat. ©S fällt inS ©emi^t, ba&
bie Bofilifü oon St. ©ilgen feine Spur oon einem Nonnenchor b. i. einer ©mpore aufmeift.
636
^agftfrci'3. Obcromt ^'taü.
roäl&reub bie ®a|ilifa oon iTomburg mit i^rcm ®cflenci^or, bem 5DJarienc^or uitb i^rem SBeftturm
o^ne 3(u^entür oon {clb)t bcn ©ebanfcn an ein Soppelffofter no^cjHlcgen i^cint. ®ic ^au?üb«r*
licferung (bei Söibmann, ßolb S. 170), baji ba^ ^rttucn^ioftcr nac^ 3JiiftIau n. b. Sagl't »erlegt
morbcn jei, finbct in lltfunbcn feine 93c)tatigunfl. S^ie 9)fi)liauer Urfunben ergeben ein onberc?
Silb. S)ie Äiauje 5U SJfiftlon, urjprünglic^, bi§ jmn 14. ^a^r^nnbert unab^dngig oon jlombuvg,
ging gegen (Snbe be» 14. Sia^r^mtberlg ein; i^rc ©fiter fielen 141.S an bie Äupelle ju ©aggftatt,
nnirben aber 1473 ober 1479 bem Rloftcr Jtomburg einuerleibt (Sfolb a. a. C. ?lnm., mit SBe«
rufiing auf ipfarret 5)i^l, ©ulsborf).
^ie tropft ei %. StgibiuS mar a(fo »iellei^t e^er eine ^fpofitnr ber Hbtei, fo rcic
bie ^Dropfteien j. ^l. 3)iartin auf bem Äo^erftein, geftiftet um 1090; 'Jigibiu# auf bem ®erge
!)hifebaiun, ficute 31 ge nb erg, an ber ^t'gfi» 1136 geftiftet oon ben .^erren o. 'Jht^baum on ber
SleDe i^rer Stammburg; ©ebf att et an bet Zauber bei fRolbenburg, unb rcabtfcbeinlic^ St. 3flfob
JU .t>aH. Jßiellci^t mar ouc^ .^ol^enbcrg C?l. (?Kioangen, noch im Sprengel oon ÜBfltjburg
gelegen, urfprunglicb eine fomburgiftbe , erft nacbmatS eüioangifcbe ißropftei (og(. Sörtt. Urf. I.
S. .308). ®ic bortige 5kfUifa j. bl. fjQt biefelbe ^pianform loie bie ju jTteinfomburg (j. oben
S. 171). ?lucb St. 3flfob JU i^all mar fibnf'^ geftaftet (S. 492).
S!er bl- ^gibiu§ at§ ^otrou oon Jlleinfomburg loic oon 'Jhiftbaum tfibt al§ geiftigen Ur*
beber beiber Stiftungen ben iSbt .^artioig oermuten (töoffert a. a. 0. S. 35). ®ie tBejeiibnung
al4 ecclesia löfit bie iSircbe ju Slteintomburg wie bie ouf bem Äoeberftein al§ bolböffentlicbe er»
febeinen, mie e§ bie Oratorien ber ^auenüöfter loomöglidb ni(bt loarcn. 2)ie Äir<be floAerftein
batte fogar gcroiffe ^arodbialrecbte. 5Rcbenpatron oon St. Stge« 5« ifleinfomburg loar (jpäter)
ber bl- 2eonbarb.
1684 riebtet ber ®efan oon Cftcin auf JHeinfomburg ein ^ofpij für Sfapujiner ein. Sarau#
mirb 1713 burdb Stiftung be§ Gborberrn fjr. ©. 3.»on ^Ifflrbt ein ftapujiner ftoftcr mit jioölf
IDatern. 3)a:§ Stiofter beftanb bis jur Sfifularijation beS Stifts 1802.
infolge eines ^rojeffeS loirb baS ehemalige Mlofter 1821 oom Staat an bie fatb. Stiftung
Steinbüd) auSgeliefert. 1849 —72 ift cS ÜRutterbauS ber Kongregation oom britten Crben beS
bl. SrttujiSfuS. tiefer Orben löftt baS Hlofter mit einem Slufroanb oon ca. 12000 fl. reftaurieren.
1877 loirb eS oom Staat ongefauft unb als ^ilialftrafanftalt eingeriebtet.
^er Jurm warb 1528 oom 5Uib getroffen; babei, beibt e^/ auch baS Kreuj über bem
Elitär, ’nämli^ baS Surmfreuj (Sorent a. a. C. S. 281, nach 5. @. ÜReper, JBeitrage). 15)er 2urm
mürbe bann in fürjerer ©eftalt mieber bergefteUl (^- SRapet, Dlrcbio 1902 S. 81). Ser ^olj»
ftbnitt oon ca. 1650 jeigt einen inS ?td)te(f umgefebten U)ierungSturm mit fcblanfem 3<ltbacb; bieS
ift offenbar bie ©eftalt, bie ber Jurm nacl) 1528 erhielt. Sßermutli(b mar er oon 4>ol$ gejimmert.
©inen neuen Klofterbou an Stelle beS alten labt ©borben- o. '^iförbt 1711 ff. aufföbren burdi
3. öreibing, Sit^'^frineifter ju Söürjburg. 3>« Vertrag (bei X. URaoer, 3lrcbio ffir <btiftli<bf
Jhinft 1902 S. 81) oerjpricbt ber 'JReifter, „ben ölten 53aro unb ben alten Surm an ber Kirchen" üb*
jubreeben. 5)ie Kirche befam fpftter einen 5)acbreiter.
5;ie ©ruft ber Kopujiner mürbe 1878 ober 79 abgebrochen. ©S mar ein balbunterirbifcbcr
Einbau oor bem Sfibportal ber .Kirche, mit oergitterten i^nftern, einer 2reppe jur Kirche, unb einem
5^ubcnb oon oermauerlcn äöanbnifcbengräbern , morin bie ßeiebname ohne Sorg auf einem SJrett
über SBaljen eingejehoben mären.
©^ie Kirche befah (nach SBibmann, Kolb S. 172) ein flcinereS Frontale aurenm, flb»It<h bem
oon ©robtomburg, nur nicht mit getriebenen töilbern, fonbern mit graoierten. ©S golt als Stiftung,
oon 'Jlbt $artroig. Sein Crt mar „uff bcn förbern oltar".
2;aS 9lltargemälbe oon c. 1715 mit 'älnficbt oon Komburg unb St. 3tgfn ^<tm in bie Staats»
galeric ('Uiagajin). 1877 ff. mirb bie Kir^c micberhergcftellt ; 1882 ff. auch bie Söanbgemälbc,
bie 1717 übertiincht morben maren, reftauriert burch @. ßoofen.
einf omburg liegt bem @d)Iofe Komburg gegenüber, jenfeit^ be§ Söofd)»
bod^S auf einem S^orfprung beg recf)ten Kod)ertf)alranbS. ®ou ©tcinbnch hinauf
fül)rt ein ^ufjfteig mit 120 Stufen, beffen oberer Xeil oon alten Kinben befdjattet
jt(ein(omburg.
637
ift, unb ein ber burc^ einen ber üier 2!^ortürnie ge^t. Äleinfomburg ober
©t. tilgen, ijnlb oerfteeft hinter Säumen unb oon ben alten ÄIofterniQuern um»
fchloffen, ift ein felteneö Sb^H, ein reijenber ©egenfab iu bem ftoljen 9?itterftift,
ba^ nur einen Sü^fenfehuB entfernt ift. S)ie SBohuräume finb ^tomburg, ©teiubach
unb bem (Sintorn jugefehrt. §ln ber SergfeiW, ©übfeite, ftel)t bie Slirc^e. 9ln ber
©übnjeftfeite ein nlteä ©irtfehaft^gebäube oon behäbiger ©rfcheinung mit h^hcni
'ISnlmbach unb iDei§eu SBänben.
55ie ehemalige ^ropfteifirdhe (ober 5llofterlirche, jebt fimultane ©eföngniö*
fir^e) 5um hl- ^igibiug ift eine freu5fdrmige Safilifa mit rechteefig ummantelter ßh^r*
üleintomtiurg. 9}onnenllQRti(ii(^e j. t)L ^gibiu«. Vnfic^t »on Sübmefttn.
apfi^, jwei (nicht mehr öorhanbenen) 9iebenapfiben an ber Dftfeite ber Slrcujarme,
einem (nicht mehr oorhonbenen) 2:urm über ber Siening. S)ag ^pochloerf be« ©i^iff§
ruht auf fünf Sögen an jeber ©eite; biefe auf je brei ©öulen, einem greipfeiler unb
jmei SSanbpfeilern. ®er greipfeiler, ber nach -ipirfauer ßJetoohnheit ftatt einer ©äulc
ben erften ©cheibbogen beim Cuerfchiff trägt, ift hiec fonftruftio begrünbet burch ben
Sierunggturm. ®er Sh^r h^tt fiängätonncngeloölbe. S)ie ^lufecnpforte ift an
ber ©übfeite beiä ©(hift^r n^h«^ Sßefteefe (eine moberne 'Jür ift im nörblicheu
.SUcusarm).
3)ie Sßeftloanb ift im ßtbgcfchofe ganj unburchbrochen ; im ^od^toerf hat fic
ein gpafter gleich benen ber 5lreujfnffaben.
5n ben ©eitenroänben beä ©chiffö fommt auf jebe Sogenftellung ein fjenfter
unb ein gleichet in ber OberUjanb. i£ie Sreujarme haben in ber ©tirmoanb je ein
638
3o0ftfrci§. Oberamt ^)all.
ftleintomburg. Orunbrig.
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ftleintomburg.
639
gröfecreS genftcr, unb in jcbcr ©eüenwonb jtoci Oberfcnfter gleich bencn bc§ Sang*
fd^iffg. 2)cr ß^or ^at unter bem ©eloölbc jeberjcitg jnjei genfter gleid) benen bcS
©in ^cnftcr non cnt)pccc^en=
ben ^Ibme^fungen fi^t in ber S^ors
opfiS; lutb ebcnjolc^e finb für bic
9?cbcna|)rti>cn onjune^men. ®er
92eigungdtoinfel ber ^ultböd^er über
ben «Seitenjd^iffcn mifet no^ tocniger
als bie ^ülfte eines falben rechten.
I)lc ®iebel ber ^od^fc^iffe finb red^t»
toinflig, mit einem ^ac^leiftenbruc^.
©ic finb bur^broc^en oon einer 9Snnb=
Öffnung. S)a^ fie bem Urbau an*
gehören, ift ju bejtoeifeln. ?luf ben
f^irftenben fa^ no^ ^auIuS (a. a. D.
©. 34) ©tcinlreuje, bie auf Jhigeln
ftanbeu.
2)er ®au ift im ^ufeeren auf
SBanbuetpu^ jmif c^en .^aufteingliebem
angelegt; im inneren tnaren tuo^l bie
ganzen SBanbfläc^en beS S^orS unb
Ducrfd^iffS, mitlSinfd^lufe betSlpfiben,
unb bie beS ©d^iffS, mit ^luSna^me
ber ^[rfabenmünbe bis ^um ®urtfimS,
auf ^erpu^ unb !I)ctorationSmalerei
bered^net. ?lu^ bieißfeiler unb©äulen
bürften bann nic^t ganj o^ne farbige
Raffung geblieben fein. ®od^ jeigten
fi(^ bei ber Unterfu^ung 1877 ff.
feine fRefte oon ©emolung.
®ie Duerfimfe außen unb innen
finb geformt alS unten abgefc^rögte
Joinfelrcd^tc glatten. 3)ie 3Rauer*
unb ißfeilerfocfel aufeen finb einfach
abgefd^rögt !I)ie f^enfter btiben nad^
bciben ©eiten eine ©c^ilung im Ijalben
regten SBinfel; gleich tief nat^ oufeen
unb innen. 3)er Jufeboben im 3nnem
liegt je^t ju tief, fo bo6 bie ©odfel»
plotten bet ©äulen — biefc runb,
Joie SD7üblfteine! — unb ber Pfeiler
freitiegen; fie finb bod§ mobl borauf
berechnet, im f^uftboben ju oerfc^minben. ®ie ©äulen ^aben einen oerjüngten ©d^aft
aus einem ©tücf, eine gebrungene attifc|e ®afiS of)ne Sefboffen, bie Äe^le oon
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ftltintomburg. l'dngtfc^nitt.
640
• Cberamt .^all.
jtüci ^(ättc^cn eiiigcfoBl; einen Sürfelfnouf mit abgefe^ten Schilbern unb fim§»
mciftig profilierter ©edplatte unb einfachem ©cfjnftring.
®cr ganje Sou ift in ber Einlage njie in ben (Sinjct^eiten aufg fcinfte bnrc^»
ba(^t, abgewogen unb burc^gebitbet. ®er ®runbri§ jeigt, juno^ft im Sitten ge»
meffen, folgenbeg ©efe^ bet 58erf)ältniffe : Quabrat bet SSierung mieberpolt fiep
im ßpor unb ben beiben ^^reujarmen. 3V2 Duabrate fommen auf ba3 SJiittelf^iff
bcö 2angbaufe§. 3Me Scitenfepiffe paben bie palbe ©reite beS 9KitteIfcpiff^. 2)ie
^rfaben nepmen auf bie ©runbquabrate feine fRüeffiept. @in palbeä Duobrat ift
roie bem <Scpiff oorn, fo bem (Spor pinten jugelegt, aU reeptedig ummantelte
übrigen^ mit 'Jeinpeit um ein menigeg eingegogen. 2)ag ©erpältniä be§ ^auptfepiffB'
mit 3’/2 Cuabraten wieberpolt fiep in Sllpiröbaep, 9>iccfartpailfingcn, unb au^erpalP
ber ^irfaucr Sepulc in SWauIbtonn (bii 5um fogen. Settner), 9?ottn)eil»?IItftabt,
^Qumbau, ©Jeinäberg, Oberftenfclb. (©gl. ^auluä in Sapregp. b. SBürtt. ?lltertum§=^
üercinS 1869, ©. 32 f. ®erf, in SSiirtt. ©icrteljapr^pefte I, 1878, 'S. 184 ff.) ®ie
SSanboorlagen ber Sipiffdarfaben finb al§ palbe Pfeiler gebilbet, entfprecpenb ben
antifen hinten. ®ie ?lrfabenloänbe big 5ur ©urte pinauf ergeben brei nebeneinanber»
gefegte Duabrate ; jebeg Sntcrcolumnium, 00m gupboben big jum ©ogenanfang unb
ton S?ern ju i?crn gemeffen, ergibt ein Cuabrat, jebc Äolonnabc umfaßt olfo bereu
fünf. 3)ie ©ierunggbögen Oom f^ußboben big jum Sepeitcl gepen genau in 5tt)ei
übereinanbergefepte Duabrate.
®ie ?lp)iben beg Duerfepiffg, bereu ?lnfänge noep fieptbar finb, bejttj. big jur
JKeftauration Waren, napmeu niept bie gan^e Sßanbbreitc ein unb fafjen audp niept
in ber SJfittc ber Dftwönbe ber Streusarme, fonbern niiper an ber StiniWanb. 3n
ben (Seien oor ber (Sporapfig laufen §wei feine Streeffäulen pinauf. !3Me Slpfig'
fepließt in |)öpe unb ©reite an bag ©ewblbe unb bie 3Bänbe beg Sporg an.
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jlIeiii(omburg.
641
®ie äuBcrcn 2SanbfIäc|en finb gegliebert burdj feine, Ijodjgeftrcdtc SÖnnbfäulen
mit Sßürfclfnauf, bic nn ben 9JZauercden fclbft loicbcr ooii breiten Sifenen ein gefaßt
merben. 9?ur bie felbftänbigen Sßanbföulc^en Ijaben eine Öafi§, bie an !Bifenen an»
gelernten nur einen ?tbfauf. .^oc^tnerf treten fdjmalc ijSilafter — SBnnbbänber
mit Änauf unb ^nß — an Stettc ber ^albfäulen ; am ß()or einfache, fdjmate Sifenen.
4)ie ^albfäuld^en loic bie ^ilafter erinnern nod) an bie antififierenbe früt)romanifd)e
©aufnnft, bic burc^ bie ^irfaucr $d^ulc abgclöft njurbc. ?(n ben §o^fcbiffcn jie^t
fic^ ring§ um bie Safilita ein gefcbloffcncr Jirau3 oon tteinen 5lragbögen auf ju»
gefßißten Slcagfteincn. 91n ben 5tbfeiten bagegen ift bie StuMabung ber SÖZaner nur
qI^ ©urtfimg profitiert; nirgenbiä ein Stunbbogenfrieä. 9J?crfmürbig finb bic alter»
tümlid;en ©adjanfd^tüffc, fonft feiten meljr erhalten (Seifen, 2üngcntt)al, ?üpir§=
bac^, iI?cdartboi(fingen, ©inbelfingcn, Plieningen), befonberS auc^ bic Sfragfteinc feit-
lid^ an ben J^’reujgiebeln, mit 9?uten für bic Schalbretter beä ^achfußcS. S)ie ftrag*
fteinc finb abgefchrägt in einem profil oon fehlen, piättd^en unb Sknbftäbcn, baö
auf bie Stunft be§ 3>*^*>ifi^niann§ jurüdroeift.
%aulu8, 2)enlmd[ec auS QürttcmbcTß. SogftficiB.
41
642
3aflfftrei8. Cberomt 4>aü.
S(n bcr 5öcflfront ift bog (Srbgefc^ofj in btei g(cic!^e gelber geteilt burc^
©tredfäulen. 3m 9)iittclfclb toor [pötcr ein portal, in ben Seitenfelbem, außer
ber 9Kittela(^fe, jtuei genfter; fic ftanben bafiir, uon innen geje^en, in bcr §lc^fc
bed ©eitenfi^iffg. Ur)prünglic| toar bn§ ©rbgefcljof} bcr SSeftfront fo njic ^eutc
o^ne Öffnung. 9luf beni ©urtfimö fte^cn bann, o^ne Unterftüßung im äft^ctifc^en
©inne, bie jluei SBnnbpfcilcr unb 3U)ci SBanbfäuIc^cn, bic baö Cbergefc^ofe in brei
gleici^c gelber teilen. ®ie jtuci SSnnbpfciler finb unten al3 ^ilafter beljonbelt, oben
als Sifenen, b. \). fic ^aben SBafen, aber feine JfapitcIIe.
S)ic i^niiufe bcr SSanbfäulc^cn unb ^ilafter loeitben jum ^eil, nnmcntlid) an
ben öftlic^en Bauteilen, Don ber flaren ^orm beS Sßürfelfapitellg unb bamit oon
bcr Formenlehre bcr ;g>irfauer Sanfchule ab unb gehen auf fpötantifc (bhjantinifchc)
Stnpiteßformen 5uriicf, mic fphörifchc ^rapejoibe. 233ic bie Änäufe in bn§ ©efirnö
cinf^neiben, fo bic Safen in
ben ©ocfel.
3)aö erneuerte por-
tal an bcr ©übfront ift,
übiDohl bar icbU)cben Cma»
inentg, both auf§ jierlichfte
burchgebilbet. ben
3Ujei ^^albföulen bcr äußeren
33anbglicbcrung, bie bnS
'^Portal mit cinfoffen, unb
bem eigentlichen ^hütrahnten
ift bie fchröge Seibung befeßt
mit brei ^albfäulcn, bic auf
altifchcn ®afcn ftehen, aber
ohne j^apitcll in bic IRunbung bed übergehen unb ald SS^ülfte baä
^pmpanon umjiehen. S)o4 5:hmpanon, eine glatte glatte, ift unterftüßt oon fcitlich
profilierten ?lu^fragungcn bcr
5)icfc Safilifa jum hl- '^Igibiu^ gehört ju ben öltcftcn unb beftcrhaltcnen flinken»
bauten bcr ^irfauer ©^ulc, bic un§ überliefert finb. 35ie äußere SSanbglieberung
mit ©trccfpilaflern unb »fäulcn erinnert übrigens bis auf ©njelheitcn, loic bic Sbiäufe,
hinaus, unmittelbar an ben ®om 311 3Sür3burg, unb 3U)ar in ben 2;cilcn, bie oon
1133 ab unter ®ifcf)of (Smbridho erbaut finb, oon einem 2oien ©n3elin, bemfelbcn,
ber auch bic 'ißforrfirchc in bcr ^laid;a^ unb alS ©pc3ialift im ®rücfcnbau bie
SWainbrüdc bafelbft (nicht bic jeßige) erbaut h^t. 5?icllcicht ift er auch hier in 5fom*
bürg unb in ©teinbad) (1111) als Slirchcnard)itcft unb ©tücfeningenicur tl)ätig gc)ocfen.
3)ie Söünbflcmftlbe (ofll. ?ltl. III, 2üf. 45), pbotoflraphifthe ?lufiiabmcn oon Sinner,
2übhtflen. Ü/iterntur: Ct». 'Ulcm) im GbrifH. Äimftblatt 1883, 4; ®. ^ulu8 in SBnrtt. llierleljabr^b-
1878, S. 95; Äepplcr im ?lrd)io f. ebriftt. Jliinft 1885, S. 37 ff.
'^(n bcr ^'lalbluppcl bcr ?(pfi4 erfebeint über bem (5'cnftcr in rcacnbogcnfarbcncr !DlanborIu
ftebenb 6briftn§ al4 fiiebt bcr Üöcit, mit ScbrijtroHc unb in JHcbcQcbärbc. 3n ben oier Seidel*
flücben auber bcr 'JDtanborla bic uicr Snmbole ber (Fuanaclicn, )c(b^flü0clig , mit S^riftroUen, in
ilSolIen febroebenb. Unten, auf bem (^bboben, fteben oicr mftnnlicbe Öeftaltcn mit 3timbcn, bar-
häuptig unb ohne ^Ittribute, aber in priefterlicber jlleibnng ; ebne ^i^cifcl bic binmilifcben ^tronc
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Aleinlomburg.
643
be^ ^auje$ unb beS Orben^, aljo Dermutlicb €t- ^{ifolauS, ober @t. $5euebi(f, itnb bö<bft roa^ri(bcin<
lieb @t. ^gibiiid, a('$ ßinfiebler gefennseiebnet buccb bie bloßen t^üHe. Stefee, }it beiben Seiten
bed Oienfter^ ic brei bijcböjlicbe @eftalten, rcabrjä)einlicb jtircbenlebrer , hüben Iateini{d)e, brüben
griecbijcbc- }n>ei febienben finb oftenbar su finben in ben beiben Anderen Figuren ber oberen
JHeibe. '!t)ie Sanbe, bie auf ben burd) b^bc ^iitra au^geseiebneten $apft WnU unten sufliegt, fenn>
}ei(bnet ibn a(d @regor ben (.fronen. Unter biejer (^igurenreibe unb bem (^enfter }iebt ft<b ein
'J}}Aanbcrfrie^ bin, perjpeltiuijcb oejeiebnet unb bunt gefärbt unb uiiterbrocben oon fteben tBÜb*
felbern, in benen roie in t^nftcröffnungen einjelne ^albfiguren oon nimbierten @nge(n, brei an>
betenben geflügelten f^iebensboten in Sialonentracbt unb brei ungeflügelten 4')inunel#ioä^tern in
iTriegdrüftung erfebeinen. ^Dlertioürbig, loie ber ’ÜJlater auch an biejen t3ilb(ben fein per)peftioij(be$
'■IBifien gezeigt bnt: bie mittlere .^albfigiir fibt genau foninietrijcb in ihrem Diabmen, bie anberen
finb, je meiter oorn im .^alb>
freiS angebracht, um fo loeiter
aus ber Witte ibre$ 9)ilbfelbe8
nach au^en gerüeft, fo, al§ ftün»
ben fie etniO'^ }urücf hinter einer
3innenmauer. '4)ie gemalten
tOorbänge an ber ÜBanbjocfelfläcbe
finb neu; man hotte Spuren
einer leppicbmalerei gefunben.
^a$ !Ionuengen)ölbe beo
@boed ift parallel ber Sängena^je
in brei Streifen eingeteilt. ;^m
mittleren, ber ben Sdieitel be'^
(üleroölbed einnimmt, finb jmei
^oppelbilber übereinanber fo an>
georbnet, ba^ fie bem unten
ftebenben unb oftmärtS f(bauen<
ben tDetracbier in richtiger Stel>
lung, Aöpfe oben, oorjebmeben.
^a$ innere ober untere Q)ilb
jeigt unten 6b>^iflnS in ber i^elter,
tretenb unb ben 5teltcrbaum nie*
berbrücfenb, im ^rbeil*5gemanb,
mit bloßen IBeinen, aber eine
lange Sebriftrolie in ber Siechten
febroingenb. fDie i!egenben ber
Sebriftbänber fehlen fämtlicb.) ^ie Slbbilbung ber vielter ift fulturgefcbi^tli^ merlioürbig. ^er
Woft fließt in einen oorn bixgeftellten jtübel. SeitmärtS ftebt ein gceifer Prophet, auch nimbiert
unb mit einer Sebriftrolie oerfebeu, ber auf 6briftu$ beutet.
2;ie allegorijcb'muftifcbe Darftellung beS 6briftu« in ber Uelter gebt jurüd auf öibelftellen
mie ^pof. 19, 15 unb ^ef. 63, 1 ff., auch auf ben Üitel einiger ^falmen in ber iBulgata; pro
torcularibus ; unb auf SluguftinuS (Enarr iu psalm 83). 2ier Prophet ift ohne 3efaia8.
Sluf feinem Spruebbanb ift ber Spruch 3>i benten: Quare ergo rubrom est indumentuin tanm
et vestimenta tua sicot calcantium in torcalari? Sluf bem oon (IbriftuA bie Slutmort: Torcular
calcavi aolus. 68 ift eine Slllegorie be8 :t!eiben8 6brifti, bie beffen f^reiioilligfeit betont; oielleicbt
auch bie bureb bie flirebe oermittelte SegenSioirfuitg. (Ctte, Äunftareb- I 512, Sikrniefe, 6br<ftl.
Äunftbl. 1887, 3. 4.)
Unmittelbar barfiber, fo bafs er mit ben fyüfien an ben Siimbu8 beS üeltererS ftöpt, er*
febeint 6brifln4 am Rreui, barhäuptig unb nur mit bem Seburj gegürtet, baS ^aupt geneigt, bie
fyübe iiebeneinanber angenagelt, tßon feinen J^änben geben jmei Spruebbänber au8. Über bem
Äreuj erfebeint ein 3)ruftbilb, bartlos, gefrönt, mit beiben $änben Spruebbänber binauSfcbioingenb,
roabrjcbeinlicb @ottoater ober oielleicbt bie göttliche 2l.tei8btit.
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644
3aflftfrei4. Cberamt
Unter bcm Jltcu}, jur 9tc(bten Sbrifti/ ftebt bie Ecclesia, nimbiert, ein Spruc^banb boUtnb;
fie fftnflt im Jlcid) baS ®liit au8 ß^rifti Seitenrounbe nnf. 2inf8, oon ßbfiflnS abfleroonbt, bie Snna<
gogc, auch mit Spru^banb; non ihrem geneigten Raupte fällt bie ftrone. ^n^en ftehen in bicht*
gebrängter @rnppe, bur^ Spnubbänber geiniffermahen sniammengehalten, fünf ^uben, }um
!Ieil mit Spibhüten, brüben fieben Shi^iften. (Über bie ^arfteUung ber jtirche unb @qnagoge unb
bie Siteratnr )u biefem @egenftanb ngl. 3. Sauer, Spmbolif be8 j^irchengebäubeS 1902, S. 246 f.
2öeber, ©eiftl. S<houfpieI u. lircbl. Äunft 1894 S. 15 ff.) 5^ie GhTiften fml» bie ©läubigen,
bie ba8 ^eü ergreifen; bie !^nben bie SBiberfpenftigcn, bie c? oerfclnnähen.
^a8 jmeite '^ecfcnbilb jeigt oben 6hciftu8 ben ^Inferftanbenen , groh im Steinfarg ftehenb,
fo bab nur bie »5üpe ocrbccft finb. fiinü unb recht* ftehen je jioei Propheten ber ?luferftehnng
dhrifti mit Spruchbänbern. 5ßorn om ©oben liegt ber Sargbecfel unb ein icblafenber Ärieger.
©robcSroächter in ber Jhrieg*«
rüftung be* 12. 2lahrhunbert8,
Jtcttrnpanier unb Aegelbelm.
Sonor ober barunter ift noch
eine Heinere Sumba mit jmei
nacflen ©eftalten , anfcbeinenb
3)lann unb 2Beib, bereu eine
fchon jum Heben ermecft ift,
ivdbrenb bie anbere noch f^läft.
Seitlich ftehcn roieber jroei ^Iro*
pheten mit geöffneten S^rift*
roUen, auf biefe ^tenfchen ben*
tenb. 9)tan tann ba* Silb auf
bie leibliche ^ufennecfung aller
loten beuten ober auf bie gei»
ftige drroecfung.
91uf ben beiben Seiten*
ftreifen be* ©emölbe* ftehen
nebeneinanbcr auf ben 3lnblic!
non ber gegenüberliegenben Sei*
tenroanb be* dhor® berechnet, je
.fech* ^poftel, ohne Attribute bi*
auf ^etru*, ber ben Schlüffel
be* ^immel* hält.
Sarunter , imifihen ben
5enftern be* dh^r*, auf jeber
Seite eine biblifche ^»eiligcngeftült mit SchriitroIIe, nermutlich ^kopheten.
?ln ben 23anbftreifen unter ben genftern finb nur Sruchftüde non Figuren übrig: jniei
iPferbeföpfe, ber 4’'i«tcrlörper eine* ^»irfch*. Ser Schluß auf .^iftorienbilber au* ber Hegenbe be*
hl. Ägibiu*, ber einer nom ©otenlönig gejagten ^irfchfuh 3“P>'<ht in feiner dinfieblerhöhle ge*
mährte, ift nicht abiumeijen.
Sie Silber haben blauen, grün unb hfUblau eingcfafjtcn ©runb. Sa* fcheint auf nieber*
rheinifche Schule ju beuten, ift aber nielleicht auf fRechnnng be* IReftaurator* 51t fe^en. Über ben
Stil, bie ‘Ippeu unb bie ShpHognomit ber Silber ju urteilen, ift cbenfo miplich, mie über ba*
Stolorit; nur bie Skihl ber Sormürfe, bie Slompoiltion unb bie Serteilung im gegebenen Diaum
unterliegen noch ber funfthiftorifchen Setrachtung.
'Ulit hinreichenber Sicherheit barf man ben dpllu* auf fllbt ^ertroig ^urücfjührrn unb barau*
jurüdfchliejjen auf bie einftige Seloration be* .ttomburger fülünfter*. Glicht* in ber S)ahl ber
Silber meift auf bie religiöfen Sebürfniffe ober flieigungen eine* i^rauenlonoent*. Ser hl. ^gibiu*,
ber (Sinfieblerabt, pafet bagegen für eine Höfterliche ©ppofitnr, Cella ober Monasterium fnad) bem
eigentlichen Sinn be* SBort*, im ©egenfah jum Ccenobium]. 5Utit 'Jtecht mirb oon allen Seurteilern
bie einfache unb fchöne manbgemäfie 'Jlnorbnnng ber ©emälbe unb bie ton architeltonifchem Ser*
fiteintombura. tSanbfäiilr, auften.
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(Sinforn.
645
ftAnbiiiS geieitete Verteilung im Vaume, ber reiche unb tiefe @ebanfenin^a(t unb bet feuft^ ober
e^rfur(btSDoQ gebAmpfte ^uSbrurf ber @mpfinbungeu gerühmt, ^iefe romanijcbe jtircbenmaierei
oerbiubet beutjcbe 3>'n«rli<bt«it wit oltfir^Iic^er Sürbe.
35ie ^eforation^malcrei im ©cbift unb C;uerfcbiff, Crnamcnte romanifcbcn Stil«, rü^rt non
tKoIer 2oofen 1887.
3mei fteinerne SBei^maiferbeden auf gebauchtem 2^räger, gan} au3 einem Stiicf, romo'
nifcb, fteheii im Schiff* ^ie @efamtform, Ähnlich einer abgebrehten höl}erneu $ocfe, einem Vatufter,
erinnert an bie SurmaufjAhe am itronteuchter ju Homburg unb
an bie ValufterjAuIe im 3^urm be§ Hiofterthor^. — (7(bb.)
Hrujifif, Icben^groh, in .^o(} gefchniht, bemalt (neu
übermalt), um 1520; fehl an ber SBeftmanb aufgehAngt.
3mei 2a fein, öeinroonb, gerohmt, mit je acht ©ilbniffen
oon Hopuiiner'Oberen, 18. 3ahrhunbert, nicht fchledht gemalt.
Über bie golbene ?lltartafel au3 ?lbt ^ertmig« 3®tt f*
oben 6. 588. 636.
VJonftroni an« flleinfomburg oon 1774, feht in ber Stifte«
firche )u @robtomburg, f. oben S. 623.
Über bie ehemalige Hapu}inergruft f. oben ®. 636.
©hiforn, gorft^QUö unb SSirtfdhoft/ tnit 9fu§*
fid^tgturm.
2)er 3tame lautete früher Einhorn, ein Vcrguame, ber
im ^Antifchen öfter? oorlommt. 1472 entftanb eine SBallfahrt
Ml einem VilbhAuSlein an ber rauhen @iche, in loelchem ein
Roller Schuhmacher namenS SBeinbrenner, ein bleierne? SSklt*
fahrt§^ei(hen oon Vier^hnheiligen am Vtain angeheftet hotte, „fagenbte oon etlichen erf^einungen,
bie er ju oerfünbigen gehabt hatte, bah an biefem ort bie 14 nothelfer rooHtcn geehret rocrben".
6« mürbe [fpAter] eine Hapelle au§ Vrettern errichtet, borin auf 2ragaltAren Vieffe gelefcn mürbe.
(ÜBibmann, Holb S. 225, mit ^Inmerlung.) 2er ;5anplmallfahrt?tag mar ber Sonntag %aubi.
Um 1500 mirb unterfucht, in melchem Vfarrjprengel urib auf meffen ©runb unb Voben bie
Hapelle ftehe. (^rchio f. ehr. H. 1901, S. 71.) 1506 foll fobann an ber Vergfpihe eine neue
Hapelle, mohl mafno erbaut morben fein (Viütler, Homburg S. 24). Sine Ouartalmeffe mürbe
1716 geftiftet.
1683 ?lug. 23. mirb eine neue Ilirche eingemeiht; mit 3 (ober 4) Altären ju ©h^a ber
hl. 14 Vothelfer, unb ber hl* fjron} o. Slffift, o. ^le§, Xaoer.
yiod) 1723, 1725, 1782 roerben oon ben 2cfanen unb ©horhetren o. Oftein, o* Vfürbt,
0. @uttenberg Stiftungen für fte gemacht.
1732 mürbe bie Hanjel unb Orgel neu ocrgolbet unb angeftrichen.
1745 hat 2elan o. ©rthal ba? 50?e?ncrhau? , je^t gorfthou?, erbaut, bo? fein Söap'
pen )eigt.
1814 3Kai 6. mürbe bie Hir^ie oom ®lih getroffen unb brannte an?, ohne bah oon ber
inneren Sinrichtung etroa? gerettet merben lonnte. infolge ber Sötulorifation oon Homburg unb
Hleinfomburg nicht mehr oufgebaut, fteht fie heute al3 ftorl oerringerte fRuine. 2er Hirchlurm
mürbe 1890 ol? Slu?ftcht?turm mieber aulgebout.
(5. X. SOlaper, 3um Sinlorn, in ben VlAttern bcS S^möb. Slboerein? IX [1897], Sp. 117 ff.
2erfelbe im Hr^io f. chriftl. flunft 1901, ©. 71 f.)
2)ie SRuinc ber c[)emnligat SSaüfa^rtSfircj^c ju ben ^I. 14 9?othclfcni,
1683 gelueil^t, läht einen ®au in ftrengem unb nödhternem ®orodftiI erfennen; ein»
l'd^iffig mit einbeäogenem 2urm in ber SBeftfront unb breifeitig (*/«) gefc^toffenem
(Shor. ©üblit^ am (Süor mnr eine ©afriftei. ®ie ©tirnioänbe ber ©eitenfe^iffe
tooren oben mit einer Sriiftung abgefcj^toffen , über benen öermutlid^ fBoluten ^um
frj ' '■
niehitomburg.
Stoman. Seimvagerbttfen.
646
5ofl)tfrei^. Clicraint §aü.
'Xuxm Qufftiegen. 3/ic ^^nftcröffnungeit finb oicrctfig, außen eingefaßt mit ücrfrößftni
9^a^)mcn. 3)ic ^JÖÖnbc burd) Vorlagen in 'ipUafterform gcgiicbert. SSÜnbe auS SJJauer»
flciuen unb üerpii^t mit fparfomer |)auftein.
tf>emetn6c ^uC3Öorf.
1. ^farrborf Sulsborf.
6 u I i b 0 r f roar teil'» fomburflif«^, teils limpurftiid), nadbmdS ^ftlliitb. JRitter o. S. fommcn
im Sloinburfler Sc^entiitiflSbucb vor, 11. oa^rbunbert, 21'appen unb Shirgftelle unbetannt. flireblid;
flcbörte S. mit feiner ilapcHc jur bl- Ültarfloreta bi§ jur ÜRcformation, bie oon .t>all cinflefübrt mürbe,
in bie Ißforrei Stöcfenburg, bann in bie Hnterpfarrei ?lnbaufcn. 1670 ift faft baS ganie ^orf jamt
ber ftirebe abgebrannt. Gin Öanbgraben bei Suliborf begrenjte um 1.530 bie iTomburger 3ogb (Söib*
mann S. 188). flircbcnbüdier non ?lnbaufen feit 1612. 5>eiligenre(biiungen non 1547 ff. unb 1613.
©ulgborf liegt malerifc^ an ben Jljolböngcn eineS 3?adjcS, ber üon linf§
in rafc^cm üaufc in bie 3)üt)(cr fäClt. Statttid^e fSauernböfe mit fRicgelbautcn au5
ber 3eit um 1700. S)ie euang. ^!f5f arrfird^c ift 1863 erbaut, alt ift nur ber
untere 3:eil beö 2^urm!?, ber üou einer fßütgotifd)en ftopellc berrü^rt. ©lode au§
?luljaufcn ü. 3. 1444.
^arsellcu.
SBeiler ^Inbnufen, beftebenb auS einer !3ltüblc unb einem IBauernbof; im engen kubier*
tbal febr malerifcb gelegen.
9lbgegangen eine S?ird)e jum bl- fflartbolomäuS (.^crolt S. 123); urfprünglieb Slapefle, ^lial
Don Stöcfenburg, bann, feit ber 'Jieformation, '-Pfarrfirebe ber fog. ®üblerpfarrei mit bein lEöobnfib
$u ißellberg; abgebroeben nadj Verlegung ber Ißfarrci nacb Suljborf, 1865.
Gin föfllicbeS 3bi)U ift bamit jerftört morben; erbalten ift eS in 'ätbbübungcn (?lufnabmen
üon ^kof. iReid unb non JTonr. Sd)ouffelc, ^oll). 3^er ummauerte ITircbbof, in bem baS Äireb-
lein ftanb, liegt auf einer ^ußbanf, neben ber ein 50üd) fitb über eine 6tufe in bie ®übler er*
giefet. Unter bem Jlircbbof ift in ber SdSmanb eine fleinc .^öble. $en Rirebbof betritt man auf
einer 3)rii<fe, bie einen natürlichen .^alSgrobcn überfpannt. 3)a§ Äircblein felbft mar ein fleineS,
einfebiffigeS Öebäube mit gotifeben ivenfterformen. 55er %urm über bem ?lltauaum, lurj unb ge«
brungen, mit oerfcbalter ölodfenftube unb nieberem 'ßpramibenbacb- Uber einer 2ür ftanb 1613,
über einer anberen 1464, babei ein aiiSgemeibelter GbriftuSfopf. 'älnbau 1787.
55ie ganje deine Slnlage erinnert an bie IfapeHe St. SPenbel jum Stein im i[\agfttbal bei
^örjbacb unb an bie ebemalige fomburgifebe 'ßropftei Stein im Slocbertbal bei JtünielSau.
5)er rooblcrbaltenc Sdjrein be§ JpauptaltarS ift febt in ber StaatSfammlung oater»
lönbifcber ?Utertümer iu Stuttgart, reftauriert oou Sennagel 19üh (?lbb. 3ltl. III, 2af. 40). Gr
ift batiert 1506. 5hir ber ?luffab non fyiaten unb Statuetten, baS fog. öefpreng ift nicht mehr
porbanben. ^m Schrein fteben brei gefebnibte nnb altgefabte .^^olsfiguren uon .^jeiligen, bereit iSttri^
bitte oerloren finb: ein Ülpoftel, mabvfcbeinlicb Bartholomäus, ein ebler ^äußlmfl» getränte
Jungfrau. ?tuf ben klügeln innen, gefebnibt unb bemalt; 3Rartinu8 ju gub, mit bem Bettler,
unb ein Bif^of, uielleicbt fllifolauS. ?luben gcmolt: itatbarina, Bartholomäus, GraSmuSCO»
Sebaftian. f^eftc tafeln ber IRucflage, gemalt: Üeonbarb — bureb grauierte Suftbrifl auf bem
'JlimbuS irrtümlich S . BERNHART genannt — unb :RodjuS. 3n ber BrebcDa Bruftbilber oon
Blaria famt bem ilinb, Barbara, 55orothea. fylügel ber B«bclla: innen: uier Goangeliften ;
auben: GhriftuS unb bie 'Jlpoftel.
Gine Burg 'llnhaufen (Raufer, SEßürtt. »Uranien X, 1 [1875] S. 60, unb Schm. .t*oll
[gübrerj S. 136; aBibmann S. 76) ftonb am Banb ber linfen Steilroanb beS BüblertbalS, jmifeben
ainbaufen unb .^iohenftobt«fReunbronn. Sic ift faum mehr (enntlidb, ein Burgbügel, gebogener
(Sraben unb jroei fteine, burdb Ouergräben abgefebnittene Borpläbe iu beiben Scbmalfciten am
Steilranb.
@emeinbe @u(5borf.
G47
^ie Herren u. ^ii^aiijcn finb im 13. l^a^r^unbect be^ciiQt. 33appcn : u. ^llberti I, «^ig. 74.
@rabftcine in ilomburg.
äSeilec ^u(b: 6ine ^Uurg !8ucb (IbumaS, um 1610 bei SBibmann 8. 76) ftanb auf
ber |^e(4manb bc4 linfeu SteilbangeS bed '-^ttb(crtbal4, gegenüber ber 'Diüble Üiapolben. l)ian fiebt
ben ©mben ber ^jauptburg. 5)ic ^jerren ». 53. (?3ürtt. V, 8. 595) mären nad) 4)erolt
(8. 81) eines 8tammeS mit benen u. 5tnbaujen, auch o« ßlingenfelS iinb u. !)ieuberg. iQ3appen:
D. 5Uberti I, 837. 8eit 1380 ronr bie 53urg im 53efib ber Herren o. 5?eüberg unb gab aueb
einem berjclben ibren ^tarnen.
3m 5Beiler 53mb beftonb bis inS 19. Sab^bimbert ein Sreibof, ein anberer bis 1598.
'IBeiler ^obenftabt (früher ^obenftein). 6ine ^urg ^obenftein (ag na(b Raufer
(a. a. O. 8. 60) „an ber 2balroanbfante, einige b>'«bert 8(brilt oftrofirtS" oom SSeiler. Übrig i)t
SntiauUn. (Wbgebroefitn).
Sufgtn. oon f $rof. Sleict, .^U.
ein großer 53urgbügel mit brei flellergruben unb au jmei Seiten (SW. unb NW.) ber 53urggraben,
mäbrenb bie }roei auberen 8eiten burd) Steüabfall gefebübt finb (og(. @melin 8. 317 ff.), ^erjog
Submig non iBapern jerftörte fie 1461 im IDiarfgrafenfrieg, jomie ^'tobenftatt unb Sebeffau. Sie
.^aQer ^bi^onifc« erjäbleu non ben 53urgberren eine fRäubergefebiebte (SSibmann 8. 77).
Sie »vamilie o. Iq. ift im 13. bis 15. Sabrbunbert beieugt. Sappen: n. 5llberti I, 1195.
@rabfteine in jlomburg unb cbemalS in Surrbarbt.
Sie Süblc ^ieunbronn, neuerbingS jo genannt naeb einer neunfacben Cuellc, früher
„2Rüb(e bei .’pobenftatt" ober „unter .^'»obenftein" , als folcbc feit bem 11. Sabrbunbert bejeugt.
Über bie abgegangene 53urg .^tobenftatt auf Sarlung ^erleroecf f. unten bei Unterafpacb-
Seiler Sat tbcS bör lebaeb (1371: Harlebach prope capellara S. Matljci): ab*
gegangen eine Jlapelle jum bl- SattbfiuS (1529), unb eine 53tirg nach ber fieb ein
berer n. SnSlingen benannte. 53urg unb Jlapelle finb fpurloS oerfebmunben. 6lauS u. (^nSlingen,
ber Malier ©efanbte auf bem Ronjil oon Honftanj mar ber ßrfte, ber fub o. .^ürbelbaeb f^rieb
(Sibmann 8. 72; .^erolt 8. 81).
64«
Cbcramt
Gemeinde ‘^ßüttcjentßaC.
1. SibÜKflcntbab
Ter Crt§namc (Dungetal ini Romburger SdjenfungSbu^, gegen 1100) jeigt eine alte Orafen«
bingftätte an. 9lu(b ber Sebirmoogt ber '2Ibtei Romburg nacbmaiS bort @ericbt$tag ju b<iit^n
(fflürtt. Urf. I, S. 287). Ta§ Torf tarn am ?lu§gang beä 3JHlteta(ter? faft ganj an .^»all. 1449
im Stöbtefrieg mürbe eS oerbrannt (Sflibmann S. 113). 3”* 2)orf mufj ein ?Ibel4fib ober mehrere
gemefen fein. Tie o. Srunnen«.t‘»opfa(b unb bie n. SRamSbncb unb o. .^ürlbadb (au? bem @e»
fcblecbt n. (JnSlingen) maren im 15. 3nbrbunbert hier anfflifig unb fanben ibr @rab bei ber ftirebe
(?öibm. S. 72. 84). 1316 urfunbet biff Rönig Subroig (®eüer, ^obenl. Urfunben II 6. 84).
Z^üngcnt^al. So. ftir^e. anfic^t.
Tie Rircbe unb ^Pfarrei ift geftiftet um 1050 non bem ©rafen ©mbarb o. Romburg (SBibm.
£. 154). Ter Titel jur bl* 'Diaria febeint ben uriprünglitbcn jum b(* Rreuj oerbröngt ju hoben,
naebbem eine Söallfabrt ju einem füJaricnbilb ber RirAe (1434) aufgclommen mar. fDiuttertirebe
non Tbüngentbal ift mabrfcbeinlicb bie Rircbe jum bl* Rreiu in ©riacb ('koffert, Urpfarreien SBürttem*
bergS, in ben ölntlern für mürttemb. Rircbengefcbieble 18«9 n* 2Pürtt. Sierteljabr^b* 1885, S. 288).
Ter ^fnrrfab lom früh an ba? Rtoftcr .Romburg. 1255 ff. (nach anberen 1.320) mürbe bie Pfarrei
bem Rlofter einuerlcibt (SBibmann S. 178). Ter ^farrbof mürbe on ©belleutc oerlieben.
Um 1434 entftanb eine SBallfnbrt ju ber munbertbötigen fDlnria mit bem ^afen, beren —
beute no(b oorbanbene» — Steinbilb im Gljörlein ber Rircbe ftanb. Tie Söallfabrt gab fobann
ben 9lnftob }um 3ieubau be? (fbor? in gröHeren Serbältniffen (^Bibmann 8. 212). Tie Begenbe
oon bem .^afen, ber ftcb vor ben ^unbeu eine? Sebenten v. Simpurg ^um Silb ber fDhttter ©otte?
in bie Rircbe flüchtete, bürfte minbeften? in ber 3cilongabe 1434 unbiftorifcb fein, ba bie Statuette
au? bem 14. 3obi^b>tnbert su ftammen febeint.
Tie iHeformation mürbe trob Romburg oon .t^all 1540 ff. eingefübrt (^erolt 8. 125).
?lbgegangen ift eine Rapcile bei T. (©ibmann 8. 188).
fiitteratur: 6Ieb, i'efcbreibuug be? 3)ejirf? Tbüngentbal. ^oU 1842.
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(Semeinbe !I^üngent^a(.
649
^ jungen tl)an)*t cincS ber ftattlid)ftcn ^Jörfcr auf ber ^ättif^cn Gbcne, jtoi^c^cn
ben 3!^ä(eni be§ 5toc^cr4 unb ber Sür)Icr gelegen.
3)ie Ätrc^e (9ltl. III, 'Jafel 48) i|’t cni)d§ifftg mit norgefejjtem 2ßc[tturm unb
grofjem, brelfeitig fd)lie{jenbem 6^or, an ben fic^ nörblid) bie ©afriftei onle^nt. ^nnn
unb ©c^iff Ijaben gelüöt)nli(^e§ (Gemäuer, mit (Sinfaffungen uon ipauftein; ber Sl)or I)nt
Cunbermauern. ©d^iff ift flad)gebedt; ber Sljor unb bie ©afriftei )‘inb getoölbt.
©c^iff ift no^ romanifd), bod) im 15. Snljr^unbert jum ^eil gotifc^
nmgebnut. ?ln ber S^Zorbfeite finb romonifc^e fleine SRunbbogenfenfter erhalten, uier
in einet oberen 9Zei^e, eined tiefer; unb ein uermauerte^ reidigeglieberte§ ©pi^bogen*
portal im Übergang^ftil, jmeimol ob»
getreppt, bie Äantcn audgelepit, bie
®infel befe^t mit 9Zunb[täben olpie S3afiS
unb Ä'apiteK, ober mit ©^aftringen in
©eftnlt oon fiaubfrönjen. 2)ag Sogen»
felb ioar anfe^einenb offen. Sin roma»
nifd)eö ac^tedigeS ^feilcrfapitell mit
5?ämpferauffnlj ift in ber 9Zorbioanb
innen eingemauert. @otif(^ finb am
©d)iff bie ©Übpforte mit ©toblreujungen,
bie SBeftpforte im ^urm unb einige
genftcr, beren Siitlungen jerftört finb.
‘3ln ber SZorbfeite au^en fiept man aiicp
3opnfteine, bie für eine Srtoeiterung
beg ©djiff4 beftimmt finb. ?ln ber ©üb»
loeflede einen romnnifepen, profilierten
Äragftein alg Sinfaffung für baö epe*
malige S)acpgefim§ ober bie Sretter»
oerfd)aIung beg 3)a(pfuöe§.
9ln ber Smpore oon 3in>nierluerf
ftept bie Sapröjapl 1585. Sine gebedte
Freitreppe an ber 9Zorbfeite mirft mnlerifi^; fie ftammt mopl oon 1683; bamalä
mürbe bie ftird^e renooiert (C91S. ©. 266.).
^!er ‘Jurm, ber feinen Singang oon nuRen pat ober patte, ftpeint im maffioen
5!eil romanifd), (13. 3aprp.). 2)ie Einlage bürfte auf bie 3cit ber ©tiftung 3urüd»
gepen (ll.Saprp.), in ber bie Xurmepöre für unfere ©egenb mopl nod) ni^t üblidj
maren. ©ein ‘fl Qo ber SBeftfeite abgeböfdjt, mopl natpträgliip oerftörft burep
eine ©trebemaucr. 5ln ber SZorbfeite ift eine ©eparte, barüber jmei grofee Fcoff^r»
blenben. oberftc ®efd)OR mit bem gef^meiften ^pramibenba^ oon glafierten
3iegeln ftammt aug bem 18. 3aprpunbert (oon 1683 ff.?).
5)er Spor, um 1440 erbout famt ber ©afriftei, ift offenbar ein Sau ber ^ütte
oon ©t. SOZi^ael 3u $all. Sr ift gemölbt, pat aber leine ©trebepfciler. Sennutlicp
ift baä SJemölbc erft nacptröglid) , um 1500 cingejogen morben. ?ln bag ©emölbe
be§ Sporpaupteä reipt fidp nodp ein Äreujgemölbejo(p, beibe mit 3'oifcpenrippenpaaren
in ber fRieptung ber ;^aiipta(pfe unb mit feinen 9Zippen opne Äonfolen. 2)er meft*
Z^ängent^al. <Sv. flirdir. 9<oib))forte.
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650
^[aflftfreiS. Oberamt ^)all.
Iid)e Sc^lußfteiu ift biird)brocf)cn mit einem 9J?mmIod^, ber bftlici^e jeigt einen fd)ön*
gemeißelten (J()riftu§foßt auf bcm «Sd^tocißtucß, ba§ öon jlnci ßngeldjen gegolten
mirb. 5)nö ßborßoußt b^t btei '^?cuntfenftcr mit SJZoßmerffüQungen, baä mittlere
breiteilig, bie beiben onberen jmeitcilig. bnuon ßoben gefehlte Seibungen, baö
britte, norböftli^e, einfache ©t^ilung. 5?er )cßijne 6t)or ift üerbaut bureß eine Crgel=
empöre. SJeftourotion ber flireße fteßt beoor.
ben ßborfeuftern finb einifle JKefte ron ©laSflcmätben: eine Sebeibe mit 6bn[tu§
am Äreui, ber ©runb btou unb gelb geioürjelt mit eingelegten ®Iältern; eine mit 3)taria unb
eine mit Sobanncl, bieje beiben nuf rot unb meijj gemürfeltem ©runb, ebenfalls mit innerer 93lätter»
Seiebnung. 5^ieje brei S^eiben geboren jufammen unb jeigeii noch ben Stil beS 14. 3öbrbwnt>crlä-
6ine oierte sufammengeflicfte Scheibe mit äl'appe» »• Äellberg u. a. Stücfioerf f^eint eher in bte
3eit um 1440 ju paffen. 3)ocf) geboren oermutlicb bie Dlefte alle miteinanber einer ^eforation an,
bie Don einem .fjerrn o. l^ellberg als Slaftenpogt ber flirebe geftiftet mar, unb jroar um 1440, ba fie
mit ben OilaSgemälben bet jüircl)c oon Störfenburg (lebt in Stuttgart, StaatSfamml. oaterl. ?lltert.)
oon 1435 ff. übereinftimmen; aber ainb mit einigen gleid)gemufterten 2afcln in St. ßatbarino ju .^lall.
2;ie SJtabonna mit bem ®on Sbüngenlbal ift eine altbemalte Steinfigur ber
ftebenben ÜDluttcrgoltcS, lebensgroß, auS ber erften Hälfte bcS 14. 3öbr^n»^crtS, oerroanbt ber
bl. Äatbarina in ber flalbarinentircbc ju .^»ali. SKit einem (befebübigten) .Vafen ju
leidjt eine ebcmalige iPortalbilbfÄule. $aS llinb bölt in bet ^anb einen ^tofeb (befebübigten Söogel?)
"ilbg. eine BJiömbSfigur (1859 noch norbonben, mitten beS Äonfero.).
5)er fpätgotijcbe löilberfebrcin oom .V>ocbaltar ift Iciber su Einfang beS 15. ^abtbunberts
abgebrochen roorben. 2)ie Scbnibcrcien finb 5um 2eil erbalten, bie Flügel ncrfcbollen. @S war
offenbar ein glänjcnbeS SBcrt, bem ?lltar non ?lnboufcn unb bem ber Sofriftei oon St. 3Jti(bael
JU .^lall öbidid) unb eng oermanbt. 25ie alte fjaffung ber Sebnibereien in IDletall unb lüorben ift
gut erbalten. S)ie Statuetten ftnb : IDlario mit bem ßinb, gefrönt unb auf bet 3)lonbfi(bel ftebenb ;
St. 6leorg als Sracbenüberwinber ; bie bl. Slotbarina (?) mit .tlronc unb Scepter. IDiutter
©otteS geboren jwei febmebenbe ^ngelcben mit gefiebertem VJeib, bie ißre Aironc bidlfti; unb jwei
fnieenbe unb lautenfpiclcnbc, bie ju ihren ijößen (nieten. 3luS ber iprcbclla ftammen oier 3)üften :
'JMaria mit bcm naeften ftebenben Jlinb, fie bßt «» ber 93ruft eine Öffnung für fHcliguien; SMar*
gnreta, gefrönt, mit ibrem Stacben; lieonbarb, mit Höhlung in ber 33ruft; ein jugenblicber Ü)iör»
tnrer. ?lm SDalbacbin, ber auS ncrfcbüingencn mit l'onbwerf unb 'äften (unftooll gebilbet ift, finb
bie üöoppen ber 9lei(bSftabt .^all. 9luS bcm Unterfab ber Scbieinfiguren ftammt bie leiber un«
»ollftönbigc burd)brocbene fyüHung oon oerfcblungcnen 'Jfanfen mit Sögeln bajwifcben. 9lbg. ßbriftuS
am Slreuj, oom 9(uffab, unb bemalte ©nippe ber bl* Sroucn am Jlrcujmeg, oon einem anbereu
9l((arrocrf, 18.59 in Stinatbeßb ju 2.
3n ber ffibli^en 9Banb beS ßborS ift ein bl. ©rab in alter florbbogennifebe, beren fRücf-
roanb eine deine 9iijd)e für eine iieuebte cntbölt. 2)ie »ylügel feblcn. 2er Unterbau bet 9iifcbc
ift als 2umbtt gebaebt. 2arauS ragen bie .^albfigurcn oon Sofepb «nb 9fifobcmuS, bie ben Öeicbnnm
(Sbrifti ballen. 3b« SRümpfc finb mit ber ©rabfigur anS einem Stürf gefebafft; bie Äöpfe ber
beiben befonberS aufgefebt. 9ln ber IHflcfroonb ftcbcu bie als ®anbftatuen bebanbelten flniefiguren
oon 'JJfaria ber 9Jlntler©otteS, bie ibre ?lrmc über ber ©ruft gefreujt, oon 3i>ba«neS, ber fic ftfl^t,
unb oon jioei anberen fyrouen, Slarien.
2ie ßriguren finb balblebcnSgroß, im natürlicben Sfeinton gelaffen. Sermutlicb büldj^eS
SBerf auS bem 'Ilnfang bcS 16. ^ab^bwabertS.
Silberner 'JlbenbmnblSfcld), 1734, Sef^au oon .^lall, Siorfc B.
Sortragefreuj oon $otl, gefebnibt, 9lnfong 18. 3abeb- ®ilbniS eines SfarrerS gefiel 1717.
9lbgeg. böljernc, gemalte lotengcbcnftafel oon 1677.
2eSglei(ben eines Sf. Siaper, gemolt 1764 oon bcm Sopreutber .^ofmalet S<bnürcr (loobl
SlattbiaS ^cinr. Sebn., ogl. ^ofmann, 2ie ffunft am ^ofe ber fDlarfgtafen o. öranbenburg, S. 228).
©locfcn : a) osanna heis ich in unser fraueu ere leut ich bernhart lachamann gos mich 1492.
b) Gloria in excelsis Deo. Job. Leonb. Lösch in Horspach 1724; umgegofjen 1891. c. Soli
Deo gloria 1724.
©emeitibe Sbüngent^a».
651
^ev .^»oj um
bie jlircbe
feine alte Stü^> unb
IHingmauer mit
Strebepfeilern.
*10« ^farr*
^auS ift ein male*
rifcber Sliegelbau au&
bem 18.^abrbunbert,
mit franjöfif(^)em
Salmenbad)-
?ln ber Strafe
nad) Suljborf, jc^t
innerbaIbGtter3,ftcbt
ein fteinerne^Sül)*!*
freu} aus alter 3eit>
?ln ber Strafe nach
Ctterbacb ein foldieS
mit moblerbaltenem
Sorfel, ouf ber 3}or*
berfeite ift eine nicht
mehr lesbare 3)li»
nuSfelfchrifteinfleflra*
ben, auf ber fRüeffeite
ein Schrofrt. SÖeiter
braunen, on berfel*
ben Strafe, fteht auf
einem l'tiigelchen, non
Sinben befebattet, ein
mohlerhalteneS öilb*
ftöcfchen »on Stein
in fpätflotifchen i^or*
men mit ber 3j«hrä’
}ahl 1510 unb }ioei
:iBilbnif(hcn, »orn unb
hinten , morin ein
6htiftuS am Itreuj
auSflemeihelt. 2!cr
Flurname 2oben*
roafen (®ibmann
S. 84) beutet mohl
auf ein alteS ^ügel<
flrüberfelb (roie 2o*
benhaufen, »on hleo
= -^)üflcl).
^ a r 3 c n e n.
Seiler eilten*
häufen; ?lbg. Surg
ber ?llten u. '31., auch
genannt Unmah unb
Unmuh; limpurgifche
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7t)ünQeiit^o(. Qu ttirchc. 9rei Qtlotbilbtr, um U35.
652
3aflftfrei«. Cbcromt .Oall.
*t!icnflleute , nac^inalä fallet ij.’atrijicr, 1228 1861 bejeußt. SSappen: ». 'JUberti I, 44. 5)er
53urflftabel mit Sec ift icit 1481 im 93cfi^ be* Spitals ju ^aH. (jrbcjiten ift ber Suvgbüßel
jamt bem breiten Üöofiergraben, ber ein SSicrerf biibet. ^ie SoßC non ber Stiftung ber Stbuppoeb*
fapetle ju $all al^ Sübnemerf btirrb einen llnmub, uon ber bamit jufammenbängenben 3^)^'
ftörung ber önrg ?(. biirrb bic ^)aller unb ber neuen ©ebnufung, bie ficb ein Sruber biejes Un*
mub bann ju ?l. erbaute, f. bei Sibmann S. 213 f., ^)crolt S. 85.
Söcilcr Ctterbacb: ?luf ber SJiarfung 'Jicibeugräber (@leb).
SCßeitcr 'JiamSbarb: ?lbg. 23urg ber Somparter u. %, fo genannt, loeit fie mit ben
ftaufifeben ilönigcn in fönipften (SBnltcr v. 1187 ©raf uon Siena); urjprungticb fom»
burgijebe ÜJHnifterioIen.
5^ie Stelle ber SBafferburg ift nod) erfennbar; am Öftli(bcn Snbe be3 5Öeiler& : runber, einft
au4gemauertcr ©raben, innen eine ummauerte 2>ertiefung (^'iaujer a. a. C. S. 68).
!Iie ®urg mürbe nach ben .^taller Gbronifen (.t>erolt S. 86; SBibmann S. 113) im Stäbte»
frieg um 1450 uerbrannt.
SBeiler 23c inan. 23eim fog. Streitbujeb ftanb eine 23urg berer u. 23., bic im 18. unb
14. 3abrbunbert uorfommen; ein 3™t'fl ber 'JÖliniflcrialen u. ®iclriet, au^ in .^laU eingebürgert.
2Bappen: 5Jrei rote iHofen in filbernem f^elb mit grünem Cuerftrirb in ber 3)Jitte: ^elmjiet ein
S<bman ('Bibmann S. 84 f., .perolt S. 85 f.; 0romm u. 23ouer, 23ielriet mit SBeinou, Bürtt.
(ganten 1848, 29 ff ).
2luf ber SJiarfung abgegangen (roabrfcbeinlicb) : Beiler .^ilgartSbrunnen (C^2). S. 311).
23eiler Bolpertäborf: 2lbg. 23urg. 2)ic SRitler u. 2B. um 1215 (2Bibcl, ^obcnlob-
Hirdiengefcb. III, S. 37) maren ucrmutlicb ®ienftleutc ber .^ierrfebaft löitrict. 5öurg|telle unb
2Bappen unbetannt.
?lbg. 23urg Silricb auf ber bcutigen fUJarlung 2Bolpert3borf.
SJie ^terren u. 2). (1085—1222) gebörten bem boljcn 2löel, mabrfebeiulieb bem Stamm ber
©rafeii uom Bulad)* unb ilocbergau an. ^nupterben ber ^^pnaften u. mürben um 1220 bic
Sebenfen n. ßimpurg, bic in biefem 23cfjb bic ©ruublage ihrer 'JJiacbtentfaltung an ber Sübmart
ffhranfeng fanben. SJic 23urg gehörte ju ben ülteften bc3 Sonbe«. Sie lag am Unten tHanb be§
2)öblerfbal3, oberhalb bc3 BeilcrS Gröffelbacb unb bchcrrf(btc ben Übergang ber Sanbftrafjc ."Öull—
3l4hofen— 6rail§heii« unb —Rotenburg. 5)er 'Jtamc fdicint nicht uon bem bc» SlühchenS her'
jurühren, fonbern uon Sil = 2)cil, mit Sejug auf bie felfige Scfcbaffcnhcit ber 2halmanb?
(B. 23ih. 1889 S. 186). Über Sputen einer uorgefcbiihllitbeu Siebclung ober 23urg i. oben S. 483.
^eutc ift bie SurgfteUc uon hohem Bnlbc überma^fen. Beiter braupen auf ber .^»ochcbcnc
sieht ein gebogener Slbjchnittsmall quer uorüber, ber uorgefchichtUd) fein mag, ober hoch früh«
mittelalterlich.
2lbelbert u. 2). tritt 1085 in baS Ätoftcr ytomburg ein unb übergibt bic h<>lbe Surg (oppi-
dum) S. mit 3»behör (Bürft. Urt. I, S, 895). s7omburg muh feinen Surganteil halb mieber
uerfouft hüben, (über biefe§ lyrcihcrrengcfchlecht ugl. Bürtt. 3«^rb. 1848; B. 5r. 1848, 29. 1850
S. 110 ff.; Bürtt. Siertelfahr^h. 1888 S. 58)1., 128 ff.) Um ihr ©rbc ift mahrfcheinlich ber
9tcich3frieg 123.3/34 entbrannt. IfS mürbe bann geteilt sroifdjen ßimpnrg, Itrauthcim unb ^)ohen*
lohe. Sie Scheuten u. ßimpurg fehlen in bic Surg eine Biniftcrialenfamilie, bie ftdi bonn u. S.
nannte. Bappen mie u. Seinau (u. 2llbcrti I, 3lr. 211).
Sie Surg tommt 1285 burch Stauf uon Simpurg an bic 3tei(h§crbfüchcnmcifler u. fRorben«
berg unb Dtothenburg. 6iner uon biefen nahm nach 1350 bie auä uertriebenen Suben seit«
meilig in bo3 Stäbtlein ©. auf.
Sie ^üchenmeifter uertaufen bic Surg 1359 an .^ohenlohe«Srauncct, ba3 )“ic aber 1386 an
bie Gbetharb'Shilipfe s« •t'üU nerpjflnbct. Siefe müffen bic Surg an bic Stabt abtrelen, bic fie
eigenmächtig, ohne Suftimmung be§ (Sigentümerä unb bc§ Dberlehen§hcrrn (ber Stronc Söhmen
feit 1350) fchleifen löht unb baburd) in einen iProscp unb in bie IHcicht'acht tommt. Sic Stobt
roirb 1390 alS rechtmafsiger 23efiher anertannt. Sie Serftörung ber 2)urg gejehah nach ^crolt
(S. 84) unter 2lnmcnbung non 2^uluer. Sie 23urgtapellc |um hl- Ulrich, bie s»ir 2Jforrei ÄeinS«
berg gehörte, mürbe 1445 aufgehoben, bie 2Pfrünbe on ben ©corg^altar in St. Bichael su C'iall
übertragen.
@ciiieinbe ÜbrigS^ujcn. @eineinbe Unteiajpac^.
653
^ie jroci mittelülterlicbtn Jöiirggräbcn, beibc gtbogen, finb au§ bern gebroden. 3Im
.^)aiig bei? ®urg^ügelS liegt ein J^ürgeroönbftein mit romanijcbem profil unb 'Jlblauf.
^cntein6c ’^ißvtgö^aurcn.
Ubrig?^aujen, ^orj auf bcr ^^oc^cbcuc linB be§ Äo^crä, an ber Saiibftrafee ^aü—
öfitingen. Seit bem 16. ^ofF^untiert l^älliftf). Slird^licfe giüal »on Untevmünf^eim. 1743 3uli
6. Sreffen jmijc^en ölterreicbifdjcn ^ujareu unb ^ranjofen.
ßu. S^apcKe unbefanntcii 1515 erbnut, nnd^ ?lb^
bruc^ beS alten ©ebäubeä 1811 crlueitert. ßborbogen runb, öieüeidjt nodj r£>mnni)dj.
SBanbtnbeniafcI, nid Slifd^e mit einfnd)cr fbiitgotifd)cr Umralimung. 3)rci ©loden
öon 1885.
^nr^ellcu.
Seim SBciIct Sra^bad) ©puren ber bäUif^en öanb^cge. ßin fog. Sanbturm an ber
Strobe mürbe 1819 abgebrochen.
3m SBeiler Hupfer fteht ein ftatllichcä SauernhauS non 1781 mit gefchnihtcm 3tiege(mcrf
unb höbf^em 2hürgcfteü im ftcinernen Unterftocf.
öWmciitöe ’gtnfex'af'pacß.
2orf Unterofpadf): 9lbg. Surg gleid)cn 5lamen§, am ©ichholj, einer Slnhöhc über ber
Schmerachllinge. 3«it 'Jlbgang'o unbctonnt. 'Dtan fieht ic^t noch ©röbcn (®n«elin ©. 274).
5)ie urfprünglicheu Herren o. 31. im 13. unb 14. ^nh^bimbcrt führten im SBoppen jmeimal
eine 3lfpe (d. ^Iberti I, 3lbb. 89). 3)ic fpiUcrcu .'£)erren o. 31. genannt 3)tHller, nach ihrem 2Bappen,
einem 'JJlühlrob, jchcinen ju bem (Scfchlccht bcr ©picbe o. J&ertlin^borf i\i gehören. ^?er Sehtc
biefeS ©efchlechtv, f 1549, h«t Pch i» i>wr^ firchliche ©tijtungcn oeremigt (3lnbau an ber
S^önthaler Hapelle, 3ntartafeln für St. 3ahö>m unb bie Schuppachfirche). (5r blieb bem alten
glauben treu unb fuhr be^halb au4 .^all nach 33rauu4ba^. 33egraben mürbe er in Homburg
(§erolt ©. 82, SSibmann S. 60), mo feine ©rabfdhrift miebcrgegeben ift.
^nr^cÜcn.
Höeiler (Sougdhonfcn: 5lbg. Hapelle jur hl- 5lnna (1515; C3l®.).
2B. Herlemecf (unernürter Crtlname, ogl. Sflrtt. S8icrteljahr*h- 1884, S. 221). 3lbg.
auf bcr heutigen SlJarfung, am redhten 9lanb bed SBühlcrthol« , oberhalb ber Stühle 3teunbronn:
3)urg .^ohcnftatt (.t'oufcr a. o. 0. ©. 60 unb ©melin a. o. C. S. 317). ®ie Cberamt«*
befchreibung leugnet febe ©pur. finb aber brei 3)urghügel, Stefte eines runbeu 2urmeS, bie
Proben, ein hohler Ihorroeg unb ein S^horgemäuer oorhonben. 3Bibmann (©. 78) unb $erolt
(©. 81) befchreiben baS SSoppcn unb geben aucl) 3leunbronn als ©ifj beS ©efchlechteS an. Dlitter
0. tommen im 18. unb 14. ^ohrhimbert oor (o. 3llbcrti I, ©. 338); ober pe gehören %.
nach ^>. im 031. 3lalen, mo auch ein 3tcubronn nahe bei 4). liegt. 3lach ©melin (a. a. 0.) foll
bie IBurg »on .^erjog Öubmig oon SBaoeru (1431) scrftört morbcn fein.
^farrtoeiler Obcrnfpnd).
. 2?ie Hirchc jum hl- Hilian ift als ^farrfirche eingcmeiht i. 3- 1221, laut Urtunbe, bie beim
3lbbruch beS 3lltarS 1680 gefunbcn mürbe, angeblich mit einem öilb beS hl- Hilian jufammen
(0313). ©. 277). Sic ift aber mohl »iel früher, oiclleicht fchon um 750 gcgrünbet (33ofjert). 5)er
3ßfarrfah mürbe 1469 non bcr .t)crrfchaft töebenburg an Hloftcr 3lnhaufen (031. ßrailShcim) ge*
fchentt unb tarn fo bei bcr fRcformation an ©ronbenhurg. iHcformation 1583 oon ®ranbenburg
aus. 5)ie Obrigfeit hatte .^»all. Urfprünglich gehörte bcr Seiler jur ©urg 3ljpa(h. 2?orfbranb 1634
nach ber Sörblinger Schlacht.
654
^^agftfrei«. Cberamt
Gin Sölbner^auä ju D. ift abflebüöet Hi«b bejc^ricben in bem iSJerf übet boe Xcutft^e
^auetn^auS (1906), iBürttemberfl 2af. 6, 2cft S. 296 f.
i^fiirrbauä i)on 1766.
Go. i|ifatr(trcbc $um l^l. Äilian, erbaut 1221, nnebcr^etfleftcllt 1680, erroeitert — im S^iiff,
nüd) ßfinße unb .^öbc — 1756, bat uom ronmnifd^eu Urbau noch ben 2unn, jußlci(b urtprünglicb
Gbor. S)cr Gbor ift ungcmölbt, uieUeid)t erft feit einer 3erftörun0. Gborbogen runb. 3« ber
Cftroanb ein fleine§ 'Jiiiiibboßenfenftcr. 'Jütten StodiucrfSflurtcn. 3m obcrften alten Stodroerf
3roilIinögbogcnfcnflcr, jebt mit Steinpfeilern ftatt ber 3roifcbcnfönl(ben. Utfptünglicb batte bie
Üircbe (nad) einer filteren ^farrbefebreibung) nur eine 2ür; 1617 mürbe eine imeite am Sd)iff
ongebro^t. Satrifteitür im Gbor 1583. ?lltar, flanjel unb Crgel übereinanber aufgebaut, unb.
'flltargitter , .fjolj, um 1756. ©loden: mittlere: anno domiui MCCCCLXXVII jar [1477],
Goangeliftennamen; grofte: SOLI DEO GLORIA MDCLXXXXI [1691]; flcine: Jeremias Beihinger
zu Langenburg anno 1614. Ummauerter ilircbbof.
?lbgeg. 3lllarfd)rein mit Statuetten oon 'JJJaria unb jmei anbern bl- Sungfrauen, uor
golbenem Jiiintergrunb ; fy^äßel innen mit bemalten Dielicfbilbctn oon ^eiligen (Sebaftian u. o.),
auben gemalt (St. Statbarino n. a.) ; oben Statuetten oon St. fiilian unb feinen beiben 'Eiafonen
elften be4 .Qonfero. non 1859).
äDeilcr Cberftbcffad): 'Jlbg. ©urg unbclaunten 3lamen4 unb GigentumS; nörbliA auf
ber .^fibf 0i'öf> IKein^berg, auf einem ©ergoorfprung reebtS ber ©übler, unterhalb ber Sdimeratb*
jnünbung. Grbalten ift ein Heiner ©urgbügel unb an ber Oftfeite ein ©raben (.^»erolt S. 83;
SÖibmann S. 80 f.; .'panier a. o. 0. S. 61). 2buma4 nennt notb befonber« ein ©emfiuer, runb
roie ein 2urm. ©ielleicbt cin§ mit bem Sib ber IRein^bcrg (f. unten).
• Seiler Stcinbfidjle: Hbg. ©urg Kli ngenf eU, auf ftcilem ©udet in ber ©abel jmif^en
ben Illingen ber Sebmeraeb unb eines Seitenbaebs, jebt oon ©iooS unb Salb flbermuebert. San
ficbt noeb tiefe , auS ben Reifen gebrochene ©rfiben (^iaufer a. a. C. S. 138 ; .fperolt S. 89 f. ;
Sibmann S. 103; ©melin S. 528). 2)ie ©urg mar im 13. 3«br^- »an Gbclfreicn, eine? 3™c'9^
berer o. Stroutbeinu©Of berg (o. ?llberti I, S. 407 ; Sürtt. Sranlcn VIII, S. 170, 468 ff.). Später
nannten fitb ban'acb babenlabif<bc ‘3)ienftmannen auS ben Käufern u. ^Inbaufen, 9lorbenberg unb
©ellberg OlBürtt. [yranlen III, S. 98). 2)ie ©urg mürbe 1381 oon ben ”»it liift ein«
genommen unb ierftört. S^er ©urgftall mar bis 1594 im ©efib bcrci o. ©ellberg, bann ber Stabt ^all.
^^cmetnöc '^KntcrmünfiBcxm.
^forrborf Untcrminifbeim.
Sobl eine ber frfinlifcben Urfiebelungen , mit alter ©farrei, bic ficb meit über ben Cbm*
molb unb bic Salbenbiirger ©erge unb oueb über bic bäUif<bc l^bcne öftlicb oom floeber erftredtc
bis an bic ©renjen ber ©farreien Cbringcn, Hircbcnfall, IZcobfiebel, Stödenburg. %ex bl- flilian,
menn cS ber urfprünglid)e 2itel ift, jeigt aber eine ©rünbung bcS ©ifebofS oon Sürjburg an,
alfo nicht oor 741. S’ör 4 oon Sünfbeim abgc\meigte ©forrcien (©ailenfir^en, ©ottmoUSbauRn*
.ttofjfelben, IHeinSberg) mürbe bie bifcböfli^c ©farrfpnobe b«m abgcbalten Ct)erolt S. 407). ')lu^
Gtlacb ujib Jüngentbal febeinen oon S. abgejmeigt. 55n§ ©atronat fam bei ber Stiftung beS
fllofterS ©olbbacb oon Ciobcnlobc borlbin unb fiel bei ber Deformation mieber bf*>a* Defor»
mation 1541 oon .^tall anS.
Duf einer ©urg rc^tS oom Uoeber fab in bobenlobifdjem lieben ein 3»aci0 ber Ditter
<55ienftlcuteV) o. Sdteffau, ber fi^ o. ©i. nannte (1216—1505). 3bf Sappen mar ein Schiff
mit Duber, rot in filbernem 3elb; ouf bem ^lelm jmei filbernc Dobre mit oicr fdtmai-jen f^ber*
büfeben. ?luS ben liömentöpfen, bie junfiebft als Sebniberei gebadjt, bic SebiffSenben jicrten, mürben
fcbliebli<b ja>fi if« Schiff bodenbe golbcue Sömen (Sürtt. [yronfen 5, S. 416; 6, S. 471; o. ?ll*
bcrli I, S- 529). ©rabfteine in Sloinburg. (©gl. ^'erolt S. 75ff. ; Sibmann S. 67 f.; Ober*
amtSbefebr. S. 828 f. ; ©melin S. 826 ff.) 2)ie ©urg bef4>reibt Sibmann als „baS bo(h türnlin
febier ju oberft beS fledcn, jebunber ein baurengut, baS bic groben bi»l>c« ua<h ti«f hat unb febr
bid im gemeuer unb im bau noch". GS mar ein fogenonnteS SafferbauS.
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©enieinbe Untertnünf^eim.
655
Ter Se^te be$ @ei^Ie(bt^ d. W., Ulrich, gejefjen }u ^all, an ber 8cbuppacb> nerftorben 1507,
mar ein reifer 6onberling. b<i^ namentlicb bte S^uppacbfirdbe ju ^all befcbenft (^erott 6- 75,
109, 171 ; äÖibmann ©. 63, 67, 214).
Tie :ü3urg mar b»l^enIobi)cb Se^en, rcabrjcbeinHc^ au4 beni @rbe uon SHrictb* Sie mar
burc^ ©rbflanfl 1361 oon ben o. 3H. an bie gelbner n. Stetten übergegangen. 1408 mürbe ba§
^eben an einen Senft übertragen. iBon biejer Familie fiel baS IRittergut bei ihrem ^uSfterben
1802 an ^obenlobe'^ngelfingen beim- 2Öafierbau4 felbft mar jur 3«it 23ibmann4 (S. 62)
bereit« eingefallen. :$)lm ©arten mar ein „luftiger örunnen", ber fog. Dlitterbrunncn erbalten.
©in neue« Scblöbcben, auch al« SBafferbau« bejei^net, erbaute an anberer Stelle 1615
(fflibmann) ober 1612 (4>erolt) ÜJlel^ior Senft, laut einer ^njcbrift über ber ^au«tbür, bie 2öib»
mann anfübrt (S. 68). Ta« ®ut, normal« Sauerngut, mar frei eigen, bcm trüber ü)lelcbior«,
'J)li(bael gejcbenlt oom 9?at ju ^all. 1543 trug ber ©rbe, um bie ^»alier ju ärgern, e« an .^oben«
lobe JU Heben auf (.^»erolt S. 258).
'Jlielcbior Senft ber ^Ite mar Hiebbaberlünftler in ber iBilbjcbniberei unb f^müdte bie ßircbe
JU IDl. mit einer fcbönen ^(tartafel (Senftenbiub, bei ITolb ju Verölt S. 76).
T)aS T)orf Un*
termünfljciin im Sto«
d^ert^al gemäl;rt ein
ftattlid^eS unb an^
mutiges 93 ilb mit f einer
langen ©trafeenbrüdfe,
feinet groben SJZü^le
unb feiner boc^tür*
migen irc^e, eingefaßt
oon Rappeln unb ge»
fc^mücft oon einer
alten, ftoljen iJinbe
mitten im T)orf. T)ie
ÄO(^erbrü(fe, ein
©teinbau oon 1574,
mubte 1904 ertoeitert
loerben, toaS in mo»
bemer 5Beife unter tciltoeifem Grfaj^ bet ©teinbrüftungen burd^ ©fengitter gefd^e^en
ift. T)ie SJiü^Ie, 1672 erbaut, ^at im 9JZn^lraum eine alte 93alfenberfe. SSirtS»
fd^ilbarme 5. ®rüneu Saum, ©pätrenaiffauce, unb 5. Tiraube, 9iofo!o.
Die Stirere ift 1788 neu gebaut, bis auf einen Deil beS DurmS, ber alS 61)or
311 einem romnnif^en unb gotifc^en ®ebäube gehört bot unb mit mächtigen ©trebe«
Pfeilern oerftörft ift. SBanbnifcbe als Dabernafel. 9lltargemälbe SfoolS Opferung. 9Iuf
bem .^rt^bof» beffen D^or erbalten ift, ftebcu an ber Stirdbe mebrere ©rabftine im tlaffi»
jiftifeben ^opfftil öon 1787, 1789, 1809. 9SanbtabcrnarfeI, fpötgotifd), einfad); 9lltar»
bilb, Ölgemälbe anS bcm 18. Sabrbunbert; Opferung SfaafS, ohne Äunftwert. ©loden:
a) osaiina heis ich u. f.lo. oon 93. Sadbenmann 1508; b) a. d. m.cccc. XVII luc
as marcus mattheus iohaimes. SfJcliefbilbcbcn ßb’^ift“^ om 5heuj; c) 9Jamen ber
©oangcliftcu in gotifeben SWajuSfeln; d) ohne ©tbrift(?) (nid)t 5ugänglidb).
Das 9iatbauS ift ein übertimd)ter gadbroerfbau mit gefebnibten ©dpfoften:
mönnli^c unb loeiblicbc Drägerfiguren alS fermen mit oerfcblungcncm DoppeIfcblDQn3.
(VcQcrSburg. £agep(an.
G56
:^agfth;eiS. Cberamt $aU.
2)a§ ehemalige ©cnftenfc^IöBci^en öon 1515 ift ein unfd^cinbareg, ©tein=
^aug, jc^t 9trnien[)Qug ; bie ^ofmauer ift obgebrod^en.
2tin unteren @nbe bed JJorfS fte^t bie JRuine einer Leiter; neben einer
anberen Leiter, bie no^ im ®cbraud§ ift; beibe maffin gebaut unb malerifd)
non @rfc^einung.
^aräcltcn.
Seiler Waagen:
?lbg. uroci ®urgen,
bereu Stellen noeb Sib»
manu (S. 70) fab* ©•?
gab au(b iwei ©ejcblecb*
tcr, ober
@ejcble^tA, bie ftcb o o n
^agen nannten; ba«
eine mit bem 3unamen
Stbneemafier, ba§ anbere
©leicbcr (Glycher) ober
fiacber, ÜJeeber, ßöcber,
ßcebner subenannt. ^ic
Sebnecroaiier bal>c»
fi^ in ^'tall bureb tireb'
liebe Stiftungen neremigt
(^ofenlapcUe, Sebön*
tbaler jlapcUc, ^ag*
balenenfapclle im 2urm
non St. 9){i(bael). tSrab«
ftein bc§ Seij Sebnee-
maffer , DieiebMcbultb^i'
ben (t 1409) an St.
3)ii4ael. Seitcre @tab*
fteine non biefem @e<
jd)le(bt fab Sibmann
bei ben ®arfübern. Sap-
pen : n. Sllberti II,
9lr. 2604.
5)ic Sc^er, bie
glei(bfall^ tHeieb^jcbult*
«CQciibutg bei Untermüntbelm. «Binterbilb. beiftcn Ullb St&btmeifter
ju .ßiall gcftellt haben,
unb imar febon im
14. 3abrbunbcrt führten ba«felbe 'Sappen (n. ?llberti I, 9ir. 1608). 9Jacb Ibunjo^’ 3lbfcbrift non
Sibmann (S. 70) führten bie ©lei eher ein anbere« Sappen, mit jroei gefrcujten 'teilen, roa«
jum Flamen ßad)er ju paffen febeint. — ®eibe ®urgflellen finb bf«te unbelannt.
ßinbenbof mit 9t ui ne ©eperdburg. ^er ßinbenbof bi^b fiüber ßinbenau.
9litter n. ßinbennu 1271 u. 1287. Spftter war ber .f»of nerbunben mit ber ©eperSburg; unb
jwar als bobcnlabiftb ßcben ber ©euer ober ^elbner au« bem ©efcbleebt n. ©ailenfirtben (14. 3abr*
bunbert), bann ber n. ÜJtünfbcim (15. 3abrbunbert), ber ©üjcbler (16. 3abrbnut*«i0 / ^bler
(17. 3abrbu»berl).
3;er ßinbcnbof jeigt mit feiner :)tingmauer unb feinem fteinernen SobnbauS, beffen hob«
©iebel mit Sufcbelauffüben gefcbmücft finb, b^ate no^ ba« ehemalige Sdblöbeben. Über ber ;£)au«tbür
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@<meiube Uiitermünf^ehn
G57
fielen bie SÖappen oon 4>on§ Cubro. 2lbler ja Unterlimpurfl unb 9lflneS, geb. Scnfftin o. Sul*
barg, mit ber 3a^)r§jabl 1611.
(HcQcrlburg. Don Cgen. Cucifc^ititt.
Scblo^rainc ®epcrdbarg (3lbb.): 2!üS Scblöfetbea luor ein a^tedigcr ©obntaim bc3
11. 3<tbr^i(iibert>:', amgeben poa einem tleinen ammaaerten ^arg^of mit meuigen ^icbengebäaben,
'$aulud, Senfmälec aub mürttrmberg. dagfttrcU. 42
658
3agftfrei8. Cberamt ^aQ.
bec auf einem gan} fd^malen ^ergrüden gelegen, burd) einen Ouetgraben oorn unb hinten gefdbübt
root. 3)obintcr an ber 2Beftfeite ©puren einer ©diilbmauer mit Xbor. 5)et SBohnturm roar in
feiner ganzen liebten (Srunbfläcbe unterfeUert. ;^n ber fDiitte ein runber ©teinfodel ffir eine |)oU<'
fäule. &ibgef(bob bntte eine grobe ißforte (nieUeiebt nidit urfprüngli^) unb ganj f^mole höbe
©(blibe* fRaudbabjug nom Jtüebenberb; 9tefte einer äBenbeltreppe. erfte Obergefebob bntte
jebmale ©d>artenfenfter , in 9Ufdien mitS3änf(ben an ben ©eiten, ©puren eines HborterferS. 3)o5
jmeite Dbergef^ob gröbere ^ieredfenfter, neben Heineren, bie nielleicbt bie urfprfingti^e Hntage
oertreten. trüber fab nermutlieb ein Obergeftbob non f^a^merf. @emöbnIidieS @emäuer ; mebrfacb
reftauriert. ^aS @an}e mehr ein Suftfdlföbdien mit ritterlicbem Hnftrid) als eine Surg. ^odl
trögt bie Heine fRuine, bie ber SBatb }u erobern im begriff ift, nid^t menig bei )u bem romantifdi'
ibpQifcben fKeij ber ftillen ^bnl*
febUnge, bie ber kodier bort oer'
folgt. (SgL ^aQer £agb(. 1892,
^an. 81.; @erman, 2BaS bie
©eperSburg fitb erjöbti/ 1905.)
Unter ber tBurg sieben fitb Sein>
berge b^nab. S)ort ftebt aud)
eine alte Jtelter.
9ia(b ben Malier @bi^O'
nilen (|)erolt ©. 73, fflibmann
©. 63) foll im 3ob>^ 1391 bie
©eperSburg erbaut fein non einer
tJrou Selbner, geb. ©eper, in
einer teuren 3®*t, um armen
Seuten tßerbienft su nerftbaffen.
Sielleitbt loar eS nur ein SBieber*
aufbau unb ftanb fd)on norber
eine 0urg ber n. Sinbenau bi^r.
©ie ipar bobenlobifd) Seben, aber
mit öffnungSredbt für bie Roller.
SJie 5ladifommen jener fjrau
hätten lange 3eit barin gemobnt;
bann fei baS ©dilob bureb Beirat
■ I ^ ^ ^ I an bie n. ÜJiünlbeim gelommen
Q ' /o ^ jom^ unb fcblieblicb on ^obenlobe
eu^iourg. aaae^ian. beimgefallen.
3m Sauemtrieg, nad)
bem lätberli^en Treffen non
©ottrooUSbaufen biente bie ©epevSburg fifubtigen dauern als 3?erftcd (^erolt ©. 284); fie roar
alfo roobl bamalS ftbon IRuine.
SBeiler ©u Iburg: 9iuine ber gleidinamigen 3) u r g (?lbb.). ®ie 93urg foll burdi fahr»
läfftge SöranbftiftJing (1543?) serftört roorben fein (SBibmann ©. 69, 09U8ef^. ©. 287). Um 1622
roolltc ber Üleuenfteincr 3)ogt ^pfo fie roieber aufbaucn (OS®.), rooS ouS ber Sbft^t geroorben,
ift nicht befannt. ©ie roar bobenlobifdh Sehen, meift in ®efib ber ©enfte, nad> beren Sbfterben
1802 fie beimfiel, ©in 3''>eig ber Familie nannte ftch in neuerer 3eit ©enft d. ©ulburg. ®ie
©brouiften (^erolt ©. 74; SDöibmaun ©. 68) nennen alS ältefte Sefipcr ber ®urg bie ©ulmeifler
SU §all, bie fie »on ben ©enften unterf^ciben. Ülach ber Überlieferung ber Familie ©enft felbft
(J?olb sii $erolt ©. 74 f., ©melin ©, 138) roar fte ein 3mcig ber ©ulmeifterfamilie , gegrünbet
non SBoltber (t 1348). ©melin erflärt biefe ©ulmeifterfamilie als einen 3>®eig ber u. ftünselSau.
2)üfür fpridht bie 5iBappenglcidib«it (Schrößballen, ogl. o. Slberti 'llr. 2707 mit Sr. 1542, f. auch
bie Sbb. oben ©. 543). ®on biefer Familie u. Ä. ift bann eine anberc su unterfcheiben, bie ftch auch
». ®raunSbach unb bie ©tolsen nennt unb einen fchräg geteilten ©diilb führt (u. Slberti Sr. 301,
ogl. oben S. 680 : ©rabfteine). Such bie ©ulmeifter o. 2albeim buben mit ben ©enften nichts su tun.
@emetnbe Untermünf^eim.
659
Sulburg in ber Sage t)on ben Sieben ^Bürgen auch ba^ StabtbauS ber Senften bei ber ^enferS«
brüde }u ^all. 3^re f)auptftiftung }u .pall rcar bie J^apeüe im Scböntbafer ^o| (1865). @i(g Sen|t>
tuDau. (tu. SiidK. ültacfrijrrin.
ber 1510 Stöbtmeifter mürbe, bot 119-1 ba? grofee 5acbmerf4giebelbau§ in ber fledengafjc (oberen
^errengaffe) crboiit. ^ie lebten Senft o. Sulburg faben im Scblob J« 3)labeiiba(b.
«JiU4iüUjq»K «iq »Ip»!« ’a® nonni
660
^Qflftfreis. Obcramt
SBeiler Cbermünf^eim: 31bg. ähirfl
bcr Siittcr o. 'DÜinfbeim (j. oben). 3ii ber
.^»auptftrabe ffebt ein alter nialcri{rf)er 3'«^'
brunneu mit pierecfigein Itranj unb @a(gen
non Stein ; ber Cuerbalfen oufmärtS (jcic^roeift,
uon 1776. 3ln ber ©irtjc^iaft jur Hrone eine
böljerne 'lafel mit ge)cfanibtem Höappcnbilb
einer 51anne, um 1750.
^emeinöe 'gtntcx'fontBetm.
^fatrborf Unterfontbeim.
Xer CrtSnamc {= Sübbeim) bejiebt ficb
roic ber pon 'iöefi^eim auf Stöcfenburg. 3>cü*
bergifd) bann l^Allijcb. j^iv<blict) f^ilial uon IBü^Ier«
tl^ann, @Qmanger ^latronat^; mit Itapelle 31Ucr*
beiliflen. Slaplanci 1347 flcftiftet (C3(.*iö. ©U«
ronnflcn, S. 550), 1446 al8 Unterpfarrei bC’
}eicbnet. 3)hitterfird)e uon Oberfontbeim C31.
(5}ai(borf. IKcformation uon ^all eingefübrt, bem
1618 uon ©Qmanoen ba4 ©j'amination4re(bt ein*
geräumt mürbe, '.pfarrbiicblein, angefangen 1647,
mit 3ioti\en über ©rneuerungen ber Uirebe 1683
unb 1761. 3(bgegangen ift an unbefannter Stelle
ein tHitterüb ber ^äfner u. Soiitbeim, feit bem
14. 3äb<^biinbcrt and) uon ScbmöHbronn ge<
nannt. SBappen: u. 31lberti 2687.
2'ag !£orf liegt maleriic^ am 516-
f)ang bc^ 5öüt)(ert^alg ; bcr Stirc^^of mit
ber Sl'irdjc, mitten im ®orf, ift all 2er=
raffe l)ocr) nufgemauert, iiod) öon ()ol)cr
SKauer mit ©c^ießfc^arlen unb überbedten
Pforten umfangen unb all f^ricb^of be*
ilirc^e flcin; einfei^iffig mit 6^or»
türm. 2?er gebrnngenc 'Jnrm b^t ein
fc^lanfel ^ijramibcnbac^ mit ßeiftenbrud),
gebedt mit grnnglnfierten
OJrntjicgeln mit 5trabben. ßJrobe ©lode:
osanna lieis ich. in unser frauen er
leut ich. bernhart lachmann gos mich.
1490. S^iittlere: ©üangeliflcnnnmcn in
5}?ajnlfclfc^rift bei 14. 3al)r^imbertl.
5ln ber ©nbfeite bei Sdfiffl ein roma=
nifd)el ^hmpanon mit oertieftem öalb«'
runb in breifad) abgetreppter llmral)mung ;
barin ergaben anigefpart in rol)er
nnng ,'Sonnenfd)eibe, lateinifd)el Slrenj
unb ilionbfidjcl. Drgelprofpeft, meiß mit
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Qiemeinbe Unterfoiit^eim.
661
Zudau. ttldner tlltaric^rtin l.VJO. Cffrn. (Stuttgart, Stoatfefammlung oatrrIänbi((t)cr SItrrtümtr.)
@olb, ©til SouiÄ XVI. S^iff ein fIcincS fteincriic^ ^oteiibcnfmal mit erhabener
Jigur einer 9}Zatrone, bic oor bem .Slru^ifij fnict.
SSeiler .^taufen: @^cmn(ifleS iWittcrgiif, unter Seben^benrliibfeit uoii'^telfenftcin, natbuial^
.Slurbatjcrn, im töcfitj ber o. ScUberfl, jpäter ber Stabt .ipall, julctjt ber irärftinropftet ©llwaiiflen.
teilte @ebäiibe non ^bebcutitug.
662
^aflftfreiS. Oberanit
Seiler Ummen f)ofen: öurfl, ouf ber ^)öl>e
flegen Untecjont^eim, fpurlo^ nerfc^jinunben. OrtSabel
11.— 14. 3ia^r^)unbert. StottliAe SBaiiern^äiijer.
Gemeinde 'glttcn^ofen.
$orf Utten^ofen: 3lbg. ftopeüe jum ^1. Sigmunb,
1519 mit Seffen befti|let. ©r^olten ift ber oieredige 6^or,
mit ie^r ftarfen Säuern, j. Z. non Sucfelquabern. 3n
jeber Sanb ein fleineS ©pi^bogenfenfter. ß^orbogen iU'
gejpibt. 'Oiippcnnebgeroölbe mit einem Sc^Iulftein. Um
1400 erbaut, um 1500 umgebaut (im @eroö(be). 1741
^orfbranb.
SBcilcr Xullaiu 3m Äoc^ert^ol ibl)Uif(^ ge=
legen. 1843 befonbere (SJemeinbe.
Sonng. 5Hrd§e, ®on ©t. Urban ju
$att, bis 1683 öon ^Seft^eim; ehemals ÄapeÜe
jum SBoIfgang. kleines gotifd^eS ©eböube non
1476 (3n|‘d|r. an ber Seftpforte). S)ic SBeftpforte
ift fpipbogig unb gefehlt. ?fm ©ad^fimS ber ©üb»
feite fiept man einen 55rebS auSgemeifeelt (£in
2Üirmdpen, als Sacpreiter in fJadplDerf.
3Utarfcbrein beS ^ocpaltarS, flein, rei(b oergolbet.
3m Scprein Statuetten non St. Soljgang unb 9UfoIauS, in
alter iraffung. 3luf ben klügeln innen, gcjcpnibt unb ge»
fabt; bie nier (^oangeliiten, {cpreibenb, nebft ipren Spmbolen
(bem Sattbäu§ fagt fein @ngel ein, 2uta^ malt bie Sutter
@otteS, 3obanne§ f^aut begeiftert auf)* 3(ubenjeiten , ge»
malt: St. Solfgang unb St. 3iifolauS. 3Iuf ben feflfteben»
ben IRücflagen, gemalt: St. Ulritp unb @ra§mu8. 3m 3luf»
fa^ Statuetten uon ßpriftuS alS ScbmerienSmann unb iioei
^eiligen in ^iatonentra<bt. ^a9 @efpreng PoUftftnbig er»
palten, ^rebella: (Gruppe ber jtreujtragung in fleinen noll»
plaftifcpen ^igürcpen, umrapmt non @icpenlaub ober Nifteln.
^AUiicp um 1510. (3lbb.)
Sin^elne ^rebella non einem nid)t mepr norpaii»
benen ^lltarjcprcin, gemalt auf plaftifcp mit fRanlenornament
gemuftertem ©olbgrunb: 3)ie peil. 14 9iotpelfer in S3ru|t»
bilbern; babei bie 3apräiopI 1520. (3lbb.)
kleiner S cp r e i n non einem 9iebenaltar, jept in ber
Staat^jammlung naterl&nbijcper 3lltertümcr ju Stuttgart; mit
3äpreS}apl 1520. 3m Seprein gej(pnipte unb gefaxte Statuetten non Saria mit bem Ainb unb
}inci roeiblicpen .^^eiligen, alle brei gefrönt. ^a4 €priftfinb pat in ber ^anb einen Saugbeutel.
l)\t eine -tteilige ift al§ Sörtnrerin mit abgepaucnem 3(rm gebilbet. Oben re^ltS im S^rein ein
Sappenfepilb, geteilt au« iRot unb Silber. 3m 3luffap eine Heinere umrapmte Jafel mit Sonb*
figür^en ber Ißerfänbigung Sariö. Zai (Sefpreng noüftönbig erpalten, in @olb unb IBlau gefapt.
'^uf ben innen gemalt: ^eimfuepung, Geburt Sprifti, tSefepneibung, 3(nbetung ber Könige.
3lupen gemalt ßpriftuS alä Sepmerienämann unb Saria al§ ftpmerjreicpe Sutter. ifjrebella
fcplt. 5>öllif(p. (91bb.)
ZuHau. mtattcbTein 1320. Sufienfeite
rillte Qlügtie.
(Stuttgart, Staai«iammlung oattrianbifi^r
SltrrtUmer.)
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@emeinbe Utten^ofen.
663
ftleiner ^ttarfc^rein (^auMtAr^en) oon @runbri^, mit 3innen getrAnt.
3m S^rein imei Heine Statuetten non gebranntem unb mit Ölfarbe bemaltem 3!bon: 6t. 33oIf>
gang unb 9iito(aug. fUuf ben ffflügen, gemalt, auben: bie Sgmbole ber ^angelien, innen; bie
vier Snangeliften, f^reibenb. übermalt. 9m Sodel be$ 6(brein8 gemalte IRanfen. Um 1620.
3ebt in Stuttgart, StaatSfammL oaterl. 9Itert. (9bb. 9tl. ©. .3 %. 40.)
lauf ft ein, Sienaiffance, um 1600.
(£^emalige§
©ormald eine IBafferburg,
(^erolt, S. 68). öimpurgif^ ßeben.
©efifter ift im 13. *in® 5®'
milie n. X, unbefannten SBappenS,
im 14. ein ber ©erler, ber fidi
au^ 0. Z. nennt (SBoppen : d. 91berti
172), uielleicbt bocb au§ bem alten
@ef(ble^t 0. Z. 3tn 15. u. 16. 3<tbcb-
metbfelnbet ©epb ber n. fReuenftein,
0. ©a(benftein, ber Üleuffer u. a.
.ßjaller ©ärger, im 17. Sob’^b* be§
Spitalg )u IpaQ; bann mieber
©rinatbefib ber Malier t^milien
@ngelbarb unb 3ciei^<tbenb. Um bie
©litte beS 17. 3dbi^bunbert8 biente
e4 bem ©ilbbauet ß. ftern als
Sommerftb-
3)ie SBaffcrgröben ber
föurg finb nid^t ine^r 3U er»
fcnncn. ®or bie innere Surg
legt ft(^ fiibtoeftlid^ ein um»
maucrter iBnu^of mit ^or an
ber iüorbfeite. STn ber <Süb»
unb Dftfeitc ber er)emalige
<Sc^Io§garten, ber ar^iteftonifd^
angelegt unb mit Statuetten,
SBafferfünftcn, ®aluftraben
u. bgl. ouggeftattet luar. 2)a^
Sc^Io^ felbft brfte^t aud jmei ^o^ngebäuben, bie non Sflorben unb Süben einen ^of
einfoffen. 3n ber Sübtoeftmauer be^ ift bad innere S^lo^t^or; an unb auf
ber norböftlic^en ^ofmaucr ift eine ©aterie in ^oljfonftruftion mit Saluftraben er»
richtet. Äm ©d^lofet^or fte^t bie Sa^reSja^I 1581 unb ein ©teinme^jei^en; barüber
eine Snfcbrift: Friedrich Engelhardt, Stadthauptmann zu Hall, renoviert 1689.
91m äRittelpfoftcn ber ©olcrie im ^of ift eine (SngelSfigur gefd^ni^t ®abei bie
Snfd^rift: J. L. Wibel, geh. Feierabend 1807. 3)a§ ^aug nörbli^ om $of ^at
ein maffioeg Stoker! mit Spi$6ogenpforte unb einzelnen IBudelquabem unb ein
Cbergcfd^ofe non ®cben^o4fac|inerf. Über ber Pforte fte^it gef^rieben: Maria
m
S<^Io6 ZuQau. «runbiii.
664
3aflfthrei§. Oberamt
Sibylla Schaffnerin gebohrene Feyerabend in Hall hat diesen Bau reparieren
lassen 1768 — 70. füblid^ am ^at nn bcn abgcfd^rögten glanfen
©dtürmc, bereu eingefAtoeifte ^b’^amibenböd^er über ber ©c^röge auf einer
fragung rillen. 3h>«fcä^en ben Stürmen iuar eine Soggio, je(jt uermauert, mit Sollen*
becfe auf fteinernen Äonfolen in ^orm bon S3oluten mit auf gefegten ipilaftern. @in
3immer I)at gemalte ©ipsJberfe, mit Jütten in SBoIfen, babei bie Sßappen beg Saus
^errn unb feiner 5>^au.
S)iefe§ SBo^nbauS umfd^Iie^t bie alte romanifd)e iSurgtapelle auS bem
13. Sabrliunbert; ein Sierec! mit tonnengeluölbtem @^iff unb quergeftrecftem rippen*
6(^Io6 ZuIIou. Vnfi(bt üon Cilen.
frcu^gcmülbtem S^or, gefcf)ieben burd^ einen 91unbbogen auf fur5en SBanbpfeilern.
2)ie unprofilierten Slreujrippen ft^neibcn fid) im ©(Reitel o^ne ©d^lu&fteinfi^eibe.
©ie rillen auf ^ängefapiteHen mit ®edplatten. 3'^^* bon bcn 5fapitellen finb als
Äelc^c mit Slnofpenooluten auSgebilbet, jmei mit Sönbcrn, ©lattoniamentcn unb
9J?aSfen übcr5ogcn. 2)ic Unterfic^tSflä^en finb gleid^fallS mit Ornament — 91ofettcn
unb 'Zierformen — gefüllt. (Sin ©d^ilbbogen ift nur an ber Oftmanb auSgefü^rt;
mcftlic^ bient nlS fol^er ber (S^orfd^eibebogen. (Sine Heine JRunbbogenpforte o^nc
©d^muct unb ein paar Heine 9?unbbogenfenfter gegen Cften, SSeften unb gegen ben
^of. ®ie inneren SBanbflädjcn waren oerpu^t, obwol^l bie SSänbe mit Ouabem
ücrflcibet finb. (?lbb.)
Z)cr öau^err, ber bie ®urg jum Suftfd^löfe^en umgebaut l)Qt, f^cint ber Malier
©enator ^r. ©ngd^arbt um 1690 ju fein.
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C66
2iaglt{rei8. Dberamt ^all.
^ememöc '^cCCßcrg.
©tobt SJeUbcrg.
2!ic ®urg, au§ bercn ®or^of bo? Stäbtcben erwa^iien ift, inat 3Jlitt<Ipunft einet $em'd)aft
ClÖürU. 3abrb. 1843, S. 150 ff.)- ®ie alten fetten d. ®. 1102 roaren ebelfrei. ^I^t SÖappen
ift nicht befannt; fomit ift auch nicht auSjumachen, ob fic oom Stamm bet ©rafen o. fiobenhaufen
unb ^lügelan unb bet fDlulachgaugrafen maren; unb ebenfomenig ob fte bie ^Ihnen bet fpfiteren,
bem »lieberen Slbel angehörigen -tierrcn o. ®. ftnb. 3)a8 Sappen biefer fehleren (fiehe unten) ift
iebcnfaüS ein anbereS al8 baS urfunblich fiebere bet ©tafen non Slügelau (n. Sllberti 680). 5)ie
Cuellen unterfcheiben jp&ter jiuei ®urgen, beibe äehen non ^ohenlohe unb beibc ©anerbiat. 1261
Seflberg um 1523.
9la4 tinem (oljfibnittmcrr oon ^anl ffianbm^fen.
erfcheint erftmal4 bie ^DienftabeUfamilie, bie fich n. ®. nennt unb im blauen Schilb einen filbernen
Slblerflug unb ein golbeneä rechte« Obereef ffthrl» auf bem .^lelm einen fjlug. SluSgeftorben 1592.
^iefe (Familie, bie in hclf<>il>^i^0ifchen unb hohenlohifchen ^ienften fteht unb auch bem fallet Stobt*
abel angehört, erroirbt nach bem ^luöfterben ber Streeffu^ (f. unten) inieber ba« ganje ©anerbiat,
nm 1430. in»! befaßen eine Qi>(h bie ^errfdiaften jflingenfel« (f. oben S. 654)
unb ßeofel« (f. oben S. 314), mich bie ®urg ®u^ (f. S. 647) unb nannten fich bonach. 3«
ihren Sefthungen gehörten eine 3filto«0 bie Äirdfienpottonate oon Xüngenthcil, Senbftebel, fpöter
Stöcfenburg unb ^nhoufen. unb 15. ^nhchunbert hnl tie mehrere ^bte oon @Utoangen
unb flombnrg geftellt. Solf o. ®. (t 1556) unb ffonj o. ®. (f 1592) haben bie 'Jfeformation
eingeführt, ©rabbenlmöler be« ©efchlechtS ftnb in Stöcfenburg unb ifomburg erhalten.
^ie Streeffuh (1233—1446) maren lobenhauftfche, bann hoh^nlohifche Sinifterialen, bie
auch SU ßobenhaufen (O^. ©etabronn) fahen. (3h>^ Sappen, f. o. DUberti 2894, nach Siebmacher;
ber fich roohl an bie Eingaben Sibmann« [S. 76] unb ^erolt« [S. 52] gehalten hat.) Sie hfihen
bei ben Shtoniften auch Str. o. Streefburg. Stredburg fei ber IRame ber hinteren ®urg su ®ell>
berg. (®gl. 4). ®auer« JRcgeften ber Str. in Sürlt. gfranfen VIII, 561 f.)
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(Semeinbe Scllberß.
(>67
•
' t \
1-*
\ 1
. 'V .
-
V(U6ng um 1735.
9la4 dner 6(iue oon 3. 91. 9)o(4*t' im 9)at^ufe |u ^oU.
' ' 4
mf' t
«
■■9fr
1 <
« ipr ^
ecübtrg um 1800.
9ta4 eintin Clgemfilb« b«r StaaUfanratlung BaUrianbif(b«r XlUrtamtr.
SBcltere ^bclSgefcblec^ter, bie ald @ancrben }eitioei(ia, int 14. unb 15. ^^a^r^unbert, Seil
an ben syellberßer S^löffern Rotten, waren bie J£»erboten (?) unb bie Öacber non ^aü, bie Sbel»
C68
Oberamt
mann, t>. ßnäliiißen, ». 9tbel3bcim. SBibmonn berichtet barübev (S. 76) : „S5)ie bann 3)elberfl por
altert etlicb ganerbeu gehabt joll h<ihen unb erblich transferiert, bah lein meibSperfon nach ab>
fterben foIcheS mitganerbengefchlechtS foU teil haben an ber behaufung ju erben, fonbern ben anbern
Sd)Io6 8e06erg. C^cunbrift im Srbgefeboft.
mitganerben heimfallen, roeil einer lebt, üllfo ift eS erblich uf bijeS gefchlecht unb nanien bem fth
na$ allein lominen, bie eS noch halben."
!Die Quellen unterfcheiben smei ^Bürgen }u SS., eine oorbere (ober obere) unb eine hintere
(ober untere). IBeibe rcaren äehen non Hohenlohe, ^ie QberamtSbefchreibung (S. 76) nimmt an,
bie obere fei oberhalb am
Gingang in bem Ort 23.
geftanben, gibt aber }u,
bah Itine Spuren uor>
hanbeu feien, 'iöahrfchein»
lieb rcaren eS nur, roie fo
oft in ©anerbenburgen,
oerfdjiebene leile einer
unb berfelben 23urg, bie
ben 2)lah beS hantigen
SchloffeS einnahm. ;^m
„unteren" Schlohfoh 1319
ein Streeffuhr 11-25 mirb
einer u. 'Jlbel§h«im be*
lehnt mit bem „alten unb
neuen 4>auS" ju 2.I., 1473
Ghrenfrieb n. 23. mit bem
oberen unb unteren. 2)eim
23crfauf an ^all 1598 ge-
hörten jnm hohenlohijchen liehen „baS obere unb untere Schloh 23. jenfeits beS ©rabenS".
1466 fingen bie o. 23. an, Schloh, 23orhof unb ©roben }u befeftigen Onfehrift om oberen
Ühortnrin). 1481 fchloffen alle u. 23. al« gemeine ©anerben beS Schlöffe? unb fDlarlteS 23. einen
emigen iBiirgfrieben unb befchloffen bie fvortfehung ber tBefeftigung. 12(M) fl. jährlich, non jebem
leil 200 fl., foUten in ben nöchften fech? 3ah<^cn ba^u uerioenbet loerbcn, unter ber 2lnfficht eine?
„23aumeifterS", ber ouS ber ÜJiitte ber ©onerben ju mählen mar. 2 Schirmbüchfen, 12 ^alen*
Kruberg, ^.irfnorrrtgicbcl.
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(Semeinbe ®ellber(j.
()09
bücbjeti mit 200 Steinen ßleic^ien ftaliber«, 2 Tonnen tjiutoer, 20 äßinbenarmbrüfte mit 4000 öoUeii
tollen ftetd bereit jein. 1595 mürben oon $nU äbernommen : 12 @efcbübe auf IRäberir, 49 Xoppcl’
baten, 120 ^albbaten unb eine gefüllte Stfiitfammer.
1523 3m» 11 i» ber ^IbSberger f^ebbe lie|( ber S<broftbif(bc !0unb bie jjefte it. belagern,
ba§ Stäbtdjen mürbe erfturmt, baS Scblol jerftört. ^erolt berichtet barübet (S. 98): „3tcm jii
Selberg bat man SÖilbelm oon ^Belbergä .t)au§ abgebrochen, herab in ba§ Ib“l ßefübrt, olba oet*
prent". 3?ach ben 3.1erbnnblungen über 2bomo§ o. ?1. (®aaber in ber 114. ^iiblifotion bc8 Sitter.
®etein8, Stuttgort 1873; unb banoch in äöürtt. Jrranfen 1873, S. 381) mürben beim ^ug be«
®unbeSbeer§ oon 'iJinfelebübl nach 5)ocf§berg „ihrer etlich iu SHo| bafelbftbin gegen 33. georbnet,
bem Silbelm o. 33. fein leil abbrechen, ba3 3i'»t»er berau^tragen, oerbrennen unb alle feine iu*
gebörenbe ©üter unb SSauern ju gemeines SunbeS ^anben annebmen laffen". ©rft 1546 erhielt
303. bie ^laubniS jum 3llMeberaufbau ; unb ni^t ohne Opfer : einen 2]eil feiner 33erihungen muhte
er 33ranbenburg ju Sehen auftragen.
Stöifenburg. Otrunbrig.
'Olach bem 31uSfterbeu beS @efchlechtS o. 33. ermarb $all burch ^auf um bohr» $reiS ben
allobialen ?eil ber .'^errfchaft famt ben b<)hr»(i>bii<beu unb bclfcxfl^iaifchi» Sehen; ju ben bob^»'
lobifchen gehörte baS Iioppelfchloh felbft. .ftaü errichtete 1)\tv ein 31mt 33. Unter SBürttemberg
blieb noch ei»e .^eitlang ein IJorftamt im S^lo)5. — Sagerbu^, oor 1570 (©lafer).
‘Uir Stabt gehört feit bem ÜJMttelalter bie auf ber ;pöbe bi»l« ihr gelegene 3P«r5ellc
.£TcrgerSbof.
SJellbcrg: ?UtcrtümIic^eS unb malerifche§ Stäbtc^cn mit ehemaligem ©dhlog
unb tPühlcrhaltenen geftungömerten, auf einer fteilmanbigen ©ergsunge ünf« ber
®ühler, bie hier eine Schleife bilbet. 3)a^ Stöbtehen nimmt ben ehemaligen äußeren
öurghof ein unb umfchlieht heute noch einen hofortigen Ißloh, ber Dom Schloß
burch ben ehemaligen Surggraben getrennt ift. ßine obere ^orftabt entlang an
jloei ©traBen fchließt ben ehemaligen ^erger^hnf nn baS ©täbtehen an. 6inc
anbere .^'»äuferseilc hot fi^) im Siihlerthol jwifdhen 33etlberg unb ©töcfenburg on»
gefchloffen an bie lUZühle unb baS iöiihlerpfnrrhaug, Leiber ho^*en mieberholtc
Sträube feit 1900 unter ben altertümlichen .^äufern be^ ©täbtd)eng aufgeräumt.
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G70
3aöftfrci§. Cbetamt ^)aü.
(®in SBc^rturni iinb bcr ^^orturm finb iii ber alten ®e[talt n>icber aiifgcbaut
worben.) (Sl6b. 9ltl. ITT %. 49.)
®ie IRingniQucr be« ©töbtd^enS ober bcr SJorburg mit i^ren 3:^oren, türmen
unb Safteicn ift fnft ganj erhalten; bic nnterirbifd^en SBe^rgönge in ber 2)?Qucr,
bic ringsum liefen, finb ocrfc^üttct. 2)ie gan^e Einlage rü^rt in ber ^auptfac^c no^
au4 bem 15. So^rl;. (uon 1466 an gebaut, laut 3nfc^rift am^^orturm; biS 1494,
1498, 1499, laut anberen Sa^r^ja^len). 2)ie Pforten ber Stürme unb SBe^rgängc
finb gotifc^, mcift fpipbogig, teilroeife au^ fc^on runbbogig; bie ©urtfimfc au3ge*
fproi^cn gotifc^. @in SSe^rgang unter einem S)a^ oon §ol5 unb ringg
Stöcttnbuig Kirche. OnncTct.
um bic SSorburg, aufeerbem aber, an ber <Süboftfcite erljalten, an bcr SSeftjeitc fidler
na^lociSbar, ein unterirbifc^er, in bcr SWaucr anägefpartcr unb gewölbter Saufgang
mit ©d^ie^fd^arten.
3)er Jborturm am oberen (Sinflang ber SKorburg (beS SläbtdbcnS) bilbet im ©runbrife
ein länglicbeS, ber ^boraebfe nach geftreefte» $ierecf nnb ipringt junt gröberen ^eil in ben ©raben
oor, in beffen 8ob(e jeine ©runbmauern fteben. Über ben auberorbentticb tiefen unb breiten ge«
fütterten ©raben führt jebt eine fefte fteinerne ®rüde mit einem meiten Sogen; fie ftammt roabr«
f(beinli(b auS bem 18. 3abrbunbert, benn bie Srüftiingen jeigen Sarodformen. ?tn ber
feite beä JurmS finb bie ©den nerftörtt bnreb smei Strebepfeiler mit gotijebem Sodelprofil.
roeftlicben Strebepfeiler ift ber Jreppenjugang ju bem imterirbifcben ßaufgang ber SRingmaner, ber
unter bem 3^bo<^u>eg burdbgebt. ^n ben Seitenmauern be$ ^bonoegS finb 9iif(ben mit runben
Sebiefifeborten. SRunbjebarten geben nOrn binau§. Unterbau be$ ^urm§ fmb Aafematten,
Siuei übereinanber mit Siaul' unb Scblüffelf^arten. ^ie Durchfahrt bat aupen unb innen ein
Spipbogenlbor unb Spuren eine^ (Fallgattern. !^m erften Oberftodioerf über bem S^bormeg gebt
nach uorn nnb nach ben Seiten je eine grobe Scblüffelfcbarte. 3[nt jmeiten Oberftodmerf je eine
'JRaulfcliarte. 3>Piftbc» ber Scblüffel« unb ber ÜRaulfcbarte ift an ber Sorberfeitc eine fteinerne
@emeinb( ißcUberg.
(371
'IBappentafd mit ^elm unb Sc^itb c. ^eQberg unb barunter eine ^nf^rifttafel j^mijcben jroei 51on'
jolen. 2>ie 3nid»rift lautet, na^ ?luflö{unfl ber ^Ibfitrjungen : anno domini MCCCOLXVI jar am
mittwoch vor pfingsten haben die von vellberg iren vorhof beveatiget. ^u ber Stürfjeite gebt
eine bebe(fte 9lu^entreppe jum SÖebrflanfl unb ju ben oberen Otäumen be« 2urm§. ?ln einer
düunbbogenpforte im sroeiten Oberftod ftebt 1489. damals aljo mürbe ber !£urm fertig. ^(u|
bem gotif^en @urtftm§, ber ben bamaligen fDlaffiubau abfcblic^t, erbeben fub aber noch sn>ei
mairme ©tocfroerfe, bic nach bem ®ranb oon 1903 genau in ber alten 'JBeife erneuert roorben finb,
mit nieredigenSo^nungSfenftern
unb fDianfarbenbacb, in ba4 oorn
unb hinten bie Ubr}ifferbldtter
runb • ein)(bneiben, unb einem
(Slodentürmcben auf ber f^irft*
fpibe. (?lbb. i. ?ltl.)
^uf bem gepflafterten$lab
im @tdbt(ben ift ein laufenber
(Brunnen mit fteinernem 8tod
unb gu^eifernem 2]rog, '}(nfang
18. 3abrb.; unb eine 'IBette.
(daneben ftebt ein prd(btiged alteS
HBobnbauS mit fteinernem
Unterftod unb eichenem Stiegel»
merl, au§ bem 16. Sahcbunbert ;
mit (Branbmauer an ber Sdbfeite,
Stunbbogenpforten. (?lbb. im Sltl.)
'Ältertümlicber ©inbau mit ge-
täfelten Stubenbeden unb »rodn»
ben. Sllter ^acbftubl mit roeiten
(Bobenrdumen unb Sluf)ugluden.
Sin ber roefilicben Sangfeite mar
urfprünglicb eine dunere ge»
bedtc Stiege.
'I(a8 @aflbau4 jum O^fen
ift ein (Bau oon 1776. 2)ie
übrigen alten Käufer haben jmar
feine beftimmten ftilgefcbicbilicben
irormen, aber faft alle malerifcbe
Schönheit, mit ihren fya^merl»
mdnben unb ihren bemooften
Fächern, bie teils auf @iebeln
fihen, teils in franiöftfcher Slrt
abgemalmt unb gebrochen finb.
©in anbereS 2hor ber
(Borburg öffnet fich an ber Storb*
meftfront gegen ben ^halmeg.
(Ser dhoi^lurm ift abgetragen; baS runbbogige ^h<>r feit 1707 (3ahlinfchr.) uermauert bis auf eine
'Bforte. Sluhcn finb bie Slutfteine für ein Fallgatter erhalten. Sin ber oorfpringenben ©de ift
baS 2hor flanfiert oon einem Stonbel ((Baftei, (Batterieturm) mit ÜRaulfcharten, oon benen einige
fcbrdg feitrodrts gerichtet finb. 5)ie ®rüftung ift abgetragen, bic (Plattform überbaut mit einem
Keinen (ßJohuhauS; ein ungemein malerifcher SBinfel mit buntbemooften SJlauern unb Fächern.
(Slbb. im Sltl.)
(Bor bem 2hor liegt ein gegen Siorben abfallcnbcr 3>aingcr. Sin feinem unteren SluSgong
ift in ber (Blauer ein Spihbogenthor mit ber 3ahrSjahl 1499; oon ber Slergfeite flanfiert burefa
ein mächtiges (Honbell mit llafeniatten unb €d)iehfammcrn für .pafenbüebfen, auch no^ auS ber
Stöctenbuig. fiirihe. (£l)orportaI.
072
3agftlrei3. Cbcramt .poU.
§ix
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f'Ä/ fif-i
t - *^1/ I lltiK9jift^r
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srifi»'
^ ...
^tödtiibuTg. (Mfabgcmälbt auS bet ftirtbe- Um I4-'V>.
(Stuttgart, Staatbfammlims DOtettänbifcber aitertilmer.)
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@emeiiibe Sellbcrg.
(>73
3eit ber ©otif. Tie ^Uatliorni, beren Sriiituie^r Scharten für flrofae'J ©ejchüfe gehabt ju höben
jebeint, roar nach ber ©rinnerniifl alter Sente, ebenjo luie bie be;? SRonbelB am inneren 2hor, gebeeft
mit einem TacO, ba^S ähnlich auei'ah roie bie Tächcr ber iSaftei am Spittelthor ju 'Jiothenburg o. Z.,
al{o nur mit einem uorlänfigen Tach für ^ricben^^eit.
?lm runben jübrneftlichen ©efturm ber Ulorbiirg fteht über ber Pforte 1494. Tiejelbe
:^ohr-5jahl an ber SHnnbbogenpfortc be§ »icreefigen TurmS sroifchen biei'er (Sefe unb bem oberen
Thor; ber 1900 abgebrannt i)t nnb mieberher*
geftedt mürbe, mit feinem fUlanfarbenbach. Ta«
neben eine Schieftfammer in ©eftalt einer 9iimb«
bogennifche mit IBüchfenfcharte ; in ben Seiten*
manbungen finb tiefe horijontale Söcber an§*
gefpart; barin ftedtc mohl ein '-Jtalfen, ber al^
^üchfenlager biente.
')ihnlichc rnnbe (Seftiirme — mit gotiidten
TMorten unb ©efunfen, unterirbifchen ©emölben,
unb Treppen in ber ÜJiauer al§ 3ugängen ju ben
'■ii'chrgängen auf unb in ber 'DJauer — flehen
an ber Cftfront beim äufuren unb inneren ©ra*
ben. '41eim norböftlichen atid) nod) ein Slürf
oon einer 3‘oingmauer.
Ter innere © r a b e u jmifdien !3urg unb
ilorburg, mar ebenfalls gefüttert mit ftarfen
;?lucfelquabern. ?(u ber unteren Seite, vor ber
ihirg, finbei ober fanb man im 33obeu grofre
®ucfelquabern, Siefte bc-3 Unterbau'S einer mach*
tigen Schilbmauer ober eine*3 Turiu4. ?ln ben
olanlen mar ber ©rnben burch C.ncrmauerii ab*
gefchloffen. '2ln Stelle ber 3*'8hrücfo mar eine
unbemegliche ^oUbrüefe getreten, je^t ift auch fic
erfe^t biird) einen Tamm.
Tie gemaltige Süaftei an ber ^Jorbmeft*
fpihc ift ihrer Söerfleibungequabern beraubt, fo
bah bie g-uttermauer nad) unb nach abbrocfelt.
^(ud) bie Saftei hat itohlräume, beren 3i<gänge
aber nerfchüttet finb. '2ln ber SJeftfeite ber Gin»
gang einc^ oerfchüttcu !^aufgang§. flieben bem
iKonbell geht burch bie SBallmauer eine Schlupf*
treppe mit gotifchem Sförtchen in ben ©raben.
T)a§ einzige ©c^IoBgebäubc
(?(6b. im 3U(.), ba^ bi:S I)ciitc jtchen blieb,
ber 'Bühnbou, ^eute fRatl)auö, ift 1543
biä 154G erbaut, auf älteren @ruub=> luib
©toefmnuem. 3?ie 3ahr§5a^l 154G nebft
ben SBapbeu ü. unb Sutlar fteht über
ber ffJforte jum ^yenbelftein. Sin ber
©üboftfrout, gegen ben ©raben, liegt im Äettergefchofe unb Grbgeft^ofj bie Äafjelle,
beren einfocheg ©tji^bogenfenfter mohl öom älteren ©dhlo&bau herrü^*^*-
Äa pelle hat in oier Soeben fRippenfreujgemölbe mit oicr figurierten Äonfolen
(9)?aefen). Sin ben Schlufjfteinen gemalte fBappen (o. (£rail§hcint, o. Antiar). Sllte
Slltarmenfa. ^^ötjerne ©erüftemporen mit 3)ocfenbrüftungen, an ber Söeft* unb 9?orb»
Paulus, SentmSlcr aus ffifiittcmbeiq. ^agftticis. 43
£tö(fcn&urg. So. Sine gemalte
genfterfi^eibe.
(Stuttgart, Staatifammlung oaterlünbiUer Wtertümer.)
674
3ag)t(rei$. €beramt $all.
fette. SSanbgetnälbe, übertünc^t, 2eibenägefd)id)te d^rifli, barunter ®otiö=>5amiIien»
bUber öort ^ierouQinu^, öart^olomäud unb 35rg i). ?rbg. Xafel mit ©cmölbe;
.^irt unb J^erbe, mit 3n)^rift; lieber ^err ©t. SBenbel, maib bie armen ©d^öflcin
fc^ön, ®a& uns (Sott geb ben etuigen So^n. ÜBalt^aS ©^orbranb 1550. 25ie SRippen
am i^uf} unb an ben ©(^nittpuuften farbig bfroH^gcfaßt, rot, blau unb gofben, no^
nnbcrübrt t>on 5ßieber^erftcHung. 2)aS ©d^lofj 5cigt außen ^ubfläd)en in Cuaber»
foffung. ?In ber 93iU;lcrfeite fteinerne ?(borterfer unb ein oorfpringenber Bauteil mit
febr feftem Unterbau, ^tn ber 9?orbn)cftede ber Mapetle fte^en innerhalb ber Um*
faffung jmei SßJenbcIfteinc neben einanber unb oerbunben mit einanber, 5um ?luf»
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®emeinbe ffieObcrg.
675
unb ?l6[tci0cn; mit ^hiSgöngen jur S^o^elle, §aUe unb ben oberen ©äugen. 3)er
übrige JHaum bcg (Srbgef d^offeS bilbet eine jtoeifc^iffige ^aUe, mit ©ratgemölben.
Stdctcnburg. (tu. ^otjbilbroerfe im Scbitin beü .(loc^altaid.
bie QUT itämmigen Pfeilern rul)en. 5in bcr f(^innlen Seite gegen 97orben fteigt
über bem .Slellcr^alö bcr Äamin aU ?(u^Iinf)t (oorjpringenbcr Söautcil) mit. ^ic
©iebel bnben eine 5in8bilbung in isöarfflcin ertabren, bie fonft in bcr ^nÜcr ©cgcnb
Cbernmt ^aü.
G7J)
nid^t i^reggleidjen ^at (aber Dtellcid)t ^ntte, au ber fiimburg bei ^ad): SBaubpfcilcr,
bie in jnjci ®efd)offen unb au bcu öicbelfd^rägeu burc^ 9?uubbögcu üeibuubcu unb
jinnenartig luagred^t abgebedt |‘inb. ©ieje '3)e!oratiou öerbedt bie uu)bmmctriid§c
gorm ber ©iebel biiS jur 3^äii)(^uug. 3u bcu oberen ©todioerfen ^at ba§
Äorriborc mit rjerau^gefafetem 9iicgcIlocrt an ben ^inimcrloänben unb tiefen 9?ifd^en
in ber mnffioen gcnflerloanb. (^efe^Ite genfterfproffen mit oerfdjieben oer^ierten
'Jlbläiifen. 3)ic 9Jifdjen
finb gef^müdt mit oma*
mentalen SJZaiercien auf
^ub, 9?anfen im
fd^mad ber ^rii^renaij*
fance. ^im 5lu^gang ber
SBenbcltrcppc im erften
©tod tüicber bieSöappen
0. 95. unb ü. 93utlar.
^ifröftige Satfenbeden
mit pübfd^cn ;g)oIjprofi»
lierimgen. 35?alerii(pc
Stücke mit fcöerartigeni
9?ebenraum a(S ©peifc*
fammer. 5Uter liegen-
bcr3)ad}ftublt)on©d§en»
pol3; bie ©parren nacf>
unten oerjüngt,
;3n ber oberen 3]lor*
ftabt ift bemerfenSroert ein
oerjicrter fy a ^ roerfsfliebel
im 9tenai)fance • ©efebmarf
be^ 17. ('äbb.); unb
ein mit ^Iftanjarben'
bne^ um 1800. 3m
ba§ e^emalifle $ü(}(erpfarr>
au$ bem 18.
bunbert, mit bem Jlom*
burger SSappen über ber
2]{)ür, unb bie malerii^e
3Jhif)le. Über bie ®üf|ler
iüfiren jroei ^ötjerne Stege unb eine nioberne Steinbrüefe, früher eine böisernc oerbretterte unb
überbn(bte Jobrbriide (Strebe).
6töcten6uTg. ($u. ttiidic. (Befc^nitttc ZaftI uon einem Slügcl
bce 9Utari(^reinb.
^.Pfarrmeiler ©t öden bürg.
St. ift gegrünbet al§ jräntiiebe fyeitwuü (castrum) Stocheimnroburc (oon Storfbeim); oer*
mutü(b icbou bei ber Sejebung beS Saubeä. 25a« Äoftell lag nabe an ber neuen ©renje oon
Stbmaben unb an einem mit Äübnen jebiffbaren fylübcben, and) nabe an einer .^eerftrabe, bie bei
!Dtünfbeim ben jl!od)er überjebritt unb bei Sontbeim bae ®nbicrtbal betrat. 2^er }ur ®urg ge>
hörige, aueb befeftigte, 'li'irtjcbaftÄbof (curtis) lag entroeber ju Jbalbeim ober auf bem Sinbenberg.
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^farrroeilcr Stöcfciiburg.
G77
gegenüber, nöcbli^ oom ^^(bac^, rco Spuren uon ^^dllcn ober !U2auern ftnb ; *) bte ebenfalls ba^u
gehörige !D2ti^Ie irgenbioo nahebei iiu 9ü^Ier> ober ^(^Ibac^t^al.
3m Äoflell (infra = intra castrum), im^c beim ©ingang ftanb eine föniglicbe flir({)e (ba-
silica) j. Hiortinn^», Urpfarr« nnb !DHfpon#fir(be für ben fDlulacbgan, ben größten Jcil be^ ftente
roürttembergifcfjeu Sl^anfenlanb'^ (3bffert in Söfätter für Sürlt. flirefaengef^. 1888 ff.), neben ^»eil*
bronn »mb fianffen am nieder nnb Mönig^bofen an ber 2auber. ^iefe Rirtbc umrbc non Äönig
jlorlnmnn 741 bem SBi^tnrn SBürjburg gcf(benlt. ®ie 2)eftätignng§nrfnnbe biefer Sct)cnfung, non
Subroig b. fjr. 823 (Sürtt.
llr!. I, 6. 101), ifl nnfere
Cuelle für bie Urgcfd)ic^te
be4 Ort4. 3^er iöifcbof
febenfte fpäler, 1404, bie
ilirebe bem Stift öbringen.
■Jiefe« oerfauft 1545 ben
^{irebenfab an bie u. $eli>
berg, non benen bie 9te*
formation eingef übrt mirb.
9iacb ibtem ')tu4fterben
»erleibt 2Sür}burg ba4
'Patronat non Stöcfen*
bürg nnb ^nbanfen a(4
beimgefallene4 Seben an
bie ©(bter o. ÜJJefpelbrunn
unter ber tBebingnng, bab
fie ben fatbolifcben ©lau*
ben mieberbcrftellen. IBalb
baranf gebt ba§ l{)atronat
au jtombnrg über,
bebült aber bie bifeböf*
lieben Äecbte über beibe
ilireben nnb roebrt bie
©egenreformation ab. '^ie
Seblo^faplanei oon Si.
mar nach ber Steformation
oon ben .^terren o. 3).
mit ber ftaplanei ')(n>
baufen oercinigt nnb jnr
Unterpfarrei, fog. Seblop*
ober löüblerpfarrei erbo*
ben roorben. 1629 mar
bie Pfarrei St. 3 3oftte
lang fatbolif^, mübrtnb
bie Seblofipfarrei eoange*
lifeb blieb (©onr. .^»neber,
Encomion ber S^lobtapcUen ju 31., itanbfebr. n. 1640, ^farr*9tegiftratur).
5)ie Äir^enbüdjcr beginnen 1560. 55ic 31augefcbicbl<^ betreffenb ftübt ficb bie Cberamt#*
befebreibung auf eine 'Jloti} oon 1597, monacb bamal4 ein lUnbau norbanben mar, ber al4 ©rab*
ftätte ber .Verren u. Seilberg gebient batte; mabrfcfaeinlicb an ber SSeftfeite ber iTircbe, um 1880
erfebt bnreb ben b^ntigen Sorberbau.
€tö(tenbuig. So. ffirebe- 0emälbc uon einem Flügel beb
flUarlc^rring.
*) fütünblicbc Siitteilnng ber .perren Oberamtmanu Sauer, 2nbroig4bnrg, nnb atecbtsanmalt
Slbe,
1
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<578
Cberaint ^>üU.
Xic Scrginfcl ©t., eigentlich eine ^ocfjuferjunge, bie burch einen ©ottel nb»
gef^nitten ift, hat niä^ig ho^e aber |el)r [teile, felftgc ^änge.
(Juang. ^forrtirdje: (£^or 1435 (3n[chr.), ®<hnf lotjO erneuert unb
um 1800 verlängert; !Jurm uni 1560. innere reftauriert 1906 (von Ober»
baurat 5)olmet[(h). (9lbb.) Sßon einer älteren S3a[ilifa be§ f){. aWartinuS [inb feine 9lc[tc
Stöcfenburg. Co. (t^oiftu()I.
ge[unbcn tuorben; bie ©runbmauern [teden öemiutlich noch ®oben. 3)qb fie on biejer
©teile ftanb, ift ni^t ju be^ttjeifeln. 5)ie gotif^e Stirne toar offenbar eine ©^toeftcr
ber ^ii S^büttQent^al ([. oben), bereu Patronat bamalS ben y. ^Jelfberg 5u[tonb.
■J^er ©locfcnturm fteht füblid) neben bem ©chiff nngebmit, ba tuo beffen ®er*
längerung an[ebt. I8ermutlich [tanb biS ,vir 3^*1 Umbau« ein mittelalterlicher
^urm toeftlich vor bem alten ©chiff. ®ie ©afriftei ift nbrblich an ben ßh^e nn»
gebaut, mnffiu gemauert unb in ber ^onne cingemölbt.
®er ßh^e ein ftreu5geioblbcio(h unb breifeitigen ?lbfchlu6, ober ol)ne
©trebepfeiler. 2)ie 9?ibpen [chneiben ol;ne 5loufoleu an ber SSanb ab. 2)ic ©chlufe»
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^fartmeiler Stöcfcnbiirfl.
679
ftcine unten glatt, bemalt mit ben SBoppen beö lebten 5BetIberger8, bcr bie Jlirc^e
reftauriert ^at, unb [einer grau; nebft ber 3a§r8ja^t 1577. üKafemert*
fcnfter am (Sborbaupt, ein ungeteilte^ an ber @üb[eite. (Sine ©pi^bogenpforte [üprt
jur ©alriftei. (Sine au ber ©iibfeite nom 6^or nac^ aupen. Über ipr fte^t au&en
eine ^albDcrtnitterte Sauinfd^rift: anno. dom. m . cccc./xxxu construct[um est] h[oc]
m[ona8terium ?] s[an]ct[i] m[artini] patroni(?). darüber ba^ SBappen ö. 5ßcll-
berg; unb ein gotijc^er @^up[img, in beffen ^te^le jmei ©d^mäne mit öer[(j^Iungenen
^Öl[en liegen. (Sborbogen runb, ungegliebert, 16. Sa^r^. 9Sor bem Elitär ift eine
Stödmbuie. 9o. S^otftu^I.
(^ruft, 2)oppelgrab beä lepten ^errn ü. ®. unb [einer grau. 3)ag Snnenbilb beä
geminnt ein ungemein maleri[c|e8 ©epräge burc^ bie ge[d^i(|tlic^e ?lu8[tattung :
[pätgoti[d^er 9ntar[^rein unb 6^orge[tü^l; SBanb^ unb 2)ecfenmalereien unb SBanb*
grabmonument au8 ber 9ieuai[[ance; nerg(a[te ^err[c|oft8empore, ge[c^nibte Slltar»
[c^ranfen unb Jaufftönber au« ber ®arod5eit u[m.
2)ag ©d^ifl ^nt im älteren 2!eil eine ^bljerne, am ®oc^gebäIf aufge^ängte
glac^bogenbccfc, öergipft unb bemalt, im neueren 5;eil eine pat^e ©ipSbede, neu-
bemalt 1906. SSierecfige gen[ler. ©tii^bogenpforteii. ©ine [eitlid^e ©crüftempore
ber Äanjel gegenüber, mit runben ©äuleu, au2ge[c^nitteneu 53iigen, propliertcr ©d^hjette;
680
3afl)t(tei§. Cbcrttint
Üörüftiing gefüHt mit auggefögten Sörettern. ®cr ^uß^obeii beg ©d^iffS jteigt gegen
SBeften an.
(5bor iinb ©c^iff finb unter einem S)ac^, o^nc 3'®>f^cngiebel. 2)er jüngere
S^eil beg ©d)ijfg b<^t ein SSalmbacf), nicberer nU bnS ©attelbad) be^ ättcren 5!eiB;
nnd) [ic finb nic^t burd^ eine ®iebetmanb gefd^ieben, fonbern ber J'n^firft jcnft fic^
am Slbfn^ mit einer [teilen Äriimmnng.
3)er 5!nrm ift im ©rbgefd^ofe, bo8 eine
SSor^aHc bilbet, cingcroülbt mit einem Strcujgcnjölbe
oI;nc Siibpen. ©tid^bogenpforten, ®urt[imfe, im
britten ©todlucrf bic U^rtafet, im vierten gc»
fob[)eIte ©d)aüfcnfter mit ©tidjbügenjd^Iu^. (Me»
[d)loeiftc8 3icgclbad^ mit 2atcmtürm(^en (©loden»
träger).
DJingg um bic ftirc^e jic^t [ic^ ber um»
mouerte Stirc^(;of; ba8 ^^or öon 2inben bc»
l'c^nttet. l)üOor ber "ipfarr^of unb ber ,^of be8
9Ke8ner8. 5)a8 ^farrbau§ ift ein gefällige^
CMcbönbc mit SUZanfarbcnbod^, Strogbögcn unter
bem Dbergefd^ofj, profiliertem ^bürgeftcH ; [16.
unb ?] 18. Sabrij. 2)er goiiäc ^fnrrioeiler gibt
ein onmutigeö SBilb nadb QÜen ©eiten.
51u8ftattung ber Süir^c.
3Sanb» unb S)cdeumalerei (aufgebedt
unb aufgefrifdjt oon SBcunagcI 1906 f-): 3m
©^iff QU ber 5^f>c^^>ogenbede, bie burd^ ©urteil
in fcbniale Cuerfelber cingctcilt ift, mitten je ein
aKeboiHon, mifjen Iinf8 unb rcd;t8 ein |iiftorien*
bilb in Cuerformat, güfec gegen bic Untertoanb.
©bcnfoldbc QU ben SBanbflä^en unter ber S)edc,
über ber ßmporc unb neben ber Äanjel. ^iblifcbe
©cjd)id^tcn qu8 bem 91lten unb Mienen 3!eftament,
ohne ftrenge tppologif^e 3uffi””"cnfaffuug 511
paaren. 2)ic ^’lilber qu8 bem 2cbcn Sbrifti 3. 2^.
nad) 2ürer8 kleiner 'ißnffion in ^ol^fc^nitt.
2aufe 3efu, ©insug in Scrufolem, 2empelreiniguug, gufetoafdjimg, Mlbenbmabl.
bet am Ölberg, ©efangcnnabmc, 3Serl)ör oor itaipf)a8, oor ^erobeg, Oor ^ilotuS,
Ecce Uomo, S8erfpottung , ©ci^clung, Ärcujtrogung, Äreu^igung, Ärcujobnobme,
(Mrabicgung, 91uferftcl)ung , ©rfdbeinung oor MJiaria MJiagbalcna, in (£*mmau8, oor
ben cif Süugern, *^immclfaf)rt, Mluggiefjung be8 1)1. (Mciftc8, 3onaä unb ber SBol»
fifd), 3faaf8 Cpferung, bie oier ©rjcngel, Sniftbilb ßprifti. Mim (Sborbogen bic
ebeme ©(^Inngc, bie ©cfe[igcbung am ©inai unb ber 2anj um8 golbcne Äalb. fRüd»
feite be8 • S?iicberfimft (Sbrifli. MSciterbin im tSbor; ©rfcbaffimg bet
StöctcnbUTg. Ct). DÜrd^e. tf^orftu^liuange.
(Cbtn befc^nitten.)
I
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$iamuei(cr Stödenburg.
()81
(£ön, Süiibeiifatt, ?(uätrcibung, Gfjriftt 3?ctHäruiig, bic götllic^c SJreifnltigfeit, bie
jiwölf ®otcn. tempern auf ilalfpu^, um 1575. S)tc ®emölbc5tt)i(fcl im IS^or finb
ucrjicrt mit gemalten, arabe^f eingera^mten Ornamenten: 31lätter im ©til ber
renaiffance famt öon Jütten, grau in grau mit gotbenen Örünben.
©laggemnlbe ber ß^orfenfter: jc^t in ©tuttgart, ©taat^fnmml. öaterl.
filtert., jufammengeftellte Siefte. Um 1435; aug berfelben Syertftatt mie bie 311
S^^üngent^al (oben ©. 050). 9J?aria mit bem S?inb, ©f)ri)tud al3 9JZann ber ©(^merjen
ober Fronleichnam, Ghriftuö
am $lreii3 mit 9)2aria unb
Sohanneg; ber hl* @corg,
ber t)L ©igmunb; oier ein»
Steine fRitter in ®euotion
fnieenb, fe mit Söappen
ü. SSeKberg, fnieenbe F^ou
mit bem SBappen l). JWofen»
berg. Unter bem Silbe beS
©chmerjenSmanncö ift ba§
SBnppen 0. S., unter bem
ber ©^merjengmutter bag
P. SRcippcrg b. i. Stnna
u. 9?etpperg, ©attin Solfarb^
0. S. t 1420. (9lbb.)
Slltarf chrein, ge»
fchni^t unb gefaxt in 2Retall
unb Farben, im 19. 3ahrh-
uerborben burd) Sronjierung
unb 2lnftrich mit meiner öl»
färbe. 5m ©chrein fReiter»
ftatuette beg h^* 2Rartinu#
mit bem Settier. !I)aruiiter
liegenbe F‘9»r be^ Seffe,
au^beffen Sruft ber ©tamm»
bäum mädjft. ©ein .^aupt
ruht auf einem Such. ®er
©tammbaum, mit ^albfiguren oon 5lönigen unb Propheten befe^t, ranft fii^ um ben
©chrein unb toächft oben mieber 5um itreuj jufammen, an bem ©hrifluö hänöt; 8U
feiten ftehen 2Rarin unb Sohanneg. 2)ie ^albfigiirchen folgen an ber Oberfante beS
©chreinS ber horiäuntalen fRichtung be§ ©tammeS. 3)ie FliiQC^ seiQru innen unb auben
©jenen auä bem Seben bed h^* 3Rartinug. ?luBen gemalt: SR. oon fRäubern ge»
geißelt; bout ein 5flofter; ermedt ben Matechumenen 00m 2obe, 2R. oor Salentinian.
Snnen fReliefbilber : Süf. lieft SUfeffe, nachbem er bie S^unifa oetfehenft; fein Ceiihnam
mirb nadh ^ourö gefchafft; fein (Mrab mirb geöffnet; Übertragung be§ h^* ^eibeö.
(Sgl. Legeuda aurea ed. ©raffe ©. 741 ff.) ^rcbeQa: aufjen auf ben gefchloffenen
Flügeln gemalt: GhrifluS mit ben jloölf 3lpofteln, Sruftbilber; geöffnet: in ber fRifd)e
Stödenburg. Cu. aircf)e. CatrülcifdiianC.
682
3iaflftftei8. Dberonit t>aU.
eine fleiiic ®ri4)pc ber ©rabicgung; Scid^nam ba^inter ^olbfigurcn öon
jlDci SKorien, 3o^anne8, 3ofcp^ ö. 91. unb 9iiIobcmu«; auf bcn klügeln gemalt:
©t. 9lnna felbbritt, brci 2)2änncr. SlücEfeite bc8 ©c^rcinä: Süngfter 2ag, bcr l^rc*
belle: ©(^meibtuc^ S^rifti.
3)a3 ©d^ni^merf be3 9luffa^eg teil3 fpätgotifd^, au8 ber ©ntfte^uiigSjeit beö
©c^reing um 1500 — Sfrujifij, 9j?aria unb 3ol;anne8, f^^ölcu unb 93albad§in; teils
bororf, erneuert um 1710 — Dianfen. Xüc^tigeS SBerl, njcnigftenS in ber öilb»
fc^ni^erei; IKcftouriert oon 2Sennagel 1907. (9lbb.)
93on beu nid^t me^r Dor^nnbenen ©d^reinen ber beiben ©eitenaltäre ift genaue
95ef(^reibung überliefert, ©ie waren batirt 1518 u. 1520. 3m 9luffa^ beS ^affionS»
Mttle
I
^angenb, baS Sheuj oon einer anberen ^erfon
umfaßt. I)ie IRebenaltöre bienten ber eoongelifd^en ®emcinbe bei 3Irauungen unb
5linberle^ren.
Ärujifii* oon ©anbftein, übertebenSgrob, oor bem S^orbogen. 9lm ©orfcl
bic 933apbcn 0. IBeUbcrg unb o. Hiinberbad^; hinten Snfd^rift: anno dm. 1573 hat
der edel und vest conrad von veilberg dises cruciflx lassen machen. 2)ic
©fulptur berb unb auSbrucfSloS, feit langem mit Ölfarbe angeftrid^en. ^^nli^ bem
ju 2einroben D91. 9lalen (©. 29).
.. !£abernafelin flrorm eines SBanbnifcbenjcbränfdbenS mit (Siebelabfcfitub unb einfach
lierter Umrahmung oon Stein unb eijemem @itterthürchen ; um 1435.
9Utarf(hran(en, $oI}, burchbrochene Saroeff^niherei, um 1707, früher naturbraun, 1906
angeftrichen, graugrün mit @oIb.
XaufftAnber, $o(j, gejehniht, 1906 neu bemalt, llnabenengel als2^rdget, auf bem ^ecfel
ein Käufer Johannes.
Shorgeftühl (9lbb.) : um 1435, IRüdmanb um 1500, mit auSgegrünbeten Saub*
friefen. 3)reifih um 1435; fRüdtnanb 1707, mit gotifierenben Ornamenten in VJinientieffchnitt,
ähnlich mie an ber e a m t e n • 6 m p o r e an ber ^lorbnmnb bcS ^ho^S. 2>iefe trägt ein oerglafteS
!Betftübchen, sugänglich butch eine innere oerfchalte Stiege, ^rüftung unb StiegenhauS finb befo>
riert mit fHanten unb flfruchtf^nüren, bie im Umrih eingefchnitten unb mit f^arbe leicht getönt fmb.
ttaniel famt Schallbedel oon ^ol), Spätrenaifjance, um 1707, mit (unftlofen (Semälben
ber @oange(iften ; als ©anjeS jur Umgebung paffenb.
^oher SBanbfchranl mit f^lachfchniherei (Sirolergotif) linb 3iunenauffah. Übertüncht unb
oerborben; iefet in Stuttgart (Staatsfamml. oaterl. Slltert.). (9lbb.)
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^farrmeüer Stöcfenburg.
G83
Sog. ft {arg au$ bcm 17. ^a^r^unbert, ebenba; eigentlicb root^I eine 3ru^e, mit @i|eii>
befcfiläg.
3n ber Sa!riftei eine mitteln(terlirf)e ?lltörmenfa. ?ln ber anderen Snlrifteitbür ein
gotifd)e$ 3d)IoM(^iI^-
©loden: ©rope: osanna heis ich in nnser franen ere leut ich. bernhart lachaman
go8 mich. 1521; mittlere: 2iiejelbe Umj^rift. 1498; Heine: 9iamen ber 4 Gonngeliften, bemhart
lachaman machte mich 1498.
Sotengebenftafeln unb tBilbniffe: ©emalte ^ol)tafe( mit ©üb be£ 3^jn4finbe4
iroif^ien jroei Änoben in 3<il’
tracbt; für 2 Üinber be$ S3ogt8
Snl)er, 1648. $edgl. mit 93i(b .
eine$ @^epaar4 unter jtrujifi;,
Ota^men gefcbni^t, fcfiroar) geftri*
eben unb geflößt mit ©olb; für
3ob- G^riftop^ Amtmann,
1 1712. 5Bilbni4 be4 9lmtmann4
2öibcl, t 1769, CI auf ^ein*
roanb, in praebtooQ gef^inibtem,
ncrgolbetem SRototorabmen. tßer«
gamenttafel sum ^nbenfen bc4
lebten «t'wrn n. !ü., gejebrieben
oon I. Stbrociler in .f^all. 1e4*
gleichen für ben Sfogt 3iie^ 1589,
abg. '2lbg. gemalte ©ebenftafel
mit biblifcben ©efebiebten, Hlotin*
5amilienbilbern unb SBappen
Don Slbeligen, Utögten unb Wie-
nern, '4-Mörrern. Ulucb 12 loben*
febilbe ber n. 11. (u. 1 p. Söeiler),
bie an ben ©mporen biiiflcn;
unb 2 Trauerfahnen 1662.
©rabbenfmAler: ©ine
banbfcbriftlicbe „IBefcbreibung ber
in ber Kirche su Stödenburg
befinbli^en alten Tenlfteine
u. f. ro. D. 3. 1782, famt einem
ISanb geseicbnetei ^Ibbilbungen
bemabrt baS Stuttgarter Staats*
arebio unter 9lr. 129. ©ine .^'tanb*
febrift ber ^)farr«!Hegiftratur be*
febreibt auch bie gemalten Toten* etOettnburs. so. «irebe. «tabmal «onrab* v. etUberg. 1 1^-
tafeln, Tobenfebilbe unb bergl.
nach bem ^eftanb }u ©nbe beS
17. 2?ergl. @. Söfoffert] in Sebmeib. ©bronif 1882 9Jr. 18, Klemm, 51B. S. u. Sö.
S. 145—148. 55ie TJenlmfller mürben 1906 bureb 9lbbrucb einer ©mpore freigelegt unb bebutfam
roieber inftanbgefebt-
1. 3nnerbalb ber Kirche.
3m ©bor: lOor bem Elitär, über ber ©ruft lagen bis 1906 bie jmei alabafternen ©rab«
platten pon Kont p. 93eIIberg, f 1592, unb feiner f^au ©lifabetb, geb. p. IKinberbacb, t 1599.
Sie maren burd) bie Sebubbretter gAnsIicb ^erbrüdt. ^eibe jeigten in ber IDlitte baS ^auptmappen
— bifr baS p. Sellberg, geftflrjt; bort baS p. 3Hnberbacb — umfd)Iungen pon einem opalen IRabmen
684
Saflftftciä. Oberamt
■^iiiiiiQjriiiuniafff
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mit biblijAct Sufcbfift: i« bcn (Scfen je 4 'Jl^nenfcbUbc : in ber Umra^mmiö bie @rabj<bcijt. S)ie
Qjrabj(briit jür Äonj o. S. l^ebt benjot, baft ec ber letst des namens und stames gcme)'en jci.
'3lii ber 5iorbroanb fle^t ba4 grofte 'JSanbmonumcnt be§ ©bft’flöi'S/ in ©unbftein ge*
arbeitet, im StU Scblör§. ('3Ibb.) SBanbaufbaii in ber 2Irt cine§ ?lltoraufiabc§ mit '2trfabe
jrciicbcn ^itajtern unb Slrcbitrou; barüber ein 9luj{ab. ?Im Socfei bie bciben ©rabj^riftcn (ba&
2obe*batum ber |jrau ni^t nacbfletragen). S5or ber ?lr(abc bie SBanbftatuen be§ SRittcr§ unb
ber fnieenb oor bem JlniMfif, ba§ in ber Dülte ftebt. 3lm ÜtrcbilraD unb ben ißilaftern je
8 9lbncnmappen. ^tufjttb ein iRelicfbUb
ber ^tufcrftebung (Ebrifti, cingeiabt non burcb-
brocbencm öejcblägornament , unb eine 2afel
mit bem Seidbentcyt DiecbtS unb linfe, auf bem
©ebölf gelagert, sroei allegorijcbe fyrauenfiguren,
in b<>b™ SRelicj. ©eitli^ »on ben ipilaftcrn
jmei nerbüUtc, im ijJrofil gcfcbene fermen.
3m S(biff (mcftlieben 2cil; bie IReiben»
folge 1906 }. %. ocräiibert): 1. SBilbelm n. ®ell’
borg t 1438. SBappenj^ilb unt» .pclm. Um*
f^rift: anno . dm . m . ccccxxxvii an ,
sant . laurenzen . tag . do starb wilbaliu
von . velberg . bansen von . velbergs .
seligen . sun . requiescat . in pace . amen.
C5rabbecfplatte.
2. (^rabbecfplatte mit SBoppen p. Ißell*
berg unb barunfer n. 'Jlcuenftein. SWanb leer.
3. S)c§gl. mit S^ilb unb ^elm n. 58.
unb bonintcr, on einer ilctte angebängt, S<büb
mit einem Oucrballeu. Umj^rift: anno .
dm . m . cccc . obyt . bans , von . Velberg .
4. Xeögl. mit Scbilb unb .^telm o. 58.,
barunter angebdngt ein ©d)ilb n. 9leiperg.
Umfcbc.: anno . dm . m . cccc . xx . do .
starb . folckart . vo’ . felberg . . barba . .
tag . . . . m , cccc . XXI . do . starb . fraw .
an . vo , neiperk . sei’ bansfraw .
6. ‘3)e4gl. mit 3(bilb unb ^clm ». 58. unb
barunter Scbilb p, 51Solmer4bau)en. Umfi^r.:
anno . dni . m . cccc . do . starb . yorig .
von . velberg .... anno . doi . . . do .
starb . fraw . margret . vö . wolmersbausen .
6. 5)e§gl. mit Sdbilbcn p. 58., p. 3lbcl4>
beim, p. 58., Schilling p. (Saunftott. Um* unb
3nf^rift : Anno . dm . MCCCCL . da . starb .
der . erbr . und . vest bans . vo’ Velberg .
an . sant matbias tag .... MCCCCLXXVII . starb . die erber franw Anna vo’ alltzheim . an .
dem . mitwoche in der KarWocb . d . g. j emfrid vo’ Velberg . Ursula Schilhg .
7. 2)e§gl. mit ^iocbwlief einer ÜJlatrone in gonjcr ©eftalt, pon porn, unter einem ßiclbogcn
pon 5lft' unb SRanleuipcrf. 3n bcn ©den 4 5ßJappenj(bilbe non .^»utteu, o. 9icd)berg, leer, leer.
Umfcbr.: Anno din . Mccccxcvi . jar . starb . die , edel fraw' . margreta . von . velberg .
geborne von butten.
8. S5edplatte ipie Jumba. Sdlüb unb ^clm p. 58., in bcn ©den 4 Schübe : p. 58., 3 Sd)ilb'
^cn (2 . 1), [?Uftngen ober 5JBein#berg], p. Diofcnberg, p. 3lippenburg. Umfcbrift: Anno . dm .
MCCCCCVII . jar . starb . der Erber . und . vest . Ernfrid . von . velberg . am . donders-
tag . nach . der . heiligen . drey . kUnig . tag . got . guad . ime .
'*s!a
5 tf* K.
StStfenfiurg. (fo. ftircbc. ©tabftcin 3örfl8 p. ^eUDcTS-
t 1400. (5).
iPianrociler Stöcfcnburß.
685
9. ©labplüUe mit floc^em iKcliefbilb einer Hiatrone in gnnjer ©eftalt, non norn, betenb.
Sd)ilb ü. Söeiler. Überic^rilt : ANNO . DNI . 15 MONTAG . NACH . DEM SONTAG .
IVBILATE . STARB . DIE . EDEL . FRAW . ANNA . VON . VELBERG . GEBORNE .
VON . WEYLER . DER . GOT . GEN.EDIG . SEY . AMEN.
10. (Grabplatte mit 3(^ilb nnb .^»elm o. SB., nnb in ben (iden 1 ^(^ncnjc^ilben mie auf
'JJr. 8. 5)ic .^elnibecfen beS .^nuptroappenS al3 IHanfen anSgebilbet. Umfdirift: Anno . dm . M . V .
Gtöctrnbutg. So.
(Biabftein ^anfen o. SeUbcTg. f Iö05. (lU).
Stdetenburg. So. ftltc^e.
Siiabilein SBill^elm* o. SeUberg. f 1490. (14).
und V . jar . am . samatag . nach . Maria . Himelfart . starb . der .... hans von velberg
Riter . dem . Got . Gnad . (9lbb.)
11. Seägl. mit flo^em 'Jieliefbilb einer 3)fotrone in ganjet ©eftalt, ^olb non Iinf§, unter
einem %ogen non 9lft> unb IHanfenroerf. Sc^ilb (unten) n. ©ültlingen. Umjd)rift: anno . domini .
mv . und II jar . starb . die edel . Iran . ana . von weyler . geborn . gUltlingen . uff .
montag .... der . gott . gnedig . sein . wolle .
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686
3aflftfrei3. Cberanit .^)all.
12. 55eiäfll. 4)61111 iinb S(büb o. 3J., in ben ©den 4 St^ilbe: u. 2}., o. aüeiicr, o. ©ült«
(ingen, v. 2BetnSbcrg (?). Umjc^rilt: anno . 1522 . jar . am . tag . allexin.s . starb . der .
erbar . und . vest . Erufried . von . vellberg . dem . gott . gnaedig . sey .
13. Xc'Sgl. mit 3cbilb unb 4)6m n. SBeiier; unb 4 ©djcbüben: n. SBeiier, n. ©ültiingen,
n. 2lippenbiirg, o. @pdt. Umfcbriit: Anno . dm . 1522 . am tag alexias . starb . der . erbar .
und . Test . Enderis . Jörg . von weiller . dem . gott . genädig . sej.
14. mit 3niianjf(bilben u. 2'ellbetg unb o. SSeinSbcrg unter .pelm n. 2'. Umfc^rift :
Anno . dm . M . cccc . L . xxx.K . do . starb . der . erber . und . vest . junckher . wilhelm .
von . vclberg ... an . unser . fraven . tag . liecht . mes . ('?lbb.)
StöcfciibUTS. (tu. ItiTc^e.
(JDrabfiein bc8 {>anu u. SJeUbrrg. t I.VJO. (15).
StöctenbiiTS. So. ititcbe.
(ürobnein SrnfritbS u. (Braberg. t 1511. (1*)|.
15. 2e4ßl. mit Sd)i(ben u. 2t. unb p. 4>irnbeim, alliiert, unter 4>elm u. 21.; unb 4 (fcf*
jcbilben: u. 2t., u. 3lbel4bcim, u. 2icmelberfl, u. 4)irnbcim. llmicbriit: anno . dom’ . 1530 [V] .
am . freitag . nach Jubilate . starb . der erbar . und . vest . hans . von . velberg. Anno .
d . 1520 . am suntag Jubilate . starb . die . erbar . fraw . sibila . von . hiuheim . in . (?)
hans . vö . velbergs . gemal . den got gnad . (2lbb.)
16. Xesgl. mit Gberotippen u. 23. unb ©cbilling u. ^annftatt; unb 4 ©rf jcbilben : o. 2t.,
u. 3(bel$t)*-’im, gejcbacbt mit Scbilbbaupt, Schilling. Umicbrift: .\uno. diü . 1511 . am . mitwochs,
nach . sat . muthia.s . tag . starb . der . erbar • vest . Emfrid . von . velberg . der elter .
dem . gott . genad . vnd donderstag nach . . . fraw geborne Schillingin . (3lbb.)
^^larrroeiler Stödenburg.
687
17. imt ateltefbifb einer ÜJiotronc, non recbtS gejeben, fnieeub am ®elpnit; auf*
blidenb |u einer Keinen ^albfigur ber i)l. '?(nna in SÖolfen. 3** 9»^«» S<bitb ». Sioben*
flein. 3n ben ©den Scbübe o. Sülnbart, quabriert, o. SJellberg, o. ^bet^bf»«- Überj^irift: Ano .
dom 1518 . starb die edel und tugendhaft fraw Roaina von fahenstein gebom von Zülnbart
am 27. tag des bornuugs . der got genädig sey.
18. SeSfll. mit flachem iRelicfbilb einer ^latrone, fnieenb, non Iinl§ ßefeben, aujblidenb ju
.ber Keinen .^albfigur ©otlnatcrS in Solfen.
®ier ßdfcbübe: o. SS., o. .^irfcbbotn, nerborben,
n. SIbetmann. Anno diii . 1539 . am halli-
gen . aufer’tag . starb die edel und tugent-
haft .... von hirschhom . der . got . gnad .
amen .
19. $e(^gl. mit Scbüb non 2S., gebalten
oon einem non uorn gejebenen üanbSfnccbt
ober jRitter (oielleicbt) ®Ubni3 bei Slerftor«
bencn?); barüber ber .^clm o, ®., barunter
©cbilbe n. ^irjcbborn unb ». Slbelmann (?).
(jdfcbilbe: Schilling, o. Slbelbeim, gejd)ad)t, mit
Schilbbaupt, 9)radenlopf. Umfchrift: Aüo .
dm . 1545 ■ am . tag s. Jeronimi starb .
der Edel und Ernveat Jeronimua . von . vel-
berg . dem . got. genad . (Slbb.)
20. SeSgl. mit 8 bucch Wetten ncrbun*
benen Schüben : n. SBernau, n. SSeüberg iroei*
mol unb 4)clm o. 33. Um* unb 3n|chrift : Ano .
dm . M . COCCLXXX . \lU . do . starb . der .
erber . und vest . iorg , von . velberg . am
freitag . . . des hayligen plm . . . des erbem
Jörgen von velberg ehliche hausfraw . der
gott genad . Sluf einem Spruchbanb unter
bem mittleren SBoppen fteben weitere nicht
mehr leferlichc Schriftieichen (Wajulfeln ber
f^rübrenaiffance). (Slbfa.)
21. SSlatte roie non einer Sumba, mit
SchÜb unb §elm x>. SS., iit ben (Sden 4 Schübe :
ü. 33., 0. Slippenburg, o. 3Bernau, Sturmieber,
llmfüirift: Anno . dm . MCCC’CXViI . am .
suntag . Cantate . starb . der . gestreng ,
un . ernvest . her . jerg . vö felberg . riter .
der . elter . dem got gnad . [ anno . dm .
M . ccccxvl , am . aubent . martiui starb .
€tö(fen&ut0. Sd. girc^r.
(Siabmal bes jpicimttimuS b. iSeUbeTg. t (It*)-
die . erber . frav . margret . von . velberg .
geliome . von . nipenburg . der . got . genad .
amen. (Slbb.)
22. ©rabplattc mit 'Jieliefbüb einer
ÜJlatrone, ftebcnb in ganjer ©eftalt, mit fRofen*
franj, non hnlblinfl. 4 Si^übe: o. 33ibra, n. S3cUberg, geteilt, o, 'Jüppenburg. Umfchrift: Anno .
diu . MD . XXI . an . sont . Ulrichs . tag . starb . die . edle . und . erenhaft . fraw . brigita .
vo . bibra . geborii . von velberg . der got genad . (3lbb.)
23. 2'elgl. mit IReliefbüb einer SJlatrone ufm. wie norbin. Schübe: ». 33., n. ©ültlingen,
». 'SMpenburg, n. ^belmaun. Umf^rift: Anno dm . 1540 . am mitwochen nach Sant gallen tag
starb die Edel . ü . tugenhafte fraw margret gultlingerin . geboren von veilberg . der got
genad .
688
SflflftfreiÄ. Cbciamt ^aU.
24. 2öttnbbeiifinal mit flad;em 'Jtclicibilb einer äJtatrone, fniecnb, oon red^tS, in orc^itcfto*
nifcber Umta^mniifl, ^rü^renaiffance : Sorfel mit iHanfenornamcnt, 5roei ipUaftcr mit ^üHmißen
Don ftel^enben Cvamenten; Dcrfröp|te4 ©cbälf mit jroei SOlebaillonföpicn, unb jroei 5)et«
Peilten. ?ln bcn ipüaftern 4 6d)ilbe : n. ü'Jolmcrä^ouien, jroei ©d>afi(^ere£, u. 3lbet8$eim, SBellen»
{(^rößballen jmiic^en jroei Sternen. !3njd)tift am Slr^itran: ANNO . DNI . 1560 . DEN , 13 .
IVNY . STARB . DIE . KDEl . VN . TVGENDS . FRAW . KATARINA . VON . VEL-
BERO . GEBORNE . VON . WOLMERSHAVSEN . DER . GOT . GENAD .
25. ii'anbbenfmat ; ©eflenftfuf jum uorigen. 'JJiit fnicenber ^ignr eines iRitterS.
'3lm ©iebet 2 S(^ilbl^altcr. 'Üln ben ^ilaftern 4 Sdbilbe: n. ®., o. ÜRippenburg, permebrt mit
S(bentenbed)er ; d. ffiernan, Stnrmjeber. Überjebrift; ANNO . DNI . 1551 . DEN . 18 . AVGVSTI .
STARB . DER . EDEL . VN ERNVEST . lORG , VO . VELLBERG . ZV . LEEFELS .
DEM . GOT GENAD .
26. SBanbmonument uon Sanbftein mit U^otiogriippe eines iqmmetrif^ unter bem Jüiusifif
fnienben in -V)ocf)reIiei ; er in ^-efttraebt, pc im 2rauerfteib. Über 6pru^«
banb: ICH . BIN . DER . VVEINSTOCK . IHR . SEIT . DIE . REBEN . JOHA. 10 . ^n
ben oberen (Srfen jmei iRcben mit 2rauben, faft
uolirnnb unb unterfebnitten. 3lm Sodet 2 2Bap>
pen: 5B. unb o. 9lbelmann. '3ln ben jroci
iCitafteru je 4 S^lilbc ber ?lbnen: o. 51L, £ül»
ling, 0. SlbetSbeim, i>. Spftt . | o. 31., o. 2BöU*
roart, t». Serfenborf, Scbiüing. ©rabiebrift auf
einer 2ofel, bie olS 3lufiob pon jroei ijSutten
gebalten wirb: ANO . DN , 1561 . AM .
11. TAG . IVNn . VERSCHID . DER ,
EDEL . VNI) . VEST . HANS . BARTOL-
MES . VO’ . VELBERG . AN . 1584 . AM .
9. TAG . APRIL . STARB . DIE . EDEL .
VNI) . TVGENTHAFFT . FRAW . SIBYLLA .
VO . VELBERG . GEBORNE . ADELMENIN .
SEIN . HAVSFRAW . DISEN . GEBE . GOT .
EIN . FRÖLICHE . VRSTEND . 3Iuf einem
Sebilbcbcn, baS uom 3lu|iab bcrabb&ngt, ftebt
bie ftünftlermarle Simon ScblötS: ein 3Irni im
i^uifärmel, mit Spibbammer. (3lbb.)
27. SDaubmonument pon Sanbftein mit
fpmmetrii^er Slotiogruppe in bab«m SRclicf : ge*
mappnetcr ittcr nnbßbelfrau, fnieenb unter einem
.Strujifir. TOerfmürbig ift bie S3arttra(bt beS
SiitterS unb bie^eftfleibung ber 5rau. ©infapung
mit ?}feiIerarfabejo({e{, jmei ipilaftern, febmalem
31r(()itrao, 3Iujiab sn)ij(ben iRanfenootuten. 3ln bcn '.^ogeniioicfeln iRanfenornament unb2 3Sappen:
0. 58. unb 2rei'cb v. iOutlnr. 3lm Socfel güHungen mit Crnament ber Jröbrenaiffance ; unb iioei
SSappen: o, SBcilet, o. Äiebejel. 3tm 3lrd}itraD SRanfenfüIIung unb mit ber ^abr^iobi
Spru(bbanb beS SRitterS: MEINE Sl-ND DIE REIEN MICH; ber grau: AVF DIE GNAD
GOTTES STIRB ICH. ?lm Hufjab ©rabjtbrift: Anno dom . 1656 . nf den 10 . Tag apprilis
stark der Edel and Vest wolf von Velberg. Anno dom . 1562 uf den 24. tag . octobris starb
sein hansfraw . die Edel und Tngentsam Fraw Anna von Velberg aine gebome Treschin von
bnthlam . Gott der Allmechtig verlieh inen baiden . und uns alleu ain freliche nfferstehnng .
amen. Cben an ben ifJilaflcrn ftebt (infS I S unb baS Steinmebtei(ben ^oftpb 2<bmib§ (Hr. 41) ;
rechts : V VRACH (ngl. RIemm, 39. 33. u. 31. S. 145 f.). (3lbb.)
28. RleineS 39anbmonument non Sanbftein, mit ;ReIiefbilb eines Rnaben, fnieenb nor bem
Rrujifir. ©infaffung mit jroei ornamentierten 3M(aftcrn, Socfel unb ^Ircbitrao mit 39almgicbel.
4 Sebilbe: u. 3BolmerSboufcn, n. fReubaufen, o. 39., p. ©nSlingen (? gefpalten, reebts ein bafber
\iiü öiii-n^oirlffF löiibiio-ffiirljfilfr-
StöcfenSurQ. So.
(Ürobftein »tötfl» o. Setlbetfl. t (20).
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^jarrroeiler Störfenbiirfl.
(389
C:uerba(fen). ?lni Anieicbemel 1559. 3lm Sodel: Ano . dui . 1558 . am 12 . tag
aprilis starb das edel kind . conrad von wolmershansen . dem . got . und allen christgläubigen .
seien . gnedig und barmherzicb sey . wolle . amen . *}(n{4ltinenb non 6. ©djlör.
29. (SrabplaUe mit Dteliefbilb eine« Jräulein«, non oorn; in ^ti}(^e unter 'Ihreiboflen. ®<failbe
». ©emmingen nnb u. 33. 3luf ben S3ogen'
}n>icfeln fte^t o got erbarm dich mein. Uin>
icbrijt: a’o . dm . 1549 . den . 14 . aug .
starb . amalia . ptiilipsen v . gemingen und
trau margareta von velberg einigs kindt
Seins alters im 7 . jar . got geb im das
ewig leben . amen . 3Irbeit non 8<l)Iör?
30. 3BanbgrubmaI non 8anbftein, mit
Steliefbilb einer Inieenben IDtatrone in Sirauer«
trucbt, non linf«, ba« Hrujitir gans (lein nor
i^r am IBogenynirfcl. (Sinfafiung mit 31rfabe,
ipiloftern, oodel, 3lr(t)itrQn unb 3lufjab. S3ogen*
}roi(fe( gefällt mit IRanfenornament. 3(uf{a^
befrönt mit fo(d)em, barauf ein 3iunbf(f)ilb(^en
mit @(f)(ör« jtünfllermarte. kleben bem 3(uf<
ja^ bie 3Bappen n. 33. unb n. @rail«()eim; am
Sodel bie n. 3öeiler unb n. @unbel«^eim.
©rnbfcbrift am 9luffab: ANNO DNI . 1529 .
AM 30. TAG lANVARII . STARB . DIE .
EDEL . VXD . TVGENTSAM . FRAW .
MARGARETA . VON . VELBERG . GE-
HÖRNE . VON . KRAYLSHAIM . DES .
EDLEN . UND VESTEN WOLFS . VON .
VELBERG . ERSTE . HAÜSFRAW . GOT .
GENAD . IHR . AMEN . — 1556 . 31'ar
abgebrochen unb j. %. nerfchleppt. 1906 roie*
ber iufammengeieht non 2inbenberger, Stuttgart.
31. 'I^ggl. mit jpmmetrijcher fRelief'
gruppe eine« unter bem Mru}ifip (nieenben (^hc*
paar« ; fiöinc unb .^unb a(« Unterlagen. @in*
faffung mit }mei Säulen, Socfel unb 3(uffah-
3m ©iebel be« 3lujfahe« Schlör« Äünftler*
marfe, eingefaßt non einem Rranj. Sieben ben
33ila[tern be« Stiiffahe« bie Schübe n. 33emel<
berg unb Sliebefel, gehalten non einem nacften
roilbcn ällann unb einer nacften f^rau. 31m
Socfel 2 Schübe: mit ^irfchfuh C^) unb mit
2 geiinnten Schrägbalfen. ©rabfchrift im 3luf'
fab : anno . düi . 15.53 . am tag . corporis .
cristi . starb . der . edel . vnd . .vest .
iorg . von . beraelberg . anno . 15 . . am . .
tag sein . haus . fraw . die .
edel . tvgetsam . fraw von . bemelberg . gebome . riteslin . disen . wol got . auch ,
ein . fröliche . urstend . geben . ame . fHömifche Rapitalfchrift. Slame unb 2obe«batum ber
3rau nicht au«gefüllt. (31bb.)
3 u ber 2 u r m n 0 r h a 1 1 e ; Mleine« aufgehängte« 313anbbenfmal non Sanbftein, mit (nieen*
ben iProfüfifluren eine« (Ehepaar« unter bem Jfrujifir. 3lin Schemel be« ÜJlanne« ba« 3MIbhauer*
jeichen Schlör«. 2)er 35orgeftellte ift: 33ogt SBonifaciu« iöronnhöfer f 1571.
€t&c(tn6uT0. ftircbe.
0ra6flcin OOis* O. eeObfre. t I&IT. (21).
Saulus, Sentmälet auB Qürttm6cTg. Sagfitreis.
44
3iaflftftei§. Obermut
()‘>0
?lbfl. @rabftetn in ber Strebe : oon i^oltb. otborbranb, gen. u. ilircbbciin f 1552, mit SHttei*
figur; Jrau v. ?lb§perg, geb. non 2ieliberg f 1554; .i?einrtcb o. !ö. f 1479, mit Diittergeftalt ;
3«n!cr 6. ®. n. ®ebt, t 1662; SSappenfteinc o. lÄenubingen u. a.
^ I . . I ■ n
frmlifib- frmu • britfitiV uö-
StdtffnOutß. ®t>. »irrfjc.
0rabftciit 9rioittaj$ o. StUbrra. f i;>2l. (22).
2. Ülub«n an ber llircbe:
(Srabftcinc non bÄüii^eti Siogten, ("Vorit'
meiftern nnb ijjfarrern , mcift auS bem 18. ^abr*
bunbert; barunter jmei non 3* 3K. ?lrnolb
(5i>b- ©ottfr. .^)übner, ^orilmeiftcr, f 1775 : unb
3ob- ?5rriebr. 2bnm, Pfarrer, 1 1790). Scr bc^
ißfarrer« Söinüer, f 1739, jeigt unter reichen
'iÖappentartujcben bie Heine be§ ©Uten
.t>irtcn. ®ie febönften finb non einem ®ieifler,
ber um 1735 im Spätbnrodi'til bc§ Roller J)iat*
bau|c§ gearbeitet bat (O^ei am 2urm, Oft'
nnb SBeftjeite).
Söeilcr 'XbatOcim:
■Jlbg. SBurg ber .'perren o. Z. (Sulmeifter
p. 1230—1406 bejeugt, äBappen: jroci
iebroarje unb $n)ci ftlberne Spidel, ouf bem
•pefm ein (Flügel mit cbcnfolcbcn ©piddn). Sie
ioKcn auf bem Sfeuberg (C'Jl. ßraii^b«»«) 0«*
jeffeit fein, ber fub biiHer Z. erbebt: bod) er*
febeint bort ein eigene^ @ej<blccbt n. 'J?. mit
bem üBappen ber n. 9inbaufen, 5)mb unb Älingcn*
fcl§; unb eine 3)urg fann auf ber ^öbe in Z.
felbft geftanben fein. (?)ou biefer gainUie o. Z.
ift iu unlerfdjeiben eine anberc gleitbeu 'Jiomen4,
bie pon 2oIbeim an ber Sebojaeb mar unb
auch Joobf in ber ^Jaller ©egenb porfomint.
“iSa^ 3)ilb einc4 aiten bdUifeben 5üorfroirt4ba«f<§
gerodbrt ber Cdbfen. .^irtenbau« ift ein
ftatilicber Sau in ifjoljfacbmerf be§ 18. ^at)X’
f)unbert§, mit Sretteroerfcbalung unb fffirfttürin*
(ben, jebt in mnlerif^ ungeppegtem ^uftonb:
auf bem böd&ften Swnft bc§ ®orfS gelegen, mo
bie ebematige Surg ju oermuten ift.
Über bie S u l m e i ft e r o. ogl. 23ib*
mann S. 68, ^erolt S. 74, .£>aufer in 2öürtt. Uranien VIII, ©. 50 ff., ©melin S. 355 f.
®ie UJiüble iRoppolben, im engen, fteitipanbigen unb beipalbetcn Süblerlbat, gibt nicht
nur ein malcrif^e4 SUb, fonbern bat auch eine alte Oiefebi^te (0?IS. S. 265).
25ocfii*xc6cn.
(9n '2lbel‘?gef(blc(bt o. 49. nennt 3Bibmann (S. 89). Sonft ift Pon einem foicben nicht»
befannt; auch feine Surgftellc ju SB.
DigKized byGo jle
Öeiueiiibc 2öeft^eim.
O^cmeinöe
^farrborf SBc|'tI)cinu
WTrnw5ffc vaffroTlfl
•; lA^'./v’KUiilAS'i: WKi
Isr»fG{8^-£iNfHaurNi
5h.'. ift Joal^ric^ciiiU^ auc^ roie ©tod^eim = Stöcfenburfl, auf ba? jein 5Jaine Hc^ bejie^t,
ein alter fränfi|c^er Rönigäl&ol. *) ‘SJer lag auf ber ^>ö^e, roo ble .llircfie fte^t, an Stelle
bei IBaftlila j. ^l. 5Dlartinu^.
.\:)eute no^ (ei^t biefe '^In^ö^e
mit bem ipfarrroeiler ber iöerg*
^of. ’Jliicl) ftnb nocf) @räben bort
jn fe^en. 2)aS übrige 5!)orf lag
unten am Aocber. @in jüngerer
^orfteil liegt an ber 5Biber$ unb
bie^ au(b urfprünglicb felbft 5Bi>
ber^. ^ad j?önigSgut }u 5!B. fam
ipäter größtenteils an baS jtlofter
iiunbarbt.
787 fd)cnftbiegottgen)eil)le
.i'tiltiSnot, Sd)n)e|ter beS @rafen
5Dtaorlad) (oom jlocbergau?), bem
iUofter iJorfcb ißre ®üter ju
iHaobaba l'Jtotacb, Siebelung im
ibnl ber 'Jlotb, C^l. ©ailborfl
in ffieflbfimet (Cod. Laur.
5)lr. 13, 5I3ürtt. Urf. IV, 6. 319).
5S)iejelbeu @üter uertauj^t nach*
malS 856 ber ')lbt non Sorjtb an
ben ©rafen Sigibarb, jamt fol>
eben }u 5!Beflbeim unb ^labborf
(ilöürtt. Urf. I, S. 134 f.)- 55)em
Iflofter Aulba bat Uta, bie ©e«
mablin 5DforialbS, baS ift mabr*
{(beinlicb ebenberfelbe ITocbergau«
graf Sllorlacb, 5})eftbungen i\\
5IBeftbeim, 5Rot unb Sala [uiel*
lei(bt ftir^enfall C^l. CbringenJ
übergeben (Trad. Fuld. ed. 5öof»
jert in 5h)ürtt. ©efebiebtSgu. II,
S. 244, mit ?lnm.)
1054 foll jl. -iteinricb HI.
uacb 5Dfurrbarbtcr Überlieferung
(Chron. Murrh. bei Olabelfofer)
bem JUofter 5üiurrbarbt ÄönigS»
gut (regale alodiuiu) ju 51B. ge>
febentt hoben. Ibotjü^licb botte baS jUofter bis<^ bebeulenben 5Befib, roegen befjen 5Bürttemberg
nach ber 5Heformation ein eigenes 5pflegamt b'er errichtet. ©S ift aber ni^t auSgefcbloffen, baß
biefer 93efiß erft uon ben im 14. 3obrbooi*c^l auSgeftorbenen Herren d. 'Beft*
beim berrübrte.
5£ie ©rafen d. 51B., 'Jta^fommen ber Ätoebergaugrafen, ©rflnber ber
Saline unb Stifter ber ^olobSfircße famt Sllofter )u ^all, gehören ju ben
fyabeln beS Gb^oniften 5I3ibmann (S. 53 ff.; ogl. ©melin S. 192 ff.; unb
bagegen: 9kucr in 5ßiürtt. »Uranien 1853 ff.).
Störfenbuig. (fo. itirc^e.
OtTabmal bet ^ont iBait^oIom. t>. tttcllberg. (28).
SBcrt 3im. ®<blbrt.
*) i^reunbl. Bitteilung non SiecbtSnnroalt ?lbe, ftall.
9iib^auertei(ben
Simon Scblört. (26).
Gtöcfcnbure. (fo. ftiici)r. Zotcnbtnimal (Bolfd b. ^tllberg unb VnnoC gtb. d. Sutloi. 1563. (27).
StTf 3. e<bmlb6 Don Uratb.
Digitlzeü by Go( jli
@emeiube
l>93
2Bo^|l aber gab t§ eble errett o. 'U'. (1112—1378). ^ab nadj ibrem ?liiSfterben be*
beutenbe (Suter, Ütubniebungen iinb iKedtte, nainentlicb bad Patronat ber tßfarrei anS ff(ofter
^J)Iuabarbt famen, ift jroar aud) nur nom (Sbronifien (ilBibmann S. 133) bejeugt, finbet aber feine
Stübe an ber urlunbHdten 2batfa<be, bab halb barauf (1396) bie ^Morrei biejein lllofter einnerteibt
nturbe (0?lSB. 5)adnang S. 259).
35ie ®urg foU 1318 burd) 3kanb
}erftört unb bann burcb bie tdirdie
erfebt ntorben fein. fiebere 2bat>
fadie roirb beriditet (OSiö. S. 317),
bab im 16. ^abrbunbert auf bem
ITircbbof gefdtmoIjeneS @r} unb
eiferne» ®eröte au?gcgraben nmrbe.
$aS 'It)appen ber u. 28. ift nidtt
belannt. Sie finb roobl bie Stifter
ber {{atbarinenfirebe ju S)a\i gemefen.
Sie 2)farrei 48- gehört
ohne 3meifet ju ben älteftcn be»
'.Bewirf». Sitelbeiliger ber ftirdte
mar urfprünglicb nicht 8auren>
t i u 8, fonbern D)l a r t i n u 8 (®nte>
lin S. 138). Sie iDfarrei reifte
noch am 2tu»gang be» fDiittclalter»
bi» ^all, roo bie jtatharinenfirche
ihr gehörte ; e» ift (eicht nad)iu«
meifen, bab fie urfprünglich ba»
Sha( ber Sioth mie ba» ber 2)iber»
unb einen groben Seil be» llocher«
thal» umfabte, bi» an bie ißfarr'
grenzen non fUiurrharbt, thringen
unb 2){ünfheim ober Söttingen.
3iadl bem 2luSfterben ber ^terren
D. 28. (am ba» (8<i(e<»mt famt
Sehnten ber 'Pfarrei an ba» fliofter
!D2urrharbt (f. oben). 1396 mürbe
bie ganje (ßfarrei biefeni einoerleibt
unb (am fo in ber Dteformation
an 28ürttemberg, famt bem fffUial
Ottenborf (C2l. ©ailborf). iKefor«
mation 1535. 1626 Hirchhofermei*
terung megen eine» groben Ster*
ben». 1630 Gegenreformation ooii
2Runharbt au» oerfu^t. Ser hier
gefunbene Sen(ftein (^.kefcher, Ge«
fchichte 0. fiimpurg I, S. 92, ?(nm.
u. laf. VIII, 4) mar offenbar ein
Grabftein au» bem 15. 2lohehmt‘
bert, mit Hreuj, ÜJlonb unb Stern
unb jmei SSappenfehilbern. (ßrefcher ermähnt ihn, um bie Einnahme abjumeifen, bab er römifdh
fei. Sie Äirdtenbücber beginnen 1.559 unb 1677.
Goangelifche '8farrlirche, 1848 erbaut, lloit ber alten 3)lartiu3(irche ift nicht» übrig
al» bieGloden: grope: ANNO DOBIINI MILESIMO CCCC VIII [?) 0 REX GLORIE CRISTE
VENI CVM PACE, fDlain»(eln; mittlere: zu gottes er lent ich. christof glockengieser zu
norimberg gos mich 1.561; (leine: anno . . . Christus vincit oinuia. 2lbenbmahl»(elch, Hupfer,
StöttenbuTg. Cd. ffirche. Qttabbentmal 3örgd u. Semmcibrrg,
t unb feinet Stau. Ougenbnctf uon Simon Scblör. (31 1.
094 Clieinmt 4»all.
tergolbet, oom ^(nfang be§ 16. 3<i^’^^»nbertg , unb itnauf aug bem @cc()gpa^. jilranfenfelcb/
Aupfer, oecgolbet, um 1600.
@übli(!() neben bcr Aircbe [lebt am 9lanb ber Aircbboft^craffe eine alte, gotijcbe Aapelle,
mobl auf einem Carnarinm. f^aft gtcidbmäbifl nieredig, mit menig eingejogenem ^Itarraum.
3Beftl)dm. tlrieb^offopeUr neben ber Hirc^e.
^eiibnunQ oon SeUbartb um 1860.
‘I)er ^(tarraum bol ein Areuigetuölbe mit IHippen, fleinere Scblubf^eibe ; ohne Aonfolen.
Tariiber noch ein iuringefcboj? mit '»^eltbacb »on unb Sebiff fleine, un*
geteilte Spi^bogenfenfter. Um 1400. (Bbb.) ©rabftein eines Pfarrers Seiferbelb, t 1792; noch
in fRofofoformen.
©cmcinbc Solperfe^aujen.
695
'i^aricHc Sollen ft ein.
®urfl ber v. !8., auf einem 5öü^l an ber ®iberd, bei ber ÜJiünbung be3 SentelbaebS.
'ler J^urflbüflel janit .^al^Gtaben ift erfialten. iJie o. S. (1286—1792) roaren limpurfli)(bc Sienft«
leiite, ftamniDernjaiibt ben o. SRotb ju Cberrotb. SBappen : brei gelbe f5ijd>leßel in ftlbemem f^elb,
.^elmyer ein ^»eibenriimpf mit 4>ut. Sic roaren im 15. pon Sanjcnba<b unb 'Diitbefi^er
pon Cttenborf; pcr^iOflen aber bann in§ ©Uroanflijtbe, roo fic 1493 ba§ Scblobaiit 3lbeimann8felben
(oben S. 12) erroarben, iöauer, ^ic p. Sobenftein, in SBürtt. granfen 1863, S. 285 ff.
®ie 5krfl „jum ©infiebel", bic binler ber Jöurfl in ber beutiflen 2^entelbadb fle»
ftanben hoben foU, Pon boppelten @räbcn umringt, mit einem anjebniieben f'vetbgut au^geftattet
nnb benannt nach einer cbemaligen ©inficbdei s. bl- Urban (@melin S. 364, nach (Slajcr, ber ficb
auf alte iiagerbü(ber beruft) ift pieUeiebt nur ein Sagengebilbe, peranlapt bureb eine 58erroe^slung
mit 2?obenftein felbft.
gemeinde ^oCpertsßaufcn.
®orf SBolpcrtg^au jcn.
29. foU 9anbpb be« .polier ©efcblecbt? ber 2ieterer, eine§ 3o>ei6§ ber Sulmcifter geroefen
fein (©mclin S. 332). (Sine 'i'urgftelle ift nicht befannt.
2lbg. auf ber 3)lor(ung: ,'pofftetten unb 2öarmer3tbal (^crolt S. 393). Ginen
böljemen 23ilbftorf oom ^abr 1450, „uf ben breien Seiten uf jeher feiten 6 Meine bölieme frcujlein
babenb" befebreibt ber ßbronift 2öibmann (S. 115). 68 roar ein Scnlmal für 15 .Roller 2)ürger,
bic im Stäbtefrieg bei 2Ö. gefallen unb ju 2büngentbal begraben roaren. 2)ic flirren unb Äircb*
böfe JU !Scin8bcrg, 3l^bof«»f ^affelben, 9lfpa^ u. a. roaren bamal8 entroeibt, roeil fic Pon ben
böUifcben 2)auern befebt unb Pon ben i^cinben erftürmt roorben roaren.
23?. Gröffelbttc^: (.Gehörte jur Sitrcj Sidriet. Älopcttc nnbefannten Xitdc:
(.<lird)roci^ an ®/ortiiii unb an ®t. lUricf)d Xag, öerolt ©. 4(K>); jc^t coongd. gilial«
firc^c, '^Ißfarrci fJJeinSberg. (Sinfd^iffig mit Xurmc^or; innen unb nufien üertünd^t.
lif)orbogen unb Xnrnic^oc ri^penfreuägcmölbt , ohne 5?onioIcn, 15. Sa^t^unbert.
©d)(uftftein 91ntlib ß^riiti. ©tic^bogenfenfter im (Sb^r unb S^iff unb flache
Xerfe bc^ ©d)iff^ finb neuer. 91(t ift ein öieredige« j^enfter im (Sbof/ 9f9<3i Cfteti.
(SJIodniftube unb jiegelgebedteö fßijrQmibenbacb bes Xurmg finb mobern. SUte 3Ütar»
menfn. Xnrauf ein ©d)rein, beffen ^fügel meggetommen finb; mit ©tntuen non
(£briftu§ nl§ ©cbmer^en^mann (fnframental gebaebt), S3if(^of (U(rid)?) unb Xiafon;
(iße brei Oerborben bureb ucue f^affung. ^rebefia gemalt : (uuf bem Xbür*
eben) nnb bic smölf 9(po)tef, ade in .'palbfigurcn ; iierborbcn burd) Übcnnalung.
©locfen: größere: 3)Zinu8fdinfd)rift ave maria - benedicta, mit (^lode al§
Xrennung^äcid)cn; fleincrc: SOLI DEO GLORIA 1700, 25?appen uon ^ad.
Xic ©rüde über bic ©übler ift uon ber ©tabt ^ad im Sab*^ lo02 nu§
©teilt erbaut (^crolt ©. 140); im Cbcrbau iciber 1840 ueränbert bureb ©rmeiterung
ber Jnbrbabn.
^farrlneilcr §aßf eiben: C^m Stäbtefrieg 1449 öerbrannt üon ben dfZarL
gräfifd)en. 9llte .Slirebc j. 1)1- 3Iiid)acI, 5lomburgcr 'ißatronatg (1248), )f?farrci jur
llntcrmünfl)eimcr ©pnobe pflid)tig. dleformation burd) ;jpnd.
©unngelifdje )|?farrlird)e: einfe^iffig mit Xurmd)or, gotifeb auS bem 13. — 14.
unb 15. 3abrbunbert; umgebnut 1701. Xer ISb^r im Xurm frübgotifeb, mit fpibigem,
an ber iieibung ungeglicbertem ^burbogen, fpißigen Sebilbbögen, boebgotifi^cm diippen»
freusgewölbe. Xie dlippen abgefaft, 5Ionfolen fünffeitig, jugefpißt. ©ebeibe be§
©cbluöftcin§ gefüdt mit einem frcujförmigen Crnament Pon 3irRIfebIagen. 9In einem
«96
3aflfth:ei§. Oberamt ^)aU.
gcnfter bc§ (J^org ftc^t 1701 mit SKonogromm P. B. ^urmaufbau gotijc^ big jum
(Siirtfimg unter bcr ®lorfcnftube. ©d^iff üon 1701. Ölbitbnig eine« ^farrcrS
©cuffer^clb, f 1699. S)ic Snubmc^r ift auf bcr SKarfung no^ 311m ^cil crtialtcii,
alg ©raben, jc^t mit einer ^etfe an ber Jtu^enfeitc.
?lbg. auf bcr SWarfung: S^mannSborf unb töurg Miltenberg, jum 3)orf Miltenberg
OMI. ©erabronn gebörig, über ber Jbabtblutbt beS ©rümbaefa? anmutig gelegen (f. oben ©. 310).
^ie Mlurg mar ber Milten
0. Miltenberg, audf) Sträller
genannt, bereu le^ter 1462
in ber Mlarfübertircbe ju $all
begraben mürbe (©melin
S. 270 f.). Tü§ MBoppen
(d. Mllberti 41, nacb Sieb«
macber) gleidbt, abgefeben uon
ber linftur, bem ber ©<blei
ober .^eimbacb (aueb 0. ^eim*
l>«0) i“ C'iU- '-i'on ber ®urg
berichtet Söibmann (S. 82):
„ift geftanben über bie Hingen
gegen 4>a|felben, ju oörberft
bem Inocf, boeb, ba bann nod)
gemäuer unb grSben gefeben
merben."
MEÖeiler 0 p f a cb :
Mlbg. M)urg auf ber ^öbe
rechte über bem M3üblertbal,
in bem ber Seiler liegt ; jebt
bemalbet. Sau fiebt noch
ben au4 bem f^el4 gebroebenen,
gebogenen ^al4graben unb
ben Mhirgbügel. Schon Sib*
mann (5. 80) fab lein @e>
PQnbturm bei ^ötlebac^.
IRitter p. S?-, auch 0. ^Brunnen
genannt, bie 1268—1314 be-
Seugt Ttnb. Sie batten auch iu Sbüngeutbal (1208V) Si(j unb ©rüber; unb ^abrtage im ^abannitei«
bau-f ju .^lall. Soppen, nacb ben C'iaUer ßbronifen (^erolt S. 83): in 3)lau ein filbcrner
ScbrägmcUenballen, ^elmjier ein gefcblofjener blauer tjlug, belegt mit ebenfoldicm M)alfen.
Seiler .^»örlebacb „am ßanbturm". 3)er Öanbturm (Mlbb.) non ber 4'*aller Canbmebr
ftebt an ber Strafe nacb Oberfteino^, ber alten Äaiferftrafie, bie ficb auf ber .'pöbc sroifdicn 3agft
unb jlocber bin nacb Simpfen }iebt.
Ter Sanbtnrm ift ein gebrungener, oiereefiger Steinban au4 bem 16. Sab^bimbert, ohne
Turebfabrt ; Obergefebo^ mit ftumpfem M^pramibenbacb unb 3i^6«becf ung an§ bem 18. 3ab>^banbert.
Min ber 2bür ftebt 1587; am älteren Teil fmb bic unb bo Mlucfelqnabern nermouert. Mleben bem
Turm ift ein deiner ummauerter .^tof, sugönglicb nur pon anften; mit Mlunbbogenpforte an§ bem
16. 3abrb»mbcrt. (Mlbb.)
^farrlpcilcr 9?cingberg.
Ter Crt^nome ift abgeleitet uon Üleinmalt, Oleinolt. Ta4 Torf gebürte ju ben flltcften ®e*
fibungen be4 ftlofter§ Äomburg, lam aber 1521 größtenteils an $all. 1695 brannten 28 »Jfirfte ab.
3m Stttbtefrieg, genauer in ber MJebenburger i^ebbe mar 5H. öfter ber Scbauplob blutiger 3.lor*
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^facrrociler iHciiiSberg.
697
flänge, bejonberä ber flircbboi/ auf bem (1444) ber ((äUijcbe ?tnfübrer ^)auS Öub oon j^onffurt er«
ftocben roatb, loAbtenb bie oon ben ®auetn beje^te itir^e oergebli^ beftürmt würbe (.^erolt S. 159.
413 ®melin S. 570).
5>ie Pfarrei ift jcbon um 1050 oon bcm ©rafen (fmebatb o. flomburg geftiftet. ®er itircben*
titel ium bl- beutet aut frühere ^bbängigteit oon Srlacb; bie ^eilnabme beS ißfarrer^ an
ber bifcbötücbcn €ttnobe su 3J2änfb£tin aber auf bad. üftefte ($iUaloerbä(tni§. 1287 würbe bie
iPfarrci bem “S^ornftift 3Büriburg einoerleibt unb bann bet Cblci Steinfir^en jugeteilt. 'J)iit biejer
fom fie 1575 wieber an jTomburg. 3)oei 'Datronat fam 1529 oon Äomburg an .^oU. — 5!ie
Äircbenbiicber geben jum ^«»1 bi4 in bie iKeformationgjcit jurüif. Pfarrer ju Di. war 1509—1562
3 ob- ^crolt, ber Cbronift oon 5>all; unb iwar al8 fWacbfolger feinet 3)atcr8. 6r gibt in feinem
©üllbucblein (berau8gegcben oon Jtolb, al8 DInbang ju ber 6br£>ni0 bie geuaueften Eingaben über
bie wirtfcbaft^re^tli^en Söerbältuiffe ber 5|Jfarrei unb aud) über bie boulicbcn Dlrbciten om ipfarrbof,
bie er unb fein tüater oorgenommen. I?er Hifortbof würbe nach einem öranb 1491 neugebaut,
laut swei Jöouinfebriflen in |yorm non loteinifdien 3)ifti^en mit (Sbfonoflicbon. .^»erolt b. 3. fügte
bann einen „Ärfber", ein Söadbaue famt ®abftubc, StilUe, .^toftbore ufw. b»nju. (llergl. Soffert,
23). 2)fb- 1881 ©. 289 ff- ««b Holb, SÖ). @C.u. I). 2)er dtfcv war wobt eine SJacblucfe mit Dlufjug.
(Suangdifd^e ^farrfirc^e: gotifd), qu« bem 14.— 15. 3abd)imbert, mit (Et*
mciterung^bautcn «om Einfang beiS 19. 3abrl)itnbert^. Urfbri'mglic^ cinfnd^ oieredig
mit Xurmd^or; erlocitert burc^ angcbautc ilrcujorme. ®abei imirbe bie Älonjd mit
bem 9ütar an ber norböft(ic|en (Scfc ber ??ierung aufgebaut. 3)er (S^or im 5:urm
bat ein Elrcu^gcloölbe mit fdbloercn ^rcu^gurten, bie auf ^^ol^gonfonfolen ftebcn;
fpiijigen ßborbogen. ?(n einem ^cnftcr bc2 2;urm§ fte^t 1667. 25)anbtabernadd
oon Stein, eiiifad) umrabmt. ?lltarfd)irm mit ClgemÖlbe: (Einfebung be§ l)ciligen
?IbcnbmabU. ?(ltorgitter. Dpferftod. ©rabftcin be§ öaller (Ebroniften öerolt:
Anno dni 1567. 7 May obiit spectabilis dhiinus joannes lierolt plebanus
h’ ecclesie et Deca’ Hall’. .SHcine« o t i o b e n f m a t für bciifelbcn, oon 5lalfftein,
mit ©ilbniei in ganjer 3'igur, fnienb oor bem Slfrujitij, in bobci« Siclief; unb Sn*
fdbrift: Claras in hoc templo Johannes pastor Heroldus Exposuit summi dogma
fidemque Dei Illiiis in siipera vivit feliciter aula Spiritus, hoc tegitur corpus
inane solo. ?lm Scbemd ftd)t P. C. S. 1564. ®rabftein oon .'[lerolbS (?ialtin:
Anno dni 1547 den 12. Febr. starb die erber lucia seubotin M. Johan Herolds
pfarhern eliche hansfraw der Got guad; 31ilbnig in ganzer ®eftalt; oon oorn,
ftebenb mit jufammengelcgten l^änben, in flad)etn Sfldief. 3»®« SSappcn. — Steinerne^
©rabbenfmol beö ffjfnrrer'^ ?lubr. 2adner, f 1612, mit Sruftbilb in bobem flielief,
oon oorn, einen Slelcb in .fjänben. SBoppen. — 2)eSgl, oon St»b- .^)aibt,
t 1763; unb oon Pfarrer .^aib, f 1801. — Ä'ircbboftbor 1814.
2t bg. fübli(b oon Di., om Ibalranb über Unterf(bcffacb 23urg Di., 6ib ber o. Di., bie $u
ben frübeften fflobltbateru bc8 Jtlofter» itomburg jäbleu unb uocb im 15. Sab^bunbert ju .E>aU
oorlommen; julcbt al8 Söeftifter ber Jtaplanei ju Uuterfdieffacb. äÖappen: o. DÜberti 2813; uocb
ben ßbronifte» nur e i n Scbmiebbammer ; unb jwar nach DBibmamt (S. 80) blau mit gelbem ©tiel
in rotem gelb, auf bcm |)e(m jwd rote glügel. 2)on ben ©feinen ber Diuine foH 1413 [1.513?]
ein 2)abbau§ ju Di. gebaut worben fein (CM). ©. 323). aBibmanuS gortfebec 2buma8, um
1610 (2öibm. ©. 81) fab noch bie ©räbeii unb etlicb ©emiiuer, runb wie ein 2urm. ^erolt (©. 385)
fprifbt oon febr fcbön bebauenen Steinen, bie bie Diein8berger ^Bauern für ihre Seiler bolten.
Xie Dlnuobme einer j weiten 5)urg bei Di. (©lafer, ®melin S. 332) febeint auf 23erwed)8lung
mit ber oon ^ertlinäborf ju beruhen.
2lbg., Diubel4borf ju, 23kiler 2lrger8borf unb ^erttinäborf, biefe8 mit 2)urg ber
©pieb, auch Dliüller uou Dlfpaib genannt. §erolt im ©ültbücblcin ber Pfarrei tW. berichtet baoon
698
Dberamt ^nll.
(S. !385. 892), ein Sl'aucrnbof, bet on ber Stelle be§ SQJttnerbaujeä erbout rourbe, root outb }cboii
roieber oerloffen. (©. S. 81) iogt, no(b ju feiner )««« bie ©räbcn tief unb ber
!öu(f ber ®ebaufimfl f)0^ ober burcb ben 3l(ferbau einfleebnet. „3lber ber 5)tunn,
ben man jum fcblöfelin broucbt ^ot, nod) fein ßemauert, ift bcra»ltn-"
ißeiler Unteres (b eff Q d) (früber Scbeffau). ©bcnioliflc Äopcl Ic ?UlerbeUigen. JJrüb*
meffe 1421 flefliffet. To§ ©eböubc, 1841. »om Staat bet ©emcinbe überlaffen, bient ie^t al4
2ßerl|tatt eine§ 9Ba0ner4. Ütomanifdl, jum 2cit neränbert in iJotmen ber Spfltgotif. Sßcrpubte*
Rleinmauetroerf. (Sinfdbiffifl, mit ©bortnrm. 'i(m Sdliff fleine, bo^ßclegte 3lunbboflenfenftcr.
(Sborboßen runb, mit romoniftben Stömpferrtmfen. Sw ^bor ein flro|e8 Spifeboßenfeufter mit ße-
fehlten Scbilungen; if)foften unb üllabroerf berau»ßefcb(aßen. kleine !Xabernafelnifd)e. Seftemporc
pon 1521 bemalt mit SRanfenfriefen auf ben 9fabmen unb SBeinftöden in ben Seibern ber
®rüftung, aud) mit ben 2Boppen oon an ber Unterflädie SJiofettcn. 'Jlbß. im 2)orf ein
Oblcp' ober Stapitel§ba»ä b. i. 9Imtbau4 ber J^omfapitel SBünburgiftben Dblep Steinlir^en
(.f)erolt S. 396), fdion ju f>eroIt§ ocrfallen; unb ein Sröb>n<fffrba«^» nacbmal§ ^irtenbauS.
3lbß. am fübl. 6nbe be« 2Bei(er§, bei ber Rapeüe: SEBafferburg ber o. Sebeffau. ®et oier*
eefige SDurgbügel ift noch S“ i«b*n famt ber ©rabenfpur Ct^aufer a. a. O. 62). ®ie ®utg foU
mie bie iu ^tobenftein unb 4)obenftatt uon ben ^ter^ögen Pon ®apetn (b. i. .f^erjog Subroig b. Dieicben
pon 58apern*yanb5b«l » 1462, pgl. ©melin S. 577) lerftört tporbeu fein (SBibmann S. 80). 2>ic
Surgftelle mürbe 1470 on bie Srübmeffe perfauft. Sie mar Sib eine§ alten ebelfreien ©efcblecbt«,
ba$ f(bon in ben älteften jfomburger llrfunben porfommt, biefem ftlofter oud) mehrere '^bte geftellt
bat. 9lad) feinem fpäteren Sife nennt e§ fub p* fDlünfbeim, aueb p. ©unterSbofen- SBoppen
(p. 5(Iberti 2541) auch gleich bem bet .^erren p. Sebifferftobt bei Speper. ©rabbenlmftler in flom*
bürg. Siebe oueb IDlünfbeim. iHegefteu: Söürtt. Sranfen V, 416, 5ieue Solge IV, 471.
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§teintne^5^id)en.
'glac^trägc jum "^ext unb pi ben IlBßifbimgcn.
'SStBfiograpßie. '5legt(!er.
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5ur '®afcr bcr ^fcintnc^jctc^cn.*)
(Äuf^enommen (inJ> nur i>ie 'UTarßen pon Saumei(fem un6 feCCpän^i^cn Xif^Bauern.)
1 a u. b. S(bto§ 9Ji«bcraIfi«aen C9t. Säten, terfle« unb jtpeiteS l^or, 1677. — 2. t£rai(«^eini.
©pitolfitCbe. Seticf ttbriftu« om .«teiij. 15. ^oftr^iuiibert. (0. 64; .Btemm, ®ürtt. ^oumeifter unb ®ilbbauer
[©ürtt. «iertetia^rab. 1882), 0. 129, ‘Jtr. 178 b, ?5ig. 116.) — 8. SBatbt^anu OM. ffraitäbeim. Örabmot
bea $an« Rubber (^ofer?); 6nbc 16. ^Vobrb. (0. 83). — 4. tSeftgartabouffn OM. ttraitabeim. ilanjet öon
H. W. 8. 1611 (Ätcmm 0. 189, 'Är. 628, gig. 297). — 6. ffiatpangcn, 0t. SBotfgangafirtbe. 0ibtu§ftein
bea ttborgfWölbed 1476 (0. 131; .fttemm 0. 132, 9h. 198. JJig. 186). - 6. ettwaugcn, Oebtog. 0übportal
1608 (0. 149). ffintfptitbt bem Striicitben Äofp. ©ogta Pon (Sinünb. — 7. entoangen, ©tattbattcrci.
löappentafet 1691 (0. 160). ®otfg. aSotbenberger Pon ‘Jlörblingen (pgt. S. »jb- 1885. 0. 194). — 8. öait*
borf, ©tublfittbe. 0(blu^flefn bea v£borgenjötbea 1621 (0. 196; pgt. Atemin, SS. ®. u. 0. 168, 9h. 876,
gig. 284, unb SB. i^jb. 1885, 0. 199). — 9. ®otlbotf, Mlte8 0(bto^. »auinftbrift am Ibot, 1482 hans
uiiker(?)von? (0. 199; pgt. SS. «jb. 1885, 0. 196, gig. 19 u. 0. 199). — 10. ^eerberg CM. ©atlborf
(0. 208). spoftanient aua ber jlirtbe, 1406, neben einem ^htb«» A in ber ^onu ber Jfrübrenaiffancc'SWaiuaiel.
— 11. aWittetfiftbatb CM. öaübotf. 0. 218. laufftdn, 16. ^abtb. — 12. Biünfter CM. Waitborf. ®rab.
ftein Pon SB- @. ®ei§, f 1691, unterftbrieben : J. F. Krantz (SB. ©jb- 1886, ©. 199 u. ©. 195. JJig. 20).
3u 0. 228. — 13. sHobrturm, ®em. ©rettbeim. CM. ©erabronn, 0. 250. Sappentatcl 1664 (9iotbenburger
SWeifter). — 14 a, bu. c. ©ibtofi 2angenburg CM- ®erabronn. 0. 279 f. ^ofarfaben 1612 (a auch bei
.ftlemm 0. 190, 9h. 630, J^ig. 299; b outb am Iborturm ^n J^ortbtenberg mit M K [3RitbaeI Äern]
1604). — 15. yenbfiebet CM. Wcrabronn (0. 296). Mm ®rabbenfmat 9Hartin ,‘ieibcra ('Setfjeicben ober)
^auamarfe ttafpar 3*ibfr8 (Älemm Jig. 220). llnterftbrift : Caspar Zeiher wcrckmaister des manror
handwerck über den bauw . kirehberg . — 16. 2enbficbel. fflrabflein bea SBirta 9)1. SHiter. f 1602 (0. 296).
— 17. Cberftetten CM. ®erabronn. laufftein 1678 (0. 310). — 18. 9iotb CM. öerobronn. Xaufftcin um
1600. ©ilbbauer H W (0. 818), Pergl. 4. — 19. @münb, .fseitigheujlirtbe. ©tbtuSflcin bea Gbor»
getpötbea 1491 (0. 847. 868, pgt. .fttemm 0. 102. 91r. 12.8, gig. 64 a); neben bem Sappen Mlbrctbt Weotga
Pon ©tuttgart (0. 347, jhemm {?lg. 67). ®aa Reichen flebt autb am ebematigen labernafettünneben ber
©tabtfircbe ju ®aiIborf; unb ata ©aumeifterjeitben am 0(biff ber Mteranbertircbe ju 9))arba(b (©anb I, 0. 555)
unb am ®emötbe ber ©peirer 5tircbe }u Xibingen (ebenba). ©ietteicbt gebürt ti ^ana Pon llratb an (oben
0. 868). — 20. Äafpor ©ogt Pon @münb unb ebenfo beffen 0obn ^riebritb (pgl. Ätemm 6. 188, 9ir. 479,
5ig. 280; unb 0. 184, 91r. 500. gig. 283 [falitb!]; S. ©ib- 1895. 0. 242 ff. 3u 0. 366. 418. — 21. 9)iei|ler
C. V. [L. V.V] in ®münb 1591. 1604 (0. 422; pgt. S- ©jb- 1896, 0. 244 f. mit Mbb.). — 22. ©enebitt
©oftbenbiebter [©oftbenrieberV] in ®münb. aWarienföute bafetbp, um 1680, mit Initialen B B (0. 424; Pgl.
.«lemm 9lr. 522, gig. 290; S. ©jb- 1896. 0. 246 f.). — 23. ©artbotomö CM. ®münb. ttPang. flirtbc.
XborgetPötbe 1610 (0. 427; pgt. .«lemm 0. 168, 9ir. 872. ffig. 229). — 24. ginbatb CM. ömünb. Airtbe,
©(btugftein im lurutgemölbe (©. 446; Atemm 0. 168, 91r. 376, ^ig. 234). ©gl. ©ailborf! — 25. ©prait»
bacb CM. ®münb. (£pang. Äirtbe. ©tblu^ftein im dbot 1490 mpü bedgt. in bet ©altiftei (©. 466; Alemm
0. 134, 9ir. 206, f^ig. 149). ~ 26. .-{ioa. 0t. ü)ii(baeta(ircbe. ©cbtugftein im fübl. ©eitenftbiff 1466; babei
ein ®emötbe ouf ©ub am ®ett)ölbe, ©eftalt einea ©aumeiftera in ber Xratbt bea 16. ^abrbunberta, mit ©reif*
iirfel unb 9Uppcnftbablonc; tpabrftbcinlitb 9lilotaua Sfeter b. M. (©. 496, Mbb. 0. 698; pgl. .Sftemm 0. 132,
91r. 191, 5ig. 133; ffl. ©jb- 1886. 0. 186 ff.). — 27. tebenba. Seflfaffabe ber ©afriftei (0. 500). — 28. $aU,
Xabeniafet ber Biicbetafircbe, um 1460; ipabrftbeintitb ^auamarfe bea ©tiftera, nicht Serfjeitbeu bea 9)teiftera
(©. 604; .fttemm 0. 132, 91r. 192, §ig. 134; S. ©ib- 1«86. 0. 189), — 29..§att. Äanjet ber SWicbetafircbe,
um 1600 (©. 604; S. ©ib- 1886. 0. 196, fjig. 4), — 80 a u. b. a. Qörg ©urfbarb Pon $atl. ©aninfcbrift
im Xurm ber 9)Ji(beta(ir(be (©. 496; jitiemm 0. 163, 9Jr. 344). b. Xerfetbe, auf feinem ©rabftein (S. ©jb.
1886, 0. 196, 5Jig. 4). — 81. tg»aß, ©ulPerturm. ©aninfcbrift 14‘.K) (0. 586). 9iame unleferticb,
unbeutticb. ©gt. 91r. 9. 82. ^latl, ©ortenpforten bor bem Seitertbor 1681 u. 155H) (jflemm 0. 169,
9lr. 881 a. b., fjig. 238 a. b.). b nud) am Ibor bea ©tbloffea Xutlau 1681. — 33. $>atl, ebemalige ©rannen»
föule im ©tabtgarten; mit Qnfcbnft 5.3®! l'^49 (©. 660). — 34. ^aü, ©tab^ein Q. 9f. $ejeta, f 1732,
auf bem Mlten {^riebbof, figniert Eberhard. Frideric. Heimb, Architect. Stnttgardiae dG.signatns feoit;
a njobt baa eigentlicbe 9Reifterjeicben (S. ©jb. 1886, 0. 198, JJig. 18 a — c). — 86. ©ubenorbia, Äircbe.
©ebtubftein bea ttborgemötbea (©. 667). — 86 a u. b. Siieben, Äircbe. ttborpfohe unb Xabernafet (0. 678).
— 87 a u. b. .Äomburg, 2. Xb®®- 1360 — 75 (©. 595). a aueb an ber alten Xefanei (2mal). — 88. Äom»
bürg. Mite Xefanei. 1673 (0. 698). — .39. .Äomburg, Sambotbabou. Sappentofel 1663 pon Weorg $of»
ader Pon .^aU (0.699). — 40. Äomburg, Äteiner ©ilarienbou (0. 699). Um 1670, Umbau. — 41. ©ilb»
bauerjeicben 3ofepb ©cbmiba Pon Uracb- ©töcfenburg. ©robmdter (0. 683 ff; .Älemm ©. 145 f., fWr. 264,
f^ig. 187). Xna 3efcbcn gteicb bem ©urfbarba. boeb auch fonfl häufig. — 42. (0. 691) Reichen ©eblöra.
^all, 0t. SWicbael. Wrabbenhnal für Äafp, Jfeierabenb, f 1566 (0. 518); ©törfenburg, ©rabmüter für
Öörg 0. ©emmetberg. f 1663; SDlargar. P. Cellberg, geb. p, ffiraitäbeim, f 1666; $ana ©artbol- b- ©eltberg,
t 1661; ©ogt ©ronnböfer, f 1671 (0. 688—689). Ätemm 0. 147, ^ig. 189.
•) IDie 'Hummern, bic ben Steinmebseiiben im Jnoentartejt gegeben finb, woUe man na<b biefem Serjeiebnia
bericbtioen.
^a^träjje
ju 6eu ®6erämtcru Hafen, (£raif&ßeitn, (^ffwan^cn, 6aif&orf,
(ftcra^ronn, C^mütt6 un6 ÄalT.
^ttin 06rtami llafett.
3u S. 1, ^ von unten. @rab^ügel: 7 beim @oUenbof, lüiarfnng ^eucblingen.
©aDijcbc 3Jiünjen (nach ^)ert(ein, Jvnnbbeiicbte XII, S. 106): 2 non ?lalen, 1 oon ?lbll*
flinünb, 1 oon '2Ibelinann«|elbcn, 1 oon SBaiferalfinflen. 2)ieIIei(bt flallijcbc S^anje: S)er „3uben*
firdb^iof" bei Sebetbingen. tRingmall auf bem Sraunenberg (fldlcr, .peubacb, S. 62).
3u 3. 3. Sebanjen iinb mittelaltcrli^e sBurgftöUe : iBucgitall bei 9(alen, iüürgle bei äÖaffer*
alfingen. 'ÜBabricbeinlicb auch: SBinfenbalbe bei '2(a(cn, 3tür}e( bei ^ffuigen, tBuaen bei ^obenftabt.
3u 3. 4. 5)tömij(be4 bei Oberfoeben: beim '2tbbru(b ber alten Äircbe 1898 gefunben ein
cömifeber @rab)tein au^ Dolomit, trapezförmig, mit mehreren flacb eingemeibelten ^Mnienjapfen, jebt
im ipfarrbof. 'Jluf bem 23eilfelb römiftbe fDJauerzüge (1899 entberft oon Pfarrer ®ucber). ?ln ber
&rlenba(bqueUe 1 römijebe fUlünze.
3n 3. 8 (Fialen). 'JliblingerfAeS oon 1761 mit bemalten 3affabenftnllatnren (1906
reftanriert) nnb ge>
täfelter Sdftube im
2. Cbergefcbofe. ('ilbb.
3. 729).
3u S. it)
('Mbtögmünb). 'Sie
kltfcbmiebe, 1601 er-
baut, lonrbe 1901 nach
teüioeifem (^infturz
abgebrochen.
2B e 1 1 ft e i Ji :
Zlelcb oon 1640 mit
3tifternamen.
3n 3. 18
(0 b e r a I finge n).
Äapelle: 1738, Siang*
bau mit i()o(ogonab>
feblub an beiben l^ang»
feiten unb Saebreiter
auf bem loeftlicben
)yirftenbe , fluten*
toönbe oerpubt z<vi*
feben öifenen oon
.^auftein. (Smpore
unb @eftnbl au4 ber
Sc^ioft Jöeu*iin9fn, 0«. «aitn. »tunbtife. Grbauung*zeit. Srei
703
'jUtävc 3Baitb« unb ^ecfeiunalereicn
erneuert. — ^lebenan ein .^>au§ mit ®Quinjc^rift
non 1616 auf fteinerner Üafel.
3«ilc l‘i uon unieii {Iq o ft e n ft a b t), ftolt
.^ecftingeii lieS: ^eiuftiingen.
3u S. 20 (u. 3lbb. auf S. 19). 2a? 0rab«
benfmal be? 2eutfcftmetfter? ^Ibelmann ift eine
mMeberftolung be? 2enfmal? uon Seftloft ^ornert
(jeftt in 8(ftIoft iOufau, fDififtren).
6benba. Jriebftoflapelle ftl. fireuj 1770,
!s!angbau mit gefcftiueiftem ^oIt)gonf(ftluf{ an bei«
ben 3(ftmalfeiten; auf bem öftlicften ein Sürmeften.
(')lbb. S. 706).
3u 3. 25 CJü e b c r a l f i n g e u), 3* 5 — ’l
u. u. ftreiefte: „?ln einem ßdlurm ufm. — 5ig.
5, 6 unb 7."
3u 3. .62 (Cberloeften). ®er 9lame
iöiefenfterrgott foU bebeuten ßftriftu? im Seiben,
unb uon einem 9(nba(ftt?bilb fterrüftren.
3u 6. 33 (Sefteeftingen). ißfarrlircfte,
auften: @rabbenfma( für .£)einr. ^Ibelmann,
t 1.588, 6ftotfterr iu Gomburg unb (SicftfWtt;
3anbflein mit f^tacftrelief, ißrofilfigur ; eng ucr«
tuanbt bem 2enfma( f)ieuftetler? in Homburg. Ilutft
S(f)Iog ^o^euotfinocn, C.fl. %a(rn. (Btunbeift.
bo3 2enfmal be? förftarb ?lbelmann (6lr. 6)
ift jeftt (leiber) auften aufgeftellt. — '21m
2aufftein: Gfteiuappen ©rftarb? u. 2t. um
16(K). —
2tbg. ©rabftein be? leftten euange»
lifeften iPfarrer? fjabriciu?.
Äapelle ftl. Äreuj, 1767 erbaut,
1899 unb 1906 luiebcrftergeftellt. 2l(ftte(f
mit UaterntüriiKften (^iaeftbitbung uon
St. 3ofepft ju ©milnb) unb innen 8 ^)oU«
fäulen, bie eine @a(erie mit ^oljborfen«
brüftung tragen. 5«lberbe(fe uon Sörettern.
Sütaraufbau uon Stud mit Äreuiigung?«
gruppe, .llnnfttofe i(ktiftou?bilber, Ctmalerei.
2 beffere Clgemälbe, uon ^iebenaltöreu,
uielteicftt uon Sannenmaefter.
Seftloft: 9tm ©iebelaufbau fteften
}u beiben Seiten be? ^ocftreliefbitb? be?
6rjengcl? 'JJti^ael Steinfiguren uon St.
Sebaftian unb 'liepomul. 3nnen gufteifernc
Öfen uon 1766 unb 1782.
©üftftau? jum iJömen: mit ifjortal
mit 2iamantboffen, 1605. — 58on 3 2or»
ftäufern fteftt noeft eine?, ein einfaefter
ißuftbau.
3u S. .'t4. Untertoeften; 2ie 2llten
be? ftireftenneubaue? uon 176.6 ff. finb in
ßUroangen (luoV) noeft oorftanben (®erid)t
be? ijjfaaami? 1859).
^obmftabt, C.V. Halen. gTieb^oftaprae.
704
'Jiac^tTäge.'
£(f)Io6 9Iru6ronn, C.fL tlolrn.
Sd)(o{) QaHtralltngtn, O.V. 9alen. (Brunbrift.
Schieb .^olienrobcn, C.9. 9olen. lürunbrib
Sd)IoB üaubat^, C.9. !9a(tn. (Scunbxib.
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^{a^ltTöge.
705
^a<ratnl ^raUs^eittt.
Über bie StinQiuälle («. 42) nerfll. .^ertlein im 5?cucn itorrefponbcnjbl. f. b. ©elebtfen«
iinb iHeolftbulen d. ffiürtt. 1904, S. 371 ff.; ^unbbericbte o. Scbro. 1906.
I i (f) c 3. ?(( t e n m ü n ft e r böt ben fRamen
üon einer 9)iön^#fir(be St. ^teter unb
bie, lüobl im 10. ^a^rbunbert non @ü>
roaiiflen au8 fleßrünbet, offenbar bie ^farr*
ürcbe oon ßroilöbeim, Onolsbeim unb
3nflerSbeim loar. 5)ie ^obinniSür^e ju
6 r a i I S b ^ i HI bürfte al8 ItapiteiSfircbe bei
ber @inricbtunß ber Sanbfapilel in ber
9Rittc beS 12. 3übrbunbert4 ßeftiflet fein
(4)ertlein, ®. Sfifb. 1905, S. 244 ff.).
3u S. 42, 3- 4 0. u. öailifcbc
3Rünjen, nach ^tertiein, ^MHbber. XII,
S. 106: 2 Don @rai('$bciHi , 1 oou 5lSeft*
Qartdbdufen.
3u S. 44, 3- Hou unten
(6rai(§bc<Ht); 3)on bem St ein bau#
bcr^)erren o. 6r. finb fRefte im Unter*
bau be# jebigen Scbulbaufe# b'uter ber
StQbtfiribe. etoiHbclm. Oolibaue.
3u S. 45. 3)ieb#turm: $er
2urm fibeint älter a(# bie JRinflinauer, mit ber er nicht in 2)erbanb ftebt. 3)er runbboflige 6in*
flanfl unb ba« primitioe JRippenfreu^ßeroöIbe im (SingangSraum roeifen auf ba# 1.3. ^abrbunberl
(^erllein in 23. 2Jjb. 1905, S. 244).
3u S. 48. 9Utarj(brein ber Stabtfir^e: ug(. 2bobe, 2RalerfcbuIe oon 2lürnberg S. 140.
25ie glügel oon 2Bolgemut um 1475, oor
bem 3H’>rfauer 9lltar; Staffel oon ge*
ringerer 2Ralerbanb.
3u S. 50. 3)a8 ©rabmal ber
'Torotbea o. 20olfftein ift ein 2Berf
be« 23ilbbauer# Cop .t>ering non ©iebflätt
(9Raber, 2op ^»ering S. 87).
S. 54, 3. 1 oben. ®emälbe
ber 2aufe 6br«fti mit ^Reformatoren ift be*
jeiebnet H G 1578.
*3» S. 54, 3- ö oon unten. 2)ie
Signatur M R ftammt oon bem „©ipfer"
3RicbeI 5Ronf.
3u S. 56, 3- non unten. Statt
Üurm lieS: Innern.
Über 6rail#bcimer gapencen:
(lroii8i>«im. Stbiofebof. öibauffele, in 23. 2^jb- 1881, 9Jr. 155.
3u S. 60, 3- 10 Don unten. Statt
2ufu# (ie#: Sufa#.
3n S. 64. »ernbarbäroeiler: 3)ie Äircbe mürbe 1905 oon Oberbaurot 2Raper, Stutt*
gart, roieberbergeftellt.
3u S. 66. 4>erren o. 23ernbarb#mciler ouf 5RuboIf8berg, ©ein. 'jRariä-Äoppet. — (0. ?Uberti.)
3u S. 70. 3n ber neuen fatb. Äircbe iu SRarftluftenau fmb alte ©locfen ou# Stöbticn,
091. ©Umangen.
Saulu*, Sentmälet auS fBätttembrcQ. 9asR(tci8.
46
706
9la(^ träge.
3« ®. 78. 3)ie 2anb{(öü{t üon SiiirleSroagcn i)'t ^intcrgrunb üon §ei)8 Stein*
jcicftiiuiig „ajJaienipajicrgang".
3u S. 80. 5i eibenfei §: gegenüber am linfen Ufer ber ifl i« ein« ejelgplatte
ein runber lörnnncnfdiadjt.
3u S. 84. l»« Uapeüe in Scipert^^ofen M feit 1902 ein neuc§ (Seläutc.
ScblOB (troil^belnt. ArunbriB.
$17ioattgett.
4 ©rabi^iigcl bei 2)alfingen, ^''flUflätt'^periobe, oon Steinbarbt a«§gegvaben 1906, pebe
^unbber. a. S^w. 1906.
®allif(be SJiflnjen (Sunbber. XII, S. 106): 5 oon (SUtoangen, 1 non 'Jlculer.
iHeibengräber bei ^fablbeim: 1905 mürben 3 roeitcre ©räber gefnnben unb oufgebedt
bureb Steinborbt (Jnnbber. a. Sebm. 1905).
3« ©. 98. Jitelbeiliger non SBöffuigen ift 50onifatiiis.
@11 man gen, Stift§fir^e. @ine Uuterfu(bung ber ©emölberiufen in bet StiftMit<bc er»
gibt foIgenbe§: 5)cr ßb"»^ b«U padbe#, primitin fonftruierte'S , echt romanif^e^ ftreti}gcroölbe
Stac^träge.
707
mit flachem 8ti^ ; 9iippenfreu}gemölbe norbfranjöfijc^er (gotijc^er) ^rt ^at baS Cluerjc^iff {amt ber
Sierung; bie brei roeftlic^en !Diittel)d)iffdiod)e ^aben ftuppeltreujgemölbe roeftfraniöftlT^er '2trt mit
9ting{d)i(f|ten unb unterlegten jtren^rippen. ^ie iKippen I^aben nur betoratipen ÜBert, in tlnle^nung
an bie norbfran)öni(^e @otiI. ^n Stelle ber '^nbentifS fmb 3n’i(feintaurungen getreten, roeldje
bie öu{<ere ä^nlic^feit mit goti{ci)en {Rippentreuigemölben noüenben: bie S4)i<^ten laufen nom
^iagonalbogen ^orijontal }u ben 2Banb> unb ©urtbögen. Offenbar fmb biefe ©eroöibe älter,
iebenfaUd attertümlicber al$ bie be§ '-IBormfer ^omd, bie {^on na<b norbfraniöfijcber ^rt fon*
ftruiert fmb.
3u 3. 114. ^ie jroei bronjenen Sömenföpfe ftammen pie((ei<bt Pom ^bor ber 3d)ranne
unter bem 3<{uitenfoOegium unb fmb bann mobt nidbt romanijeb (Sd)n:i. fDterfur II, 1903, 9ir. 372).
Sdraaneeit. fttrujeans bet Gtiftt.
3u 3. 133. 5)ie{faf|abe ber 3ejuitentird)e ift ni^t pon ®ad)tein, {onbern non iörueb*
ftein gemauert. I^ie }roei lloloffalftatuen ber OrbenSftifter fmb pon 3tud mit einem ftern non
3iegelgemäuer. — 2;er Ültaler ber Sedenbiiber b«ibt ni^t 2bflbbäu^, jonbern ßbriftopb IbomaS
Stöffler. Steftanration 1903.
3u 3. l.%, 3- 5 f- (4> e il i g g e i {t f p i t a l m i t ft a p e l ( e.) Statt 1702 pon Üanbbaumeifter
^Irabl erbaut, 1752 erweitert — lie?: 1702 ff. erbaut, 1752 erroeitert pon öanbbaum. ^r.
3u 3. 137. Sebönenberg; ©runbrib, Ouerjebnitt unb Snficbt ber ftirebe, gejeiebnet
Pon @. 'JJtair 1093 fmb erbalten in einer ^lanbfebrift ber 3Kümbener Sibliotbet: 3ob- ■?)örniann4
Delineationes (^Meifter i« ßief. 21. 22 bieje§ 2öerl4, 3. 46, ?lnm.).
3u 3. 145. ?(m Sboi^ itit ^runftreppe be4 3dblo{fe4 mürbe bei einer Steftauration
be« 2reppcnbauje4 1903 bie 3abre§jabl 1739 gefunben. S5a4 2reppenbau^ ift piellei^lt Pon !)teu«
mann entworfen.
3u 3. 151. 5)ap ba8 ©ebäube ber be4 ft. Üanbgeri(bt4, baä jog. Satbau^j
toirflieb non 'Jteumann entworfen ift, bat ißrof. Dr. fturb in ßUwangen bargetban. 5)ef. 5öeil.
b. StaatSonj. 1906, 31. $er ÜJlainier Sebtoffer, ber bie 5)rüftungSgilter gemaebt bot» bieb 2ufaä
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708
träge.
äS^eübuj(^, uid^t äBeibu?. 6iiie ^eid^nung }ii einem SBalfongitter, oiedeic^t non 92enmann, auS
bem 9iad)(a^ be9 Scbloffer^ Set(buid), ift in ber ^Itertnm^fammlnng }u auSgeftellt. Xic
SBetterjobne ftcllte eine riefige 2^emi§ not. »
2!ie ftattlicben Käufer in ber Scblofeoor [tobt finb 1733 bi3 nach 1760 erbaut; unb
jmar perft bie je^ige DberamtSpflege (früber $alai^ löerolbingen, nrjpränglieb 2anern %. b.
brei ftönigen) bureb 3of. @mer; bann 1738 bie iRatgebj^e ©erberei (9it. 405),
)u 3>tbuftrieitnecfen erbaut; baS Sebtettejebe CJIr. 400); baS je^ige ^eiirfSboebbauamt {3lr. 399),
erbaut 1753 non bem 3){aler ©bin. ffiiebemonn burtb ben iJanbbaumeifter '^.^robl (5furb in bet
®eit. 3. 3aoi"Ueitung 1902. 1903) ujn).
lUtevtümer jnmmtung eröffnet 1906 noin ?dtertum§nerein : 9(n§gtobungen au4 ber
©Qtnanger ©egenb, non Cberamt$pf(eger Steinbarbt,
au3 ©rabbögeln unb auS fReibengräbern non $fabl*
beim, Sebresbetm, ©ggenrot, 93u^, 5WebeIgebren ;
borunter ein goIbner3ierter ©porn; nuö ber neueren
Seit: ©(bmudfacben, 2Rün3en, S^re3beimer fjapencen,
Sunftieicben, 9lrbeiten in ©tjenbein, S'”!*» SSoebö
(ilrippe, ^Portrdtrelief), SRöbet auS bem Seblob, ©ifen*
büften non ftönig Strome unb Äatbnrina; 93ücber,
Urtunben, 9)Uber, fiarten unb ^läne sur Ort«ge}tbi(bte.
Su ©. 165. 2einenfürft: 2)ie 9Pietä non
'Älabafter ift nicht mehr norbanben.
Su ©. 166. ^ albe im. Stott nierediger
lieS: nielediger ©bo<^-
3u ©. 174. 6cbre3beim, ftopeOe: $ic
lUiabonnenftatuette an bem ^anence*9UtAr^en foU
eine 9iacbbilbung be§ ©nabenbilbö non 1450 in ber
Jfirebe U. I. Sr. beim i)l. ®Iut su 9?eutir^en im
ISöbrnermalb fein.
3u S. 188. 9Beftbaufen, IjJfarrfircbc :
2)er ®auriji ift jebt in ber 9lltertum§fommlung beS
©eroerbemujeumS su ©miinb. (9lbb. ber Äirdbe famt
iPfarrbouS f. S. 7-37.) 2)a4 febige SBirtöbaug sum
ßreus ift gleidbfalld non 3- 'Heller au§ ©münb
gebaut. (9lbb. S. 740.)
3u S. 189. 3 ö b i n g e n , SBaUfabrtSfapeüe :
$on 9lnton Sintergerft au§ 99)aQerftein ift bie @e>
benttojel für % 93. SBünfcb 1771 mit 5)arfteflunfl
beS barmbersigen ©amariteri^ in ber ©eorgötirebe |u
9lörblingen gemalt unb besei^net.
^Seranti ^aiC^oirf.
3u ©. 190. ©in 9i in gm all ift auf ber flus'pe non Miltenberg, ©cm. ©ulsbacb (9?euc
fianbeSbefdbr. .3, ©. 134). ©r lag am ölten 4>oIntcg.
Über ben ©cblofigrobcn bei ©f eba^ ngl. Sunbber. IV, S. 13. (^Prefeber, 2imp. ©efeb. II, 288.)
3u ©. 192. 5lran«berg mit .^“leerberg ift nielleicbt ein ebemaligeg fränfifebe^ castram
mit curtis, am Äoeberübergang ber roeftöftlicben .^oebftrobe ('Dtitteilung non fi. IRecbtöanmait
9lbe, .t»aU).
3u S. 203. 9ltn 3eitblom‘9lftor non ©feboeb ftanb bie 3abre4so^f
3n 5. 205. S><btenberg; ©in mittelalterli^er ©teinforg mit befonberer Äopfbettung,
äbnlitb benen non ^lirfou unb Corel), mürbe 1900 auf bem ölten Äirebbof gefunben.
3u ©. 218. ©robbenfmol beö ©cbenfen Sriebricb in ber ftirebe su Oberfont beim
ift IRctcbior ©cbmib non ^)eilbronn susufebreiben.
K f t 1-
&4106 Cbetfont^eitn, £M. 0ai(borf. Zurm(pite.
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9Jac^h:Age.
709
3u 2- 227. 'Jer ehemalige 2Wol*
fteiii bei ^tngbül^l ift nicht mehr nor>
hnnbcn.
S. 228. SJlünfter: ®ie ftapeüe
mit bem Äarnet ift abgebrochen. 3«vei
(^enftermahmerfe finb in bie .tiUrchc nerjeht.
^6eramf ^craQrotiit.
3>i 3. 230. 2 Steinbeile gef. b. Sich*
ert^houjen. @alli{d)e!Uiün^en: Inon^lmliS*
hagen, 2 non lUiiftlan, 2 non Sichert$hou)<!>i*
3« 2. 2.32, 3- 9- 4'»inter langen*
bürg fehe: nnb tOIaufelbcn.
3iach '.Richlingen (ommt auch non
Öhringen her ein alter Söeg über @rün>
bühl nnb Böttingen a. iH.
(Ein IHingmaU unb eine mittelalter*
liehe !Rurg f^altenftein am ^h^lranb linfd
über Unterregenbach.
3u ?lbfah .3, ©efchichtlichcS : ©reit*
haha im Schenfung^bnch non $ulba ift
roohl ©rettach, (©rettheim); ?iringe§heiin
ebenba nielleicht (Ehring§h«iii)e».
3u S. 23,3. 3lbg. 'Jlbelöfihe bei
6rail§hduien unb 3ieffelbach (n. ^Iberti,
Slbeld* n. äBappcnbuch).
3u S. 235. (yerabronn. Stobt*
firchc: ^ie SHüumgeflaltnng erinnert leb* ®4io6 Cb«fontt,tim, c«. »aiibotf. eoiarontoir
hajt an bie cuang. Stabtfirche ju Uffen*
heim, bie non bem an§bachifchen ©aubireltor n. 3otha 1726—31 erbaut ift (©ougefchichte mit
9lufrih berjelben bei (Seorgii, Uffenheimijehe 3iebenftunben).
3n S. 238. Schlofi 11 m liShoflen: ?lHch eine (leine Öithographie au# bem 19. 3ahrh-
jeigt noch bie abgebrochenen (Slebinbe be# Schlöffe#. (Ubb. S. 744.)
2)ie innere Schlohhrücfe ift 1696 (3ahlinfchr.) erbaut; ba# fog. Ilmthau# in ber ©orbiirg
1601; ba# innere ©nrgthor, laut '©tappentafel auf ber 3jnnenfeite, 1532. 5)ie 3ühre#iahl 1502
fteht ouf einem äöappenftein , ber |eht im ©urghof eingemanert ift an einem Schuppen. (Eine
©forte im 4)of ieigt bie ^ahre#jahl 1573 (©rabmann im ©urgroart IV, S. 103).
3u S. 239 f. ©öchlingen: ©a#
iluhere ber ftirche ift abgebilbet bei ftempf,
Sorfroonberungen 2. 72.
3u S. 240. 2)ie gotifche ©locfe ift
batiert: MCCCC LXXXVII [14871.
3u ©rettheim S. 2,50, 3* 7 fe[)e
ein: ©afthau# s»>ti l!amm 1651.
(Ebenba, 3. 17, ftatt 15(?)31 [ehe: 1731.
3n 5öi 0 r ft e i n S, 251, 3’ 6 f on unten
na^jutragen : 2inbe be# ivreih- ©ernulf n. ßrail#-
heim 1634 (B. ©fh. 1880, S- 293).
3u S. 252. l;ic alte Äirche non © a g g*
ftatt ift 1904 abgebroeheu unb burch einen
Neubau non ©rof. 2h. fyifcher, Stuttgart,
£d,io6 CbctfontDtim, c.«. (»ailborf. «oiafduienfapiten. sicbernertnenbiing einjelner
710
92ad)tr&gc.
Stürfe Dom 0aui»er( imb bcr ?lu§ftattun(i. — ßbcnba, ?lbi. 2, 3* 1^- .'perrfebüft 2 oben»
baujen i)t loobl burd) ben ©raieii jtomab gen. 8(brinipf u. Cttingen alS 6rben be^ auSgeftoibcnen
@eid)lecbt^ beul 3lbt oon ©üioangen }u 2eben ttujfletragen loorben. — 3- ‘-20. ®iu i^auenflofter
jn 2obenbauien joll oon '31gne§ o. '-lüirteiiberg, t ©nttin jlonvab^ o. Cttingcn unb na(bma('$
flonrob« D. .pobenlobe, geftiltct, aber halb nncb 'IKiftlau oerlegt (^). 93nucr in {^raufen 1868,
S. 7; 1870, S 559) loorbcn fein.
3u 8- 253. Ü){i[tlau: ©runbtnauerii beS mittelalterli^en 8(bifT^ ber jlapeKe lourben 1906
gcfiinben innerbalb bcS bt'Oigen Schiffe# baä oon einer ©rroeitcrung 1791 berrübrt. Gin SWaucrrcft
oon ber ’^rauennauje fte^t am anberen Gnbc bC'^ ‘torf$, bei ber 'JJiiible.
3u S. 261. 55a'? 5bor ju Äird)bera ift 3)?otiD ber Steinjeicbnungen : „UJionbnacbt“
C^hibenjeite) unb „.^ocb^eit im Stdbtdien"
(3nnenj.) pon Ißaul ^>e« (3?erl. u. ^iib.
Slöbler, Ülhincben).
3u S. 282. fiongenburg. Stabt«
fird)e: 1906 SMeberberftellung burd) Cber«
baurat 55oimetjd), Stuttgart.
3n S. 281. ©rübbentmal be? ©raten
'Dbilipp Grnft; al? lumba mieberbergeftellt
1906 burd) Ä. ireberlin, Ulm.
3« S. 292. Unterregenbod),
Äircbe: 3n ber Sülriftei eine böljerne Üoten«
tofel ber ipfarrerSfamilie ®in um 1640 unb
eine jmeite mit ©emölbe, ^ufcrftebung Gbrifti.
— 5)ie forolingijcbe 3ni'd)rift lautet im nor«
banbenen ®riicbftüd: . . SALVTE ANIMA IL
. . MP£R VENEBVNT
. . A SUORVM BEAT
55er romanijcbe 5aufftein ift je^t PoUft&nbig
in Stuttgart ('Bl. ®. '21.). — 3- 2 oon unten.
Statt fllbtid) lie?: nörblid).
3u S. 297.
Unterjd)rift be? Stabtplan? ift bei)ufeben:
1 : 7500.
3u S. 300. Gin öbnlicb breitet
romanifdte? Ginfd)iff bat bie äircbe }u
IKöttingcn a. b. 5auber (®apern).
3u S. 308, 3- 1*1 »an unten. Statt
1858 lie?: 1588. 55ie i^iebboffapellc unb
ba? 5)latbau? luerben 1907 reftauriert roerben.
55er Heine '2lltartd)rein mit ber Blaricnftatuette ift 1905
Cbcrfttttrn, C.tl. ffieiabionn. itiic^c.
31 i e b e r ft e 1 1 e n. 55er
3u S. 311. Äleinan«bacb:
uerfauft loorbcn an einen ^dnblcr(!).
3u S. 319. 2er Untcrfcbrift jum Stabtplan
Don Scbrojberg ift beijufeben : 1 : 5000.
3»« S. 331, 3til€ 12. Statt ‘Jlittcrburgtürmen lic?: iHitterburgtrümmern.
3u 8. 333, 3«Ue 2, unb S. 343, 3- 2. JRcibengräber aud) bei Sberböbingen.
3u 8. 334, 3eile 24. 3»"» Wapitel 2autern«3ggingcn gcbörtc aud) eine ebenmlige Pfarrei
Simmern.
3u 8. 335, 3eile 13. 3ur 2itcrotur über bie '®cfcftigungen auf bem Mofenfteinmoino ift
na^jutragcn: ®aulu? in 512. ®jb. 1881, S. 41, .t»crtlcin, fvnnbbericbte 1906. "Jll? SRingipäUc nennt
Äeller nufjcrbem: 2ir bei ®argau, hintere ®urgbnlbc bei 'IDciler. 1er ®ürgle?bübl bei 2autern
gleiebt mittelalterlicben ®urgbügeln.
^lacbträge.
711
3u S. 335, 10 öon unten. Sottter (.^>ift. 53cjc^r. non SöJIrt. II, S. 231) ßibt an,
ba^ auf bem ^odjbcrß 3ic0c( nnb and) ftellergeroölbe ßefnnben n>crben.
3n 6. 338. 6iienf(^mel})tättc im SBalb Stborrcn bei .^'»enbac^. 3e ein SHeßenboßcn*
fd)üffel(^en gefunbcn bei Oberbetitingen nnb beim liinben^oj. (Äeller, .penbad), S. 6.) @ine Silber«
münje in ©münb. (.^ertlein, i^unbb. 12, S. 84.)
3u S. 343. ^cr 5lame ©ranegg ift in ben flarten irrtümlich auf ba? alte „9ted)bergle"
übergegangen. 3Ja4 roahre ©ranegg ift ein iefjt in ben flarten namenlofer Sergfcgel. Iluf beiben
finb Spuren non mittelalterlichen 33urgen.
SBar IRechberglc ber 3)orrih berer n. Dtech*
berg? (931. b. Schm. 9llbu. 1905, S. 366.)
3u S. 344, 3«ilc 0. ©rabftein
be8 93ürgermeifterÄ 93ertolb fllebjagel, 1 1284,
ftammt au4 bem 15. 3oh<^hiinbert.
3«ile 2 Don unten. 2Jie 93fnrrfird&e
S. h(. gehörte urfprünglich bem Stift
l'orch, bann bem fllofter \iord).
3u S. 350, 3«ilc 9 ot>n unten. Statt
beren lies: beffen.
3« S. 414. Über bic Sage oom
©eiger non ©münb nnb ba4 9)otiobilb in
ber ;^errgott9ruhfapelle ogl. Sd)m. flronif
(Schm. ÜJlerfur, 2. 9lbt.) 1904, 9?r. 213,
221, 232. S)a§ ®ilb — ober eine flopie —
ift im flernerhauö ju 93)einSberg; }rcei meitere,
bie auch Quö ber ^errgottöruhlapelle ftammen
{ollen, finb in ber ©münber 9lltertum8«
famnilung ; eineö batiert 1678, mit 3nfchtift,
meldie bie 2egenbe oom 9Dlartprium ber hl*
flümernis nnb bie oon ihrem 9Bunber an
bem ©eiger oon ©münb gibt. 3. Rerner
hat auö ber hi- flümerniS bie hf« Säcilia
gemacht nnb ben Schauplah beö 93)unber§
nach ©münb felbft oerlegt. ^er ifono«
graphifche Urfprung ber 93orftellung oon
ber bärtigen nnb gefrönten fungfräulichen
9Jtartprin mit oerfchiebenen apolrpphen
4)eiligen«5iamen roie Virgo fortis, Rümmer*
niS, Rümmer, ^ülpe, ift }u fliehen in früh«
mittelalterlichen »ilbem oon ßhriftnö am oöerftetten, o.«. •craOrom,. «o^a.lat btr »ir«e.
Rreul nach hem Sppuö oon l!ucca. Da^ auf
bie H'orftellung nnb bie oerfchiebenen Flamen
auch ©linnerungen an ^onor mit eingeioirft hohen, ift möglich (93ernoulli, ^ie ^eiligen ber
'JJleroroinger 1902). 9lnch bie 9)orfteHung oon bem l^erfchenfen eineS Schuhe ober {Ring? burch
ein ©ötterbilb foU auf baö norbifche ^eibentum jnrüdgehen. 91ber auch ber (Shnftuö am Rreu)
}u üncca hot einen lofen filbernen Schuh am unter bem ein Reich ftchl» unb auch oon ihm
geht bie Soge, er höbe ihn einmal einem 91rmen }ngemorfen.
3u S. 414, 3eilf 3. f)inter barftellenb fehe ein: nad) SHnffoel (9lbb. S. 474).
3n S. 416. Rapcllc j. Saloator: 5)ie Figuren in ben Stationöfapellen mürben bei einer
^Heftauration 1905 nachgefchnitten unb neubemalt oon i^ilbhauer 9)ritfch.
3u S. 419, 3eilc 12 ff. Streike : roo noch ein ©egenftüd baju oorhonben ift.
3n S. 420. Über ba4 ^eiliggeiflfpital f. 2öörner nnb ^entingcr, 2;a8 Stöbt, .'pofpitol jum
hl. ©eift in Schm.«©münb. 1905. über bie Ratharinenfapelle nnb bic fyre4fen oon SÜanncnmacher
{. 2Befer in 'B. äljh. 1886, S- 4a5 ff.
712
träge.
3u S. 421, 10 üon unten. ®iefe gentölbtcn '^alba4)ine in 'IBo^nftuben unb !Iö)ter»
ti(t)en Speifefälen becften ben Ofen.
3u S. 423, 12 non unten. Statt 1746 ItcS: 1264.
3u S. 424, 3» 12 non unten. SSerbeffere: reltefiert.
3u S. 429, 3c>Ie 8 pon unten. Statt ?Iltür, 55a(bftu^l (ieS: 'iUtcr 2ia(bftu^l.
3u S. 434. ^)etniofcn, 5lircbe: 2 JpätflOti{(be ^olsfiguren. St. Stephan unb Apollonia,
au4 ber üapcUe ju IBurgbol}.
S. 435. Surfl^olj, Äapelle j. bl- 9lemcfiu§. Spotgotiicbe .Öotjgruppe, ^ietä.
Untcrrtgtnbac^, C.^ (Berabronn. UaroUngilc^c ftrqpta.
@benba: .^tu jjenbojcn, stapelte j. bl- ^ernbarb. ^(tacaufjab, Spätrcnai){auce, au4 ber
ßircbe non ^erlitojen.
3u S. 447, 3«llc i>- Statt 'Jlorbtpeftieite lies: ^torbrocftecfo.
3n S. 451, 3<il6 10 pon unten (Cberböbingcn, Äir^tutm). Statt: einen ©iebel lieS:
Pier ©icbcl.
3eüe 8 pon unten. Der Daufftein i)t eine moberne ^iadbbilbung beS alten.
3>i ©. 453, 3«il« 8 non unten. Statt erften lieS: rcAten.
3u S. 464. 9t eicbenbacb. ^'intcr latb. ^farrfircbc ift einjujeben: j. bl- ^etruS.
3n S- 465 (StainSbacb, S^lo^fapelle). hinter St. 9Jtargaretben ift einjufeben: ge«
ipeibt 1616. 91ofolo'9Ular mit Clbilb, St. ÜJtartin mit bem Settlcr, unb 3Boppen. ©rabfteinc,
a) grofie Sanbfteinplatte mit Scbilb unb $elm non IKecbberg unb unpoQftänbiger ©cabfibrift für
9Ubert p. ^'»obcnrcdiberg in .^eu(f)lingen, f 13 - -» l>) mit Siigur einer ÜRatronc, Pon Pom, unb
91^appen u. Stein uno u. Stccbbcrg, unb Umfcbrift in UJiaiuSfeln: anno dopfiini MDLIX (1559)
nf den XXIII tag inlii starb die edel tugentsam fraw inagdalena. ©rabjcbrift für 9)iagbalena
p. Stein, geb. n. iWedjberg, f 1559.
3u S. 466 (Spraitbacb, latb. ^ircbe). ©in Dlrmenfünberftubl auS ber ebemaligen 9)ogtei,
fpäter in ber Satriftei aufbeiuabrt, anS ber 9)arod}eit um 1700, mit 3nfcbtift, ift jebt im bifdböfl.
Diöiefanmufcum ju IHottenburg n. '){.
9}a6träg(.
713
^6eramt ^alT.
3u S. 481. ?tuf bem StreifIcSberfl unirben 1866 beim föraben einer Safferleituitfl
10 tief oejunben :Keftc oon uerfobltem geMinmertem iinb ^^onfeberben , bie man für
römifeb bielU f«f mürben aber roicber in bie ©rnbe fleroorjen (ÜJJejer, flombnrg, S. 7).
3>i S. 483. Ser 5unb prabiflorifcbcr Seberben ju ^aU ift nicht „flanj un*
ficber". 64 ba»bclt fub um ein ©efäfj ber .'pallffatt*^eviobc , flcfunben 1875 nm 9lciimäuer, nor
bem 2öcilcr Jb^f (®-
1881, S. 155). ^iemit ift mobt
eine '^Infiebluitg }u ^all (lefleben
(liiild uom llocber, gegenüber
ber Solquelle), ^ie ^nnabme
eine4 uralten Salinenbetrieb4 ju
4'»all oerteibigt ncuerbing« mit
ßntfebiebenbeit Si. lEeller (?ln*
fieblung4gej(b. b. mürlt. fYranlenS
recbt4 Dom ^llecfar, in UB. Slfb.
1894, S. 3. 5 ff., 9. 14 f. 2.3.
26 ; 'ältefte ©efeb. o. Sebm. 4|)aU,
bef. ®eil. b. Staat?an5. 1906,
S. 263 ff.). “Sagegen: ®auer
Cajr. 1852, ©. 49 ff.), ©melin
(^üll. ©efebiebte, S.42ff., 188 ff.),
itolb (i^u SLMbmann, S. 53,
Unm. 2). Söereinjelte Jvunbe
römifeber fDlünsen in .^all finb
freili^ noch fein genügenbe4
3eugni4 für eine römifebe
Siebelung unb Saline, ^ie oiel*
befproebene, auch öfters abgebil*
bete 3uf^r ift oon einer ©arten«
mauer linfS beS HocberS ift nicht
römifcb fonbern bäUifeb auS bem
16. 3abrbnnbert, auf ben 33an
ber ©artenmauer bejüglicb unb
fogar mit einem Steinmebseicben
oerfeben (abgeb. bei .ttanfelmann,
'4)re|cber, ©oef, Slilin). 'Ser
Stein nmrb eingemanert an ber
nörblicben Stübmauer beS ftireb«
bofS oon St. Üllicbael.
3u S. 484. U> 0 r»
gefebiebt liebe Straften: 11. Heller (^nfteblungSgefcbicbte b. roürtt. lYranfenS, £). 9.Mb- 1B94,
S. 5. 15) nimmt an, ba^ 5ur 'Jiömerjeit foioobl oon ÜJiainbarbt al4 oon tbringen au4 Straften
nach ;i‘'all (ber Saline) gegangen feien; oon ÜJlüinbavbt auS eine ^^flafterftrafte (nad) ^Itauluä);
0011 C bringen auS jroei SBege, ber eine über bie 'i9albcnbnrger 33erge, ©oUroollSbuufen, Üliünf«
beim; ber anberc anfcbliefeenb an einen Seitenftrang ber Staiferftroftc (.^löbmegS yoif^en llocber
nnb 3agft), ber ben '.Jtogen beS ftoeberS jroifeben Sinbringen tinb UKünfbeim nbfdineibenb bureb ben
C’brnroülb ging. (U)ergl. bagegen ©melin, .fSüll. ©efd)., S. 40 f. : bie Slunftftra^e 'JJlainbarbt— ^pall
rübre erft au4 bem 18. Sabrb-, boeb fei bie Strafte oon ©rob — am römifeben ßimeS — nad)
$all oon bobent '‘lllter.)
3u S. 484. 3i eibengröber foUen ar.cb auf ber Ü)iarfung oon CtterSbacb ©em.
2büngentbal gefunben fein (dle^, 'ilefebreibung beS iHetirfS 2büngentbnl).
Strinftulptur bon Safpar i^ogt*am&nb:
ÜUIbftoct am Salbator ju (bmünb.
714 'Jlac^träflc.
3u S. 484. Über bie f. Jlolb ju ^erolt, S. 127 f., ?lmn. 7. ')lac^ bem 5priöUegium
Don 1503 burjle ber ©raben uot ber ^erfe 10 iVnb breit aiiSgeboben loorben.
3u S. 486. Oucden jur ©ejcbicbtc be4 ©aljbruiiuenS unb be§ Malier 3a(}roe)en§
j. bei Slolb, .^crolt, S. 138 ?lnm. — 3* 23 : ftalt 91ippcrfl licS : 3lipperg.
3u S. 487. 'Jlbj. 1. 58on bem 9iat§bej^(u^ betreffenb bie ßellerbnlje, angeblicb aii5 bem
1261, ift ber SBortiaut teUmeife erbültcn : Wir sein zu rat worden von der entscheidunge
wegen, daz niemen seinen
kellerhals hems von dem huse
in die gazen machen sol danne
als das mese sagt, das man
dazu gemacht hat und das hat
dritthalh sehne. dieselben
dritthalb schue sol man wol
vermachen mit guten — {?]
daz man dar gefaren geriten
und gewaudeln mag nngever-
lichen. ('liacb ©lajcr.)
3u S. 487, 'llbi'aft 2.
‘Zit 9?o(brici)t non ber ®e*
lagerung ber @tabt ^uQ burcib
einen 5M|cbof non Sßürjburfl bc»
ru^t nielleicbt auf SSerroecbi^hing
mit iNotbenburg. ^iefe Stabt
ift 1388 belagert morben bureb
IBifcbof ©erbarb; unb }n>ar
roegen beä ßanbgericbtS (Sagit*
tariu§, Historia Hallensis, bei
©eorgii, Uffenbeimifebe Sieben*
ftunben, S. 932).
3u S. 487, Slbf. 4 ff. unb
490, Slbf. 1. 3ln ^aHer 2 ö p«
fern'nennt 6. Sebauffele (5Ö.
®ib. 1881, S. 155) auber 2ii.
Sl. ©eper einen ^nbriS äb*
ner, ber auf einer Dfenla^el«
form fein IBilbni# btnterlaffen
bat, ohne SabreSjabl, 17. 3abr*
bunbert ; non onberen nur 3ni*
tialen unb 2aten aud bem 17.
unb 18. 3öbtbunbert. — ®ie
Jbonöfen für ba4 ^taller 5Rat*
bauS lieferte 1735 3 o b- SOi ü 1 1 e r ju |)nli, inübrenb bie gubeifernen Cfen non Äönigsbronn tarnen.
3n S. 488. Über Simon Scblör, SJilbbauer ju 5>oll, naebtoeiSbor 1553—1597 (Itlemm,
i^ig. 189). Literatur: Räuber, in Söürtt. fyranfen, il. 10, S. 25; 5öinu, Stijtefircbc in 2übingen,
S. 77 ; Älemm in 2)ej. ®eil. 3. Staat^anseiger 1875 , Sir. 27 unb 2B. S8ib- 1882 , S. 147 ff. ;
®oijcrt im Staat4ün',ciger 1879, 449 unb Srfjioäb. Jlronif (Scbin. SJicrtur II) 1882, Sir. 18. 24 ;
41'intterlin in ber 3dbtbrift ber f. öff. Hibliotbel ium 2übinger UninerfitätSjubiläum 1877, S. 41,
Slum. 3, unb in ber Slllg. 2eutfcb. Siograpbie 31, 5.30 f.; S)l. ®acb in 3Ö. 3.'jb- VII (1884), 6. 168;
Söalcber, S)roträtbüften be§ ßuftbnuje§ ©. 4 (1890), S. 8 f.; ©rabmanu in 'JBürtt. tyranfen Sl. 6
(1897), S. 119; «ertfeb i. b. 5)ef. iteil. b. Staat^anv 1906, S. 227; n. SHaueb in HB. S)jb. 1907.
'.beglaubigte 2Bcrte SeblörS finb aufjer ben S- 689 genannten bie ©rabmäler für fyriebricb
i>. Stmmfeber, | 1555 yu Cppenmeiler, ^ersogin Sabina in Tübingen um 15(>5, ©raf UBolfgang
n. ^obenlobe in ber Stift^firebe 311 Stuttgart 1.575—1577, (fberb. n. Stetten in .ffoeberftetten 1.588.
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9lactlttä0e.
715
(ferner bie Überre)te noin ?Utor ber 3c^(oBfapeUc su Stuttgart, teü^ nocb im ^Uteii Sc^Io^
bajelbft (4 Steliefbilber jum @(aubeiiebffenntnid {amt ber (ateiniic^eit metrijc^en Jlüuftterinjcbrift),
teil^ uacb {tieu^aufcn C3l. ^Winflen ncrbrae^t (flrujifif); bic Siiappentajcl am norbroeftlit^cn
Sc()(o^porta(, bie @rafen{tanbbUbcr in ber Stijt^lire^e um 1580.
Söerloreii ober DerjdjoUcn finb {eine 3lrbciten für ba# \Juft^au4 unb ben yiiftgarteu ju Stutt»
gart: 4 allegorijcbe trüber uou ben i)}forteu be4 !)iennpta^cv 1577, 8 ^l^uenbilbcr (gemeiu|c^aftlid)
mit 5iaIob JHomeut), „aji^erbatb be^ ®artenS", unb mehrere '4Jortalbilbu»ertc für baS Suft^au?
{elbft um 1586. tl^on ben äe^teren ift i)iellei(()t eines erhalten auf Sdjtop l!id)teniteiu, ein Sietief:
I^aten beS .{^erluleS.
@in uubefannteS unb uerloreiieS !^ugenbmerf ift angejeigt burc^ bie ^nfe^rift non 1555 in
ber .^>aller ^o^anniterfirebe (S. 530).
jyilr ben .^of non ?lnSbnd) febuf er 1568 ein ^lortol am Scblob, baS nicht mehr norhanben
ift, unb ein ©rabbenfmal — ohne 'Smeifel baS
beS 'Diarfgrafen ©eorg f^riebrich (t 1568) — in
ber ßtofterfirche jii .^eilSbronn (Mitteilung non
Dr. n. tHauch, ^)citbronn).
Unbefannt ift, maS Schlbr 1576 für bie
.perren n. @cmmingen geliefert hat.
3u}uf(hreiben finb ihm unter anbercii
©rabmälern bie für tyogelmann, f 1568,
an 3t. Michael )u $all (3. 513), für Shriftoph
Seuft n. Sulburg in iHieben, t 1577 (3. 583
mit 9Ibbi(bung), unb für .^einrich Senft n. Sul<
bürg (t 1550) in Cberrot, C9l. ©aiiborf (5. 215,
^Ibbilbung 3. 214).
3» 489. Maler tHarthoIomäuS
fR 0 1 roirb 1509 SHichter, 1519 fRatSh^rff 1 1538
(©melin in ffiürttemb. fronten, 'Jieue Solge
VII, 3. 27).
^anS non .^al( ober .'paller, auch
Mofer genannt, Maler }u Ulm 1469 (3üger,
Ulm, 3. 534).
3n 3. 490. 3t. 3alob in $all fann
als ^ropftei non Homburg gegrünbet fein. 3o
erflArte ftch auch bie ©rünbung einer jmeiten
Hirche, 3t. Mi^ael, als Seutfirche.
Über ber lf)forte beS MinoriteuflofterS
ftanb nach ©lafer (©efchichte non ^all [uit'
gebrueft], .fpanbfchriften beS StaatSarchin^):
LVDEWIQ DE WESTHEIM ET MEREGARD VXOR EIVS. 5Jabei eine ^ahreSiahl, angeblich
1112 [roahrfcheinli^er 1312].
Ter Hirchturm mürbe 1575 noch maffin umgebaut burch 3- ^urfharb unb mit ©locfen auS*
geftattet (©rüne ßhronif). ')lm ©ingnng ftanb eine Uhr mit 'Jlutomat in ©eftalt eine« Mönchs
als Schlagroerf (©lafer).
©rabfteine non 3t. 3alob foUen in ben IRathauSftaffeln unb in bet Hirchenftaffel non
St. Michael liegen (©lafer). ©ingehenbe Slefchreibung beS HIofterS gibt ©ibmann , 3. 370 ff.
©S fcheint, bap bie beiben 'Utohuhöufer füblici) nom IHathauS in ihren UmfaffungSmauern noch ooiu
Hlofter henrühren unb in ihrer äuheren ©rfcheinung noch baran erinnern. Tenn er fpricht non
einem <t)auS, baS noch ftchf» überjroerch mit jroeien ©iebelmauben unb 3ia«eH/ baS fei bnS Tot*
mitorium unb „IRenertal" geroefen.
3>i 3. 494. ©S ift nicht auSgefchloffen, ba$ bie Micha elsfir che an Stelle einer ur»
alten Michaelslapelle erbaut mürbe, fo mie nach neuerlicher ©nlbccfuug bie Hatharinenfirche lints
beS HodjerS (f. unten).
71G
9k(^träge.
Gin fixeres 9Jerjei4>uiS ber
'Xltörc ift ni^t überliefert, trofe
tnc^riad)er ttberlieferuiifl betr. bie
?Pfrüiiben (©ürjburger Spnobal*
bud) D. 3. 1453, abflebr. in 9B.
Syjl). 1879, S. 283; SlapitelS'
reeftnungen 1508—23, auSgejogen
Don flolb ju 3Bibmann, S. 18*
'Jlnin. ^); ftopiolbudj ber ^Ifrünb*
unb Stiftungsbriefe , ©emeinfe^.
?lrcbiD $all, benütjt in 0?l®.,
S. 169. 9)lan lernt barauS folgcnbe
?lltartitcl fennen: St. ?lnna, 2öen»
bclin, 3)lagbalena, flreiu, S?ifo*
lauS, 9lller^eiligen , 'iSrei Äönige,
Ulricfi, U. il. ivrou, 'Äpoftcl,
©eorg, ^onleic^nam (Saframent) ;
Elitär ber Kapelle auf bem Karner ;
3 ober 4 ?lltöre auS ber 1509 ab-
gebrod)enen »velbnerlapelle: ?lnibro-
fiuS, fyransiSfuS, Ceon^arb, 5)rei
Könige (?). ®er ©eorgäaltor roar
1336 geflötet, ber 3)lagbalenen»
altar 1351 (oon einem Schnee-
mafjer, urfprünglic^ in ber Surni-
fapelle); ber !I)reiIönigSa(tar 1374
non Klaus .^ell, ber SenbelinS-
altar 1.399. 35er Krcujaltar ift
1395 be\eugt. 3)ie Ulri^Spfrünbc
iDurbe 1445 nom S^Iob ^^ilriet
übertragen.
Gine Kapelle an St. 3Jlid)ael roar ber f^milie Sdjlei eingerüuint (©melin, 5^ftll. @ef(^>., S. 341).
Gbenbn, 3«^« ^ oon unten: ftatt 1507 licS 1517. 35aS niittelaltevlicbe 'JHlb beS Kir^iboiS
mit ben ^o^en Stü^mauern unb IHingmauern, ber fcbmalen feitlicben kreppen, ber Sinbe unb ben
Kapellen an ber SBeftfeite, baS 2^or an ber Söeftfeite mufe bocbinalerifcf) geroefen fein (oergl.
Sauffen a. 9i.). ÜJocl) im 18. 3abr^. gingen non Käufern ber Klofterftrabe törfufenftege über bie
Strafje herüber auf ben Kirebbof, (roie an ber Stabtfire^c in 2übingen
einer erhalten).
3u S. 495. 35ie 3)littelfüule in ber ^urmoor^alle oon St. Wicfiael
ift gut abgebilbet bei .^leibeloff, Crnamentif beS SRittelalterS, .^eft 5, 2afel 4.
35aS oberftc 'iliercrfSgefcltop, bcS lurmS febeint um ein paar 3flbr*
jebnte jünger als bie unteren ; eS ift uermutlicb eben bamalS aufgefebt roor*
ben, als baS ©eroölbe ber Üurmoorballe mit ber Säule unterfangen rourbe.
(iöergl. and) Kombnrg, 'iöeftturm unb Gbortüme ber StiflSfird>e.)
51^011 einem rvunbamentgeroölbe unter bem 5Xurm non St. 5)Jlicbael
febeint ."öerolt (S. 144) ju roiffen (Kolb, ')lnm. **) |?].
3n S. 501. ^)m Obergefebop ber Safriftei — in ber Ijiarnmenten«
(ammer — fiiib 5öanbmalereien auS ber GrbauungS^eit um 1.505. 35ar»
unter ein Gr^engel 5Uli(bael als Seelenroäger. 91ucb ^nfebriften auS ber-
felben 3fü: 1.508. guelg und bub. bermen byschler stetmayster. conU
fogelman.
3u S. 502, oben. Soineit nach ber Übermalung nod) ein Urteil
möglid) ift, möcbte man ben 5D2aler beS ^öocbaltarjcbreinS in ber 31öbe
4>oa. SörberbauO-
9runbri6 im 1. Cbnr-
ee<4o6.
{lall. Velbingereoge mit ^otentuim.
tlufn. t)on Dr. 3eQee> oub brr 8eitfcbT. Xentmalpgcae.
9ta(^trägc.
717
f5ricbri(ft ipcrlein^ fließen. 5)cr S^rein roat on bcu 2lupcnflflc()eu mit Crnoment bemalt (4),
aJterj 1845).
ebenba, ?lbi. 1. ^ic 5ia^rc«ja^l 1494 ftonb unter ben iYÜfeen be« 6^riftu4 am flreuj.
(©röter, 9leuia^r4refliiter 1789.)
6benba, Sb|. 2. Tie gejebni^te ^rebella in ber Salriftei, barjtellenb bie Sinfebung be4
bl. Kbenbmabl«, ffammt au« ber Scbuppa^lircbe unb gehörte ju einem ?lltarj(brein , an bem ba«
SKartprium ber bl- Torotbea gemalt mar. (©röter, 9ieuiabr4regi)ter 1801.)
^benba, 3lbf. .8. Ter ?lltarj(brein mit ber ©ruppe ber bf- Sippe ift batiert 1509 (nicht
1520). ?lm unteren IHanb fteben bie Flamen
ber ©efippen. Ter feblenbe lyliigel ift erft bei
ber iReftauration 1900 roeggefommen.
©benba, ?lbfab 4. Ter Elitär mit ber
Stuögiebung be4 bf* ©eifte4 ftammt au4 ber
Sebuppaeblirebe. ©r mar bi§ 1773 ungefaßt
(©röter, fReujabrSegifter 1801). Sein Stanbort
bort mar ber 6b»raltar. TieS ift eine ber
Tafeln, bie ber lebte u. ^fpacb geftiftet bol
(S. 5!t0).
3u S. 504. Tem Tabernafeltürmcben
fehlt bie Treppe unb ba4 ©itter, non bem e4
umgeben mar. Ta4 ©itter mürbe 1586 an
ben Taufflein nerfebt, unb non bort roieber
entfernt, um einem neuen $lab machen
(©röter im llircbl. 9Jeuiabr8regifter 17W).
3u S. 506. Tie ftiguren be8 Clberg«
finb 1906 neu bemalt roorben non ©. Sebmib,
^ad. Tie fraffung ber f^igüreben im hinter«
grunb ift noch alt.
3u S. 508. Tie 3nftbrift au8 ber
j^elbnerlapelle ift fatfimiliert in @röter8 3buna
unb .^ermobe 1816, 9lr. 5."
3u S. 508, Hbf. 1. Tie Umfebrift ber
grofeen ©locfc fcblie^t mit ben il'orten: inter-
pelle deum. Tie Umfebrift ber nierten ©locfc
lautet DoUftönbiger; sanetns, sanctus, sanetns
dominus dens sabaoth plena est . . . 1506. ®**"*°" ÖH'bbrunnen.
Sbcnba, Hbfab 2. ©in ©öltbücblein ber
$farr*fRegiftratur gibt ein Ißerjeidbni^ be8 ftircbenfcbabe8, namentlich ber Sieliquien nom HuSgang
be§ 3)iittelalter4.
3u S. 509 unten. Ta8 Tenlmal be§ StöblmeifterS 3. ^r. löonböffer (t 1778) ift bc«
jeiebnet al8 Opus Duc. Academiae Hilit. Wirtemb. Ter ©ntmurf ftammt non © u i b a I (©röter,
HeufabrSregifter 1792). Pfeiffer (^)erjog 5farl ©ugen n. 21'., S. 729) nermeift bejüglicb ber
Äompojltion auf bie baroefen 23apftgröber in St. 2ßeter.
3u S. 510 oben. 3" 3. ©borfapelle liegt noch am 2)oben ein ©rabftein mit bem
2Bappen ber u. ©ailentircben (©eper, j^elbner, n. Stetten) unb fReften einer Umfebrift; anf^einenb
au8 ber erften J£)ölfte be4 15. 3flbrb-
3u S. 511, Hbf. 5. Ta8 Tenfmal be4 StöblmeifterS 3- 2. TrecbSler ift 1780 erneuert
roorben, (aut 3xi(h<^fff-
©benba, unten. Ta8 Tenlmal be8 Stöbtmeifterö Hrnolb ift batiert unb figniert: 1750,
3- ©. 3Ra per, pictor fec.
3u S. 512, 3eile 3 non unten. Statt ipfannenburg lie8: ^Solncenburg.
3u S. 513 oben. 2ie8: Tie Äircbenregifler non 1788 ff. jöblen noch 240 Totenbenfmöler
auf (mit SJÖiebergabe ber 3nfthrifl«n)- ~ ©benba 3«>l« 32: ftatt Söitroe lieS: erfte
718
^lac^träge.
3u 3. 504. ^er Eingang bcr jlaiueltrcppe luav gej(^mücft mit einem Üllarienbilb mit
Jlrone unb Scepter. ^er jlan}e(be(fe(, 1643 gcftiftet von Stäbtmeifter fiö^ner, ift (eiber im 19. 3abcb.
burcb einen neugotijcben o^ne ITunftmert erje^t roorben.
3u 3. 514, 3* 3. Statt üliUti} ift roabcjcbeinlicb ju lejen: 'Diolitor. '.H^eitece ab>
gegangene Aunftbentmäter in ber t^irebe: ein S^äfelein mit klügeln, barauf in alter
HJlalerei: bie i^ubmojebung GbrUü# ^rieftet mit ber ÜJionftranj unb einer ba§ bl- ^Ibenbmabl
barrei(benb. Saujaltar mitt^emäibe; Sb^ifti @eburt, non 1630. ^b^eorgel, 1575 aufgebängt, mit
aWefpofitio non ilonr. Sebott auä Stuttgart 1592 (OierSinjebrift bei (Sräter, aieujabr«reg. 1790);
16.52 beiberjeilS ermeitert unb bereichert bureb
ba$ jog. Orgel(börtein. 3(m Eingang ber
aSenbeltreppe jur Orgel ftanb : 1575. 55ie alte
Orgel »on 1488 joU auf ber (Smpore bc8 JurniS
geftonben fein. Snncrbolb ber Äircbe, beint
^aupteingang am lurm, mar eine Ubr mit
ber 3abe*^5<*bl 1575.
35er üorbere ßboraltar, an Stelle be»
mittelatterlicben UreujaltarS aufgefteUt 1778,
ein 9Bcrf non $oU unb Stuef, mar nerfertigt
non einem Söilbbauer rjifcbcr au8 3)illingen
unb einem 3JloIer iPropft in ifjfebelbacb mit
einem (Sebilfen 6. ')l. ©berlein. 'Huf ber Hüct»
feite inar unter aubereu SBUbniffen ba8 be8
'Dlebner8 ®räter. (Hacb beffen Hufjeiebnung
im ©röterf^en Sieberbueb, 51)2itteilung non
meil. €. Scbauffele.) 35ie ^auptbarftellung, in
Stud au8gefübrt, mar ^foul^ Opferung; feitli^
banon maren bie 'IBeiSbeit ©otte8 unb bie
©Iauben8hraft , bie bl- 2!aufe unb baS Safra*
ment be8 HltarS abgebilbet. 35arflber bie
göttlicbe 35reifaltigfeit unb baS SBappen bc8
Stifter«, StäbtmeifterS 3. 5r. SBonböffer. Hm
Hltartifcb bie @infebung be« bl- HbenbmabI4,
fUielcbifebel unb Haron, ba« Heue Serufalem
unb ba« Hpofaluptifebe 2amm. (Sin nergolbete«
©erem« ('3rüftung8gitter) umgab ben HItar.
Hlerfroürbig ift bie ©inri^tung ber
9Kicbel8(ir(be für ben enangelifcben ©ottesbienft,
mie fte feit ber Deformation beflanb bi« 1802. 3)ie SHünner fommunijierten am hinteren, bie grauen
am norberen ;^auptaltar. Hl8 IBeidbtfammern bienten bie Safriftei unb jmei bamal« gegen ben
©bor abgefcbloffenen ©borfapeUen bei ber nörbli^cn ©borpforte. 3m ©bor mar eine erböbte ®übnc
errichtet für ben Singebor, ber jur iöefper abroecbfelnb lateinifcb unb beutfeb fang, auch mit Orebefter.
3u beiben Seiten bie ©borftüble. ®aoor, am ©ingang bc« ©bor«, bie Sibe ber Sateinfebüler.
iRecbt« Boin uorberen HItar ber 5Jtforrftanb, linl« ber 3aufaltar. 3u beiben Seiten beS 2aufftein«
bie beiben Jlftnjeicben jum fog. flntecbi«mu4beten ber 3ugenb. 35er Hat batte im 18. 3obrb- feine
abgefcbloffene, oerglafle unb beijbare il^etflube. Uton ben ©mporen mar eine na(b ben Siebern be*
nannt, eine anbere nach ben ,,'Becfen". 35ie Rirebeuftübic unten an ben '3Bnnben maren b«er n>ie
in ben anberen ftireben .'öaU« meift mit :^oljgittern Betfcbliebbarc ©cbüufe.
Hbg. ©ebenftafel (Mappa) in 3t. Hiicbacl, jur ©rinnerung an bie üinbermallfabrt nach
DJiont Saint'fLRicbel 1458 (flolb ju .^'»erolt S. 161, Hnm. 3; ugl. aöibmann S. 223, Hnm. 6).
Hiabaufnabmen oon ber 5DHcbe(«fircbc mürben 1813 gejeiebnet non ©abriel (©röter« 3buna
unb .tiermobe 1814), ob neröffentlicbt?
3u S. 514. 3)eim Umbau ber ftatbarinenfirebe i. 3- 1900 mürben bie ©runblagen bc«
SurmS nerftarft bureb ©inbau eine« Soblgemölbe«. !£nbei fanb man innerhalb bc« 2urme« Hefte
^all. €t. ffiroTQ Dom SUeb^runntn.
DIgitlzeü by Google
träge.
719
eines älteren jlircliengebäubeS; unb ;^niar brei Heine ^pjiben nebeneinanber , bie
mittlere ctmaS meiter, alle brei in einer üJlauer auSgejpart. SaS @cinäuer mar nod) gegen
1 m ^oc^; unb nor ben ^li(d)en lag noäf ein Streifen eine« SteinplattenbobenS. Die ^lifc^en*
mänbe unb 3>i>iid)cnpfeiler roaren oerpu^t unb gemeint unb ungcjälir 25 cm über bein 93oben ein*
gefaxt mit einem gemalten roagrediten Doppelbanb fdimar) unb gelb. (ÜJiitteilung pon t
rat a. D. IHuff in ^aQ.)
3n 6. 527. Die Flügel mit @emälben, au^en Slertünbigung, innen 4 anbere @efcbid)ten
aus bem fDiarienleben ; unb bie Cberflflgelcben mit @emälbcn, au^en St. @eorg unb lUrid), innen
^eimfudiung unb ffrönung 3)iariä, fmb in
Stuttgart (3JJ. u. ?!.).
3u S. 529. 3o^onniterfird)e : 3- 9^
1288 mirb gemeint monasterium com choro.
— 3. 16; ftatt 1539 lieS: 13—34 (Äolb ju
^erolt S. 112, 3lnm. *). — 3- 1505
lieS: 1805.
3u S. 530. ?lbgegangcne Runftbenl*
mäler ber Sdiuppac^firdie: l^inter bem
illtar unb unter bem großen JTruiifi; lag ber
©rabftein eines ^»ieron. 6gen, G^or^errn
}U ©idlftätt, mit ^BilbniS, Umfdirift unb 4 ^ap*
pcn (®gen, ßangmantel, Senft unb ?). 5ln ber
SSanb hinter bem Elitär ftanb auf einem Unter«
fab non ^labafter ein lebensgroßes, farbig ge*
faßteS Stanbbilb ber fUiutter @otteS. ber
Safriftei mar ein ?lltarfdircin mit ©cmälbe:
©ntßauptung ber ßl. Dorothea, bie gefdinißte
^rebeQa, ©infcßung beS ßl. '^IbenbmaßlS, ift
ießt in ber Safriftei ber ÜHicßelSfircße. Der
Srßrein beS 6ßoraItarS cbenba in einer 6ßor*
lapelle. Das ^drlein ber 0. STiflnfßeim trug
in .t>ol} gefcßnitten bie 1490.
3u S. 530. Spitalfirdje S- ßl-
©ei ft: Dlarß ber „Umftänbl. 9la(ßri(ßt 0. b
Zeremonien . . bei ßegung beS ©runbfteinS . .
nnb ber Zinroeißung ber ... ßojpitalifcßen
flircße j. ßl. ©eift in . . . .öall . . (.^all, 1740)
maren bie ^aumeifter ber jtirdße [unb oßne
3meifel aucß beS ^ofpitalSj: 3oß. ©eorg Slrnolb non ^)all, Zberß. .^>eim „Stutt-
gardiensis, designatus ibidem architectus" unb ©eorg ^nbr. De fehler. Die jtireße mürbe
rafcß unter Daeß gebraeßt, bie innere ^uSftattung aber erft 1738 beforgt, bie Crgel 1739 auf*
geftellt. Die Einlage mar fo, baß ßranfe unb Zingefcßloffene non ißrem ©emaeß auS bem ©otteS«
bienft folgen tonnten.
Die üireßengefäße non 1738, nergolbeter jlelcß unb ebenfolcßer Arantenfelcß unb fllbenb*
maßlSfanne non Silber, Douf*„ßanor" non 3inn ßnb noeß norßanben.
Zine „Söieberßerftellung" ber flireße geftßaß 1840.
3u S. 531, ^bf. 2. Sdlöntßaler Äapelle: ©lafer (')lbf(ßr. b. 9)ibl. b. ßift. Vereins
^all, S. 6.31) meiß non einem 9ieubau i. 3. 1401 ; .^erolt (S. 87) non einem 9lnbau, ben ber leßte
Sitter n. 9lfpacß ßobe maeßen laffen, ju Anfang beS 16. SaßrßunbertS.
3u S. .">3.3. 5lm Dßor beS SulferturmS mar noeß ju ©laferS 3cit ein Subentopf, in
Stein geßauen. ®eim Sulferturm mar baS ^ubenbab. 3>n ©emölbe beS SulferturmS faß 1532
ber Scßloßßerr non Sanjenbaeß, ZraSm. IBücßelberger, Scßulben ßalber gefangen (.ßterolb S. 147).
Sueß mäßreub beS 95auemfricgS mürbe biefeS ©cfängniS niel benüßt (Itolb, Snm. 8, ebenba).
^aU. st. iRid)ar( nom (lifebbrunnen.
720
'Jlacbträge.
3u 8. 533, %bj. S. &in @efängniS im dienen !Iurm ^oftorftüblein", mei(
Stäblmeifter Sim. ®erlcr 1512 bifr flcfanflcn jafj. 1563 mürbe an ba§ Jiongenfelber 2bt*r «ber
fteinernc ©ogen" angebaiit (©inelin, 'i?. irr., VIII, S. If4).
3u 6. 5JI5. TerSoicnturm mürbe 1589 erhöbt (@meltn, UÖ. i?r., Vin, ®. 164).
3u S. 539, ')lbf. 2. 'Mn bem SleinbauS 9ir. 191 beim Steinernen Steg i|t, ie^t nerfcbüttet,
auch ein gotijcbe^ genfter mit 5>ölcn (Scbaiiffcle, '2Ö. ©ib- 1881, S. 155).
3u $. 544, 'Mb). 4. 3;n ber ©aflftube be4 @aftbof§ uini 'Mbl er moren normal« nielc
'■läappeni'cbeiben be« bäUijcben ?lbel«, n. ©ellberg u. a., an ben i^enftern (^anbjcbriftl. ©efcbreibung
ber ©iarrfircbc sii Stödenburg, ©jarr*Äegiitratur bnjelbft). — 3- 6 »on unten: ftali 1550 lie«: 1500.
{taQ'UntrTlimburo. ^olj^öutrr bei ber Sin^e.
3u S. 546, 'Mbj. 1. 6in „jebr jeböner" JTacbelofen, bemalt (?) mit biblit'cben ©ilbem, au«
bem 2Bibmann)(ben ^au« mürbe nad) 1850 oerfauft unb foQ auf Scblob SRbcinflcin ober Stollen*
fei« gefommen fein ('iÖ. ©fb- 1881, S. 155).
3u S. 546 unten. 55a« .^»au« Schauenburg ju Unterlimpurg ftebt (nach ^erolt S- 69)
an ber Stelle be« alten ©farrbaufe« (1'283). Scb^nl @ottfrieb nahm e« mieber an unb gab bem
©farrer ein anbere« .^au«. Spater fam e« an bic iyomilie oon Schauenburg, limpurgifche 25ien)tleute,
bereit einer, ^iebricb, 1416 al« iKeicb«fcbiiItbeip }» i'^all auftritt. 'iOappen: 3 golbenc ©lonbc in 9iot.
3u S. 572. @emeinbe Qlroftallmerfpann, ©)eiler 6cfart«baufen: abg. ITapcUe ermähnt
1553 (O'M©.).
3u S. 583, ?lbf. 3. Steinbad): 5)ie 'Mepomulftafue oor ber ©rüde, Stiftung be8 5)efon«
oon 6rtal, fd)cint ibentifcb mit berjenigen, mclcbe oor bem äußeren !Ibat oon ftomburg, re^t«, in
ber oom abgebrochenen (?dturm bfrrwhrcnben ©ifche ftebt.
(?ine nnbere ©epomulftatue oon Stein mit jugebörigem ©oftnment, etma« älter al« bie
oorige, ftebt unfern be« alten fJiruchtfaftenS an ber Strafe Stein.*)ad)‘^>efjcntbal. Sie ift am ©ofta*
ment beieicfanet mit bem ©.lappen o. .^tclteräborf (6barbfrr ?l- h- oufgefebtooren 1737,
nach ÜMüUcr, 'Bappcntafcl 9ir. 152).
^iac^trögc.
721
,Su S. f)97, 3- Äonibiirfl, 2. 2l^or: S:ic fleinere SBappcntafel poii 1588 an bcr
^intcrmanb mit ben Sappen beS <StijtS unb bcS ^ropi'tä lüieuftettcr i{t je^ön auSgefü^rt, aber
l'cbledit erbaltcn. 6in @ngel ^(Ut bic beiben Sappenfcbilbc. ®ic 2afcl ift cingefapt pon jroci
ffarnatiben.
3n S. 599, 'Jibj. 2, Jlombnrg, SHeincr SBifnrienbau : 'SoS SappenjdöUb be§ ?Ibt§ p. SJell*
berg (>Pob( ©rnfriebS II, um 1470) ift ouperorbentlic^ fein unb mcifterli^ gefttjaffi. San fie^t
am iRanbe noch Überrefte pon bein f^igüreben eine§ 6ngel§, bcr al§ Sappenbalter biente.
3u 612. Homburg. 3'« 6bor: @b*"’<iligc§ ?lltargemä(be auS bcr Hirtbc pon ©t.
©ilflen, bariteüenb bie Söenebiftion be§ .HlofterS Pon St. ©ilgen, gemalt um 1713, roobl Pon einem
ber Süriburger ^»ojmaler; nicht fignicrt. 19ft7 reftanriert.
3u S. 651. Jüngcntbal. 'j^aS „ipfarrbau^", uielmebr S^ulbauS, ift oor furjem
abgebroeben luorben.
3u ©. 662. litte nbofen; cbem. Hapelle: 1 ©locfe mit 3nf<brift : 3» ®oltc§
mi<b / ©ft'rg IRobr in ^eilbronn / 1710. Uttenbofen.
©benba. 2ußau, Hirdje: 3 ©locfcn: 1) 1489. iesns maria behüt uns; 2) 1478. iesn.s
maria; 3) hilf gott und tnaria iohanues.
3u S. 673 ff. ©cblop ®eUbcrg : 3)ie altertümlicbe 9lu§ftottung bcS S^loffeä befebreibt ©rdter
eingebeub in „3buna unb C*ermobc", 3afjrg. 1812. ®ie Scblobfapelle büttc einen Slltarfcbrein mit
einem Suttcrgottcsbilb nnb einem Süotiubilb bet (Familie p. ®., auf ben fjlügelcben bcr 'IJrebcUa.
fRebcn bem 'lllfor ftanb bie böli«me Hanjel auS ber 3«it be§ epangelifeben ©otteäbienffeS. ln ber
regten ©eite eine Irt pon 6bo»geftübl för Sännet, an ber linfen Sänfe für bic Seiber. Unter
bcr ©mpote ein ®ci(btftub(. ®ic eine (Jmpore mar pon auften jugänglicb, bie anbere, urfprüngli(b
für bic .^errfebaft beftimmtc, nur oom ©^loffe auS. SBon ber gcroölbten .^alle im ©rbgefeboß be§
©»bloffc?, bie man al4 2Hrnib beiciebnen barf, raaren brei befonbere „©croölbe" jugänglid), bereu
fleinfte§, mit einer cifernen 2bür pcrrcabrt, al4 Ircbio biente. ©§ cntbielt nod) ©ebriften unb eine
feibcue 5<>bwe» blau unb gelb oiermal geftreift unb beftieft mit einem großen fdjmarjen SKeicbSabler;
auch einem Sebmörftab. 2)cr grobe 6rn im oberen ©todroercf mar an ben Sänben gemalt mit
3agbftü(fcn; einige Icben^grobc $irfcbc batten plaftifcbc Hopfe oon ^)olj mit notürlicbem ©emeib-
©benfo bet anftofjcnbc ©aal; baju bie gcnfterleibungen mit ©cbnörleln unb basroifdben grauen*
Ummern, bie in grünen Hauben foben. 3®‘icbe» ben genftern ftanb allemal ein ^auptftücf, in
Hebenagröbe gemalt, ein Senfeb ober ein Jier. 2ie 2büren ber anftobenben Stuben unb Hämmern
foroic ein .t)anbfnbfäftcben maren jictli^ eingelegt, ln bcr Dfenumnb mar eine meite Honbf^aft
gemalt, barin ein Sagen, auf bem Sann§leutc fiben, mäbrenb anbere ibn ji®bf* «»b mieber
anbere unter bem Sagen liegen ; llntcrfcbrift : ©4 faben neun larren luf einem Harren ; 2;a
bracb bet Harren, 2)a fielen bic 'larren. So4 larren, ma^ larren! Seiterbin ein Sann§bilb,
por bem allerlei jerbrodbenc ©aeben liegen; ein barnntergcicbriebcncr S3er4 nannte ben Sann
liemnub. gu einer Hammer ftonben $mei ölte .^limmclbettlaben in einem lyerfcblag. daneben
mar eine galltbür, bie ju einem perftedten ©ang führte, ber ungefähr 8 Schuh lang unb hoch
mar, mit Suftlö^crn unb eiferner 2hür. luf bem groben <t)erb ber Sdhlobfütbc mar noch ein
felbftthätiger S3ratcnmenbcr, beffen 3wggfmicbt in bcr {leinen ©peifclammer ablicf. 2a§ irocitc Ober*
gefebob h<itte einen h^denförmigen ©ru unb einen ©aal mit Sanbbänten unb lUertäferungen,
auch eingelegten 2hüren. gn ber Hammer ftonb bic berühmte grobe gefebnihte Settlabc be§ 'JiitterS
Honrab, bie übrigens bic ©he*Snppen SolfS p. ®. trug; gemalt mitfamt ©(bilbhaltern. ln beiben
©eiten bcr 'ilettlabe maren lange ©tufentruhen. 3mei 2hürflügcl moren bemalt mit ^ornifebfignren
unb bem Sappen p. 5?. unb p. Öutlor. gn einer anberen Hammer mar ein lllopcn mit hölierner
'Dortalardhiteltur. ©ine 2hür mit grobem alten lÖorhängcfcblob führte oom oberen ©rn in bie
ehemalige SWüftfommer, bie aber nur mehr menige Saffen barg.
Ißaulue, XenfinöfeT au8 fBürttemt)etß. ^aontteiS.
40
^ißßograp^ie.*>
JUTgetneines ö6er ^raitßen unb bie $o$ettro$if($en gebiete.
Circnli Franconid succincta descriiitio, baS ift: S?ur^ße|antc ©cidjrcilnmg bc§ gränfiidicii
Äreii'e« . . . mit beißefüßteu Ifupfern . . . ^yraiiffurt unb Seipsiß 1704.
&. $öitn. licxicon topographicam, in lueldjem ollc beS gränfifc^cn fitcijc« Stftbte, ftlöftcr,
Sc^lö^ev . . . be«n alte unb neue S3eneiiminQ . . . entgolten (mit 1 Tupfer), ^-ronlfurt unb
ßcipiig 1747.
(y. S. »nnbfe^u^. ®eograp^ijd)*lt<Jßftiic0’tt>POßrßpU(^e^ Üfjiton »on obtt noUitänbige
alp^übetijd)e SBefcbreibiing oUcr im ganzen 5rönfij(^cn flreiS licgcnben Stäbte, ©dllöfjcr . . .
6 93be. Uhn 1799-1804.
(U. ®tider. ^iftoriieOe unb topograp^ij^c 3tact)ricJ)t non bem Sürftent^um ®ranbenbutg»Cnolsbad).
Stbroabacb 1761.
Ql. S. grifc^er. Statiftij^-topogiapl^ii^c 3ieid^reibung be4 ®urggrufentbum4 Nürnberg, unterhalb
beä @ebürg§; ober be4 ®ranbenburg*9(n#bacb, mit Äupfern. 3(nsbad) 1790.
®tatißifi^>topograpbif(bc Ueberfn^t bed ganjen Oiürßentbumb .^obcnlobc. — Topographie bc^
fürftl. 2angenburgii<ben 5Intheit§ nn bem iTÜrftenthum ^■»ohenlohc — in Jile^lerS oon ©prengÄ*
cijen tvrfliifiichem 3Kagajin für Statiftif, Üliaturtunbc unb @c}(hi(hte. ‘-^^b. I. Sonnenberg 1791.
Statiflif ber bentfehrn Sieichograffchaften : Ta4 ^ürftenthum i^ohenlohe, cbenba.
^ohenIohif«hf Statiftif (um 1800) oon Jikucr in f. IBfirtt. ?yranfcn 1871.
Ottm. 3(h9tthnt. Dtorjeit unb (^egemoart in ^anfenlanb. ^(ättet f. itunbe b. U>ater(anbeS.
'JJlergenthcim 184.8.
T e r { e l b e. TaS mitUcre Sagftthßf oon Ärautheim bi^ St. äÖenbcl om Stein, hift.dopogr. bcftbricben
in tßorjeit unb ©egenroart. 2, 1845.
Sflbweftfronlcn8 'Jtitterburgen unb Sdbtochtfetber, flirdien unb Ätöfter, topogr.*hil'torijdj in olphabet.
^olgc bcjchtiebcii oon Dr. 6. 5- ®ouer in SDiergentheim. 2anbe§bibl. Cod. hist. fol. 687.
3eitfihdft bei ^ißor. herein! für ba§ mürft. Srnnten 1847—78.
9lcue grolgc: äöürttcmbcrgifd) ^ranfeu 1882. 1885. 1888. 1891. 1894. 1897. 1900. 1903.
1906.
3t. ®. Stumpf. ^iftori|d)cl 'Hr^io für (vranfen. 33ambcrg 1804.
Stein. ©efd)i(hte fyranfenl. tüb. I unb II. Schmcinfurt 188.5/6.
Schnüffele. ©efebiebte ber Töpferei in (vrnnfen. SBürttemb. 3>ierteIiobrc4b. 1881.
3tr^ib f. .^)obenlobii^e ©efebidtte mit 3ttla§. 1857—60.
&libc(. Codex diploraaticus Hohenlohicus. 3lnlbacb 1753.
®erfelbe. ^obciUobifcbe Stirebenbütorie. 4 3)bc. 3(n§bacb 1755.
tföcQer. 5/ic 3(nfiebelung§gcf(bi^te bei SSüritemb. Srflnfcnl rechts oom 3iccfav. Söfirtt. Sjicrteb
jabreSb- 5- 1894.
3cifler. Topographia Frauconi», b. i. 3)e|^r. u. eigentl. ßontmfactur ber oorncmbiten Stdbtc
unb ^labe bei 3’tönfenlanbe§ u. j. ro. »tranffurt 1648.
gfifeper. ©efebiebte be§ ^aujel ^obenlobc. 2 33be. 1866 —71.
*) 3ufommengeftent oou 3)taf 4'atb nach flngaben unb mit 9Jotijcu bei ^etanlgeberl.
Digltized byGoogla
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5unbbcrid)te auS Sehmaben 1893 ff., oon Siyt, feit li)04 non (?. ©rabmann.
Snaftaltertumer. 5Jen(male be§ 9Utertum4 unb ber alten Sunft in Söürttembcrg, in ®iirttemb.
Jahrbücher 1841.
Scpptcr. SBürttcmberg^ firchliche Äunftaltertümer. 1888.
©rnncifen. Überfichtl. Bcjchreibung älterer SCBerlc ber fölalerei in Schwaben. Sunftblott 1840.
^a^let in ben BJürttemb. Jahrbüchern 1862.
im 6oang. ftircfaenblatt 1847. (^uangcli)chc Sirchcn.)
Bofferf. Beitr. j. Sunftgef^i^te iyranlen4 im 16. unb 17. Jahrhunbert. Schmäb. Bierfur 1882,
105, 141, 223.
^erfelbe. 5)ic ©loden 9h"irnbergcr IDJeifter im nörblichcn Württemberg. Biitteilungen b. B. f.
©efch. b. Stobt Nürnberg 1888, S. 259 f.
Slüiijenbergcr u. Belffct. Blittelolterliche Elitäre Seutfchlanbö S. 40 ff. ; 2.33 ff.
Sifjftttc. 5:er fdjniäb. Schnihaltor (3^iff.) 1903.
©rabnaitn. 9lltfränf. Sunft, Württ. Jronleu 1896.
ftönigreid) Württemberg. 1. 9lufl. 3, B. 1886 ; 2. 9lufl. 3. B- 19(H) (Drt^befchreibungen
pon ©. ©rabmann).
^0eritmi Jlafeit.
Befchreibung be4 CberomtS Pon .f). Bouer. .pcrauegegeben oom S. ftatiflifch’
topographifchen Bureau. 1854.
Stabt 9(alen. Memorubilia Aalensia 1350—1529. iJanbeäbibl. Ms. h. Fol. 437. — 3opf» Bhit*
ma^ungen über ben Urjprung unb baS Altertum bcr 9lcich§ftttbt Xalcn. Schroabo^ 1773. —
Bauer, ©cjchichte unb Befchreibung ber ehern, freien SHeichSftabt 9lolen, erneuert unb ergänjt
pon iHöhm, 1884. — Über ben 3wflö»b ber iHeichSftabt 9lalen, ihren Überfall pon ben Jran«
jofen. Bolen 1796. — S. Bliller, ^agcr ber Ala II. Flavia in Bolen nebft Bemcrtungcn
über bie Brmecn unb bie ©rbauungSjeit be§ Limes rhwiticns vinb transrhenauus. Üöcftb.
3eitf<hr., X, 1891. — @. J. @öh, ütömifche HKünjen unb anbere ®enfmälcr in Bolen gefunben.
Württ. Jahrb. 1831. — Beftle, ?vunbe antiler 3Jiün,\en in Württemberg mit Bachträgen in
ben ^unbbcrichten au4 Schwaben. — -^aug unb Sirt, Bömifchc Jnf(hriften unb Bilbroerfe in
Württemberg, 1900, baju Bachträge in ben ivunbberichten au§ Schwoben. — S. ÜKiller,
Bömif^e SoftelJe in B.'ürltembcrg, S. 35 ff. — Bu'Sgrabungen bebeutenber römif^er Bauten
in Baien im Jahr 1882, Sorrefponbenjbl. b. Weftb. JfUfchr. 1882, unb im Jahr 1890, in
Weftb. 3«Uf^r. 1891. — Baien, uon Oberreallehrer fiiomin in Bl. b. Schwäb. Blbocreinä, 13,
1901, mit JÜuftrationen. — ‘Senffchrift jur öOjährig. Jubelfeier be§ ©ewerbeoereinS B. 1904,
illuftriert.
Bbelmanniifctbeu. Species facti über bo§ Bittergut Bbelmann^felben. UonbeSbibl. Cod. Hist.
F. 139, Fol. Caps, m u. ff. ©rabftcine: Württ. granf. 1900. Bbel^gcfchlecht : ebenba 1903.
©ffingen. 6. J. 'Wogner, ©efchichtc unb Befchreibung be§ 9Karftfleden§ unb BfonrborfS ©ffingcn.
Baien 1859.
^ohenffabt. fiaiher, ©efchichtc unb Befchr. b. BlarltflerfenS |). unb Sche^ingen. ©münb 1867.
Prospect de la place du chäteau de IL, Stupferftich Pon Bfänber unb Dffenhäufer, um 1775-
Santerbnrg. ©ottfchald, %k Bitterburgen unb 9iergfchlöffcr *3)eutfcblanb§, VII, 1829. Blätt. bc4
Schw. Blboer. 1897.
724 • Sibliograp^ie.
‘J9?flffcralfinflcn. Über ben ^oc^aüar ber Äirebe. iPerb. b. Sunft» u. ^(tert.*58. Ulm*Cberi(bnjflben
184«, 1855. 6u. StirebcnblaH 1847, \M|tor.«poIit. ®Wtter 1885. SebaU, ©ejebiebt« beS Jütten»
n>crt§ 1898.
00nratnt ^raifspeint.
Sefebreibung beä ObernmtS, berau^flffleben Dom .*Sl. fJütift.'topogr. ®ureau. 1884.
Über bic ?Utcrtümcr bc§ OberomtS ßrailSbei»«: SBürtt. J^anfeu 1864, ©. 772. Ußürtt. Sabrb.
1877, ©. 90 f., neu bearbeitet dou Siyt in Sej^r. b. Hönigr. 3Bürltcmb., !jiaoftfrei§, S. 48.
:HinfliDftUe: .^ertlcin, W. Äorrefp.«©!. f. b. ©eicbrtcn unb SSealjcbuIen, 'Stuttgart 1904; 5unb*
berichte and SAroaben 1906. iKuinen im Cberomt Srail^bEim, 3«tÜ"tb»^ift SBnrflb. granfe«
1868, S. 112.
3. Hubert, Chronicon Creilsheimense ober grünbt. ©efebr. ber Stabt nnb *3^efanat 6., 1737.
StaataarebiD, §anb)^r. "Jit. 187.
Stobt (troUdbetm. 3* 6- ©auer, ©ejebreibung ber Stabt 6., 1720 f. §anbj^r. 9Jr. 186 bc§
Staat§üriiD§. ~ 3. .^»ofmann, Gbronil dou Q.., 1810. — ©eb, 2!aS ^ufbluben bet Stobt
6. unter ber ^errjebaft ber 4)crren non J^obentobe im 14. 3<tbrb- 3®tÜtbr- f- 3Bürtt. Jftntcn
1859. — Über bic 3obo«>tiStircbc i« S- unb ihren .^ocbaltar. — Sebönbut, ©urgen, jtireben
nnb l?tö|ter, V. — Äircbcnblatt 1845, 3ftÜtbr- f- ©iurtt. j^ranfen, V. — ‘Jie
©fanlireben ©Itenmnnfter unb ©railebcim non .^crtlcin, 2Öürtt. ©iertdiabre^bv 14. — "älltar*
iDcrf in 6tail#bcini : ©rebiu f. cbriftl. fllunft 1897. — (©offert) Über ben Hainen ßroüsbdm,
2Bürtt. ^©iertdjabregb- 1882, S. 284. — (©nbter) Über bie .^erren Don Groilsbeint/ ©iürtt.
©iertdiabrc§b- 1880, S. 287, Siirtt. ^ranfen, X, 7. iRegcftcn; SÖürtt. ^tonten 1875.
*nbo«fctt, obg. Äloftcr (©emcinbe ©röningen). ©ofjcrt, 'Ja^ Älofter ?<., C©. 6rail§bfim, ©ürtt.
©iertdiabre^b- 1881, 3«tÜfh>^- t- 3Bfidt. 3ron!en 1849.
®Hdeb8b®“fc"* Über bie ^enen non 6., S^itfebr. Sürtt. 3ft‘tn(en, VI, 429 f.; IX, 164 f.
.^onborbt. 3wt 03ei(bi<bte non .f)., 3dH(br. f. ©'nrtt. 1852, S. 134; 1861, S. 465;
1862, S. 1. 120. 174; 1892, S. 45.
jlTcbbbccg. f- SBüftt. 1865, S. 143.
iRohfcIb. Über bic ©rafen dou 3tügdau, aBflrlt. frönten, VIII.
SUeftgortöbottfen. 2Öflrtt. ©iertdiabre^b. 1879, S. 80.
^Serattti $lTittatt(|ett.
©ci^reibung bc» Obcramt4 Dom II. ftatift.«topogr. ©urean. 1862.
.tlnnft« unb '3Utertum«ben{mÄlcr be§ Oberamtö, SBürtt. 3obrl>- 1862, S. 95 f}.
Jttepplcr, Uöürtt. lircbUcfae Äunftaltertümcr.
ßbronifen u. bgl. Vita Harüolfi oon ©rmenrieb in Mon. Germ. S. S. X, 11—14. Annales
Elwangenses (bi« 1237) ebenba, S. 15—20. Chronicon Elvacense (bi4 1477) ebenba,
S. 34 — 51. Necrologium Elvacense (12. — 13. 3ob>^h*) '•* 'iBürtt. ©iertdib-, I, S. ^)5 — 210,
mit ©eri^tigungen, VI, S. 263 f. d. SebiUer, eilmangijcbe ßbronif 1839, im ©cHb ber
Stabt ©Uroangen. — ^ögg, Topograpliia Ellwacensis 1733, .^anbjebr. Staot^arebiD. —
.filier, Chronicon Elvacense 1840, ^^aiibjcbr. i. ©efib b. Stift§fircbe in (^Uwangen. ©ejebreibung
beS (fllroanger ©irngrunbe 1764.
'Jlltertümer unb ©rdtaologi jebe «. ©lürtt. 3öbtb- 1828, S. .36ft.; ©Jnrtt. ©icrtdjb., VII,
S. 51 j.; VIII, S. 2.39 f.; 'Jlüg. SnteQigcnjbl. f. b. 3agfllrei4 1819, 18 ff.; 1820, 48; 1821,
44 ; 1844, 52 ff. ; 1845, 10 ff. ; 1846, 97 ff. ; 1847, 2. — Aatolog b. StaatSjamml., I, S. 14 f-,
77 j. : SÖeftbcutjcbc Seitjebrift 1884, III, S. 228 ff. ; ©Jitt. b. ©erman. ©tujeum^ 18^, I,
$. 165 ff.; 3»it»bbcri^te au# Sebmaben, I, 3. 13; II, S. 27ff. ; IV, S. 11; V, S. 14;
VIII. S. 63 uif. — Üimc#u)ert X, XV. ©(iUer, S. 38. Jöaug unb Sijt ©r. 488-492.
Stobt (Snwongen. ©ogdmann, ©u# ßUroangen# ©ergangetebeit, 1883. — ©roun, ©eiträge jur
©ejcbicblc uon eilmangen, 1845. — ©offert, 5^ic ©rünbung bc# ftlofter« ©Uioangcn, ©l. f.
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Sibliograp^ie.
725
SDÖiirtt. itirc^eitflejc^. 1888, 67 ff. — Sdjjparj, 'J)ie el^em. '.öciiebiftiuecobteifirc^c jum bl- ®itu§
tu 6. mit 3tQ»ftrotioneu, 1ÄJ2. — 58uS(, S)ic StiflStircbe unb bie ©tiftSbeiliflen 6., 186+. —
ööbler, 3uf be:? elfbunbertjöbt. Xanf* unb SubelfcftcS ber (Sntftcbuufl beS ©lift§ 6.,
1864. — ^irjel, 3»r ©rünbuufl be4 ebem. JlapujinerfloftcrS in G-, Bürtt. Siertcljb. 1887,
S. 37—40. — Sejcbreibung bc4 fl. Iauretanif4>en ßirtblein^ auf bem S^öuebcrg, 1738. 1799.
1870. 1882. — illuric ©cfcbicbtf beS S^önebcrg?, 1854 u. 55. — 'iioflelmann, iöaugefcbi^tc
bcr JUircbe auf bem S^öncbcrg, ^iöjefananbip 1896. — iöuSl, Elwacensia, cbenbü. — ^lobcu»
tobe, 2!er ©rabftein BilbelmS II. üou iHccbberg in ber Stift^firdie ju ©., ?lu$. f. Ä. ber
beutfcben itorjcit 1871 u. 1875. — Öcrgau, 3*®ci öronscrcliefS in ©., ßbrifH- ^luiftbl. 1879,
207—10. — ^Ö00, ^a§ ßUtoüuger fluuftbaubroerf im 18. So'&rb-i .^auSfreunb, ®eil. v
3i'f, 1882, 9k. 51 f. — Öübfe, Über ba§ öllroanger ©cblof?, in ®eutj(be Dienaiffance, I, 350.
— yorent, ^enfmatc bc8 fökftclaüerö im ß. Bürtteinberg : 3)ie ©tift^fircbe s» ©üroauflen,
1869. — Saib unb ©djtuarj, ^ormenlebre be§ romanijcbcn unb gotiftbcn ®aufHB, S. 28,
2afel V. X: ©tiftöfirtbe in 6. <t>ager, '3)ie roman. Äir^enbaufunft in Stbroaben 1887, 6. 38;
2ebio unb p. Olejolb, ®ic firtbl. Saufunft be§ 9lbcublanbe§ I, S. 474 ff. ©cbmib in Bürft.
®icr(cl)abr«b- 1903, ©. 396 ff. 'Scrfelbe in : Baiilbronn (Stub. jnr beutfcb- .Vlunftgefcb.) 1903.
'Z^alfingcn. Hügelgräber im Balb Bagenbarbt, ©ebroäb. ilronif 1900, 9k. 188. fyunbb. 190(i.
J^obenberg. $ie ^Heftanration b. Slircbe in 9lrdjiD f. ^riftl. ltnnft 1895, S. 17.
fianibbeint nnb f. Umgebung. ®l. b. ©tbmab. 9Uboerein§ 1902, ©. 249.
$fab(beiut« 9Jlat)er, ^ie merooingijeben fjunbe non ^ßf., Beftb. 3citfcbrift 1884, ©. 228—237;
B. 9Jib- 7 (1884) 50 f. ffurb, 3)ie alemannifeben ©rüberf. oon ipf. im germ. 9fationat«
mujeum, ■Dlitteil. beS 9Jhijeum4 I, ©. 169 ff. i^uiibber. 1905. 5Kömif(be§: fyunbber. 1906.
9l9blingen. ©rabbügel Bürlt. 3nbib. 1823, ©. 36 f.
Xbanneitbiirg. 3nr iöangcfcb. ber 5)nrg, S)iöjef.»9lrcbio 21, 28 ff.
^6eiramt 0ai(borf.
Sefebreibung bc3 0beramt4 noin St. ftatift.*topogr. ©ureau. 1852.
Simpurgifebe 6b>^nnit o. f^öf^el 1593, 9lrd)ip ©aitborf.
ijlrefcber, ©efebiebte unb 3'ef^r. ber fReicb^gvaffebaft Cimpurg, ©tnttgart 1789.
9ütfir(blicbe ©inteilung, ffijb- II, S. 283.
Slircbengloden. Baueb in Bnrtt. f^ranfen 1848, ©. 73 f. ; IV, 447 ; VI, 484.
^ttefte ©efebiebte be4 ^BejirlS ©., Äoeberbote 1882, 46, 49.
9üt er turnet, junbberiebte III, ©. 6; IV, ©. 2. — ißauln« b. 91., 'Die 9lltertümer in Bücttem*
berg, ©. 92. — ©rdter, 3buna unb |)erniobe, 1814.
©tttbt WoUborf. ©rabbenfmüler ber ©cbenfen oon Üimpurg, Bürtt. j^ranfen V, 384; Söfb. V, 149,
187: VIII, 199. — Über ben ©^enfenbeeber j. ©., Bürtt. f^tanfen 1848, ©. 84; 1851,
S. 101 f. — Über ©la^matcreien, 3- t- Bürtt. Jtmnfen 1860, ©. 129 ; Crgan f. cbriftl.
Stunft 1860, 175 f.
(frf(b«(b- über ben ^ocbaltor, lUmer Äorrejponben^blatt 1877, 50; ftugler, fl. Sebriften II, ©. 422;
55a(b, Stubien j. ©efeb- ber Ulmer 9)iatcrfcbulc in 3«iÜtbr- für bilb. Äunft, k. 5. IV, ©. 205,
^)ift. politijebe ®läUer 95, ©. 575.
.^eerberg. über ben ^»ocbaltar, Betj im (So. Äirdbenblatt 1845, ©. 582 f., ÜJJorgenblatf 1816 unb
1847 ; 2Jerb. b. ®er. Ulm«Oberfcbioabcn 184;i; Baueb, 93attb- 3filI*lom nnb feine 9lltarbilbcr
auf bem ijeerberg mit 5 Dafein 1845 nnb bie bei (ffebaeb angegebene ßiteranir; Sange, Der
■Steerberget 9lltar 3eitblom4, ©toatSanjeiger 1902, ©. 1847.
Bittclrotb. Über ben jYlügelaltar, äktb. Ulni'Dberfcbioaben 1846, ©. 22, 3f*0'cbrift für Bürtt.
5ranfen 1848, ©. 74.
Cberfontbeim. 3mmenbörfet, ©efebiebte ber ©emeinbe C. Crtfebronif oon bemfelben, Bürttemb.
i»ib. 1890, ©. 90.
®nl5bad|. ©ebmib, ©efebiebte ©. a. ft. unb Scbmiebelfelb4 bi§ 1781, B. Sljb- 1883, ©. 50 f.,
Bürtt. fyranfen VI, 91.
726
iöibltogrop^ic.
06eramt ^eraBrottn.
Scfc^rcibung bc§ Cl>cramt§ com Ä. ftatift.«topoflr. Jöiircan. 1847.
öoficrt, Öeitrfiflc jur €3i.»Sefcbreil)iing 2Bütü, granfen X, 173.
'JUtfircbUcbc ©nteilunß f. II, 282 f.
"Altertümer. 5ßaulu§ b. '51, ^ie Altertümer im Äönißrettb SSürttemberß, S. 94; ©robbügcl
bet ?5rettbeim unb Äircbberg, '»tt. 3obrb. 1837, S. 421, 1838, S. 221 f., 1840, S. 414 f. ;
Steiler, Vicus Aurelii 1871 mit Abbilbunßcn.
Amlidböflen. 93urß, Sebwäb. Slronif 1903, 9lr. 272. tSurgroart 1902.
)6ä(b(ingen. CrtSabel, ©rabbenfmat be§ tüurlbarb iRej^oS o. 33., 'JBürit. j^anfen 1848, S. 38 f.,
mit Abbilbung.
®ttrtenfteln. 'JAuntjeb, (Seicfiicbte ber Stabtgemeinbe unb ihrer nöcbften Umgebung 1872.
.^errenthterbttth. Drt§abel, 'Bürtt. frönten IX, 27, X, 197. 3Aotbe4 3inimcrmann, 31'erfmeii'tcr
be§ ©rafen Äroft o. Hohenlohe, '3ö. Sib- 1883, @. 80.
.^omberg. SBürtt. Shranfen 301 ; VIII, 603 f.
fiittbberg a. b. 3. .t>of(ebcn unb ®uobe$ftaat4roe{en unter 5^- Starl u. .^obcnlobe
1764-1806, ®ib. VII, 71 j.
ftraildbaufcn. Stnpelle, (?br. Slunjtblatt 1860, S. 180.
liangenburg. (Sin 33eiucb in yongenburg unb Stirebberg, 6cbroäb. 3)lerlttr 1894, 843. 897. über
bie i)erren d. 2., 2B. 1848, S. 115. Scblofe: 6bbarb, ^Jeutjebe Burgen.
VUjitlau. i^lügelaltar, SÖürlt. fronten 1859, S. 118 f.
SRorftein. Übet bie Herren i>. ?Dl., 'lö. 33ib. VI, 262.
Stbrpjbcrg. Albredbt, ©ei'cbicbÜ. 'Aocbritblen über 33urg unb ^^orf S<b-, 2Ö. ^abrb. 1&33, S. 297.
Unterrcgcnbacb. Slrppta, ®ürtt. iyranfen VII, 96, mit Abbilb. ; An^ b. ©crm. ilAui. 1863, .355 :
1865, 43; 323. 33jb. 1881, S. 52.
^0eramt ^mttitb.
33cf^reibung be§ Cb er amt 4 oom St. ftatift.'topogr. 33ureau. 1870.
3lltlir(b(icbe ßinteilung. Freiburger 35iöiej.*3lr(biD I, 98.
«tobt ©müBb. ßbronifen u. bgl. 6bronil ber Stabt ©., ^anbfebr. uon 1546, 2anbe§bibl. Ms.
h. F. 114, F. 611 ; ©b’^onit einc4 flonucntualen b. 'Jominifancrtl. 1722, cbenba M. h. F. 747.
5)iplomator b. X^ominifanerfl. 1527, StaatSarebio ; $iplomotar non 1527, ebenba Urbarinm
Gamund. non 148.3, Urlunbcn bc§ 3luguftinerfl., ebenba. Scbler, Chronica ber 'JicicbSflabt ©.,
4 33be., Stttbtarcbin. — ."poib, 33eitr. jur ©ejebiebte unb ©eogr. non @. in F<ü>er§ iöeitr.
jur ©eograpbie 1794, I. — 3iin(, Slurjgef. ©efeb- unb 33ei(br. ber 9ieidb§jiobt ©. 1802. —
©rimm, ©ejebi^te ber cbem. SReitb^ftabt ©. 1867. — SBagner, 5)ie SRei(b4ftabt ®. in ben
labten 152.3-30, '32. tßjb. II, 1879; IV, 1881; VI, 1883; IX, 1886; X, S. 161 f. —
(.»übel, ©ejebiebte bc4 Ftanji9taner»'lRinoritenfIofter4 ju 32. Sßjb. 1890, 1Ä3 ff. — Älou4,
Urlunbl. 3)litteilungen betr. bet SRei^4ftobt ©., 33ej. 23eil. be4 StoalSans. 1900, 248 ff. ; 3«^
©ejebi^te ber Stabtpfarrei ©., 35iö$cj.*Ar^in 1902. — fllan4, 3ur ©ejebiebte bet fireblieben
33erbältnifje ber ebem. 5Reieb4ftabt, '32. 33jb. XI, XIII. — 'JJiarquart, ©ejebi^tli^cS unb 33er*
faffung^gejebiebte über ©., ©münbet 2agblatt 1903, 65 f. — 'JJcrjelbe, 3***^ ©ejebiebte ber
iReieb^jtabt ©., ebenba 3lr. 2 f. — Serjelbe, 3lu4 @. 33ergongenbeit (.f)anbel mit ©olb* unb
Silberroaren), jRemSicitung 1903, 9lr. 86; 1905, 9lr. 24. 37. — 3)crjelbe, Stabt unb Jöejir! ©-,
©münber ©ejebiebtlbl. 1904. — SDerjelbc, ©münber Sllöfter, 'AemSscitung 1905, 10. 191. —
'I'enfinger u. 'Ißdrner, 2‘n§ ftöbtijebe ^ojpital äum lA- ©^ift ia ©• 1905. — Über bie Zeitig»
fr cuif irebe unb ihre ftunftbenfmole: Hlcmm, 3leuc§ non ber .'peiligfreujfirebe, '32. 33jb. 1880,
56 f. 2:erje(be, 33eter 'parier unb feine Familie, ©bi^iftl. Stunftblatt 1892, 59. ^erfelbe. All*
gemeine 2;cutfcbc 33iograpbie, 25. 177 ff. ftlau§ in '32- 33fb- 1895, 225. ©tueber , '43ctcr
non (S)., genonnt 33arler, '32. 3Mb- 1878, 1 ff. 3letnnirtb, i'eter ißarler non @. unb feine
Siblioflrap^ic.
727
?5ainilic, 1891. SBac^, “Sic '^)atler unb i^re ^öejiei^unflcn ju ©inüiib, iWeutlinflen unb
Ulm, 9l(pcrt. für iSunftroiücnf^mft, 23. ®b., 1900. Serfelbe, ®er St. Scbalbu0>?(ltar in bcr
.fjcilifllreujfircbc ju ©., d^riftl. JTimftblatt 1904. 35ürer unb ber S%encr‘?lltar in ©., SIUo-
3eit. 1902, 9lr. 205 i. ©umbel, Scb. S(brepcr unb bic SebalbuSfapellc in ©., 3Kitt. be§
2ter. für ©cfd)- ber Stabt ^Inrnberg 15, 125. 5ßfi^er, 3»”* Ginfturj ber bciben Sürme an
ber .5>eili(ifrcnUir^e im 1497, 2it. löcKogc sum Staatsanj. 1890, 216 ff. 3)erfetbe, 2^cr
Stammbaum>'iUtar in bcr Imiffapetlc ber f>ciliflfrcuifir(^c, ^Irt^i» für cbriftl. Äunft 10 (1892).
81 f. Scrfelbe, 3*®ci SsJaiibgemdlbc in bet .^leiligfreujtir^c, ebenba 29—34. — über bic
3o^annc§tird)c lpaulu4 in ben ^olioi^cftcn be§ Sürttemb. ?Utert.*'.öcr. 1869. ^'fifter,
2ie 3obfl«Hc3tirAe $u ©. unb 5öiftbof Söolt^er I non ?lu0§bur9 mit Stuttgart 1888.
iUacb, Über ba4 3Utcr bcr ^oftannesfir^c in ©., ä9. ®ib. 1889, 107 f. Ätau§, 3«^ töttugef(^.
ber 3o^<J»nf^Urcbe, S0ef. Seit. be§ Staat§anj. 1896. Über ben Jtird&cnfc^a^ : Stircbenfcbmurf
1862, ?trcbiu für cbriftt. .tunft 1885, 119. — ')Utertümcr. i]tou(u§ b. 3-/ ^Utertümcr
im 1?. 3®ürttembcrg, S. 95; neu bearbeitet non Sipt im ßönigr. SBürtt. ^oflittteiä, S. 208.
t^unbberict)te V, S. 11. 14 f.; VII, S. 8. tMingmaUe: Deller in Sl. b. Sebm. 9Uboer. 1891.
^erllein, Sunbber. nu4 Sebroaben 19(K). ^aug unb Sirt, Diömifebc ^injebriften unb Silbroetfc
9lr. 61—73. 2ime§roert, ßiefg. I. DaftcU Unterböbingen, fiiefg. VII. Daftell Sebterenbof.
gunbe uom IRojcnftein, Sl. b. Sebm. ^tlbnereinS 1902. 9leaentbecftc4 ÄafteU bei ©., Staat4»
an.^eiger 1902, 786.
Sartbolomä. Dircbe, 93). S)b. V, 168.
Ucgcnfelb. Dlemm, 3»*w 600fäbr. Jubiläum ber gamilie Scgenfelb, S). Sfb- IV, S. 241.
.^«boeb. 2u}, .^eubaib unb ber IRofenftein, ©münb 1867. Deller, -ttcubacb 1903. Dircbc, 6o.
Dird)enbl. 1847, S. 108; 93). Sfb. VI, S. 95. 9lltarf(brein in ber St. Ulri^sfircbe, S^ro.
(Ibronit 1899, S. 1844. Surg iRofenftein: Sebroab, 9l(b 232 f. 9)leicr, "Jeutfebe Sagen;
Deller, 3)cr '.Kofenftein unb feine SHingburg, Sl. b. S^rodb. 9llbncrcin4 1891, 27 ff. tapple,
“Ter IHofenftein, ©münb 1827. ©ngel, 2)er Rofenfteiu, St. be§ Sebmöb. 9ltbDercin§ 1902.
IReibbcrg. .^erren non 9t., ßbronit non 3öati, 2ttnbe§bibl. lls. h. F. 30. ßpple, S)cr Retbbcrg 1827.
S^ön, Scblob ;£)obenrc(bbcrg, St. beä. Sebmdb. 9llbDercin§ 1893.
3«t btftorif(bcn lopograpbie non Sorgou, 'Jegenfclb, 50iögglingcn«Unterböbingcn, 93)eilct
H. a. C. gibt fjr* Deller 9lotiien in »crid;iebenen 9luffäben in ben Slfittem be§ Sebroäb. 9llb-
nereinS 1^3 f.
^0eramt ,&air.
Sefebreibung bc3 Oberamts oom D. ftatift.dopogr. Sureau. 1847.
Dlingenftein, Sefebreibung beS OberamtS 1883.
.^Tauber, 'löanbcrungen bureb baS untere Süblcrtbol, 9Sürtt. »yronfen X, 60 ff.
9llltircbli(bc ©iuteilung, Sfb. II, 283.
Über bic 9lttcrtümcr in unb um ;^nll: ©röter, Sragur 1794—1798; Srago imb .^icrmobe 1812;
Obuna unb ^ermobe 1812, 50; 1813, 14; 1814, 23.
Stobt ^otl. Cbronilen: .fjcrolt. Chronica ber Stabt .p. (2onbe4bibliotbef Cod. hist. Fol. 110),
berauSg. non Sebönbut 1855 unb non Dolb in ben ©cfcbiebt^guellen ber Stabt !q. I, 1894. —
'liMbmann, Chronica bcr fRcicbSftabt ^., ^anbf^r. auf ber 2anbe§bibliotbct (Cod. hist. Fol. 8,
147, 607 2C.), berauSg. non Dolb in ben ©ejebiebtSqueOen ber Stabt .^. 1904. — 9tnonpme
(Sbronit ber Stabt 4?. bi» sum (Snbe be§ 16. 3abrbunbert§, StaotSarebin 9lr. 121 b. 5^eSgl.
bis 1688, 2anbeSbibt. hist. Fol. 663, 669. Chrouica ber Ifibl. Stabt ^., 2anbfcbaften autb
rtbgeft. 9lbelS bcr). Surg (2anbc4bibliotbef Cod. hist, Ä. 263). — .JtauStbtonit bc§ StabtarjtS
3[ob. 'Ulorbarb (f 1631), 2onbcSbibliotbef Cod. hist. Q. 73. — .^»olberbuf^, ^ob- Donr., Sage«
bueb 1618—1640 ; 9tuSjüge barauS in 93)ürtt. fyranfen IV, S. 258 f. unb in 9B. Sjb- 1880,
234 f.; 1885, 91 f. — Sagittarius, Historia Hallensis in ben fllffenbeimer 9lebcn«Stunben IX,
Stbroabad) 1749. — ©nupp, ^ic OberomSftabt p. (Sianujfr. b. D. ^ofbibt. 9lr. 80, 1815). —
©tafer, ©efebiebte bcr Stobt <2>. nebft Domburg, .^tanbfebr. be^ StaatS*9lr^in§ 9tr. 121a. —
728
®iblio0tttp]^ic.
.^»cuH, •'pall lüle luar unb ift 1862. — ©erman, ß^ronU ooii 4'*- Umflebuiifl 1900. —
öaccorn, ftoUeftancen jur ©cjdbidbte coit ^anbjt^rift bet öanbcSbibliotbcf Cod. hist. Fol.
665—68, 729. — SBeller, unb .t>o^nftoufenjeit, 2B. SBj^. 7, S. 193 f. — 4>ouner, Sd&ro.*
.^all unb ieinc Umflcbuna 1877, 1881. — ©melin, ^öUij^e Oic)4)icble 1897. — Äirdben
in §ali. ©ef(i&id)tc bet ©t. 'JJiid()aelättr<bf» ÜOlcflur 1788, 67. — Säger, 2)ie Sonft
']Äi(bael§fit(be, im 9jiorflenblatt 1829, 9ir. 91 f. 'Jetjclbe im ßunftblatt 1834. — 9Jlers, 2>ic
St. ajiicbaelSfircbe unb i^rc iKeflauralion, ©^rift!. Äunftblatl 1863, 91 ff. — illemm, Slfb. 1885,
S. 188 ff. — 2)ieti, Sic Siirij^c ju St. Üat^arina in 3«'tl4)r- f- SBörtt. Srantc« 2, 5, 81 ff.,
1851. Serfelbe im Gbriftl. ftuuftblatt 1858, 83 ff.; 1898, S. 113 f. — §iauffcr. Sie 'Diarien*
unb Sc^uppac^(ir(^e in §., SBürft. tränten 8 (1869), .321 ff. — Über f)oller Saiimcifter unb
®i(bboucr, Siletmu in 'JSß. 5ßjl&. V, Sac^ in 3fiitfd()r. für bilb. JÜunft XX, 1^, S. 51 ; öoffert,
Si^rn. Äronif 1882, 3lr. 18. 24. — Stoib, IHegefteu jut @ef<^. be§ 5ra»Si§läiwWoftcr§ in 5>.,
SBürtt. f^ranfcn 1892, 1 ff. Scrfelbe, Sa§ So()ännitcr^au§ in ^., Sürtt. iyronfen 9.; @e*
fcbit^te be§ §ojpital8 jum l^eil. ©eift in <t). 1841. — Dieier, Söejcbrcibung be§ 3iatl^au'Sfaate4
in 1848. 1862. — ^aufecr, Sic 7 öurgen in $., SBürlt. ivronfen VI, 214 i.; Sic äöadb?’
tafeln ber Sal jfieber ju ?luj. bc4 ©crm. lUufeumS 1866, S. 95 ; 1867, S. 79. — Sdiauffcle,
Söpfcrei in .^i., S. Djl^. IV, 155; Ser Draitßer in ^., Scbm. Sironit 1902, 9ir. 273. —
©erman. Sie ©rbauung bc§ .'paUcr !Hot^Qujc4, Sc^iu. STronif 1904, 3lr. .540. — fiä^nlcin,
Sic alte .^taUer Spnagoge in Untcrlimpurg, S^ro. Stronit 1904, 3lr. 340; '?lu»grabungcn
auf ber Öimburg, S<bm. fitonif 1904, 3lr. 499; 190.5, 285. — ge^lcifen, Sic fiimpurg bei
^lall, Öl. bc4 St^rodb. ')llboer. 1905, 229 ff. Serfclbe, Sie ßimpurg bei ^., 4>all 1905. —
Über ben ftunftfcbtcibcr J^oma? S((»roeifer in .'p., S<bauffele in 2B. öib. H, 1879, S. 291 f.
fiitcratur ju Obcrlimpurg, ^icimbacb, Dieben, Steinbacb, ®ro^ unb Stleinsvlomburg, Sinlorti,
Öurgen am Öül^lcrtbal, Sfingenl^al, @cier4burg, öellberg, ©tödenbuvg, Deiit4berg fie^e im Sert
unb 32acbtrag.
729
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730
Molen. 6tabHirrf)f. anftd)!.
1
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731
flairn. Stabttiii^r. 3nnties.
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732
*1 ^
■ 1
L_i
Jt<Uerge|4o6.
64I06 ÄbelmomiÄfflbeii, DSL aolen. ®runbrl6.
‘^oljcnftabt, C.9I. 9talen. Ocunbrig.
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733
:ä!Ää»1
Ä»
'i'f*
'>':(yf7S.
r/n
Kuine iiautcrburg, 0.91. 9(a(rn. Qlrunbrift.
{litte £(bIo6 {Baileralfingcn, 0.91. {(alen. 9lnri(f)t.
(ZeiliDtife trgAtt)t.)
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734
I
Srail4^cim. Stobttic^e 3t. doljanneb. Snncrcb.
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735
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Vn^aufeit, C.V. SraUl^dm. Siuint ber StlofteiliK^e. Oiabftdne bn Stittcr »■ 9ebcnburg. 3u S. 58.
736
Sronnijolj^clm, 0.?L Graile^tim. ftltaric^rein. 3u S. 57 f.
(jrft im 9«rman. Jtationalmiifrum )u ‘Jlflrnbtrg).
(flliuangcn. Sc^Iofifird^c. ^SantOrfiftung.
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737
ttUmangrn. ^OTtoI am r^em. ^efuitcntollcsium.
miroangfit. Stiftefatriftd. ffianbfc^rant mit SSafc^bntcn.
fBrfi^oufcn, C.il. SOroangen. Sirene (1780) unb ^fati^aut (1760).
Oibaut oon 9). PtQtr, <9miinb.
47
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738
Sauc^^eim, C.V. aUromiQcn. $fart^of. li<K
fiauc^^im, C.tS. Sllroangcn. Sütgn^auS mit Srunnm. lTi'8.
fiaudiijeim, C.9I. tflUonngcit. «tabttljor. 1(521.
üaucfibeim, C.ÜI. (ftliuangrn. ^ouftpoitaL l<38l.
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739
Üau^tKim, C.%. caroangtn. j^autportal.
fiauc^^eim, C.tL SUraangen. $ortal ber VarbararapcIIc
£au4^im, C.0. Cllioangrn. Stit^bofpo^tol. IB19.
Sau(bl)ci>n, C Ü. Slltvaitgen. 9iIbftoif. 1630.
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740
Qtfl^aukn, O.H. SUreangcn. 9aft^aui j. fireiij. Um 1760.
(Bcft^aufen, C.?L SUraangrn. UiTC^r inneres. 1760.
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741
Oailboif. Qiücte unb 6c^(o6.
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742
Sd)lo6 Cberfont^cim, C.K. Vailborf. Scblofttbor.
«cblob C6erfontl)tim, £.9. (Hailborf. ^Inficfjt.
»
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743
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744
VmltS^agen, C.9I. (Herabromt. flnfic^t.
9la4 6tein}d4*<una pon Siirgfr um 1840.
üanßcnbura, C.9(. Orrabronn. (9iabmal brb (Hrafrn ^Ijilipb (^rnft o. ^obtnlobt.
9B<r{ be< Wi(b. Xtm pon 9or<bttnbera. 1630. 91a<b bcr Siebtrberftdluns.
<
<
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745
•«
!
£angcn(iurs, C.9I. ScTabronn. (iinicl^citrn t>om Otiabmal brd Qlraicn ’^biliPP (trnft p. -Go^tnlo^r.
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746
Vtiftlau, C.H. ökrabronn. ftircfir. %)lic( in bcn Sf)oc. 3u S. 253 f.
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747
Säc^ünsrn, C.fL Qlerabionn. (ÜTabmal br8 Vuitait
«eje b. «. t 1324. flu S. 230.
{ircientbittbac^, C.tL (Brrabxonn. ftiic^e. Senhnal btS Schult«
t)c<brn »dg. f 1<35. du 6. 236.
Untcrtrgenbac^, £.9. 0ftnbronn. ftarolingifcbe Onfc^tift. ftaiolingilt^eb »tlicfbtuftbilb cinrb ^eiligm. S(aroIingifd)r4
flfantbubblatt non einem Brie«, »omonifdic« »rliefbilb eine« $rnrften. d« ‘■^•2 ff.
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748
Wmüiib. St. 3o(rpft9fapclIc. lob 3ofepl}9- ^oljfhilptut. 1709.
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749
itnflnb. €t. 8con^art>Ka)»n(. Rrligiöfe sncgorie. Ofemälbe oon 3- ZBannrnmac^rr. 1776. 3u £. 412 f.
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750
(Bmünb. IBilbftoct bon ftafp. Vogt.
SiniburQ, ^all. 3Sappcnftein. 9iac4 bemaltem 9bgu%.
Xäfeirot^, C.9. (Smünb. fiirtbe. Huficbt.
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751
Zäfmot^, C.H. 0münb. fiirc^c. ((tjorotftö^I.
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täffrrotlj, C.a. 0mütib. 3nncrf«.
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753
48
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Seite
ffiorroort V
Obtramt gden ^ , , . , , , , . . . , ^ 1
, grttittbeiw 39
„ gnaxmeen 87
„ gailborf 190
„ gerobronn 229
„ (Bmflnb 381
„ ^gg 475
6t(inmfbiei^cn. Safe! 700
„ %tA 701
Dkcbtrdge.
Cberamt Fialen ^ . . . . . . . . ^ ^ ^ . . . . . . ^ ^ . 102
, graitebeim 705
„ ggnwnflen 706
„ ®oiIborf 708
^ (Skrabronn • 709
„ ®mflnb . . . , = = , , = , , . . . , ^ . . . 710
„ ^ 713
gibliograp^ie 722
gilbcmacbtraa 729
3n^Qlt8»Stqei^ni§ 755
33triei^nig bet Orte, itflnftlet unb Slbbitbungen 757
Wetjetcßnts
®rte, 9cfi$i^ifi(^eit ^erfoneit (Mnftfer) ttti6
JlßMföttnöCtt.
((Sin * Be;ei($nef UBBifbnn^)
Äolen, Obetamt 1. 702.
9lalen, Cberamt^ftobt 5. 702. ©runbri^ ber e».
Äitcbe 5*. t)o4böuS 6*. SE^onrelief an ber
^Yrieb^ojlirc^e 7 . ?lnfi(bt »on 1528 9*.
'■ftürgerpou« non 1761 729*. Stabtfir(be:
Slnficbt 780*; 3nnete8 781*.
^bt§amünb 9. 702. ^rfaturen im 3!urm ber
ipfarrürd^e 11*.
%U>e(manu8fc(ben 12. ©rabftein 38*. 8<^Iob:
©runbril 732*.
?lbler, Soj., 5)ofenmtt(ber 104.
Äbner, anbriä, Jbpfer 714.
?llbrec, ^eter, ßoljScbniber 855. 383. 384.
?llflai(ei)er, Süalentin, ©lodengie^er 72. 440. 449.
?Utenbern 810. ®urfl 696.
^Itenbauien 651.
?lltenloi|r, ®urfl 85.
^mliS^agen 236. 709. 8<b(ob: 2agep(an 285*;
©runbrib 236*; Ouerfcbnitt flegen SBeftcn
287*; S(bIobfücbe 287*. ?tn|i(bt 744*.
^n(|au{en, C'^. €raildl^eim 58. ^nbdufer 3}iauer
59*. ©robfteinc ber SRitter o. ®ebenburg
735*.
9in^üufen, 0?l.^aU 646. ffiribe (obgebrocben) 647 *.
9lnnjonber, ®ergolber 410.
3tnn)onber, yob., 2Waler 356. 410.
^ppenfee 62.
9trgerSborf 697.
?lrnoIb 552.
?(rnoIb(bt), ?l(eyanbcr, ©locfengie^er 133. 188. 569.
?(rno(b, L?iaubiu§, ©(odengieper 166.
Slrnolb, 3ob., ©lodengieper 73. 419. 572.
?lrnoIb, 5ob. ©corg, äSerfmeifler 488. 548. 719.
3lrnolb, Sofcpb/ ©lodengieper 177. 188.
3(rnolb, 5- 3Ä., ®iIbpouer 690.
^(rnolbfbt, tb), 92ifo(auS, ©lodengieper 161. 162.
164. 166. 176. 177. 182. 184. 188. 419. 669.
KrnSborf 567.
iiflfalf, *Diar!u4, aJioler 487. 489.
^pmannSborf 696.
?ingfteinbtebcr 352.
iBä^Ungen 238. 709. ©rabftein beS 9ie}30 oon
Ȋcblingen 238*. 747*.
Salbung, ^an8, 3Ra(er 856.
Sorg, ^p., Silbpauer 352. 488. 690. 624.
Sargau 426.
Sartenftein 240. ^nftcpt non @äben 240*. Siieb«
bodber S^por 241 *. ftir^e: ©tuBlroange ^6*.
©(plop: apn 3abre 1688 239*; 3m Sapre
1737 239*; Saal 242*; Slauer Salon 248*;
Settlabe ^*; Äatbol. Seplopfircpe 2^*;
S^ap ber SAIop(ir<9e 247; ©artenpaoiUon
unb Sonnenupr 248*.
Sartpolomd 427.
Sauer, ©. % 628.
Sauer, 30n., ©olbjcpmieb 591.
Saumbauer, l^eonparb, Silbpauer 854.
Saumpauer, Seit, Silbpauer 352.
Sebcnourg 313*.
Sctpbolf, anbrco8, Sioler 104.
JJleer'Miacp tö6.
Seg, 2l)oiiia-3 862.
Sepmer, Snnfroj, ©lodengieper 825.
Seipingcr, 3etemio4, ©lodcngicper 654.
Scimbadb 244.
ScijAlag, 3“b- ßpriftopp, 3Ralcr 490.
Scinoerg 313. 2urm 313*.
Scnjenjimmern 163.
Sergert^pofeii 68.
ScrgntüUer, 3* ®-» SRaler 181.
Sernpatb«n)cilcr 64. 705. ftir(pe 65*. 66*.
Scrtpolb, Steinmep 487.
Setringen, Surg 450.
Sieucrlbadp 78.
Seuren 443.
Sejolb (Sejel), 3ö^oJ»» Silbpauer 488.
SiberSfelb 567.
SillingSba^i 246.
SiüingSpalben 227.
Silrieb, Surg 662.
Sin§n)ongen, Äapellc 427.
SirfenjeU 177.
758
Äeflifter.
Sitterer, SReinroalb, 3KoIet 489.
Ü3(auba^ 249.
Slaufelben 247.
Söblinger, 5DJatt^öu3, Saumeii'ler 368.
SSoj^enbiebter (Söoi'cbenrieber ?) , Senebift, ^olj«
fcbnibet 388. 701.
iBra^bacb 653.
SÖrainfofen 443.
®reitenbacb 161.
5örcm, ^Jeter, 3»«>nermeifter 356. 422.
Srenner, ajiel^tor 240.
$ceften|el§, <3cbl5^(beit 485.
®rettbeim 249. 709.
^refeingen 212.
©rönnen 164.
©ronn^oljbeini 57. SUtarjcbrein 736*.
©rü^i, ?lnbrea§, ©ilbbaucr 104. 152. 161.
©runder, Stepbon, (Slocfengieber 73. 189. 572.
©ubenorbiS 567.
©ubinger, @. 5W., Sdbtoffer 550.
©u4, O^. (Süroangen 176.
©U(b, D?I. ©erobronn 256.
©ucb, 091. ©münb 443. glügeloltor in ber
ffopelle 442*.
©ucb, C9l. ^)oa 647.
©ufflborn 211.
©ummüller, 2., 2e4niler 486.
©u(b§, 3ob-, ©orjeuonfobrilant 174.
©üblertbonn 154. St. ©ongoIf'Sfopelle 154*.
©üblerjell 159.
©übolfer, 3ojepb, Äupferf^tmieb 591.
©üfcbler 243.
©ubr, 3ob., StuHotor 104.
Surgberg 74.
©urgbol5 435. 712.
©urgtmoir, ?[., ©toler 268.
©urgftaü 165.
©urIoarb(t, bt), 3lörg, ©oumeifter 487. 496- 508.
690. 701. 715.
©urleSroogen 78. 706. ©urleSroogen u. Sieiben«
fel4, »nficbt 79*.
©ujcbler (©üfcbler), ßaipor 508.
©bdftentbol, ÄopeÜe 472.
(5briftopf)(f) gen. 'Jloffenbort, ©lodengiefter ju
^lümberg 60. 77. 204. 257. 290. 305. 328.
329. 468. 693.
eiQfien, 3., ander 142.
6rail4betm, Dberomt 39. 705.
ßroüSpeim, Stabt 44. 705. 2urm ber Stabt*
mauer 42*. ^obonniSlircbe : 91nfubt 43*;
•Salrament4bou§ 45*; 2auf)tein 47*; ©rob*
mal ber SJorotbea oon SBolfftein 51*; Scbreiu
beS ^ocboUorS 48/49*; inneres 734*. Spital*
lircbe 53*. 2Birt§icbilb 55*. ÄoljbauS 705*.
Scblob: ©runbrib 706*; Scblobgof 705*.
(Sröffclbad) 695.
®alfingen 160.
5Dambacb 177.
5)au!olt§ioeiler 161.
SJannecfer, ©ilbbauer 509.
®egenielb 428. ©urg 428. ©oong. ©forrlircbe:
©runbrife 425*; Ouerfcbnitt, 2öngenjcbnitt
426*; 3wm 2ängenjcbnitt 427*; Subfaffabe
428*; ©ini^elbeiten im 3!urmcbor 429*.
^eicbelmann, Sdbreiner 243.
2:ettenroben 168.
Sieroangen 13.
®ienjenbofer, ©oumeifter 355.
5)ieter4bacb 168.
®ingbübl 709.
^ump, ßeinricb, anaurer 56.
55rump, 2eonbarb, ©oumeifter 55.
^ündbacb 250.
^lurlongen 430.
®berlein, 9lnbr., ailoler 490.
©berlein, 6. 91., aJJoIer 718.
©berSberg 216.
©bnot 1^.
©dorrotb 62.
©dart#boufen 720.
©dmonn, ßermonn 591.
©ger, ©. ßofmoler 490.
6ger, .^onS, ©locfengieber 388.
©Dinger, Sobonn ailicboel, ©ilbbouer 138.
©tgcnjell 166.
dinforu 645.
©iielen, ©krfmeifter 352.
©ioerjcbroenben 168.
©Henberg 160.
©Droongen, Oberomt 87. 706.
©Unoongen, Stobt 99. 706. 3m Sob^e 1549 noch Seb.
ajlünfter? fto«mogropbie 99*. atacb anerian
1630 101*. 3m 3obre 1627 noch einem 91ltar-
bilb in ber Scblojilopelle 102*. StiftSfirAc;
ainpcbt 103*; @runbriM06*; 3nnere§, 9Se*
fonftrultion 107*; SorboOe 109*; Sübportol
111*; Ärnpta 112*; ©feilerfapitöle 114*;
S)oppelfenfter beSSübturm#, 3.Stocf roerf 115* ;
Hreujgong beS Stifts 116*. 707*; Äel<bell8*.
119; Ampullen, frlberuergolbet 120*; Unter*
fob für 9impuIIen, fUberoergolbet 121*; St.
atepomuffapeUe 122*; ©ebenftofel ber iroei
erften ©röbfte, ©ronje 123*; ©rabftein beS
Ulricua de Ahelfingen 124*; ©ebenfftein beS
ÄononifuS ©eorg oon SroabSberg 125*; @e*
benfftein in ber SorboHe (©. o. ©ültlingcn)
126*; ©ebenfftein in ber ©orboUe {©. §r. ».
3repberg'©iienberg) 127*; St. ©enebiftS'ÄI*
tar 129*; aRittel|tücf eineS St. 9lnnenoltor§
131*' ©onfbrüftung 736*. 3efuitenfir<be
unb StiftSfir^e, 9lnHcbt 118*. wreujgorten
beS Stifts mit ber iiiebfrouenfiribe 117*.
St. aßolfgongSfircbe: 9lnfi(bt 130*; ©runb»
rib 132*; Cuerf^nitt, aSonbpfeiler 133*.
©Dong. Rircbe (oormolS 3efuitenfir(be): 3>'’
nereS 134*; ©itter por bem Scbiff 135*. ^er
Scbönenberg; ainhcbt 187*; ©itter einer
Seitcnfapclle ber Itircbe 138*; Stuffotur in
ber norböftlicben SorboHe 139*; anormorrelief
in ber fürftpröbftlicben Sofriftei 140*; ©u^'
befcblOg oon 30o- 6mer 141*; Rofel oon
1681 143*; «ofelfticferei oon 1627 144*.
Äeflifter.
759
6(^(og ; @cunbri^ vom @rbgef Ao|, Sageplan
146*; S^lobl&of 147*; ^lopfapelle 148*;
ftanjel in ber @<Mo^fapeQe 149*. ißalaig
^belmann 161*. llbgebrod)ener 2:urm ({og.
8d)lobtunn) 162*. ^ie a(te$oft ()um fc^nnir«
jen Hbler) 168*. portal am eifern, ^ejuiten»
toUegium 787*. StiftSjalriftei : aBanbfc^ant
mit ffiofcbbeden 787*.
61ter4bofen 6^. 6^(0^ ; Sageplan 568*; ^n*
Mt 569*.
^mbpacb, @nbri4, Steinmeg 46. 49.
(^er, ^an} 3Caoer 104.
emer, 5gn. 104. 124. 141. 144.
®mec, 3ofep^ 708.
^berle, 3., SRaler 19.
(Sngelbatbgbouien 828. HopeKe: Knfu^t 323*;
(S)runbn|824*; Sdngenf^nitt burcb ben S^oc
326*; ^njterfmli^ am S^urm326*; 6d)(ug'
ftein unb Iragfteine nom 6^orgemöIbe 8^*.
^4(tngen 669.
E'" lin, SBaumeifter 642.
rb, ^id^ael, 9ilbf(bniti(c 488. 502.
tbre(bt4bau)en 82.
@rlacb 572. @o. j^hr^e: ^ft^t 571*; fton{o(>
pgut in ber Äir4>^ofmauer 578*.
6rpfentl()al 168.
®(ba(b 203. 708. ftirc^e 203*
vieler, Blilolau« b. t., IBaumeifter 46. 180. 487.
496. 498. 701*.
ßiftngen 14.
©ttenpaufen 241.
Sutenborf 204.
(ifenfelb 16.
Micnftein, iBurg 290.
(eic^tmaier 248.
elberer, @^ciftian, Silbf^niber 356.
lidtitenberg 204. 708.
Jijier, ®Ubbouer 718.
Jölfi^er, Seon^., ftir^enmeifler 870.
reimübicr ItafteU 889.
ren^inger, 3.» ®ilb^auer 488.
riombofen 207.
iebri^, Martin, ®Ub{cbniber 488.
cobeniuS, ®., ®ilbbauer 58. 55.
?Tomm, Seonbarb, !Dteifter 487.
täger, ®taler 269.
^ärfib 18.
©aggflatt 261. 709. Äir^c 262*.
©ailborf, Cberamt 190. 708.
^ailborf. Stabt 194. StabtKr^e: Knfi^t 198*;
®b«>r» ©ninbrife unb Schnitt 195*; 9Kppen<
anfäge im ^or 196*; (Srabbenfmal beS
S^enfen ßcinridb 197*. ®tt§ alte SAlob
198*. Scplobbof üon Söeften 199*. Sllter
Spei Aer 200*. SAcnlenbeAet 201*. Srflde
unb (^lob 741*.
(SailenfirAen 570.
(Saidborf 569.
@ai8borbt 166.
@ammedfelb 254. S<b(ob 255.
©auggbaufen 653.
@aooni, j^om., ®Ubbauer 488. 550. 552.
©eifert?bofen 207.
©eiSlingen, O^. SÜmangen 161.
©eiKingen a. ft. 672.
©elbingen 672.
©embagen 296.
©eorg, ^breAt, ®aumeifter 868. 871.
©erabronn, Oberamt 229. 709.
©erabronn, Stobt 285. 709.
^rou 178.
^rei4, ®eter, ©locfengiefeer 189.
©epcr, aS. ai. ©. 490.
©epcrSburg: Sageptan 655*; SBinterbilb 666*;
ainpAt oon Often, OuerfAnitt 657*.
©iengerbof 472.
©intber, ^riftian, ©iocfengieper 217. 426.
©lagbofen 216.
©(oder, 3ob > 490.
©münb, Oberomt 881. 710.
©mflnb 343. Stabtplan mit bem hoppelten
3)2auerring 888*. Änö^eÄturm 841*. ®Iid
auf ben 9linberba^er>, aBaffer* unb SAmieb«
tborturm 841*. fRtnberbaAer innen
416*. ftöniggturm 842 *. ^nft At oon Sübtoeften,
naA 5Dlerian 344*. aKarftpIob 346*. heilig-
freuilirAe: @runbrib346*. 847*; Spftem be8
6bor8 848*; ®Iid oom fübliAen SeitenjAiff
" in ben ßborumgang 349*; ©oleriebrüftung
am SAijf 350*; Untere ©a(erie851*; Pforten
jur Süfriftei unb aSenbeltreppe 353*; ®on
ber Orgelempore 864*; 9Kuttergotte4biIb am
aBeftportal 366*' SübliAe8 Seitenportai be8
SAiffe*- 357*; SÜbliAeS 6bo>TJortaI 868*;
9tdrbliAe4 369*; ^eilige? ©rab
360*; aßanbgem&lbe im inneren ®ogenfelb
beS aBeftportoia 361 * ; SAreocr*0enftet 362* ;
Sborgeltäbl 363* ; ®ropbcten)tatuetten auf bem
ßporgeftüpl 364 * ; Orgelprofoeft 365 * ; Äir Aen»
bdnfe 366*; ftreujottenjortum 867*; 2Kon-
ftranj 368*; 3®« ÄelAe, SeAet ftarlS V.
369*; 2RebfäunAen .370*; Platte ju ben
aJJefefännAen 871*;aimpel 372*; aBeibroaffer»
beden 873*; ©lodenftüple 874*; ©lodenturm
beiber ^^eiligtreujfirAe: ainpA* 340*; ©mnb»
ti|, QuerfAnitt, aiufrip be8 ^elm8 375*.
3obanni8firAe : ©runbrip 376*; innere«
377*; ainpAt oon 9lorbroeften 378*; ÄirA*
türm, ®ertifalfAnitt 379*; ÄirAturm, ©e»
lodlbrippen im (^bgefAop unb aiAted 380*;
^uptportaf 881*; ö)tliAc8 ®ortal berSüb*
feite 882*; aBefiliAe8 ®orta( ber Sübfeite
.383*; Strebepfeiler an ber Sübioeftede 8^*.
3franiiSfanerfirAe : 3nneimiifiAt 885*; ®e*
^ iDöIbebienftc 386*; ^)oAaItar .387*; ItirAen*
bdnte unb 9iepe oom ßborgcftübl 389*; ©rab*
ftein be8 9litter8 oon IHotcnbon 390*. aiu<
guftinerfirAe, iebt eooiig. für Ae 391*. St.
Seouborb: atnpAt 892*; ^nocnooPAt 393*.
^errgottärubfapeOe : ©nmbrifi nebit .f^ori^ou*
taifAnitt burA baS Cftogon, SöngenfAnitt
394*; ainpAt 396*; ailtnrbilb 474*. St.
Sofoator: Station ,397*; aiufgaiig .399*;
Station unb ®ilbftod 399*; fjafjabc 401*;
Untere ftopeUe 402*; Obere Mapelle 403*;
®olmefel 405; ®ilbftorf 713*. Spital : aimt4«
760
SRegifter.
^au8 407*; Sog. U^rftube 408*; 21^ür in
ber Ubrftube 409*. ©otiftbeS 3'wmer im
^ou4 9lr. 854 410*. 2>ie ©rfltb tm ur*
iprünglicben 3uftflnb 411*. RönigSbronner
•t)of : ©tmibrine oom (Srb* unb ßaiiptgefcboft,
Slnfubt won einer Säule beS SoolS 413*;
lüorberfeitc 414*. ®o8 ^tenbau« 416*. Ulon
einem SBobnbouS (Dr. 3Börner) 417*. Stobl*
|cbe4 ©artenbauS: @runbri| (^auptgejcbob)
418*; Srbnitt na^i bet ^auptacbie 419*;
Sßorberfaffabe 420*; 2reppengelänber 421*.
.^auStbür im ©emerbemufeum 422*; ©allen»
ipiegel im ©emerbemufeum 423*. Öebet»
faffetle im Stöbt, ajlujeum 424*. St. 3o*
fepbSlapcUe : Steinffulptur 748*: .Öoljjfulptur
748*. St. SeonbarbSfopellc : JReligiöje aDe*
gorie 749*. 33ilbftod pon Rafpar Sogt
750*.
©nocbamer (©nocjbomer, ©noibamer), Ronrob,
©lodengiejier 64. 215. 567,
©öggingen 432.
©olbba^ 56. S<bIo| 56*.
©otfrib, magister operis 688. 606.
©otteSiell 411.
©ottmoUSboufen 570.
©rci(p)feing, 3ofepb 591. 607.
©riffenbetg, Surg 61.
©töningen 57.
©rob (@rau), f^riebri^, Silbbauer 488.
©romberg 1^.
©ro8, % Silbbauer 488.
@ro6, Saumciftcr 6.
©rolaltborf, 031. ©ailborf 204.
©robaltborf, 031. ^aU 673.
©ropfomburg 584. üageplan 588/589, Statue an ber
Silberfteige584*. Srblofj um 1650 586*. Süb»
oftaufubt mit St. 3tgibien 593 *. Sebrgang beS
3roinger8 594*. äSebtgang am 2bor 695*.
jtborbutg: 3lnficbt 596*. StiftSürie unb
Stopftei: 3tnfi^t 598*. Sog. 2auffapeIIe:
3lnfubt oon Süben 699*. St. 6berborb8»
fapcUe: inneres 600*. Stift8fir(be : Seft»
faffabe unb ftreujgang, 3lnfubt 601 *; inneres,
Siicf in ben Sbor 603*; inneres, Slid gegen
SBeften 605*; Studatur ber Sierung8tuppel
606*; Frontale aureum 608*; 5Utar ber
bl. 3luna609*; ©IterSbofenidber 3lltor610*;
3ütarflügel, 3lubenfeite 611*; 3UtarflügeI,
3nnenfeite 613*; ©borgeftübl 614*; 3iieflo
in ber Äuppel be§ ©eböngö oom Hronleucbter
616*; Som Rronleutbter 617*. 618*; öoternen
am Rronleudbter 619*; üaternenboben (Unter«
fubO oom «ronleu^ter 620*. 621*; 3roei
3Utarleu(bter, Sronje 623*; ©rabbenlmolbeä
Sropfte« Üieuftetter 625*. St. 3<>fepb*fapeMe
628*. Scbcnfenfopelle : 2Üe jmei ölteften
©rabfteine, 13. 3t»brb- 629*; fRomanifebet
Öefepult unb ©tabbenimäler beS Srobfte« oon
.^olb unb beS Sebenfen ©eorg I. ^1 * ; ©tab»
mal be8 Stbenfen ©ra8mu8 o. Öimpurg632*;
©rabftein Ronrabö II., grtebrid)? III. famt
©lifabetb oon .^obenlobe unb 3llbre^t8 oon
äimpurg 6,33*; ©rabbenfmölet fyriebriebs V.
oon iMmpurg unb Sufanna8 oon 2ierftein
634*.
©ruber, 3ofepb, Silbbauer 104.
©rünbelbarbt 60.
©fiioenb 207.
©jmroenb, 3af., ÜRalet 489.
©mbal, Hofmaler 410. 717.
.^aaf, 3(ob. 2or., ^ormfebneiber 490.
|)aagen 656.
.tiagenbof 77.
.t-»ttib, 3. 3. 281.
^albeim 90. 166. 708.
I^all, Eberamt 475. 712.
VuU, Stabt 48Ö. Son Süben 476*. 3Iacb Sletian
476*. Stabtanfiebt nach Sraun u. ^ogenberg
477*. Stabtplan mit ^feftigungen 479*.
©bentfl^- Sarfüberflofter, SBappen oom ©rab«
benfmol Ulrich« »on ©ailenfir^en 488*. St.
Sli(bael8fit(be: ©bot 489*; XerrajTe am ©bor
4W*; Slid in ben ©bor 491*; Slid bureb
ben ©bor in« SAiff 492*; SBcftl. Jurmoor»
balle mit Stanboilb be« ©rjengel« 9Ri^ael
493*; Son ben glügeln be« öocbaltor« 494*.
495*; Srebella tn bet Safriftei 496*; 31Itar
ber bl* Sippe 497* ; Stcbella be« 3lttarf(brein«
mit ber 3tuSgiebung be« W. ©eiftc« 498*;
2afelgemälbe, ©injug be« RoiferS ^etacliu«
mit bem bl* Rreuj 499*; ©runbrife be« Saber»
nateltürmcben« famt ©borpfeiler, Sodelprofil
be«ielbeii500*; Jaufftein, anficbt 601*; ^uf»
ftein, ©tunbri^ 602*; Ranjel 503*; ölberg
505*; ©borgeflübl506*; SRebfclcb 1516507*;
©rabbenfmälet, innen, fRorbfeite, l.u. 2. Ra»
pelle 509*; Jotenauferftebung nach ©jeebici
510*; ©rabbenfmälet, aufeen, 3lorbmeftede
611*; ©rabbenfmälet, auben, Sübf eite 512*.
Silbni« be« Saumeifter« 698*. Safriftei»
f^ranf 714*. Silbni« ber Schönen Son»
böfferin 715*. St. Ratbarinenfircbe: Oucr»
febnitt bureb ben 2urm 614*; ©runbrib unb
©boranfiebt 615*; ©injelbeiten oom 2utm
616*; Rircbe unb Spnogogc: ©emälbe ber
oberen ^lügelcbcn be« altarf^rein« 517*;
Srebclio be« 3lltar« 618*; 3lufcrftebung, ge«
febnipte ©ruppe im 3lltarf(btein 519*; ölberg
620*; Stotuette ber bf* Ratbarina, 2Banb«
tobernofel 521 *• Sog. Seicbtftubl *5^*. St.
UrbanSlirebe (llnterlimpurg) : 3iinenonficbt
523*; 3Utarfcbrein 624*; SBanbtabernofel
625*; ©ebenftafel für Öubro. Serlin .526*;
©mporenfäulen 527*. St. 3obonn; ©runb«
rife mit beigejeiebneten ^enftern 528*: Schnitt
529*. ©boranfiebt 530*. Spitalbofanficbt
mit ber Rircbe .581*. ^ofpitalfir^e : 3lltar
unb Ranjel 5.32*. Öangenfelber 2bor, 2eb
unb 3»oinger, Sütbfenbau« 6.33*. Sulfer»
fteg 634*. 2ageplan ber Stabtbefeftigung am
mofenbübl mit bem ©rail«bcimer Jbor unb
bem SüÄfenbau« 5.35*. Sog. S'oitifltt mit
2angenfelber ibor .5,36*. 2Bappentafd oom
Steinernen Steg 537*. Sog. Suloerturm,
^ufi^t oon Süben, ©tiinbrib 538*. ©affen»
bilb am fRofeiibübl 538*. Untere ^errengaife
539*. ?llte Käufer an bet SRauergaffe 640*.
.Öäufer am Sfarft, linf« oom SRatbau« 541*.
.pöufcr am Siarft, recht« oom iRatbauS 542*.
Digltized by Google
JRegifter.
761
Senfteii'öouS: 2Bappen be« öoul^erm unb
feiner tjrau 543*. Su^jen^auS: ^tltereS
f^enftcrfpftem 643*. ÖüjdpIer*.t>auS: Stuei
^ojifortcn 1507, 1608 6^*. jDoppelpouS
in Der Oberen ^errengoRe (9ir. 9 unb 11):
©runbriffe oon brei ©efdooffen 646*. 3]^ür»
einfaHung be4 Sibtnannfdlien $au{e4, 9)larh>
ploi^ 646*. 9latbau§: Seitenioanb im i^eft>
)aal549*; ©ittertbür, uon S^iloifer 53ubinger
tn ^)aO 560*. SRinncnfopf, ©elbingergaffe
26; SÖafferjpeier, ^kvttplöj 10 653*. Ofen
im Sonböfferf<ben 4)oufe, ftiofierftr. 7 564*.
^auS am fütarftpla^ (9k. 4): ©runbriffe oon
brei ©eftboffen 665*. ?ßotrijierbau4 (fÖlarft'
plab 4), ©rn, ^nnenanficbt unb ^nitt 666*.
&au!ätbür an 9k. 225 (9)larltp(ab 9) beim
^ifcbbrunnen 667*. fiauS am SDiarft (9k. 10)
1738 668*. ©artengauS an ber @ottmolI§<
bäufer Steige 569*. fjif^brunnen mit tpran*
ger 660*. ®ilbftocf, am ®uloerturm auf'
gefteüt 561*. Scbuppatbfircbe (abgebrochen)
662*. ®er .^»albrunnen um 1716 663*.
Stätt'S^bor 664 *. Stdtt'Ibor mit ©cböntbaler
ÄapeUe 564*. Üliebener ib^if 566*. Simfon
oom ^ifcbbrunnen 717*. St ©eorg oom
pfif^brunnen 718*. St 9)?idbael oom Qafcb*
brunncn 719*. ©elbingergaffe mit 3ofenturm
716*. j^ärberbauS: ©runbri^ im 1. Ober«
ttcfcbob 716*.
4>an*Unterlimburg, ^oljbdufer bei bet ftircbe 720*.
^a4 bobe ^auS 753*.
£)an§ iu ©blingen, ©locfengieber 432.
Sans oon SaD, ®ilbbauer 488.
.Sans oon Saü, Simmermcifter, 488.
.ponS oon .paH, ÜJlaler 716.
.Sans, ©locfengieber ju 9lümberg 69. 266.
.panS oon Uracb, Rirdbenmeifter 368. 701.
.parbt, San« unb ffranj 591.
partenbed, ipaul, Stempelfcbneiber 356.
ISortioicf, Oiob-/ ©loSfcbieifer 104.
öone, p. 23., SKoIer 161.
.paffel, AlauS, Steinmeb 180.
obfelben 695.
aufen am ®a<b 266.
aufen, 08. pall 661.
aufen a. b. 9totb 208.
eberlen, 3lob. ©eorg, 'JJialer 366.
ecfenauer 281.
eerberg 708. SallfobrtSÜrcbe 208. 8labaPer'
Stotuette ber 9)iuttergotte8 208*.
Scilberg 160.
.peiligenbronn 325/826.
|)eim(b, bfdb), ßberb. ilftiebr., ®aumeifter 488.
548. 552. 701. 719.
ieimbacb 576.
eimberg 330.
eilet, ®biIiPP/ ©(ocfengicber 326.
ellmannSbofen 60.
engftfelb 266.
crbolbsbaufen 296.
.peting, Cop, ®ilbbauer 705.
Oerlikfen 433. 712.
perolb, ßbriftian SÜtor, ©lodengieber 311.
419.
.perolb, ^ob. ®a(tbafar, ©lodengieber 250. 254.
326.
erolt 3ob., ©bronift 478. 697.
errentbierbadi 266. itircbe: Sen!mo( beS S^u(t<
beipen Seife 747*.
pertenftcin 246.
öertlinSborf 697.
pertlinSmeiler 472.
.peffentbal 574.
peubaq 436. SBanbmalerei im ebemaligen S^lofe
435*. (^oang. Stobtfirdbc 486*. Solriftei
ber eoang. ®fanfitcbe 437*. SSalerei an ber
©mpore 489*.
Scucblingen 17. S^Iofe: ©runbrife 702*.
pilgartSbrunnen 652.
pilgartSboiifcu 250.
.pirlbocb 166.
pirfcbfelbcn 212.
.piricbmnnn, ®eit, flunftfdbloffer 104.
pirt, Slaler 261.
.pocbberg, Sbjcbnittniälle 382*. ®olfSburg 335.
.pörlebnrf) 696. fianbturm 696*.
.pöfcb, panS, ®aumeifter 352.
.pofader, ©eorg, ®ilbbouer 690.
.pofen 18.
poffmann, 3|ob., Orgelbauer 691. 616.
.pofmann, ^afob, 3Saler 489.
.pofftettcn 695.
.pobaltenberg 270.
.pobenalfingen, S^lofe, ©runbrife 703.
pobenberg 170. ©runbrife ber ^rd^e 170*. 8uf»
rife oon Cften 171*. 9lörblicb<ö Seitenportol
172*. ©injelbeiten 173*.
0. pobenlobe, Sbelbeib 246.
pobenlobe«®ortenftein, ©raf ®b>tipp 240,
248.
pobenlobe*J?ir4berg, ®tini Sfriebricb Äorl, fKolet
261.
pofeenrecbberg, ftir^e: 3lnneteS448*. 449*; 8n*
fi^t 462 , ®on Strafeborf auS 453*. {Ruine
pobenrecfeberg: ®on Often 454*. Cageplan
456*; ©runbrife 466*; ©runbrife beS oberen
Stodroerfs 457*; Ouerfcbnitt 468*. ßdngen*
fcbnitt burd) ben Sflbfeägel ber ®urg 459*;
©injelbeiten ber ®urg 461*.
obentoben 15. Scfelofe: ©runbrife 704*.
openftobt 08. 8alen 18. ©rabbenfmal beS
SJeutfÄmeifterS 3lDb- 8belmann 19*. ftircbe
u.S(biofe20*. i|^^boffapeBe703*. Sdilop:
©runbrife 732*.
pobenftabt Ö8. pall 647.
pobenftein, ®urg 647.
polenftein 160.
poljleuten 17.
ponbarbt 61.
popfacb 696.
pom, Sdllofe 432. ßageplan 433*. ®on Süben
434. ßängenfdbnitt oom Sb(»^fl^^ilube mit ber
ÄapeOe 434*.
otnberg 257. ®ur^ 257*. ßagenlon 269*.
omung, % 9R., ®tlbbauer u. ©ifenbeinfdbniber
488.
pürner, 3oflDneS 121.
Püttlingen 22.
pufnagel, ®. 563.
pürier, Orgelbouer 46.
puffenbofen 436. 712.
762
Seflifier.
lagftSaufen 184.
TaßftQcim 62.
jaafheU 101.
50100, ?ßoter, Sounieifter 108. 135.
^olob 0. b. äuoera, SUbl^auer 607.
afobSbö^Ie am @cbeuelberg 427.
elin, S^riftop^, ^ilb^auer S54.
Idingen 448.
llig, ^bom, @(o(fengie|er 58.
^l«bofen 575. ßoBer I^or 575*.
igerS^eim 63. Steifen gräbcrfunbe 41"
@oIbene
Spongen|4«ibe 63*. ©ronjcne 3ie'i<§«bc64*.
^5örg oou ^aH, Simiucrmcifler 488.
3;ol^anit, öaitnieiltct 370.
3ooö, fficitjcbmieb 550.
^00?, ?yc., ©ilb^aucr 549.
^0», ©lodengte^ev 221.
3o|, :^5o^. ^riebr., ©aumeipcr 226. 488.
3oj, ®. (Jr., ©ilb^auer 488.
3oft, ©locfeiigie^er 292.
^uben^iut, Öaiig, 6fabtbaumeifter 486. 488.
Gallien, ®Iodengie^er 210. 822.
jlöblec, ©olier 355.
ftbonlein, ($., @(odengie|er 256.
ftdibel, Aobar, ©ilb^ouer 488. 590.
ftönig, 3. ©lodcnglefeer 255. 256. 311. 829.
itbrbec, ©erootiuS, ©oumeifter 267.
itolb, ©ilipp, ©ilb^ouer 488.
ftomburg 475. 721, f. o. @io^tomburg unb ftiein«
fomburg.
ftourob, ©lodengte^er 809.
Äonrob oon 9lümberg, ©oumeifiler 487. 497.
ßottfpiel 159.
5ttaiISfiaufen 324.
ÄronSberg 209. 708. IRuine ber ©urg 209*.
Shronft, Sv Steinmeb 701.
IhrouS, @. M, JDloIer 248.
(haut, ©JottbioS, Himmermeifter 409.
Areb4, ©erngorb, @teinme^ 488.
ftre^becg 70.
j^reu}fetb 825.
jhe|moier, ^ec^ntfec 486.
jhicpler, ©olt^afoT, SRoIec 856.
Itupfei 653.
ftommerftobt 160.
jtoppetberg, ©urg 254.
Ao^enftein, ©urg 240. 290.
Ao^enftein, iS^rg, ©5affenf4>niei> 552.
Äoufmann, ©aumeifter 279.
{{eUer, ©aumeifter 6. 103. 135. 423.
Heller, SK., ©oumeifter 737.
fteDer, Soi 9Ri4)., ©oumeifter .355. 410.
Herletoed 653.
Hern, iVronj, ©lodengie^er 138. 402.
Hem, 5. Öeon^. 511.
Hem, «on^. 487. 488. 663.
Hem, aKidiael, ©ilb^ouer 284. 488. 701. 744.
Heflf^mib, ©eter, ®lodengie^er 159.
Heuerftabt 161.
Hiefeloerg 228.
Hiuingen 168.
Hirdfjberg a. b. 3- 259. 710. ©on Silben 258*.
fiageplan 2.59*. Scblo^berg oon 9toiboften
260*. Stabtt^or; 3nnenfeite 261*. ©runnen
262*. ©oangelifd^e Stobtlirc^e 268*. S^lo^:
©rüftungggitter im 3!reppen^au§ 264*; Staats«
jimmer 261*. 264*. 265*; Saol 266*; ©artie
beS Saals 267*; 5honIeud)ter mit ©orjeüon*
btumen 268*.
Hircfibörfer, @(odengie^er 327.
Hlebjagel, ©ertolb 344.
Hleemonn, 2Ö., SWnler 490. 552.
HleinanSbacp 811. 710.
HIeinfomburg 635. ®^em. Konnenlir^e s.
ÄgibiuS; ?lnft^t oon Sübroeften 637*; ©nmb«
rip 688*; ilöngSf(f)nitt 639*; Querfdjnitt
640*; 3lrfabenfftule, ©forte 641*; Söulcn*
fü|e im Sdbiff 642*; ©wnbfäule aufeen 643*.
644*; Komon. SBcil^ioafferbeden 646*.
HlingenfelS, ©urg 654.
HnoU, ^nton, SKaler 691.
Hoi, ;jfojepb, ©laler 130.
Hom, 5o{. ®eorg, 2ofelma(er 104.
Hoienburg 86.
Hoierburg unb ^jcibengrabcn 2*. 3*.
Soimann (Sad^aman), ©emborb, @lbdengie^er 10.
20. 24. 83. 62. 66. 67. 60. 62. 65. 75. 81.
83. 131. 159. 161. 166. 197. 204. 208. 214.
215. 267. 290. 298. 31.3. 320. 322. 329. 431.
443. 444. 466. 667. 569. 650. 660. 683.
Sadorn, @eorg ^aoib, ©ilb^auer 488. 349.
Sodom, ©eter, Serfmeifter 488.
Songenimrg 271. 710. Ka^©lerion269*. Sdf)lo&:
Hnpit oon Süboften 270*; @runbri| im
©rbgefio^ 271*; ®etail ber Studbede im
erften Stod beS „©ettenturmS" 272*; Stud*
bede im SlrbeitSjimmer beS ^fürften 278*;
^afeen im Spottbilb om norböft«
lic^n 2urm 274*; SCßafferfpeier im Silofe*
]^of 274*; Stu!^I mit geroirftem ©^ug,
18. Sö^r^unbert 276*; ©oraoent, 18. ?ia|ir*
bunbert 276*; Spiegelauffab 277*; ©lünj«
bedfier, ©olal, Sd^retO)eug beS ©rafen SBolt«
gang 278*. Hirc^e: ®runbri| unb Sinitt
beS ßl^oreS 279*. Stabtfir^c: ®(aSgemälbe,
Stifter (Kitter o. ßtailSbeim) mit St. @eorg
280*; ©loSgemöIbe, Stifterin (?lnna o.
©uubelSl^eim) mit St. ß^riftop^ 281*; ©taS»
Semälbe, ©iarlgraf tjriebrid» oon ©ronben*
urg 282*; ©iartgrAfm Sophie oon ©ranben«
bürg 283*; ©laSgemdlbe, SlnbocbtSbilb 285*;
3nnereS 286*; jfiguren oon ber Jumbo für
©raf ©bilipp ^nft 287*; Silaitenbilber
am ©rabbenfmal beS ©rafen ©fiilipp ©rnft
288*; Silbernes Jaufgefiirr 289*; 3)ed*
relief ber ^oftienbüife 289*. i^auSeingang
290*. Stabtt^or, Snnenfeite 290*. ©rab«
mal beS ©rafen ©l^ilipp ^nft 0. ^o^enlol^e
744*. ©iniclbciten 746*.
Sauboc^ 28. SiIo| : 3(nftit 28*; ©runbrife 704*.
Sauibein* 162. Jb*>tl62. ©farrbof788*. ©ürger«
bauS mit ©rannen 738*. Stabttbor 738*.
»auSportal 1739 788*. 789*.
©ortal ber Sarborolapelle 739*.
portal 739*. ©ilbftod 789*.
Saufen 208.
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ÄeGij'ter.
763
Kuine: ©ruitbti^ 733 ‘
58uro unb ftirclie 31 *
fiautenbac^ 64.
üauterburG 30.
Sautern 443.
Seincnfürft 165. 708.
Öetnroben 30. flrujifir 29*.
litintpcilcr 33.
^ein^ell 444. Aircbc '.IBoppcn pom @rabnta{
Äubolf« 0. 2Be)terftetten 443*. ©cblo^: ©runb»
rift 444* ; Ouerjcbnilt 445* : ?lnficbt oon Dl'teii
445*; ©injdbeiten 446*.
Cenbfiebel 294. Rirtbe 293*. 295*.
fieofelÄ: fiogeplan 314*; ©runbri^ 315*; ©cbnitt
Don Dft nach Söeft 316*; ?[bort«(grfer in bet
SRingmaucr beim ißala^ 317*; f^enfteröff'
nungen pom ißalaS 318*.
fieopolb, 3. ©. 563.
2eufer§boujen 67. $oljreIief 67*.
ßeu^enborf 296.
Seppolb, ^ifolaud, Steinme^ 488.
fiimburg, JBappenftein 750*.
üimputg 563. Scblob mit Unterlimpurg 565*.
©runbri^ bet Burgruine 566*.
fiinbacb 446. Scblob- Xiageplan 447; ©runbrib
be« erften Obergeid)on*S 447*; Quericbnitt
448*; ^ofanficbt 449*; ©injel^eiten 450*.
Sinbenbof 6^.
yinborf 163.
Cippacp 163.
Sobenbaufen 252. 710.
2öf(fi, ©(odengiefeer 160.
Sö cp, 3ob- 6tnft, ©tocfengieber 62.
85. 154. 161. 252. 255. 256.
314. 325.
2ö 4, 3* ©lotfengieper 68. 76.
öö m, yob- Ceonb-, ©lottengieber 85.
Üö yeonb., ©locfengie^er 56. 256. 309.
XJötP, ®ernb., ©lodengie^er 213. 290.
yptenjeniimmeru 574.
ii^ubmig, l^obonn, 0ilbbauer 104- l.-K).
ßubipig«rube, fiuft)(bloh 290.
Xluftenau 68.
7a 83. 84.
309. 311.
IWair, aJJatf, Strcbileft 55.
SßangoIb§b<iu)en 160.
aJianj, aöerfmeifter 189.
SWatiäfoppel 71. Äircbe 69*; ©tunbri^, ißtofüe
70*; Ouerfcbnitt im Sbor 71*.
SRorltluftenau 7(^.
3JiQttin, ßitel, 3JMer 352. 381.
5)tarlin, iöeit, Steimne^ 488.
^UtattbeSbötlebacb 647.
'JKapenba^ 73.
^Jtoucber, 3- 3Jt. 384.
^Diaucbet, Sticbael, Südbfenjcbifler 355.
5üioper, Silbbouer 261.
ÜJloper, ?lnton, ®ilbbouer 19.
iDioper, 3. ©., aßaler 717.
SDtcnjer, ^einr., ©aumeifter 103. 137. 141.
3Kaper, .ftieron., Jßerfmeifter 356.
3)tebbt>4 255.
IDlebIcr, (Sbriftopb» ©aumeifter 591.
©teper, ©., aJialet 490.
3J?eper, 3. ©., ©aumeii'ter unb 488.
563.
SWicbelbacb a. b. ©Uj 209. Äircbe: 3(nfitbt 210*;
©runbrib, ©cbnitt, '3)etail8 im 6bor 211*;
©cboUfenPer im 2urm 212*. Scplob: ©on
Often 213*; ©runbtib 741*.
3Jli(belbocb a. b. ^eibe 297.
©iicpelba^ a. b. lUide 298.
aRicbelfelb 575.
©iiller, fian8, ©lodengiefeer 81.
©liUer (äHüUer), ©lortin, ©lodengieber 31. 15a
294.
3Jiing, ^einricb, ©lodengieber 52.
^Dtiftfau 253. 710. Äircbe: ©lid in ben 6bor
746*.
SKittelberg, ©olfeburg a35. ^IbfcbnittmäUe 332*.
©iittelfildbacb 213.
3)Httelrotb 205. giliolfitcbc 205*.
5DlöggIingen 448.
ajiöbnbot 427.
©iotib, $an8, ©teinmep 488.
3Korftein 250. 709.
©lob, ©ilbbauet 354.
SKüUet, ;5|^ob., 2öpter 714.
©lünfter 0. St. 228. 709.
©tunj(V), $anS, ©aumeifter 487. 536.
3Ku8borf 313.
©tutblangen 449.
«eibenfei« 80. 706. ?lnricbt 79*.
©eibbatt, SBolfgang, ©lodengieber 181.
©effelba^ 240.
©eu, ^)an«, Steinmeb 54. 71.
3teiiberg 7i.
©eubert, !i*., ©lodengieber 489.
©eubronn, 08. Slalen 32. Schloß : ©runbrib 704 *.
©eubronn, 08. .t?oU 647.
©eumann, ©altbafar, ©aumeifter 103. 144. 151.
707.
©euler 164.
©eunbeim 168. ftapeHe jur bl. ©ngciroacbe, ©runb»
rife 168*. 8nrtcbt 169*.
©eunlircben 576.
©eunftabt 169.
©ieberlen, 3of. ©corg, 2ofelmaler 104.
©iebetalfingen 24. 703. ©cbtofe: ^Infidtt 21*;
©om 2bal au« (©.*0.) ^*; ©ftule im
©cbuppen 23*; ©cpuupen im i^iofibof 23*;
©rbgef^ob be« Jurmbau« 24*; oftlicber ©d«
türm unb ©iebelmanb pon ber ©d^lobfapelle
25*; ©icbel an ber ©otbede unb an bet Oft*
ede (.ftapelle) 26*; ©übPügel, Oberftod 26*;
©übflügel 27*; ©<bIo&, innere« Ibor 36*.
©ieberroben 178.
©ieberftetten 297*. 298. 710. 8nficbt 297*. 2urm
an ber Stabtmauer 298*. ©pangelifcbe Äircbe
299 *. 300*. Äircbe : Sübjeite mit 2urm 301 *.
©rebeÜa be« ^ocbaltar« 302*; Slflg«! be«
•Öo^aitarS, 8ubcnfeiten 308*; ^ohfiguren
3)4*. 305*. 5fiebboffapelle: ©runbrip 306*;
©übliche fiangfeite 307*; ©ieftfaffabe 3(^*.
JRatbau« 309*.
©ifia«, widbei, ©ilbbauer 302.
©orbbaufen, 08. ©llmangen 165.*
©unjer, 8., Äupferftecber 5a3.
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7G4
SKegifter.
I
Cberolfiiigen 18. 702.
Cbcraipo^ 65.S.
Oberbettringen 449.
Oberböbingen 451. 712. ©robbenlmal bc§ .^anS
'löolf 0. äöclmart 451*.
Obetfif^ocb 213.
Obergröningen 214.
Obertocbcn .32. 703.
Oberliinpurg: JRingniall: 476. ijagcptan 480*;
©rabenprofile 481*. ©urg 563; üageplan
566*; ilÖüppen 750*.
Obermünfbeim 660.
Cberrotb 214. ©rabbenlmol non ^)einri(b Senft
öon Snlbnrg 214*. ©rabbcnfinal »on ?lnna
Äecfiii 215*. (Srttbbcnfmal bc8 Siib n. iRotb
216*. 'iöobnbauä aus bem 18. ^abrbunbert
217*.
Oberjdjeffacb 654.
Cbcricbneibbeiin 182.
Oberiontbeim 216.708. ©rabbenfinal beSSd)enfen
i^iebri(b 218*. Sdblojj: ®riinbrib su ebener
C^be 219*; Soal 220*; 2urmipibe 708*;
.■Öoljfonjole 709*; .Violjjäulenfapiteü 709*;
Seblofjtbor 742*; StnRcbt 742*.
Oberfpeltacb 73.
Oberfteinacb 309.
Cberftelten 310. flircbe: 9lnfubt710*; J^'o^altor
ber llircbe 711 *.
Obcm)iI}lingen 183.
OberjeU 178.
ßftcrbouer, 9ki(tb.> 93ilbbaitcr 591. 615.
CngberS, CSinalb, ajJaler 174. 612. 630.
Onoljbeim 74.
Orlni 577. @o. flircbe, ^Infubt 577*.
Ott, ^anS IboniaS, OMaSinalcr 352.
Ottenborf 221.
Ctterbacb 652.
parier, Saumeifterfamilie 352.
'ikulcr, £>einri(b, ibaumeifter .370.
'iHirlcr, ^etcr, baumeifter 373.
'bauluS, 9lnton, bilbbauer 150.
?^uluS, 9lobann, ®ilb|dbniber 104. 136.
^auluS, ®eorg, »ilbpauer 104.
$'aulu8, 5oKPb. 'bübbaucr 104.
il^ouluS, 2Rel(bior, bilbbaiier 104. 142.
93auIuS, 3)iitbv 3?ilbbauer 183.
'bfablbeiin 166. iReibengröbcrfunbe 94 *. 95*. 98*.
167*. ©eföfie auS «rome 97*.
'bfeilbalbe 471.
i^igbitt» C?i3wint)/ ©m-/ 33ilbbauer 104. 488. 550.
552.
^Mebger, 4>anS, ©loSmalcr 352.
tßöctbl, 3ob- SDlaj, ibilbbauer 488. 550.
$rttbl, 9lrnolb tyriebri<b, i'anbbaiimcifter 108. 144.
151. 708.
^rejcber, ^aul, Orgelbauer 384.
ißrincelbotc, 3. '4ib- G6Io(fongie|cr 64.
'bropft, Stßalcr 718.
'bücbler, 3oba>l»; 3ob. SJlicbacl ; Sobann $b>lipp
856.
^uicjenmeiftcr, 3ranj, ©locfengiefser 402.
^iabolbsbauien 246.
IHaclc, 3** ©locfengieper 131. 133.
ÜHainer, fi„ ©locfengieber 160.
JRaingruber, Söüdbfenmacbcr 104.
iHamSba^ 6.52. 712.
SiamSberg, 8(bIob: äageplan, @runbri| be§
.'ÖauptgeböubeS im oberen ®efcb®b 462*;
iSöngenjebnitt bureb ben löurgbof, Ouerjebnitt
bur(b baS Steinbaus 463*; ©injelbeiten
465*; SBappenftein an ber ScbloWopcDc
466*.
mamjeuftrut 165.
Jliant, ^licbael, ©ipfer 705.
SRapoIb, Micron., IRoler 489.
IRappolben, 'Dlöblc 690.
iRatgcb, 3örg, !ÖJaIer 856.
:Haubeburg 61.
3ic(bberg 453.
iHetbenberg 76. Slnfubt 75*.
iKegnault, 31ilolou8, ©locfcngiefeer 186.
:Heicbart, ©locfengieper 73.
iHciAenbai, 09t. 9lalen 18.
iHeimenbacn, C9t. (^Ilroangen 184.
JHei^enbacb, 09t. ©münb 464. 712.
Dteiner, 3* ß-/ ©locfengieber 76.
SHeiuSberg 696.
iHeinSburg, 3agbi^töbcben 311.
Sieifet, öeonb., iSflebfenmeifter 3.56.
iRennct, Okorg 240.
iHetti ^4.
JHetti, ßioio, 5B{aIer 490. 550. 5,52.
iWetti, SRiebarb, JBilbbauer unb Sturfator 104.
:Heuba^ 311.
IHicbbo^ 812. 9Pfarrtir^c 312*.
:Hicben 577. Gcftonfole an ber Äircbe 578*. 6o.
Äircbe: 5ßon ben Stüflct« ber ^'tebella am
•V>0(baltar 579 * ; 9Jon ben Stügcln beS §ocb*
oltarS ,580*; 3lcbenaltar 1520 581*; 6in»
»ebung beS bl- 9lbenbmabt§, geicbnibte öoU«
tofel ^2*; Scnlmal für ;Rub. ßqtiftopb *«»ft
ü. Sulburg 583*.
IWiebeter, önrlq., ©todengieper 430. 431.
iRinbelbacb 166.
SRittcr, 3atolauS, »ilbbaucr 85. 243. 261. 488.
JHobin, Jöaumeifter 277.
JRobamSbörfle 14.
jRoben, ®urg 80.
iHöblingen 167.
IRötenberg, 93urg 206.
Sföterturm, Sageplan 743*.
iRötbbarbt 36.
iRötblen 169.
'Jtobr, 3®b- ©eorß- ©locfcngiejier 721.
iHohrturm 250. 313*.
iHoubet, 3. 91t., 'JRaler 490. 580. 552.
; iRojenberg 169.
iRofenbart, ,t)anS, Ölocfcngieper 124.
Stofenftein 336. 'Äbj4nitlroöllc 332*. öurg,
't?rofile 333*; Sageplan 440*; löertifal»
jebnitt 441*.
iRoftburg 256.
iRobfclb 77.
;Rot, 93artbolomäu§, 'JRater 715.
üRotenbacb 174.
'.Rotb am See 312.
SRiuferSbagen 235.
I
I
I
DigKized byGoogla
Äefliiter.
765
iWuef, ^ranj, H^ücbfcnmaitier 1()4.
;Hupert?()ojen, C?i. ©ailborf 221.
'JJuppertS^ofen, CH. ©erobronn 3U.
San^cnbad) 582.
Satteiborf 77.
Saoennanö 176.
Scbflufelein, ^anS, SKalcr 425.
SAaffner, 'JJJartin, ÜJialer 87.
Scpaid) 243.
Sc^inbacb 826. ^^farrfirc^K .821*. SUtar 322*.
Smaitbauff, Stucfalor 74.
Scpc^inflen .82. 708.
Sdjeffauer, 33ilbbcmer 509.
ScbeI(t)4()oni, 'il'olfß. 2BUb-. ©locfcngieber 33. 181.
S(6elbammcr, Gl., 2ecbnifct 486.
S(Bidfbör^>l» SÖauiiieiflet 256. 279.
Scoterenbof, flaftell 5M0.
Scnillingec, 'JJialet 261. 269.
Sraletbt, 3»^ann, ©lasmaler 352.
64lle*tba^ 207.
S(bl«'iböueU 174.
S(blör 689. 701.
S<blbr, Simon, löilbbauer 487. 488. 530. 590. 688.
691. 714. ®ilbbanerjeicben 691*.
Sdjmib, 3ob. 3ac., Grsgicber 510.
Scbmib, >|cpb, «ilbbauer 488. 68a 692. 701.
Smmib, 'JJiel<btot, 3Mlb|auer 49. 708.
Scpmibelfelb, Scblop 228. Sdjlojjfapeüe, ©emölb«
anfnnger 221 *. ©rabbcnfmal 222*. Sturf*
bedfe im Scbiff bcr cbemnligen Sd)Io^fapelle
223*.
Scbnaitbcrg 15.
Sdbnürer, .^ofmalcr 650.
Scböffler, 2bnbbüu§, üJloIct 104. 133.
Scfaönbcrg, CSl. GUmangen 168.
©(Dönberg, C3l. ©oilborf 22a
©(Dönettbcrg 569.
©(bönbarbt 443.
©(Dop|, IBolentin, 'Dealer a52.
©<bott, Stonrob, Ctgelbouer, .501. 718.
©(Dreier, ©. gr., 'JJioler 490.
©(Dreier, ftan4, 'DJaler 489.
©(freier, 3- ®-. 'ilioler 490.
©(breper, 'JJiater 563.
S(bro\berg 320. 710. ©labt, ©tblofe unb ®urg.
fiageplau .819*. S(blo^ Don 8lorbroeften 820*.
©Aüler, 3gnoi, 2ßaiirer 591.
S(bü{?ler, ^öaiimeifter 243.
©(b)imm, SJoteru, 3in>nicrmei)ter 240.
©(pmabSberg 175.
©(broeifer, Ibonuig, Jlunftjcbrciber unb IDUniatur«
maler 489.
©(bmenningen, D31. Gllnmngen 176.
©c(btcnbauien 186.
^ijerbelb, 3örg 508.
Senft, 3J?el(bior, ®ilb{(bniber 655.
©i(bert5banfen 309.
©pai(bbübl 61.
©pangenberger, 4>an8, ©lo(fengiepcr 81.
Spielbo(b 325.
Sproitba(b 466*. 712.
©tobel, Cienbarb, Söerfmeifter 55.
Steinbadb 476. 720. Setiäulc bei flleinlomburg
585*.
©teinb(l(ble a54.
©teinbrüd 212.
©teinmebjei(beu 700*. 701.
©letten, Ö2l. Gllmangen 163.
©tillau 178.
©timpfa(b 80.
©tödenburg 676. Rir^tc: ©tunbri^ 669*; 3nnere§
670 * ; Gborportal 671 * ; ©laSgemälbe au-^ ber
ftird>c 672 *. 673 * ; 3Utarl'(br ein 674 * ; ^oljbilb’
mertc im ©ebrein be8 675*; ©e»
j(bnibte 2afcl oon einem Flügel bc§ 3lltar j(breinS
672*; ©emiUbc non einem Flügel bc^tlltar»
j(brein8 677*; Gborftubl 678*; 679*; Gbor«
ftublroange 680*; ©afriflcif(branf 681*;
SSelrönung ber Gborempore , Sbürflopfer,
©(blüffelf^ilb 682*; ©rabmol Itonrabg oon
Siellberg 688*; ©robftein 3örg« o. SSellberg
684 * ; ©rabftein .^anjenS o. 3lellberg 685 * ;
©rabftein Söilbelmä o. IBellberg 685*; ©rab*
fteine be§ .^au4 u. 3>ellberg unb ^nfrieb
0. ilellberg 686*; ©rabmal be^ .t'ieronpmuä
». 3ieHberg 687*; ©robflein 3örg8 o. 9?ell*
berg t 1488 688*; ©rabftein 3örgö o. ®eE-
berg f 1517 689*; ©rabftein SkigittaS
0. ikUberg 690*; ©rabmal beS 41011?;
SJkrtbolom. 0. iöcUberg 691*; 2otenbenfmot
2Bolf4 0. iüeUbcrg unb ülnnag, gcb. 0. ®utler
692*; ©rabbenlmal 3örg§ 0. ®emmelberg
unb feiner grau 693.
©töbtlen 176.
Stöffler, Gbriftof Übo»na4, 3)ialer ia8. 707.
©tobr, 3ob- ©eorg, ©lo(fengieper 327.
©toU, Ibomaä, Hintmermann 486. 488.
©torr, Sobann, gob- 3J2idb.; 3oief; Äunftfdjloffer
!i55.
©trobborf 467. fiatb. ij.Man:(tr^e 467*. ©rab^
benfmal beS Ulrieb 0. fHeAberg 468*.
©treifle?berg, fRingroall unb äi^aUburgen 481. 482*.
483*.
©trobel, ©eorg, OJioler .356.
©tröblrin, gofob, SOaumeiftcr 355.
©tromeper, GnbriS, SßJerfmeifter 356.
©tubenberg 472.
©tubenooU, ?lnt., HKaler 175.
©türiner, gob. 4>einr., UJiüler 261.
Sturm, Ulriep, Waler :S56.
Subiburg 6.58. ^ageplan 658*.
©ulj, iUirg ^0. üageplan 259*.
©uljbaeb ‘Ä2.
©uUborf, OSl. Solen 24.
©uUborf, DS. .^mll 646.
©pbler, '^kntlion, ©loefengieber 450.
3Cäferrotb 469. fiirebe: Snfid)t750*; Gborgeftübl
751*; innere« 762*.
2aler, 4)on?, 5?ir(benmeiftcr 370.
2affaert, Waler 281.
2empeIbof 70.
^balbeim, CS. £iöß 690.
Ipönou 430. Warienlopelle 431*.
^bdxi’^xburg 157. ©eblob: liageplan, ©runbrif’,
be» inneren S3urgbof« 155*; ©^nitt gegen
Digltized byGoogla
766
SRegifter.
Uöeften 156*; Hnpc^it oon 9iorboften 167*;
'|5ala«, Sübroeft' unb 9?orbroeftieite 158*;
$alaS, i^enfter gegen ben ©urgpof, fteller-
gefebofe 159*.
2bonnbnufen 178. 5pfarrlir(be St. £u!aS : ^nftebt
177*; duedebnitt bureb Safriftei imb 6bor
178*; Quer|(bnUt bur^ bo§ S4)iff, Hnfö
gegen Cften, reebtS gegen Söeften 179*;
ßinjelbeiten 180*; Äirebturm 181*.
^annnjeiler 472.
2boma'S, Crgelbaumeifter 501.
2oonoUbronn 222.
Jbüngentbal 648. 721. 6d. flirebe: Slnftcbt 648*;
5iorbpforte 649*; 2)rei ©laäbilber, um 1436
661*.
2bumb (2b«ntm), !ülicbael, Saumeifter 137.
2iefenba^ 81.
Jiefenbronner, ®eorg, BJloIer 186.
2ij(bbein, 31nton, SRalet 261. 268. 269. 281.
2raub, ^anS, Steinmeb 356.
2reppacb 36.
2rien«ba(b 82.
2rump, ^einricb 55.
2uUau 662. (So. flirre: ?Utati^rein 659*;
Ißrebella be4 9lebenaltar8 6W*; fileiner
?l(tarf(bretn 1620 661 * ; ?Utarf(bretn, Stuben«
leite eine« 662*. S4)tob: ©runbrib
663*; ?lnficbt non D)tcn 664*. >^fob!opeUe:
fidngenfebnitt, @runbrib, ITapitelle im dbot
665*.
Übrigsböufen 668.
lUricb, ölocfengieber 250. 300. 811. 313. 582.
Unterafpü(b 653.
Unterbettringen 4.50.
Unteeböbingen 341. 469. 9tömerfa[tell: ®runbrib
336*.
Unterbeufftetten 82.
Untergröningen 226. SAlob: 9®appentafel 224*.
SdbloblirAc 225*; Figuren oom
?Utar 226*; ©runbrib be4 Scblofi'eä 743*.
Unterfo^en 84. Ißforrfirtbe unb ebem. löarbara«
fapeüe 84*. ©rabbcnlmal 35*.
Unteilimpurg 476.
Untermüntbeim 654.
UnterregenbaA 292. 710. flrppta 291*. Uängen*
jebnitt 291*. ftorolingifebe Äopitäle qu§ ber
flnjpta 292*. florolingijcbe ffrppto 712*.
{{arolingif^e ^nf^rift, ffarolingifcbeS 9telief<
bruftbilb eine» ^eiligen, 5Tarolingi|^e4 ^Itan«
tbu§blatt,;Romanij(be4 Sieliefbilb eineS^racben
747*.
Unterrotb 228.
llnterfcbncibbeini 181.
Unterjontbeim 660.
Untermiljlingen 182.
Uttenbofen 662. 721.
tOeinau 652.
SeUberg 666. 721. Um 1528 666*. Um 1735
667*. Um 1800 666*. Sdblob: ©runbeib im
©rbgef^ob 668*; 668*.
SioD, ÜJlaler 589.
SHjAer, Hermann b. a., ©rijgieber 125.
®i{(ber, ®eter, 6rjgieber, 125.
Sölfer, ®eter, ^laler 489. 496.
®ogelmann, i^ob., ©olbjebmieb 104.
®ogt, j^riebticb, Steinmeg 423.
®ogt, Äajpar, Steinmeb 355. 404. 418. 701. 718.
750.
®obenftein 695.
CßälberSbub 86.
SSagenbofen, Scblöb^f” 184.
I älimblingen, 2Öeiler 17.
SBalbenberger, 2ßol|gang, ©aumeifter 102. 162.
2BaIbftetten 470. ©urg 471.
SÖalbtbann 83.
©kllbaujen 326.
2öalfb«im 183.
Sßiannenmocber, Sofepb, SRaler .356. 405. 424. 749.
2Öarmer8tal 695.
'lÖartroalb 488. '
SBalferalfingen .36. S<böffner>?lltar 32*. ?lltc3
S(bIob: 'ilnfubt 733*; ©runbtib 704*.
SBerfrieben 690.
Söegftetten 227.
2Beibu8, £ufo8, ^»offdbloffer 104. 151; f. SBeil»
bu((b.
Seibenjelb 86.
29eilbui^, £ufa8, S(blof{« 708.
ffleiler in ben ©ergen 472. flatb. ©iarrlirAe:
©tunbrib 469*; öängenj^nitt 470*; Slnjtdbt
471*; Sübpforte 473*.
SBeiler bei 2JaIfingcn 160.
I llBeilerftoffel 472.
©.'eingartben, 91., ©lodengieber 466.
iffieinmann, Sebrdner 104*
2Beipert8bofcn 84. 706.
ißeib, ©loler 189.
Söellftein 9. 702.
SSengen 209.
©Jerbed 245.
2Berner, 5* Äuj)ferftecbet 563.
'IBertwein, ©aumeijter 356.
5ffieftgart8baufen 84.
©teltfiaujeu, C9t. ©llroangen 183. 708. flirebe unb
©jaabau8 737*. Oiaftbou§ jum Äreuj 740*.
.ßirebe, ^unereS 740*.
©kftbeim 69l. 5rt«t>bot(opelle neben ber fiitebe
694*.
SBey, ©eter, ©aumeifter 280.
'iöeprer, Stepban, ©aumeifter 180. 369.
Sßibemann, ©bmunb, ^)ofmaler 104. 130. 136. 145.
708.
©ibmann, ßbdftian, ©aumeifter 355.
SBiejenba^ 327.
äÖie)enftein, ©urg 481.
SBilbenftein 86.
ilBUbentbterbadj 329. Jtirebbof 828*. 329*.
©Unnenberg, .p. ©t., ©Ubbauer 7.
©Unter, öeinneb, ©lodengieber 52.
©Untergerft, 9lnton, ©taler 7. 174. 189. 708.
©Untergerft, 3ojepb, ©laler 174.
ü. ©Unterftetten 8%.
Sinjingen 472.
DigKized byGoogll
JRegifter.
767
iöilflolbingen 473.
UÖört^ 185.
Sööjfiiiüen 186.
^oif, Saltl^ajar, @teinme^ 546.
SÖoIffgang, 3(nbr. Kupftrftec^ifr ii. Seifner
281.
SBoIgemut, SDJoIer 705.
SöolTer, 9iilb^auet 852.
SQ}oQmer<^^aujen 82.
SEBolperti^aujen 695.
SBilbtmann, 6^riftian, ^umeifter 406; f. SBibe>
mann.
Wunehordus, magiater operis 115.
Söurmmeifter, üubroig, ©olbjc^imieb 352.
tmmermann, S!ominit, ®aumeifter 355. 409.
tmmem 45^
inf, 3. SDl., 3Kaler 164.
ipplingen 185.
n. Saubireftor 709.
Böbingen 186. 708. 2öaHfal^rt8fapelle iur ^l.
Dliario: Änfi^t 187*; 3nnere4 188*.
3um ^olj 174.
Sroeifel, 3* 3Jlafer 489.
Sroeifel, ®. ®., SDlaler 489.
I^^r^rli^nts Iitr ^bbtlDungen in ^ii^tbrnik.
Beider» ©ajpar, ©teinmetj 701.
;rteireni)of 33.
^eitblom, ®artb., SWalet 208. 425.
JiimmerbQ^ 431. Äelcb 432*.
SBofferalfiiigen. 6cbaffner*3Utat 82.
6<brein hti ^od)a(tar4 in ber ^o^annislircbe }u
@railS^eim 48.
älobaftefStQtuette ber 3Jiuttergotte8 qu§ ber 2BaH*
fa^rt«fir4)e auf bem ^eerberg 208.
,t>obenrecf)berg. Äitcfie. 3n«ere§
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LOAN DEPT.
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